Galgen

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englisch: gallow; französisch: gibet, fourches patibulaires, potence; italienisch: forca.


Friedrich Kobler und Esther Wipfler (2016)


Der König zu Ai am Galgen, Konstantinopel, 10. Jh.
Hinrichtung des Krateros durch kretische Sarazenen auf der Insel Kos, Sizilien, zwischen 1150 und 1175.
Haman am Galgen, Prüfening (Regensburg), 1158.
Hinrichtung von Rechab und Baanah, Paris, 1240er Jahre.
Eike von Repgow, Heidelberger Sachsenspiegel, Ostmitteldeutschland, Anfang 14. Jh.
Allegorie der Guten Regierung (Detail), Ambrogio Lorenzetti, 1338–1339.
Christus („Saturn“) am Galgenkreuz, Buch der heiligen Dreifaltigkeit, 2. Hälfte 15. Jh. (nicht vor 1467).
Der Heilige Hieronymus rettet zwei Gehängte, Pietro Perugino, 1473–1475.
Tarotkarte „l'appeso“ (Der Gehängte), links: Lombardei, um 1450, rechts: Oberitalien, Ende 15. Jh.
Mittelalterlicher Galgen in Lübeck (1750 abgebrochen).
Hl. Jakobus d. Ä. rettet einen Gehängten, Flügelrelief des ehemaligen Hauptaltars aus St. Jakobus Maior in Tiffen (Kärnten), um 1510.
De Institutio Criminalis Carolina, 1533, Detail.
Schandbrief, 23. Mai 1550.
Pieter Bruegel der Ältere, Die Elster auf dem Galgen, 1568.
Vierstempeliger Galgen, ca. 1560–1587/1586.
Die Hinrichtung des Alchemisten Georg Honauer mit dem „Eisernen Galgen“ in Stuttgart am 2. April 1597. Flugblatt von Johann Beck.
Dreistempeliger Galgen, Beerfelden, 1597.
Vierstempeliger Galgen von Ávila, wohl 1. H. 17. Jh.
Matthäus Merian, Ansicht von Hildesheim, 1653.
Martyrium des hl. Joseph von Leonessa, Druckgraphiken, 1710 und 1753.
Der größte Galgen von Paris („gibet de Montfaucon“), Rekonstruktion mit Querschnitt und Grundriss, Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc, 1856.


I. Definition und Begriff

Der Galgen ist ein Strafwerkzeug zum Vollzug der entehrenden Todesstrafe des Hängens, vor allem bei männlichen Tätern. Die Verurteilung zu dieser Strafe war ein Akt der Hochgerichtsbarkeit, die zu den Herrschaftsrechten gehörte. Deshalb erhielt der Galgen auch die Bedeutung eines Rechtssymbols.[1] Gemäß Rechtshandschriften wie dem Sachsenspiegel wurde u. a. der Korndiebstahl in der Nacht mit dem Tod am Galgen bestraft.[2] Auch nach den Artikeln 159 und 162 der „Constitutio Criminalis Carolina“ von 1532 wurde Diebstahl mit der Todesstrafe des Hängens geahndet.[3]

Ein Galgen besteht aus einem oder mehreren Pfosten aus Holz oder Stein und einem Querholz, an dem die Schlinge oder Kette befestigt wird, die der Henker dem Verurteilten um den Hals legt, um ihn daran zu erhängen oder damit zu erdrosseln; hölzerne Galgen können auch nur einen Pfosten mit Arm haben (zu den verschiedenen Typen siehe II.).

Das deutsche Wort „Galgen“ ist nahezu unverändert aus dem Gotischen („galga“) überliefert. So war auch das Erhängen eine Form des germanischen Strafvollzuges, wie Tacitus im zwölften Kapitel seines Werks „Germania“ berichtet.[4] Ursprünglich wurde mit „Galgen“ ein Baumast oder eine Stange bezeichnet.[5] Erste schriftliche Belege beziehen sich auf das Kreuz Christi.[6]

II. Denkmäler

Wegen der entehrenden Wirkung der Strafe wurden die Erhängten nicht auf Friedhöfen bestattet, sondern am Galgen belassen. Deshalb sowie aufgrund der Rechtssymbolik (Anzeige des Rechtsbezirks) wurden Galgen vielerorts gut sichtbar außerhalb eines Ortes errichtet, wenn auch oftmals in Tornähe (Galgentor z. B. in Würzburg und Rothenburg o. d. T.) oder auf einer Anhöhe (Galgenberg), an einer offenen Heerstraße oder einer Wegscheide.[7] Der Galgen war in der Regel Teil einer Richtstätte.[8] Allerdings wurden Galgen auch auf Marktplätzen errichtet, häufig dort nur temporär.

Es ist eine Vielzahl von Typen bekannt: Die ältesten Formen sind der Baumast oder Gabelgalgen (Abb.; Abb.) sowie der zweibeinige Galgen, der aus einem Querbalken auf zwei Astgabeln besteht (Abb.; Abb.; Abb.). Der T-förmige Galgen mit beweglichem Querbalken wurde auch als Folterinstrument verwendet und dann als Schnapp-, Schnell- oder Wippgalgen bezeichnet. Der Kniegalgen[9](Abb.), auch Schnabelgalgen, Galgen mit einem Arm oder halber Galgen genannt, weist ebenfalls nur eine Stütze auf. Der zweibeinige Galgen, auch als „zweistempeliger“ oder „zweischläfriger“ Galgen bezeichnet (Abb., Abb.), war anfangs aus Eichenholz, wurde dann gemauert oder aus Stein mit einer Querstange aus Holz oder Metall errichtet. Der dreibeinige Galgen (Abb., Abb.), auch „dreistempeliger“ oder „dreischläfriger“ Galgen bezeichnet, war wie der zweibeinige Galgen zusammengesetzt, aber häufig auf ein steinernes Fundament gebaut; ebenso der vierbeinige Galgen (Abb.). Darüber hinaus gab es mehrgeschossige Konstruktionen (Abb.), die auch Galgenhäuser genannt wurden.[10]

Bei den Galgen aus Stein sind die Pfosten als Pfeiler oder Säulen ausgebildet. Manchmal steht der Galgen auf einem steinernen Podium und/oder ist von einer Steinmauer umschlossen. Beispiele für steinerne Galgen sind der mit vier Stützen aus Quadern gebaute Galgen von 1432 vor dem Kronentor in Straßburg (mit Bauinschrift)[11], der Galgen mit drei toskanischen Säulen bei Beerfelden im Odenwald (Abb.)[12] oder der vierstempelige Galgen vor den Stadtmauern von Ávila (Abb.). Die beiden Rundpfeiler auf kubischem Sockel des Galgens in Wörth a. M., wohl 17. Jh., tragen als oberen Abschluss eine Platte mit aufgesetzter Kugel.[13] Hohe Rundsockel der Rundpfeiler hat der Galgen der Hochgerichtsstätte Aarburg.[14] Besonders aufwendig war der Galgen von Lübeck, wohl um 1450 (Abb.): Ein etwa quadratischer Unterbau von 11 m Höhe, im Inneren kreuzgewölbt, mit Wendeltreppe zur Plattform, trug einen etwa 22 m hohen mittleren Turm und vier ca. 18 m hohe seitliche Türme, alle mit Kegelverdachung; zwischen den Türmen waren die Hölzer des Galgens gesetzt, am Mittelturm stand ein noch höheres Galgengerüst, der „obere Galgen“. Das Ganze war von einer steinernen Mauer umschlossen (die Anlage wurde 1736 durch eine einfachere ersetzt).[15] Eine ähnlich mächtige Anlage war auch der größte Galgen von Paris, der „gibet de Montfaucon“.[16] Nachrichten über die Existenz eines Galgens an diesem Ort sind zuerst aus dem Jahr 1233 überliefert.[17] Spätestens nach 1629 nicht mehr genutzt, musste der Galgen 1760 der Bebauung der Vorstädte weitgehend weichen, letzte Reste wurden 1790 abgebrochen.[18] Die älteste Darstellung aus dem ausgehenden 14. Jh. zeigt einen vierstempeligen Galgen.[19] Später wurde ein zweistöckiges Gerüst auf einem Sockel dargestellt wie in der Miniatur der „Grandes Chroniques de France“ von Jean Fouquet, zwischen 1455–1460; dort sind 16 Stützen zu erkennen (Abb.).[20] Um die Mitte des 17. Jh. beschrieb Henri Sauval das Bauwerk als Parallelogramm bestehend aus 16 Pfeilern mit einer Rampe, die Maße hätten 12 bis 14 Meter Länge, 10 bis 12 Meter Breite und 4 bis 6 Meter Höhe betragen.[21] Auf der Basis von Sauvals Beschreibung formulierte Victor Hugo im letzten Kapitel seines 1831 veröffentlichten Romans „Notre-Dame de Paris“ eine eindrückliche Schilderung dieses Hinrichtungsortes.[22] Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc beschrieb ihn schließlich in seinem „Dictionnaire raisonné de l’architecture française du XIe au XVIe siècle“ unter dem Stichwort „Fourches patibulaires“, womit ein mindestens zweistempeliger Galgen bezeichnet wird, und rekonstruierte ihn zeichnerisch als dreistöckiges Bauwerk, wie man den Galgen selten auf Landkarten und Stadtplänen seit 1550 darstellte (Abb.).[23] Diese Illustration wurde jedoch vorbildlich für viele spätere Darstellungen.[24]

Seit dem letzten Drittel des 18. Jh. kam es in Deutschland wiederholt zum Verbot des Hängens (Ausnahmen: NS-Zeit, Urteile der Nürnberger Prozesse 1946); den Anfang des Verbotes machte wohl König Christian VII. 1771 mit der Verordnung für Schleswig und Holstein.[25] Als Folge verfielen die meisten Galgen oder wurden abgebrochen.

III. Darstellungen

Bildliche Wiedergaben von Hinrichtungen am Galgen haben sich seit dem Hochmittelalter zuerst in Handschriften der Bibel oder sich darauf beziehenden Texten erhalten, z. B. die Darstellung der Erhängung des Königs zu Ai nach Ios 8,29 (Abb.) oder der fünf Könige der Amoriter nach Jos 10,26[26], die Hinrichtung von Verrätern nach II Sam 4,12 (Abb.) oder die Tötung des Haman und seiner Söhne nach Est 7,10 und 9,14 (Abb.).[27]

Darstellungen der Hinrichtung durch Hängen enthalten auch Chroniken (z. B. Abb.). Seit dem späten Mittelalter finden sich diese auch in Rechtshandschriften, ferner in Zyklen von Heiligenlegenden und allegorischen Darstellungen. Galgen sind seit dem Mittelalter auch Bestandteil topographischer Darstellungen: In Stadtansichten des 16. bis 18. Jh. ist der Galgen dabei öfters markant in den Vordergrund gerückt, z. B. Oxford, Bodleian Library, Ms. Ashmole 1511, fol. 15v und Abb., manchmal auch in Landschaftsbildern (Abb.)[28] oder im Hintergrund des Stadtbildes der Landschaft betont eingefügt.[29]

In Handschriften des Sachsenspiegels ist stets ein Querbalken auf zwei Astgabeln dargestellt (Illustrationen zu Ldr. II,13 § 1 und III,7 § 4: Abb.).[30] In der Handschrift des Hamburger Stadtrechts von 1497 zeigt die ganzseitige Miniatur mit der Vedute Hamburgs im Hintergrund jenseits der Stadtmauer einen Galgen aus zwei Pfosten und einem Querbalken,[31] ebenso gestaltet ist der Galgen in einem Holzschnitt, der die „Constitutio Criminalis Carolina“ illustriert (Abb.). Ein Galgen dieses Typs wird auch häufig in satirischen Bildern oder bei der Illustration von Sprichwörtern gezeigt.[32]

Dieser Typus des Galgens ist auch in der Illustration von Heiligenviten verbreitet, wenn der Heilige Verurteilte vor dem Tod durch Erhängen bewahrte,[33] z. B. wie der hl. Jacobus einem zu Unrecht gehängten Santiago-Pilger das Leben rettet (Abb.).[34] Ähnlich wird eine solche Tat im Leben hl. Nikolaus von Tolentino verbildlicht („il miracolo degli impiccati“).[35] Auch in Bildern der Vita des hl. Priesters Feriolus ist ein Galgen dieses Typs dargestellt: Der Legende nach tauschte er mit einem zum Galgen Verurteilten; die Anrufung des hl. Bischofs Eleutherius ließ bei der Hinrichtung den Strick reißen und die Kette zum Erdrosseln brechen.[36] Weitere Heilige, für die solche Geschehen überliefert werden, sind der hl. Bischof Amandus von Maastricht (z. B. Miniatur seiner Vita aus dem Kloster Saint Armand, 1066 bis 1107, Valenciennes, Bibliothèque municipale, ms. 502, fol. 17r: Abb.)[37], der hl. Antonius, der hl. Basolus (Basle), die hl. Brigitta von Schweden, die hl. Katharina von Alexandrien, der hl. Corbinian, hl. Cybard (Eparchius), hl. Egat, hl. Eligius, hl. Envel (Gwenwael), hl. Erasmus, hl. Eutropius, hl. Fidolus, die hl. Fides, der hl. Franz von Paola, der hl. Kirchenvater Hieronymus, die hl. Maria Magdalena, der hl. Martin von Tours, der hl. Nikolaus von Myra, der hl. Quentin, der hl. Valerius (Walaricus), der hl. Wulfram, der hl. Yvo, die hl. Zita von Lucca.[38]

Die Errettung vor dem Galgen wurde auch dem Eingreifen von Christus und Maria verdankt, dargestellt wurde dies aber kaum, so mit Maria im 15. Jh.[39]

Als Attribut von Heiligen ist der Galgen äußerst selten; nachgewiesen ist er für den hl. Joseph von Leonessa, ein Kapuziner, der das Martyrium durch das Hängen an Haken erlitt, die an einem Galgen befestigt waren (Abb.).[40]

Zu den Wirkungen der guten Regierung gehörte auch die Sicherheit: Ambrogio Lorenzetti gab der Personifikation der „Securità“ im Wandgemälde des „Buon Governo“ im Palazzo Pubblico in Siena einen Erdhügel in die Hand, auf dem ein Galgen mit einem Gehängten steht, dessen Augen verbunden sind (Abb.).[41]

In den Tarot-Karten steht das Bild des ans einem Fuß Erhängten für das Unabänderliche, auch eine Zwangslage oder ein Opfer (Abb.).

Die seit der frühen Neuzeit verbreiteten Schand- oder Schmähbriefe, Schriftstücke mit ehrverletzendem Inhalt, enthielten nicht selten Darstellungen von Hinrichtungen am Galgen (Abb.); zu den an öffentlichen Gebäuden oder am Galgen angebrachten Bildnissen von Menschen am Galgen, die „in effigie“ hingerichtet oder ehrlos gemacht wurden, siehe ferner Schandbild.[42]

Anmerkungen

  1. Vgl. Wolfgang Schild, Galgen, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, München/Zürich 1989, Sp. 1085f.; Heiner Lück, Galgen, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2. Aufl. Berlin 2008, Sp. 1917–1926.
  2. Landrecht, Buch II, 39, 1: Sachsenspiegel (Landrecht), hg. von Claus Frhr. von Schwerin, eingeleitet von Hans Thieme, Ditzingen 1987 (Universalbibliothek, Nr. 3355[2]), S. 80.
  3. Die Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. von 1532 (Carolina), hg. und erläutert von Gustav Radbruch, 6. Aufl. hg. von Arthur Kaufmann, Stuttgart 1991 (Universalbibliothek, Nr. 2990[2]), S. 104 und 106.
  4. „ ... proditores et transfugas arboribus suspendent“ („... Verräter und Überläufer hängt man an Bäumen auf.“); Cornelius Tacitus, Agricola, Germania, lateinisch und deutsch, hg., übersetzt und erläutert von Alfons Städele, 2. Aufl. Düsseldorf u. a. 2001, S. 92f.
  5. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 4,1,1, Leipzig 1878, Sp. 1167; Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearb. von Elmar Seebold, 24. Aufl. Berlin/New York 2002, S. 326f.
  6. Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 4,1,1, Leipzig 1878, Sp. 1171f.; Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 3, Weimar 1935–1938, Sp. 1141–1143.
  7. Heiner Lück, Galgen, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2. Aufl. Berlin 2008, Sp. 1921f.
  8. Rekonstruktion einer Richtstätte in Alphen aan den Rijn, Niederlande: Galgen, Rad und Scheiterhaufen, Ausstellungskatalog, Mettmann 2010, S. 59, Abb. 42.
  9. Begriff belegt z. B. bei: Johann Heinrich Zedlers Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste, Bd. 10, Halle/Leipzig 1735 (Ndr. Graz 1961–1964), Sp. 123.
  10. Wolfgang Schild, Alte Gerichtsbarkeit. Vom Gottesurteil bis zum Beginn der modernen Rechtsprechung, 2. Aufl. München 1985, S. 198; ders., Folter, Pranger, Scheiterhaufen. Rechtsprechung im Mittelalter, München 2010, S. 159 (Abb.), 161, 166f. und 169.
  11. Rodolphe Reuss (Hg.), Les Collectanées de Daniel Specklin, Straßburg 1890 (Fragments des anciennes chroniques d’Alsace, II), S. 438, Nr. 2037.
  12. Kunstdenkmäler im Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenberg, Bd. 2: Kreis Erbach, Darmstadt 1891, S. 11f., Abb. 2 und 3.
  13. Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bd. 23, München 1925, S. 155, Abb. 106; vgl. Galgen, Rad und Scheiterhaufen, Ausstellungskatalog Mettmann 2010, S. 8, Abb. 2.
  14. Hans Dürst, Rittertum. Schweizerische Dokumente, Hochadel im Aargau, Lenzburg o. J. [ca. 1960] (Dokumente zur aargauischen Kulturgeschichte, 2), Abb. S. 51.
  15. Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck, Bd. I, 2, Lübeck 1974, S. 404f. mit Abb. 280. Weitere Beispiele: Karl Frölich, Stätten mittelalterlicher Rechtspflege auf südwestdeutschem Boden …, Tübingen 1938 (Arbeiten zur rechtlichen Volkskunde, 1), S. 33–37 mit Taf. X–XIII, Abb. 41–54; Wilhelm Funk, Alte deutsche Rechtsmale, Bremen 1940, S. 95–103; Karl Frölich, Stätten mittelalterlicher Rechtspflege im niederdeutschen Bereich, Gießen 1946 (Arbeiten zur rechtlichen Volkskunde, 4), S. 36–38, Taf. VII, Abb. 27f.; ders., Denkmäler mittelalterlicher Strafrechtspflege in Ost- und Mitteldeutschland, Gießen 1946 (Arbeiten zur rechtlichen Volkskunde, 5), S. 9–12, Taf. I–II; Otto Merkt, Burgen, Schanzen und Galgen im Allgäu, Kempten 1951, S. 57–62, 68f., 149–152 (Liste mit 57 Galgen), Abb. zu Nr. 6, 9, 27 und 37; Robert Leyh, Der Rosstaler Galgen. Eine archäologische Untersuchung der ehemaligen Richtstätte, in: Forschungen zur Rechtsarchäologie und Rechtlichen Volkskunde 13, 1991, S. 133–140; Jost Auler (Hg.), Richtstättenarchäologie, Bd. 1, Dormagen 2008, Bd. 2, ebd., 2010, Bd. 3, ebd. 2012. Zu den für den Bau eines Galgens herangezogenen Handwerkern und Magistratspersonen: Karl-Sigismund Kramer, Galgen, volkskundlich, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Bd. 1, Berlin 1971, Sp. 1377f.
  16. Zum Sonderstatus dieses Galgens: Martine Charageat und Mathieu Vivas, Les fourches patibulaires du Moyen Âge à l’Époque moderne. Approche interdisciplinaire. Présentation du colloque, Abs. 4, online publiziert: http://criminocorpus.revues.org/3018 ; DOI : 10.4000/criminocorpus.3018 Zugriff am 10.12.2015.
  17. Firmin Maillard, Le gibet de Montfaucon, Paris 1863, S. 10.
  18. Firmin Maillard, Le gibet de Montfaucon, Paris 1863, 2. Aufl. Paris 2011, S. 93f. und 97f.; Pierre Prétou, Le gibet de Montfaucon. L’iconographie d’une justice royale entre notoriété et désertion, de la fin du XIVe siècle au début du XXe siècle, in: Jean-Pierre Allinne, Mathieu Soula (Hg.), La mort pénale. Les enjeux historiques et contemporains de la peine de mort, Rennes 2015, S. 95–114, mit Taf. I-XVIII.
  19. Pierre Prétou, Le gibet de Montfaucon. L’iconographie d’une justice royale entre notoriété et désertion, de la fin du XIVe siècle au début du XXe siècle, in: Jean-Pierre Allinne, Mathieu Soula (Hg.), La mort pénale. Les enjeux historiques et contemporains de la peine de mort, Rennes 2015, Taf. I.
  20. Paris, Bibliothèque nationale de France, ms. français 6465, fol. 236r. Es handelt sich um eine Szene im dritten Buch zur Regierungszeit Königs Philippe Auguste, die die Verbrennung der Schüler des Amaury de Chartres 1210 vor den Toren von Paris (Porte des Champeaux) zeigt. Der Galgen von Montfaucon ist im Hintergrund sichtbar; Pierre Prétou, Le gibet de Montfaucon. L’iconographie d’une justice royale entre notoriété et désertion, de la fin du XIVe siècle au début du XXe siècle, in: Jean-Pierre Allinne, Mathieu Soula (Hg.), La mort pénale. Les enjeux historiques et contemporains de la peine de mort, Rennes 2015, S. 99f. mit Anm. 22, Taf. III.
  21. Vgl. Pierre Prétou, Le gibet de Montfaucon. L’iconographie d’une justice royale entre notoriété et désertion, de la fin du XIVe siècle au début du XXe siècle, in: in Jean-Pierre Allinne, Mathieu Soula (Hg.), La mort pénale. Les enjeux historiques et contemporains de la peine de mort, Rennes 2015, S. 97.
  22. Victor Hugo, Notre-Dame de Paris, Bd. 3, Paris 1836, S. 346; Victor Hugo, Notre-Dame in Paris, Übersetzung von Friedrich Bremer, Bd. 2, Leipzig 1884, S. 330f.
  23. Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc, Dictionnaire raisonné de l’architecture française du XIe au XVIe siècle, Bd. 5, Paris 1856, S. 557–562; vgl. Pierre Prétou, Le gibet de Montfaucon. L’iconographie d’une justice royale entre notoriété et désertion, de la fin du XIVe siècle au début du XXe siècle, in: in Jean-Pierre Allinne, Mathieu Soula (Hg.), La mort pénale. Les enjeux historiques et contemporains de la peine de mort, Rennes 2015, Taf. X.
  24. Pierre Prétou, Le gibet de Montfaucon. L’iconographie d’une justice royale entre notoriété et désertion, de la fin du XIVe siècle au début du XXe siècle, in: in Jean-Pierre Allinne, Mathieu Soula (Hg.), La mort pénale. Les enjeux historiques et contemporains de la peine de mort, Rennes 2015, Taf. XIV und XVII.
  25. Kurt Rossa, Todesstrafen. Ihre Wirklichkeit in drei Jahrtausenden, aktualisiert und überarbeitet von Hans Werner Neulen, Bergisch Gladbach 1979, S. 54f.
  26. Otto Kresten, Parerga zur Ikonographie des Josua-Rotulus und der illuminierten byzantinischen Oktateuche, in: Novum Millennium. Studies on Byzantine History and Culture Dedicated to Paul Speck, Aldershot 2001, S. 185–212, hier: 194–196; vgl. auch die gleich dargestellte Hinrichtung der fünf Amoriter-Könige im Josua-Rotulus (Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. vat. palat. gr. 431, fol. 15): Steven H. Wander, The Joshua Roll, Wiesbaden 2012, S. 59–61, S. 72f., mit Taf. 15.
  27. Albert Boeckler, Die Regensburg-Prüfeninger Buchmalerei des XII. und XIII. Jahrhunderts, München 1924, S. 92; weitere Beispiele: Hans Burgkmair, Geschichte der Esther, 1528, München, Alte Pinakothek (Martin Schawe, Alte Pinakothek. Altdeutsche und altniederländische Malerei, Ostfildern 2006, S. 109); Abb.
  28. Zur Bedeutung des Motivs in diesem Kontext: Manfred Sellink, Bruegel. The Complete Paintings, Drawings and Prints, New York 2007, S. 255f.
  29. Friedrich Bachmann (Hg.), Die alte deutsche Stadt, Bd. I, 2, Leipzig 1941, Abb. 124 (Aachen); Bd. II, 1, Abb. 110–113 (Nördlingen); Bd. III, 1, Stuttgart 1949, Abb. 96 (Magdeburg).
  30. Karl von Amira (Hg.), Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels, Bd. 1, Leipzig 1902, Taf. 49 und 74; Bd. 2,1, Leipzig 1925, S. 347f. und 466f.; Die Oldenburger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels, Berlin 1993 (Kulturstiftung der Länder – Patrimonium, 50), S. 102f. mit Abb. 9.
  31. Wolfgang Schild, Alte Gerichtsbarkeit. Vom Gottesurteil bis zum Beginn der modernen Rechtssprechung, 2. Aufl. München 1989, S. 40, Abb. 63.
  32. Z. B. „Wer für den Galgen geboren ist, wird nicht ertrinken“ dargestellt von Pieter Bruegel d. Ä. (Rainald Grosshans, Pieter Bruegel d. Ä. Die niederländischen Sprichwörter, Berlin 2003, S. 124f.). Die Szene verweist zugleich auf die Darstellung des Sprichworts „Er bescheißt den Galgen“ von Frans Hogenberg in einem Kupferstich von 1558 (ebd., S. 124, Abb. 127).
  33. Baudoin de Gaiffier, Études critiques d’hagiographie et d’iconologie, Brüssel 1967, S. 194–232.
  34. Liber Sancti Jacobi, 2. Buch, Kap. V: Klaus Herbers (Ed.), Libellus Sancti Jacobi. Auszüge aus dem Jakobsbuch des 12. Jahrhunderts, Tübingen 1997 (Jakobus-Studien, 8), S. 79f.; Acta Sanctorum, Paris/Rom 1864–1868, Bd. Juli VI, S. 50, Nr. 202–204; Abb.: Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 7, Rom u. a. 1974, Sp. 33f.; Otto Demus, Die spätgotischen Altäre Kärntens, Klagenfurt 1991 (Aus Forschung und Kunst, 25), S. 82–84, Abb. 67 und 73.
  35. Zum Beispiel auf dem Raffael und Mitarbeitern um 1500 zugeschriebenen Gemälde auf der Predella des Retabels aus San Nicola da Tolentino in Città di Castello in Pisa, Museo Nazionale di Palazzo Reale; vgl. Baudoin de Gaiffier, Études critiques d’hagiographie et d’iconologie, Brüssel 1967, Abb. 32.
  36. Acta Sanctorum, Paris/Rom 1864–1868, Bd. Februar III, S. 197 und 207, s. v. Eleutherius; Franz von Sales Doyé, Heilige und Selige der römisch-katholischen Kirche …, Bd. 1, Leipzig 1929, S. 378.
  37. Baudoin de Gaiffier, Études critiques d’hagiographie et d’iconologie, Brüssel 1967, S. 198, mit Abb. 15.
  38. Quellenbelege und Nachweise für Abbildungen: Baudoin de Gaiffier, Études critiques d’hagiographie et d’iconologie, Brüssel 1967, S. 194–232.
  39. Baudoin de Gaiffier, Études critiques d’hagiographie et d’iconologie, Brüssel 1967, S. 195, mit Abb. 13.
  40. Otto Wimmer und Hartmann Melzer, Lexikon der Namen und Heiligen, 4. Aufl. Innsbruck 1982, S. 460; Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 8, Rom usw. 1976, Register S. 15; fälschlich wurde das Attribut des Galgens auch dem hl. Ferreolus von Vienne zugewiesen, so von Otto Wimmer, Die Attribute der Heiligen, Innsbruck usw. 1966, S. 31.
  41. Enrico Castelnuovo (Hg.), Ambrogio Lorenzetti. Il Buon Governo, Mailand 1993, S. 45 (Abb.), 246, 253 sowie S. 382–385, B. 3 und A 3 (Inschrift).
  42. Wolfgang Brückner, Bildnisstrafe, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Bd. 1, Berlin 1971, Sp. 424–428, bes. Sp. 425; ders., Bd. 4, 1990, Sp. 1349–1351; ders., I. Aus der Geschichte der Darstellung toter Herrscher und Würdenträger. A. Funeral- und Exekutionseffigies, in: Norbert Stefenelli (Hg.), Körper ohne Leben, Wien usw. 1998, S. 799–808.

Verweise