Chintz
englisch: Chintz, calico; französisch: Chintz, calicot; italienisch: Tela indiana, chintz, calico.
Margarete Braun-Ronsdorf (1952)
RDK III, 481–482
Chintz (Chints, Chits, Zitz, Ziets) ist ein bunt bedrucktes, steifes und glänzendes Baumwollgewebe.
Das Wort stammt angeblich von den Hindus und bedeutet „gefärbt“ oder „bunt gemacht“ [4]. Es wurde zuerst in Indien als feinfädiges, bunt gedrucktes Calico – Baumwollgewebe – auf meist hellem Grund und mit glänzender Oberfläche hergestellt. Die Ostindischen Handelscompagnien brachten in der 1. H. 17. Jh. die ersten Chintze nach Europa, wo sie große Bewunderung auslösten. Ihre Nachahmung gelang erst in der 2. H. 17. Jh. mit der Entdeckung der Farbbeizen bei Buntdrucken auf Baumwolle. Holland – nach 1678 –, Frankreich, England und Deutschland waren die wichtigsten europäischen Hersteller. Das Steifen und Glänzen erreichte man durch ein feines Wachsbad, das den Stoffen auch eine gewisse Lichtechtheit und eine geringere Empfindlichkeit gegen Schmutz sicherte. Die C. wurden vornehmlich zu Betthimmeln, Gardinen und Möbelbezügen verwendet.
Zur Abbildung
Bedruckter Chintz mit Darstellung der vier Künste. Manufaktur von Dubern & Cie. in Nantes, 1780. Paris, Slg. D’Allemagne. Nach Henri-René D’Allemagne, La toile imprimée et les indiennes de traite, Paris 1952, Taf. 108.
Literatur
1. J. G. Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, Berlin 1795, Bd. 8, S. 70. – 2. M. J. Percival, The Chintz Book, London 1923. – 3. E. Merrell, A collection of old chintzes and toiles de Jouy, New York 1925. – 4. The Encyclopaedia Britannica, 1929. Bd. 5, S. 591. – 5. Hugo Glafey, Textil-Lexicon, Stuttgart-Berlin 1937, S. 122. – 6. Henry-René D’Allemagne, La toile imprimée et les indiennes de traite, Paris 1942.
Verweise
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