Deutsches Band

Aus RDK Labor
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englisch: Bond, german, german bond; französisch: Bandeau dents d'engrenage, dents d'engrenage; italienisch: Denti di sega.


Otto Stiehl (1937)

RDK I, 1425–1427


RDK I, 1425, Abb. 1.–3. Hauptformen des Deutschen Bandes in schematischer Darstellung.

Deutsches Band (Stromschicht, Sägeschicht), eine friesartige Zierform, die im Backsteinbau schon in altchristl. Zeit durch Überecklegung der einfachen Flächensteine gebildet wurde, und zwar so, daß ihre vordere Kante in der Mauerflucht liegt (Abb. 1). Aus der Technik des Backsteinbaues in leichtester Weise herzustellen, war die Form wegen der lebhaft-zierlichen Schmuckwirkung ihrer vor- und rücktretenden „Zähne“ im romanischen Backsteinbau sehr beliebt und wurde auch vom Werksteinbau in quadergerechter Ausführungsweise übernommen. Im Backsteinbau wird das D. B. nach italienischem Vorbild gern durch weiße Färbung noch besonders von den Mauerflächen abgehoben. Als Nebenform mit weicherer Wirkung findet sich später auch die Reihung von gerundeten Backsteinköpfen (Mühlberg, Eldena), wie sie um 1200 auch in der Lombardei (Dom zu Cremona) vorkommt (Abb. 2). Die Weiterbildung, bei der zwischen je zwei Halbrunde eine Spitze oder mehrere kleinere Rundstäbe sich einschieben, ist eine dänische Eigentümlichkeit (Abb. 3). Das D. B. wird in der Regel als einfache Schicht verwendet, entweder für sich allein oder als Bestandteil bedeutenderer Gesimse. Soll die Wirkung durch Häufung der Schichten verstärkt werden, so wird fast immer eine glatte Schicht zwischen zwei Stromschichten eingeschoben. Selten wird der Maßstab durch unmittelbares Aufeinanderlegen von zwei D. B. verstärkt. Häufiger findet sich eine unmittelbare Folge von Stromschichten derart, daß sie um eine halbe Zahnbreite gegeneinander verschoben sind, doch gehört diese Form in den Übergang zur Gotik, die kleinere Zierflächen gelegentlich so mustert. Das einfache D. B. wird sonst in der Gotik selten angewendet, eins der letzten Beispiele ist wohl die Umrahmung der großen Giebelrose in Chorin.

In wesentlich anderer Art taucht das D. B. zur Renaissancezeit an den schlichten Backsteinbauten am Niederrhein, auch in Danzig usw. wieder auf. Es wird dort als vorkragender Zahnschnitt benutzt.

Abbildungen nach Zeichnungen des Verfassers.

Verweise