Bandornament
englisch: Strap ornament; französisch: Ornement rubané; italienisch: Decorazione a fascia.
Lotte Pulvermacher (1937)
RDK I, 1436–1437
„Bandornament“ als eigene stilbildende Ornamentform der bildenden Kunst gibt es nicht. Spricht man von „Bandornament“, so verwechselt man hierbei – trotz der Hinweise in der neueren Literatur – Bandornament und Bandelwerk; letzteres ist eine eigene Stilform, für die sich eine Entwicklung im 18. Jh. im Vorlagewesen und in ausgeführten Kunstwerken nachweisen läßt (s. Sp. 1429ff.). Man kann von „bandartigen“ Bildungen sprechen; diese begegnen uns ebenso bei den primitiven Völkern wie auch in der Miniaturmalerei des Mittelalters oder in der Kunstübung nordischer Völker. Diese „bandartigen“ Bildungen sind Teile anderer Ornamentformen; sie bilden „Flechtwerk“ oder „Knotenwerk“; sie erscheinen als Endigungen oder Verbindungsglieder des Beschlagwerks oder bilden Bestandteile des Bandelwerks. „Der vorgestellte Rohstoff“ – in unserem Falle das Band – „ist grundsätzlich unwichtig“ (Berliner [2] S. 130), erst die Zusammenfügung und die jeweilige Bewegung dieser bandartigen Elemente ergibt stilbildende Ornamentformen.
Literatur
1. Robert Hedicke, Cornelis Floris und die Florisdekoration, Berlin 1913. 2. Rudolf Berliner, Ornamentale Vorlageblätter des 15. bis 18. Jh., Leipzig 1926.
Empfohlene Zitierweise: Pulvermacher, Lotte , Bandornament, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. I (1937), Sp. 1436–1437; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89982> [09.04.2022]
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