Applikationsstickerei
englisch: Appliqué; französisch: Broderie d'application; italienisch: Ricamo a applicazione, trina a applicazione.
Marie Schuette (1935)
RDK I, 857–01
Applikationsstickerei, Aufnäharbeit. Die Formen des Musters – aus Tuch, Leder, Seide, Leinwand, Borte, Band, Litze – werden dem Grund aufgenäht. Tuch ist für die nordischen Länder, insbesondere Norddeutschland und Schweden, und für die Arbeiten der Spätgotik charakteristisch, die figürliche Darstellungen (Tristanbehang im Victoria- u. Albert-Mus., London, 2. H. 14. Jh.), Ornamentales und Schriftfriese bringen. Die Renaissance bevorzugt die Seide und das Ornament. Das 17. Jh. bringt die Borte als aufgenähtes Bandelwerk; das 18. Jh. das Seidenband, das sich Ende des Jh. zum Bändchen und zur Bändchenstickerei verfeinert.
Zur Abbildung
Braunschweig, Landesmuseum, Ausschnitt aus einem wollenen Meßgewand, 14. Jh., Inv. Nr. 21. Phot. Verf.
Literatur
1. M. Dreger, Künstlerische Entwicklung der Weberei und Stickerei, Wien 1904. 2. Louis de Farcy, La Broderie du XIe siècle jusqu’à nos jours, Angers 1890–1914, I, Taf. 24. 3. Mary Symonds und Louisa Preece, Needlework through the ages, London 1928. 4. Marie Schuette, Gestickte Bildteppiche und Decken des Mittelalters, Leipzig 1930, II, Taf. 8, 9. 5. Branting and Lindblom, Mediaeval embroideries and textiles in Sweden, Stockholm 1932, Pl. 22–32.
Verweise
Empfohlene Zitierweise: Schuette, Marie , Applikationsstickerei, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I (1935), Sp. 857–01; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89641> [09.10.2024]
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