Christus-Johannes-Gruppe

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englisch: Christ with St. John; französisch: Christ et saint Jean, groupe du Christ et de saint Jean; italienisch: Cristo e S. Giovanni Evangelista.


Hans Wentzel (1953)

RDK III, 658–669


RDK I, 31, Abb. 6. Köln, St. Maria im Kapitol, M. 11. Jh.
RDK I, 35, Abb. 9. Straßburg, mittleres Westportal, um 1280.
RDK I, 37, Abb. 10. Nürnberg, St. Lorenz, um 1420.
RDK II, 1115, Abb. 3. Honorius Augustodunensis, 12. Jh. München.
RDK III, 659, Abb. 1. Cleveland, um 1280, von der Schülzburg.
RDK III, 659, Abb. 2. Antwerpen, um 1300, aus Katharinental.
RDK III, 661, Abb. 3. Admont, M. 12. Jh.
RDK III, 663, Abb. 4. Fulda, 1, H. 13. Jh.
RDK III, 663, Abb. 5. Luzern, M. 13. Jh.
RDK III, 665, Abb. 6. Königsfelden, um 1330.
RDK III, 665, Abb. 7. Darmstadt, M. 15. Jh.
RDK III, 667, Abb. 8. Karlsruhe, A. 15. Jh.
RDK III, 667, Abb. 9. Straßburg, um 1600.
RDK III, 669, Abb. 10. Landerzhofen, M. 14. Jh.
RDK III, 669, Abb. 11. Halberstadt, um 1300.

I. Beziehung und Verbreitung

Die C. ist jenes gotische Andachtsbild (vgl. RDK I 681ff.), das in einer Zweifigurengruppe den Jünger Johannes in den Armen Christi bzw. an seinem Herzen ruhend zeigt. Etwa 30 bis 40 Beispiele der C. sind bekannt: sie verteilen sich vorwiegend auf den schwäbisch-alemannischen Kunstkreis und auf das 13. bis 15. Jh. (s. Liste im Kap. VI, nach deren Nr. im folgenden zitiert wird).

II. Vorstufen

So schlicht, sinnfällig und selbstverständlich Erscheinung und Formulierung der C. wirken, so mannigfaltig und kompliziert sind ihre Wurzeln. Die literarische Quelle ist der Evangelienbericht zum Abendmahl, Joh. 13, 23: „Es war aber einer unter seinen Jüngern, welchen Jesus lieb hatte, der zu Tische saß an der Brust Jesu...“ Deshalb wird in m.a. Abendmahlsbildern Johannes meist an der Seite oder im Schoße Christi ruhend dargestellt (RDK I 28ff., Abb. 5–10). Doch hat auch losgelöst von dem Abendmahlsgeschehen die m.a. Theologie und Poesie seit Augustin, Ambrosius, seit den Antiphonen zum Johannesfest am 27. Dezember usw. Johannes als den Christus Nahen, als Gleichnis der bei Gott geborgenen minnenden Menschenseele geschildert. Entsprechend haben denn auch die älteren Formulierungen zum C.-Thema nichts mit dem Abendmahl zu tun: es sind, wie Hanns Swarzenski [14] nachgewiesen hat, Autorenbilder des Johannes zu Anfang des von ihm verfaßten Evangeliums oder der Apokalypse (Nr. 25a–29, 31–33; Abb. 5). Dem Johannes wird hier gleichsam als „Attribut“ Christus beigegeben, weil sein enges Verhältnis zu Christus die ihn attributiv am meisten auszeichnende Eigenschaft war. Daher können unter diesen Autorenbildern gelegentlich Christus und Johannes – abweichend von jeder Abendmahlsvorstellung – stehend nebeneinander erscheinen (Nr. 28, 31; Abb. 4). Auch heißen die geschnitzten C. in m.a. Texten häufig nur „Johannesbilder“. Sind sie doch Zeugnisse der in der 2. H. 13. Jh. und 1. H. 14. Jh. besonders verbreiteten Johannes-Verehrung – und zwar der beiden Johannes. (Wie denn etwa die gleichen Schnitzer für die gleichen Orte Statuen sowohl der C. als auch des Täufers schufen! So gehört zu Nr. 1 der Täufer im G.N.M., zu Nr. 2 der Täufer im Pariser Mus. d. Arts Décoratifs, Légat Peyré; vgl. auch den isolierten Täufer im Mus. Rottenburg.)

Eine weitere Quelle für die C. liegt in älteren Umarmungs-Bildern [26]. Das Motiv der Umarmung ist im MA außerordentlich selten und so gut wie ausschließlich Christus vorbehalten (Christus u. d. Seele im Paradies; Sponsus und Sponsa, RDK II 1115 Abb. 3; Christi Abschied von Maria usw.). Sonst kommt sie beim Tierkreiszeichen der „Zwillinge“ oder bei didaktischen Darstellungen der amor coniugum vor. Seit dem frühen 13. Jh. und nur im 13. Jh. erscheint dann das Umarmungsbild auch in der Epenillustration (Tristan, Parzival) und von ihr angeregt in der Illustration des Hohen Liedes [26]. Aus diesem Themenkreis scheint denn auch die älteste bisher bekannte C. zu stammen: in einer Salzburger Hs. des mittleren 12. Jh. der Meditationes et Orationes Anselmi Cantuariensis im Kloster Admont, cod. 7 (289), fol. 56: hier verläßt Johannes seine Gattin und begibt sich an die Seite Christi (Abb. 3), womit also weltliche und himmlische Liebe bzw. Umarmung einander gegenüber gestellt werden, wie denn auch auf den Bildrahmen der Hymnus-Text geschrieben steht: „Tu leve coniugis pectus – respuisti supra pectus domini Jesus recubens“ (in bezug auf die Textstelle fol. 55: „Tu ille Johannes cui familiare fuit recumbere supra pectus altissimi“).

III. Das Andachtsbild

Die Synthese zwischen dem „Autorenbild“, der aus dem Abendmahl isolierten und verdichteten Gruppe (Nr. 30), dem höfischen und dem christlichen Umarmungsbild ist in der 2. H. 13. Jh. bei der Gestaltung des geschnitzten Andachtsbildes der C. vollzogen worden. – Das älteste uns bekannte Beispiel ist die Gruppe von der Schülzburg (Nr. 1; Abb. 1), etwa aus der Zeit um 1280: in einer den älteren Miniaturen vergleichbaren repräsentativen Erscheinung (vgl. Nr. 27, 29, auch 34) sitzen Christus und Johannes getrennt nebeneinander, lose ist die Umarmung, nur lose (hohl) liegen die Hände ineinander. – Die für zwei Jahrhunderte dann entscheidende Umprägung erfolgte gegen 1300 in der fast lebensgroßen Gruppe von Katharinental (Nr. 2; Abb. 2). Die Hände schließen sich zur festen, vertrauensvollen Handreichung, die Umarmung ist eng und zärtlich, so daß die Figuren in Körper und Gewand zu Einem zu verschmelzen scheinen, der Kopf Christi neigt sich dem Jünger zu. – Sowohl die Schülzburger als auch die Katharinentaler Gruppe sind dann in Repliken mannigfach wiederholt worden (vgl. auch RDK I, Sp. 686, Abb. 2), vor allem für Frauenklöster (Dominikaner, aber auch Zisterzienser), in Schwaben, der deutschen Schweiz, in Baden und im Elsaß, in allen Formaten, von der geringsten Höhe von 15 cm (Nr. 6) bis auf 100 cm, fast immer in Holz, nur ausnahmsweise in Ton (Nr. 14) oder Silber (Nr. 18). – Die Wiederholung ist im Ikonographischen zunächst ziemlich getreu und wörtlich (Nr. 3 bis 11). Erst etwa seit dem E. 14. Jh. verlieren die beiden Urbilder ihre bestimmende Prägekraft, nur das allgemeine Beieinander von Christus und Johannes bleibt gültig, dagegen werden die Hände wieder voneinander gelöst (Nr. 12, 13, 15, 16; Abb. 8), oder es wird die Linke des Johannes in die Rechte Christi gelegt (Nr. 17), aus dem verzückten Lauschen am Herzen Christi wird ein im naturalistischen Sinne richtigeres Schlafen auf den Knien oder im Schoße Christi (Nr. 15–17; Abb. 7). Noch Heinrich Yselin schnitzte eine C. (Nr. 21), und sogar in nach-m.a. Zeit werden Repliken der Urbilder (von denen demnach wohl doch eins ein Gnadenbild war?) angefertigt (Nr. 22–24; Abb. 9).

Wie die C. in den Klosterkirchen auf den Altären im Chor (Katharinental) und in Kapellen die dichterische Phantasie (Suso!) beflügelt haben und Vorbild und Anlaß zu den schönsten Visionen der deutschen Mystik wurden [8; 15; 21], so sind die plastischen Gruppen auch in anderen Kunstgattungen reproduziert worden: in der Buch-, aber auch in der Glas- und Wandmalerei, sogar in der Bildstickerei (Nr. 34 bis 41; Abb. 6). Allerdings gibt keines der gemalten Bilder die C. Nr. 1 oder 2 wieder, es handelt sich bei ihnen also nicht wie bei den oben genannten Beispielen um Repliken, sondern um eine mehr allgemeine und daher auch gegenüber dem präzise und eindeutig festgelegten ikonographischen Bestand der ältesten plastischen Bildwerke ungenaue Wiederholung der nur grundsätzlich, aber nicht in einem bestimmten Urbild bekannten Vorstellung von C.

IV. Ausstrahlungen

Das Motiv der C. ist auch in neuen szenischen Zusammenhang übernommen worden: so hat Betty Kurth eine Nürnberger Miniatur des mittleren 14. Jh. mit „Christus im Hause des Pharisäers“ veröffentlicht, deren Mittelpunkt eine C. bildet [13, Abb. 4]. Auch das süddeutsche Andachtsbild der Christus-Thomas-Gruppe von Landerzhofen Kr. Hilpoltstein (Abb. 10), das Christus und Thomas in frontaler Haltung nebeneinander sitzend – im ausdrücklichen Unterschied zu der üblichen Christus-Thomas-Darstellung (s. Erscheinungen Christi) – zeigt, ist wohl als eine Variante auf das C.-Thema zu verstehen. Ein Beispiel des 13. Jh. in Hainburg (R. K. Donin, Z.K.gsch. Österreichs, Wien 1951, Abb. 65) stehend und aus Stein, vergleichbar Nr. 31 des Kat.

Während das Autorenbild der C. auch außerhalb Deutschlands, in England, vorkommt (Nr. 26, 27), scheint das Andachtsbild der C. sich ausschließlich auf Deutschland beschränkt zu haben. Denn auch die C. in einer Hs. in Orleans aus der 2. H. 13. Jh. (Nr. 33 [26, Abb. 2]) ist – da Johannes neben Christus kniet – eher ein „Autorenbild“ als eine C. im Sinne der Beispiele im Anschluß an die Schülzburger Gruppe. – In Italien gibt es gemalte Zweifigurengruppen in wörtlicher formaler Übereinstimmung mit dem deutschen Andachtsbild der C., doch handelt es sich bei diesen Bildern – wohl ausgehend von der das Thema vorbereitenden Marienkrönung im Apsismosaik von S. Maria in Trastevere in Rom – um Maria in der Umarmung durch Christus: z. B. Assisi, Oberkirche, Querhaus; Perugia, S. Giuliana; Perugia, Opera del duomo. Doch wird in der italienischen Malerei des 13./14. Jh. auch – unter indirektem Einfluß durch das C.-Motiv? – Johannes in die Umarmung einbezogen, so daß sich daraus eine Art „Christus-selbdritt-Bild“ ergibt (Maestro della Maddalena, Florenz [26, Abb. 13]; Barna da Siena, Harvard Univ., Fogg.Mus. 1917/195 B).

V. Christus-Judas-Gruppe

Von der szenischen Darstellung des Abendmahls (RDK I 28ff.) gab es im Unterschied, ja in einer Art Gegentypus zum Andachtsbild der C. auch eine sozusagen echte Verdichtung auf die entscheidenden Handlungsträger eines dramatischen Vorgangs bei diesem Geschehen: auf Christus und Judas im Augenblick der Überreichung des Bissens. Die bisher bekannten Beispiele liegen zeitlich weit auseinander: das älteste ist eine Miniatur des sog. Stuttgarter Psalters aus dem 9. Jh. (Stuttgart, Landesbibl. cod. bibl. fol. 23, fol. 53 v [26, Abb. 3]); aus der Zeit der Andachtsbilder stammt der bemalte hölzerne Hostienteller des Halberstädter Domes (Abb. 11); am Abendmahlstisch sitzt allein Christus, vor ihm in kniend-hockender Stellung Judas, im Kreisrund unter Arkaden die Büsten der 12 (!) Apostel. Die Inschrift „Cum sis in mensa primo de paupere pensa / Tunc bene prandetur dum Christus praesens haletur“ nimmt sowohl Bezug auf den ungeweihten Zustand der Hostien wie darauf, daß das Christus-Judas-Geschehen vor der Einsetzung des Abendmahls erfolgte. – Daß sich aus dieser Zweifigurengruppe kein eigenes Andachtsbild herausbildete, lag einerseits an der Person des Judas, dessen Monumentalisierung unerwünscht erscheinen mußte, andererseits an dem Umstand, daß die Christus-Judas-Szene nicht eigentlich die Einsetzung des Abendmahls kennzeichnen konnte.

VI. Katalog aller C.

Liste der bekannten C:

1. Cleveland/Ohio, Mus. Aus der Schloßkapelle der Schülzburg/OA. Münsingen, Wttbg. Eiche. 92 cm h. (Abb. 1). – 2. Antwerpen, Mus. Mayer van den Bergh. Vermutlich aus Kloster Katharinental b. Dießenhofen/Schweiz. Nußbaum. 131 cm h. (Abb. 2). – 3. Heiligkreuztal/Oberschwaben, Zisterzienserkirche. Nußbaum? 101 cm h. [21, Abb. 6, 9, 15]. – 4. Berlin, D.M. Aus dem Waisenhaus Nazareth in Sigmaringen bzw. aus der Umgebung von Sigmaringen. Eiche. 89 cm h. (RDK I 686, Abb. 2. – [21, Abb. 1, 5]).– 5. Freiburg/Br., Augustiner-Mus. Aus Grüningen bzw. aus der Gegend von Haigerloch/Wttbg. Eiche. 62 cm h. [16, Abb. 1]. – 6. Ehem. Magdeburg, Mus. Aus den Sammlungen Ph. W. Holzmann und Gedon. Linde. 15,4 cm h. 1945 zerstört. [21, Abb. 10]. – 7. Frankfurt/Main, Städt. Gal. Aus dem Dominikanerkloster Adelshausen b. Freiburg/Br. Etwa 35 cm h. [21, Abb. 11]. – 8. Stuttgart, Altertümerslg. Nr. 28. Herkunft unbekannt. Eiche. 128 cm h. [21, Abb. 7]. – 9. Riederau (Ammersee), Slg. Dr. Fr. Haniel. Aus der Slg. R. Seligsohn, München. Eiche, 67 cm h. [21, Abb. 13]. – 10. Hermetswil/Schweiz, Benediktinerkirche, 36 cm h. [11, Abb. 83/84]. – 11. Basel, Histor. Mus. Aus Kloster Katharinental. 31 cm h. [11, Abb. 85]. – 12. Berlin, D.M. Aus Hüttlingen am Kocher, Pfarrhaus d. Michaelskirche. Linde. 88,5 cm h. [21, Abb. 14]. – 13. Stuttgart, Altertümerslg. Nr. 29. Aus der Johanneskapelle des Weilers Sulzdorf b. Hüttlingen am Kocher (vgl. Nr. 12). Linde. 115 cm h. [4, Abb. S. 82]. – 14. Ehem. Bregenz, Privatbes. Herkunft unbekannt. Ton. Etwa 15–20 cm h. [11, S. 133]. – 15. Ehem. Isenheim/ Elsaß, Slg. Spetz (1925 in New York versteigert). In Kolmar/Elsaß gekauft. Nußbaum. 36 cm h. [4, Abb. 40]. – 16. Karlsruhe, Bad. Landesmus. Aus der Slg. Gimbel, Baden-Baden. Herkunft unbekannt. Nach der Stifterin am Sockel aus einem Dominikanerinnenkloster. Linde. 47,5 cm h. (Abb. 8). – 17. Straßburg/Elsaß, Mus. im Frauenhaus Nr. 641. In Kolmar gekauft. Eiche. 69 cm h. [21, Abb. 15]. – 18. Ehem. Katharinental/Schweiz. Silber. Verschollen. [11, S. 72]. – 19. Ehem. Schlettstadt, Johanniterkirche. Ymago Salvatoris et Johannis supra pectus ipsius, supra prespiterium. Aus Holz. 1470 und 1487 bezeugt. Verschollen [2; 3]. – 20. Ehem. Köln, Slg. Berlage. Angebl. elsässisch. [4]. – 21. Ehem. Katharinental. „St. Johannesbild uss einem nussbom von meister Heinrich (Yselin) zue Constantz.“ Verschollen [20]. – 22. München, B.N.M. Nr. VI/834; MA 1467. Volkstümliche Replik. Linde. 18 cm h. – 23. Straßburg/Elsaß, Mus. im Frauenhaus Nr. 690. Replik einer hochgot. Gruppe, aus der Zeit um 1600. Herkunft unbekannt. Linde. 80 cm h. (Abb. 9). – 24. Schömberg/Kr. Rottweil, Pfarrkirche. Aus dem Zisterzienserkloster Rottenmünster? Replik einer gotischen Gruppe aus der Mitte des 18. Jh. Holz. 35 cm h. [24]. – 24 a. Toulouse, Mus. d. Beaux-Arts Nr. 776 bis. Wohl Fragment einer größeren Abendmahlsgruppe am Tisch. Stein. 13. Jh. 135 cm h. [13, Abb. 1].

25. Admont/Steiermark, Stiftsbibl., cod. 7 (289), Anselmi Cantuariensis Meditationes et Orationes, fol. 56. M. 12. Jh. (Hinweis Dagobert Frey. – Abb. 3). – 25 a. Zürich, Zentralbibl. Ms. Rh. 14. Missale aus dem Benediktinerkloster Rheinau a. Rhein, fol. 122 r. zu Beginn des Johannes-Evangeliums. Zw. 1206 u. 1233 [14, Abb. 4; 21, Abb. S. 23]. – 26. London, Sir John Soane Mus. Engl. Vulgata. Initiale z. Joh.-Evangelium. 1. H. 13. Jh. [14, Abb. 1]. – 27. London, B.M. Ms. Burn. 3. Bibel d. Abtes Robert de Bello v. Canterbury (1224–53). Vierteilige Bildinitiale z. Johannesevangelium [14, Abb. 2; 21, Abb. S. 32]. – 28. Fulda, Landesbibl. Ms. Aa 32. Missale aus Weingarten. Auf fol. 99 v. Initiale „D“, Christus u. Joh. sich umarmend, stehend. 1. H. 13. Jh. (Abb. 4). – 29. Luzern, Kantonalbibl. Ms. P. 15, fol. 4 v. Antiphonar aus der Zisterzienserabtei St. Urban. M. 13. Jh. In Initiale „Q“ Johannes im Schoße Christi (Mitt. H. Swarzenski. – Abb. 5). – 30. Freiburg/Br., Siegel des Dominikanerklosters. Cnristus-Johannes-Gruppe am Tisch. Vor 1252. [16, Abb. 5]. – 31. Aschaffenburg, Stadtbibl. Evangeliar aus Mainz. Bildinitiale zum Joh. Evangelium mit der stehenden Gruppe. Um 1250/60. [14, Abb. 5; 21, Abb. S. 21]. – 32. London, Bibl. v. Chester Beatty, Ms. 41. Deutliche Vulgata um 1250. Initiale zur Joh. Epistel [14, Abb. 3]. – 33. Orleans, Bibl. Ms. 12/9, fol. 241. Vulgata vom Ende 13. Jh. Initiale A zur Apokalypse (Mitt. H. Swarzenski). – 34. Basel, Slg. Robert von Hirsch. Ausgeschnittene Miniatur-Initiale „Q“, um 1300, aus der Bodenseegegend [21, Abb. 12]. – 35. Paris, Cluny-Mus. Oberrhein. gesticktes Antependium aus Mecheln, um 1300. [13, Abb. 3]. – 35 a. Zürich, Großmünster, Blendbogen des Chores. Gemalte Christus-Johannes-Gruppe mit der Figur des Hl. Petrus, ohne Tisch (Inv. Schweiz 10, Zürich I, Abb. 77). – 35 b. Limburg/Lahn, Dom-Mus., Glasmalerei um 1320. Johannes mit dem Jesuskind „Verbum caro factum est ...“ – 36. Berlin, Staatsbibl. Cod. theol. lat. fol. 8. A-Initiale der Apokalypse einer Vulgata vom A. 14. Jh. [14, Abb. 6]. – 37. Malvern/England, Libr. C. W. Dyson Perrins, Ms. 128, Codex aus Katharinental, fol. 161: Initiale V (Veri panem intellectus cenu Xri super pectus sumpta nobis refera ...). 1312 (Mitt. H. Swarzenski; nach G. Warner, Cat. of illum. Mss., Oxford 1920). – 38. Königsfelden/Schweiz. Glasmalerei im Westfenster. Um 1330 (Abb. 6). – 39. Metten, Klosterbibl. Antiphonar um 1400. Initiale zum Hymnus auf das Johannesfest am 27. Dezember. [14, Abb. 7, nicht 6!]. – 40. Darmstadt, Landesbibl. Hs. 1961. Gebetbuch aus der Slg. des Barons von Hüpsch. Mitte 15. Jh. Fol. 89: Initiale zu einem Johannesgebet (Abb. 7). – 41. St. Paul im Lavanttal/Kärnten, Stiftsbibl., Martyrologium aus dem Dominikanerinnenkloster Kirchheim unter Teck (Wttbg.), cod. 2/1, fol. 224, um 1500 [Verz. d. Ill. Hss., ed. R. Eisler, Leipzig 1907, Nr. 35, Abb. 33]: Initiale A mit 6 Johannes-Szenen.

Zu den Abbildungen

1. Cleveland, Ohio, Museum of Art, J. H.Wade Collection. C. von der Schülzburg, OA. Münsingen, Württ. Eiche, 92 cm h. Um 1280. (Katalog [s. oben] Nr. 1). Phot. Mus.

2. Antwerpen, Mus. Mayer van den Bergh. C. aus Kloster Katharinental, Kt. Thurgau, Schweiz. Nußbaum, 131 cm h. Um 1300. (Kat. Nr. 2). Phot. Marburg 16 240.

3. Admont/Stmk., Stiftsbibl., Cod. 7 (289), fol. 56. M. 12. Jh. (Kat. Nr. 25). Phot. Bibl.

4. Fulda, Landesbibl., Mus. Aa 32, Missale aus Weingarten, fol. 99 v. 1. H. 13. Jh. (Kat. Nr. 28). Phot. Bibl.

5. Luzern, Kantonalbibl., Ms. P. 15, Antiphonar aus St. Urban, fol. 4 v. M. 13. Jh. (Kat. Nr. 29). Phot. Bibl.

6. Königsfelden, Kt. Aargau, Schweiz, Glasmalerei aus dem Westfenster. Um 1330. (Kat. Nr. 38). Phot. frdl. zur Verf. gestellt durch Dr. M. Stettler, Bern.

7. Darmstadt, Landesbibl., Hs. 1961, Gebetbuch aus der Slg. Baron von Hüpsch, fol. 89. M. 15. Jh. (Kat. Nr. 40). Phot. Bibl.

8. Karlsruhe, Bad. Landesmus. C. aus einem Dominikanerinnenkloster. Linde, 47,5 cm h. A. 15. Jh. (Kat. Nr. 16). Phot. Mus.

9. Straßburg, Mus. im Frauenhaus, Inv. Nr. 690. Replik einer hochgotischen C. Linde, 80 cm h. Um 1600. (Kat. Nr. 23). Phot. Mus.

10. Landerzhofen Kr. Hilpoltstein, Mfr., Kath. Pfarrkirche S. Thomas. Christus-Thomas-Gruppe. Holz mit neuer Fassung, 55 cm h. Um M. 14. Jh. Phot. Bayer. Landesamt f. Dkpfl.

11. Halberstadt, Domschatz, Inv. Nr. 324. Hostienteller mit Darstellung der Christus-Judas-Gruppe und der Apostel. Tempera auf Holz, Dm. 42 cm. Um 1300. Phot. Marburg 87 712.

Literatur

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Verweise