Eulengefäß
englisch: Cup in form of an owl; französisch: Coupe en forme de hibou, Coupe en forme de chouette; italienisch: Boccale a forma di civetta.
Karl-August Wirth (1970)
RDK VI, 322–340
I. Begriff, Typus, Vorkommen
E. (auch Eulenbecher, -krüge, -pokale oder kurz „Eulen“ genannt) sind Gefäße in Gestalt einer Eule; der Kopf des Tieres ist abnehmbar und dient als Deckel.
Die E. gehören zu den Vogelgefäßen; ihr Typus ist zuerst in China (s. Eule, Sp. 271; weiterführende Lit. bei [2], S. 52 Anm. 2) und in der griechischen Antike nachzuweisen (Beispiele bei [2], S. 52 Anm. 3). Offenbar ohne Kenntnis jener Beispiele kamen – nach den erhaltenen Stücken zu urteilen: vom 16. Jh. an – auch im Abendland E. aus verschiedenen Werkstoffen auf (s. II. A. 1 und B). Der größte Teil der E. wurde im deutschen Sprachgebiet angefertigt, doch gibt es auch italienische, englische und portugiesische Beispiele.
Im 16. Jh. und in der Frühzeit des 17. Jh. waren E. besonders beliebt. Im weiteren Verlauf des 17. Jh. nahm das Interesse merklich ab. Nach 1700 wurden nur noch vereinzelt E. aus Metall hergestellt, und diese sind in der Regel zu früher ungebräuchlicher Verwendung bestimmt (s. Sp. 323); einige Töpfereien produzierten auch noch im 18. Jh. E. in den herkömmlichen Formen; gelegentlich wurden ältere Beispiele nachgebildet (s. Sp. 332), wohl als Ersatz für zerbrochene oder verlorengegangene Stücke. Im 19. Jh. wurden E. in fälscherischer Absicht angefertigt (s. Sp. 324, 332, 335).
II. Neuzeit
A. Allgemeines
1. Werkstoffe
Die E. wurden aus verschiedenen Werkstoffen und in verschiedenen Techniken hergestellt: aus Werkstätten der Goldschmiede (s. B. 1) kommen silberne, oft teilvergoldete, seltener ganz vergoldete E. vor sowie solche, bei denen der Gefäßkörper aus einer Kokosnuß, ausnahmsweise aus einem Straußenei oder aus gedrechseltem Maserholz besteht und in Silber montiert ist; aus Töpfereien (s. B. 2) stammen E. aus Fayence (a), Hafnerkeramik (b) und Steinzeug (c). Vereinzelt sind E. aus emailliertem Glas erhalten (s. B. 3), noch seltener solche aus Eisenguß (s. B. 4).
2. Entstehung
Die Gründe für die Entstehung von E. sind ungewiß; es kann auch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, wo und aus welchem Material zuerst E. hergestellt wurden. Unter den erhaltenen Beispielen ist ein im 1. V. 16. Jh. in Ulm angefertigtes silbernes E. das älteste [2, S 1]. Im 2. V. 16. Jh. setzt die von Anfang an dichte Reihe der keramischen E. ein (über ihre Erstlinge s. [2], S. 52).
3. Bestimmung
Ihrer Bestimmung nach sind die E. bis auf wenige Ausnahmen Trinkgefäße. Innenvergoldung, Einsatzbecher, vor allem aber beredte Inschriften lassen keinen Zweifel, daß sie als solche gebraucht wurden und nicht nur Schaugefäße waren (vgl. dazu [2]). Auf diesen Verwendungszweck bezogen, gewinnt die Eulengestalt des Gefäßes ihren besonderen Sinn: die Eule wird vornehmlich als Tierallegorie der Verlockung zum Trinken und der Trunksucht verstanden; Inschriften (z. T. parodistische) fordern zum Trinken auf und ermahnen zur Mäßigkeit. Sofern die Texte der Bibel entnommen sind, mit Vorliebe aus Jesus Sirach, sind sie in Latein gegeben; häufiger jedoch trifft man deutsche Verse an. Über die Inschriften vgl. [2].
Nicht als Trinkgefäße dienende E. wurden als Riechdosen (?), Parfümbüchsen oder Zuckerdosen gebraucht (s. [2], mit Nachweis der Beispiele).
Über die Anlässe zur Anfertigung von E. ist aus den Quellen nur äußerst selten Aufschluß zu gewinnen. In den zwei einzigen diesbezüglichen Nachrichten werden E. als Ehrengaben erwiesen (Bestgabe beim kaiserlichen Freischießen, Ehrung des militärischen Stadtkommandanten von Peine durch den Rat der Stadt; [2] S. 43). Weil auf Fayence-E. des 16. Jh. öfters das Reichswappen, einigemale mit den Wappen der Kurfürsten verbunden, vorkommt, nahm man an, sie seien Ehrengaben für verdiente, dem Hof nahestehende Persönlichkeiten (einige tragen das Wappen von solchen) oder Ehrenpreise für die Sieger beim kaiserlichen Bogenschießen; Darstellungen (Tell-Schuß) und mit einzelnen E. verbundene Familientraditionen unterstützen diese Annahmen [4, S. 95ff.]. Inschriften auf E. lassen gelegentlich den Schluß zu, daß die Stücke als Gabe der Freundschaft an ihre Erstbesitzer kamen [2, S. 47]; aus Inventaren erfährt man, daß E. verschenkt wurden, etwa als Neujahrsgabe [2, S. 43].
Der Besitz von E. ist weit gestreut. Die Gefäße befinden (oder befanden) sich teils im Besitz von einzelnen Personen – von regierenden Fürsten und Mitgliedern ihrer Familie angefangen bis zum einfachen Bürger –, teils in dem von Körperschaften (z. B. des städtischen Rates – vgl. Max Hermann von Freeden, Das Ochsenfurter Kauzenbuch 1611–1802 [= Mainfränk. Hefte 47], Würzburg 1967 – oder einer Gesellschaft: etwa der Gesellschaft zu Bogenschützen, Bern, oder der Company of Armourers and Brasiers, London; Belege bei [2]). Mehrfach besitzen E. Wappenschmuck; er ist auf den Schenkenden zu beziehen (was nachweisbar ist: [2] S. 44), manchmal vielleicht auf den Besitzer (wofür bisher kein zweifelsfreies Zeugnis beizubringen war).
B. Beispiele
1. Goldschmiedekunst
Die aus den Werkstätten der Goldschmiede kommenden E. sind in der Regel 13–20 cm hoch (kleiner – 9,8 cm hoch – ist nur ein Beispiel: [2] S 6), wenige messen 20–30 cm; bei weitem das größte E. ist eines der Stücke im Kestner-Mus. in Hannover mit fast 40 cm Höhe [2, S 12].
Die weitaus meisten dieser E. sind im 16. Jh. und in der 1. H. 17. Jh. entstanden. Nach den auflösbaren Beschauzeichen zu urteilen, kommen zahlreiche Beispiele aus süddeutschen Reichsstädten (Augsburg, Nürnberg, Ulm), aus der Schweiz (Zürich, Basel) und aus den Niederlanden (Gent vor allem); der Anteil Österreichs (archivalisches Zeugnis für Wien) und Nord- sowie Mitteldeutschlands nimmt sich bescheiden aus (Braunschweig, Lüneburg?, Stettin?). Vom Niederrhein und aus dem holländischen Nachbargebiet stammen vornehmlich silbermontierte Kokosnuß-E. (Wesel?, Köln?, Nymwegen?).
Die Anzahl der nach 1650 hergestellten E. ist sehr gering (vgl. [2], S 11, S 19, S 22, S 28, S 46), Beispiele aus dem 18. Jh. sind vereinzelt und zudem in der Datierung noch nicht genügend gesichert (s. [2], S 27, S 47; S 6 und S 53f., diese keine Trinkgefäße). Im 19. Jh., vielleicht auch zu Beginn des 20. Jh. wurden E. in historisierenden Formen angefertigt, z. T. in fälscherischer Absicht.
Die aus Silber gefertigten E. unterscheiden sich erheblich voneinander. Teils ist dies durch die Zugehörigkeit der Tiere zu verschiedenen Eulenarten bedingt (s. Sp. 267f.), teils beruht der Unterschied auf künstlerischen Eigenarten der einzelnen Werke. Ihre Gruppierung nach Typen bietet nur einen recht allgemeinen Anhalt für die nähere Bestimmung. Eine ganze Reihe von Merkmalen ist bei E. jedweden Typs anzutreffen.
So besitzen mehrere silberne E. bewegliche Flügel (z. B. [2], S 12), wie sie auch bei Kokosnuß-E. häufig vorkommen (s. Sp. 329). Viele Eulen haben an ihren Ständern silberne Glöckchen, Bellen, wie sie bei der Beizjagd verwendete Vögel bekommen (vgl. [2], S 3, S 14–16, S 18, S 20, S 22, S 24, S 35 a, S 42f.). Des öfteren ist der Ast oder das Querholz des T-förmigen Eulenstockes als Pfeife oder auch als spielbare Flöte ausgebildet (nicht immer ist die mundstückartige Bildung am Astende ein sicheres Indiz hierfür).
Einige E. besitzen figürliche Zutaten: auf dem Ast eines 1565 datierten Stückes [2, S 30] sind in kleinfiguriger Plastik ein Jäger und ein von ihm verfolgter Hirsch wiedergegeben, wohl ein Hinweis auf die Verwendung dieses E. beim Umtrunk nach der Jagd. Sonst findet man nur Tiere hinzugefügt, gewöhnlich auf dem Boden kriechende (Eidechse, Schnecke), aber auch Frosch oder Kröte und Schildkröte (Beispiele bei [2]). In einigen Fällen dürften die Tiere zur künstlerischen Belebung der Erdbodendarstellung dienen, in anderen auf Lebensgewohnheiten der Eule hinweisen (hierzu ist auch die Wiedergabe der Eule auf einem Dachfirst zu rechnen, vgl. [2], S 1); bisweilen lassen sich die Tiere auch allegorisch als Hinweise auf das Trinken erklären (dazu [2], S. 46).
Große Variabilität besteht in der Körperbildung und ganz besonders in der Wiedergabe des Gefieders. Meist ist es graviert und ziseliert; oft sind die Federn in flacher Treibarbeit wiedergegeben, wobei manchmal auf eine der zungenförmigen Hervorhebungen mehrere Federn graviert sind (z. B. Abb. 2). Deutlich unterscheidet sich eine Gruppe niederländischer E. durch die Behandlung des Gefieders: ihre kleinen, bisweilen buckelartigen Federn sind äußerst sorgfältig ziseliert und lassen das Gefieder „naturnäher“ erscheinen (Abb. 1; vgl. [2], S 10, S 12, S 21, S 23, S 52). Bei keinem zweiten E. sind die Federn – Federbüschel – so plastisch dargestellt wie bei der um 1660 entstandenen Wertheimer Eule [2, S l9].
Typen. Es empfiehlt sich, bei der typenmäßigen Gruppierung der Beispiele von der Frage nach dem Vorhandensein und von der Beschaffenheit des Gefäßfußes auszugehen. Diese ist bei den ältesten silbernen E. von erstaunlicher Vielfalt; etwa seit dem 4. V. 16. Jh. sind ausschließlich einige wenige Typen in Gebrauch, die freilich in Einzelheiten unablässig variiert wurden (s. Sp. 327f.).
Als Beispiele für ohne Nachfolge gebliebene Gestaltungen des Gefäßfußes seien E. in Amsterdam [2, S 1] und in englischem Privatbesitz genannt; bei dem zweiten, 1557 in Gent hergestellten Stück dient ein kräftiger, breiter Standring mit aufgelegtem Dreifuß als Fuß (Abb. 1; [2] S 40).
E. ohne Fuß, bei denen in der Regel der Stoß des aufgeblockten Vogels als Stütze dient, sind unter den älteren E. sehr selten (das früheste scheint eines der Kasseler Stücke zu sein: [2] S 13; vgl. Abb. 3). Vielen Beispielen ist die regelmäßige Rundung des Tierkörpers gemeinsam; eine Reihe von E. dieses Typs zeigt hingegen birnförmige Gestaltung des Körpers ([2] S 8, S 41, S 45, S 47). Eine in den Niederlanden beliebte Variante zeigt die Eule mit einem Ast in den Fängen ([2] S 10 und S 21, die beiden zuletztgenannten mit einem Tier vor der Astmitte; auch sonst kommt die Variante vor: [2] S 30); bei einem von Matthias Hofherr, † 1600, in Ulm gefertigten E. umschließt ein Astkranz den Querast [2, S 18]. – Es ist möglicherweise damit zu rechnen, daß die Beispiele zahlreicher waren, als es heute erscheint: in einigen Fällen könnten E. dieses Typs nachträglich auf einen Fuß montiert worden sein.
E. mit Fuß sind bei weitem in der Überzahl. Die Gestaltung des Fußes hängt davon ab, ob man dem Gefäß nur größere Standfestigkeit geben wollte – wozu ein einfacher runder Fuß genügte – oder ob man zugleich auch dafür sorgte, das Gefäß besser greifen zu können; die zweite Absicht überwog.
E., bei denen die Eule auf einem runden, mehr oder weniger aufgewölbten Fuß aufgeblockt ist, sind relativ selten (z. B. [2], S 11, S 28, S 30 a, S 50). Zumeist ist die Wölbung durch Treibarbeit, plastische Applikationen oder Gravierung als Erdboden gekennzeichnet. Bisweilen erhebt sich in der Mitte des Fußes ein hoher Buckel, der als Knauf dient [2, S 25 u. ö.]. Unter dem runden Fuß kann, von ihm durch einen Zylinderabschnitt von beliebiger Höhe getrennt, ein zweiter mit größerem Durchmesser angebracht sein; auch dieser ist fast immer geschmückt, doch besteht sein getriebener oder gravierter Schmuck beinahe ausnahmslos aus ornamentalem Zierwerk (viele Beispiele bei [2]; über eine Gruppe mit Buckeln versehener Standfüße vgl. ebd. S 14).
Vielfach ist die Eule auf einem T-förmigen Stock aufgeblockt, der sich entweder direkt auf dem runden Fuß erhebt (wie bei [2], S 17) oder auf einen (mehr oder weniger vielteilig gebildeten) Griff montiert ist, wobei dieser auch die Funktion der senkrechten Stütze des Stockes übernehmen kann (z. B. Abb. 2; [2] S 15; umgekehrt kann der Querast des Stockes unmittelbar auf den Knauf gelegt sein: ebd. S 26 und S 43). Plastisches Beiwerk kaschiert mehrfach den Ansatz des Stockes. Oft ist die Wiedergabe des Stockes durch Gravierung oder Ziselierung bereichert (brüchige Rinde, Jahresringe am Abschnitt, plastische Astansätze); im Extremfall ist aus ihm eine naturalistisch dargestellte, mit Zweigen verkleidete Astgabel geworden [2, S 7].
E. aus silbermontierter *Kokosnuß machen etwa ein Drittel der aus Goldschmiedewerkstätten kommenden Stücke aus (Verzeichnis bei [2], S. 73–81). Die oben abgeschnittene und ausgehöhlte Nuß bildet stets den Körper des Tieres; dessen Kopf, Ständer, Stoß und Flügel sind fast immer aus getriebenem oder gegossenem Silber gefertigt (nur bei zwei Stücken ist der kleine Kokosnuß-Abschnitt als Gesicht der Eule, die Keimlöcher als Augen, verwendet: Abb. 6 und [2], K 5). Die Montierung der Nuß erfolgte gewöhnlich in der Weise, daß man um den Gefäßrand einen Silberkragen legte und von diesem aus mehr oder weniger breite (oft an Scharnieren befestigte) Spangen zum unteren Teil, den Ständern des Tieres, führte, vgl. [2], K 19.
Als die ältesten Beispiele gelten [1] diejenigen, die ohne silberne Flügel sind. Bei ihnen ist entweder auf jede Andeutung der Flügel verzichtet [2, K 16 und K 19] oder sind die Umrisse der Flügel durch einen silbernen Steg markiert, wobei mehrfach die von dem Steg gerahmte Fläche der Nuß ungeglättet blieb, im Gegensatz zu den anderen Partien (z. B. [2], K 13 und 14 a). Bisweilen ist das Gefieder durch Schnitzerei angegeben, besonders fein bei [2], K 22.
Wenn silberne Flügel vorhanden sind, pflegen sie an Scharnieren befestigt zu sein; fast immer können die Flügel bewegt werden (s. dazu [2], S. 50; eine Ausnahme scheint das auch in anderer Beziehung ungewöhnliche E. in Luton Hoo, Abb. 5, zu bilden).
Etwa die Hälfte der Beispiele zeigt die Eule ohne Standfuß: sie steht auf ihren Ständern, ihr Stoß dient als Stütze. Dieser Typ wird vor allem durch eine Gruppe von sechs oder sieben untereinander nächst verwandten – mit den gleichen Inschriften versehenen und zum Teil 1556 datierten – E. repräsentiert, die im westniederdeutschen Sprachgebiet, vielleicht in Wesel entstanden sind (vgl. Abb. 4 und [2], K 2, K 6, K 12, K 13, K 14 a sowie das einzige bekannte silbermontierte Straußenei-E., s. Sp. 330). Reichere Ausbildung des Fußes, bisweilen mit Wiedergabe des T-förmigen Eulenstockes verbunden [2, K 5 und K 8], führte zu größerer Höhe des Gefäßes; sie ist, neben dem motivischen Kaschieren der Spangen und beinahe verspielt anmutender Bildung des Eulengesichts durch den Abschnitt der Kokosnuß (ebd.), Kennzeichen der jüngsten, bereits in der 1. H. 17. Jh. entstandenen Beispiele (vgl. Abb. 6).
Zwei Kokosnuß-E., mit den Daten 1598 und 1604 versehen [2, K 15 und K 22], besitzen – als einzige Gemeinsamkeit – eine Krone (Abb. 5), ein sonst bei E. nicht wiederkehrendes Motiv.
E. aus gedrechseltem *Maserholz sind erstmals durch eine Inventarnotiz v. J. 1548 bezeugt [2, S. 51]. Die bisher bekanntgewordenen Beispiele – vgl. [2], S. 81f. – entstanden ausnahmslos in der Schweiz und sind in die 2. H. 16. Jh. zu datieren. Bei allen ist die Eule selbst aus Maserholz, ihre Flügel und Ohren sind z. T. durch Schnitzerei wiedergegeben. Die Ständer und der Schnabel des Tieres wurden aus Silber gefertigt, desgleichen Mundrand und Kragen sowie der nie fehlende Griff, der auf dem Kopf der Eule angebracht ist und den bisweilen ein Tierfigürchen schmückt (Eulenküken?). Die Augen sind gewöhnlich durch niellierte Silberplättchen angegeben. Unterschiedlich wurde der Gefäßfuß gestaltet: die Eule ist teils auf einem runden (silbernen) Fuß aufgeblockt, teils auf einem Eulenstock, der als knorriger Zweig mit gekappten Ästen wiedergegeben und auf einem runden Fuß montiert ist; bei der zweiten Gruppe ist auch der Fuß und der Eulenstock aus Maserholz, und um die Aststümpfe sind silberne Manschetten gelegt. Stempel und Inschriften kommen bei keinem der E. aus silbermontiertem Maserholz vor; allenfalls besitzen sie Wappenschmuck und eine Jahreszahl (mit Wappen der Badener Familie Silberysen, Abb. 7: [2] M 1; mit der Jahreszahl 1561: [2] M 5). Mit 24,6–28 cm Höhe sind die Maserholz-E. größer als die meisten silbernen.
Ein E. aus einem silbermontierten *Straußenei befindet sich in franz. Privatbesitz [2, STR 1]. Nach der Abbildung zu urteilen, ist es wie die westniederdeutschen (Weseler?) Kokosnuß-E. montiert und entweder in der gleichen Werkstatt wie diese oder nach deren Vorbild angefertigt worden; möglicherweise gehört es zu dem eigenartigen „Satz“ von E. aus Kokosnuß, der 1556 entstand [2, S. 44f. und 49f.].
2. Keramik
a. Fayence-E. gehören zu den ältesten Werken der deutschen Fayencekunst. Jedes der zahlreichen im 2. Dr. 16. Jh. entstandenen, 24,6 bis 46 cm hohen Stücke besteht aus einem auf der Töpferscheibe aufgedrehten Körper, der (mit einer Ausnahme) aus einem scheibenförmigen Standfuß hervorwächst, und aus einem abnehmbaren als Deckel dienenden Kopf. Gefäßkörper und Deckel sind durch anmodellierte Flügel, Federn sowie hohe und dünne Ständer und (oder) Malerei als Eule gestaltet. Der Kopf zeigt große, tiefliegende Augen, einen kräftig gebogenen Schnabel und den wulstförmig gebildeten, durch radial angeordnete Einkerbungen sowie gemalte Striche und Punkte belebten Schleier. Am dicht gefiederten Hinterkopf sitzen – meist – spitze Ohren. Der Leib trägt ein dichtes Federkleid. Die Flügelkanten sind leicht betont, die Federn des Stoßes reichen bis auf den Standfuß, an dessen Rand sich die Fänge festkrallen. Zahlreiche E. tragen auf der Brust des Tieres einen plastisch aufgelegten Wappenschild sowie zwischen den Ständern eine Jahreszahl: die früheste ist „1540“, die jüngste „1561“ (Abb. 8 a und 12; auf Fälschungen, s. Sp. 335, kommen bisweilen auch jüngere Daten vor).
Allen diesen Fayence-E. (und auch den aus den gleichen Werkstätten kommenden sonstigen Vogelgefäßen: vgl. die Liste von W. B. Honey [11], S. 112 und 117 und deren Ergänzung bei [2], S. 53 Anm. 6) ist die Bemalung des Gefieders in blauer Scharffeuerfarbe gemeinsam; meist besitzen sie auch eine Kaltbemalung in Schwarz, Gold und Rot an Augen, Schnabel, Ständern und Wappen (davon sind oft nur noch geringe Reste vorhanden).
Einige E. haben den ursprünglichen Deckel eingebüßt. Er wurde durch silberne Vogelköpfe (vgl. [2], S. 56 Anm. 62) oder solche aus Holz ersetzt [10, Taf. 39]; seit dem 19. Jh. fertigte man Nachbildungen aus Fayence als Ersatzteil an [11, Nr. 10 und 17].
Kennzeichen der frühesten Stücke – die datierten unter ihnen sind 1540, 1543 und 1544 entstanden (Abb. 8 a und b; [11] Nr. 2f. und 5f.) – ist die plastische Modellierung des aus einzelnen Federn bestehenden Gefieders (Ausnahme: E. in Cleveland, s. [2], Anm. 6). Bei dem nächstjüngeren datierten E., 1555 (zerst.; [11] Nr. 10), sind die Federn teils in flachem Relief, teils gemalt wiedergegeben (zuletzt Ausst. Kat. „Drei Jahre ... Museumsarbeit. Erwerbungen 1933 bis 1935“, Bln. Schloßmus., 1936, S. 134 m. Abb.; ebenso [11], Nr. 7: Abb. 12). Die jüngeren E. besitzen nur gemaltes Gefieder (Abb. 9; ferner [11], Nr. 9 und 11). – Bei vielleicht „ostalpenländischen“ E. ist das Gefieder an der Brust des Tieres, auf der eine tiefe senkrechte Delle verläuft, durch kurze Striche oder Tupfen angedeutet (Beispiele bei [2], S. 53 Anm. 6; vgl. auch das Exemplar in New York: ebd.).
Vereinzelt sind E. nicht nur mit Wappen sondern auch mit anderem plastischen und gemalten Schmuck versehen. Das Nürnberger E. [11, Nr. 9] zeigt ein wappenhaltendes Paar in flachem Relief auf der Brust der Eule und einen blaugemalten Türkenkopf auf ihrem Scheitel (Abb. 11). Eine Sonderstellung nimmt die sog. Teil-Eule [11, Nr. 7, Taf. I, B und E] ein: sie verdankt ihren Namen der blaugemalten Darstellung des Teil-Schusses auf der Rückseite des Gefäßes; auf seiner Vorderseite ist ein Relief aufgelegt (Liebespaar mit Narr, Abb. 12).
Die Frage nach der Herkunft der E. des 16. Jh. kann nur für eine Gruppe von Beispielen – allerdings die interessanteste – als gelöst angesehen werden: die seit langem in Tirol, im Brixen-Bozener Gebiet, vermutete Werkstatt konnte nach Bozen lokalisiert werden; man nimmt an, daß in ihr verschiedene aus Süddeutschland zugewanderte Meister beschäftigt waren, unter ihnen als führender Meister Bartholomäus Dill Riemenschneider ([13]; damit ist die lange vertretene Hypothese, derzufolge diese Gruppe von E. aus der Werkstatt des Augustin Hirschvogel käme – so Albert Jacquemart, Hist. de la céramique, Paris 1873, S. 379 und viele nach ihm –, hinfällig geworden).
Während des ganzen 17. Jahrhunderts waren in Italien eulenförmige Krüge aus Fayence mit breitem Henkel beliebt. Die italienischen E., für die der breite Vogelkopf, ein gedrungener Leib, zurückgelegte Flügel und der kurze Stoß charakteristisch sind (vgl. [8], S. 104f., Abb. 6–8; ebd. auch Näheres über die Farbigkeit der Bemalung), scheinen auf die am Ende des 17. Jh. in England (Staffordshire) hergestellten Eulenkrüge aus slipware anregend gewirkt zu haben (vgl. die Beispiele im Brit. Mus. London: [12] S. 112, Abb. 6).
Nachbildungen von E. des 16. Jh. wurden im 18. Jh. hergestellt. Das um 1725 in Zerbst angefertigte E. im Mus. für K.handwerk in Frankfurt a. M. hat weiße Glasur und blaue Bemalung (Ausst.Kat. „Figürliche Keramik aus zwei Jtt.“, Ffm. 1964, Nr. 4); der Körper des Gefäßes soll – nach Hüseler Bd. 1, S. 159f. – durch Eindrücken des Tons in eine Hohlform gebildet worden sein, woraus man auf eine serienmäßige Herstellung hat schließen wollen (ein zweites Stück ist bisher nicht bekannt geworden; in einem um 1730 angelegten Zerbster Gipsformen-Verzeichnis ist eine „große Eulen-Figur“ erwähnt: W. Stieda, Mitt. des Ver. für Anhaltische Gesch. und Alt.kde. 10, 1905, 214).
Fälschungen von Fayence-E., besonders solche mit schweizerischen Wappen und gemalten historischen Darstellungen, sind im 4. V. 19. Jh. in Bern in den Handel gebracht worden; in Bamberg (und später in Sulzbach) wurden zahlreiche Fälschungen vorgenommen [4, S. 93 Anm. 19]. Da auch unter Spezialisten die Frage nach der Echtheit eines Stückes oft strittig ist, seien hier einige charakteristische Fälschungen genannt.
Ein 1540 dat. E. mit dem Wappen des Überlinger Patriziergeschlechts der Kesselring, 1955 in Wiesbadener Priv.bes., ist – nach [14] – gefälscht, ebenso das „P. H. 1556“ bez. und mit den Wappen des Reiches und der Kantone Luzern und Freiburg versehene Exemplar, das ehem. das Berliner Schloßmus. verwahrte ([7] Abb. 6; vgl. Mitt. des Mus.-Verbandes vom 12. 8. 1925, Nr. 528). Eine Fälschung (nach dem E. in Cleveland?) tauchte in den zwanziger Jahren im Berliner K.handel auf. – Eine Reihe von „Fleischmannschen E.“ ([4] S. 93 Anm. 19; [14]) mit der Jahreszahl 1630 kam in den fünfziger Jahren im dt. K.handel vor; ein Exemplar dieses Typs, das im Besitz der Nürnberger Akad. der Bild. Künste war [4, S. 93 Anm. 19], ist verschollen [14]. – Eine weitere Fälschung befindet sich im Depot des Bayer. Nat. Mus. in München.
b. Hafnerkeramik. Vogelgefäße aus glasierter Irdenware, darunter mehrere E., sind seit dem 2. V. 16. Jh. nachzuweisen. Die ältesten, heute in Museen in Baden-Baden (Abb. 13), Freiburg i. Br. und Augsburg (vgl. [2], S. 56 Anm. 58) aufbewahrten Beispiele hängen mit den Südtiroler Fayence-E. zusammen. Wie bei diesen ist das Gefieder plastisch, der Sockel mit dem Gefäßkörper verbunden und – bei dem buntglasierten Käuzchen (Abb. 13) – der Augenschleier durch radial angeordnete Einkerbungen gebildet; hier wie dort sind die Ständer des Tieres vorgeblendet. Unterschiedlich ist der Reliefgrad und die Behandlung des Gefieders, bei dem Käuzchen (Abb. 13) außerdem die Gestaltung des Wappens. Von gleicher Art war vielleicht die „stainene Eule mit dem birkamer und Strauben Wapen“, die 1580 im Inventar des Willibald Imhof erwähnt ist [6, S. 40]. Ob den E. der Hafnerkeramik gegenüber denen aus Fayence die Priorität zukommt oder ob umgekehrt diese jenen vorausgehen, ist eine offene Frage. Der Entstehungsort der genannten hafnerkeramischen Gefäße ist wohl in Süddeutschland, im Raum Nürnberg-Augsburg, zu suchen.
Schweizer Herkunft wird – auf Grund des Wappenschmuckes – für ein um 1580 entstandenes Beispiel im Kölner Kgwb.Mus. erwogen, das sich nicht nur durch seinen plastischen Schmuck deutlich von der Gruppe früher Stücke unterscheidet (Inv.Nr. E 4138; Ausst.Kat. „Kgwb. Mus. der Stadt Köln. Erwerbungen 1946–1966“, Köln 1966, Nr. 72, Taf. 19).
Auch die Beispiele des 17. Jh. konnten noch nicht lokalisiert werden. Unter ihnen verdienen einige dunkelglasierte E. von beträchtlicher Größe (37,5–43 cm) besondere Aufmerksamkeit. Ihre besonderen Merkmale sind ein bauchiger, an der Vorderseite nach unten zu stark eingezogener Körper, wie angeklebt wirkende Ständer, angesetzte Flügel in Form von flachen, bügelartigen Gebilden und vorquellende Augen (Abb. 16 a und b; Frankfurt a. M., Mus. für K.handwerk: Ausst.Kat. „Figürliche Keramik ...“ [s. Sp. 332], Nr. 1; Aukt.Kat. Hugo Helbing, Mchn., 12. 1931, Nr. 43, Taf. 1). Der Typus dieser (süddeutschen?; schlesischen?) E. kommt auch in Fayence mit einer Bemalung vor, die eher auf Italien als auf Deutschland hinweist (vgl. Aukt.Kat. Heinr. Hahn, Ffm., 1928, Nr. 135, Taf. 2).
c. Steinzeug. Auch die E. aus Steinzeug, die in rheinischen Töpferwerkstätten – in Köln, Raeren und Siegburg – entstanden, stehen in formaler Beziehung zu den Bozener Fayence-E. und denen in Hafnerkeramik. Das gilt vor allem für die frühen Beispiele aus der Werkstatt in der Maximinenstraße in Köln, deren Arbeiten in Raeren nachgeahmt wurden (Otto von Falke, Das Rheinische Steinzeug, Bln. 1908, Bd. 1 S. 53; [1] Taf. 8 b). Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Datierung der Beispiele ist das 1537 durch Schenkung in den Besitz der Londoner Company of Armourers and Brasiers gelangte Stück (vgl. [2], S. 44 und 52; Abb. 14). Die seit M. 16. Jh. aus Siegburger Töpfereien hervorgegangenen E. haben mit den älteren nichts gemeinsam: wie eine Karikatur auf die Eule muten die stilisierten Vogelgebilde an, die meist auf hohem, ausladendem Sockel stehen und deren Gefieder durch eingestochene Muster, eingekerbte Linien, z. T. auch durch lappenartig herausgezogene Teile angedeutet ist (Beispiele in den Mus. zu Köln, Aachen, Trier, London u.a.; vgl. Abb. 15 und Karl Koetschau, Rhein. Steinzeug, Mchn. 1924, Taf. 31; [1] Taf. 8 c; Otto H. Förster, Die Slg. Dr. R. von Schnitzler, Mchn. 1931, Nr. 383, Taf. 93). Daß diese Eulen mehr Schaugerät als Trinkgefäße waren, bezeugt eine Arbeit wie die um 1600 in Siegburg entstandene im Vict. Alb. Mus. in London [1, Taf. 8 d].
Möglicherweise in Anlehnung an Siegburger E. wurden noch im 18. Jh. englische slipware-E. angefertigt. Für sie ist das aus dem Ton herausgekräuselte Gefieder bezeichnend (vgl. [12], Abb. 4), eine Technik, die dort auch bei anderen Tiergefäßen, z. B. solchen in Gestalt von Bären und Löwen, geübt wurde.
3. Glas
Aus diesem Werkstoff geschaffene E. sind nur in geringer Zahl erhalten. Von den drei ermittelten – 1582, 1597 und 1605 dat. – Beispielen aus Böhmen [2, S. 54 Anm. 8] ist nur das jüngste vollständig; bei dem frühesten Beispiel (Abb. 18) ist der hohlgeblasene Standfuß durch einen Zinnring ersetzt und fehlt der Kopf (auch bei dem Exemplar von 1597 nicht mehr vorhanden: Prag, Kgwb.Mus., Inv.Nr. Z-CVI/57). Bei allen Stücken ist die Gestalt der Eule durch Emailmalerei von unterschiedlich reicher Farbigkeit charakterisiert und stehen auf der Brust des Tieres jeweils längere, in mehreren Farben wiedergegebene Inschriften (dazu [2], S. 55 Anm. 49) und die Jahreszahl. – Ein 25 cm hohes E. aus weißem Natronglas, Façon de Venise, 17. Jh., befindet sich im Bayer. Nat.Mus. in München (Inv.Nr. G 1092); es hat einen schlanken Kelch auf flachem Tellerfuß, einen Balusterschaft und eine viermal geschnürte Kuppa. Darauf sind Schnabel, Ohren, Augen, seitlich Flügel und rückwärts der Stoß in weißem und blauem Glas aufgeschmolzen.
4. Eisenguß
Ein E. dieser Art befand sich – nach [14] – im Regensburger Kunsthandel; über seine Beschaffenheit, Herkunft und Datierung liegen keine Angaben vor.
Zu den Abbildungen
1. London, Priv.bes., E. Weißsilber, getrieben und ziseliert, die Augen eingesetzt; 23 cm h. Inschriften: vgl. [2], S. 47f. und S. 69 S 40. Gent, 1557 (Jahresstempel; Meistermarke Rosenberg Nr. 5283). Fot. Sperryn’s L.T.D., London, Nr. 3346/1.
2. Leningrad, Ermitage, Inv.Nr. http://rdk.zikg.net/rdkdaten/Grafiken/russisches_inventar.gif11 922, E. Silber, graviert; 20 cm h. Süd- oder Südwestdeutschland (?), 4. V. 16. Jh. Fot. Mus.
3. Ehem. München, Kunsthandel (Jul. Böhler), E. Silber, die Augen eingesetzt; 16 cm h. Nürnberg, 2. H. 17. Jh. (Meistermarke Joh. Jac. Wolrab, 1633–90: Rosenberg Nr. 4247). Fot. J. Böhler, Mchn.
4. Providence R. I., Mus. of Art, Rhode Island School of Design, Inv.Nr. 52.533, E. Kokosnuß, geglättet und silbermontiert; 20,3 cm h. Inschriften: vgl. [2], S. 50 und S. 80 K 20. West-Niederdeutschland (Wesel?), dat. 1556. Fot. Mus.
5. Luton Hoo, Beds. (England), Wernher Coll., Inv. Nr. C 50, E. Kokosnuß, vergoldete Silbermontierung, die Augen eingesetzt, im Inneren ein silbervergoldeter Becher mit Gravierung; 18,4 cm h. Inschriften: vgl. [2], S. 47 und S. 78f. K 15. Deutsch, dat. 1604. Fot. Slg., Nr. 114 427 F.
6. Ehem. Frankfurt a. M., Slg. Karl Frhr. von Rothschild, E. Kokosnuß, silbermontiert, die Augen eingesetzt; 28,5 cm h. Augsburg, 1. H. 17. Jh. (Meistermarke I M = Jeremias Michel, 1575 bis 1640 [?]: Rosenberg Nr. 469). Nach Ferd. Luthmer, Der Schatz des Frhrn. K. v. R. Meisterwerke alter Goldschmiedekunst aus dem 14.–18. Jh., 2. Serie, Ffm. 1885, Taf. 18 B.
7. Bern, Bern. Hist. Mus., Inv.Nr. 332.3, E. Gedrechseltes und geschnitztes Maserholz, in vergoldetem Silber montiert; 24,6 cm h. Mit Wappen der Familie Silberysen aus Baden. Schweiz, 2. H. 16. Jh. Fot. Mus.
8 a und b. Köln, Kgwb.Mus., Inv.Nr. E 2040, Vorder- und Rückenansicht eines E. mit dem Wappen der Familie Kesselring. Fayence, 30,5 cm h. Südtirol (Bozen), dat. 1540. Fot. Rhein. Bildarchiv Köln, Nr. 45 301 (a) und L 464 117 (b).
9. Stuttgart, Württ. L.Mus., Inv.Nr. 784, E. mit den Wappen von Württemberg u. a. Fayence, 32 cm h. Südtirol (Bozen), dat. 1561. Fot. Mus.
10. Ehem. Berlin, Slg. Temmler (1945 zerst.), E. mit Wappen des Reiches und der Kurfürsten. Fayence, Kopf der Eule aus Silber, H. unbekannt. Südtirol (Bozen), gegen 1560. Fot. Staatl. Mus. Berlin.
11. Nürnberg, Germ. Nat. Mus., Inv.Nr. Ke 404, Detail von einem E. (Gesamtabb.: [8] Abb. 5). Fayence, 25 cm h. Südtirol (Bozen), um 1550. Fot. Mus.
12. Berlin, Stiftung Preuß. Kulturbesitz, Kgwb.Mus., Inv.Nr. 25, 42. E. Fayence, 35 cm h. Südtirol (Bozen), um 1545. Fot. Mus.
13. Baden-Baden, Markgräfl. Badische Slgn., Inv.-Nr. 503 (alt 74), E. Glasierte Irdenware, 25 cm h. Süddeutsch, 2. V. 16. Jh. Fot. Slg.
14. London, Company of Armourers and Brasiers, E. Steinzeug, der Halsrand silbern eingefaßt, 19,7 cm h. Köln, 1537 oder kurz davor. Fot. Keystone Press Agency L.T.D., London, Nr. C-15 277/1.
15. London, Brit. Mus., Inv.Nr. XXXII. 58, E. Steinzeug, Maße unbekannt. Siegburg, um 1600. Fot. Mus.
16 a und b. Leningrad, Ermitage, Inv.Nr. Φ 2852, Vorder- und Seitenansicht eines E. Glasierte Hafnerware, 43 cm h. Deutsch (?; süddt.?, schlesisch?), 1. H. 17. Jh. Fot. Mus.
17. London, Brit. Mus., Inv.Nr. XXXII. 59. E. Slipware, 21,5 cm h. Staffordshire, 2. H. 17. Jh. Fot. Mus.
18. Zürich, Priv.bes. (Fritz Biemann), E. Glas mit Emailmalerei und Inschrift (für diese s. [2], S. 55 Anm. 49), 20,1 cm h. Böhmen, dat. 1582. Fot. Besitzer.
Literatur
Allgemein: 1. Edwin Redslob, Die Eulenpokale der dt. Renss., Jb. der bremischen Slgn. 5, 1912, 30–46. – 2. Karl-August Wirth, Von silbernen und silbermontierten Eulengefäßen, Anz. des Germ. Nat. Mus. 1968, 42–83.
Zu II. B. 2 a: 3. Karl Masner, Eule aus Fayence v. J. 1560, Jb. des Schles. Mus. für Kgwb. und Altertümer 1902, 100–05. – 4. Walter Stengel, Stud. zur Gesch. der dt. Renss.-Fayencen, Mitt. Germ. Nat. Mus. 1911, 92–105. – 5. Ders., Neue Beitr. zur Lösung der Hirschvogel-Frage, K. und K.handwerk 16, 1913, 467–89. – 6. Ders., Öfen, Krüge und Bilder auf antiquitätische Art. Hirschvogel-Studien, Jb. für Kw. 1924/25, 26–46. – 7. Otto von Falke, Die Fayence-Eule des Schloßmus., Berliner Mus. 46, 1925, 29–35. – 8. Ders., Fayence-Eulen, Jb. des Schles. Mus. für Kgwb. und Altertümer 9, 1928, 97–105. – 9. Rob. Schmidt, Meisterwerke mittel- und süddt. Fayencek. aus dt. Priv.bes., Ffm. 1925. – 10. Alfred Walcher von Molthein, Süddt. Fayencek. im 16. Jh., Altes K.handwerk 1, 2, 1927, 42–50. – 11. William Bowyer Honey, Augustin Hirschvogel und die Tyroler Eulenkrüge, Burl. Mag. 69, 1936, 111–20. – 12. Hugh Tait, Birds in European Ceramic Art, I: The Owl, Apollo 1958, 112ff. – 13. Wolfg. Pfeiffer, Beitr. zu Barthol. Dill Riemenschneider, Cultura Atesina 16, 1962, 19–37. – 14. Nachlaß Edmund W. Braun (im Germ. Nat. Mus. Nürnberg).
Frdl. Hinweise gaben Dr. Rolf Fritz, Münster, Dr. Peter Wilh. Meister, Ffm.. Dr. Rainer Rückert, München, und Dr. Arno Schönberger, Nürnberg.
Verweise
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