Blankscheit

Aus RDK Labor
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englisch: Busk; französisch: Planchette, busc de corset; italienisch: Stecca.


Wolfgang Bruhn (1941)

RDK II, 832


Das Blankscheit (Planschett, franz. planchette, busc, „Brettchen“) ist ein langes schmales, oft dreieckiges Stück festes, aber biegsames Holz oder ein elastischer dünner Stahlstab, der, etwas nach der Form des Leibes gebogen, entweder vorn in den Stoff des rückwärts zu schnürenden weiblichen Schnürleibchens eingenäht ist und die Hefteln trägt oder in die Mitte der Schnürbrust oder des Brustlatzes gesteckt wird, um das Mieder fest an den Leib zu schließen; im übertragenen Sinne Bezeichnung für den ganzen Schnürleib. Das B. wurde wohl zuerst in Spanien E. 16. Jh., hier noch sichtbar und schön gearbeitet, getragen und überall verbreitet; nach längerer Unterbrechung wieder seit E. 17. Jh. in Frankreich Mode, dann besonders von der Mitte des 18. Jh. bis zur Revolution, auch in Deutschland im späteren 19. Jh. von dem Korsett wieder aufgenommen.

Literatur

1. Gottl. Siegm. Corvinus, Nutzbares ... Frauenzimmer-Lexikon, Frankfurt u. Leipzig 1739, S. 191, und Leipzig 1773, Teil I. 2. Gottlieb Olßnern, Philos., moral. und medicin. Betrachtung über ... schädliche Zwangmittel nebst dem schädlichen Mißbrauche der Schnürbrüste und Planchette oder sog. Blankscheite der Frauenzimmer, Breslau und Leipzig 1754. 3. Joh. Georg Krünitz, Oekonom. Encyklopädie, 5. Teil, Berlin 1784. 4. The Corset and the Crinoline, London 1868. 5. Ernest Léoty, Le corset à travers les âges, Paris 1893. 6. Max Heszky, Kulturgeschichte des Korsetts, Berlin o. J. (1939).