Büchsenschäfter

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englisch: Gun-stockmaker, gun stocker; französisch: Monteur de crosses de fusil; italienisch: Armaiolo (che incassa le canne dei fucili).


Paul Post (1950)

RDK III, 41


Die Schäftung der Handfeuerwaffen, die E. 15. Jh. sich durchsetzt, besorgt der B., vermutlich aus dem Schreinerhandwerk hervorgegangen. Allein die sich typisch wandelnde Gestaltung des Kolbens am Gewehr- und Pistolenschaft, die der Waffe ihr charakteristisches, zeit- und stilgemäßes Gepräge gibt, setzt von Anbeginn auch bei Durchschnittswaffen ein gewisses Maß von Kunstfertigkeit in der Handhabung des Schnitzmessers voraus. Vollends am E. 16. und in der 1. H. 17. Jh., als sich an Luxuswaffen, vor allem Pirschbüchsen und Reiterpistolen, die Schäfte mit reichstem Schnitzwerk und namentlich feinster Einlegearbeit in Bein, Perlmutter und allen denkbaren Werkstoffen überziehen, erhebt sich der deutsche B. zu einem Kunsthandwerkzweig von beachtlicher Höhe. Nur an wenigen Glanzstücken sind uns bisher durch Signierung Namen von B. überliefert, seßhaft an Orten, wo das Büchsenmachergewerbe blühte.

Literatur

1. Hans Stöcklein, Meister des Eisenschnittes, Eßlingen 1922. 2. Walter Klein, Die Elfenbeinschnitzerfamilie Maucher von Schwäbisch Gmünd, Gmünder Heimatblätter 6, 1933, S. 137ff.