Fama
englisch: Fama, fame; französisch: Renommée; italienisch: Fama.
Hans Kauffmann (1974)
RDK VI, 1425–1445
I. Begriff
F. (griech. ή φήμη, mhd. gerücht, geschrey, Frau Melde), Gerücht, Ruf – guter oder schlechter –, (üble) Nachrede, öffentliche Meinung, Dichterruhm, Nachruhm.
II. Literarische Überlieferung
F.-Bilder sind aus der antiken wie aus der ma. Kunst nicht bekannt, doch wird es solche gegeben haben, gleich wie die Literatur von F. weiß (Pauly-Wissowa Bd. 6 Sp. 1977ff., Bd. 19 Sp. 1954ff.), und wer könnte sagen, die Literatur gehe der Bildkunst immer voran? Erste Äußerungen sprechen Bleibendes aus.
Zufrühest Homer: Jupiters Botin (zwar „Ossa“ - von Göttern aufgebrachtes Gerede, nicht „Pheme“, Odyssee 24, 413; Ilias 2, 93); Hesiod (Opera et Dies 763f.): eine Göttin, doch keine Olympierin (Hermann Usener, Götternamen, Bonn 18961, S. 266f.); dann Aischines (Gegen Timarchos 128): siegverkündende Botin; Euripides (Fragment 857 N): guter oder schlechter Ruf nach dem Tod. Erst Vergil hat nähere, fortwirkende Beschreibung charakterisierender Eigenschaften, bildhafte Anschaulichkeit gebracht (Aeneis IV, 173–189), genaugenommen nur für „Fama mala“: Tochter der Terra, Schwester der Giganten, von gräßlicher Ungestalt, geflügelt, am ganzen Körper befiedert und mit Zungen, Mäulern, Ohren übersäet, anfangs klein, doch auch riesenhaft, und zögernd fliegt sie bald empor, trotz Schnelligkeit an Kraft zunehmend, auf dem Boden dahinschreitend birgt sie ihr Haupt in Wolken, selbst nachts nicht ruhend, wenn nicht vom höchsten Sitz aus umherspähend, böse Kunde verbreitend (Aeneis XI, 139). Mehr als Horaz (Carmina II, 2, 7f.) trägt Ovid neue Züge bei: F., „Fama bona“, verkündet des Theseus Ruhm, und ein hochgelegenes Haus ist ihr eigen mit unzähligen Öffnungen, durch die es zieht von Gerüchten aller Art (Met. VIII, 267f. und XII, 39–63). Siegesruhm verkündet sie der Welt in Lucans Pharsalia (IV, 574). Schwarze Flügel schreibt ihr („F. mala“) Claudian zu (De bello Pollentino sive Gothico [XXVI] 201: Mon.Germ., Auct. ant. Bd. 10. S. 267). Von der Fama „Iovis“, Jupiters Botin, spricht Martianus Capella (De nuptiis Philologiae et Mercurii I, 11; I, 63 und II, 98: ed. Adolf Dick, Lpz. 1925 [Neudr. Stg. 1969], S. 10, 30, 42), Ruhm nach dem Tod verkündet sie bei Boethius (De consolatione Philosophiae II, VII, 9: Corp. Chr. Ser. Lat. Bd. 94, S. 34). Die Sage von dem aus dem Blut der von Perseus enthaupteten Medusa entsprungenen Pegasus, Neptuns Sohn, der den Musen nahestehend als „Terror“ überwindende „Virtus“ der F. gleichkommt, bringen des Fulgentius über das MA hinauswirkende Mitologiae (I, 21: ed. Rud. Helm, Lpz. 1898 [Neudr. Stg. 1970], S. 33). Nicht als Göttin, sondern auf der Linie des Prudentius wurde F. von Isidor von Sevilla aufgefaßt, F. und Infamia (= „F. bona“ und „F. mala“) als korrespondierende Gegensätze verstanden (Etym. V, 27, 26f.). Neben Vergils und Ovids Fortdauer bringt das MA seit dem 9.–10. Jh. (Remigius von Auxerre, Commentum in Martianum Capellam I, 10f.: ed. Cora E. Lutz, Leiden 1962, Bd. 1 S. 85; Albrecht von Halberstadt, s. Karl Bartsch, A. v. H. und Ovid im MA, Quedlinburg und Lpz. 1861, S. 225, und Johs. Bolte, Gg. Wickrams Werke, Bd. 8 [= Bibl. des Litt. Ver. zu Stg., Bd. 241], Tübingen 1906, S. 134f.) neue Merkmale für F. = Gerücht, Geschrey (noch bei Schiller), Frau Melde (Grimm Bd. 3 Sp. 1305) hinzu. Mit der Hl. Schrift wird zuweilen das Haus der F. im „Ovide moralisée“ (zwischen 1316 und 1328) in Parallele gestellt (Buch XII, 1583–1656, 1657–1708: ed. Charles de Boer, O.M., Verhdln. der koninklijke Akad. van Wetenschappen te Amsterdam, Afdeeling Letterkunde, Nieuwe Reeks, Deel XXXVII, 1936 [Neudr. Wiesbaden 1967], S. 272f. und 274f.). Die Ambivalenz von F. – Wahres verbreitend, Wahres entstellend – bereichert Alanus ab Insulis scheinbar als erster mit dem Attribut eines Hornes („cornu“), eine Parallele zur tuba der Fortuna (Anticlaudianus VII, 83–90, und IX, 137–48; ed. Robert Bossuat, Paris 1955, S. 159 und 189). Dante und Petrarca haben „Gloria“ und „Fama“ hohen Rang gesichert. Dante läßt die Seelen derer, die im Gedanken an „onore“ und „fama“ Gutes taten, auf dem Planeten Merkur verweilen (Divina Commedia, Par. 6, 112ff.; zu F. und Merkur vgl. Sp. 1437). An Petrarcas „De viris illustribus“ (Textausg.: Guido Martellotti, in: „Ed. Naz. delle opere di F. P.“, Bd. 2, Florenz 1964) knüpfen sich die ersten Darstellungen des „Triumphes der Gloria“ (s. Sp. 1430). Indes erneuerte Boccaccio (Teseida [1341], I, 21 und 85: ed. Vittore Branca, Tutte le opere di G. B., Verona 1964, Bd. 2 S. 261 und 280; Amorosa visione [1342], VI, 43–75: ed. ders. [= Autori classici e documenti di lingua pubblicati dall’ Accad. della Crusca, 3], Florenz 1944, S. 35–39 und 237ff.; Genealogie deorum gentilium libri [1373], I, 10: ed. Vincenzo Romano [= Scritti d’Italia, 200], Bari 1951, Bd. 1 S. 36–39) so gut wie einschränkungslos Vergils und Ovids Charakterisierungen mit entschiedener Kontrastierung „F. bona“ (u. a. Nachruhm über den Tod hinaus) und „F. mala“ (= infamia). Die gleichen Traditionen hat Geoffrey Chaucer aufgegriffen (The House of Fame III, 1405, 1636–1656 und 1916–1976: ed. Fred M. Robinson, The Works of G. C, London 19572, S. 280–302), jedoch verschiedentlich erweitert: Aeolus, König der Winde (Vergil, Aeneis I, 52), ist ihr Gehilfe, verkündet auf F.’s Weisung Ruhm mit Trompete aus Gold, dagegen schlechten Ruf mit einer solchen aus schwarzem Blech, aus der vielfarbiger, trüber Rauch quillt. Außer einem Haus mit dem Thronsaal der F. gibt es ein Haus der Gerüchte, durchlässig aus Rohr und Zweigen, mit offenen Türen und in ständiger Drehung. Als heraldische Einzelheit wird vermerkt, F. trage auf ihren Schultern die Wappenzeichen von Herkules und Alexander d. Gr. (Benjamin G. Koonce, Chaucer and the Tradition of Fame, Princeton, N. J. 1966, S. 14f.). Im 16. Jh. stellt ein Mythograph wie Giglio Gregorio Giraldi das Schrifttum zusammen und unterscheidet von der „guten F.“ die „schlechte F.“ durch schwarze Flügel (De deis gentium varia et multiplex historia, Basel 1548, S. 53f.). Vergil bleibt auch für Vincenzo Cartari (Imagines deorum, qui ab antiquis colebantur, in quibus simulacra ... explicatur, Lyon 1581, S. 265f. [Erstausg. Venedig 1566, ital., Neudr. der Ausg. Venedig 1647: Graz 1963]) mit Bezug auf Homer (F. als Jupiters Botin) und anschließende Autoren bis zum 19. Jh. verbindlich, ohne der F. ihr Blasinstrument zu nehmen (Gian Paolo Lomazzo, Trattato dell’ arte de la pittura, Mailand 1584, Buch 7 Kap. 18 [Neudr. Hildesheim 1968], S. 598–601; Joachim von Sandrart, Iconologia deorum oder Abbildung der Götter, Nürnberg 1680, S. 140 [= dt. Ausg. von Cartari, Imagines ..., Lyon 15 81, s.o.]). Die Analogie F. – Pegasus hält sich (s. Sp. 1437); Flügelrosse begleiten auch Victorien.
III. Ikonologien
Text und Bild stehen in Ikonologien Seite an Seite. Cesare Ripa (Iconologia, Rom 1593, S. 73f., und Rom 1603, S. 143f.) beschreibt mit ausdrücklicher Berufung auf Vergil die gute F. leicht gewandet mit weißen Flügeln, die Schnelligkeit und „candidezza“ bezeichnen, eine Trompete in ihrer Rechten verrät „grido universale“, ein Ölzweig in ihrer Linken deutet nach antikem Brauch wie nach Stellen im Psalter (Ps. 51, 10 [Vulg.]) und im A.T. (Hohel. 1, 2) auf die Güte ihres Wesens, desgleichen ein Herz an einer Halskette; die schlechte F. trägt nach Claudianus ein Kleid mit schwarzen Bildchen, z. B. schwarzbeflügelter Putten, furchterregenden Zeichen ihres dunklen Geschäfts.
Die franz. Ripa-Ausg. von Jean Baudoin läßt F. hoch auf einer Wolke sitzen und zwei Trompeten halten (Iconologie, Paris 1643, 2. Teil, S. 80f.). Kaum neue Züge bringt das spätere in die Breite gehende Schrifttum, längst hatte die Bildkunst vielseitigere Varianten vorgeführt. Eine von Schlangen umwundene Trompete mit mehreren Schalltrichtern für Neid, üble Nachrede, Zwietracht schreibt Jean Charles Delafosse der „mauvaise renommée“ zu (Nouvelle iconologie historique ou attributs hieroglyphiques ..., Amsterdam 1768, S. 31f.). Die Analogie Pegasus – F. gilt weiterhin und stützt sich hauptsächlich auf antike Münzen. Eine solche des Domitian deutet Sebastiano Erizzo auf Dichterruhm und „Virtù“ (Discorso sopra le medaglie degli antichi, Venedig 1568 [Erstausg. Venedig 1559], S. 274), eine hadrianische erklärt Giov. Pierio Valeriano „eher als Sinnbild der F. als der Schnelligkeit“ (ed. Lyon 1579, Buch 4, S. 32 E). Außer diesen erläutert Cesare Ripa (Rom 1603, S. 143f.) „F. chiara nella medaglia di Antinoo“: Merkur, Jupiters Bote – seine Flügel kennzeichnen seinen schnellen Geist –, führt den aufstrebenden Pegasus am Zügel; das ungeduldig drängende Roß zeigt weltweite Verbreitung an, der Zügel zuchtvollen Sinn. Weiteres zur Ikonologie in Picinelli (it.) S. 76 sowie in den hier folgenden Zusammenhängen.
IV. Ikonographie
1. Allgemein
Bildliche Darstellungen der F. werden erstaunlich spät greifbar, möglicherweise, doch nicht allein, im Zusammenhang des in Italien aufkommenden Ruhmgedankens nach Dantes, Petrarcas und Boccaccios Ideen. Infolgedessen konnten Bilder der F. und der Gloria ineinander übergehen, sind nicht immer mit Sicherheit unterscheidbar. Gloria fällt allen zu, „Fama“ einigen Auserlesenen.
Bei Boccaccio heißt es von F. geradezu: „Io son la Gloria del popol mondano“ (Amorosa visione a.a.O. [Sp. 1428]; vgl. Dorothy C. Shorr, Some Notes on the Iconography of Petrarch’s Triumph of Fame, Art Bull. 20, 1938, 100–107); zugehörig eine Min. der F. in einem Ms. der Trionfi von Petrarca, florentinisch um 1450, mit der Beischrift „GROLIA [= Gloria] MUNDI“ (Florenz, Bibl. Riccardiana, ms. 1129: D. C. Shorr a.a.O. Abb. 5; [1] Taf. 2; entsprechend ein Cassonebild, florentinisch um 1400: Paul Schubring, Die älteste Darstellung des „Trionfo della Fama“ von Petrarca, Pantheon 4, 1929, 561–562; D. C. Shorr a.a.O. S. 104 Abb. 4). Zwei Miniaturen unter dem Namen des Altichiero (4. V. 14. Jh.) in Hss. von Petrarcas „De viris illustribus“: eine Gekrönte mit Flügeln verteilt, auf einem Wagen mit zwei Pferden sitzend, Kränze; beiderseits der Frau blasen je zwei Putten, fliegend und auf den Pferden reitend, geflügelte Tuben; in der zweiten Hs. ist der Wagen von einer Mandorla umgeben mit der Beischrift „Gloria“ (Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 6069 F, dat. 1379: [1] Abb. 11; und ebendort, ms. lat. 6069 I, um 1380–90: Abb. 1; vgl. Francesco da Barberino: „Documenti d’Amore“, 1324, Bibl. Apost. Vat., cod. lat. Barb. 4077, fol. 1 und 74: Francesco Egidi, Le min. dei codici barberiani dei „Documenti d’Amore“, L’arte 5, 1902, 14, Abb. S. 79). Nahe verwandt eine Min. in einer Hs. von Petrarcas „De viris illustribus“ in Darmstadt (Hess. L.bibl., cod. ital. Nr. 101): F. ungeflügelt, auf ihrer linken Hand Cupido mit Bogen. Diese drei Min. sind Ableitungen von Darstellungen in der „Sala dei Giganti“ oder „... degl’Imperatori Romani“ des Palazzo Carrara zu Padua, darin Entlehnungen aus Petrarcas für Francesco da Carrara verfaßter posthum bekannt gewordener Schrift „De viris illustribus“ (s. Sp. 1428) und aus Boccaccios „Amorosa visione“ (s. Sp. 1428; dazu Julius von Schlosser, Ein veronesisches Bilderbuch und die höfische K. des XIV. Jh., Jb. Kaiserh. 16, 1895, 144–230, bes. 190f.; D.C. Shorr a.a.O. [Sp. 1430], 103f.). Sicherheit geben erst Erwähnungen von drei „Tapis de Fama“ im Besitz der Herzöge von Burgund, E. 14. Jh. (Léon-Emmanuel-Simon-Joseph Comte de Laborde, Les Ducs de Bourgogne, Bd. 2, Paris 1849, S. 269 Nr. 4266). Trotzdem ist das Wann und Wo der Gründungen, das Wie der Filiationen so gut wie gänzlich ungeklärt. Selbst „gute“ und „böse“ F. sind nicht immer mit Bestimmtheit auseinanderzuhalten, und die Affinität zwischen F. und Gloria währt im vorgeschrittenen Quattrocento fort. Cassoni und deschi da parto werden im 15. Jh. bevorzugte Bildträger.
2. Attribute
Fama, meist geflügelt, ist als „gute F.“ in der Regel reich und hell, „a guisa imperiale“ (D. C. Shorr a.a.O. [Sp. 1430], S. 104) bekleidet, Gewand und Flügel oft mit Sternen, auch mit Augen besät.
Zu letzterem Grete Lesky, Schloß Eggenberg, Graz, Wien und Köln 1970, Taf. 49; dazu die erste in Frankreich gedruckte Ausg. von Boccaccios „Genealogie deorum ...“, Paris (Ant. Vérard) 1489, Bl. XIIv; „voce, oculis, alis ...“ ist F. auf einem Stich von Enea Vico nach Parmigianino oder Francesco Salviati gekennzeichnet (B. 75, vgl. Abb. 6), als „böse F.“ düster bis schwarz, seltener blutrot 1519 (Samuel C. Chew, The Pilgrimage of Life, New Haven und London 1962, S. 184), übersäet von dunklen Zungen, Mäulern und Ohren (Vergil, Claudian). In Jacob van Campens Rathaus zu Amsterdam hat F. von Jan Gerritsz. van Bronckhorst um 1659 – nach Cartari (Imagines ... [s. Sp. 1429], S. 208) – schwarze Fledermausflügel (Abb. 10). Seltener unbekleidet (Zeichen der Lauterkeit) sieht man die Geflügelte zufrühst auf Andrea Riccios Osterleuchter im Santo zu Padua 1506–16, einen Schild über die Schulter gehängt (Leo Planiscig, A. R., Wien 1927, Abb. 303), nochmals in der venezianischen Ausg. der Petrarcatrionfi 1549 für M.G.B. Pederzano, wo sie einen nackten Jüngling an der Hand hält ([2] S. 197f. ohne Abb.; vgl. einen Maiolikateller um 1520 von Nicola Pellipario: Burl. Mag. 97, H. 622, 1955, Abb. 14); nur mit leichtem Tuch umgeben Trompete blasend auf einer Wolke über der „Stiftung des Schwarzen Adlerordens“ um 1712 von Antoine Pesne (Eckhart Berckenhagen u. a., A. P., Bln. 1958, Taf.-Abb. 8). Ausnahmsweise unbeflügelt führt sie in einem Holzschnitt von Lucans „Pharsalia“ 1511 Krieger von deren Zeltstadt am Ufer hinweg ([Augustino Zanni]: Prince d’Essling, Les livres à figures vénitiens de la fin du 15e s. et du commencement du 16e, Teil 1 Bd. 2, Florenz und Paris 1908, Nr. 853, Abb. S. 271). Sebastian Brants Vergil-Ausg. Straßburg (Grüninger) 1502 bringt vergilgetreu eine gänzlich gefiederte F., dazu geflügelte Hufe, in Hüfthöhe ein Augenpaar, in Flammen ausgehende Hände (Abb. 4; nachgebildet in der venezianischen Vergil-Ausg. von 1519 [Augustino Zanni]: Prince d’Essling a.a.O. Teil 1 Bd. 1, Florenz und Paris 1907, Nr. 61 S. 68 ohne Abb.; ähnlich der Holzschnitt zu Petrarcas „Von der Arztney bayder Glück, des guten und widerwärtigen“, Augsburg 1532: Walter Scheidig, Die Holzschnitte des Petrarcameisters, Bln. 1955, Abb. S. 181). Statt des Gefieders goldene und silberne Schuppen: F. in einem Glasfensterzyklus der Petrarcatrionfi in der Kirche von Ervy bei Troyes, Dép. Aube, 1502 [2, Abb. S. 203]. Langes wehendes Haar zeichnet sie z. B. in venezianischen Buchholzschnitten der Petrarcatrionfi aus (1488 [Bernardino da Novara]: Prince d’Essling a.a.O. Nr. 76 ohne Abb.). Leichtfüßig bewegt sie sich eilends fort, venezianische Ausg. der Petrarcatrionfi 1508 ([Gregorio di Gregorii]: ebd. Nr. 84 Abb. S. 100) und 1536 ([Niccolò Zoppino]: ebd. Nr. 99 Abb. S. 108). Man sieht sie auf königlichem Thron, öfter reiten: auf einem Pferd; auf einem Elefanten seit 3. V. 15. Jh. (Philipp Galle d. Ä., Stich nach Pieter Brueghel 1574: s. René van Bastelaer, Les Estampes de P. B. l’Ancien, Brüssel 1908, Nr. 204), Plinius und der Domitiansbogen liegen zugrunde; schon 1441 erörtert Matteo dei Pasti das Motiv gegenüber Cosimo de’Medici (D. C. Shorr a.a.O. [Sp. 1430], S. 107); auf einem Adler (Barthol. Eggers, Grabmal des Admirals Jacob van Wassenaer-Obdam 1667 in der Grote Kerk im Haag: s. Kunstreisboek voor Nederland I, Amsterdam 1954, S. 105), auch auf Pegasus (Johs. Sambucus, Emblemata, Antwerpen 1564, S. 148 Nr. 106; s. auch Abb. 11). Oft fliegt sie (über Atropos auf dem „Triumphwagen des Todes“, flämischer Bildteppich im Vict. Alb. Mus. [3] Abb. 145); Sodoma läßt sie auf einen Schild „Fama volat“ (volare = dahineilen) schreiben (Commentari 18, 1967, 166ff. Abb. 11); in den „Emblemata“ des Hadrianus Junius heißt es von F., der eine Schreibfeder um den Hals hängt, „Penna beat caelo, penna volare facit astra super“ (Antwerpen 1565, S. 65 Nr. 60; nochmals bei Geoffrey Whitney, A Choice of Emblems, Leiden 1586: ed. Henry Green, London 1866, S. 196). Künftig öfter im Fluge – z. B. 1753 über einer Fürstenloge (Altes Residenztheater München: Herbert Brunner, Altes Residenztheater in München. Cuvilliés-Theater, Mchn. 1969, S. 18f. Abb. 4) oder 1762 über einem Bildnis (Arno Schönberger, Ignaz Günther, Mchn. 1954, S. 43 Abb. 50). Eine Wolkenkrone trägt F. vergilisch 1502 im Glasbild der Kirche von Ervy (s. Sp. 1432), in einem Erdloch stehend, mit dem Kopf Wolken berührend (vgl. Vergil), bildete sie 1532 der Petrarcameister (W. Scheidig a.a.O.). Häufigstes Attribut ist in Übereinstimmung mit dem im 15. Jh. bekannten Alanus ab Insulis (Mâle III, 19495, S. 340f.) eine Tuba oder deren zwei (Kupferstiche von Georg Pencz, Philipp Galle d. Ä. und Virgil Solis d. Ä.: [3] Abb. 137f. und Abb. 202; Medaille von Andrea Spinelli (?) 1541: George F. Hill [hrsg. von Graham Pollard], Renss. Medals from the Samuel H. Kress Coll. at the Nat. Gall. of Art [Wash.], London 1967, Nr. 416 a); gerade, geschwungen, gewunden, mit mehreren, bis zu vier Schalltrichtern (F. auf dem Katafalk für Michelangelo 1564: Rudolf und Margot Wittkower, The Divine M., London 1964, Abb. 29; französische und flämische Bildteppiche A. 16. Jh.: Abb. 5, [3] Abb. 154; franz. Holzschnitt 2. H. 16. Jh.: [2] Abb. S. 251; vgl. Emanuel Winternitz, Instruments de musique étranges chez Filippino Lippi, in: Jean Jacquot [Hrsg.], Les fêtes de la Renss., Bd. 1, Paris 1956, S. 386), mit Banner, auch darauf Münder und Ohren, versehen oder beflügelt; zum ersten Mal im Elfenbeinrelief einer von drei hochrangigen Hochzeitstruhen der Paola Gonzaga und des Leonhard von Goerz 1477 im Dom zu Graz (Schubring, Cassoni, Taf. 131; s. auch Abb. 7). Führt sie zwei Tuben (vgl. Abb. 7, 9, 10), so können sie ungleich lang [2, Abb. S. 259] oder aus verschiedenem Material sein, um „gute“ und „böse“ F. zu unterscheiden (vgl. Alessandro del Vita, Lo Zibaldone di Giorgio Vasari, Rom 1938, S. 108: „... una donna con due trombe in mano, una d’oro, l’altra di fuoco ... La tromba d’oro significa la fama del bene, l’altra di fuoco del male ...“; s. auch Raffaello Borghini, Il Riposo, Florenz 1584, Buch 1 [Neudr. Mailand 1967], S. 91, zur F. auf Bronzinos Auferweckung der Tochter des Jairus in S. Maria Novella, Florenz; ferner S. C. Chew a.a.O. [Sp. 1431], S. 181f.). F. bläst auf einer der beiden Tuben (Stich von Philipp Galle d. Ä.: [3] Abb. 13 8; Stich Adriaen Collaerts nach Marten de Vos: Staatl. Graph. Slg. Mchn., Inv.Nr. 29 362; Medaille von François Chéron für Papst Klemens IX. 1669: Ausst. Kat. „La médaille au temps de Louis XIV“, Paris 1970, Nr. 178) oder auf beiden zugleich (Medaille von A. Spinelli (?) 1541: s. Sp. 1433; Bartholomäus Spranger, „Allegorie auf den Türkensieg“, Wien, Khist. Mus.: Ernst Diez, Jb. Kaiserh. 28, 1909, Taf. 16; Peter Paul Rubens, „Ankunft der Maria von Medici in Marseille“ 1622–25: Jacques Thuillier, Le storie di Maria de’Medici di Rubens al Lussemburgo, Mailand 1967, S. 76, Taf. 10; Adolph Menzel, „Künstlers Erdenwallen“ 1833, Titel: Elfried Bock, A. M., Verz. seines graph. Werkes, Bln. 1923, Nr. 109). F. trägt ihre Trompete oder bläst sie (Petrarcatrionfi Venedig 1508: s. Sp. 1433), Tuba blasende Putten ihr zur Seite (Abb. 1), Inschriften tönen zuweilen aus den Trompeten heraus: an einer Ehrenpforte in Segovia 1570 antwortete „Echo“ mit abgewandeltem Vers (C. A. Marsden, Entrées et fêtes espagnoles au 16e s., in: J. Jacquot a.a.O. [Sp. 1434], Bd. 2, Paris 1960, S. 409); in Bartholomäus Sprangers, von Egidius Sadeler um 1600 gestochener Allegorie auf den Tod seiner Frau: „Vivit numine et nomine“ (E. Diez a.a.O. [Sp. 1434], S. 99 Abb. 2).
Zu ihren Attributen gehören der Palmzweig: auf zwei Plaketten von Andrea Riccio (L. Planiscig a.a.O. [Sp. 1432], Abb. 297 und Abb. 545), auf einem flämischen Bildteppich 2.H. 16. Jh. in Madrid [2, Taf. nach S. 216], auf Salomon Saverys Frontispiz zu Ovids Metamorphosen London 1632 (Hind, Engl. Engr., Bd. 3 Taf. 110 a), in Paul Trogers „Apotheose Kaiser Karls VI.“, Stift Göttweig 1739 (Ausst.Kat. „P. T.“, Innsbruck 1962, Taf. 1), an Edme Bouchardons Reiterdenkmal Ludwigs XV. in Paris 1763 (Pierre Patte, Monumens érigés en France à la gloire de Louis XV, Paris 1767, Taf. 1); Lorbeer: Sperandios lorbeerumrahmte Medaille für den verstorbenen Andrea Barbazza von Messina 1479: F. mit Federn und Masken bedeckt steht über Büchern: „Fama super aethera notus“ (Hill, Bd. 1 Nr. 384, Bd. 2 Taf. 69); einen Lorbeerkranz hält sie auf einer franz. Miniatur vom A. 16. Jh. (Wien, Österr. Nat.Bibl., cod. 2581–82: [2] Abb. S. 220); einen Lorbeerkranz auf dem Haupt trägt F. in den „Emblemata“ des Hadrianus Junius (Antwerpen 1565, Nr. 60 S. 65); bei einer Aufführung in Florenz 1569 – F. mit Lorbeergewinde in blauem Kleid nebst goldenen und weißen Schleiern, dazu goldene Schuhe – und bei einem Turnier ebenda 1616 mit einem lorbeerbesteckten Caduceus (Alois M. Nagler, Theatre Festivals of the Medici 1539–1637, New Haven und London 1964, S. 41 und 129, Abb. 95); auf einem Adler fliegend krönt F. den Admiral Jacob van Wassenaer-Obdam auf dessen Grabmal 1667 – Grote Kerk im Haag (Kunstreisboek a.a.O. [Sp. 1433]); Joh. Michael Rottmayr läßt F. einem Krieger einen Lorbeerkranz reichen 1695 (Ausst. Kat. „J. M. R.“, Salzburg 1954, Abb. 18); eine knappste F.-Formulierung: Lorbeer über Tuba vor Himmelsstrahlen Adolph von Menzels Vignette in der „Geschichte Friedrichs d. Gr.“ 1839–42 (E. Bock a.a.O. [Sp. 1434], Nr. 639). Einen Ölzweig trägt F. in Guercinos Fresko – Villa Ludovisi 1621 (Abb. 8). Eine Kugel (Globus), zuweilen golden, – schon seit 1. H. 15. Jh. – kann als Weltganzes (Boccaccio, Amorosa visione a.a.O. [Sp. 1428]) und Herrschaftszeichen verstanden werden, auch Wandelbarkeit anzeigen: F. thront auf ihr, steht vor oder auf ihr ([1] Taf. 2, 4f., 13; Andrea Riccios Grabmal della Torre 1516–21 im Louvre: L. Planiscig a.a.O. [Sp. 1432], Abb. 495); sie trägt sie in der linken oder rechten Hand (venezianische Ausg. der Petrarcatrionfi 1508 [s. Sp. 1433]; Cassonebild von Francesco Pesellino: [1] Taf. 12), auch auf dem Kopf: Festzug „Trionfo de’Sogni“ am 2. Februar 1566 zur Hochzeit von Francesco de’Medici mit Johanna von Österreich am 16. Dezember 1565 (A. M. Nagler a.a.O. [Sp. 1436], S. 14; Vasari-Milanesi, Bd. 8, Florenz 1906, S. 582, und E. Winternitz in: J. Jacquot a.a.O. [Sp. 1434], Bd. 1 S. 386). Auf dem Globus mit dem Zodiakus thront F. auf der Medaille A. Spinellis (?) von 1541 (s. Sp. 1433); unter dem Zodiakus schwebt sie in Daniel Grans „Glücklicher Regierung Mährens“ in Brünn (Eckhart Knab, D. G. als Zeichner, Wiener Jb. 15, 1953, Abb. 86). F. ist von Globus, Schiff und Kompaß begleitet im Glasfenster von Ervy 1502 (s. Sp. 1432). Ein Feuerkorb, den sie selbst oder Begleiter führen, mag erglühenden Eifer, hochstrebendes Wesen bezeichnen (Abb. 2). Eine Fackel in der Rechten, eine Peitsche (?) in der Linken hält F. in den „Epigrammaton libri X“ des Lancinus Curtius, Mailand 1521, Umschrift „Ecquis incumbere famae“ (Caterina Santoro, Libri illustrati milanesi del rinascimento, Mailand 1956, Nr. 192, Abb. S. 195); eine Krone trägt die Triumphierende 1506 in Boccaccios „De mulieribus claris“ in der Hand (Venedig [Joanne Tacuino]: Prince d’Essling a.a.O. [Sp. 1432], Teil 2 Nr. 1506, Abb. S. 116); der Revers einer Medaille von Niccolò Spinelli (?) für Antonio d’Antonio Pizzamani um 1490 gibt ihr Flügelhelm (= Tugend) und Tuba in die Arme (Hill, Bd. 1 Nr. 1000, Bd. 2 Taf. 164). Schwert – Justitia entlehnt? – und Statuette Cupidos sieht man – nach Petrarca, „De viris illustribus“, und frei nach Boccaccios Beschreibung der „Gloria“ – der F. schon seit 1. H. 15. Jh. in Illustrationen zu Petrarcas „Trionfo della Fama“ beigegeben ([1] Taf. 2–4; vgl. Boccaccio, Amorosa visione [s. Sp. 1428]); ein Feldzeichen zu Ehren Ludwigs XIV. hält F. 1689 außer ihrer Trompete (Georges Keller-Dorian, Antoine Coysevox, Paris 1920, Bd. 1 Nr. 45, Taf. 77). Als einzig dastehende satirische Persiflage ist Charles Nicolas
Cochins d. J. Stich von 1744 erwähnenswert: im Narrengewand auf ihrem Tempel sitzend bläst F. in ihr Horn (Samuel Rocheblave, Les C., Paris 1893, Abb. S. 121).
3. Haus der Fama
Das Haus der Fama scheint außer in wenigen Bühnendekorationen nicht greifbar.
Eine Florentiner Inszenierung von Giulio Parigi („Giudizio di Paride“) 1608 zeigte „un grandioso Palazzo“ aus Spiegeln errichtet mit weiten Bogenreihen; auf höchstem Turm stand trompetend F. (A. M. Nagler a.a.O. [Sp. 1436], Abb. 68; über eine Nachahmung Carlo Enrico Rava, Antichità viva 8, H. 3, 1969, 47 Abb. 8).
4. Pegasus
Pegasus auf einer Münze Domitians, von Sebastiano Erizzo als F. gedeutet (Discorso ..., s. Sp. 1429), begegnet in einem Zweigespann sprengender Flügelrosse schon auf einer Medaille von Niccolò Spinelli (?) vor 1500 mit der Umschrift „Victoriam Fama sequetur“ (Abb. 3). Unter der Überschrift „Fama“ bildet Giov. Pierio Valeriano Pegasus im Holzschnitt ab (Ed. Lyon 1579, Buch 4 S. 32 E).
Bei Johs. Sambucus reitet die Trompete blasende F. ungeflügelt auf Pegasus (Emblemata, Antwerpen 1564, S. 148 Nr. 106). F. und Merkur je auf einem Pegasus reitend hat Antoine Coyzevox 1702 großplastisch – auf der Place de la Concorde – errichtet (bis 1719 auf der Terrasse von Marly: Abb. 11). Von Merkur am Zügel geführt – nach antiker Münze, die ein Priester des Antinous Hostilius Marcellus in Korinth prägen ließ –, wird Pegasus als „F. chiara“ verstanden (Ripa 1603, S. 143; dazu Edgar Wind, Bellini’s Feast of the Gods, Cambridge 1948, Abb. 42); über eine Elfenbeinnachbildung wahrscheinlich von Esaias Philipp Steudner 1. Dr. 18. Jh. (Christian Scherer, Kat. der Elfenbeinbildwerke des Hzg. Ant. Ulrich-Mus. in Braunschweig, Lpz. 1931, Nr. 112, Taf. 24). Raffael Mengs näherte sich dieser Gruppe in seiner „Apotheose des Trajan“ 1775, Deckenfresko im Madrider Königspalast (Ausst. Kat. „Antonio Rafael Mengs“, Madrid 1929, Taf.). Danach dürfte Pegasus in „Herkules am Scheidewege“ in Joh. Sadelers Stich nach Friedrich Sustris für Herzog Maximilian I. von Bayern 1595 (?) und in Annibale Carraccis Gemälde aus dem Camerino des Pal. Farnese – Rom um 1595, Neapel, Mus. Capodimonte – als F. aufzufassen sein (Panofsky, Hercules, S. 116f. und 124ff., Abb. 57 und 65). Hängt dieselbe Bedeutung dem bronzenen Pegasus von Kaspar Gras, 1661, auf dem Grottenfelsen mit der Hippokrene im Garten von Schloß Mirabell–Salzburg an? (bis 1913 auf dem Kapitelplatz am Dom, s. Harald Keller, Salzburg, Mchn. und Bln. 1956, S. 41, Taf. 53).
5. Triumph der Fama
Durch Petrarcas „Trionfo della Fama“ wurden typenprägende Gruppierungen vorgezeichnet und in der Zugform verschiedene, auch thematisch abweichende Spielarten ausgebildet; die Darstellung kommt sowohl einzeln als auch neben anderen „Trionfi“ aus Petrarcas Zyklus vor.
Visionär in überirdischer Höhe thront F. vor einer Mandorla, die um 1400 in einem Florentiner Cassonebild halb Erde halb Meer umschließt (P. Schubring a.a.O. [Sp. 1430], und D. C. Shorr a.a.O. [Sp. 1430], S. 104). Zu der im Himmel Thronenden streben Ruhm Begehrende oder Stützende auf, eine Schar, in der – nach Boccaccio – Rea Silvia mit Romulus und Remus, Cleopatra, Numa (?), Herkules, Saturn, Achill benennbar sind (Amorosa Visione VII ff., a.a.O. [Sp. 1428], S. 40ff. und 240ff.). Diese transzendierende Darstellungsform hat das 15. Jh. nicht überdauert, sie wurde durch F.’s triumphale Erhöhung auf Erden verdrängt.
Früheste Illustration eines „Trionfo“ (nicht F.) in einer bolognesischen Hs. von 1414 (Mchn., Bayer. Staatsbibl., cod. it. 81: D. C. Shorr a.a.O. S. 103; [1] S. 46, Abb. 37). Im „Trionfo della Fama“ steht oder sitzt die Hauptperson (mit ihren zuvor angeführten Attributen) auf ihrem Triumphwagen. Er wird von einem Zweigespann weißer Pferde, auch von einem Viererzug, gezogen, aufgrund von Plinius’ Bericht über des Pompeius Triumph nach seinem afrikanischen Krieg, auch aufgrund von Trajansmünzen (D. C. Shorr a.a.O. S. 107), von Elefanten („ingenuus et docilis“, „virtutis verae“ [Abb. 2 und 5]; [1] Taf. 5, Abb. 54, 63 und 69; vgl. Sp. 1441), deren Reiter bei Lorenzo Costa an langen Stangen eiserne Feuerkörbe mitführen (Abb. 2) –, von Greifen (= Magnanimitas) gezogen (Tacuino-Ed. von Boccaccios „De mulieribus clans“, Venedig 1506, s. Sp. 1436), des weiteren von Löwen (Stich von Silvester Pomarede nach Bonifazio Veronese (?) um 1750: [2] S. 187 ohne Abb.), von einem Adler (Vitale Mascardi, Festa fatta in Roma alli 25 di Febbraio 1634, Rom 1635, S. 4ff. mit Abb.) und abermals neben einem geflügelten Hund im Glasfenster von Ervy 1502 (s. Sp. 1432), vollends von Pegasus (Paris, Bibl. Nat., ms. fr. 22 541: [2] Taf. nach S. 224). F.’s Triumphwagen folgen oder flankieren Herkules über Caesar, Simson und Vergil über Oktavian, Scipio, Hektor, Kreusa, Julia (Florentiner Min. der M. 15. Jh., Apollonio di Giovanni zugeschrieben, Florenz, Bibl. Riccardiana, ms. 1129: [1] Taf. 2), oder Herkules, Spendius und Mathos, Caesar, Hektor und Achilles (Kupferstich in der Serie der Wiener Petrarcatriumphe, florentinisch 3. V. 15. Jh.: Hind, Ital. Engr., Bd. 1 S. 35 Nr. 21, Bd. 2 Taf. 21; vgl. auch das Elfenbeinrelief mit dem „Triumph der Fama“ auf der Hochzeitstruhe der Paola Gonzaga und des Leonhard von Goerz 1477 im Grazer Dom, Sp. 1434); einem Zug von Philosophen, Männern und Frauen der Antike gehen Dante und Vergil voran (Florentiner Cassonebild der M. 15. Jh.: [1] Taf. 7); der F. folgen nur Krieger: venezianischer Buchholzschnitt der F. aus den Petrarcatrionfi (Prince d’Essling a.a.O. [Sp. 1432], Teil 1 Bd. 1 Nr. 76 ohne Abb.) oder Krieger, Dichter, Juristen, in erster Linie Mitglieder des Hauses Bentivoglio (Abb. 2). Auf anonymem dt. (?) Holzschnitt M. 16. Jh. führen Josua, Moses und Plato, Scipio Africanus, Julius ... (?) und ein weiterer Scipio den Zug an [2, Abb. S. 259]. Vertreter der Künste (?) sind F.’s Gefolge auf flämischem Bildteppich M. 16. Jh. in Madrid ([2] S. 218, Taf. nach S. 216; vgl. auch den Stich von Pomarede nach Bonifazio Veronese [?], s. Sp. 1438). Doch reiht sich auch umgekehrt F. in Begleitung und Gefolge anderer Triumphierender ein. Piero della Francesca läßt F. den triumphierenden Federico, Herzog von Urbino, bekränzen, zu dessen Füßen Tugenden sitzen [1, Taf. 19]. Geflügelte Begleiterinnen mit Kränzen, deren eine den triumphierenden Scipio bekränzt, bilden F.’s Gefolge in Teppichentwürfen von Giulio Romano (Frederick Hartt, G. R., New Haven, Conn. 1958, Abb. 479 und 484). Beim Festzug „Genealogia degli dei“ am 21. Februar 1566 zur Hochzeit von Francesco de’Medici mit Johanna von Österreich war nach Boccaccio F. neben Victoria auf dem Wagen der Minerva zu sehen (A. M. Nagler a.a.O. [Sp. 1436], S. 14; Discorso sopra la mascherata ... degl’iddei de’gentili ..., Florenz 1566, S. 68). Auf dem Triumphwagen des Mars bei einem Fest in Florenz 1579 fuhr F. mit (A. M. Nagler a.a.O. Abb. 38). In Daniel Grans Deckenfresko der Wiener Hofbibliothek ist der Göttin des Ruhms „Fama consocia“ beigegeben, „so aus doppelten Trompeten gegen Orient und Occident den Ruff vollbringet“ (Wilhelm Mrazek, Die barocke Deckenmal. in der ersten H. des 18. Jh. in Wien und in den beiden Erzhzgtt. Ober und Unter der Enns, Diss. Wien 1947 [masch.], S. 211ff.). Eine Aufführung bei einem fürstlichen Tauffest in Kassel 1596 ließ Sol, Luna, Mundus und F. den Wagen der Fortuna ziehen: das „grawsam und Wunderthier Fama“ hatte weiße Flügel, „in einer Hand ein antiquitetischen Trommet und der anderen ein Zettel ... angethan mit grün in gelb tafftem Oberkleidt und blaw in rotem Underrock“ (Wilhelm Dilich, Hist. Beschreibung der Fürstl. Kindtauff Fraewlein Elisabethen zu Hessen ..., Kassel 1598, S. 32). Eine einem Triumphwagen des Mars vorausfliegende tubablasende F. – schon bei Boccaccio – zeigt Vincenzo Cartari (Imagines deorum ... a.a.O. [Sp. 1429], S. 264), die Triumphszene eines Bildteppichs aus der Pariser Manufaktur von Jean de la Croix, 1685–86 (Goebel II, Bd. 2 Abb. 109), abermals Bartolomeo Altomontes „Triumph des Benediktinerordens“ im Stift Seitenstetten 1744 (Brigitte Heinzl, B. A., Wien und München 1964, Abb. 22); in einem anonymen Stich der Überführung von Voltaires Asche ins Pantheon am 11. Juli 1791 schwebt F. über dem Wagen mit der Urne (Gabriel Mourey, Le livre des fêtes franç., Paris 1930, Abb. 253). Den Triumph Napoleons von Jean-Pierre Corto am Arc de Triomphe 1810 begleitet F. Trompete blasend; der Krönungswagen Karls X. von Frankreich 1824 trug vier F. (ebd. S. 362). – Eine ungewöhnliche Triumphdarstellung bietet Paolo Farinato 2. H. 16. Jh.: die „gute“ F. mit zwei Trompeten tritt auf die „böse“ F., ein altes Weib mit Trompetenstumpf (Alfred Stix und Lilli Fröhlich-Bum, Die Zchgn. der venezianischen Schule [= Beschreibender Kat. der Handzchgn. in der Graph. Slg. Albertina, Bd. 1], Wien 1926, S. 85 Nr. 159, Abb. S. 87). Ohne Parallele, Gegenbild der triumphierenden, scheint in Andrea Bocchis „Symbolicarum questionum ... libri quinque“ F. mit gesenktem Blick und gebundenen Händen zuseiten von Minerva und Sokrates: gedemütigt hat F. – die böse F.? – neben diesen nichts zu verkünden (Bologna 1555, S. 186 Nr. 89 F).
6. Fama mit Tod, Zeit und Ewigkeit
Nach dem Beispiel von Petrarcas Trionfi-Zyklus und „De viris illustribus“ haben sich variierende Bildfassungen für Begegnungen und Auseinandersetzungen von F. mit Tod, Zeit und Ewigkeit herausgebildet.
Entsprechend der Abfolge bei Petrarca korrespondiert Lorenzo Costas Wandbild des Triumphes der F. von 1488–90 in S. Giacomo Magg. zu Bologna (Abb. 2) mit dem benachbarten „Triumph des Todes“ [1, Taf. 36f.]. In den 1503 für Ludwig XII. in Rouen illum. Petrarcatrionfi steht F. Trompete blasend zwischen Gräbern, aus denen sich Tote erheben, ihr gegenüber läßt der Tod seine Sense fallen (Paris, Bibl.Nat., ms. fr. 594: [2] Abb. S. 227). F.’s von Adler und geflügeltem Hund gezogener Triumphwagen im Glasbild der Kirche von Ervy 1502 hat den Tod niedergeworfen [2, Abb. S. 203]. Neben F. der besiegte Tod, dem die Sense entglitt, an Andrea Riccios Grabmal della Torre im Louvre (L. Planiscig a.a.O. [Sp. 1432], Abb. 495). Der „Triumph der F. über den Tod“ wurde 1549 in Lille beim Einzug Philipps II. in Form eines lebenden Bildes vorgeführt (Jean Jacquot, Panorama des fêtes et cérémonies du Règne, in: ders. a.a.O. [Sp. 1434], Bd. 2 S. 452f. und S. 471f.); beim Einzug Heinrichs II. in Rouen 1550 hielt die triumphierende F. den Tod in Ketten (G. Mourey a.a.O. [Sp. 1440], S. 47). Auf einem französischen Bildteppich A. 16. Jh. in Wien rollt der Wagen der F. über die drei Parzen hin (Abb. 5), auf einem ähnlichen im Vict.Alb.Mus. blickt F., auf ihrem Triumphwagen stehend, auf Atropos nieder, die klagend zu ihren Füßen sitzt [3, Abb. 145]. Vor der auf der Erdkugel thronenden Trompete blasenden F. sitzen auf deren als „nox“ bezeichnetem Triumphwagen mit ruinierten Rädern die Parzen bei einem Sarkophag, ein Greis trägt eine Fahne mit den Tierkreiszeichen des Winters voran, auf dem über Gestürzte hinziehenden Ochsengespann reiten Fatum als speerschleuderndes Skelett und Tempus mit einer Sense (Stich der Darstellung eines Antwerpener „Umgangs“ 1562: J. Jacquot a.a.O. [Sp. 1434], Bd. 2 S. 372f., Taf. 37, 4). Sehr eigen: F. schwebt über einem Leichnam in offenem Sarkophag, darunter steht: „Che dalla virtù nasce l’immortalità del nome“ (Paolo Maccio, Emblemata, Bologna 1628, Nr. 81, Emblem auf Virgilio Malvetio Marchioni). Auf ihrem mit zwei Elefanten bespannten Triumphwagen inmitten zahlloser Begleiter stehend hebt die geflügelte Tubabläserin einen Toten aus einem Sarkophag (Holzschnitt von Domenico Giglio in: Sonetti, Canzoni e Triomphi di ... Petrarca ..., Venedig [Pietro und Zuan Maria Nicolini] 1549: Prince d’Essling a.a.O. [Sp. 1432], Teil 1 Bd. 1 S. 112 Nr. 109, ohne Abb. [frdl. Mittl. Dr. Lutz Malke, Bln.]).
In sehr verschiedenartigen Darstellungsformen findet man F. der Zeit und der Ewigkeit zugeordnet. Natürlich behält der Typus der Petrarcatrionfi einigen Einfluß. Auf einem flämischen Bildteppich der 1. H. 16. Jh. in Hampton Court sitzt F. auf dem Wagen der Zeit zu Füßen von Chronos [2, S. 210, Taf. nach S. 212], auf einem anderen vom A. 16. Jh. in Wien ist F. deutlicher die Unterliegende, weil sie vom Wagen der Zeit überrollt wird [3, Abb. 143], vollends geht der Wagen der Ewigkeit über F. und Zeit hinweg [3, Abb. 144]. Als triumphierende dagegen reitet F. trompetend auf einem Elefanten über Zeit und Tod und zahlreiches Gefolge, „Fama una superstes...“ in Philipp Galles d. Ä. Stich nach Pieter Brueghel 1574 (R. van Bastelaer a.a.O. [Sp. 1433], Nr. 204). F. erscheint um 1600 zusammen mit Chronos und Tod auf Sadelers Stich nach Spranger zum Tod von dessen Frau (E. Diez a.a.O. [Sp. 1434]). Sehr anders tritt F. in einer Berliner Porzellangruppe auf: die Lorbeergekrönte hat dem knieenden Chronos ein Buch auf den Rücken gelegt (Abb. 13). Veritas-Bilder sind für die von Chronos über einer monumentalen Exedra gen Himmel getragene unbekleidet geflügelte F. in Johann Bernhard Fischers von Erlach „Entwurf einer historischen Architektur“, Wien 1721, beispielhaft gewesen (Buch 1, Bl. 4: Georg Kunoth, Die Hist. Archit. Fischers von Erlach [= Bonner Beitr. z. Kw., 5], Ddf. 1956, Abb. 1). Koordiniert geleiten F. und Chronos den Gelehrten zum Parnaß (Philipp von Zesen, Moralia Horatiana, Amsterdam 1656, Bd. 1, S. 29 Nr. 15). Beider Statuen krönen den Tempel der Ehre, dem Herkules den christlichen Fürsten durch ein Spalier von Tugenden zuführt (Diego de Saavedra Fajardo, Idea principis christiano-politici ..., Brüssel 1649: G. Lesky a.a.O. [Sp. 1431], Taf. 50). Nicht selten Uhren beigegeben, schwebt F. neben der Uhr am Triumphbogen der Prämonstratenserkirche in Schäftlarn von Joh. Bapt. Gunetzrhainer mit Joh. Michael Fischer, Stuckarbeiten von Joh. Bapt. Zimmermann, 1745–60 (Norbert Lieb, Barockkirchen zwischen Donau und Alpen, Mchn. 1953, Taf. 131).
7. Fama in einem Kreis mit anderen Personifikationen
Gegenstandsbereiche, die durch F. verherrlicht werden, finden sich vielfach in Personifikationen verkörpert, die ihr einzeln oder in größerer Zahl zugesellt sind.
Im „Triumph von Jülich“ des Medici-Zyklus von Rubens schwebt F. Trompete blasend an der Seite der Victoria (J. Thuillier a.a.O. [Sp. 1434], S. 85 Taf. 37). Wieder neben Victoria bewegt sie sich 1745 in einem Stich zur Schlacht von Fontenay von Charles Nicolas Cochin (S. Rocheblave a.a.O. [Sp. 1437], Abb. nach S. 148: zwei F.-Figuren). Hatte der Dreiverein von F., Felicitas und Virtus auf einer Medaille des Niccolò Spinelli (?) für Antonio d’Antonio Pizzamani um 1490 den venezianischen Gelehrten ausgezeichnet (Hill a.a.O. [Sp. 1433]), so hat Giorgio Vasari in einem Zyklus vom Leben des Lorenzo de’Medici florentinischen Humanisten des 15. Jh. F. und Virtus zur Seite stellen wollen (A. del Vita a.a.O. [Sp. 1434], S. 66). Zwei schwebende F.-Figuren sind mit Tugend (Minerva) und Honor (Apollo) dem „Virtuoso“ in Federico Zuccaris Sala Terrena nahe (Werner Körte, Der Pal. Zuccari in Rom [= Röm. Forschgn. der Bibl. Hertziana, 12], Lpz. 1935, Taf. 19); zu Häupten von Mars und der Personifikation der Stadt Regensburg erscheinen F. und Victoria in einem Joh. Jakob Gebhard zugeschriebenen Deckenfresko der Bamberger Neuen Residenz 1733–1734 (Abb. 12). Als „Hurtiger Postbott“, die Tugend zu preisen, trat F. im „Triumphus Verae Virtutis“, Salzburg 1651, auf (Irene Wanner, Die Allegorie im bayerischen Barockdrama des 17. Jh. [= Theater und Drama, Bd. 17], Bln. 1948, S. 48f.). Die „Apotheose des Hauses Österreich“ von Antonio Beduzzi 1710 im Großen Saal des Landhauses zu Wien erfolgt in Gegenwart von F. und Honor (W. Mrazek a.a.O. [Sp. 1440], S. 205). Diese beiden rahmen das Titelblatt zu Ripas Iconologia 1603 (RDK IV 851 Abb. 5). Als Herold der „Eunomia“ traf F. in einem Festprogramm von George Chapman und Inigo Jones 1613 auf (D. J. Gordon, Le masque de George Chapman, in: J. Jacquot a.a.O. [Sp. 1434], Bd. 1 S. 307). Der mit Zeichen der Justitia ausgestatteten Maria von Medici in der „Glücklichen Regierung“ des Medici-Zyklus nähert sich F. im Fluge über Chronos, der Sapientia zurückhält, gegenüber Minerva, Überfluß – über vier Genien der Künste – und Wohlstand, am Boden Neid, Verleumdung, Unwissenheit (vgl. Abb. 9). Melchior Steidls Deckenfresko im Kaisersaal der Bamberger Neuen Residenz 1707–09 läßt F. das „gute Regiment“ rühmen über 18 Bildnissen römischer Kaiser (Erich Dachmann, Neue Residenz Bamberg, Mchn. 1956, S. 33), Bartolomeo Altomontes Fresko im Stift Herzogenburg 1772 zeigt das glückhafte Walten der Augustiner im Bistum Passau an (B. Heinzl a.a.O. [Sp. 1440], S. 53, Farbtaf. nach S. 47). Neben den sieben Tugenden erscheint F. 1595 in einem „Theatrum Pacis“ (Joh. Bocchius, Descriptio publicae gratulationis ... in adventu Sereniss. Principis Ernesti Archiducis Austriae ..., Antwerpen 1595, Stich Nr. 11). Im Kreis von Tugenden steht F. vor jedem Kapitel von Laurentius Beyerlincks „Theatrum vitae humanae“, Köln 1631. Im „Triumph des Glaubens“ von Jean Jouvenet um 1713 schwebt F. über der von Tugenden umgebenen Personifikation des Glaubens (Erich H ubala, Die Kunst des 17. Jh. [= Propyläen Kg., Bd. 9], Bln. 1970, Farbtaf. 19). Veritas sieht man besiegt zu Füßen der F. in der „Guerra di Bellezza“ von Andrea Salvadori 1616 (A. M. Nagler a.a.O. [Sp. 1436], S. 129), doch findet man auch beide vereint wie im Titelkupfer von Francis Delaram zu William Burton, Description of Leicestershire, London 1622 (Hind, Engl. Engr., Bd. 2 S. 236 Nr. 39, ohne Abb.). Zahlreiche allegorische Figuren um Herkules begleiten F. und den Kaiser beim offenen Friedenstempel auf dem Titelkupfer zum „Vollständigen Diarium von der Höchstbeglückten Erwehlung des Allerdurchlauchtigsten ... Fürsten und Herrn, Herrn Franz I.“, Ffm. 1746. Die Deutung des F.’s Tuba umklammernden, auf ihren Schild schreibenden Mannes an Andrea Riccios Osterleuchter im Paduaner Santo als „Geschichte“ bleibe dahingestellt (L. Planiscig a.a.O. [Sp. 1432], Abb. 303). Der Historia verbündet treffen wir unter dem Auge der Providentia beiderseits des Erdenrundes „Fama bona“ hell gewandet, bekränzt, tubablasend vor Strahlenglorie (links) gegenüber der „Fama mala“ ganz bedeckt mit Augen, Lippen, Ohren, gleichfalls tubablasend vor dunklem Gewölk auf der Plattform einer Triumphpforte, in deren Mitte „Magistra Vitae“ über Mors und Oblivio zwischen Experientia und Veritas steht, dabei mit beiden Händen den Globus in der Höhe unterstützt: Titelkupfer von Sir Walter Raleigh „The History of the World“, London 1614, gestochen von Renold Eistrack (Hind, Engl. Engr., Bd. 2 Taf. 117 c). Neben Chronos und Geschichte steht F. in Wilhelm Stettiers Miniatur zu Christoph Faeschs Geschichtswerk von 1672–73 (Paul Leonhard Ganz, Die Min. der Basler Universitätsmatrikel, Stg. 1960, M 124, S. 198, Abb. 108).
Zu den Abbildungen
1. Altichiero (zugeschr.), Triumph der Gloria. Farbige Pinselzchg. auf Pergament, 25 × 18,9 cm. Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 6069 I (Petrarca, De viris illustribus), fol. 1. 1380–90. Fot. Bibl.
2. Lorenzo Costa, Triumph der Fama. Fresko. Bologna, S. Giacomo Maggiore, Bentivoglio-Kapelle. 1488–1490. Fot. Alinari, Florenz, P. 2. Nr. 10 714.
3. Niccolò Spinelli (?), Victoria. Medaille der Caterina Sforza-Riario (Revers), Bronze, Dm. 73 mm. Vor 1500. Nach Hill, Bd. 2 Taf. 167 Nr. 1015.
4. Hieronymus Greif (?), Fama. Holzschnitt, 15,3 × 13,5 cm. Ill. zu Sebastian Brant (Hrsg.), Publii Virgilii Maronis opera, Straßburg (Johann Grüninger) 1502, Bl. 215v. Nach Muther, Bd. 2 S. 143.
5. Wien, Khist. Mus., Tapisserienslg., Inv. Nr. C II/4, Triumph der Fama über den Tod. Wolle und Seide, 4,20 × 6,11 m. Frankreich, um 1510. Fot. Mus.
6. Maarten van Heemskerck, Honor, Splendor und Fama. Federzchg., 16 × 23,2 cm. Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv. Nr. 1910: 9. Sign. und dat. 1560. Fot. Mus.
7. Peter Candid und Anton Maria Viviani (zugeschr.), Fama. Deckenfresko (Ausschnitt). Ehem. im Antiquarium der Residenz München (1944 zerst.). Vor 1600. Fot. Bayer. Verwaltung der Staatl. Schlösser, Gärten und Seen, Nr. XXIII d 4.
8. Guercino, Fama. Deckenfresko (Ausschnitt). Rom, Villa Ludovisi, Obergeschoß. 1621. Fot. Alinari, Florenz, Anderson Nr. 40 117.
9. Peter Paul Rubens, Glückliche Regierung der Maria von Medici (Entwurf). Gem. auf Eichenholz, 64,4 × 50 cm. München, Bayer. Staatsgem.slgn., Inv. Nr. 100. 1622–1625. Fot. Slgn.
10. Jan Gerritz. van Bronckhorst, „Böse Fama“. Deckengem., Amsterdam, Kgl. Palast, Balkongalerie („Pui“). Um 1659. Fot. Decimal Index Nr. L 17 801.
11. Antoine Coyzevox, Fama. Marmor, Maße unbek. Paris, Place de la Concorde (bis 1719 auf der Terrasse an der Schwemme von Marly). 1702. Fot. Giraudon, Paris, Nr. 620.
12. Johann Jakob Gebhard (?), Mars und Personifikation der Stadt Regensburg mit Fama und Victoria. Deckenfresko (Ausschnitt). Bamberg, Neue Residenz, innerer Vorsaal der fürstbischöfl. Gemächer. 1733–34. Fot. Emil Bauer, Bamberg.
13. Friedrich Elias Meyer (Modell), Fama und Chronos. Porzellan, bemalt, Gesamthöhe 40,5 cm. Berlin, Stiftg. Preußischer Kulturbesitz, Kgwb.mus. (Leihgabe der Manufaktur). Berlin, um 1766. Fot. Walter Steinkopf, Bln.
Literatur
1. Giovanni Carandente, I trionfi nel primo rinascimento, o. O. (Turin) 1963. – 2. Prince d’Essling und Eugène Müntz, Pétrarque, Paris 1902. – 3. van Marle, Iconographie, Bd. 2.
Der Bearbeitung des Artikels lag die Materialsammlung von Gabriele Sprigath zugrunde.
Verweise
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