Capa

Aus RDK Labor
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englisch: Capa, cape; französisch: Cape; italienisch: Cappa.


Margarete Braun-Ronsdorf (1952)

RDK III, 323–324


RDK III, 323, Abb. 1. Cesare Vecellio, 1598.
RDK III, 323, Abb. 2. Anton Pilgram, um 1500, Wien.

Zur Herkunft der Bezeichnung s. Cappa.

Die C. ist ein kreisrund geschnittener, bis zur Wade reichender Umhang aus Wollstoff mit einer Kapuze, der schon im frühen MA bei Männern wie Frauen als praktisches Kleidungsstück beliebt war und vom Adel ebenso getragen wurde wie vom Bauern. In Spanien hatte die C. stets eine lange, am Ende abgeplattete Kapuze und war ohne Stehkragen geschnitten (Abb. 1), wie wir aus Alcegas „Geometria“ von 1589 wissen [2]. Sie wurde meist in Schwarz oder Graubraun getragen, nur die spanischen Stierkämpfer trugen und tragen noch heute die C. in leuchtenden Farben. In Deutschland wurde diese Art Umhang in ähnlicher Form gebraucht, wobei die Kapuze meist spitz und oft abnehmbar war (Abb. 2).

Um M. 16. Jh. kam aus einem Verlangen nach größerer Bequemlichkeit das kurze Mäntelchen auf. Die C. blieb aber noch fast 50 Jahre neben dem neuen Mäntelchen bestehen und wurde besonders von Reisenden und Kaufleuten getragen.

Zu den Abbildungen

1. Cesare Vecellio, Portugiese, aus: Habiti antichi et moderni, Venedig 1598. Phot. München, B.N.M.

2. Anton Pilgram, Falkner. Birnholzstatuette um 1500, 26,5 cm h., Wien, Kh. Mus. Phot. Mus.

Literatur

1. H. Weiß, Kostümkunde I. Stuttgart 1883, S. 348. – 2. Herb. Norris, Costume and Fashion, London/Toronto 1933. – 3. Hel. Dihle, Neue Forschungen z. spanischen Tracht, Zs. f. hist. Waffen- u. Kostümkunde N.F. 6, 1937/39, S. 212.