Escarpe und Contrescarpe
englisch: Scarp, Counterscarp; französisch: Escarpe, Contrescarpe; italienisch: Scarpa, Controscarpa.
Werner Hahlweg (1967)
RDK V, 1453
(C. = Contrescarpe).
E. und C. (von frz. escarpe = innere Böschung bzw. von contrescarpe = Außenböschung, bedeckter Weg) sind zwei einander ergänzende Teile des Hindernisgrabens bei Festungen oder Feldverschanzungen, wie sie unter dieser Bezeichnung in der Kriegsbaukunst vom 16. bis zum 19. Jh. bekannt waren. E. und C. liegen sich gegenüber: E. bedeutet die innere, dem Verteidiger zunächst liegende, C. die äußere, dem Angreifer zugekehrte Grabenwand. Darüber hinaus verstand man unter E. und C. häufig die ganze, sich über beide Grabenwände nach der inneren wie nach der äußeren Seite hinaus erstreckende Fläche der Festungswerke. Im Sinne dieser Bedeutung handelt auch Vaubans Werk „Der Angriff und die Vertheidigung der Festungen“ (deutsche Ausgabe, Berlin 1744) im IV. Kap. des ersten Teils von „der Defension oder Vertheidigung der Contrescarpe“. Siehe im übrigen auch Festung.
Zur Abbildung
Jacob von Eggers, Neues Kriegs-, Ingenieur-, Artillerie-, See- und Ritter-Lexicon, Zweyter Theil, Dresden und Leipzig 1757, Taf. II, Fig. 1.
Literatur s. Festung.
Verweise
Empfohlene Zitierweise: Hahlweg, Werner , Escarpe und Contrescarpe, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. V (1967), Sp. 1453; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=88609> [05.04.2022]
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