Brettspiel, Brettstein
englisch: Draughtsman, game of draughts, board game; französisch: Tric-trac, jeu de dames, pion de jeu de dames, jeu de table; italienisch: Pedina, tavola reale, gioco da tavola.
Renate Jaques (1942)
RDK II, 1149–1167
B. = Brett. B.Sp. = Brettspiel. B.St. = Brettstein.
I. Begriff
Brettspiel: mhd. zabel, spielbrett, brettspiel, zabelbret, zalbret, zabelspil, spil, spilbret, spilschîbe. Brettspiel bildlich von Minnespiel. Brettstein: zabelstein, brettstein. Brettspieler: zabelaere [2, S. 329].
Unter B.Sp. versteht man die Spiele, bei denen man sich eines kastenartigen B. bedient, das durch die Verschiedenheit von Ober-, Unter- und Innenseiten für mehrere Spielarten verwendbar ist. Die Oberseite zeigt die schachbrettartige Einteilung für das Damespiel, die Unterseite das sogen. Mühlespiel. Klappt man die beiden durch Scharniere verbundenen Tafeln auseinander, so zeigt sich inwendig die Einteilung für Spiele, die Puff, Toccadille und Trictrac genannt werden.
II. Spieltechnik
a) Das Damespiel (mhd. dambret, dambretstein; Grimm, Deutsches Wörterbuch 2, Sp. 702), das fast so verbreitet wie das Schachspiel ist, wird entweder auf einem gewöhnlichen Schach-B. mit 64 Feldern oder auf einem großen B. mit 100 Feldern gespielt. Man braucht beim gewöhnlichen B. 12, beim großen B. 15 runde Scheiben. Die B.St. der beiden Parteien unterscheiden sich durch die Farben, und man benutzt zu ihrer Bewegung nur die weißen Felder. Das Spiel beginnt damit, daß die Steine, die jeder Spieler in den drei ihm nächstgelegenen Reihen aufgestellt hat, einander entgegengezogen werden. Ist der Weg durch einen gegnerischen Stein verlegt und ist der Platz hinter ihm frei, so wird der Stein übersprungen und dem Gegner fortgenommen. Dringt man auf diese Weise bis in die hinterste Reihe des Gegners ein, so wird dieser Stein durch Aufsetzen eines zweiten als Dame gekennzeichnet und hat im Ziehen, Schlagen und Überspringen größte Möglichkeiten. Der Zweck des Spieles gipfelt darin, dem Gegner alle Steine fortzunehmen oder ihn so einzuengen, daß er keine Bewegungsfreiheit mehr hat. Über Erfindung und Herkunft des Spieles fehlt jeder Nachweis [2, S. 17].
b) Das Mühlespiel oder genauer Doppelmühlenspiel (dem Labyrinth der Alten nachgebildet) wird auf einem B. gespielt, dessen Einteilung aus drei ineinander gezeichneten, in gleichen Entfernungen voneinander abstehenden Quadraten besteht. Die vier Seiten der Quadrate sind in ihrer Mitte durch einen kurzen Strich miteinander verbunden. Jeder der zwei Spieler hat neun Steine (die Parteien haben verschiedene Farben), die keine ursprünglichen Plätze haben, sondern (nachdem das Los entschieden hat, wer den ersten Einsatz macht) nacheinander auf die End- und Schnittpunkte der Linien aufgesetzt werden. Der Zweck des Spieles ist auch hier, dem Gegner soviel Steine wie möglich wegzunehmen. Durch eine bestimmte Verschiebung in der Konstellation dreier Steine, die in einer Reihe liegen, wird eine Sperre gebildet (Mühle), die einerseits die dafür verwendeten Steine vor feindlichem Zugriff sichert, andererseits durch Öffnen und Schließen die Berechtigung ergibt, dem Gegner freie Steine fortzunehmen. Hat man alle Steine bis auf drei verloren, so kann man mit diesen springen. Das Spiel ist aber in dem Augenblick verloren, wenn man nur noch zwei Steine besitzt. Auch für das Mühlespiel fehlen Angaben über Herkunft und Alter [2, S. 21].
c) Für die übrigen Spiele, Puff, Trictrac und Toccadille, zeigen die auseinandergeklappten Tafeln inwendig 24 pyramidenförmige Figuren, die mit den Spitzen gegeneinander gekehrt sind (in jeder Reihe 12). Die Pyramiden wechseln farbig ab; gewöhnlich schwarz und weiß, manchmal aber in zwei anderen sich voneinander gut unterscheidenden Farben [7, S. 142]. Die Spielregeln von Puff, Trictrac und Toccadille haben untereinander gewisse Ähnlichkeit; sie werden alle mit Würfeln gespielt. 1. Puff (Buf; Grimm, Deutsches Wörterbuch 2, Sp. 490. Buf werfen bedeutet, beim Würfelspiel einen Pasch werfen, also gleiche Zahlen auf zwei oder mehr Würfeln werfen. Ähnlich wie beim Trictrac ist wohl das Wort Puff ein Anklang an das Geräusch der fallenden Würfel [7, S. 413f.]); man spielt es mit zwei Würfeln und 30 zur Hälfte weißen, zur Hälfte schwarzen Steinen. Die zu Beginn des Spieles außerhalb des B. befindlichen Steine werden nach und nach, dadurch daß man die mit den zwei Würfeln gemachten Würfe setzt, auf das B. gebracht. Je nachdem die beiden Spieler im selben Felde ihre ersten Steine einsetzen und dieselben in der gleichen Richtung neben- oder hintereinander setzen oder jeder Spieler die Steine auf seine Seite einsetzt, indem er in dem Felde anfängt, in dem sein Gegner aufhört, wobei die Steine in entgegengesetzter Richtung geführt werden, unterscheidet man zwischen „langem Puff“ und „konträrem Puff“. Sieger im Spiel ist derjenige, der zuerst alle seine Steine wieder vom B. herausnimmt, nachdem sie alle Spitzen vermittels der durch den Wurf festgelegten Zahlen durchlaufen haben [9, S. 403]. – 2. Zu den ältesten Spielarten gehört das Trictrac (mhd. Wurfzabel; [9, S. 414]). Der Sage nach sollen die Phönizier dieses Spiel erfunden und es an die Griechen weitergegeben haben. Im 18. Jh. schrieb der im Zeichen seiner Zeit (Beginn der Ausgrabungen von Pompeji) lebhaft an der Antike interessierte Abbé Barthélemy (1716–1795) in seiner „Voyage du jeune Anarchasis“, daß das Spiel, allerdings in einer abweichenden Form mit zehn Pyramiden, in Athen bekannt war und mit zehn Steinen von jeder Partei und drei Würfeln gespielt wurde. Im 17. Jh. schon gab es Flugschriften in lat. Sprache, in denen Franzosen und Deutsche sich den Rang der Erfindung des Spiels streitig machten. Dem gegenüber steht heutzutage fest, daß das Spiel wesentlich älter ist und schon der Antike bekannt war. Die Beweise liefern die Römer. Das antike Spiel-B. hatte die auch heute üblichen Pyramiden, die allerdings durch eine von den Alten mit linea sacra benannten Diagonale durchschnitten wurden, die heute von der Einteilung des Spiel-B. längst verschwunden ist. Einzelheiten über den Gang des Spieles bei den Alten kennen wir nicht. Historische Quellen besagen, daß im 16. und 17. Jh. das Spiel eine neue Belebung erfahren hat. Es ist bezeugt, daß man am Hofe Ludwigs XIV. gern Trictrac spielte. Seit jener Zeit stehen auch die Regeln fest. Längs der Bande, jeder Spitze gegenüber, sind Löcher angebracht – eine Abweichung gegenüber dem verwandten Puff –, die den Zweck haben, die Parteien zu markieren. Außerdem markiert jeder Spieler auch seine Points. Übereinstimmend mit dem Puffspiel werden zweimal 15 Steine in zwei Farben und zwei Würfel benutzt. Die Würfel werden so geworfen, daß sie an der Bande anschlagen und von dort zurückprallen [9, S. 593]. – 3. Auch das aus Italien stammende Toccadille (ital. toccadegli) wird auf dem B. mit den Pyramiden gespielt, und zwar mit 30 oder 32 Steinen. Diese werden gleich zu Anfang auf die einander entgegengesetzten Felder gesetzt, und wie beim „langen Puff“ wird gegeneinander gespielt. Das Schlagen, Hinauswerfen der Steine des Gegners, wird nur markiert, wofür dem Spieler besondere Marken zur Verfügung stehen [9, S. 403]. – Einige andere Spiele sind uns durch erhaltene Spiel-B. bekannt. Das „Gänsespiel“ zeigt eine schneckenhausförmige Einteilung. Für dieses Spiel ebenso wie für das Turmspiel und das Pikier-B. fehlen die Spielregeln.
III. Geschichte des Spiels. Darstellungen
Das B.Sp. gehört seit alten Zeiten zum Zeitvertreib der Völker. Nach Herodot soll es während einer Hungersnot von den Lydern erfunden worden sein. Lactantius gibt an, daß Palamedes zum Erfinder des B.Sp. wurde, als er sich die Langeweile der Belagerung Trojas verkürzen wollte. In Deutschland unterlag das Spielen zeitweilig großen Einschränkungen [8, S. 512ff.], da es als anstößig galt. Das Spielen um Geld war verboten. Geistliche durften überhaupt keinen Würfel anrühren. Verordnungen aus den Jahren 1447, 1458, 1462, 1474, 1475, 1488 geben davon Kenntnis, welche Spiele erlaubt waren und wo sie gespielt werden durften. Es ist bezeichnend, daß man schließlich 1488 in Straßburg ein öffentliches Spielhaus errichtete und nur dort oder am Tisch des Henkers das Spiel erlaubte. B.Sp. waren im allgemeinen erlaubt, nur nicht um Geld.
Verschiedentlich ist das B.Sp. auch bei den zeitgenössischen Schriftstellern erwähnt. So zählt Johann Agricola unter anderen Spielen auch „dreierlei buff, buff regal“ und andere Varianten des Puffspiels und des „dickedack“ (Trictrac) auf. Zur Zeit Geylers von Kaysersberg durften die Geistlichen das B.Sp. üben, während ihnen das Schachspiel noch immer verboten blieb. In seiner Predigt über den 77. Schwarm des Narrenschiffes nennt er eine Reihe von Spielen und erklärte unter anderem auch die B.Sp.-Macher zu großen Sündern. Capistrano verbrannte in Nürnberg am 10. August 1452 mehr als 2000 Würfel und 3612 Spiel-B., ein Beweis dafür, wie beliebt das B.Sp. war. Derselbe Vorgang wiederholt sich im Oktober 1454 in Magdeburg. Im Gedicht „Der Tugenden Schatz“ wird das Trictrac unter dem Namen wirtzebel – Wurfzabelspiel erwähnt.
Die Beliebtheit des B.Sp. und seine Bedeutung im kulturellen Leben kennzeichnen seine häufigen Darstellungen in Miniaturen, in der Malerei und Graphik seit frühen Zeiten. Die Carmina Burana (Clm. 4660, Benediktbeuren um 1225) enthalten eine Miniatur mit zwei Spielern an einem aufgeklappten Spiel-B. (Abb. 1). Die Heidelberger Handschrift des „Wälschen Gastes“ von Thomasin von Zerklaere (Pal. germ. 389, 2. H. 13. Jh.) zeigt in einer Miniatur zwei Spieler; auf dem Spiel-B. liegen die drei Würfel. Der glückliche Spieler wendet sich nach rückwärts an eine zu äußerst links stehende Figur, das „Recht“, das eine Waage horizontal im Arm hält. Der verlierende Partner hat bereits alles bis auf den Rock verspielt, der ihm auf dem Schoß liegt. Die hinter ihm stehende „Begierde“ facht ihn zum letzten Einsatz an, und der „Zorn“, der zu äußerst rechts steht, will ihn sogar zur Gewalttat reizen. Beigegebene Schriftbänder erklären die Situation (Abb. 2; Ad. von Oechelhäuser, Die Miniaturen der Universitäts-Bibl. zu Heidelberg, T. 2, Heidelberg 1895, S. 27, 31, 59ff.). In einem Heidelberger Blockbuch (Cod. Pal. germ. 438, um 1450; Max Geisberg, Geschichte der deutschen Graphik vor Dürer, 1939, Abb. 22) findet sich die Darstellung von zwei Männern, die an einem Tisch Trictrac spielen. Der eine von ihnen trinkt aus einer Flasche, die ihm der Teufel reicht, der mit dem linken Arm auch den zweiten Spieler umschlingt. Ein kleiner Teufel fammeli die heruntergefallenen Würfel auf.
Während die frühe Zeit mit den Darstellungen des B.Sp. moralisierende Tendenzen verfolgte, bringt das 16. Jh. die b.-spielenden Paare mehr im Sinne eines Kulturbildes. Brettspieler erscheinen im Bade (Sebald Beham, Jungbrunnen, Einblattholzschnitt um 1536; Berlin, Kk., B. VIII 244, 165; Geisberg, Einblattholzschnitt, Nr. 266) und sitzen in der „Tafelrunde des Lasters“ (Matthias Gerung, 1546; Abb. 3). Auch bei Hans Schäuffelein (Geisberg, a. a. O. Nr. 1061) und Erhard Schoen (Geisberg, a. a. O. Nr. 1312) kommt dieses Motiv zur Anwendung. Ferner gibt es nach Zeichnungen in der Art des Hausbuchmeisters (um 1480–90) sowie der Dürerschule (um 1506) im Berliner Kunstgewerbemuseum Glasscheiben (Vierpaßscheiben), welche unter den vier spielenden Paaren jeweils auch Brettspieler vorführen (Herm. Schmitz, Die Glasgemälde des Kgl. Kunstgewerbe-Mus. in Berlin, 1913, Bd. 2, Taf. 30, Nr. 192, und Taf. 41, Nr. 268). Im 17. und 18. Jh. wird das Thema in die Genrebilder aufgenommen, zunächst in Holland: Puff- und Trictrac-Spieler bei Teniers (1641; Berlin), Pieter de Hooch (ca. 1653; Dublin), Gerbrand van den Eeckhout (1655; London), Ludolf de Jongh (Kunsthandel) usw. Aus dem 18. Jh. wären zu nennen ein Stich nach Nicolas Lancret (1690–1745) „Nach Tisch“, ein anderer von Joh. Esaias Nilson (1721 bis 1788) „Das Brettspiel“, der eine Gesellschaft an zwei Tischen beim Dame- und beim Toccadillespiel wiedergibt.
IV. Ausführung der B. und B.St.
Während Spielbretter aus der Zeit vor dem 13. Jh. fehlen, sind Brettsteine seit dem 11. Jh. nachweisbar (Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen III, Taf. 52ff.). Ihre Größen schwanken zwischen 3 und 6 Zentimetern und gehen in Einzelfällen bis 8 Zentimeter. Die früheste Gruppe, aus dem 11. Jh., roh aus Knochen geschnitzt, ist nach ihrem Fundort nach Frankreich zu setzen (Goldschmidt, a. a. O. Taf. 52). Eine große Gruppe aus Walroßzahn gearbeiteter B.St. ist in der 2. H. 12. Jh. wahrscheinlich in Köln entstanden (Abb. 4–6; Goldschmidt, a. a. O. Taf. 53ff.); alle anderen Stücke dieser Zeit sind, soweit deutscher Herkunft, mehr oder minder provinzielle Ableitungen, so eine Serie mit unbeholfenen Tierdarstellungen, die man aus stilistischen Gründen für die Trierer Gegend in Anspruch nehmen möchte. – Walroßzahn als Material bedeutet schon die Luxusausführung für den reichen Spieler; der bescheidene Bürger benutzte wahrscheinlich Steine aus Holz oder Knochen. Einige kostbare holzgeschnitzte Stücke, die aber bei der Vergänglichkeit des Materials nur in geringer Zahl erhalten sind, können ebenfalls höchsten Ansprüchen genügen. Daneben gibt es auch einige Elfenbeinsteine, deren Provenienz nicht festzustellen ist und deren Stilcharakter von dem der übrigen B.St. abweicht. Die Walroßsteine tragen – für die eine Partie – Bemalung in roter, grüner, blauer oder schwarzer Farbe, können aber auch mehrfarbig oder vergoldet sein, während die zweite Partie naturfarbene Steine mit gelblichen und grünlichen Nuancen hat.
Eine Ikonographie der frühen Steine ergibt, daß sämtliche, die zu einem Spiel gehören, unter einer einheitlichen Idee stehen. Von den antiken Stoffen ist die Herkules-Sage am meisten verwendet (Abb. 4), die mit den zahlreichen Taten des Helden breiteste Möglichkeiten zur Ausschmückung vieler zusammengehöriger Steine bot. Das christliche Gegenstück sind Simsons Taten. Es erscheinen auch andere Bibelthemen, so Judith, die Holofernes den Kopf abschlägt, vielleicht zu einer Serie weiblicher Heldentaten gehörig. Von einem Prophetenzyklus sind drei Exemplare erhalten, Kämpfe von Rittern, abenteuerliche Tierszenen, phantastische Kämpfe zwischen Menschen und Tieren wechseln mit Themen aus volkstümlichen Epen (Abb. 5), Erzählungen und Fabeln, unter denen die Tierfabel als besonders geeignet hervortritt. Als Serie interessieren auch die Monats- und Tierkreiszyklen. Ein fast vollständig, in 24 Stücken erhaltenes Spiel in London (B.M.) verwendet die ganze Tierwelt, soweit sie dem 12. Jh. bekannt war (Goldschmidt, a. a. O. Taf. 68 und 69). Selten sind Stücke nur mit Ornament geschmückt.
Das älteste erhaltene Spielbrett stammt vom E. 13. Jh. Man fand es 1852 in der Mensa des Valentinsaltares der Stiftskirche zu Aschaffenburg, wo es als Reliquienbehälter diente ([5, Bd. II, Taf. 62–65]; Inv. Bayern III, 19, S. 105f.).
Das kostbare B., das in den Inventaren von 1543 und 1554 erwähnt wird, ist eine Stiftung des Kardinals Albrecht von Brandenburg: über einem Holzkern bestehen die dunklen Felder für das Damespiel aus rotem, geädertem orientalischen Jaspis, der an der Oberfläche geschliffen und an den Seiten und unten abgesprengt ist. Die hellen Felder sind mit gespaltenem und an den Kanten abgesprengtem Jaspis belegt, unter welchem kleine, bunt bemalte Tonfiguren auf Goldgrund liegen. Sirenen, Drachen, Kentauren und Menschen sind im Kampf dargestellt. Die Fugen zwischen den Feldern, Einfassungen und Kanten der Seiten sind mit vergoldetem Silberblech belegt, in das Rosettenreihen und Rauten in Laubwerkumgebung eingestanzt sind. Blumen, Blätter und Vierpässe an den beiden Seiten sind rot, grün und blau emailliert. Auf jeder Seite sind für die jetzt fehlenden B.St. kleine Behälter eingelassen, deren Deckel aus silberverziertem Bergkristall bestehen.
Ein ähnliches B.Sp. gelangte mit der Ambraser Slg. in den Besitz des Kunsthist. Mus. in Wien [4, Bd. II, S. 117]. Vom E. 15. Jh. stammt ein B.Sp. im B.N.M. München. Die Umrahmung der B. besteht aus erhabenem Schnitzwerk, zeigt Figuren, Bilder von Jagd und Menschenaltern sowie Ornamente, die ursprünglich bemalt waren. Auf den Rahmen wechseln die Wappenschilder verschiedener Städte [7, Bd. VI, Taf. 384].
Besonders vielfältig sind die B.Sp. des 16. Jh.
Wir besitzen aus dieser Zeit nicht nur Spiel-B. von seltener künstlerisch vollendeter Ausstattung, sondern kennen vielfach auch die Namen der Künstler, die sie schufen. Das Kunsthist. Mus. Wien übernahm mit der Ambraser Slg. ein Spiel-B., das aus der Schatzkammer in Wien stammte (Abb. 7), nebst den zugehörigen B.St., 1537 von Hanns Kels aus Kaufbeuren [11]. Im Gegensatz zu den bisher genannten und vielen anderen Spiel-B. trägt das Wiener B. auf den Außenseiten reichen plastischen und zeichnerischen Schmuck. Nur die Innenseiten sind für Trictrac und Toccadille eingerichtet. Der Kern besteht aus Eichenholz, das überall da, wo es an der Oberfläche sichtbar bleiben würde, mit Nußholz furniert ist [13, S. 7, Taf. 10–15]. Die Reliefs sind aus Buchs, die Umrahmungen aus Palisander. Auf der Oberseite zeigt das Mittelmedaillon, umzogen von der Kette des Goldenen Vlieses, die Reitergestalt Karls V., umgeben von den Brustbildern Albrechts II., Friedrichs III., Maximilians I. und Philipps des Schönen. Die Seitenzwickel füllen Symbole auf die geistliche und kaiserliche Machtbefugnis. Oben in der Mitte der Doppeladler mit dem habsburgischen Wappen. In der gleichen Anordnung gibt die Rückseite das Reiterbildnis Ferdinands I. zwischen den Porträtmedaillen Ferdinands des Katholischen, Karls des Kühnen, Ladislaus’ von Polen und Ludwigs von Ungarn. Zu Füßen Ferdinands I. befindet sich ein Täfelchen mit der Inschrift Hanns Kels zu Kaufbeiren. (Der Name kehrt noch einmal auf dem Spielstein mit der Geschichte von Hero und Leander wieder, das Datum 1537 auf dem Stein mit Adam und Eva.) Oben in der Mitte der einfache Reichsadler, rechts und links von dem Mittelmedaillon die verschlungenen Namenszüge Ferdinands und seiner Gemahlin Anna von Ungarn. Beide Tafeln zeigen auf dem Rand die Wappen des Hauses Habsburg, eingebettet in Laubwerk und Fruchtgehänge. Die Ecken sind auf der Oberseite mit den Medaillons römischer Kaiser (unter ihnen Caesar, Augustus und Konstantin) besetzt. Die Unterseite zeigt an denselben Stellen die Begründer der vier Weltmonarchien: Ninus, Cyrus, Alexander und Romulus. Die Innenseiten tragen auf den Rändern Tierbilder, dazwischen Medaillons und Darstellungen von Liebesabenteuern nach antiken und modernen Stoffen (mit erklärenden Umschriften). Die Liebesdarstellungen sind auf den 30 weißen und schwarzen B.St. fortgesetzt, die kurze Erklärungen auf der Rückseite tragen. Die Motive entstammen den ovidischen Metamorphosen, der Bibel, der römischen Geschichte und tragen alle das Gewand der deutschen Renaissance. Höchstwahrscheinlich ist das Programm von dem Patrizier Georg Hörmann, einem Geschäftsfreund der Fugger, entworfen, der seit frühester Jugend klassische Studien betrieb, mit den namhaftesten Gelehrten seiner Zeit in enger Verbindung und Briefwechsel stand und der wohl mit dieser Ausschmückung einen Ergebenheitsbeweis zur Verherrlichung des Hauses Habsburg liefern wollte. – Einige der Fürstenbilder (Albrecht II. [3, Taf. 28, 3], Friedrich III. [3, Taf. 12, 7]) sind nach Medaillen ausgeführt; bei dem Bildnis Ludwigs II. von Ungarn stammt das Vorbild von dem Münzmeister Bernhard Behaim d. J. in Hall. Das Reiterbild Karls V. richtet sich nach Hans Burgkmairs Holzschnittbild Maximilians I. Entfernt erinnert an diese Vorlage auch die Reitergestalt Ferdinands I. [3]. Für die mythologischen und historischen Figurengruppen sind (bis auf den weißen Stein mit der Darstellung von Venus und Cupido, der eine auffällige Übereinstimmung mit dem Stich B. 46 von Daniel Hopfer aufweist) Entwürfe eines Augsburger oder Münchner Künstlers (wahrscheinlich aus der Schule Holbeins) anzunehmen.
Dasselbe Wiener Museum besitzt auch ein B.Sp., das inschriftlich im Jahre 1575 von Hans Repfl (aus Wien?) für den Erzherzog Ferdinand von Tirol angefertigt wurde.
Auf der Seite des Mühlespiels ist das Wappen des Erzherzogs, umgeben von zwölf Wappenschildchen der einzelnen Länder in buntem Holzmosaik und Metallverzierungen angebracht. Auf dem Rand der Innenseite erscheinen sieben kleine Buchsbaumreliefs mit Darstellungen der Planetengötter nach Stichen des Virgil Solis (B. 163–169; Arpad Weixlgärtner, Ungedruckte Stiche, Jb. Kaiserhaus 29, 1910/11, S. 372). Das achte Plättchen bringt neben der Austeilung der sieben Planetentage die Jahreszahl 1575 und das Künstlermonogramm HR. Die Mitte des B. nehmen in eingelegter Arbeit das Urteil des Paris und der Raub der Helena ein. Zu diesem Spiel sind fast alle Steine erhalten (14 helle, 15 dunkle); sie zeigen die österreichischen Erzherzöge von Rudolf von Habsburg bis Maximilian II. in ganzer Figur; in eingelassenen Metallbuchstaben liest man Titel und Namen. Einer der Steine trägt wiederum das Monogramm des Künstlers und die Zahl 1577. Die hellen Steine zeigen auf der Rückseite die Sonne, die dunklen die Mondsichel (Wien, Kunsthist. Mus. Inv. Nr. 3822 [4, Bd. 2, S. 118; 11, S. 148, Nr. 4. und S. 149, Nr. 16–18]).
Mit der bevorzugten Verwendung von Bildnissen zur Verzierung der Spiel-B. hat die deutsche Renaissance ein für sie besonders charakteristisches Element herangezogen. Man brachte nicht nur die Porträts lebender Fürsten und anderer Personen, sondern ebenso historische oder legendäre Figuren (Ludw. von Baldaß, Die Bildnisse Maximilians I., Jb. Kaiserhaus 31, 1913/14, S. 321). Dabei wird die eigentliche B.-Fläche zu einem immer größeren Kunstwerk: Elfenbein, Ebenholz, farbige Hölzer, farbiges Horn, Metall- und Perlmuttereinlagen in schwarzbemalte Spiel-B. [4, Bd. 2, S. 120] schmücken das Bild immer reicher. Nicht selten sind Spiel-B. mit gravierten Einlagen von Elfenbein, Messing und Perlmutter nach Zeichnungen von H. S. Behaim, Aldegrever, G. Penz und Virgil Solis, die aus der Zeit von 1550–80 stammen (München, B.N.M.).
Ganz auf Schnitzarbeit angelegt ist ein Spiel-B. im Schloßmus. Berlin, dessen Vorder- und Rückseite in vertieftem Rundrelief eine Szene aus der römischen Sage und die Darstellung des Besitzerpaares (nach dem Wappen und den Buchstaben die Nürnberger Patrizierfamilie Pesler) in einem angedeuteten Raum zeigt. Die Innenseite verziert nur ein reichgeschnitzter, enggedrängter Figurenfries am Rand (Abb. 8, 9). – Ein kostbares Spiel-B. in Dresden (Hist. Mus.; Abb. 10) ist ein Neujahrsgeschenk des Kurfürsten Johann von Brandenburg an Christian I. von Sachsen aus dem Jahre 1591. Die Außenseiten bringen die Einteilung für das Dame- und Mühlespiel in einfacher Arabesken-Umrahmung; der schwarze Grund des Trictrac-Spieles zeigt abwechselnd silberne und vergoldete gravierte Pyramiden. Die Randverzierung ist eine durchbrochene Arbeit aus vergoldetem Silber, in die Smaragden, Rubine und kleine Perlen eingestreut sind. Dazwischen liegen in Wachs bossierte Medaillons mit Jagdszenen.
Neben den Spiel-B. haben sich aus der Zeit der Renaissance eine große Anzahl von Brettsteinen, häufig auch zusammengehörige Serien, aus den verschiedensten Werkstätten erhalten. Aus der des Hanns Kels und seines Bruders Veit stammen fast alle nach Augsburger Medaillen verschiedener Meister gearbeiteten B.St. mit Bildnissen deutscher Fürsten, der Patrizierfamilien Fugger, Welser und anderer [12; 14, S. 60]. Ein Selbstbildnis von Hanns Kels mit Aufschrift findet sich auf einem B.St. einer Serie im Museo Civico in Mailand (Rassegna d’Arte 1908, S. 118). Weitere Stücke von ihm sind in vielen größeren Sammlungen [14], u. a. auch in Wien. Daneben gibt es B.St., die aus kostbarem Holz gedrechselt sind und in der Mitte Brustbilder oder Köpfe tragen, die modelliert und mehr oder weniger bemalt sind (B.Sp. um 1530 in Wien, Kunsthist. Museum; [4, Bd. 2, S. 120]). Von Peter Flötner sind aus der Zeit um 1540 B.St. erhalten (Berlin, Schloßmus.; Abb. 11), die in Lindenholz und Eiche Blattmasken mit lachendem und traurigem Ausdruck, Waffen und heraldische Embleme – alles typische deutsche Renaissanceformen – als Motive zeigen.
Auch aus dem 17. Jh. sind Spiel-B. erhalten. Zum „Pommerschen Kunstschrank“, an dem auch zwei Augsburger Künstler der Zeit um 1600, Johann Matthias Kager und Paul Göttich, mitarbeiteten und der 1617 Philipp II. von Pommern überbracht wurde, gehören auch mehrere Spiel-B. (Berlin, Schloßmus.; Jul. Lessing und Ad. Brüning, Der pommersche Kunstschrank, Berlin 1905). Das eine trägt vorn das Damespiel und auf der Rückseite die Einteilungen für das Gänse- und Turmspiel; das zweite vereinigt das Mühlespiel auf der Vorderseite mit dem Turmspiel auf der Rückseite; das dritte ist für Trictrac bestimmt und das vierte ein Pikier-B. mit angesetztem Aufsatz zum Kugelspiel. Zart und fein ist die Ornamentik geworden: Silbereinlagen von zeichnerischem Charakter, z. T. graviert, liegen in Ebenholz. Aus den einfachen Linien der Pyramiden sind kunstvolle, mit Ornament geschmückte Obelisken geworden (Spiel-B. aus Augsburg um 1600, Berlin, Schloßmus.; Abb. 12).
Um die M. 17. Jh. tauchen die Bildschnitzer Adam Eck († 1664) und Johann Georg Fischer, beide aus Eger, als Verfertiger von Spiel-B. auf. Damit verschiebt sich die Provenienz der Stücke aus nürnbergisch-augsburgisch-fränkischem Gebiet nach Osten. Berlin (Abb. 13) und Wien (Abb. 14) besitzen Spiel-B. aus Ebenholz von Adam Eck, in deren Vorderseite in bunter Reliefintarsia Schlachtendarstellungen in weiten Landschaften eingelassen sind. Der Randmitte sind kriegerische Embleme aufgelegt. Das Berliner Stück trägt ebenso wie das Wiener auf einem Täfelchen an sichtbarer Stelle die Signatur. Die innere Ausstattung des Wiener Stückes entspricht dem politischen Charakter der Außenseite: die dunklen Pyramiden zeigen die Namen einzelner Länder; Standarten und Wappen sind herumdrapiert. Die hellen Pyramiden sind zu flammenartigen, mit Blumen umwundenen dekorativen Gebilden umgestaltet. Auf der Spitze balanciert eine Kugel, von der Wasserstrahlen herabsprühen.
Während des 16. und 17. Jh. ist auch Bernstein (Sp. 300ff.) zur Ausgestaltung der Spiel-B. herangezogen worden. Am 12. Juni 1563 wird Stentzel Schmitt in Königsberg als Hofbernsteindreher angestellt; 1567 hat er zwei B.Sp. mit Jagddarstellungen in Auftrag (nicht erhalten). Weiter werden Hans Klingenberger, Michel Maier, Kasimir Zweck, Michael Fischer und Georg Schreiber erwähnt; Fischer liefert 1597 ein Bernstein-B.Sp. für den Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg. Nach Verlegung des Regierungssitzes nach Ansbach beordert der gleiche Fürst Stentzel Schmitt zur Ausführung von Bernsteinarbeiten dorthin. Auch Michael Fischer liefert im Jahre 1600 ein B.Sp. nach Ansbach. Die erhaltenen Bernsteinspiel-B. dieser Zeit sind sämtlich nordostdeutscher, speziell Königsberger Herkunft.
Das früheste Beispiel ist das dem Landgrafen Moritz von Hessen gehörende Stück (Kassel, Hess. Landesmus.; [15, S. 28, Taf. 18, Abb. 49 u. 50]), das auf der Mühleseite in der Umschrift einer Kreuzigungsgruppe die Jahreszahl 1594 trägt. Diese Seite, die im wesentlichen aus Elfenbein besteht, vereint Eglomisé-Arbeit [15, S. 24] in den in Bernstein eingelassenen Spielstreifen und die sogenannte Intarsientechnik, bei der Bernsteinpunkte und runde Platten mit Köpfen aus Paste in dekorativer Verteilung über die Elfenbeingrundfläche eingelassen sind. – Ein ähnliches B.Sp. wurde nach einem alten Inventar dem Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen (1613–1680) im A. 17. Jh. von seiner Gemahlin als Weihnachtsgeschenk übergeben (Dresden, Hist. Mus.; [15, S. 28, Taf. 19, Abb. 51/52]). Während die Intarsientechnik, die auf Königsberg lokalisierbar ist, später nie wieder angewendet wurde, wiederholt die Technik des Eglomisé sich im 16. und 17. Jh. in reicher Form. Ein B.Sp. in Darmstadt (Hess. Landesmus.; [15, S. 28, Taf. 19, Abb. 53/54]) zeigt auf der Mühleseite in Elfenbein das Spielfeld, in das opake und durchscheinende Bernsteinfelder, Reliefs in Paste und lateinische Schriftfelder eingelegt sind.
Unter der Regierung des Großen Kurfürsten verlagert sich die Hauptbernsteinverarbeitung nach Danzig. Daneben wird an vielen Höfen Deutschlands, so in Berlin, Braunschweig, Dresden, Kassel und außerhalb Deutschlands in Kopenhagen, Bernstein für Staatsgeschenke verwendet (vgl. die Akten über die diplomatischen Geschenke, die Kurfürst Friedrich III. von Preußen anläßlich seiner Thronbesteigung den Zaren Iwan und Peter Alexejewitsch übersandte [Berlin, Staatsbibl.]).
Seit der M. 17. Jh. tritt die Inkrustation – das Belegen des vollen Holzkerns mit Bernstein – als beherrschende Technik hervor, eine Verbindung, die durch das verschiedene Arbeiten der beiden Materialien nicht unbedingt glücklich zu nennen ist und zum Ruin mancher Stücke geführt haben muß. Mit dem A. 18. Jh. werden Elfenbein und Bernstein nicht mehr zusammen am gleichen Stück verwendet, sondern die Kontraste werden durch die Benutzung farbig verschiedenen Bernsteins in den Farbtönungen vom flockig-wolkig-undurchsichtigen bis zum künstlich-gefärbten Stein erreicht. Aus dieser Zeit stammt ein Spielsteinkasten in den Kunstsammlungen des Schlosses Königsberg [15, S. 67, Taf. 114, Abb. 302].
Er besteht aus einem Hauptkasten, der innen vier Einsatzkästen trägt und der selbst als Mühle-B. dient.
Mit dem 18. Jh. hört auch die Verwendung des Bernsteins zur Herstellung von Spiel-B. auf. Überhaupt scheint das 18. Jh. seine Spiel-B., soweit das B.Sp. nicht durch das Kartenspiel abgelöst worden ist, aus Frankreich bezogen zu haben.
Zu den Abbildungen
1. München, Staatsbibl., Clm. 4660, Carmina burana: Zwei Brettspieler und ein Diener. Um 1225. Marburger Photo.
2. Heidelberg, Univ.-Bibl., cod. pal. germ. 389, Thomasin von Zerclaere, Der Wälsche Gast, fol. 11 v: Brettspieler mit „Recht“, „Begierde“ und „Zorn“. 2. H. 13. Jh. Phot. Bibl.
3. Matthias Gerung (ca. 1500–1568/70), Die Tafelrunde des Lasters. Holzschnitt, 1546. Nach Jb. d. preuß. Kslg. 29, 1908, S. 193.
4. Berlin, D. M., Brettstein, Herkules (?) schießt auf zwei Kentauren. Inschrift: TELIS ARGILEI. RULSE. ST TERE. Walroßzahn, Dm. 5,5 cm. Köln, 2. H. 12. Jh. Nach Kat. Volbach, Taf. 35. Vgl. a. Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen III. Taf. 53, Abb. 170.
5. Ehem. Sigmaringen, Fürstl. Slg., Brettstein, Versenkung eines Sarges aus einem Schiff (Szene aus der Geschichte des Apollonius von Tyrus). Walroßzahn, Dm. 5,7 cm. Köln, um 1200. Nach Heiner Sprinz, Die Bildwerke der Fürstl. Hohenzollernschen Sammlung Sigmaringen, Stuttgart und Zürich o. J. (1925), S. 5. Vgl. auch Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen III, Taf. 56, Abb. 231.
6. Köln, Schnütgen-Mus., Brettstein, Liebespaar unter Baum. Walroßzahn mit Resten roter Bemalung, Dm. 4,7 cm. Köln (?), um 1200. Phot. Rhein. Bildarchiv (Haus der Rhein. Heimat), Köln. Vgl. a. Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen III, Taf. 56, Abb. 244.
7. Wien, Kunsthist. Mus., Brettspiel von Hanns Kels, Ober- und Unterseite, Brettsteine. 1537. Über Material und Darstellungen s. den Text. Phot. Mus.
8. Berlin, Schloßmus., fränkisches Spielbrett, Ober- und Unterseite. Um 1535. Vgl. a. Abb. 9. Phot. Mus.
9. Berlin, Schloßmus., fränkisches Spielbrett, Teilstück des Innenrandes (vgl. Abb. 8). Um 1535. Phot. Mus.
10. Dresden, Hist. Mus., Brettspiel, Innenseite des Oberteils. 1591. Phot. Mus.
11. Berlin, Schloßmus., Brettsteine von Peter Flötner. Um 1540. Phot. Mus.
12. Berlin, Schloßmus., Innenseiten eines Spielbretts. Ebenholz mit Grotesken und Figuren aus eingelegtem und graviertem Elfenbein. Augsburg (?), A. 17. Jh. Phot. Mus.
13. Berlin, Schloßmus., Außenseite eines Spielbretts von Adam Eck in Eger. Holzmosaik mit Darstellung einer Schlacht. Um 1660/70. Vgl. a. Abb. 14. Phot. Mus.
14. Wien, Staatl. Kunstgewerbemus., Innenseite eines Spielbretts von Adam Eck (vgl. Abb. 13). Um 1660/70. Phot. Mus.
Literatur
1. Mathias von Lexer, Mhd. Taschenwörterbuch, 1936, S. 329 (Zabel usw.). 2. Archiv der Spiele, H. 2, Berlin 1820. 3. C. G. Heräus, Bildnisse der regierenden Fürsten und berühmten Männer vom 14. bis zum 18. Jh., Wien 1828. 4. Ed. von Sacken, Die k. k. Ambraser Sammlung, T. 1 und 2, Wien 1855. 5. Kunstwerke und Geräthschaften des MA, hrsg. von C. Becker und Jakob Heinr. von Hefner-Alteneck, Frankfurt a. M. 1857ff. 6. Jakob Heinr. von Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke und Geräthschaften vom frühen MA bis zum E. 18. Jh., Bd. 6, Frankfurt a. M. 18852. 7. Alwin Schultz, Das höfische Leben zur Zeit der Minnesänger, Bd. 1, Leipzig 1879. 8. Ders., Deutsches Leben im 14. und 15. Jh., 2 Bde., Leipzig 1892. 9. Friedrich Anton, Enzyklopädie der Spiele, Leipzig 18844. 10. Albert Ilg, Das Spielbrett von Hanns Kels, Jb. Kaiserhaus 3, 1885, S. 53ff. 11. Führer durch die Sammlung der kunstindustriellen Gegenstände der kunsthistorischen Sammlungen des A. H. Kaiserhauses, Wien 1891. 12. Karl Domanig, Portraitmedaillen des Erzhauses Österreich, Wien 1896. 13 Jul. von Schlosser, Werke der Kleinplastik in der Skulpturensammlung des A. H. Kaiserhauses, Bd. 2, Wien 1910. 14. Georg Habich, Die deutschen Medailleure des 16. Jh., Halle 1916. 15. Alfr. Rohde, Bernstein, ein deutscher Werkstoff, Berlin 1937.
Verweise
Empfohlene Zitierweise: Jaques, Renate , Brettspiel, Brettstein, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. II (1942), Sp. 1149–1167; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=92405> [05.04.2022]
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