Büchse als Attribut

Aus RDK Labor
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englisch: Box (as attribute); französisch: Boîte (comme attribute); italienisch: Scatola (come attributo).


Joseph Braun S.J. († 8. 7. 1947) (1950)

RDK III, 34


Als B. bezeichnet man den mäßig großen, b.-förmigen Behälter, der den Hll. Maria Magdalena, Salome, Remigius, Pantaleon, Kosmas und Damian auf ihren Darstellungen als Attribut beigegeben ist, in der deutschen Kunst den beiden ersten seit dem 13. Jh., den beiden letzten, bei denen es gleich ihrem Kult aus dem Osten stammt, schon seit dem 11., Remigius und Pantaleon seit dem späten MA. Maria Magdalena hält die B. bald geschlossen, bald geöffnet in der Hand; bei den übrigen ist sie stets geschlossen. Bei fast allen handelt es sich um eine Salb-B. Bei Maria Magdalena ist sie ein Hinweis auf die Salbung der Füße und des Hauptes des Herrn beim Mahle zu Bethania sowie seines Leichnams vor der Grablegung, bei Salome auf ihre Teilnahme bei der Herrichtung des Leichnams zum Begräbnis. Bei Remigius erinnert sie an die Salbung Chlodwigs bei dessen Taufe mittels des durch eine Taube herbeigebrachten Öles. Pantaleon, Kosmas und Damian sollen durch die B. als Ärzte gekennzeichnet werden. Schon im MA bei Maria Magdalena, Kosmas und Damian ständiges Attribut, ist sie es bei ihnen auch in der Folgezeit geblieben.

Literatur

1. Heinr. Detzel, Christliche Ikonographie, Freiburg i. B. 1896, Bd. 2. 2. Rud. Pfleiderer, Die Attribute der Heiligen. Ulm 19202. 3. Künstle II. 4. Braun, Tracht und Attribute.