Esplanade

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englisch: Esplanade, parade; französisch: Esplanade; italienisch: Spianata.


Werner Hahlweg (1968)

RDK VI, 25


RDK VI, 23, Dresden und Leipzig 1757.

Unter E. (von mlat. explanare = ausebnen, lat. planus = eben; frz. esplanade) versteht man in der Festungsbaukunst des 17., 18. und der 1. H. 19. Jh. den Raum zwischen der Stadt und ihrem Festungskern, der Zitadelle. Der Ausdruck E. gelangte im 17. Jh. aus Frankreich, wo das Festungsbauwesen unter Vauban einen Höhepunkt erreichte, nach Deutschland.

Die Schaffung der E. steht in engem Zusammenhang mit der Anlage und den Aufgaben der Zitadelle. In die möglichst auf überhöhendem Gelände zur Beherrschung der Stadt angelegte, besonders stark befestigte Zitadelle pflegte sich die Besatzung zurückzuziehen, wenn die anderen Teile der Stadtbefestigung gefallen waren. Um die Verteidigung von dort aus wirksam fortführen oder auch eine etwa unruhige Stadtbevölkerung in Schach halten zu können, benötigte man freies Schußfeld und ungehinderte Sicht. Beides sollte durch die E. ermöglicht werden, auf die gewöhnlich die Hauptstraßen der Stadt zuliefen; als „eben gemachter Platz“, auf dem keinerlei Baulichkeiten errichtet werden durften, trennte sie die der Stadt zugekehrten Festungswälle der Zitadelle vom Häuserrand auf eine Entfernung von mindestens 300 bis 800 Schritt. Außerdem hinderte die E. den Feind daran, sich gedeckt der Zitadelle zu nähern oder gar ihre Verteidiger aus den oberen Stockwerken der nächstgelegenen Häuser unter Feuer zu nehmen. Die E. wurde teilweise mit sehr steinigem Bauschutt ausgefüllt, um dem Belagerer (falls er die Stadt eingenommen haben sollte) die Erdarbeiten zu erschweren. In Friedenszeiten diente sie als Versammlungsort oder als Exerzierplatz der Besatzung.

In der 2. H. 19. Jh. verlor die E. zusammen mit der Zitadelle ihre frühere Bedeutung durch die schnelle Entwicklung der modernen Kriegstechnik, insbesondere die gesteigerte Wirkung der Feuerwaffen.

Zur Abbildung

Jacob von Eggers, Neues Kriegs-, Ingenieur-, Artillerie-, See- und Ritter-Lexicon, Zweyter Theil, Dresden und Leipzig 1757, Tafel III.

Literatur s. Festung, Stadtbefestigung.

Verweise