Dreikonchenplan
englisch: Triconch church, trifoil plan, trichora, cloverleaf plan; französisch: Plan triconque, plan tréflé, triconque; italienisch: Pianta a trifoglio, planta trifogliata.
Albert Verbeek (1955)
RDK IV, 465–475
I. Begriff
D. (Kleeblattanlage, Trikonchos) nennt man eine Grundrißform der Baukunst: beim D. in geometrisch reiner Gestalt sind drei halbrunde Apsiden kreuzweise an drei Seiten eines Quadrats angeordnet; die Form des Mittelraums und der Apsiden findet sich darüber hinaus mannigfach abgewandelt, vor allem durch Verlängerung der Kreuzarme (vgl. Chor: RDK III 493 und Chorturm: ebd. 572).
Concha (conca, von griech. κόγχη = Muschel) wurde im MA für muschelartige Gefäße, aber zumindest seit dem 12. Jh. auch für Apsiden gebraucht. Im neueren Sprachgebrauch ist Konche die Nische, speziell die Nischenwölbung, im weiteren Sinn die halbkreisförmige Apsis.
Zu unterscheiden ist der D. von Dreiapsidenanlagen mit drei parallelen Apsiden und von dem aus dem Dreieck entwickelten Dreipaß (gelegentlich werden beide Bezeichnungen unklar auch für D. gebraucht, vgl. etwa Ch. Diehl, Manuel d’art byzantin, Paris 1925/262, unter „triconque“, und Strzygowski [1]). Ein „trichorum“ hatte um die Wende des 4. Jh. die Felixbasilika des Paulinus von Nola (Schlosser, Quellenbuch S. 19), doch ist die Deutung als Trikonchos nicht sicher.
II. Typus
Der D. strenger Form (s. o.) entspricht einem Vierpaß, dem die vierte Konche fehlt; er ist also gleichsam ein unvollständiger Vierkonchenplan (Tetrakonchos), dem er stets verwandt bleibt. Die Ausweitung der reinen Zentralgestalt durch eine betonte Längsrichtung ermöglichte im christlichen Kirchenbau eine reiche Verwendung. Die symbolische Bedeutung der Dreizahl in Gestalt des mittenbezogenen Kreuzplans kann dabei ebenso mitbestimmend gewesen sein wie künstlerisch die geschlossene Einheit des Plans. Vom (liturgischen) Verwendungszweck her ist die gleiche Ausgestaltung der Kreuzarme nicht zu erklären.
III. Herkunft
Der D. hat seine Wurzeln in der antiken Baukunst, wo er weit verbreitet und den verschiedensten Bedürfnissen angepaßt war; seit hadrianischer Zeit wurde er vor allem im Palastbau, bei Nymphäen und Thermenanlagen angewandt, von der strengen Grundform für Baderäume [10] und für Grabbauten bis zur ganz gelockerten in der Umgrenzung offener Höfe. Im Abendland ist der D. seit frühchristlicher Zeit allgemein verbreitet (in Frankreich z. B. wurden allein über 60 Beispiele gezählt [5]). Trotzdem wäre für einzelne Fälle ein Abhängigkeitsverhältnis von der im 1. Jahrtausend gerade in zentralisierenden Typen reich entwickelten östlichen Baukunst möglich.
IV. Verbreitung
A. Profanbau
Der antike D. hat auch im östlichen und im ma. abendländischen Palastbau weitergewirkt, vgl. etwa den Palast von Mschatta, den Theoderichspalast in Ravenna und den Lateranspalast in Rom. Auch für das Hauptgebäude der Aachener Pfalz Karls d. Gr. werden gemeinhin drei Konchen angenommen, als karolingisch nachgewiesen ist aber nur die der westlichen Schmalseite (Bengt Thordeman, Der Karolingerpalast in Aachen als Trikonchos, in: Stud. z. K. d. Ostens, Jos. Strzygowski z. 60. Geb., Wien u. Hellerau 1923, S. 241f.; vgl. dagegen Kunstchronik 8, 1955, 160).
B. Kirchenbau
1. Zentralanlagen (strenger Typus)
Im frühchristlichen Grabbau wurde die ausgebildete Form des einfachen D. übernommen. Die „cella trichora“ mit Opferaltar überm Märtyrergrab und vielfach mit turmüberhöhter Mitte ist, wie in Rom selbst, fast überall in den Randländern des Mittelmeers verbreitet gewesen. Auf deutschem Boden vertritt den Typus die kleine karolingische Stephanskapelle in Werden an der Ruhr (Abb. 1), die um 820 als Reliquienkapelle (?) erbaut wurde, wohl gewölbt, mit turmartig hochgezogenem Mittelquadrat (Wilh. Effmann, Die karoling.-otton. Bauten zu Werden I, Straßburg 1899, S. 18ff. – H. Koch in: Annalen des Hist. Ver. f. d. Niederrhein 137, 1940, 154–59). Um die Jahrtausendwende folgte eine Reihe kleinerer Drei- und Vierkonchenbauten, die ihre Parallelen in Dalmatien, Italien und Frankreich ebenso haben wie – im Gefolge der Veitsrotunde auf der Prager Burg – in Böhmen und Polen [15], vorwiegend wohl unter östlichem Einfluß (von Kleinasien und Armenien).
Vierkonchenbauten: Ulrichkapelle in Avolsheim (Elsaß), bald nach 996 (Rud. Wesenberg in: Das Münster 2, 1949, 257–62); in Schaffhausen paarweise zwei Eckbauten am rautenförmigen Osthof des ersten Münsters, 1049 (Z.A.K. 13, 1952, 190f.); Ruine der Kreuzkapelle in Unterhaun bei Hersfeld (Rud. Wesenberg in: Hess. Heimat 1, 1937, 52–60); roman. Johanniskapelle in Steingaden, Obb., 12. Jh. (Inv. Bayern I, 1, S. 603 mit Abb. des Grundrisses); der Typus kommt als Friedhofskapelle bis in die Barockzeit vor, vgl. Schlehdorf, Obb., 1693. – Kleinere Kleeblattanlagen mit Turm über der Mitte im 12. Jh.: Heiligkreuzkapelle in Münster i. Gr.; Allerheiligenkapelle am Regensburger Domkreuzgang, gegen 1160 als bischöflicher Grabbau errichtet; Altarhäuser der Peterskirche in Oberstenfeld, Württ. (Rud. Gabel, Die roman. Kirchtürme Württembergs, Diss. T. H. Stg. 1937, S. 62ff.), und der Stephanskirche in Böckweiler, Pfalz (Cl. Schenk, Die Klosterkirche von B., 6. Ber. d. Staatl. Dpfl. im Saarland, Saarbrücken 1953, S. 57ff.); vielleicht auch die jetzt verstümmelte ehem. Heiliggrabkapelle südöstlich vom Mainzer Dom (s. den Lageplan um 1790). Auch dieser D. lebt wenig verändert im Barock wieder auf, vgl. z. B. das Altarhaus der Wallfahrtskirche Maria Eck, Obb., 1635. Den meisten dieser Anlagen eignet Memorialcharakter, der Grundriß kommt aber auch gelegentlich beim Altarhaus von Großkirchen vor, so bei der Augustinerabteikirche Klosterrath, Holl.-Limburg (in der Krypta, 1106 geweiht, Oberbau im 19. Jh. neu gebaut), und vor allem am prachtvollen, 1239 geweihten Westbau des Mainzer Doms, dessen ältere Grundlage sich nicht erweisen läßt (Peter Metz, Der Trikonchos u. a. Fragen des Mainzer Doms, Jb. f. Kw. 1930, S. 84–89; dagegen bes. Rud. Kautzsch, Zs. f. Kg. 6, 1937, 200f.).
2. erweiterter Typus in Verbindung mit Längsbauten
Der erweiterte D. an Kirchen, der genau genommen ein Querschiff mit Apsidenenden einschließt, bietet in Verbindung mit dem Langbau reiche Entwicklungsmöglichkeiten. Neben der reinen Kleeblattgestalt mit drei gleichen Armen kommen zahlreiche Abwandlungen vor, die aus dem Grundmotiv herzuleiten sind. Bezeichnend bleibt stets die Tendenz zur Zentralisierung des zum Langbau gehörigen Chor- oder Altarraumes. Das bedeutendste Beispiel eines solchen D. bietet in der Frühzeit der justinianische Umbau der Geburtskirche in Bethlehem [11, S. 208]. Seitdem hat die christliche Kirchenbaukunst im Morgen- wie im Abendland den Typus immer wieder gepflegt. Im europäischen Nordwesten war es vor allem der Kölner Raum, der in steter Neigung zum Zentralbau den D. besonders ausbildete. Der 1065 geweihte Ostbau von St. Maria im Kapitol (Abb. 3) gab mit ringsum geführten Seitenschiffen eine einmalige Lösung, die praktischen Erfordernissen durch überlegene künstlerische Planung Rechnung trug ([6]; Wilh. Effmann, Zur Baugesch. der Kirche S. M. im Kapitol zu Köln, Paderborn 1931). Diesem Schöpfungsbau mögen kleinere D. an Basilikalbauten des Landes vorangegangen sein. Ansätze zum Konchenschluß verrät das ottonische Querschiff der Essener Stiftskirche. Auch die kürzlich aufgedeckte Kleeblattanlage der Kirche in Wessem, Holl.-Limburg (Abb. 2), könnte noch der Frühzeit des 11. Jh. angehören (P. Glazema in: Publ. de la Soc. Hist. et Archéol. dans le Limbourg 83, 1947, 237–44; J. J. F. W. van Agt in: Bull. Kon. Ned. Oudh. Bond VI. Ser. 5, 1952, Sp. 57–68), während die Kölner Georgskirche, um 1060, mit dreiseitig schließenden Querflügeln nach Art der Essener Stiftskirche, St. Maria im Kapitol schon voraussetzt (W. Schorn u. A. Verbeek, Die Kirche St. Georg in Köln, Bln. 1940, S. 151f.). Weitere D. im 12. Jh.: Benediktinerinnenabteikirche Rijnsburg bei Leiden, wie Wessem mit drei Ostapsiden (W. Glasbergen in: Jaarb. van Gesch. en Oudh. van Leiden 1950, S. 89ff.); Saint-Nicolas-en-Glain bei Lüttich mit Seitenkonchen in der Mauerstärke (H. E. Kubach in: Kunstchronik 6, 1953, 92–94, 100); Schwarzrheindorf bei Bonn, 1151 geweiht, Unterkirche in unregelmäßigem Vierkonchenplan (s. Sp. 209/10, Abb. 12; A. Verbeek, Schwarzrheindorf, Düsseldorf 1953, S. XXI u. XXVI); ebenso zentral gestrafft die spätroman. Kölner Stiftskirchen Groß-St. Martin, 1172 gew. (Abb. 5), und St. Aposteln, nach 1192 beg. (Abb. 4; RDK I 876, Abb. 19; W. Meyer-Barkhausen, Das große Jahrhundert kölnischer Kirchenbaukunst, 1150 bis 1250, Köln 1952).
In deren Nachfolge zeigen, außer den reinen Kleeblattanlagen von Neuß (1209ff.) und Roermond (1218–24), apsidial geschlossene Querarme: das Bonner Münster (gegen 1200) und die Kölner Andreaskirche (Nordkonche um 1225). Auch im benachbarten Westfalen fand der D. bei kleineren Anlagen Aufnahme, in Plettenberg und verkappt u. a. in Anröchte. In Bücken a. d. Weser wurde nach 1256 die ältere Stiftskirche mit merkwürdigen Querkonchen versehen (Fr. Thormälen, Die Stiftskirche zu Bücken, Diss. T.H.Hannover 1942 [masch.]). Die zerstörte Marienkirche auf dem Harlungerberg bei Brandenburg wies an der gestreckten Zentralanlage vier Konchen auf (RDK I 929/30, Abb. 9). Vgl. auch die barockisierte romanische Klosterkirche in Doxan, Böhmen (Inv. Böhmen 4, 1900, S. 83).
Als Zentralbau mit vier Hauptkonchen wurde um 1235 die Trierer Liebfrauenkirche angelegt, während die Marburger Elisabethkirche (Abb. 6), ebenfalls seit 1235 im Bau, im Osthaus einen D. verkörpert, – die ersten deutschen Großbauten im entwickelten System der nordfranzösischen Gotik (W. Meyer-Barkhausen, Die Elisabethkirche in Marburg, Marburg 1925, S. 4ff.; R. Hamann u. K. Wilhelm-Kästner, Die Elisabethkirche in Marburg I, Marburg 1924, S. 37ff.; H. A. v. Stockhausen in: Zs. f. Kg. 9, 1940, S. 175 – 87).
Auch in Nordfrankreich läßt sich eine Reihe großer Kirchen im D. nachweisen: gegen Ende des 11. Jh. die zerstörte Abteikirche St. Lucien bei Beauvais (Ernst Gall in: Wiener Jb. f. Kg. 4, 1926, 59–71), seit 12. Jh. die Kathedralen von Tournai, Noyon, Soissons (nur Südarm erhalten), Cambrai und Valenciennes (beide zerstört) sowie die Zisterzienserkirche Chaalis (Charles Seymour jr., Notre Dame of Noyon, New Haven 1939, S. 121ff.).
Die Mehrzahl dieser Konchen ist bei überwiegendem Ostarm durch Umgänge bereichert, weshalb man an Vorbildlichkeit der Kölner Kapitolskirche gedacht hat. Mit fortschreitender Gotisierung des Aufbaus verloren die Konchen den raumsammelnden Sinn, der den kölnischen Kleeblattanlagen der Stauferzeit in hervorragendem Maße eignet. In Marburg hat anscheinend noch die Zentraltendenz den Ausschlag gegeben, während bei den nordfranzösischen Kirchen mehr ein nahtloser Übergang der Langhaus- in die Chorgliederung erstrebt wurde.
Den D. zeigen ferner: die Frankenberger Liebfrauenkirche, 1286ff.; am Rhein die Wernerkapelle bei Bacharach, gegen 1300; im Osten außer der Breslauer Kreuzkirche, 1288ff. (Abb. 7), die Fürstenkapelle am Chor der Abteikirche von Leubus, Schlesien (Hans Tintelnot, Die ma. Baukunst Schlesiens, Kitzingen a. M. 1951, S. 56, 66ff.); vgl. ferner die Brünner Augustinerkirche und Sadzka in Böhmen. Eine Querkonche am n. Querhausarm haben der Paderborner Dom, um 1270/80, sowie die Rostocker Marienkirche (RDK I 1355, Abb. 9), am s. die Pfarrkirche von Münsterberg in Schlesien und die Elisabethkirche in Breslau. Im Niederrhein-Maasgebiet läßt sich die Wiederaufnahme des D. im 15. Jh. nachweisen: in Roermond die Christophkirche, 1410 beg., wohl nach Anregung des dortigen Münsters (J. J. F. W. van Agt in: Bull. Kon. Ned. Oudh. Bond VI. Ser. 2, 1949, 1–6, und ebd. 5, 1952, 79–87); dann Gertruidenberg in Nordbrabant und Weeze Krs. Geldern (Heinr. M. Schwarz, Die kirchl. Bauk. der Spätgotik im klevischen Raum, Bonn 1938, S. 44); an der Dürener Annakirche nur die Südkonche (die nördliche 19. Jh.), ebenso an der Kölner Andreaskirche; Nordkonche in Deux-Acren, Hennegau (Simon Brigode in: Bull. de la Comm. roy. des Monuments et des Sites Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.] 1, 1949, 309–15).
In Italien bezeugt der Grundriß des Doms von Florenz, wie weit die Bevorzugung des D. im Bauwesen der Renaissance schon im MA vorbereitet war. Für die Planungsgeschichte von St. Peter in Rom wie für das Werk Bramantes (z. B. S. Maria delle Grazie in Mailand) ist der D. von hervorragender Bedeutung. In der Folge ist vor allem Oberitalien wichtig; aus der Nachfolge Palladios kam der erste D. des Frühbarocks auf deutschem Boden: der Salzburger Dom, nach Scamozzis Vorentwurf seit 1614 von Solari ausgeführt (Abb. 8). Vornehmlich von hier aus ist das Motiv erneut in Süddeutschland verbreitet worden; vgl. in Salzburg selbst die Erhardkirche von J. B. Fischer von Erlach, 1685/89. War im MA der D. meist wie am Salzburger Dom mit einem Langbau verbunden, so wurden im deutschen Spätbarock beide Bauformen weitgehend durchdrungen. Der zentralen Kuppel längsgerichteter Räume sind vielfach gerundete Seitenflügel angeschlossen: vgl. etwa Weingarten (RDK II 263/64, Abb. 16), Zwiefalten und Neresheim. Einigen der bedeutendsten Bauten ist aber auch ein ausgesprochener D. zugrunde gelegt: vor allem Ottobeuren (zuletzt J. M. Fischer, 1737–53; RDK II 259/60, Abb. 14) und Vierzehnheiligen (J. B. Neumann, 1743; Abb. 9; vgl. a. RDK I 927/28, Abb. 8). Für die mannigfaltigen Abwandlungen des D. ([16] S. 124f., 138, 154, 162 u. ö.; [17] Bd. 1 S. 30, 37, 46; Bd. 2 S. 31, 34) seien außerdem genannt: Weilheim 1624/30, St. Peter in München 1630, Maria Eck 1635, Maria Birnbaum 1661, Vilgertshofen 1687, Murnau 1725, Gößweinstein 1730/39, Bruchsal 1740/44, Gaibach 1742/45, – in den Niederlanden etwa die Kathedrale von Namur um 1750. Vgl. auch einen Entwurf wie den Idealplan Glonners für ein Jesuitenkolleg, 1774 (RDK I 1007/08, Abb. 6). – Im protestantischen Kirchenbau ist entsprechend den zentralisierenden Neigungen zum Predigtraum der D. vielfältig abgewandelt worden. Bemerkenswert die Neue Kirche im Haag, 1649ff., aus zwei aneinandergeschobenen Kleeblatträumen, danach die Königsberger Burgkirche 1690ff.; ferner die Plauener Lutherkirche 1693ff. (Walter Bachmann, Das alte Plauen, Dresden 1954, S. 121), die Berliner Parochialkirche 1695ff., die Schweriner Nikolaikirche 1708ff. und die Ludwigsburger Schloßkapelle 1716ff., schließlich Schinkels Entwurf zum Ausbau der Berliner Petrikirche, 1810 (Schinkelwerk: P. O. Rave, Berlin I, 1, Bln. 1941, Abb. 80); im übrigen vgl. [20].
Die Zentralgestalt des D. hatte durch ihre glatte Lösung des Kreuzplans und ihre Eignung, sich mit Langbauten zu verbinden, im christlichen Kirchenbau aller Zeiten und Stile Ausbildungsmöglichkeiten, in reichem Maße zur Zeit des Historismus im 19. Jh. wie auch in der Betonbauweise unserer Zeit.
Zu den Abbildungen
1. Werden a. d. Ruhr, St. Stephan, Grdr. Um 820 (1760 abgebrochen). Nach W. Effmann, Die karol.-otton. Bauten zu Werden I, Straßburg 1899, Abb. 8.
2. Wessem (Holl. Limburg), St. Medardus, Grdr. der älteren Kirche. 11. Jh. Nach Bull. Kon. Ned. Oudh. Bond IV. Ser. 5, 1952, Sp. 60 Abb. 2.
3. Köln, St. Maria im Kapitol, Grdr. Gew. 1065. Nach Lehmann Taf. 51, Abb. 199.
4. Köln, St. Aposteln, Ansicht von Osten, Zustand vor 1944. Beg. 1192. Fot. Staatl. Bildstelle 83, 8.
5. Köln, Groß-St. Martin, Grdr. 1172. Nach Dehio-Bezold 3, Taf. 166, Abb. 2.
6. Marburg a. d. Lahn, Elisabethkirche, Grdr. Beg. 1235. Nach R. Hamann, Die Elisabethkirche zu M. (= Dt. Bauten 23), Burg 1938, S. 24.
7. Breslau, Kreuzkirche, Grdr. Beg. 1288, gew. 1295. Umzchg. nach Inv. Niederschlesien I, 1, Abb. 136.
8. Salzburg, Dom, Grdr. des ausgeführten Baues. 1614–28 von Santino Solari. Nach Jos. Mühlmann, Der Dom zu S., Wien 1925, Abb. 76.
9. Vierzehnheiligen, Wallfahrtskirche, Grdr. Entw. 1743 von Balth. Neumann. Umzchg. nach M. Hauttmann, Gesch. d. kirchl. Bauk. in Bayern, Schwaben u. Franken 1550–1780, München 1923, S. 207.
Literatur
I. Allgemein: 1. Lex. d. Baukunst II, 24 (Cella trichora, J. Sauer), 236 (Dreikonchenanlage, J. Sauer), 236 (Dreipaßbauten, Trikonchen, J. Strzygowski). – 2. E. J. Haslinghuis, Bouwkundige termen, Utrecht 1953, S. 200. – 3. Cabrol-Leclercq XV, 2, 1952, Sp. 2708–13 (Trèfle et trichore, H. Leclercq). – 4. RAC 2, 944–54 (Cella trichora, F. W. Deichmann). – 5. Adrien Blanchet und Eug. Lefèvre-Pontalis, Les origines antiques du plan tréflé, Bull. mon. 73, 1909, 450–63. – 6. Hugo Rahtgens, Die Kirche S. Maria in Kapitol zu Köln, Düsseldorf 1913, S. 127–64. – 7. Edm. Weigand, Das Theodosioskloster, Byzant. Zs. 23, 1914–19 (1920), S. 167–216, bes. 176–89. – 8. Heinz Biehn, Ein Beitrag zur Gesch. des dt. Zentralbaues bis z. J. 1500, Diss. Heidelberg 1932, Worms 1933, S. 15ff., 48ff. – 9. Denis Boniver, Der Zentralraum, Stg. 1937, S. 46ff., 85, 98.
II. Zur Frühzeit ferner: 10. Dan. Krencker und E. Krüger, Die Trierer Kaiserthermen I, Augsburg 1929, S. 163ff. – 11. Osk. Wulff, Hdb. d. Kw. – 12. Ders., Entwicklungsläufe der altchristl. Basilika, Byzantin.-Neugriech. Jb. 12, 1936, 61–96, bes. 77ff. – 13. André Grabar, Martyrium I, Paris 1946, S. 102–19. – 14. E. Baldwin Smith, The Dome, Princeton 1950, S. 120–24. – 15. Erich Bachmann, Kunstlandschaften im roman. Kleinkirchenbau Deutschlands, Zs. d. Dt. Ver. f. Kw. 8, 1941, 166f. (m. Verbreitungskarte).
III. Zur Neuzeit: 16. Max Hauttmann, Gesch. der kirchl. Baukunst in Bayern, Schwaben u. Franken 1550–1780, München 19232. – 17. Hans W. Hegemann, Die dt. Barockbaukunst Böhmens, München 1943. – 18. Heinr. Gerh. Franz, Studien z. Barockarchit. in Böhmen und Mähren, Brünn-München-Wien 1943. – 19. K. E. O. Fritsch, Der Kirchenbau des Protestantismus, Bln. 1893. – 20. Ehler W. Grashoff, Raumprobleme des prot. Kirchenbaues im 17. u. 18. Jh., Bln. 1938.
Verweise
Empfohlene Zitierweise: Verbeek, Albert , Dreikonchenplan, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. IV (1955), Sp. 465–475; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=93080> [04.04.2022]
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