Damaszierung
englisch: Damascening; französisch: Damasquinage; italienisch: Damascatura, damaschinare.
Ottfried Neubecker (1953)
RDK III, 1014–1015
D. nennt man in der Heraldik die Belebung glatter Flächen, die entweder auf geometrischen Mustern (Abb. 1) oder auf Rankenwerk (Abb. 2) aufgebaut ist, nicht selten aber auch beide Systeme in einem gleichen Wappen anwendet, um zwei verschiedene Farbfelder zu unterscheiden (Abb. 2). Es ist sogar möglich, daß im 13. Jh. in einigen Gegenden mit einer bestimmten D. bei farbloser Darstellung eine bestimmte Farbe gemeint war [2], doch haben Nachprüfungen auf breiterer Bails keine Bestätigung für die Allgemeingültigkeit dieser Theorie ergeben [3].
Die D. bildet keinen „wesentlichen“ Bestandteil eines Wappens. Sie ist dem Geschmack des Ausführenden überlassen. Bei der Blasonierung eines Wappens wird sie also nicht erwähnt, sondern nur bei der kunsthistorischen Beurteilung eines Wappens; hier kann sie wertvolle Hinweise geben.
Die Anregung zur Anwendung der D. dürfte aus der Glasmalerei gekommen sein, die schon sehr früh, zumindest in ottonischer Zeit, Damastgründe gekannt hat. Spät-m.a. Wappenscheiben haben oft einen großmusterigen Damastgrund als Hintergrund des Wappens und eine feine D. im Wappenschild (s. Sp. 1006 Abb. 2).
Zu den Abbildungen
1. Marburg, Universitätsmuseum, Schild mit dem Wappen derer von Breidenbach. Aus der Elisabethkirche. 14. Jh. Phot. Marburg 141 061.
2. Marburg, Universitätsmuseum, Schild mit dem Wappen der Burggrafen von Stromberg. Aus der Elisabethkirche. 13. Jh. Phot. Marburg 141 053.
Literatur
1. F. Warnecke, Die m.a. heraldischen Kampfschilde in der St.-Elisabeth-Kirche zu Marburg, Berlin 1884. – 2. Walther Möller, Farbenangaben in Siegeln des 13. Jh., Nassauische Annalen, Jb. d. Ver. f. Nassauische Alt.Kde. u. Gesch. Forschg. 61, 1950, 106–14. – 3. J. Léquier, A-t-on, au XIIIe siècle, cherché à indiquer les émaux sur les sceaux? Schweizer. Archiv f. Heraldik 66, 1953, 112–15.
Verweise
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