Fackel als Attribut

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englisch: Torch; französisch: Torche, flambeau; italienisch: Fiaccola, torcia.


Friedrich Kobler (1972)

RDK VI, 993–1023


RDK I, 897, Abb. 4. Mainz, Marktbrunnen, 1526.
RDK I, 1333, Abb. 2. Joh. I. Sadeler nach Jodocus de Winghe, E. 16. Jh.
RDK IV, 1209, Abb. 11. Jan Collaert nach Rubens, 1617.
RDK V, 1003, Abb. 3. Stuttgart, 1. V. 9. Jh.
RDK VI, 993, Abb. 1. Bern, 3. Dr. 9. Jh.
RDK VI, 993, Abb. 2. Solnhofen (z. Zt. München), 2. H. 11. Jh.
RDK VI, 995, Abb. 3. Erlangen, 4. V. 12. Jh.
RDK VI, 995, Abb. 4. Heidelberg, nach 1314 (?).
RDK VI, 997, Abb. 5. Paris, 3. V. 15. Jh.
RDK VI, 999, Abb. 6. Turin, 4. V. 15. Jh.
RDK VI, 1001, Abb. 7. Ant. Allegri gen. Correggio, 1519, Parma.
RDK VI, 1001, Abb. 8. Giulio Bonasone, Bologna 1555.
RDK VI, 1003, Abb. 9. Virgil Solis d. Ä. († 1562).
RDK VI, 1003, Abb. 10. Giacomo Franco oder Girolamo Porro zugeschr., Bologna 1572.
RDK VI, 1005, Abb. 11. P. P. Rubens, 1622, München.
RDK VI, 1005, Abb. 12. P. P. Rubens, 1622-25, Paris.
RDK VI, 1007, Abb. 13. Joseph Werner d. J., um 1660, Berlin (West).
RDK VI, 1009, Abb. 14. Giov. Batt. Tiepolo, vor 1751, Stuttgart.
RDK VI, 1011, Abb. 15. Joh. Bapt. Straub, vor 1774, München.
RDK VI, 1013, Abb. 16. Franç. Étienne Joubert (?), um 1800.
RDK VI, 1013, Abb. 17. Carl Frederik Holbech, nach 1815.
RDK VI, 1017, Abb. 18. Joseph Schlotthauer, 1830, ehem. München.
RDK VI, 1019, Abb. 19. Moritz von Schwind, 1840, Karlsruhe.

I. Allgemein

A. Form der F.

Die einfachste Form der F. ist ein Zweig, Ast oder (Holz-)Stab, der harzhaltig ist und mit Pech bestrichen sein kann. Kompliziertere Formen sind die Bündel-F., aus Bast (des Weinstocks), Stroh oder Pfriemengras gefertigt und häufig mit einem Handschutz versehen, die Wachs-F. (in ihrem Aussehen von einer größeren Kerze oft kaum zu unterscheiden, zumal auf Darstellungen) und die F. in Stabform mit einer Höhlung an der Spitze für Brennmaterial (über die Anfertigung von F. siehe Diderot-d’Alembert Bd. 16 S. 421; Krünitz, Teil 12 [18862] S. 32).

B. Verwendung und Bedeutung in der Antike

Die F. fand Verwendung im Totenkult, im Zeremoniell, als Beleuchtung (durch sie werden auf Bildern nächtliche Ereignisse gekennzeichnet), als Signal und als Instrument der „peinlichen Befragung“.

Totenkult in der Antike: F. stehen am Totenbett (Bildbeispiel: Hans Gerstinger, Die Wiener Genesis, Wien 1931, Tafelbd. S. 26f. [6. Jh.]; so gedeutet: RAC Bd. 7 Sp. 188). Sie wurden mitgeführt bei den ursprünglich meist nächtlichen Leichenzügen. Der Scheiterhaufen wurde mit F. in Brand gesetzt (ebd. Sp. 165). – Über rituellen Gebrauch von F. s. Sp. 997f.

Antikes Zeremoniell: F. wurden im Triumphzug mitgeführt ([14] 2. R., Bd. 7 Sp. 503). Zum kaiserlichen Adventus gehörte das Einholen mit F. (RAC Bd. 7 Sp. 179, 185; zur Übertragung auf Bilder vom Einzug Christi in Jerusalem: ebd. Sp. 180). Im 2. Jh. wurde die F. – „lampas“ – im Kaiserkult Symbol (ebd. Sp. 182; zu F. bei Reliquienprozessionen s. ebd. Sp. 202).

Vom nachantiken Kultus und Zeremoniell, wo die F. auch verwendet wurde, ging kaum Einfluß auf die Darstellungen aus.

Auf bildlichen Darstellungen kann die F. zu allen Zeiten Licht, Feuer und Flamme, Brand (auch Waffe) und Hitze bedeuten, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Für alle Bedeutungen gibt es auch noch andere Kennzeichen als die F. (vor allem für die Bedeutung „Licht“; s. *Licht, symbolisch) und diese sind in solchem Umfang austauschbar – besonders F. und Kerze –, daß es keine konstante Bildtradition gegeben hat. Die F. kann auch zur Verdeutlichung etymologischer Inhalte dienen (z. B. bei Luzifer: Rubens [Werkstatt?], Sturz Luzifers: Stiftung Schloß Rohoncz, 1. Teil, bearbeitet von Rud. Heinemann, Lugano 1937, Nr. 362; s. a. Sp. 997 und 1009).

Vieldeutig ist vor allem das Wort „lampas“, das u. a. mit F. übersetzt werden kann. So tragen z. B. die klugen und törichten Jungfrauen (Mt. 25, 1–13) in Bildern gelegentlich F. (RAC Bd. 7 Sp. 195f.; Betty Hamdani, Commentari 16, 1965, 167–85).

Als Attribut ist die F. bestimmten Heiligen, mythologischen Personen der Antike und Personifikationen eigen.

II. Heiligenattribut

Die F. bei Heiligen weist im allgemeinen darauf hin, daß diese mit F. gefoltert wurden (auch das „incenditur pauper“ von Ps. 9, 23 [Vg.] ist im Psalter der L.Bibl. Stuttgart, Bibl. fol. 23, fol. 11 durch Brennen mit F. verbildlicht [1. V. 9. Jh.]: Der Stuttgarter Bilderpsalter, Stg. 1968). Vor allem in der Passio weiblicher Heiliger ist die Wendung „lampades ardentes lateribus applicare iussit“ u. ä. häufig gebraucht. In einigen Fällen geht das Attribut auf die Vita zurück, auch auf Wundererscheinungen nach dem Tode.

1. Als Zeichen des Martyriums gibt es die F. bei Papst Alexander I. ([1] Mai I 379, 17; [3] Bl. 37v–38r, mit Holzschnitt; [31] S. 228), Anatolia ([1] Jul. II 672, 9 und 679, 15; [5] S. 52; [6] S. 37-39; [7] Bd. 1 S. 57), Antonia ([1] Mai I 465, 2; [31] S. 228), Barbara (Migne, P. G., Bd. 116 Sp. 311; [2] Bl. 264; [9] Sp. 116), Calocerus ([1] Feb. II 818, 20 und 820, 8; [31] S. 228), Chrysanthus ([1] Okt. XI 483, 26 und 487; [5] S. 52; [6] S. 160; [7] Bd. 1 S. 198; [10] S. 161), Dioscorus (Anal. Bolland. 24, 1905, 328; [4] S. 144; [7] Bd. 1 S. 272; vgl. Jules Lieure, Jacques Callot, 1. Teil, Cat. de l’oeuvre gravé, Bd. 4, Paris [1928], Nr. 975), Dorothea ([1] Feb. I 872, 9; Anal. hymn. Bd. 46, S. 255 Nr. 214, 3; [4] S. 148; [6] S. 187-90; vgl. J. Lieure a.a.O. Nr. 849), Eulalia ([1] Feb. II 577, 7; [6] S. 217; [13] S. 186; vgl. Alb. Boeckler, Das Stg. Passionale, Augsburg 1923, S. 48, Abb. 65), Eutropia von Alexandria ([1] Mai VI 26; [4] S. 173; [5] S. 51; [7] Bd. 1 S. 349), Johann Nepomuk ([1] Mai III 668, 12; [6] S. 350f.; [7] Bd. 1 S. 580), Margareta ([1] Jul. V 39, 36; [2] Bl. 61r; [6] S. 421-25; [9] Sp. 493; [10] S. 337f.; [13] S. 348), Menas (Anal. Bolland. 3, 1884, 265f.; [3] Bd. 2 Bl. 1571.; [31] S. 228), Regina ([1] Sep. III 39, 5; [2] Bl. 148r; vgl. J. Lieure a.a.O. Nr. 1121), Theodotus ([1] Mai IV 160, 27; [5] S. 52; [7] Bd. 2 S. 405), Tryphon ([1] Nov. IV 364, 22 und 369, 15; Cat. Codd. hagiographicorum lat. antiquiorum saeculo XVI qui asservantur in Bibl. Nat. Parisiensi [= Subsidia hagiographica, 2], Bd. 1, Brüssel 1889, S. 291. 9–12; [2] Bl. 370v; [10] S. 471), Viktor ([1] Mai III 267, 6; [31] S. 228). – Als die hl. Serapia mit F. gemartert werden sollte, erloschen diese ([1] Aug. VI 502, 10; [2] Bl. 142 mit Darst.). – Die F. wird auch bei den hll. Cyriakus ([4] S. 139; [6] S. 175f.) und Vincentius ([6] S. 579–81; [9] Sp. 834 [Register]) genannt, ohne daß die Passio (oder Legende) Anhalt dafür böte; auf der Vincentiustafel im Basler Münster, um 1100, wird – entgegen [13], S. 500 – der Hl. gegeißelt. Bei [31], S. 228, wird die F. bei den hll. Aphrodisius, Athenodorus, Canius, Donatus, Maura, Nicon, Olympiades, Ripsime, Sabas, Tatian, Thimotheus aufgeführt; auch hier ist – soweit die Hll. nachgewiesen werden konnten – kein Anhalt für das Attribut in Passio und Legende gegeben. 2. Auf die Vita zurückzuführen ist das Attribut der F. beim hl. Dominikus (in deren Flamme eine Kugel schwebt), die oft auch ein Hund neben dem Hl. im Maul trägt; die Darstellungen basieren auf dem Inhalt des Traumes, den die Mutter des Hl. vor seiner Geburt hatte (daß sie ein Hündlein gebäre, das mit dem Licht einer F. den Erdball erleuchte: Legenda aurea: Graesse S. 466; [5] S. 51; [6] S. 182–86; [7] Bd. 1 S. 276; [10] S. 172f.; [13] S. 153). Der hl. Gudula wurde – Analogie zur Genovevalegende: [1] Jan. I 140, 20f. und 145, 17; vgl. J. Lieure a.a.O. Nr. 812 – auf ihrem nächtlichen Kirchgang vom Teufel das Licht gelöscht, doch entzündete es sich auf wunderbare Weise auf ihr Bittgebet hin wieder ([1] Jan. I 516, 10; [6] S. 288; [7] Bd. 1 S. 474); Darstellungen zeigen die Hl. meist mit Laterne oder Öllampe, doch kommt auch die Wachs-F. vor (Holzschnitt von Leonh. Beck, zw. 1516 und 1518: Simon Laschitzer, Jb. Kaiserhaus 4, 1886, S. 171 = Taf. 42; Hollstein, Germ. Engr., Bd. 2 S. 170). Der hl. Theodor von Euchaïta steckte den Kybele-Tempel in Amasea in Brand ([1] Nov. IV 32, 2; [5] S. 51; [6] S. 551f.; [7] Bd. 2 S. 400; [10] S. 459; vgl. Réau, Bd. 3 S. 1255). Der hl. Tozzo trug bei seiner Wallfahrt zum Grab des hl. Gallus eine Kerze, die selbst bei Sturm nicht erlosch ([1] Jan. II 420b, 2; ebd. Sep. II 745, 34 [Magnus]; Joseph M. B. Clauss, Die Hll. des Elsaß... [= Forschgn. zur Volkskde., H. 18–19], Ddf. 1935, S. 135; nach [4], S. 388, kommt ihm auch das Attribut der F. zu). Der hl. Magnus schleuderte einem Drachen Pech und Harz ins Maul, an denen das Untier verbrannte ([2] Bl. 145v; nach [12], S. 26, trägt der Hl. daher auch die F. als Attribut). – Anlaß für Darstellungen der hl. Agata mit der F. ist die Rettung von Catania beim Ausbruch des Vesuvs ein Jahr nach der Marter der Hl., als die Einwohner der Stadt den Schleier der Hl. den Lavamassen entgegentrugen und sie zum Stillstand brachten (vgl. RAC Bd. 1 Sp. 181f.; [6] S. 38; [7] Bd. 1 S. 26; [9] Sp. 39; [11] Bd. 1 Sp. 327). Johannes von Lobedau erscheint in Seenot geratenen Schiffen als Helfer mit einem Licht – ähnlich dem hl. Nikolaus: Kaftal II, Fig. 947 – und wird daher mit einer F. dargestellt ([1] Okt. IV 1098; [7] Bd. 1 S. 598). Auf das Grab des hl. Wilhelm von Roskilde senkte sich vom Himmel herab durch das Kirchendach hindurch eine Kerze gleich einer F. ([1] Apr. I 635,64; [5] S. 52; [7] Bd. 2 S. 555).

3. Der hl. Antonius Eremita trägt als eines seiner Attribute ein Korngarben-, Ähren- oder Reisigbündel, aus dem Flammen schlagen, Hinweis auf Antoniusfeuer und Schweinerotlauf; sein Attribut wird häufig als F. verstanden und dargestellt ([6] S. 66–72; [9] Sp. 91f.; Gandulf Korte, Antonius der Einsiedler in Kult, K. und Brauchtum Westfalens, hrsg. Adalbert Klaus, Werl i. W. 1952, passim, mit Abb.).

4. Das F.-Attribut des hl. Sola geht auf ma. Namens-Etymologie (Sol-Sola) zurück; vgl. den Vers im 1071–72 entstandenen Teil des Pontifikale Bischof Gundekars II. von Eichstätt, fol. 16v „fac solem vit(a)e nobiscum sola manere“ (Ernst Friedr. Bange, Eine bayer. Malerschule des 11. und 12. Jh., Mchn. 1923, Taf. 36 Abb. 96; das Relief in Solnhofen, z. Zt. Leihgabe im Bayer. Nat. Mus. Mchn.: Abb. 2, wohl 2. H. 11. Jh.: Victor H. Elbern, Zs. für Kg. 28, 1965, 267f., und Herm. Fillitz, Kchr. 19, 1966, 10).

III. Attribut mythologischer Personen der Antike

Der rituelle Gebrauch der F. und die ihr zugeschriebenen kathartischen und apotropäischen Wirkungen waren in der Antike Anlaß, die F. Gottheiten beizugeben, in deren Dienst sie gebräuchlich waren, vor allem den Göttern des eleusinischen und des dionysischen Kultes sowie Hekate und den Gottheiten ihres Kreises (vgl. Vassits Miloje, Die F. in Kultus und K. der Griechen [Diss. Mchn. 1899], Belgrad 1900; [14] Bd. 6 Sp. 1945–53). Im Lauf der Zeit wurde das Attribut dazu benutzt, Bedeutung und Funktion der Gottheiten zu erläutern (ebd. Sp. 1952); eine – nachträgliche – Begründung hiefür ist in der Literatur gelegentlich gegeben. Für die Darstellungen in MA und Neuzeit ist die antike Literatur Grundlage. Nur in Ausnahmefällen besteht eine ungebrochene Bildtradition von der Antike über das MA zur Neuzeit.

A. Begründung in der Biographie

Ceres entzündete ihre F. – aus Fichtenästen – am Feuer des Ätna, als sie 9 Tage lang die ihr geraubte Tochter Proserpina suchte (Homerischer Demeterhymnus, V. 47f.; T. W. Allen und William Reginald Halliday, The Homeric Hymns, o. O. 19362). Im MA kannte man die Fabel wohl überwiegend aus Ovid, Met. V, 438–45. Bildbeispiele bei Pigler II, S. 56; Abb. 14 und 16.

Allgemein zu Ceres s. RDK III 397–403; RAC Bd. 3 Sp. 682–94; ebd. Bd. 7 Sp. 158. – Nach dem Mythographus III (A. 13. Jh.; [19] S. 197) bedeuten die F. der Ceres die Sonnenhitze der Erntezeit (so noch [31], S. 778). Im Ovide moralisé, vor 1328, bezeichnen die 2 F. der Ceres das A.T. und N.T. (ed. Charles de Boer, O.M., Verh. der koninklijke Akad. van Wetenschappen te Amsterdam, Afdeeling Letterkunde, Nieuwe Reeks, deel XXI, Amsterdam 1920 [Neudruck Wiesbaden 1966, Bd. 2], S. 253). – Hochzeits-F. wurden zu Ehren der Ceres vorangetragen ([25] Bd. 5 Buch 12, S. 88f.).

Diana bat Jupiter, eine F. tragen zu dürfen, und entzündete auf dem mysischen Olymp ein Holz als F. an Jupiters Blitz (Kallimachos, Hymnus an Artemis, V. 11 und 116–18); mit der F. ging sie auf Jagd (Sophokles, König Ödipus, V. 206f.; [14] Bd. 2 Sp. 1356). Einer ihrer Beinamen ist Artemis Phosphoros (ebd. Sp. 1401).

In der Neuzeit liefert die antike Gleichsetzung von Diana mit Hekate (dazu ebd. Sp. 1356f.) gelegentlich die Begründung für das Attribut (so z. B. [30], S. 101; zu Luna s. unten). Zu Diana allgemein RDK III 1429–37; zu Diana Lucifera Erwin Panofsky, The Iconography of Correggio’s Camera di San Paolo (= Stud. of the Warburg Inst., Bd. 26), London 1961, S. 76f.; s. auch Abb. 7.

Zeichnungen von Pirro Ligorio nach antiken Bildwerken geben Diana resp. Luna Lucifera wieder (Erna Mandowsky und Charles Mitchell, P.L.’s Roman Antiquities [= Stud. of the Warburg Inst., Bd. 28], London 1963, S. 63 Nr. 42, Taf. 13 b; S. 74f. Nr. 40, Taf. 26 a; S. 109 Nr. 108, Taf. 63 d).

Hekate bezwang im Kampf gegen die Giganten ihren Gegner Klytios mit ihrer F. ([14] Suppl.bd. 3 Sp. 748 s. v. Klytios; allgemein zu F. der Hekate: Theodor Kraus, H. [= Hdbg. kg. Abhn., N. F. 5], Hdbg. 1960, passim; [15] Bd. 2 Sp. 982f.).

Vulkan hat das Feuer erfunden (Diodorus Siculus, Hist. Bibl. I, 13, 3f.) und wurde allgemein als Gott des Feuers angesehen [28, Sp. 2484f.]. Ihm zu Ehren wurden bei der Feier der Hephästien Wettläufe mit brennenden F. veranstaltet ([30] S. 163; [14] Bd. 8 Sp. 290). – Der Mythographus III erklärt seinen Namen „pro igne obscoenae cupiditatis“ (10, 4: [19] S. 223). – Beispiel: Schule von P. P. Rubens, Gem. im Prado (Svetlana Alpers, The Decoration of the Torre de la Parada [= Corp. Rubenianum Ludw. Burchard, 9], Brüssel 1971, Abb. 9). Minerva besiegt den mit einer F. bewaffneten Vulkan: Stichvorzchg. von Philipp Galle (Wien, Albertina: Decimal Index L. Nr. 3159).

Iolaus half Herkules im Kampf gegen die lernäische Hydra, indem er die Halsstümpfe des Untiers mit F. ausbrannte, um ein Nachwachsen der Köpfe zu verhindern (Apollodor, Bibliothek II, 5, 2: [28] Sp. 1354; [14] Bd. 9 Sp. 1844). Beispiel: Bronzegruppe von Aless. Algardi („Arte in Europa“, Fs. Edoardo Arslan, Mailand 1966, Abb. 444); Gem. von Rubens (S. Alpers a.a.O. Abb. 120, vgl. auch Abb. 118f.). – Ein Bild des Herkules, der selbst die Halsstümpfe der Hydra ausbrennt, bei [32], S. 188 („Igne hoc infelix uritur Invidia“).

Gerade die letztere, der zitierten Lit. entgegenstehende Darstellung des Herkules mit F.-Keule ist mehrfach nachzuweisen: Medaille des Niccolò Spinelli (?; Hill Bd. 2, Taf. 157 Abb. 961); Gem. von Antonio del Pollaiuolo (Sergio Ortolani, Il P., Mailand 1948, Taf. 94f.; ebd. Taf. 20 Stich von Cristoforo Robetta nach P.); Fresken von Bald. Peruzzi (Christoph Luitpold Frommel, B. P. als Maler und Zeichner [= Beih. zum Röm. Jb. für Kg. 11, 1967 bis 68], Wien und Mchn. 1968, Abb. XVd) und Annibale Carracci (John Rupert Martin, The Farnese Gall., Princeton N.J. 1965, S. 30 und Taf. 6); Brunnenfigur von Adrian de Vries in Augsburg, 1597 (Lars Olof Larsson, A. de V., Wien und Mchn. 1967, Abb. 33, 35 und 38).

Prometheus entzündete das Feuer am Rad des Sonnenwagens; er bediente sich dabei eines Fenchelstengels („ferula“; Hygin, Fabel 144: ed. Mauricius Schmidt, Jena 1872, S. 23.6; [26] S. 267f.) oder einer F. (Servius, Kommentar zu Vergils Bucolica VI, 42; ed. Gg. Thilo und Herm. Hagen, Bd. 3, 1, Lpz. 1887 [Neudr. Hildesheim 1961], S. 72; Mythographus I: [19] S. 1). Bildbeispiele bei Pigler II, S. 210f., auch Abb. 10.

Hekuba träumte vor der Geburt des Paris, sie bringe eine F. zur Welt, die Troja niederbrenne (Apollodor, Bibliothek III, 12, 5).

Beisp.: Fresko von Figurino nach Entw. von Giulio Romano, 1536–37, im Pal. Ducale zu Mantua (Frederick Hartt, Giulio Romano, New Haven 1958, Bd. 2 Abb. 398).

Lynkeus floh mit Hilfe der Hypermnestra aus Argos und meldete ihr die geglückte Flucht aus Lyrkeia durch F.-Zeichen: Pausanias II, 25, 4f. ([15] I Bd. 3 Sp. 827; [17] S. 270).

Hero wies Leander durch F.-Licht den Weg zu ihr (Ovid, Heroides 19, 35f.). Bildbeispiele bietet Pigler II, S. 305f.

Medea übte ihre Zauberkünste mit Hilfe von F. (Ovid, Met. VII, 257–61): Abb. 13.

Weitere Beisp.: Gem. von Ludovico Carracci (Anna Ottani, Gli affreschi dei Carracci in Pal. Fava, Bologna 1966, Taf. 38 und 40). Ein Gem. von Carl van Loo, 1759–61, zeigt die Schauspielerin Clairon, als Medea porträtiert (Potsdam, Neues Palais: François Souchal, Les Slodtz, sculpteurs et décorateurs du Roi [1687–1764], Paris 1967, Taf. 77 b).

Medea gibt, während Jason ihren Bruder Apsyrtus ermordet, mit einer F. den Argonauten das Zeichen zur Verfolgung der Kolcher (Apollodor von Rhodos, Argonautica IV, 482–85): Zchg. von Asmus Jakob Carstens (Herb. von Einem, Carl Ludwig Fernow, Bln. 1935, Taf. 33).

Phorkys erweckte seine von Herkules getötete Tochter Skylla zu neuem Leben, indem er sie mit Hilfe von F. verbrannte ([28] S. 2178; [16] Bd. 4 Sp. 1032; [17] S. 418).

Zu verwechseln ist: Althaea verbrannte das Holzscheit und löste damit den Tod ihres Sohnes Meleager aus (Ovid, Met. VIII, 446 bis 513). Als Bildbeispiel: Alfred Scharf, Filippino Lippi, Wien 1935, Abb. 197.

B. Bild von Funktion oder Eigenschaften

1. Das Licht der Gestirne heißt in der antiken Literatur häufig „fax“, vor allem das des Sol und der Luna.

Die Sonne erscheint dem Stoff nach als brennendes Feuer (Isidor von Sevilla, De natura rerum XV, 2; s. a. [16], Bd. 2 Sp. 1996); ihr werden Apollo, Helios und Phöbus gleichgesetzt.

Die Identifizierung von Luna – ihr Name komme von lucere: Varro, De lingua lat. V, 68 u. ö. – mit Diana und Hekate wird von den Mythographen der Neuzeit stets erwähnt (z. B. [24], S. 132f.).

Für beide ist das Attribut F. in antiken Denkmälern üblich ([14] Bd. 20 Sp. 2175; [16] Bd. 2 Sp. 3132f.). Die Tradition blieb über Spätantike und MA bis in die Neuzeit ungebrochen. Bildliche Darstellungen sind zahlreich: vgl. G. M. Fitzgerald, A Sixth Century Monastery at Beth Shan (Scythopolis) (= Publ. of the Palestine Section of the Univ. Mus., Univ. of Pennsylvania, 4), Philadelphia 1939, Titeltaf. und S. 7 (um 567); RDK V 1003f. Abb. 3 (1. Dr. 9. Jh.); O. Elfrida Saunders, Engl. Buchmalerei, Florenz und Mchn. 1928, Bd. 1 Taf. 26 (11. Jh.); Verz. astrol. Hss. Bd. 3, 1 und 3, 2 passim (Abb. 190 zeigt die F. geteilt in drei Flammen, „filius“, „pater“, „spiritus“); A. Hauber, Planetenkinderbilder und Sternbilder (= Stud. zur dt. Kg., H. 194), Straßburg 1916, passim.

Der Planet Venus (dazu [14], 2. Reihe Bd. 8, Sp. 887–92), der Morgenstern Luzifer und der Abendstern Hesperus, ist mit F. dargestellt worden; in der Literatur ließ sich keine Begründung dafür finden. Als Beispiele: Abb. 6; A. Hauber a.a.O. S. 99 und Abb. 36; Otto Behrendsen, Darstellungen von Planetengottheiten an und in dt. Bauten (= Stud. zur dt. Kg., H. 236), Straßburg 1926, S. 45 und Taf. 15. – Zur Vermengung mit der Göttin Venus, für deren F.-Attribut als literarischer Beleg Ovid, Heroides II, 40 angeführt sei, s. [14], 2. Reihe Bd. 8, Sp. 889f.

Im Rosenroman des Guillaume de Lorris, um 1230, erscheint die Göttin mit einer brennenden F., deren „Flamme manche Dame erhitzt hat“ (V. 3422). Cartari beschreibt unter Berufung auf Giraldi ein Bild der Venus, das sich bei den Sachsen befunden haben soll ([28] Sp. 2444: zu Magdeburg): sie steht unbekleidet und myrtenbekränzt zusammen mit den Grazien auf einem Wagen, hält 3 goldene Äpfel und die Weltkugel und zeigt auf ihrer Brust eine brennende F. [21, S. 343]. – Venus wird sowohl mit Libido als mit Hymenaeus zusammen genannt (ebd. S. 340). Die Göttin mit F. erwähnt auch Giac. Zucchi [22, S. 52]. Montfaucon sagt, ihre und Cupidos F. bezeichne vielleicht das Feuer, das beide in den Herzen entzünden ([27] Bd. 1, 1 S. 168; dazu Stiche nach antiken Bildwerken auf Taf. 102, 6 und 103, 4). – Bildbeispiele: RDK I 646 Abb. 4 (Dürer, Amor als Honigdieb); Chr. Scherer, Elfenbeinplastik seit der Renss., Lpz. 1903, Abb. 77.

Venus mit F. gegen die bogenbewaffnete Diana kämpfend zeigt Perugino in seinem Gem. für das Studiolo der Isabella d’Este (Walter Bombe, P. [= Klass. der K., 25], Stg. und Bln. 1914, Abb. S. 129; für das Bildschema vgl. Abb. 1). – Frau Minne mit F.: Abb. 4.

Der Planet Mars ist als „der Feurige“, Pyroeis, überliefert (Cicero, De natura deorum III, 53; vgl. Boccaccio: von Natur feurig, Jugend, Kraft, Feuer, Brände bedeutend, [20], Bd. 2 S. 450). Zu Darstellungen des Planetengottes mit F. s. A. Hauber a.a.O. (Sp. 1002), S. 97, 109f., 130, Abb. 29; O. Behrendsen a.a.O. (Sp. 1002), passim.

Ob sich von hier aus eine Verbindung zu dem Kriegsgott Mars ergibt, konnte nicht ermittelt werden; zwar ist in der antiken Lit. die Verknüpfung von Krieg und F. geläufig (s. [18], Sp. 401f.), doch ist die F. Attribut der Bellona (s. unten).

Den von Enyo begleiteten, eine F. haltenden Mars zeigt eine Zchg. von Joh. Heinr. Füssli (Paul Ganz, Die Zchgn. Hanns H. F., Bern und Olten 1948, Taf. 45).

Unter den Licht-Gottheiten ist als erste Apollo zu nennen (RDK I 801–10; RAC Bd. 1 Sp. 526; ebd. Bd. 7 Sp. 159; vgl. auch [15], Bd. 1 Sp. 441–48). Er trägt die F. des Sol, durch die die Welt ihr Licht erhält (Mythographus III: [19] S. 210).

Die am häufigsten tradierte Beschreibung Apollos mit F. und strahlendem Schild bringt Martianus Capella (De nuptiis Philologiae et Mercurii I, 77: ed. Adolf Dick, Lpz. 1925). Ihn zitiert z. B. Cartari [21, S. 66] und spricht dabei die schon in der Antike übliche Gleichsetzung mit Sol und Phöbus aus (vgl. [15], Bd. 1 Sp. 442). Apollo reinigt den Menschen von Frevel und Schuld, auch von Mord (RAC Bd. 1 Sp. 525); die Antike kennt F. im Apollo-Kult (ebd. Bd. 7 Sp. 158).

Als Bildbeispiele seien ein Statuen-Entw. von Charles Le Brun (Ausst.Kat. „Ch. L. B. 1619 bis 1690“, Versailles 1963, Nr. 101) und ein Stich von Gerard de Lairesse (um 1672: Jean Joseph Marie Timmers, G. L., 1. Teil, Amsterdam und Paris 1942, Nr. und Abb. 22) genannt.

Der Lichtgott Mithras gilt als verkörperte Erscheinung der Kraft des Sonnenlichts.

Er entspringt, die F. tragend, dem Felsen. Meist flankieren Genien sein Bild: Kautes mit erhobener und Kautopates mit gesenkter F.; sie werden als Abbild von Sonnenauf- und -Untergang oder der Sonnwendzeiten angesehen (vgl. RAC Bd. 7 Sp. 171); Deutungen des Attributs bei Fritz Saxl, Mithras, Bln. 1931, S. 59f., und vor allem bei Maarten J. Vermaseren, Corp. Inscriptionum et Mon. Religionis Mithriacae, 2 Bde., Den Haag 1956 und 1959. – Mithras spielt bei den Mythographen der Neuzeit eine gewisse Rolle (zu Mithras allgemein in der Renss.: Edgar Wind, Pagan Mysteries in the Renss., London 1968, S. 250) und wird in entsprechenden Abhandlungen auch dargestellt (etwa bei Vincenzo Cartari, Imagini delli dei de gl’antichi, Venedig 1647 [Neudr. Graz 1963], S. 294); ob sein Bild auch außerhalb der Mythenill. vorkommt, war nicht zu ermitteln.

Juno Lucina wird regelmäßig mit Luna identifiziert (Varro a.a.O. [Sp. 1002], V, 69; Cicero a.a.O. [Sp. 1003], II, 27) und auch oft mit Diana gleichgesetzt ([14] Bd. 13 Sp. 1651; vgl. auch E. Panofsky a.a.O. [Sp. 999]). Sie hilft in den Monaten bis zur Geburt und bringt die Kinder zur Welt (Varro a.a.O.; s. auch RAC Bd. 3 Sp. 794 s. v. Eileithyia; vgl. [35], Teil 3 S. 707, und Orlandi-Ripa Bd. 1 S. 295 s. v. Carro della Luna). Bei Ovid, Met. IX, 294–315, dient sie Juno. Die Mythographen der Neuzeit handeln sie bald unter Diana [21, S. 74f.], bald unter Juno (z. B. [26], S. 76) ab. – Als Beispiel: Abb. 12.

Die eine F. tragende Lucina versucht, die Geburt des Herakles hinauszuzögern: Zchg. von Nic. Poussin (Walter Friedländer und Anthony Blunt, The Drawings of N.P., Bd. 4 [= Stud. of the Warburg Inst., Bd. 5,4], London 1963, Taf. 186 Nr. A 73). – Von Pirro Ligorio gibt es eine Zchg. der Juno Lucina nach der Antike: E. Mandowsky und Ch. Mitchell a.a.O. (Sp. 999), S. 77f. und Taf. 28 c.

Aurora gilt als Schwester von Sol und Luna und als Mutter der Sterne ([14] Bd. 5 Sp. 2657 s. v. Eos; vgl. [26], S. 110). Sie überbringt, Vorbotin des Sol (Ovid, Met. XV, 190), den Sterblichen das Zeichen des kommenden Lichts ([22] S. 51; [24] S. 300). Ihre F. bezeichnet die Helle des Morgenlichts vor Sonnenaufgang ([35] Teil 3, S. 726; vgl. zu „fax“ in der Bedeutung erstes Tageslicht: [18] Sp. 402). – Zur Personifikation der Morgenröte vgl. Sp. 1012.

Darstellungen der Aurora mit F. sind nicht selten; vgl. Abb. 14. Weitere Beispiele: Medaille des Jacopo Nizzola da Trezzo, um 1552 (George Francis Hill [hrsg. von Graham Pollard], Renss. Medals from the Samuel H. Kress Coll. at the Nat. Gall. of Art [Wash.: = Complete Cat. of the S.H.K. Coll., 5], London 1967, Nr. und Abb. 438); Gem. von Giulio Carpioni d. Ä. (Gius. Maria Pilo, C., Venedig 1961, Abb. 137 und 171 sowie Taf. S. 59) und Giannantonio Pellegrini (Arte Veneta 7, 1953, 109 Abb. 102).

2. Als Gottheit, die mit dem Feuer in Verbindung steht und daher die F. als Attribut trägt, ist neben Vulkan (s. Sp. 999f.) vor allem Vesta zu nennen.

Ihr Name wird etymologisch mit der Erde und dem Herd verknüpft, unter denen ständiges Feuer brennt [28, Sp. 2451]. Der „custos flammae“ (Ovid, Fasti VI, 258) ist unter der Gestalt des Feuers zuerst verehrt worden (ebd. 295–98). Gelegentlich findet sich die Gleichsetzung von Sonnenfeuer und Herdfeuer der Vesta ([14] 2. Reihe Bd. 8, Sp. 1753).

Antike Bildwerke der Vesta mit F. bieten Montfaucon ([27] Bd. 1, 1, S. 61 und Taf. 34) und Hederich [28, Sp. 2455]. Die Mythographen beschreiben das Aussehen der Göttin; daß man sie mit F. abbilde, findet sich erst spät als Angabe (z. B. [29], S. 74). Beisp.: Herm. Postumus, um 1542, Landshut, Stadtresidenz, Götterzimmer; auch Abb. 15.

Pluto, der Gott der Unterwelt und der Reichtümer [14, Bd. 21 Sp. 990–1005] ist gelegentlich mit einer F. dargestellt worden.

Vgl. das Fresko von Polidoro Caldara da Caravaggio, das in Nachstichen von Hendrick Goltzius (Decimal Index, L.Nr. 23927; die Vorzchg. von 1591: Emil Karel Josef Reznicek, Die Zchgn. von H. G. [= Orbis artium, Utrechtse khist. Stud., 6], Utrecht 1961, Tafelbd. Abb. 193) und Raffaello Guidi (1613; Aless. Marabottini, Polidoro da Caravaggio, Rom 1969, Bd. 2 Taf. 124,8) überliefert ist.

3. Die Brand-F. ist Attribut der Bellona (zu ihrer Gleichsetzung mit der griech. Enyo im Gefolge des Mars s. [14], Bd. 3 Sp. 256). Sie begleitet, zusammen mit Zorn und den Furien, den Wagen des Mars (Silius Italicus, Punica IV, 436–39); im Schlachtgetümmel schwingt sie ihre F. (ebd. V, 220f.; weitere, bei den Mythographen der Neuzeit zitierte antike Belegstellen: Statius, Thebais IV, 6 und Claudian, In Eutropium II, 150). – Bildbeisp.: E. Panofsky a.a.O. (Sp. 999), Abb. 22.

Gelegentlich üben die Furien das Amt der Bellona (vgl. Vergil, Aeneis VII, 323ff., bes. V. 456f., und Statius, Thebais I, 112f.; die Furie Tisiphone wird daher auch des öfteren unter Bellona erwähnt, so bei [21], S. 244). Die Furien rächen Übeltaten (facinora) und quälen mit F. ([14] Bd. 7 Sp. 308–14). Diese F. sind Gewissensangst, der eigene Frevel, Gedanken und peinigende Vorwürfe, von den Dichtern ins Bild gebracht (Cicero, Oratio pro Sex. Roscio Amerino 24). Bei den Arkadern gab es ein Kultbild der Erinys mit F. in der Rechten ([14] 8. Suppl.bd. Sp. 132; zitiert z. B. bei [24], S. 115).

Bildbeispiele: Abb. 16 folgen die Furien der nach Rache dürstenden Ceres; Abb. 18 entzünden sie ihre F. an der des Cupido; Medaille von Guillaume Dupré, 1607 (G. F. Hill a.a.O. [Sp. 1006], Nr. und Abb. 557); Stiche von Matthäus Merian d. Ä. (Lucas Heinr. Wütbrich, Das druckgraph. Werk von M. M. d. Ä., Bd. 1, Basel 1966, S. 165 Nr. 598, Abb. 371) und Charles Nicolas Cochin (Samuel Rocheblave, Ch.-N. C, Paris und Brüssel 1927, Taf. 28); Gem. von Bernardo Strozzi (Luisa Mortari, B. S., Rom 1966, Abb. 403); Entw. für ein Deckengem. von Charles Le Brun (Ausst.Kat. a.a.O. [Sp. 1004], Nr. 85).

Treten die Furien an Stelle des Hymenaeus bei Hochzeiten auf, etwa der von Tereus und Progne (Ovid, Met. VI, 430), so ist dies schlimmstes Vorzeichen. Als Beispiel: Holzschnitt von Virgil Solis d. Ä. (B. 7,71).

4. Brand im übertragenen Sinn bedeutet die F. des Cupido (Amor). Mit ihr entzündet und schürt er die Liebe (Ovid, Met. I, 461; weitere antike Belegstellen: [18] Sp. 401f.; vgl. auch ebd. Sp. 403).

Die Begründung findet sich in MA und Neuzeit oft, etwa bei Hrabanus Maurus (De universo [Migne, P. L., Bd. 111 Sp. 432; facem, quia inflammat]), ihm folgend bei Boccaccio [20, Bd. 2 S. 451]. Nach Valeriano (Ausg. 1579, Bl. 342) wollten die Ägypter die Liebe durch Feuer ausdrücken und gaben daher Cupido die F. (so auch [25], Bd. 1 S 389 D). Nach Conti [24, S. 217] hat Cupido seine Waffen den Göttern entwendet, die F. der Diana (s. auch [28], Sp. 810).

Das F.-Attribut Cupidos ist vielfältig gedeutet worden. Dem Mythographus II trägt er sie, weil „turpis amor“ mit Hitze und Glut entzündet wird [19, S. 86]. Bei Cartari [21, S. 324] wird die Ambivalenz des Attributs deutlich: die F. gibt Licht und quält zugleich im Brennen; allgemein sei sie Zeichen des brennenden Eifers, mit dem wir geliebten Dingen nachgehen (vgl. auch Sp. 1016f.). Der lethäische Amor heilt; er gießt eisiges Wasser auf die brennende F. (Ovid, Remedia amoris 551f.; [21] S. 327, Holzschnitt S. 326).

Bildbeispiele des Cupido mit F.: Abb. 18; RDK I 898, Abb. 4 (Marktbrunnen von 1526 in Mainz); ebd. Sp. 1333, Abb. 2 (Stich von Joh. I Sadeler); ebd. Bd. 3, Sp. 43f. Abb. 3 (Joh. Friedr. Rupert [?], Kupferstich von 1796).

Eroten übernehmen ihre Attribute von Cupido, auch die F.

In der Hieroglyphik bezeichnen brennende F. zwei sich eng und glühend Liebende (Hypnerotomachia Polifili, Ausg. Venedig 1499, Bl. p 7v), zwei gekreuzte F. die gegenseitige Liebe (Valeriano, Ausg. 1579, Bl. 342v; vgl. Volkmann, S. 22 und 40); von hier aus ergeben sich zahlreiche Variationsmöglichkeiten (vgl. die Liste bei [31], S. 228, auch S. 515).

Die gelöschte oder – sehr viel häufiger – gesenkte F. trägt der Grab-Eros, häufig, besonders durch Lessings Abhandlung „Wie die Alten den Tod gebildet“ (1769) ausgelöst, Todesgenius genannt (dazu, insbesondere über die Haltung der F., Edgar Wind a.a.O. [Sp. 1005], S. 152–164; Hans Peter l’Orange, Kunst og Kultur, Oslo 1961, S. 73; Jörgen Birkedal Hartmann, Die Genien des Lebens und des Todes, Röm. Jb. für Kg. 12, 1969, 9–38). In das gleiche Bild wurden auch Schlaf (Somnus) und Tod (Thanatos) hineingesehen (vgl. etwa [30], S. 249 und 254), die Kinder der Nacht (Hesiod, Theogonie 211f.).

Das F.-Attribut der Erato findet durch die Etymologie Erklärung; der Name komme von Eros (Ovid, Ars amatoria 2, 16; vgl. [23], S. 348).

5. In Verbindung mit dem Hochzeitsritus spielt die F. in der Antike eine erhebliche Rolle (RAC Bd. 7 Sp. 160f.; vgl. die Stellen im [18], Sp. 402). So ist sie vor allem Attribut des Hymenaeus, der seine F. vom Totenfeuer – wo die Furien ihre F. entzünden – fernhalten soll. Er schwingt seine F. zur Hochzeit (Ovid, Met. IV, 758); brennt sie schlecht, so ist das ein böses Vorzeichen (Ovid, Met. X, 6; weitere antike Texte bei Rich. Schmidt, De Hymenaeo ..., Kiel 1886; allgemein: [14] Bd. 9 Sp. 130, und [15], Bd. 2 Sp. 1267). – Zur Bildüberlieferung: Karl-August Wirth, Städel-Jb. N.F. 2, 1969, 44–50. Ein Bildbeispiel: Abb. 14.

6. Im Kult des Bacchus sind F. üblich; sie bezeichnen den Zustand der Exaltation und Entrücktheit beim Nahen des Gottes (RAC Bd. 7 Sp. 168; Darstellungen von Bacchantinnen mit F. sind geläufig). Auf einem bei Montfaucon ([27] Bd. 1, 2 S. 239 und Taf. 150) wiedergegebenen antiken geschnittenen Stein schwingt er selbst die Hochzeits-F. bei Ariadne; wie er zu diesem Attribut kam, konnte nicht festgestellt werden.

Die Töchter des Minyas wurden von Bacchus in Fledermäuse verwandelt; dabei sah man schwelende F. und die Gemächer von Feuern erstrahlen (Ovid, Met. IV, 402f.; vgl. Abb. 5).

Reicht Bacchus dem Cupido die F., so bedeutet dies die Wirkung des Weins bei der Liebe [28, Sp. 813f.]; Montfaucon sagt dazu, beide Götter würden die Herzen entflammen und zitiert Terenzens „Sine Cerere et Baccho friget Venus“ [27, Bd. 1, 2 S. 237f.].

Der dem Kreis um Bacchus angehörende Komus steht nachts trunken schlafend an der Tür des Brautgemachs, eine gesenkte F. in der Rechten (Philostrat d. Ä., Bilder I, 2). Schmieder deutet die gesenkte F. als Symbol sorglosen Freudenrausches ([30] S. 209f.; ähnlich auch [31], S. 150). Zu Komus-Darstellungen (oder Deutungen) vgl. J. B. Hartmann a.a.O. (Sp. 1009), bes. S. 14f.

Den thronenden, die F. haltenden Komus zeigt das von Andrea Mantegna 1506 begonnene, von Lorenzo Costa vollendete Gem. in Paris, Mus. du Louvre (Rich. Foerster, Stud. zu Mantegna und den Bildern im Studierzimmer der Isabella Gonzaga, II, Jb. preuß. K.slgn. 22, 1901, 177f.; Fritz Knapp, A. M. [= Klass. der K., 16], Stg. und Lpz. 1910, Abb. S. 64).

IV. Attribut von Personifikationen

Nur bei wenigen Personifikationen ist die F. deren spezifisches Attribut. In zahlreichen anderen Fällen ist sie mit anderen Geräten gleicher oder ähnlicher Bestimmung austauschbar. Das trifft vor allem dann zu, wenn sie auf Darstellungen in übertragener Bedeutung verwendet wird.

A. F. als Licht

Als Bild des (physikalischen) Lichts ist die F. vorwiegend Attribut des Tages und der Tageszeiten.

Die Personifikation des Lichtes mit F. zeigt fol. 1r der Welislaw-Bibel, Böhmen um 1340–50 (Karel Stejskal [Hrsg.], Velislai Biblia picta [= Ed. Cimelia Bohemica, 12], Prag 1970).

Die Geburt des Lichtes in der Gestalt eines Kindes mit F. hat Asmus Jakob Carstens um 1794 in einer Kreidezeichnung geschildert (Alfred Kampenhausen, A. J. C. [= Stud. zur Schleswig-Holstein. Kg., Bd. 5], Neumünster i. Holst. 1941, Taf. 20).

Der Tag als F.-Träger (Isidor, Etym. III, 51,1: dies est sol super terras) ist bei Darstellungen der Schöpfungstage in hoch-ma. Genesis-Illustrationen mehrfach geschildert (Dirk-Christian Hesseling, Min. de l’Octateuque grec de Smyrne ..., Leiden 1909, Taf. 1 Abb. 3; Adelheid Heimann, Warburg Journ. 1, 1937 bis 1938, 269–75: Verdun, Stadtbibl., ms. 1, fol. J, um 1114 [?; vgl. Frz. Ronig, Aachener K.bll. 38, 1969, 145 – 148]; Abb. 3).

In der Exultetrolle Troia III ist zu „Nox sicut dies illuminabitur“ der Tag mit F. dargestellt (Avery, S. 39 und Taf. 180, 24; RDK VI 736). – Die Welislaw-Bibel enthält fol. 2r als Ill. zu Gen. 1, 16 bis 18 ein Bild des Sol, der dem unter ihm stehenden Tag eine F. reicht und eine zweite erhoben hat; Luna reicht in gleicher Weise ihre F. der Nacht (K. Stejskal a.a.O.).

Ripa unterscheidet zwischen dem „natürlichen Tag“ (Giorno naturale: [23] S. 60 und 183; vgl. auch [35], Teil 3 S. 121 und 727) und dem Kalendertag (Giorno artificale: [23] S. 61 und 183f.; [35] Teil 3 S. 124 und 728); bei ersterem bedeutet die F. das Sonnenlicht. – Ein kindlicher Genius mit F. neben der Personifikation des Tages: Abb. 17.

Für Darstellungen der Nacht wird unterschieden zwischen Bildern des Gottes Noctilius (nur bei [27], Bd. 1, 2 S. 364: er führt die F., „qui est une marque des dieux de la nuit“; vgl. ein Gem. von Joh. Peter Feuerlein [1668 bis 1728]: Jb. des hist. Ver. für Mittelfranken 83, 1966, 167) und der Personifikation der Nacht, die mit Luna und Diana gleichgesetzt werden kann ([27] Bd. 1, 2 S. 361; Beisp.: ebd. Taf. 214 Stich nach dem Psalter ms. grec 139 der Bibl. Nat. Paris). Sie herrscht über die Finsternis, in der man nichts tun kann, wird diese nicht durch Klarheit vertrieben [34, S. 228]. Breysig [31, S. 227 und 606] schildert die Nacht als Frau, die die F. umgekehrt hält oder deren F. erloschen ist.

Das Lemma „lucet in tenebris“ steht zum Bild einer brennenden F.; die Erklärung lautet: sie leuchtet des Nachts (Daniel de la Feuille, Devises et emblemes ..., Amsterdam 1691, S. und Taf. 5 Nr. 5).

Von einzelnen Tagesabschnitten ist am häufigsten die Morgenröte mit F. dargestellt, entweder als Genius, der Aurora begleitet ([31] S. 77: Lucifer vor Aurora), oder als bald männliche, bald weibliche Personifikation. Die Ankündigung des Tages kennzeichnet die nach unten gewendete F. ([23] S. 95; [35] Teil 3 S. 168–70); die F. selbst bedeutet, daß die Morgendämmerung teil hat an Tag und Nacht [27, Suppl.bd. 1 S. 39].

Beispiele: Taddeo Zuccari nach Konzept von Annibale Caro in Caprarola, Schlafzimmer, 1562: Herb. von Einem, Asmus Jacob Carstens, Die Nacht mit ihren Kindern (= Arbeitsgemeinschaft für Forschg. des Landes Nordrhein-Westfalen, H. 78), Köln und Opladen 1958, S. 16f. (Genius begleitet Aurora); Paris, Bibl. Nat., ms. grec 139, fol. 435v (weibl. Personifikation); Annibale Carracci (H. v. Einem a.a.O. Abb. 9); Jean Marc Nattier, „verschlüsseltes“ Porträt der späteren Hzgn. von Châteaurouge (Pierre de Nolhac, J.-M. N., Paris 1905, Abb. S. 37; das Exemplar im Stadtschloß Berlin seit 1945 verschollen).

Die Morgenröte, mit Buch und F., eine in Sternen endende Krone auf dem Haupt und vor der Sonnengloriole, ist ill. von Tob. Stimmer (Neue Künstliche Figuren Biblischer Historien ..., Basel 1576 [Neudr. Mchn. 1923: Liebhaber-Bibl. alter Illustr. in Facs.-Repr., 4], Nr. 134, zu Hohel. 6, 10); der Text sagt, sie sei das Bild der Kirche.

Das Bild des Orient erläutert Breysig als „aufwärts fahrende Frau; ein Genius vor ihr; verschleiert; mit F.“ und „vom Bild der Aurora genommen“ [31, S. 620].

Schilderungen des Abends mit der F. sind selten. Boccaccio zitiert die Einteilung der Nacht bei Macrobius, Saturnalia I, 3, 12–15; der erste Abschnitt heiße „prima fax“, da um diese Zeit die F. entzündet würden [20, Bd. 1 S. 35 und 64]. Breysig beschreibt den Abend als Genius auf dunklem Pferd, mit gesenkter F. [31, S. 2] und überträgt dieses Bild auf die Sterbestunde, die auch durch eine nach Westen geneigte ausgehende F. ausgedrückt werde (ebd. S. 227; gleichartig: Alter der Greise).

Die F. der Wacht (Wachsamkeit; Ripa [23, S. 194]: Guardia) bedeutet Tüchtigkeit im Wachen; das Licht vertreibt die Finsternis, d. h. den Schlaf, und ermöglicht zu sehen und nicht überrascht zu werden (auch [35], Teil 2 S. 620–22).

Licht ist auch die Ursache des F.-Attributs beim Gesichtssinn [33, S. 563]; im Cod. lat. 13002 der Bayer. Staatsbibl. München, fol. 3v (2. H. 12. Jh.), ist allerdings vermerkt „ex igne (Element) visum“ (Boeckler, Regensburg, Taf. 15).

Die Malerei hat F. („lumen“) und Palette („color“): Stich in Vincenzo Carducho, Dialogos de la Pintura, Madrid 1633 (Gaz. des B.-A. 91, 6ème sér. 35, 1949, 30, Abb. 7).

Licht als Erleuchtung wird gelegentlich durch die F. verbildlicht; vgl. Utrechtpsalter, um 830 (Psalm 12 [Vulg.]: „Inlumina oculos meos“; Ernest Theodor De Wald, The Ill. of the Utrecht Psalter, London und Lpz. [1932], S. 9 und Taf. 11).

Erkenntnis ([34] S. 32: Wissenschaft) trägt eine F.: wie das körperliche Auge das Licht zum Sehen braucht, so das innere Auge, d. i. der Verstand, die Sinne, vor allem den Augensinn, um die Dinge zu erkennen [23, S. 70]. – Lehre (Unterricht, Erziehung: [31] S. 227) läßt den Schüler an ihrer F. die seine entzünden (ebd. S. 506); übertragen bedeutet dies „geben, ohne zu verlieren, lehren“ (ebd. S. 227; hier haben auch Kritik und Rezension das F.-Attribut). Die Dialektik, die die Merkzeichen des Wahren, Falschen und Wahrscheinlichen lehrt, hat bei [32], S. 126, Symbol 62, eine F. (Abb. 8). – Als Attribut der Sapientia „im Sinn von Wissen“ hat Franz Siard Nosecky die F. gebraucht (Kloster Strahov in Prag, Alte Bibl., 1723–26: Helga Möbius, in: „Erbe und Gegenwart“, Fs. Johs. Jahn [= Wiss. Zs. der Karl-Marx-Univ. Leipzig, gesellschafts- und sprachwiss. Reihe 12], Lpz. 1963, S. 401); s. auch Abb. 19.

Theologie mit 2 F. zeigt das Titelblatt zur Biblia sacra, Antwerpen 1617 (Stich von Jan Collaert nach Rubens: RDK IV 1210, Abb. 11); ihr sind Synagoge und Ekklesia zugeordnet, die F. könnten daher A.T. und N.T. bedeuten (vgl. Sp. 998).

Der Name eines Menschen (im Sinn von Geltung; [31] S. 593f.: Name, großer) wird durch die F. ausgedrückt, denn es „soll euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt. 5, 16: [35] Teil 2 S. 158).

Der Glanz als weibliche Personifikation, in Purpur und Gold gekleidet, trägt bei Breysig die F. [31, S. 330].

B. F. als Feuer

Das Feuer, durch die F. vorgestellt, ist als Element häufiger mit dieser verbildlicht (RDK IV 1267, 1272, 1280; ebd. V 1062 Abb. 32). Natura ist aus den Elementen zusammengesetzt; ihre Personifikation trägt daher auch die F. (Knipping, Bd. 1 S. 46 und Abb. 16). Der Koleriker wird dem Element Feuer zugeordnet [23, S. 75f.]; für sein F.-Attribut wird des A. Persius Flaccus 3. Satire, V. 116f. zitiert („Nunc face supposita fervescit sanguis et ira scintillant oculi ...“; Abb. 9; vgl. auch A. Hauber a.a.O. [Sp. 1002], S. 63).

Die Personifikation des Krieges leitet sich von Bellona her (dazu Sp. 1007) und führt daher die F. ([23] S. 195[!] und 199[!]; [35] Teil 2 S. 258–62). Die (kriegerische) Stärke trägt F. und Schwert ([23] S. 172; [35] Teil 3 S. 75).

Die Kriegs.-F. ist auch Attribut der Zwietracht (Uneinigkeit: [36] S. 286; [31] S. 228 und 869), die durch böse Nachrede und Zorn wirkt [23, S. 106]; ihre F. bezeichnet die Schändlichkeit und verderbliche Wirkung ([35] Teil 2 S. 505; ebd. S. 508 das Tisiphone-Zitat aus Ovid, Met. IV, 480f.). Üble Nachrede trägt 2 F., das Feuer der Zwietracht ([23] S. 302; [35] Teil 2 S. 315f.). Auch die Verleumdung mit ihrer F. übt dieses Tun zum Untergang der Schuldlosen ([21] S. 311f.; [23] S. 47f.; [35] Teil 2 S. 97f.); Quelle ist Lukian, Von der Verleumdung, 5 (s. RDK I 747f. s. v. Apelles; [31] S. 495 wird eine Brücke zum „Zorn“ geschlagen). Die Lüge hält ein brennendes Strohbündel: Lügen werden schnell geboren und vergehen schnell ([34], Bd. 2 S. 118f.; s. auch Falschheit). Die F. des Zorns weist darauf, daß das Herz des Zornigen unausgesetzt brennt und sich selbst verzehrt ([23] S. 243 bis 245; [35] Teil 1 S. 548–50). Einen Mann, dessen Zorn durch Feuer gedämpft wird, nennt Horapoll II, 75 unter dem Bild des Löwen, der voll Feuer dennoch das Licht (= F.) flieht (ed. Franc. Sbordone, Neapel o. J., S. 186). Die Wut schwingt Dolch und F. [31, S. 227], so auch die Rache, die mit entflammtem Gesicht erscheint (ebd. S. 669; S. 228 wird Nemesis mit F. erwähnt). Die Raserei hat F. und Medusenhaupt ([23] S. 177; [35] Bd. 3 S. 667), der Haß führt eine graue F. [23, S. 374].

In Bildern und Bilderzyklen zumal des 17. und 18. Jh. ist nur selten eindeutig zu entscheiden, welches der vorstehend aufgeführten Laster dargestellt ist (Beispiele: Abb. 11 und weitere Gem. des Medici-Zyklus von Rubens; vgl. Jacques Thuillier, Le storie di Maria de’ Medici di Rubens al Lussemburgo, Mailand 1968, Fig. 13 [Apotheose Heinrichs IV.], Fig. 14 und Taf. 30–32 [Rat der Götter], Fig. 87 und Taf. 47 Der Name des Attributs „[Sache“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.]).

Die Darstellung des Neides mit F. in einem Fresko von Wolfgang Andr. Heindl im Presbyterium der Klosterkirche von Niederaltaich, 1718–19, ist hinsichtlich der Benennung durch das erhaltene Konzept gesichert (Ernst Guldan, W. A. H., Wien und Mchn. 1970, S. 101, Abb. 16); derselbe Maler verwendete in anderen Bildern die gleiche Personifikation als „Unlauterkeit“ (ebd., S. 103 und 114, Abb. S. 102 und 113).

Die Wut mit F. zeigt ein Stich des Gerard de Lairesse, 1668 (J. J. M. Timmers a.a.O. [Sp. 1004], Nr. und Abb. 61). Kaiser Joseph I. reitet als Sieger über Furor hinweg: Statuette von Matthias Steinl, 1693 (Leonore Pühringer-Zwanowetz, M. St., Wien und Mchn. 1966, Abb. 79, 91–93).

Auch das böse Gewissen brennt [31, S. 227 und 327], was das F.-Attribut zum Ausdruck bringt; Schlangen, Dolche, Stricke, Giftbecher, ein offener Brunnen und ein heulender Hund sind ihre Umgebung.

Der Friede vernichtet die Waffen des Krieges, indem er sie mit F. verbrennt (Beispiele: Knipping, Bd. 1 S. 33 mit Anm. 1; vgl. [31], S. 227). Die F. bezeichne die allgemeine und wechselseitige Liebe zwischen den befriedeten Völkern, durch die alle Reste von Haß vernichtet und verbrannt werden ([23] S. 375; [35] Teil 3 S. 390–92). Bei Breysig steht Pax mit umgekehrter F. [31, S. 227]. Ripa verweist auf Münzen von Trajan und Hadrian.

Möglicherweise spielen auch Handlungen eine Rolle wie die des Marius, der nach seinem Sieg über die Ambronen aus den Spolien einen Scheiterhaufen errichten ließ und mit einer F. entzündete (Plutarch, Gaius Marius 22, 2). Joh. Joachim Winckelmann, Versuch einer Allegorie ..., Dresden 1766, S. 63, beschreibt die antike Statue der friedenbringenden Athena – so die Sockelinschrift –, die eine F. hält. – Bildbeispiele bei Pigler II, S. 460 bis 62; Hertel-Ripa Taf. 79.

Der Eifer (Ripa-Ausg. von Gg. Greflinger, Hamburg 1659, S. 28f.: Bekümmernuß) hält eine F. [31, S. 227]: Verlangen und Eifer brennen, bis die Sachen gut beendet sind [23, S. 459]. Eifer in der Religion wird durch einen

Priester mit F. und Geißel dargestellt ([31] S. 227 und 683; vgl. hiezu RDK IV 949f.: Ripas Personifikation des Eifers). – Breysig nennt auch die Predigt mit F. [31, S. 227]. – Die F. der Frömmigkeit bedeutet Gemeinschaft mit Gott [35, Teil 1 S. 521]. Die Andacht hat F. und Rauchfaß [31, S. 38]. Missionseifer der Kirche kann durch die F. ausgedrückt werden (Lucas Vorsterman, Titelblatt zu Herib. Rosweyden S.J., Generale Kerckelyke historie..., Antwerpen 1623: Rooses Bd. 5 S. 112f. Nr. 1295): Engel haben ihre F. an der Kirche entzündet.

Begeisterung trägt 2 F.: Gem. von Wilh. Tischbein, 1820 (Joh. Wolfg. Goethe, W.T.s Idyllen [hrsg. von Herb. Wolfg. Keiser], Mchn. 1970, S. 46f. mit Abb.).

Veritas (Wahrheit) hält einen Brennspiegel, mit dessen Hilfe die F. entzündet wird, die ein Putto schwingt: Titelblatt der Acta Sanctorum, Bd. 1, Antwerpen 1643; Entw. von Abraham Diepenbek, Stich von Theodor und J. van Merlen (Hollstein, Dutch Flem. Engr., Bd. 5 S. 243 Nr. 173). Veritas mit F. zeigt ein Gem. Tiepolos (Ant. Morassi, A Complete Cat. of the Paintings of G. B. T., London 1962, Abb. 329).

Als Bild der Gottlosigkeit brennt eine Frau das Nest eines Pelikan samt den Tieren mit einer F. aus; dies zeige das Treiben der Gottlosen, die Liebe und Gottseligkeit (= Pelikan) vernichten ([23] S. 224; [35] Teil 1 S. 514; [31] S. 345). – Die F. kennzeichnet auch den Unglauben; seine Anhänger üben falschen Eifer; mit F. werden abergläubische Handlungen verrichtet (als Beispiel werden Medeas Tun [bei Ovid, Met. VII, 257–61: s. Sp. 1001] und Lukians Dialog mit Menippus genannt: [35] Teil 1 S. 199). Schisma und Ketzerei tragen eine F. [36, S. 286].

Libido kämpft mit den Waffen der Furien gegen die Keuschheit, die ihr die Glut entgegensetzt, die die „lampas Christi“ erzeugt: Prudentius, Psychomachie (Ursmar Engelmann O.S.B., Die Psychomachie des P., Basel, Freiburg und Wien 1959, S. 37 und Taf. 5; vgl. auch Abb. 1). Die F. der Begierde bedeutet Hitze und Brand des Begehrens (mit Ariost- und Petrarca-Zitaten: [35] Teil 2 S. 665–74).

Die Liebe ist meist in Gestalt Cupidos dargestellt (dazu Sp. 1008). Den Ursprung der Liebe verkörpert eine Frau, die mit Hilfe der Sonne und eines Spiegels die F. entzündet ([35] Teil 3 S. 610–28; [31] S. 227; es ist das Verfahren beim Entzünden des vestalischen Feuers: Plutarch, Numa Pompilius). Die F. bezeichnet die feurige Sehnsucht [31, S. 227]. Die Ehe wird als Jüngling mit brennender F. dargestellt (ebd. S. 184), eheliche Liebe als Frau, die zwei verbundene Herzen und zwei Tauben hält und neben sich die Hochzeits-F. hat (ebd. S. 515). Trennung der Ehe zeigt die erloschene F. an (ebd. S. 184).

„Genius der Ehe mit Kranz und F.“ nannte Joseph Kirchmayer eine 1826 ausgestellte Statue (Jahresber. über den Bestand und das Wirken des K.-Ver. in Mchn. für das Jahr 1826, Mchn. 1827, S. 29 Nr. 22).

C. F. als Hitze

Als Zeichen der Hitze ist die F. Attribut des Sommers ([23] S. 474; [35] Teil 3 S. 65; [31] S. 227f. und 778f.; Vinc. Cartari, ital. Ausg. von [21], Padua 1615, Abb. S. 38); als Beleg werden Ovids Met. II (V. 454?) und Manilius, Astronomica V, 206 genannt. Beispiele: München, Residenz, Raum 54, Gem. vom E. 17. Jh., wohl Wiederholung des beim Brand 1674 vernichteten Gem. von Peter Candid; Gerard de Lairesse ..., Auserlösenes schönes Werk..., Augsburg o. J. (ca. 1710), 1. Teil, Taf. 22 (Stich von Joh. Ulr. Kraus).

Spezieller gefaßt ist die F. Attribut des Juni als des heißesten Monats (Chronograph von 354: Henri Stern, Le Calendrier de 354, Paris 1953, S. 252–58, Taf. 9, 3; vgl. auch [27], Suppl.bd. 1 S. 34 und Taf. 10; [31] S. 228 und 437). – Als Bild der Mittagshitze nennt Breysig [31, S. 227 und 400] Prometheus, der mit einer F. Thetis berührt (seine Quellenangabe: in alten Kunstwerken).

D. Sonder- und Einzelfälle

Die F. der Castitas brennt nicht: Gem. von Mantegna (Paris, Mus. du Louvre: R. Foerster a.a.O. [Sp. 1011], S. 162; F. Knapp a.a.O. [Sp. 1011], Abb. S. 63).

Constantia ist bei Breysig [31, S. 150 und 228] beschrieben als Frau mit Füllhorn und einer bis auf die Erde reichenden F. („auf röm. Münzen“).

Zu Dezember als Würfelspieler mit F. vgl. H. Stern a.a.O. [Sp. 1018]; erwähnt auch von [27], Suppl.bd. 1 S. 36f. und Taf. 16, und von Breysig [31, S. 227].

Die F. des Ernstes bedeutet den Eindruck, den ernste Tätigkeit macht, so wie die Sonne die anderen Lichter überstrahlt ([23] S. 196; [34] S. 64f.; [36] S. 285; [31] S. 227).

Ewigkeit ist auf röm. Münzen mit der F. abgebildet (vgl. RDK VI 623) und gelegentlich als Diana gedeutet (vgl. [27], Suppl.bd. 1 S. 109); Vasaris Darstellung der Ewigkeit zeigt sie mit den an den Tugenden entzündeten F. (Fresko für den Pal. Vecchio zu Florenz; vgl. RDK VI 625; eine Beschreibung in den Ragionamenti ..., Ausg. Arezzo 17622, S. 64).

Gastmahl trägt die F. des Hochzeitsgottes Hymenaeus ([23] S. 90; [35] Teil 1 S. 407f.).

Die Geduld mit F.-Attribut ist bei Ripa beschrieben [23, S. 380]; sie gießt das heiße Wachs der F. über ihren bloßen Arm.

Gleichheit hält in beiden Händen eine F., die eine an der anderen entzündend ([23] S. 130: Gem. in der Vat. Bibl.).

Die Hoffnung beschreibt Breysig mit verlöschender oder erloschener F., über der ein Schmetterling fliegt [31, S. 405]. Ein Putto mit F. in einem der Lunettenfresken der Stanza della Segnatura des Vat. Palastes wird als Bild der Hoffnung interpretiert (vgl. Richard Cocke und Pierluigi de Vecchi, Raphael, London 1969, S. 104 Nr. und Abb. 85).

In Darstellungen der Lebensalter wird Jugend durch eine F. gekennzeichnet; vgl. van Marle, Iconographie, Bd. 2, S. 165 Fig. 190.

Mäßigkeit hat F. und Wasserkrug: Percy Ernst Schramm, Die dt. Kaiser und Könige in Bildern ihrer Zeit, 1. Teil (= Die Entwicklung des menschlichen Bildnisses, Bd. 1), Lpz. und Bln. 1928, Taf. 32 (Evangeliar in Cambrai, Bibl. Communale, ms. 327, fol. 16v [2.H. 9. Jh.]).

Die F. des Müßiggangs ist erloschen: Bild der geistigen Stumpfheit [35, Teil 3 S. 101].

Die eben erloschene F. des Schmerzes raucht noch, Verdeutlichung des Empfindens des Unglücks [34, S. 41], die Niedergeschlagenheit verzehrt das Feuer der Seele [31, S. 227]. Die F. der Traurigkeit weist darauf hin, daß die Seele nichts ist als ein Hauch, der durch Mühsal und Kummer oft erlischt; ein trauriger Mensch gleicht einer F., die, fast erloschen, noch Hitze hat, aber anstelle der Flamme nur Rauch aussendet [35, Teil 1 S. 282–86]; Zeuxis malte die Traurigkeit als schwarzgekleideten Mann mit erloschener, noch rauchender F. (ebd.).

Der Wechsel der Jahrhunderte wird dargestellt durch eine F., die an einer verlöschenden entzündet wird [31, S. 227].

Zu den Abbildungen

1. Bern, Burgerbibl., cod. 264 (Prudentius), pag. 70 (fol. 35v), Kampf zwischen Pudicitia und Libido. Bodensee, 3. Dr. 9. Jh. Fot. Bibl.

2. Solnhofen, ev. Pfarrhaus (z. Zt. Leihgabe im Bayer. Nat. Mus., München), hl. Sola. Stuck, Dm. ca. 50 cm. Bayern, 2. H. 11. Jh. Fot. Mus.

3. Erlangen, Univ.-Bibl., ms. 1 (121; Riesenbibel), fol. 5v, Ill. zu Gen. 1 und Personifikationen der Schöpfungstage. Bildgröße ca. 47 × 31 cm. Salzburg, 4. V. 12. Jh. Fot. Bibl.

4. Heidelberg, Univ.bibl., Pal. germ. 848 (Heidelberger Liederhs.), fol. 237, Ulrich von Lichtenstein. Deckfarben und Gold auf Pergament. Zürich (?), nach 1314 (?). Fot. Bibl.

5. Paris, Bibl. Nat., ms. franç. 137 (Ovide moralisé), fol. 42v, Bacchus und die Töchter des Minyas. Deckfarben auf Pergament. Frankreich, 3. V. 15. Jh. Fot. Bibl.

6. Turin, Bibl. Reale, Inv.Nr. 15903, Planet Venus. Federzchg., Papier, 20 × 15 cm. Schule von Padua, 4. V. 15. Jh. Nach Aldo Bertini, I disegni ital. della Bibl. Reale di Torino (= Indici e Cat., I disegni delle bibl. ital., 1), Rom 1958, Abb. 25.

7. Antonio Allegri gen. Correggio, Diana Lucifera. Fresko, 1 × 1,7 m. Parma, S. Paolo, Camera della badessa. 1519. Nach E. Panofsky a.a.O. (Sp. 999), Abb. 51.

8. Giulio Bonasone, Dialektik. Kupferstich in [32], S. 126. 11,4 × 8,4 cm. 1555. Nach dem Original.

9. Virgil Solis d. Ä., Colericus. Kupferstich, 7,8 mal 5,3 cm. Monogrammiert, nicht datiert. Fot. Staatl. Graph. Slg., Mchn.

10. Giacomo Franco oder Girolamo Porro zugeschr., Prometheus (Imprese für Ludwig Kardinal d’Este). Kupferstich (9 × 11,3 cm) in Girolamo Ruscoli, Le imprese illustri..., Bologna 1572, S. 63. Nach dem Original.

11. Peter Paul Rubens, Gefangennahme der Königin Maria von Medici, Öl auf Eichenholz, 62 × 50,4 cm. München, Bayer. Staatsgem.slgn., Inv.Nr. 105. 1622. Fot. Bruckmann, Mchn.

12. Peter Paul Rubens, Geburt der Maria von Medici. Öl auf Lwd., 3,94 × 2,95 m. Paris, Musée du Louvre, Inv.Nr. 1770. 1622–25. Fot. unbekannter Herkunft (ZM).

13. Joseph Werner d. J., die Zauberkünste der Medea. Pinselzchg. in Schwarz und Deckweiß auf bräunlichem Papier, 35,1 × 22,2 cm. Berlin (West), Staatl. Mus. Preuß. Kulturbes., Kk., KdZ 7636. Signiert, um 1660. Fot. Mus.

14. Giov. Batt. Tiepolo, Apollo führt Kaiser Friedrich Barbarossa die Braut Beatrix von Burgund zu (Entw. für das Deckengem. im Kaisersaal der Residenz Würzburg, 1751). Öl auf Lwd., 65,3 mal 106,5 cm. Stuttgart, Staatsgal., Inv.Nr. 263. Fot. Ausst.leitung „Europ. Rokoko“, Mchn. 1958.

15. Joh. Bapt. Straub, Ceres oder Vesta. Lindenholz, neuere Fassung, 2,2 m h. München, Bayer. Nat.-Mus., Inv.Nr. 19/150. Vor 1774. Fot. Mus.

16. François Étienne Joubert (?) nach François Perrier, Raub der Proserpina. Kupferstich in Kreidemanier, 17,8 × 59,7 cm. Um 1800. Nach dem Original.

17. Carl Frederik Holbech, der Tag. Wiederholung eines Reliefs von Bertel Thorvaldsen (1814 bis 15). Marmor, Dm. 80,5 cm. München, Bayer. Staatsgem.slgn., Inv.Nr. WAF B 31. Fot. Slgn.

18. Joseph Schlotthauer nach Entw. von Peter Cornelius, Entführung der Helena. Grisaille auf Goldgrund, Maße unbekannt. Ehem. München, Glyptothek, Trojanischer Saal (1944 zerst.). 1830. Fot. Poss, Regensburg, Nr. AS 2432.

19. Moritz von Schwind, Sapientia. Entw. für das (1945 zerst.) Gem. im Sitzungssaal der Ersten Badischen Kammer Karlsruhe. Bleistift, Aquarellfarben und Deckweiß auf Papier, 11,4 × 12,5 cm. Karlsruhe, Staatl. K.halle, Kk., Inv.Nr. 1964–10. 1840. Fot.Slg.

Literatur

Speziallit. zum Thema gibt es nicht. An Quellen wurden verwertet:

Zu II: 1. Acta Sanctorum. – 2. Mombritius, Sanctuarium vel vita sanctorum, Mailand ca. 1480. – 3. Passional das ist der heyligen Leben ..., Nürnberg 1488.

4. Joseph Emanuel Wessely, Iconographie Gottes und der Heiligen, Lpz. 1874. – 5. Pfleiderer. – 6. Künstle II. – 7. Doyé. – 8. Albert Schütte, Hdb. der dt. Heiligen, Köln 1941. – 9. Braun, Tracht und Attribute. – 10. Wimmer, Hdb. – 11. Bibl. Sanctorum, hrsg. vom Ist. Giovanni XXIII der Päpstl. Lateran-Univ., Rom 1961ff. – 12. Wimmer, Attr. (19662). – 13. Hiltgart L. Keller, Reclams Lex. der Heiligen und der bibl. Gestalten, Stg. 1968.

Zu III: 14. Pauly-Wissowa. – 15. Der Kleine Pauly, Bd. 1ff., Stg. 1964ff. – 16. Röscher. – 17. Pierre Grimal, Dictionnaire de la mythologie grecque et romaine, Paris 1951. – 18. Thes. linguae lat., Bd. 6,1.

19. Scriptores rerum mythicarum latini tres, ed. Gg. Heinr. Bode, Celle 1834. – 20. Boccaccio, Genealogia deorum gentilium, ed. Vincenzo Romano (= Scrittori d’Italia, 200), Bari 1951. – 21. Vincenzo Cartari, Imagines deorum qui ab antiquis colebantur, Lyon 1581. – 22. Saxl, Götter. – 23. Ripa 1603. – 24. Natale Conti, Mythologiae, Ausg. Padua 1616.– 25. Laurentius Beyerlinck, Magnum Theatrum Vitae Humanae ..., Köln 1631. – 26. Franciscus Pomey, Pantheum Mythicum ..., Utrecht 16975. – 27. Bernard de Montfaucon, L’antiquité expliquée ou représentée en figures ..., Paris 1715; Supplementbände Paris 1757. – 28. Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon ..., durchgesehen von Joh. Joachim Schwabe, Lpz. 1770. – 29. C. Bielhuber, Unterhaltungen aus der Mythologie ..., Augsburg 1816. – 30. Karl Christoph Schmieder, Mythologie der Griechen und Römer für Freunde der schönen Künste, Kassel 18303. – 31. Adam Breysig, Wörterbuch der Bildersprache, Lpz. 1830.

Für Abschnitt IV wurden zusätzlich herangezogen: 32. Achille Bocchi, Symbolicarum quaestionum ... libri quinque, Bologna 1555. – 33. Giov. Zaratino Castellini (Hrsg.), Iconologia di C. Ripa, Venedig 1645. – 34. Der Kunst-Göttin Minerva liebreiche Entdeckung ... Aus des ... Ripa Anleitung in das Teutsche übersetzt, Augsburg 1704. – 35. Hubert Korneliszoon de Poot, Het Groot Natuur- en zedekundigh Werelttoneel of Woordenboek ..., Teil 1 und 2 Delft 1743, Teil 3 Delft 1750. – 36. Christian Ludolph Reinhold, System der Zeichnenden Künste ..., Münster und Osnabrück 1784.