Farbe, liturgisch (In der kath. Kirche)

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englisch: Colour, liturgical (Protestant), liturgical colour (Protestant); französisch: Couleur liturgique (catholique); italienisch: Colore liturgico (protestante).


Renate Kroos (Teile von I; II) und Friedrich Kobler (Teile von I; III) (1974)

RDK VII, 54–121


RDK VII, 1, Abb. 1. Hans Burgkmair, 1507, Augsburg.
RDK VII, 81, Abb. 2. Bernt Notke, um 1504 (?), ehem. Lübeck.

I. Definition, Eingrenzung, Denkmäler

Die liturg. F. der röm.-kath. Kirche sollen dazu dienen, den Charakter der verschiedenen Zeiten und Feste des Kirchenjahres anzudeuten bzw. zu verdeutlichen, vgl. die Überschrift des F.-Kapitels von Innozenz III.: De quatuor coloribus principalibus, quibus secundum proprietates dierum vestes sunt distinguendae [3, Sp. 799].

Im MA, vor dem Tridentinum (dazu s. unten) betreffen sie in erster Linie die liturg. Obergewänder, also Kasel, Dalmatik, Tunicella, Pluviale (ausnahmsweise auch die Albe bzw. deren Parura), weiterhin die Ornatstücke Stola und Manipel, die zu den Pontifikalien gehörigen *Handschuhe und Fußbekleidungen, gelegentlich die Mitra, nicht regelmäßig Altarbekleidungen und -behänge, Lesepultdecken, Corporaltaschen, *Kirchenfahnen oder Tücher zum Schmuck des päpstlichen *Faldistoriums. Innerhalb des hier behandelten Zeitraums ist der Gebrauch liturg. F. nicht allgemeinverbindlich geregelt, ihre Anwendung auf alle aufgezählten Paramente daher ebensowenig vorgeschrieben wie die F.-Wahl im einzelnen.

Um sich aus den abstrakten F.-Angaben konkrete Vorstellungen zu bilden, muß man die erhaltenen liturg. Gewänder und Altarbekleidungen betrachten, vgl. Schuette; Schuette–Müller-Christensen; Mannowsky; Julius von Schlosser, Der burgundische Paramentenschatz des Ordens vom Goldenen Vliesse, Wien 1912; Zoroslava Drobná, Les trésors de la broderie religieuse en Tchécoslovaquie, Prag 1950; A. Branting und A. Lindblom, Medieval Embroideries and Textiles in Sweden, Stockholm 1932; A. G. I. Christie, Engl. Medieval Embroidery, Oxford 1938; Elisa Ricci, Ricami ital., Florenz 1925; Ausst.Kat. „Sakrale Gewänder des MA“, Mchn. 1955; Ausst. Wien, K. um 1400; Ausst.Kat. „Les trésors des églises de France“, Paris 1965; Falke, Seidenweberei; Antonio Santangelo, Tessuti d'arte ital., Mailand 1958; Ernst Kühnel, Islamische Stoffe, Bln. 1927.

In der Neuzeit, seit dem Tridentinum (s. Sp. 91ff.) besteht die Vorschrift, für alle Feste und Anlässe liturg. Paramente in einer bestimmten F. zu gebrauchen. Die Vorschrift gilt für alle in der Regel aus Seide gefertigten Paramente (das sind Kasel, Tunicella, Dalmatik, Pluviale, unter den Insignia Stola und Manipel, von der bischöfl. Gewandung Handschuhe [RDK II 780], Schuhe und Strümpfe [RDK II 788], außerdem das Kelchvelum sowie das Velum des Subdiakons [Braun, Liturg. Handlex., S. 262]); ferner können nicht-liturg. Stücke – etwa zu einer Kapelle oder einem Ornat gehörige, auch Altardecke, *Altarantependium [RDK I 445], Conopeum, Meßbuchkissen, Decken von Missalien, Evangeliaren und Evangelistarien – in den liturg. F. der betreffenden Zeit oder des Festes gehalten sein.

Die Kenntnis der Paramente aus dem 16. bis 19. Jh. ist im Verhältnis zu dem noch immer reichen Bestand sehr gering. Weder sind die Kircheninv. ausgewertet noch ist der oft stattliche Kirchen- und Museumsbesitz zusammenfassend behandelt worden (eine Ausnahme: Dora Heinz, Der Paramentenschatz der Stadtpfarrkirche in Linz, Wien und Mchn. 1962). Das ablehnende Geschmacksurteil von Kirchenhistorikern des späten 19. Jh. (besonders Äußerungen von Braun [1] hemmte die Beschäftigung mit der Materie: von Idealbildern ma. Paramente rückblickend, erschien es ihnen unpassend, daß die immer gemusterten Seidenstoffe des 17. und 18. Jh. – es wurden damals selbstverständlich die handelsüblichen Seidenstoffe (etwa aus Lyon) auch für Paramente verarbeitet – benutzt wurden, und ebenso stießen die „Kirchenstoffe“ des 19. Jh. bei ihnen auf Widerspruch (vgl. Der Kirchenschmuck 3, 1872, 134).

Eine vorerst noch recht vage Vorstellung von der Paramentik der Neuzeit vermitteln: Aukt. Kat. „Slg. J. Meyer-am Rhyn, Luzern. Textilien ...“, Zürich, Zunfthaus zur Meise, 6. 12. 1923, Taf. 27, 28 unten; Elisa Ricci, Ricami ital. ..., Florenz 1925, Abb. 46f., Taf. 43; Aukt. Kat. „Stoffslg. Hugo Benario, Bln.“, Berlin, Lepke, Kat. Nr. 1985, 12. 10. 1927, Taf. 7, 9f.; Kat. „Etoffes ...“, Brüssel, Mus. roy. du Cinquantenaire, Brüssel 19273 (Isabella Errera), Nr. 329–31, 344f., 347, 351, 383 B, 384 B, 388, 393, 397, 400 A; Luigi Ed. Serra, L'antico tessuto d'arte Ital. nella mostra del tessile Naz., Rom 1937–1938, Abb. 137, 142; Z. Drobná a.a.O. Abb. 61–97; Tadeusz Mankowski, Polskie Tkaniny i Hafty XVI–XVIII Wieku, Breslau 1954, Abb. 19 bis 21, 24–26, 29, 40f., 52, 57–59, 127; Schuette– Müller-Christensen, Abb. 370, 372, 374f., 448f., 451; Kat. „Europäische Textilien“, Zürich, Kgwb. mus., Zürich (1963); Peter Thornton, Baroque and Rococo Silks, London 1965, Taf. 5 B, 14 B, 44 B, 46 A, 48 A, 71 A, 77 B; Christa Charlotte Mayer, Masterpieces of Western Textiles from the Art Inst. of Chicago, Chicago 1969, Taf. 121f.; Dora Heinz, Meisterwerke barocker Textilk. (= Österr. Mus. für Angewandte K., Kat., N. F. 16), Wien 1972; für weitere Nachweise vgl. Sp. 95, 100, 101, 103, 104 und 105.

II. MA, Neuzeit bis zum Tridentinum

A. Quellen

„Es ist nicht gerade eine angenehme Sache, auf Farbenkanones aus dem MA zu fahnden“ (Jos. Braun, Zs. für chr. K. 15, 1902, 117). Diese Äußerung hat 1973 noch volle Gültigkeit.

Die erste Kategorie der Quellen, in denen Angaben zur liturg. F. enthalten sein können, umfaßt die unter verschiedenen Namen laufenden Verzeichnisse über die gottesdienstlichen Gewohnheiten durch das Kirchenjahr. Hier stehen also die F.-Notizen zwischen den Wort- und Regieanweisungen.

Ihre historisch früheste Gruppe bilden die Ordines Romani [6; 19]; sie setzen im 8. Jh. ein und regeln den Gottesdienst der Kurie, sei es in Rom, sei es späterhin in Viterbo oder Avignon. Wegen der zahlreichen Sonderformen des kurialen Kultus sind auch die F.-Anweisungen – jedenfalls in den Rezensionen des 13./14. Jh. – ziemlich kompliziert; sie waren nicht für andere Kirchen verbindlich.

Zweite Unterabteilung sind die Consuetudines der Klöster, besonders der *Cluniacenser. Sie behandeln auch das monastische Leben, sie geben wichtige Belege besonders für das 10.– 12.Jh. Die dritte und größte Gruppe umfaßt die *Ordinarien: Gottesdienstordnungen für Kathedralen, Stifts- und Klosterkirchen bis hin zum bescheidenen Fraterhaus; auch Pfarrkirchen scheinen ordinarienähnliche Aufzeichnungen besessen zu haben. Die Ordinarien setzen im 12. Jh. ein und reichen über das Spät-MA hinaus.

Schwierigkeiten entstehen dadurch, daß in allen genannten Gruppen die Rubriken – damit auch die Hinweise auf den liturg. F.-Gebrauch – verschieden ausführlich und exakt behandelt sind.

Es gibt Ordinarien, die nur den Gebrauch purpurner Pluvialien zu bestimmten Hochfesten vorschreiben ([40]; [15] A. 14. Jh.; [125]), solche, die nur für die Feste zwischen Advent und Pfingsten einige Auskünfte geben, nicht dagegen für die Zwischenzeiten und das gesamte Sanctorale [31], solche, die die Paramenten-F. zu einem einzigen lokalen Heiligenfest nennen [27]. Dagegen bringt der Dom-Ordinarius von Magdeburg [14; 77] fast zu jeder Messe die liturg. F. der Gewänder und oft dazu auch die der Altarbekleidungen und Kirchenfahnen. Wegen dieser Unterschiede sind die – lückenhaft erhaltenen und noch lückenhafter edierten – Ordinarien etc. untereinander kaum vergleichbar.

Der zweite Typ ist der systematische Farbenkanon, der zu jeder F. die Feste und Tage aufzählt.

Er ist im 12. Jh. nachweisbar und wird auch von Innozenz III. in seinem Meßtraktat verwendet (übernommen in das Rationale des Durandus, s. Sp. 64). Auch er findet sich – mehrfach als Vorspann – in Hss. von Ordinarien, z. B. in denjenigen von Hl. Grab Jerusalem [64] und der Kath. von Exeter [52], wobei sich die beiden Gruppen von F.-Anweisungen sowohl ergänzen (Jerusalem) wie einander leicht widersprechen können (Exeter). Die meist sehr knappen Listen kommen jedoch auch in anderen Zusammenhängen vor, in Statuten, Inventaren, Chroniken und als isolierte Notizen. Sie sind folglich schwieriger zu finden als die Ordinarien.

Mit Mühe lassen sich einzelne Hinweise auf liturg. F.-Gebräuche fassen, da sie in nahezu jeder Quellengattung verborgen sind.

Relativ häufig finden sie sich in Inventaren und Schenkungsurkunden, in liturg. Hss. und Drucken (Missalien, Pontifikalien, Ritualien, Benediktionalien), doch auch in Testamenten, Kirchenrechnungen, eingesprengt in urkundliche Aufzeichnungen über Zinseinkünfte, Chroniken, einer Packliste, evangelischen Visitationsrezessen. Wenn hier die norddt. Nachweise unproportioniert überwiegen, so liegt das an den Vorkenntnissen der Verf., die diesen Artikel aushilfsweise und in sehr kurzer Zeit zu machen hatte. Systematisches Durchsuchen der urkundlichen Überlieferung würde das Material nicht nur statistisch vermehren.

Bis zum hohen MA sind die Quellen spärlich und ungleich erhalten, dafür aber vergleichsweise besser durchforscht und ediert als die spätma.; das betrifft vor allem die im engeren Sinn theologische Literatur. Schon für das 13. Jh. (Ende von Migne, P. L.) und weiterhin muß man mit einem hohen Prozentsatz nur hss. überlieferter, damit hier praktisch unerreichbarer Traktate, Predigten etc. rechnen. Das Gleiche gilt für die geschichtlichen Quellen aller Arten und ebenso für die kunsthistorischen. Sowohl die Ma. Schatzverz. [8] und Lehmann-Brockhaus [16] als auch zahlreiche Urkundenbücher enden vor der M. 14. Jh.; große Urkunden- und Aktenbestände des Spät-MA sind allenfalls in ungedruckten Inventaren und Findbüchern verzeichnet und ad hoc unzugänglich. Unsere Vorstellungen von Reichtum und Variabilität der ma. Liturgie, damit auch ihrer F.Regeln, sind somit ebenso einseitig wie unvollständig, beklagenswert, jedoch im derzeitigen Wissens- und Publikationsstand irreparabel.

B. Hist. und systematische Darstellung

1. Vorgeschichte

Über die Anfänge der christlichen Kultkleidung, ihre Ablösung von der spätantiken Tracht der höheren Stände ist hier nicht zu handeln. Sie verbreitete sich erst in nachkonstantinischer Zeit und hatte von Anfang an – wie die gleichzeitigen Profangewänder – gelegentlich farbige Besätze (clavi) oder benutzte auch gefärbte Stoffe. Darstellungen farbiger liturg. Gewänder bieten z. B. die Mosaiken von San Apollinare Nuovo in Ravenna, um 521–48 (Erzb. Maximian und seine Kleriker), über die Zuverlässigkeit solcher Darstellungen vgl. J. Braun [1] S. 11f. Konzilsbeschlüsse von 580 und 589 schrieben dann für alle liturg. Handlungen weiße Gewänder vor (RAC III Sp. 440f.), wie weit und wo innerhalb der westlichen Kirche dieses F.-Gebot galt, ist nicht klar zu erkennen. Doch scheint man Weiß bis in karolingische Zeit bevorzugt zu haben (über seine Vorformen und Parallelen als vor- und außerchr. Kult- und Fest-F. vgl. ebd. Sp. 392). Es lag wohl auch deshalb nahe, weil das N.T. sehr viel häufiger weiße als andersfarbige Gewänder erwähnt – u. a. die Engel am Grab Christi und bei seiner Himmelfahrt, die Greise und Märtyrer der Apokalypse (ebd. Sp. 413ff.).

Schon im 4. Jh. hatte Ambrosius einzelne F. bestimmten Heiligengruppen zugewiesen: Violett den Bekennern, Rot den Märtyrern, Weiß den Jungfrauen (ebd. Sp. 434). Daß dieser Text den Gebrauch entsprechend gefärbter Paramente zu ihren Festen voraussetzte oder anregte, ist bislang nicht erwiesen.

Auf sicheren Boden kommen wir mit zwei Quellen des 6. Jh. Beide stammen aus Gallien, beziehen sich auf das Osterfest, nennen Weiß.

Das Testament des hl. Remigius († 533 ?) verzeichnet einen „amphibalum album paschalem“ (Corp. Chr. Ser. Lat., Bd. 117, S. 475; der Passus gehört zu dem als echt beurteilten Text: Buchberger, Bd. 83 Sp. 1226). Gregor von Tours erwähnt in der Vita des hl. Nicetius „casulae candidae, quae per festa paschalia humeris sacerdotum imponuntur“ [1, S. 156]. Die sogen. Gallikanische Meßerklärung des Ps.-Germanus, um 700, sagt: „albis autem vestibus induatur in Pascha secundum quod Angelus ad monumentum albis vestibus cerneretur. Albae enim vestes exultationem significant“ (Johannes Quasten, Expositio antiquae liturgiae Gallicanae Germano Parisiensi ascripta [= Opuscula et textus. Series liturgica, Fasc. III], Münster i. W. 1934, S. 28; zur Datierung vgl. Buchberger, Bd. 43 Sp. 756f.); hier sind also auch je eine biblische und eine aus der allgemeinen F.-Symbolik gezogene Begründung des Brauches mitgeliefert.

Der liturg. F.-Gebrauch greift auch auf den Altarschmuck über; ein Brief des Abtes Theodomer von Montecassino, 778–797, berichtet: „(14 Tage vor Ostern) sublatis altarium ornamentis, operimus ea tegumentis lineis nigris“ [85, S. 129].

2. 9. – 12. Jahrhundert

Die nächste Nachricht bezieht sich wiederum auf Ostern und Weiß: Papst Leo III. (795 bis 816) schenkt St. Peter in Rom „vela alba paschales“ bzw. „tetravila alba olosirica rosata paschatiles“ ([105] S. 3, 29, vgl. auch S. 10). Für die Bittprozessionen zu Lichtmeß ist Schwarz oder Dunkel (fuscus) bei Ps.-Alkuin [1, S. 163], in St. Alban Mainz [6, S. 90] und Rom bezeugt, dort noch für die Bußgänge (Letania major) und Karfreitag [1, S. 163]. Auch die Consuetudines von Einsiedeln und St. Maximin Trier schreiben im 10./11. Jh. dunkle Paramente für Karfreitag vor [5, V S. 94, 35 Anm.], ebenso das Leofric-Missale (Exeter, um 1075), zum Abdecken der Altäre am Gründonnerstag dagegen Schwarz [13, S. 222]. Für Ostern bleibt weiterhin Weiß verbindlich, in Gorze [5, V S. 123], Rom [1, S. 732], Trier [15, S. 251 u. Anm. 1105], Utrecht [8, Nr. 129 a]. Weihnachten begeht Cluny in Paramenten mit Goldbesatz, Pfingsten in Gold und Silber [5, I S. 10, 73]. Vor dem 12. Jh. also beschränken sich die bisher nachweisbaren Regeln weitgehend auf Hochfeste von ausgeprägtem Charakter und auf die seit vorantiker Zeit mit reichlichen Deutungen und Bedeutungen versehenen Farben Weiß und Schwarz, Hell und Dunkel. Dazu treten gelegentlich Silber und Gold.

Eine Anspielung auf rote Paramente zu Palmsonntag wird in einem Hymnus des Theodulf von Orleans († 821) vermutet [11, S. 91]; nach 1092 erhielt Gembloux einen blauen (iacintinum) Altarbehang für die Petrusfeste [16, Nr. 2679]. Doch kann man vielleicht erwägen, ob Schenkungen wie diejenige des Abtes Egelricus II. (984–994) an Kloster Croyland differenzierte F.-Regeln voraussetzen; er gibt je sechs Pluvialien in Weiß, Rot, Grün und Schwarz [17, Nr. 1159], also in den späteren liturg. Haupt-F.

Im Laufe des 12. Jh. bereichert sich das Bild auffallend. Es scheint nicht nur darauf zu beruhen, daß nun mehr Quellenmaterial vorliegt. Es kann auch nicht daran liegen, daß etwa zu dieser Zeit mehr kostbare farbige Stoffe importiert wurden als im 11. Jh. Doch ist m. W. bislang nirgends exakt definiert und bewiesen, daß und wie die Schriftauslegungen der Frühscholastik und die Entwicklung liturg. F.-Systeme mit ihren mystischen Deutungen zusammenhängen. Da noch immer die Herkunft und die Qualität der Quellen heterogen ist, empfiehlt es sich, sie weiterhin systematisch und nicht in historischer Folge vorzustellen. Für das gesamte Temporale liegen nun, wenn auch verstreute, Notizen vor, immer noch wenig zum Sanctorale.

Rote Paramente im Advent verlangt das Missale von York [129, XIX]. Weihnachten begeht man in Weiß (Fleury, Altardecke: [5] V S. 137), in Rot/ Gold (Cluny: [35] S. 14 Anm.) und Gold (Fruttuaria: [5] IV S. 23). Für Lichtmeß wird Weiß genannt (Rom: [1] S. 732), für die Fastenzeit Schwarz (Besançon: [36] S. XXVII; Mailand, hier auch Altar- und Pultdecke: [78] S. 83, 86). Am Palmsonntag begegnet Weiß in Saint-Albans [17, Nr. 3871], Rot in Fleury [5, V S. 140f.], Rot mit Purpur kombiniert in Besançon [36, S. XXX], Purpur in Montecassino [86, S. 97]. Rot für Paramente, Altartuch und Pultdecke benutzt Mailand in der ganzen Passionswoche [78, S. 83f., 86, 97f., 100ff.]. Gründonnerstag begeht die Kurie in Weiß [1, S. 732], Montecassino schreibt Schwarz beim Abdecken der Altäre vor [86, S. 104]; Fleury benutzt zur Feuerweihe weiße Paramente [5, V S. 143], Villeneuve (Avignon) goldene [5, II S. 47]. Spätestens in dieser Zeit also wird nicht nur eine Tages-F. bestimmt, sondern zwischen den einzelnen liturg. Funktionen – besonders in der Karwoche – differenziert. Die meisten Quellen und die verschiedenartigsten Vorschriften finden sich zu Karfreitag: Schwarz in Montecassino [86, S. 109], Polirone [96, S. 456], Rom, Lateran [107, S. 55], und York [129, S. XX]; Rot in Fleury [5, V S. 145] und Mailand [78, S. 40, 105, 108]; Purpur in Besançon [36, S. XXXV]; Gelb in Laon [69, S. 113]. Mailand benutzt auch noch am Ostersamstag Rot [78, S. 109], York zur Feuerweihe Weiß [129, S. XX]. Für Ostern selbst ist ausschließlich Weiß bezeugt, vgl. [36] S. XXXIX, XLI; [5] V S. 123; [64] S. 395; [1] S. 732; Mon. Germ., Script. VIII, S. 180 (Trier, um 1105), für Pfingsten bei Sicard Rot [1, S. 730). Zum Gebrauch „in letaniis“ erhält die Kath. Mailand eine rote Tunicella [16, Nr. 2667]. Saint-Albans hat eine purpurne Kasel für das Anniversar des Stifters [17, Nr. 3878]. – Es mangeln Anweisungen für die Marien- und Heiligenfeste. E. des 12. Jh. ist in Rom Weiß außer zu Lichtmeß auch für Mariä Verkündigung und Geburt bezeugt [1, S. 732], für Stephanus Rot zur Messe, Weiß, also die weihnachtliche Fest-F., für die voraufgehende Prozession [1, S. 732].

Falls es zutrifft, daß nicht nur der Ordinarius des Augustiner-Chorherrenstifts zum Hl. Grab in Jerusalem – dort legen es die topographischen Anweisungen nahe –, sondern auch seine vorgeschaltete F.-Liste eine Handschrift von vor der Eroberung Jerusalems (1187) kopiert, kämen weitere Belege für die Marienfeste (weiß) und Stephanus (rot), außerdem für Johannes Ev. (27. 12., weiß), Unschuldige Kinder, Peter und Paul (rot) und Allerheiligen (bunt) hinzu (s. Sp. 87f., 84).

Der Ordinarius des Utrechter Doms, um 1200, gibt ein in vieler Hinsicht verwirrendes Bild.

Neben zahlreichen sehr genauen Angaben stehen unvermittelt allgemeine Kennzeichnungen wie „cotidiane cappe“, „optima mappa“, „in cappis sericis“. Oder die Wahl wird dem Custos freigestellt: Die Kasel des Priesters sei gelb, die Paramente von Diakon und Subdiakon „secundum voluntatem custodis“, so zu den Festen Willibrord und Nicolaus conf. [123, S. <3>, <5>]. In der Regel werden mehrere F. nebeneinander benutzt (Paramente und Altartuch), z. B. Grün, Rot und Gelb für Beschneidung und Lichtmeß, Weiß, Rot und Grün zur inventio s. crucis ([123] S. <6 f.>, <8>, <11>). Auch zweifarbige Paramente kommen vor: eine gelbe Kasel mit grünem Futter, eine (rote) Dalmatika mit schwarzen Ärmeln [123, S. <5>, <31>]. Auffällig ist die Verwendung von Schwarz auch zu Weihnachten und Ostern [123, S. <5>, <27f.>]. Die Kategorien der Feste bzw. Heiligen sind nicht strikt voneinander geschieden: Bei der dritten Weihnachtsmesse wird auf den Gebrauch am Martinstag rückverwiesen, zu Laurentius mart. auf Wiro conf., zu Andreas ap. auf Willibrord conf., zu Michael auf Peter und Paul ([123] S. <5>, <14>, <4>, <15>). Mehrfach werden – wie späterhin nicht selten – zwei F. zur Wahl gestellt, z. B. Rot oder Schwarz (Ostersamstag), Weiß oder Schwarz (Ostermorgen), vgl. [123] S. <27>. – Nur mit Kenntnis der gängigen F.-Regeln und -Begründungen ist diesem höchst seltsamen Dokument ma. Liturgie nicht beizukommen.

3. Innozenz III. und der Farbgebrauch der römischen Kurie; Durandus

In schärfstem Gegensatz zu diesem krausen Reichtum stehen die Passagen über den F.-Gebrauch der curia Romana, die Innozenz III. gegen 1200 seinem Traktat „De sacro altaris mysterio libri sex“ einverleibte [3, Sp. 799ff.]. Er wählt nach einem allgemeinen Vorspruch die systematische Form der F.-Liste, zählt also zu jeder F. ihre Verwendungen auf.

Weiße Paramente braucht man zu den Festen Christi und Mariä, der Engel, der Geburt Johannes d. T., aller Bekenner und Jungfrauen, Allerheiligen, Bekehrung Pauli und Petri Stuhlfeier.

Rote Paramente (mit Neben-F. „coccineus“, also orangerot) verwendet man zu Pfingsten, den Festen des hl. Kreuzes (wahlweise Weiß), den Festen der Apostel und aller Märtyrer und Märtyrerinnen.

Schwarze Paramente beherrschen die Bußzeiten: Advent und Fasten, Karfreitag, außerdem das Totenofficium; die Neben-F. Violett kommt nur zum Fest der Unschuldigen Kinder und am Sonntag Laetare vor.

Grün schließlich (mit seiner Neben-F. Gelb) kennzeichnet alle festlosen Tage des Kirchenjahres.

Nur vier Haupt-F. dienen also für sämtliche damals allgemein verbreiteten Feste, alle Gruppen der Heiligen und die festlosen Zeiten, kurz für alle Tage des Kirchenjahrs, in ebenso klarer wie konsequenter Ordnung; dazu kommen die gleichfalls präzis gefaßten und durch zahlreiche, wohlausgewählte Bibelstellen belegten Deutungen bzw. Begründungen für den jeweiligen F.-Gebrauch (darüber Sp. 69ff.).

Hält man die außerrömischen F.-Kanones nach Innozenz mit ihren vielen individuellen, selten ganz logischen Varianten dagegen, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß gerade die Vorzüge von Innozenz' Text, System und Einfachheit, seine Übernahme eher hinderten. Denn er bot keinen Spielraum, etwa die Mystik der drei Weihnachtsmessen, das Bild der vom Himmel kommenden Flammen des Hl. Geistes oder die besonders unterschiedlichen Stände unter den Hll. Bekennern (Päpste, Bischöfe und Anachoreten, Kaiser und Fürsten, Advokaten und Bauernknechte) auch durch verschiedene liturg. F. zu kennzeichnen.

Die Schrift Innozenz' III. hat nie irgendeine Rechtsverbindlichkeit für andere Kirchen beansprucht; Innozenz selbst erwähnt abweichende F.-Gebräuche außerhalb der curia Romana, ohne Kritik. Der Einfluß seines Meßtraktats darf auch deshalb nicht überschätzt werden, weil ja gleichzeitig und an vielen Orten zumindest Ansätze zu liturg. F.-Kanones nachweisbar sind. Über tatsächliche Abhängigkeiten anderer F.-Listen von Innozenz' Schrift liegen keine systematischen Untersuchungen mit Beweisen vor.

Zur Vorsicht sollte mahnen, daß der Ordinarius von Exeter (1337) in seiner Einleitung zwar den F.-Gebrauch „iuxta morem curie Romane“ referiert [52, S. 12], jedoch sowohl vorher die „observancias proprias et consuetudines“ hervorhebt wie auch – was schwerer wiegt – sich im einzelnen keineswegs an den römischen Usus hält und Paramente in unliturg. F. bzw. F.-Kombinationen geradezu sanktioniert, allerdings nach reiflicher Beratung: „Si autem aliqua alia uestimenta uarij et incerti coloris forte habeantur, iuxta iudicium seniorum, secundum eorum pulcritudinem et ualorem in usum ponantur, alijs uestimentis interim parcendo“[52, S. 14]. Ähnlich differieren die Angaben im Hauptteil des Basler Dom-Ordinarius (1517) von den angehängten römischen F.-Regeln [33, S. 297ff.].

Auch die römische Kurie selbst hielt sich nicht genau an Innozenz' Schema. Es kam freilich nicht zu einem ganz neuen F.-Kanon, aber doch zu bemerkenswerten Erweiterungen. Sie sind faßbar einmal in den Ordines Romani des 13. und 14. Jh. ([19] Sp. 1063ff.; [99]; [100]), andererseits in den Avignoneser Inventaren.

Schon der Ordo XIII (1271/76) verlangt zum Advent violette statt der von Innozenz vorgeschriebenen schwarzen Paramente [19, Sp. 1114]. Für die Sonntage zwischen Weihnachten und der Epiphanias-Oktav nennt er Rot [19, Sp. 1116], für Palmsonntag Violett (offenbar als Fastenfarbe), „licet Ecclesia Gallicana rubeis utatur vestibus“ [19, Sp. 1117]. 1288 trägt der aus Frankreich stammende Martin IV. an Palmsonntag rot/goldene Paramente [99, S. 184].

Die Meßgewänder des päpstlichen Schatzes in Avignon hatten z. T. Farben, die in keinem der erwähnten Kanones unterzubringen sind: „diversorum colorum“ = bunt, „lividi“, „ardenti“, „rosacee“ [30, S. 187 u. ö., 218 u. ö., 288, 453], Rot/Grün und Weiß/Rot [30, S. 439, 459, 514]. Sehr häufig erscheint Gold [30, S. 63f., 92ff., 98, 191, 421ff., 436, 480ff.], ebenso Blau [30, S. 119, 204, 210, 286, 288, 311, 315, 348, 358, 477ff., 525], dieses ist einmal mit Schwarz, einmal mit Violett gleichgestellt.: „stolam indicam sive nigram“, 1314; „capella coloris indei seu violacei“, 1353 [30, S. 22, 170]. Es wird sich demnach um das wenig später im Ordo XV erwähnte Blau als abgemilderte Trauer-F. handeln (s. u.), doch kommen auch „azurino“ und „celestini“ vor [30, S. 217, 421 u. ö.]. Nennenswert ist noch eine schwarz/gelb/blaue Altardecke, 1353 [30, S. 198]. Zum Ornat (capella) gehören außer Paramenten und Altarbehängen noch gleichfarbige Faldistoriumsbehänge bzw. ein „Paramentum cathedre“ [30, S. 170f., 191]. Gelegentlich läßt sich nachweisen, daß diese Stücke nicht nur Tresor bildeten, sondern auch gebraucht wurden: „habuit magister capelle pro parando magnum altare capelle nove de colore indi racione adventus“, 29. Nov. 1356 [30, S. 322], ein weißes Pluviale mit Perlbesatz „pro tempore paschali“, 1371 [30, S. 476].

Der Ordo XV (des Petrus Amelius, † 1389, mit Nachträgen) stellt mehrfach und ausdrücklich das dunkle Blau (Indii coloris) mit den Trauer-F. Schwarz und Violett gleich, was den ähnlichen Gebrauch des Blau in vielen außerrömischen Kirchen erklären kann (s. Sp. 74, 75f.), besonders zu Advent und Fastenzeit: „modernis temporibus Romana Ecclesia istis tribus (= Schwarz, Violett, Blau) utitur quasi pro uno colore“ ([19] Sp. 1288, vgl. auch Sp. 1283, 1292, 1301, 1315, 1328). Außerdem kommen Variationsmöglichkeiten vor, die andernorts früher und häufiger praktiziert wurden: der F.Wechsel an Vigilien oder Tagen mit mehreren liturg. Zeremonien (Ostersamstag während der Litanei Wechsel von Violett zu Weiß: [19] Sp. 1329; Aschermittwoch Violett, aber nach der Aschenausteilung Schwarz, Violett oder Blau: [19] Sp. 1287f.); das Nebeneinander mehrerer liturg. F. zu einer Messe (am Ostersamstag der Papst in violettem Ornat, aber weißen sandalia: [19] Sp. 1322; zur Messe trägt der Zelebrans Violett oder Blau, Diakon und Subdiakon Weiß: [19] Sp. 1328); schließlich die Wahl zwischen zwei Haupt-F. (für Palmsonntag Violett oder Grün: [19] Sp. 1204). Auch dieser Ordo schreibt liturg. F. für die Behänge des pontifikalen Throns vor [19, Sp. 1287, 1302, 1306].

In seinem von 1493–1506 reichenden Tagebuch vermerkt der päpstliche Zeremoniar Johannes Burckard mehr die Abweichungen vom üblichen F.-Gebrauch; nahezu regelmäßig hat er am Palmsonntag Gelegenheit, sich über die „bestialitates“ des Sakristans oder die Unwissenheit des Papstes aufzuregen. Statt des korrekten Violett werden die schwarz/grünen Paramente Bonifaz' VIII. benutzt [101, I S. 143], in anderen Jahren Stolen für die Cantores in Rot, Schwarz und Violett bzw. in Weiß, Rot und Schwarz [101, I S. 177, 347], so 1490 auch die Paramente, nach Willen des Sakristans, „prout in villa sua fieri solet“ [101, I S. 402]. Gelegentlich entsteht die von Burckard gerügte Mehrfarbigkeit nur durch Mangel: Es fehlen violette Stolen zu Palmsonntag, schwarze zu Karfreitag [101, I S. 296, 298]. Der Papst, Alexander VI., setzt sich zweimal nicht mit seinen Wünschen durch: Zu Palmsonntag 1496 ist er für goldene Paramente, benutzt werden die schwarz/grünen [101, II 272f.]; zur Bittprozession wegen einer Tiberüberschwemmung spricht er sich für weiße Paramente aus, Burckard erklärt nur Violett für angemessen, Weiß sei eine Freuden-F. [101, II S. 252ff.]. – Noch zu erwähnen sind rot/goldene Paramente zu Epiphanias (Innozenz III.: Weiß; [101] I S. 442). Burckards Nachfolger, Paris de Grassis, hat wenig Notizen über liturg. F.-Gebrauch, sei es aus mangelndem Interesse, sei es, daß unter Julius II. weniger Regelwidrigkeiten vorkamen. Er berichtet – ohne Tadel – über eine in Rot zelebrierte Sonntagsmesse (Sept. 1506: [102] S. 47), über das Fest Innocentum in Himmelblau, weil Violett fehlte [102, S. 129], und bei derselben Gelegenheit über ein grau/rotes Brokatpluviale des Papstes, das normal für die Sonntage Laetare und Gaudete diente [102, S. 129f.].

Dagegen halten sich die 1538 von Paul III. approbierten F.-Regeln des L. Ciniolanus wieder strikt an die klare Einfachheit von Innozenz' Meßtraktat [103]. Einzig: Schwarz und Violett sind noch gleichgestellt, nachgetragen Trinitatis und Transfiguratio Domini (weiß), Gelb dient „in festivitatibus confessorum non pontificum“. Das Missale Romanum von 1557 [104] entspricht z. T. im Wortlaut den Formulierungen von 1538, aber Gelb fehlt. Mit dieser Rückkehr war der Weg für das Tridentiner Konzil angebahnt (s. u. Sp. 91ff.).

Durandus von Mende übernahm E. 13. Jh. die Passagen über den liturg. F.-Gebrauch von Innozenz nahezu wörtlich in sein Rationale [4, Bl. 80r. ff.]. Auch vom Werk des Durandus wird in der Regel pauschal behauptet, sein Einfluß sei höchst bedeutsam gewesen; Belege dafür fehlen und werden generell schwer zu erbringen sein, weil Durandus bekanntlich in der Regel gängige Lehrmeinungen kompilierte. Übernahmen in den Ordinarien von Münster i. W. (um 1286) und St. Salvator in Utrecht sieht Séjourné [123, S. 2, 23].

4. Hoch- und Spät-MA

Zwischen den ersten voll ausgebildeten F.Reihen im 12./13. Jh. und der grundlegenden Neuordnung nach dem Konzil von Trient lassen sich keine Entwicklungen oder auch nur Entwicklungstendenzen fassen, ebenso wenig regionale Gruppierungen. Aus dem reicheren Quellenmaterial des Hoch- und des Spät-MA ist erkennbar, welche Einflüsse den liturg. F.Gebrauch prägten, welche Faktoren ihn begünstigten oder einschränkten, wie er neben anderen Gebrauchskennzeichen für Paramente steht und gelegentlich von den Kriterien der Seltenheit und Kostbarkeit besiegt wird.

Wie Urkunden, Inventare etc. belegen, wurde ein hoher Prozentsatz an Paramenten und Altarschmuck geschenkt, nicht planmäßig angekauft, wodurch sich von selbst eine gewisse Willkür und Buntheit ergeben mußte. Stiftete nun eine Person von Rang und Einfluß einen kostbaren importierten Stoff, so wird man ihn – auch wenn seine Farbe dem liturg. Brauch nicht entsprach oder sich überhaupt keiner F.Regel fügte – natürlich trotzdem angenommen und bei Hochfesten benutzt haben.

In Evesham z. B. wird zur dritten Weihnachtsmesse Schwarz vorgeschrieben und dieser – höchst ungewöhnliche – Brauch mit der Schenkung einer besonders kostbaren schwarzen Kasel durch Kg. Knut (um 1034) erklärt [51, S. 162, 166].

Erschien eine lange benutzte Kasel verschlissen und unscheinbar, so wurde sie degradiert für den Gebrauch bei weniger wichtigen Gelegenheiten bis hin zur Benutzung durch die „pueri“ oder als Grabkasel [14, S. 163 Nr. 27] und ersetzt durch eine neue, die – sei es durch Gunst einer Schenkung oder durch Ungunst eines beschränkten Kaufangebots – nicht unbedingt gleichfarbig ausfiel. Vorsichtige Schreiber von F.-Regeln sehen solchen Wechsel voraus: „Supradictus modus signatus est iuxta vestium et ornamentorum dispositionen!, quae pro tunc in sacristia nostra habebantur. Quae tamen ceremoniae colorum possunt ex causis variari“ (Kloster Scheyern, 2.H. 15. Jh.: [7] S. 291). Außer zu dem kontinuierlichen Auswechseln schadhafter Stücke war man nicht selten gezwungen, nach Brandkatastrophen und Plünderungen einen ganz neuen Bestand aufzubauen; sehr zweifelhaft, daß man den zerstörten Paramentenschatz um des früheren Farbenordo willen exakt rekonstruieren konnte und wollte. Ob ein alter Ordinarius dem neuen Inhalt der Sakristeischränke angepaßt wurde oder ob man umgekehrt bestrebt war, den Ordinarius gültig zu halten, ist wegen der für keinen Ort auch nur annähernd vollständig überlieferten Quellen und Textildenkmäler nicht zu entscheiden.

Die Formulierungen bei Innozenz und Durandus trafen nicht in ein Vakuum, sondern stießen auf zum Teil schon fest etablierte eigene Ordnungen. Sie mögen hie und da, bei einzelnen Festen Veränderungen bewirkt haben. Abhängigkeit der einzelnen Bistümer von liturg. Vorschriften aus Rom besteht im MA generell nicht, das gilt auch für die F.-Ordnungen.

Wie weit aber müssen die Kirchen innerhalb eines Bistums dem Brauch der Kathedrale folgen? (Die exempten Stifts- und Klosterkirchen sind eo ipso nicht betroffen, zu den Orden s. u.).

Gelegentlich verordnen Synodalstatuten, z. B. die von Lüttich 1287, die Kirchen sollen anschaffen und benutzen einen Ordinarius der Domkirche (Paulus Volk, Der Liber Ordinarius des Lütticher St. Jakobs-Klosters [= Bekr. zur Gesch. des alten Mönchtums und des Benediktinerordens, 10], Münster i. W. 1923, S. LIII), ähnlich Séjourné [123, S. 2 Anm.4] und Drucken des 16. Jh. [115, S. XII f.]. Aber, ebenfalls nach Séjourné: Die Utrechter Kollegiatstifte folgen nur „suo modo“ [123, S. 23]. Daß gerade bei der liturg. F. ein genauer Anschluß kaum je zu fordern und zu erreichen war, liegt an den Beschaffungs- und Ergänzungsproblemen (vgl. Sp. 65); es ist unverhältnismäßig teurer und komplizierter, etwa die gesamte Fastenausstattung von Weiß auf Violett umzustellen als ein in der Kathedrale neu eingeführtes Festofficium zu übernehmen, wofür nur Nachträge in den liturg. Hss. zu machen und zu zahlen waren. Rückschlüsse vom F.-Gebrauch der Bischofskirche auf denjenigen in Kirchen ihres Sprengels sind also nicht erlaubt.

Besonders unübersichtlich ist der liturg. F.Gebrauch der Orden. Zusammenfassende Untersuchungen liegen nicht vor, bei den wenigen veröffentlichten Vorschriften ist in der Regel nicht ersichtlich, ob sie Rückschlüsse auf den Ordensgebrauch allgemein, auf denjenigen einer bestimmten Ordensprovinz zulassen oder doch nur für den einen Konvent gelten.

Bei *Benediktinern und *Cluniazensern gibt es zwar frühe Consuetudines mit einzelnen F.-Notizen, aber keine Zentralgewalt, die für Einheitlichkeit sorgte. Im Gegenteil, im 11. wie im 16. Jh. wird unterschiedlicher Brauch ausdrücklich toleriert. Vgl. etwa die langen Ausführungen des Lanfranc von Canterbury zu diesem Punkt, zusammengefaßt und beschlossen mit dem Satz: „quod nulla fere aecclesia imitari aliam per omnia potest“ (David Knowles, Decreta Lanfranci monachis Cantuariensibus transmissa [= Corp. consuetudinum monasticarum, 3], Siegburg 1967, S. 3), oder die Schlußbemerkung nach der Andechser F.-Regel (1525): „Possunt ista tamen aliquando iuxta considerationem mutari“ [7, S. 292].

Die Generalkapitelsrezesse der Zisterzienser enthalten nur allgemeine Luxusverbote. Bei den Paramenten heißt es 1134 und 1207, daß sie ohne Seide, einfach und einfarbig sein sollen; doch schon 1226 dürfen seidene Kaseln als Geschenk angenommen werden, 1256 seidene Altarbehänge zu den Hochfesten (J.-M. Canivez, Statuta Capitulorum Generalium Ordinis Cisterciensis [= Bibl. de la rev. d'hist. eccl., 9], Löwen 1933, S. 15, 335; ebd. 10, Löwen 1934, S. 48, 422). Die Einfachheit der Ordensregel ging bald verloren, Kloster Eberbach hatte im 16. Jh. nicht nur eine höchst eigenwillige, ja kuriose F.-Ordnung, sondern auch eine große Anzahl sehr kostbarer Ornate [48].

Der Ordinarius der Prämonstratenser aus dem frühen 13. Jh. folgt z. T. wörtlich den entsprechenden Zisterzienservorschriften (Ph. F. Lefèvre, L'Ordinaire de Prémontré [= Bibl. de la rev. d'hist. eccl., 22], Löwen 1941, S. XVII); zu den ersten F.-Regeln von 1622 s. Sp. 93.

Das Ordinarium der Karmeliter (gegen 1312) enthält keinerlei Angaben über liturg. F. Dies wird gedeutet als Beweis für die Armut des Ordens (Benedict Zimmermann, Ordinaire de l'ordre de N.-D. du Mont-Carmel [= Bibl. liturg., 13], Paris 1910, S. XIV f.).

Infolge ihrer wirtschaftlichen Struktur (Besitzlosigkeit) waren die Bettelorden auf Schenkungen angewiesen, was einheitliche F.-Bräuche nahezu unmöglich machte. Braun [1] zitiert gelegentlich aus einem Franziskanermissale des 15. Jh. (Vat. Capp. 206, ohne Angabe der Provenienz); es fällt auf, daß die F. nicht immer mit denen des Innozenz-Traktats übereinstimmen, obwohl der Orden sonst dem römischen Ritus folgt. Auch die Generalkapitel der Dominikaner wenden sich nur allgemein gegen „curiositates“, bei den Paramenten verbieten sie 1240 Gold- und Edelsteinschmuck, der Gebrauch seidener Pluvialien wird eingeschränkt auf den „hebdomadarius“ (B. M. Reichert, Acta Capitulorum Gencralium ordinis praedicatorum, Bd. 1 [= Mon. ordinis fratrum Praedicatorum, 3], Rom und Stg. 1898, S. 15). Das Inv. des Franziskanerklosters Hannover (J. Studtmann, Gesch. des Franziskaner-Klosters zu H., Unsere Diözese 2, 1928, 69ff.) oder die Schenkungen an das Dominikanerkloster in Lübeck zwischen 1350 und 1443 erweisen auch hier reiche und kostbare Bestände (Urk.buch der Stadt Lübeck, Bd. 2.2, Lübeck 1858, Nr. 977; ebd. Bd. 4, 1873, Nr. 508; ebd. Bd. 6, 1881, Nr. 179; ebd. Bd. 7, 1885, Nr. 378, 552, 696; ebd. Bd. 8, 1889, Nr. 55, 101, 124).

Die Gottesdienstordnung des armen, aber auf Würde und Ordnung des Kults sehr bedachten Konvents der Brüder des gemeinsamen Lebens (Fraterherren) in Hildesheim versucht, trotz eines bescheidenen Bestandes doch eine sinnvolle liturg. Stufung zu erreichen; Kompromisse zwischen einem ausgebildeten F.-Kanon und Benutzung je nach Kostbarkeit bzw. Bildschmuck waren allerdings unvermeidlich [60].

Für die Mehrheit der Kirchen hat sich das Problem der liturg. F. überhaupt kaum gestellt: Dorfkirchen, unbedeutende Pfarren und arme Ordensgemeinschaften, die sich mit 1–4 Ornaten begnügten, konnten diese nur nach Wert und Wohlerhaltenheit ordnen (festivale – dominicale – feriale – quadragesimale, viele Belege in den Visitationsrezessen bei [17] und [13] S. 7ff.); dort also wird der jeweils schönste, kostbarste oder neueste zu den Hochfesten, zu allen, gebraucht worden sein. Doch auch die reich ausgestattete Stiftskirche von Pleshy schreibt E. 14. Jh. für die allgemeinen und lokalen Hochfeste vor: „utantur ... de melioribus et solempnioribus vestimentis de quocumque colore censeantur“ [13, S. 228].

Also auch lange nach 1200, auch bei den Ordinarien bedeutender Kirchen finden sich Angaben über liturg. F. nicht gleichmäßig und systematisch. Es kann entweder bedeuten, daß zwar ein F.-Kanon vorlag, aber an anderer Stelle notiert und nicht erhalten oder nicht ediert; es kann auch heißen, daß man sich nach mündlich tradiertem Brauch richtete („vestibus solitis, more consueto induti“ o. ä.) oder – wieder in Pleshy – „secundum ordinacionem et dispositionem sacriste“ [13, S. 229]. Man kann schließlich vielfach nachweisen, daß die Zweckbestimmung eines Paramente statt durch seine F. durch seine Stoffqualität oder seinen Bildschmuck ausgedrückt wird.

So schreibt der durchgehend mit F.-Anweisungen arbeitende Magdeburger Ordinarius zum Nikolausfest eine „cappa Baldekina“ vor, bezeichnet also nur das Material, das in ganz verschiedenen Farben vorkommen kann [14, S. 185]. Und in Pleshy und Utrecht braucht man zu Epiphanias eine „cappa stellata“ – das (hier inhaltlich sinnvolle) Bildmotiv ist entscheidend ([13] S. 228, weitere Beispiele S. 40f.; [123] S.<38>).

Wie noch heute [1, S. 728] war auch im MA die liturg. F. eines Paraments diejenige seines Stoffgrundes, nicht des Musters.

Ausdrücklich bestimmt so das Ordinale von Exeter, 1337, nach Aufzählung der liturg. F.: „quilibet horum colorum ita considerandus est, si maior pars, qui campus panni dicitur, huisusmodi fuerit, quamuis auro uel alio colore fuerit permixtus“ [52, S. 12]. Der Ausdruck „campus“ – dazu franz. „campaigne“ [10, I S. 406] und mhd. „poden“ = Grund [90, S. 29] – kommt in den Kurien-Inv. von Avignon [30, S. 26, 56, 423 u. ö.], in Aquileia [25, S. 17], in Olmütz [92, S. 171] und Rom vor [106, S. 95, 117], ebenso in weiteren engl. Schriftquellen [17, Nr. 1677, 1913, 2741, 2745 u. ö.], wenn auch relativ selten neben der üblicheren Beschreibung nach F. und Muster bzw. Bildschmuck; vielleicht wurde er dann angewandt, wenn bei den stark- und mehrfarbig gemusterten Stoffen nicht auf den ersten Blick zu erkennen war, was als Grund und was als Muster anzusehen sei.

Viele Paramente entziehen sich einer Klassifizierung nach den gebräuchlichen liturg. F., wie erhaltene Stoffe (s. o. Sp. 55) und Inventare lehren.

Als erste Gruppe sind die mehrfarbig (diversi coloris, mixti coloris, varii coloris, bunt) und oft in zwei liturg. Haupt-F. gehaltenen Stücke zu nennen. Beispiele aus den Inv. von St. Peter, Rom, und St. Paul, London, geben folgende Kombinationen: Rot/Grün, Blau/Rot, Weiß/Rot [106, S. 64f., 72, 116, 73, 120] bzw. Purpur/Gelb, Weiß/Gelb, Gelb/Blau, Gelb/Rot, Rot/Blau, Weiß/Grün, Rot/ Weiß, Schwarz/Weiß, Schwarz/Rot [17, Nr. 2741, 2744, 2746, 2911, 2915, 2916]. Aufschlußreich ist das Inv. von Hurst [17, Nr. 2170]: „unum pallium sericum quod fuit cuiusdam militis, quod est partitum de cendalo rubeo et croceo, unde facienda est casula“ (vgl. dazu [13] S. 187f.). Da nicht nur Stoffe, sondern auch getragene profane Gewänder zum Umarbeiten in Paramente gestiftet wurden, mag Ähnliches zur Zeit der mi-parti-Mode häufiger vorgekommen sein.

Doch auch einfarbige Stücke oder solche mit bestimmbarer Grund-F. lassen sich oftmals nicht farblich definieren. Die ebenso präzisen wie profanen Beschreibungen lauten dann etwa „casula ... colore de soupe en vin“ [17, Nr. 930], „horseflesh“ [13, S. 168], „Eselfarb“ [48, S. 427], „incarnatae“ [24, 28 S. 309], „epatico“, „obscura“, „marmorea“ [17, Nr. 2741, 2743]. – Purpur ist ohne erläuternden Zusatz nicht zu identifizieren, je nach Verfahren und Intensität der Färbung kann er weißlich, grün, rot bis schwärzlich ausfallen; das Londoner Inv. von 1245 z. B. differenziert zwischen „purpureo sanguineo sive epatico“, „rubea purpura“, „purpura quasi marmorea“, „nigra purpura“, „purpura fusca“ ([17] Nr. 2743, 2745; vgl. auch [13] S. 165f.).

Schließlich entziehen sich die als besonders kostbar gewerteten, ganz oder teilweise bestickten Paramente weitgehend der F.-Klassifizierung. Zur ihrer Wertschätzung vgl. das Ordinale von Exeter: „Tamen si ualde preciosa et aspectu pulcra, utpote ymaginibus debroudata uel uarijs coloribus singulariter adornata habeantur uestimenta, eisdem in festis precipuis maioribus est utendum“ [52, S. 13]. In England, das die meisten und besten Bildstickereien herstellte, gab es deshalb gelegentlich Sonderregelungen für gestickte Ornate; die sonst geforderte Gleichfarbigkeit für die Pluvialien von Prior, Cantor und Subprior gilt nur, sofern „capae non sunt brudatae“ (Edward Maunde Thompson, Customary of the Benedictine Monasteries of Saint Augustine, Canterbury, and Saint Peter, Westminster, Bd. 1 [= Henry Bradshaw Soc, 23], London 1902, S. 92, ebenfalls für Westminster: [13] S. 226).

C. Deutungen und Begründungen

Nach einhelliger Überzeugung der Liturgiker wurde die liturg. F. zunächst nicht oder nicht durchgehend auf Grund einer symbolischen Ausdeutung gewählt, sondern diese aus der durch verschiedenartige Überlieferungen und Überlegungen für ein bestimmtes Fest gebräuchlichen Paramenten-F. entwickelt. Wie elegant gelegentlich aus der Not eine Tugend, dem Mangel eine theologisch ansprechende Begründung gemacht wurde, lehrt der Ordinarius von Rouen: An einer Prozession beteiligen sich alle Kleriker der Kathedrale in – verschiedenfarbigen – Chorkappen, „cum ecclesia, licet ditissima, tot ejusdem coloris ornamenta suppeditare non possit quot sunt clerici. Attendant illi quod sponsa Christi 'circumdata' sit ‚varietate'“ (das Zitat aus Ps. 44, 10 [Vg.] wird häufig auf die Ecclesia gedeutet; [108] Sp. 114).

Schon vorkarolingische liturg. F.-Gebräuche treten zugleich mit ihren Deutungen auf (s. o. Sp. 59). Nicht nur als vereinzelter Hinweis, sondern systematisch durchgeführt und mit zahlreichen Bibelstellen gestützt, erscheinen sie aber erst E. 12. Jh. in Innozenz' III. Meßtraktat [3] und – erweitert – im Rationale des Durandus [4]. In den liturg. Hss. dagegen, den Ordinarien etc. sind solche Begründungen selten und ungleich; auf einen Codex, der sie nicht durchgehend, aber häufig enthält [77], kommen Dutzende anderer, die nicht eine oder allenfalls eine geben. Es bedeutet sicher nicht, daß man sich bei der Wahl bestimmter Paramenten-F. nichts gedacht habe, sondern nur, daß man die ortsübliche Deutung entweder schriftlich an anderer Stelle oder aber nur mündlich tradiert hat. Im Folgenden müssen also die Erklärungen von Innozenz und Durandus zwangsläufig zu breiten Raum einnehmen. Und den Grund für eine bestimmte liturg. F. zu erraten, ist nicht einmal bei klaren Analogien aus anderen Ordines sicher möglich.

In den Quellen stehen alle im Folgenden unterschiedenen Arten der Begründung bzw. Deutung übergangslos nebeneinander, in der sogen. Gallikanischen Meßerklärung um 700 ebenso wie bei Innozenz III. gegen 1200; man scheint sie demnach nicht als verschiedenartig und – theologisch gesehen – verschiedenwertig empfunden zu haben.

Als erste Gruppe ist F.-Erklärung bzw. -Wahl auf Grund biblischer Fakten zu nennen.

So ist Weiß zu Epiphanias Abbild von Licht und Glanz des Sterns, gewählt „propter splendorem stellae, quae magos adduxit“ (Innozenz: [3] Sp. 800; Durandus: [4] Bl. 80r; ähnlich auch Magdeburg: [14] S. 184); zu Ostern bei Ps.-Germanus (s.o. Sp. 59), weiterhin bei Innozenz [3, Sp. 800], Durandus [4, Bl. 80v] und Magdeburg: „quia angelus apparuit mulieribus in stola candida“ [14, S. 185]; zu Himmelfahrt – die Männer in weißen Kleidern – bei Innozenz, Durandus ([3] Sp. 800; [4] Bl. 80) und im Ordinale von Barking: „pro eo quod Dominus Jhesus fertur ascendisse in celum cum candida turba angelorum“ ([32] S. 324; vgl. auch [13] S. 229). – Zu Pfingsten werden rote Paramente benutzt „propter sancti Spiritus fervorem“ ([3] Sp. 801; ähnlich [4] 80v) bzw. „quia rubedo colorem et calorem ignis ostendit, quo spiritus sanctus apostolis in ligneis igneis apparuit et inflammavit“ (Magdeburg: [14] S. 185). Rot verdeutlicht das Blutvergießen, die Passion Christi, so in Magdeburg zur Beschneidung Christi „propter effusionem sanguinis“ [14, S. 184], so in Konstanz zur Dominica de passione „propter passionem Christi que hac die incipitur“ [68, S. 68]. Rot (neben Weiß) für die Feste des hl. Kreuzes, „in qua Christus sanguinem fudit pro nobis“, begründen Innozenz und Durandus mit Jes. 63, 2: „Quare ergo rubrum est indumentum tuum, et vestimenta tua sicut calcantium in torculari?“ ([3] Sp. 801; [4] Bl. 80v und englische Pontifikalien, „quia Christi sanguine est sanctificata“ [13, S. 230]. In der Nachfolge Christi leiden die Märtyrer, ihnen gebührt Rot „propter sanguinem passionis, quern pro Christo fuderunt“ [3, Sp. 801].

Andere Begründungen gehen auch von biblischen Texten aus, jedoch in mehr übertragenem Sinn.

So schreibt der Magdeburger Ordinarius Weiß für die Weihnachtsmesse vor „ad demonstrandum ... candorem vere lucis“ [14, S. 184]; zu Lichtmeß erscheint Weiß mit dem Zitat „lumen ad revelationem gentium“ ([3] Sp. 800; [4] Bl. 80v), zu den Engelfesten mit Hiob 38, 7 „Ubi eras, cum me laudarent astra matutina“ ([3] Sp. 800; [4] Bl. 80r) und zu den Festen heiliger Jungfrauen, die nicht Märtyrer waren, mit Apok. 3, 4 bzw. 14, 4 „et ambulabunt mecum in albis, quia digni sunt“ bzw. „... virgines enim sunt. Hi sequuntur Agnum quocumque ierit“ ([3] Sp. 800; [4] Bl. 80r). Exeter kombiniert zu Fronleichnam weiße und rote Paramente, sie erinnern an Brot und Wein, Leib und Blut Christi [52, S. 14]; der in diesem Zusammenhang zitierte Vers aus dem Hohenlied „Dilectus meus candidus et rubicundus“ (5, 10) wird nochmals für Weiß und Rot zu den Festen jungfräulicher Märtyrerinnen herangezogen [52, S. 14]. Schwarz bzw. Violett zum Fest der Unschuldigen Kinder (neben Rot zur Oktav) begründen Innozenz und Durandus „propter tristitiam, quia, vox in Rama audita est, ploratus et ululatus multus, Rachel plorans filios suos, et noluit consolari, quia non sunt'“ (Matth. 2, 18; [3] Sp. 802; [4] Bl. 80r).

Eine dritte Gruppe von Begründungen geht wiederum aus von Bibelzitaten, knüpft an sie jedoch weiterreichende theologische Erörterungen.

Vgl. etwa Magdeburg zu Advent: schwarze Paramente, „quia adventus representat tempus sub lege“ ([14] S. 184; ähnlich [13] S. 230), entsprechend für die Weihnachtsvigil eine abgemilderte Trauer-F. – Blau oder Violett –, „quia populus gentium et iudeorum necdum vidit lumen veritatis“ [14, S. 184]. Nach dem Ordinale von St. Mary's York bedeuten die drei Weihnachtsmessen, daß durch Christi Geburt erlöst wurden „patres trium temporum, scilicet, sub lege nature, sub lege scripta, et sub lege gratie“ [131, S. 186]. Die Konsequenz für die liturg. F. ist schon bei Beleth (E. 12. Jh.) gezogen, der für Weihnachten (und Ostern) untereinander ein schwarzes, ein weißliches und ein rotes Altartuch vorschreibt, durch die die drei Heilsepochen versinnbildlicht und nacheinander sichtbar gemacht werden [1, S. 731]. Der Brauch begegnet weiter bei Durandus [4, B. 17v, 81v zu Ostern] und in Magdeburg, hier in der Folge Schwarz–Purpur oder Rot–Weiß, „ad representandum tria tempora huius mundi“ [14, S. 184]. – Die schwarzen Paramente der Fastenzeit deuten an, daß „primi parentes fuerunt ceci et inscii veri lucis, excecati tenebris ignorancie, et pessimis ydolatriis se obscurando“ [14, S. 184], während Innozenz und Durandus sie allgemein „in die afflictionis et abstinentiae“ vorschreiben ([3] Sp. 802; [4] 81r). Zum Fest der Enthauptung Johannes' d. T. wählt Exeter Violett statt des üblichen Rot der Märtyrer, „quia (Johannes) ad limbum descendit“, nicht unmittelbar ins Paradies einging [52, S. 13], ebenso englische Pontifikalien zum Fest der Unschuldigen Kinder, „quia ad limbum descenderunt“ [13, S. 230].

Die nächste und letzte Gruppe läßt sich von der vorigen vielfach schwer trennen. Denn hier werden liturg. F. nach der auf biblische oder theologische Inhalte bezogenen allgemeinen F.Symbolik festgelegt.

Innozenz und Durandus nennen für das Fest der Geburt Christi und des Johannes d. T. Weiß, „quoniam uterque natus est mundus, id est carens originali peccato ... Joannes autem etsi fuit conceptus in peccato, fuit tamen sanctificatus in utero“ ([3] Sp. 800; [4] Bl. 80r; dazu [13] S. 229). Hier also wird Weiß allgemein als F. der Reinheit verstanden, anderswo als solche der Unschuld und Unversehrtheit, weshalb die Marienfeste wie auch die des Johannes Ev. (29. Dez., 6. Mai oft rot, s. u. Sp. 88) und der hll. Jungfrauen bevorzugt in Weiß begangen werden „propter integritatem et innocentiam“ [3, Sp. 800]. Vgl. weiter Weiß zur Weihnachtsvigil in einem Augustinermissale von 1506 „in signum pudoris partus futuri“ [1, S. 740], zu Mariä Himmelfahrt „propter immaculatam ipsius virginitatem“ (Magdeburg: [77] fol. 155v), zur Kirchweihe „propter nuptias Christi et ecclesiae“ ([13] S. 229; ähnlich [3] Sp. 800) und noch allgemeiner: „per albedinem vestis munditia mentis designatur“ (Rouen: [108] Sp. 52) bzw. „albus color inter omnes est prior, purior, simplicior, et festivior“ [13, S. 229]. Rote Paramente bezeichnen auch „justitiam et severitatem“ [101, I S. 182], während nach Durandus Rot die Caritas versinnbildlicht (weiß – vitae mundicia; schwarz – carnis mortificatio; grün – contemplatio: [4] Bl. 17v). Hier hat also auch das von Innozenz nüchtern als Zwischen-F. eingestufte, wenn auch mit einem Schriftzitat erläuterte Grün (Cant. 4, 13f.: Cypri cum nardo, nardus et crocus) seine Auslegung gefunden, das Grün, das schon früher mit Gelb gern für die Feste der Bekenner gewählt wurde. Anders deutet ein Franziskanermissale das Gelb der Bekennerfeste, „signum eorum abstinentiae et afflictionis“ [1, S. 752]. Positiver fassen es die engl. Pontifikalien auf: „Croceus color aspectu est maturus et medius inter album et rubeum, auro simile fulgente“ [13, S. 230]. Grün im Sinn von Leben und Hoffnung findet sich in einem Rituale von Soissons. Es schreibt grüne Paramente am Ostersamstag zum „Exultet“ vor, „viror namque vestimentorum redemptionem nostram appropinquante jam die resurrectionis vivere designat“ [18, S. 161]. In gleiche Richtung geht eine engl. Interpretation: „Viridis color vividus est et visu jocundus atque confortaturus. Illis igitur temporibus congruit quibus fides incarnationis et infantiae Salvatoris necnon fides Sanctae Trinitatis recolitur; quia justus ex fide vivit et virescit pariter et resurget“ [13, S. 230]. – Auch die im strengen Sinne unliturg., aber weitverbreiteten mehrfarbigen Stoffe in kirchlichem Gebrauch erhalten bei Durandus Symbolwert, „ut ex diversitate colorum ipsorum notetur, quod homo, qui est Dei templum ornatus esse debet varietate seu diversitate virtutum“ [4, Bl. 17v].

F. können endlich nicht nur einzelne moralische Qualitäten ausdrücken, sondern auch eine allgemeine Gestimmtheit: Weiß „in signum laetitiae et victoriae“ [1, S. 739] oder „gaudii et leticie“ [14, S. 185]; „niger color lugubris est“ [13, S. 230].

Ob der liturg. F.-Gebrauch und seine Deutungen seinerseits auf die allgemeine F.-Symbolik des MA zurückwirkten, kann hier nur gefragt werden. Immerhin finden sich auffallende Parallelen.

Der im späteren 12. Jh. im Auftrag Heinrichs des Löwen verfaßte „Lucidarius“ sagt vom Paradies: „wen alse hie di lilien wiz sint unde die rosin rot, also ist dort manigerhande farwe an in (den Seligen) . die martiler hant eine varwe an in, die bihter hant eine, die megede hant eine . daz sprichet man es si ir gewant“ (Felix Heidlauf, Lucidarius [= Dt. Texte des MA, 28], Bln. 1915, S. 72); auffallend die eigene F. der Bekenner, die sich zwar bei Innozenz III., aber sonst selten vor dem 13. Jh. nachweisen läßt. Wenn das Alte Passionai (E. 13. Jh.) die Seligen im Himmel beschreibt und dabei den Märtyrern rote, den Keuschen weiße, den Predigern grüne, den Enthaltsamen gelbe Gewänder gibt, so handelt es sich auch nicht um Paramente, entspricht jedoch weitverbreitetem liturg. F.-Gebräuchen für Märtyrer, Jungfrauen und Bekenner (K. A. Hahn, Das alte Passional, Ffm. 1845, S. 4). Gleichartiges in der Malerei zeigt der Allerheiligenaltar Burgkmairs, 1507 (Abb. 1 [s. Sp. 1f.]; Ausst.Kat. „Hans Holbein d. Ä. und die K. der Spätgotik“, Augsburg 1965, Nr. 154, 155). – Parallelen zu liturg. F.-Gebräuchen geben die Topoi der Blumenbeschreibung – weiße Lilien, rote Rosen, violette Veilchen – etwa in einer Dichtung „De Ornamentis Ecclesiae“ (Anal, hymnica, Bd. 21, Nr. 193) oder in einer Predigt des hl. Bonaventura (Opera omnia, Bd. 9, Quaracchi 1901, S. 245), bei Honorius noch die Zufügung „virides herbae“ (= sapientes: Migne, P. L., Bd. 172, Sp. 594), endlich die erbaulichen Betrachtungen über die 12 Edelsteine und ihre Kräfte [17, Nr. 5494, 5500ff.].

D. Die liturg. F. im Kirchenjahr

Um das Charakteristische der ma. Liturgie, den reich gestuften Wechsel der Feste und Festzeiten anzudeuten, der sich ja nicht nur in F. und Kostbarkeit der Paramente ausspricht, sondern gleichermaßen in der Zahl der Lichter, den zur Verehrung ausgesetzten Reliquien in ihren kostbaren Behältern, dem Geläut, der Vokal- und Instrumentalmusik etc, soll abschließend die liturg. F.-Gebung in der Folge des Kirchenjahres beschrieben werden.

Da die Quellenüberlieferung knapp und zufällig ist, kann jegliche Gruppierung und damit Verallgemeinerung nur mit großen Vorbehalten gelten: Jeder neu edierte Ordinarius, jede neu ausgewertete Urkundenpublikation wird das Bild bereichern, auch erweitern.

Ein Hinweis scheint noch notwendig. Jos. Braun [1] zieht für den liturg. F.-Kanon im MA fast ausschließlich Quellen über liturg. Obergewänder heran; nach den Quellen schon des 8. Jh. unterliegen nicht selten auch Altarbekleidungen und Velen, Pultdecken, Faldistorienbehänge, Kirchenfahnen u. a. dem F.-Wechsel. Sie sind also in den folgenden Ausführungen mitberücksichtigt. Selbstverständlich konnten sich nur reiche Kirchen diese – für den geistlichen oder weltlichen Betrachter gewiß sehr eindrucksvolle – F.-Gleichheit aller im Gottesdienst verwendeten Textilien leisten. Der Gleichklang ist die Regel, doch kommen auch einander ergänzende und erläuternde F.-Kombinationen vor: so in Jerusalem zu Epiphanias zum himmelblauen Altartuch goldene Paramente, zu Allerheiligen ein weißes oder rot/goldenes Altartuch, dazu bunt gemischte – „omnium colorum“ – Paramente [64, S. 394f.].

Das Temporale.

Indikationen einer F. sind nach Orten vorgenommen; dadurch erscheinen Quellensammlungen in Zitaten mehrfach.

Der Advent als Zeit der Buße und Erwartung steht im Zeichen dunkler Paramente. Neben dem meistverbreiteten Schwarz ([7] S. 291; [24] 28 S. 179; [46] S. 76; [9] S. 573; [53] S. 167; [8] Nr. 31; [64] S. 394; [13] S. 212; [14] S. 184; [84] S. 72 [88] S. 38; [100] S. 9; [7] S. 290; [120] S. 5; [124] S. XVIII; außerdem [1] S. 740; [13] S. 133; [18] S. 28) kommt Blau ([30] S. 322; [13] S. 213; [130] S. 233), vereinzelt Braun [7, S. 290] vor. Violett gilt – jedenfalls in Rom – als gleichbedeutend mit Schwarz ([25] S. 164: pavonatius; [12] S. 521 mit Anm. 32; [19] Sp. 1114, 1155, 1275; [101] I S. 229; [103] S. 200), in Exeter [52, S. 13] und anscheinend auch in Trier [15, S. 216] als Abmilderung, dort am 1. und 3. Sonntag, hier an allen Sonntagen. Rot ist seltener ([43] S. 126; [51] S. 166; [80] S. 302, Sonntage; [13] S. 228; [127] S. 231; außerdem [1] S. 740; [13] S. 40, 70), vereinzelt sind Purpur [13, S. 40], Grün ([33] S. 299; [84] S. 72, Sonntage), Gelb [24, 28 S. 174] und Gold [48 S. 428]. Das mehrfach erwähnte Weiß ist hier wohl nicht wie sonst als Freuden-F. zu werten, sondern gleicht sich vielleicht den Bräuchen der zweiten Bußzeit, den Fasten, an ([22] S. 21ff.; [65] S. 90; [13] S. 226; [75] S. 269f., [82] S. 12). Ein weiß/ braun/schwarzes Altartuch benutzt Olmütz [92, S. 229, Sonntage].

Die Weihnachtsvigil wird teils noch in den Trauer-F. des Advent begangen (Schwarz: [64] S. 394; [1] S. 741; Violett: [14] S. 184; [1] S. 741; Blau: [14] S. 184; Braun: [48] S. 428), auch in Grün ([33] S. 299; [37] S. 111), häufiger schon wie das Weihnachtsfest selbst: Weiß ([22] S. 73; [7] S. 291; [33] S. 297; [5] V S. 137; [70] S. 27; [82] S. 20; [94] S. 142; [19] Sp. 1115, 1154; [103] S. 199; [108] Sp. 124 und [1] S. 741), Rot ([51] S. 166; [65] S. 94; [80] S. 302; [18] S. 31; [109] Sp. 160), dazu Rot/Gold [35, S. 14 und Anm.] und Gold [5, I S. 9, II S. 37].

Am Weihnachtsfest selbst herrscht Weiß vor ([22] S. 76; [33] S. 119, 297; [69] S. 48; [19] Sp. 1116, 1154, 1181, 1183f., 1277, 1279; [100] S. 11; [103] S. 199; [109] Sp. 162; [3] S. 213; [129] S. XX); mit Weiß/Gold: [12, S. 519 mit Anm. 10 und 11]. Rot ist seltener: [24] 28 S. 175; [49] S. 392; [54] S. 77; [89] S. 149; [124] S. 83; außerdem [1] S. 740. Oft werden Weiß und Rot kombiniert ([80] S. 302; [84] S. 65). Exeter stellt Weiß und Rot zur Wahl [52, S. 13]. Auch Gold ist nicht selten: [24] 28 S. 176; [5] I S. 10, IV S. 23; [60] S. 352; [70] S. 27; [20] S. 166*; [93] S. 291; dazu Gelb [65, S. 94] und Grün [49, S. 396]. – Die drei Weihnachtsmessen (Dominus dixit; Lux fulgebit; Puer natus est) werden oft durch verschiedene F. charakterisiert und ebenso gedeutet wie die erwähnten Altartücher (Sp. 71) in Schwarz-Weißlich-Rot bzw. Schwarz-Purpur oder Rot-Weiß. Die F.-Reihen sind verschieden aufgebaut, doch fast immer so, daß sie von den dunklen und trüben zu den strahlenden F. des Lichts führen: Schwarz-Rot/Gold-Weiß (Jerusalem: [64] S. 394), Violett-Rot-Weiß (Romans), Violett-Weiß-Rot (Narbonne), Schwarz-Weiß-Rot (Prag: [13] S. 147), Grau-Rot/Gold-Grün/Gold (Eberbach: [48] S. 428), ?-Grün-Weiß (Marseille: [82] S. 25), Weiß-Gelb-Rot (Konstanz: [68] S. 64f.), Weiß-Rot-Weiß oder Gelb (Scheyern: [7] S. 290), Weiß-Rot-? (Arras: [27] S. 130, 376), Rot-Weiß-Rot „cum gemmis“ (Breslau: [42] S. 11), Weiß-Rot-Gold (Andechs: [7] S. 291). Sonderregelungen gibt es gelegentlich für das Lesen des „Liber generationis“, des Stammbaums Christi: Grün in Langres [18, S. 34], Weiß in Hildesheim [60, S. 351], Weiß und Schwarz/Gold bzw. Weiß, Schwarz/ Gold und Blau in Utrecht [123, S. <5>, <37>], Gold in Jerusalem [64, S. 394], Bunt in Brügge [43, S. 127]. Eine auffällige Ausnahme macht Evesham mit Schwarz zur dritten Messe ([51] S. 166; zur Begründung s. Sp. 65).

Das Fest der Beschneidung Christi wird entweder wie die übrigen Herrenfeste in Weiß, oder, wegen der ersten Blutvergießung, in Rot begangen (zur Begründung s. Sp. 70). Auch Kombinationen beider F. kommen vor. Weiß: [22] S. 93ff.; [7] S. 291; [13] S. 211 und 226; [82] S. 32f.; [84] S. 73; [94] S. 144; [13] S. 228; [19] Sp. 1154, 1195; [101] I S. 283; [102] S. 130f.; [103] S. 199; dazu Weiß/ Gold [12, S. 519 und Anm. 11]. Rot: [37] S. 94; [42] S. 12; [14] S. 184. Weiß oder Rot: [52, S. 13]. Weiß und Rot: [13, S. 213]. Rot mit Besatz aus Goldstoff erwähnt Halle [20, S. 192*]. Rot/Gold: Eberbach [48, S. 427]. Gold: Lincoln [70, S. 16]. Auffällig sind Jerusalem mit Schwarz [64, S. 394] und die Kombination von Grün, Rot und Gelb in Utrecht und Vienne ([123] S. <7>; [124] S. XVIII). Zu Epiphanias versinnbildlichen Weiß, Rot oder Gold den Glanz des Sternes, der die Könige führte (s. Sp. 70). Weiß: [33] S. 297; [42] S. 12; [13] S. 226; [80] S. 302; [82] S. 35; [84] S. 73; [94] S. 144; [19] Sp. 1154, 1282; [101] I S. 132; [102] S. 134; [109] Sp. 164; [7] S. 290; [13] S. 214. Rot: [13] S. 211, 133; [14] S. 184. Weiß oder Rot: [52, S. 13]. Weiß mit Schwarz und Gelb: [123, S. <7>]. Weiß und Gold: [22, S. 102ff.]. Weiß/ Gold: [12, S. 519 und Anm. 12]. Gold: [7] S. 291; [37] S. 96; [70] S. 16. Rot/Gold: [101] I S. 442; [13] S. 41. Gold und Himmelblau: [64, S. 394]. Gelb und Rot: [109, Sp. 164]. Als Ausnahme benutzt Eberbach das „Eselfarb gülden“ Meßgewand [48, S. 427].

Den Wochen zwischen der Epiphaniasoktav und dem Beginn der Vorfastenzeit werden meist die neutralen Zwischen-F. zugewiesen. Grün: [22] S. 118ff.; [52] S. 13; [14] S. 184; [84] S. 72, die Sonntage; [19] Sp. 1116, 1134, 1155; [101] I S. 5; [103] S. 200; außerdem [1] S. 741. Grün mit gelben Streifen: [74, S. 38, für alle Sonntage]. Gelb: [7, S. 291]. Daneben weisen abgemilderte Trauer-F. schon auf die Fastenzeit voraus Blau: ([7] S. 291; [12] S. 522 mit Anm. 35, mit gelben Blumen) oder Braun [7, S. 290]. In England und Frankreich, auch – für die Sonntage – in Trier findet sich Rot: [53] S. 167, alle Sonntage; [13] S. 227f.; [15] S. 216 Anm. 940; [124] S. XVIII; [13] S. 213f. Die Kath. von Lichfield schreibt 1240 bunte Paramente vor [13, S. 211].

An Lichtmeß finden sich außer dem meistverbreiteten Weiß der Marienfeste (s. Sp. 86) vielfach dunkle F. – Schwarz, seltener Violett oder Blau – bei der zugehörigen Bittprozession, besonders in Rom: [33] S. 299; [6] S. 90; [19] Sp. 1154f., 1196, 1283; [100] S. 40; [101] I S. 394. St-Lô in Rouen schreibt dieselben Paramente vor wie zu Epiphanias, Weiß und Golddurchwoben bzw. Gelb und Rot: [109, Sp. 184], betont also mehr Simeons Prophezeiung vom „Licht, zu erleuchten die Heiden“ (s. Sp. 70) als den marianischen Charakter des Festes.

Für die Zeit zwischen Septuagesima und Ostern setzen die Quellen früher ein und sind auch reichlicher, da zahlreiche Ordinarien nur für diese Periode F.-Anweisungen enthalten. Ähnlich dem Advent herrschen in der Vorfasten- und Fastenzeit die dunklen Buß- und Trauer-F. vor. Schwarz: [7] S. 291; [34] S. 102; [36] S. XXVII; [43] S. 128; [10] I S. 405; [53] S. 167; [12] S. 521 [16] und Anm. 27; [56] S. 26; [59] S. 91, 95; Nr. 31; [64] S. 395; [13] S. 212 und 226; [14] S. 184; [17] S. 83, 86; [79] S. 102; [90] S. 30; [92] S. 229; [98] fol. 38v; [100] S. 9; [103] S. 201; [7] S. 290; [120] S. 10; f.; [124] S. XVIII; [128] S. 135; weitere Beispiele: [1] S. 741; [13] S. 76; [18] S. 50ff. Violett: [25] S. 164; [52] S. 13; [12] S. 521 und Anm. 32, die Sonntage; [19] Sp. 1114, 1154; [100] III S. 193f.; [103] S. 201; [15] S. 216, Sonntage. Blau: [25] S. 62; [13] S. 40; [14] S. 184, Feste mit 9 Lektionen; [80] S. 302; [84] S. 72; [130] S. 233, 312; vgl. ferner [13] S. 74, 76. Dunkel (fuscus: [18] S. 135). Grün: [22] S. 174ff.; [33] S. 299; [84] S. 72, Sonntage. Gelb: [24] 28 S. 174; [71] S. 35, 60; vgl. auch [13] S. 72ff. Braungelb (tawny: [75] S. 229). Eine größere Gruppe von Kirchen, besonders in England und in Norddeutschland, benutzt weiße Paramente und auch Altarbehänge: [24] 28 S. 174, 178f.; [28] S. 80 Anm. C; [39] S. 381; [14] S. 164; [44] S. 217; [45] S. 385; [55] S. 256; [57] S. 4; [20] S. 43*; [66] S. 120f.; [70] S. 18; [73] S. 244; [74] S. 38, 46; [75] S. 269f., 270 Anm. b; [76] S. 439; [97] S. 152; [113] S. 66; [126] S. 16; [130] S. 227, 275; [131] S. 231, 247; dazu [1] S. 741 und [13] S. 6, 16f., 34f., 42. Weiß ist hier nicht als unpassende Freuden-F. anzusehen, sondern m. E. als Angleichung an die in der Regel aus ungefärbtem Leinen hergestellten, also weißlichen Fastentücher und sonstigen Hüllen für Bildwerke und Geräte zu verstehen. Aufschlußreich ist die Gottesdienstordnung des Fraterhauses in Hildesheim (2. H. 15. Jh.): „Ad missas per XLa utimur ornamentis nigris vel albis“ [60, S. 339]. Auch Kombinationen von Weiß und Dunkel kommen vor: ein Altarbehang in Weiß/Braun/Schwarz [92, S. 229]; Fastentücher Blau/Schwarz bzw. Blau/ Weiß gestreift ([17] Nr. 94, 4408; weitere Nachweise zu farbigen Fastentüchern: [13] S. 43ff.); ein weiß/blaues Antependium: [60, S. 337]. Eine Reihe von Kirchen bevorzugt das sonst erst nach dem Passionssonntag (2. Sonntag vor Ostern) häufigere Rot: [43] S. 126; [65] S. 111; [66] S. 119; [13] S. 226; [80] S. 302; [13] S. 228; [97] S. 152; [17] Nr. 4114; [18] S. 65 [127] S. 213; vgl. weiter [13] S. 40, 69f., 76ff. Vielfach werden alle oder einige Sonntage der Fastenzeit durch festlichere Paramente hervorgehoben, so etwa durch grüne (statt blaue) in Minden [84, S. 72]. Für Laetare werden genannt: Weiß: [84] S. 72; [1] S. 739; Rot: [68, S. 67]; Purpur: [100, S. 9]; Violett: [101] I S. 244; [1] S. 739; Violett/Gold: [52, S. 13]; Schwarz/ Gold: [20, S. 192*].

Die Regelungen der Fasten-F. gelten teils bis zum Passionssonntag, teils nur bis Aschermittwoch. Für diesen werden häufiger eigene Anweisungen gegeben. Schwarz: [22] S. 180; [34] S. 102, 294; [68] S. 69; [77] fol. 66v, 67v; [80] S. 302; [19] Sp. 1199; mit Violett: [120] S. 113; [124] S. 25; [18] S. 50 (Paris), 58 (Narbonne). Schwarz oder Violett oder Blau: [19, Sp. 1288]. Blau: [80, S. 302]. Grau ist vor dem Tridentinum selten: [10] II S. 838; Ulysse Chevalier, Sacramentaire et martyrologe de l'abbaye de St-Remy – Martyrologe, calendrier, ordinaires et prosaire de la métropole de Reims [= Bibl. liturg., 7], Paris 1900, S. XLIV; [106] S. 79, ad usum primi diei quadragesime; s. auch [13] S. 40, Exeter 1327, und [1] S. 736. – Oft werden rote Paramente zwischen Passionssonntag und Ostersamstag vorgeschrieben: [22] S. 213ff.; [7] S. 291; [31]S. 67 Anm. 1; [43] S. 126; [46] S. 102f.; [9] S. 577 Anm. 27; [60] S. 339; [65] S. 116; [13] S. 211 und 227; [14] S. 185; [80] S. 302; [84] S. 72; [98] fol. 38v, 45r; [17] Nr.4114; [7] S. 290; [13] S. 213f., außerdem S. 84.

Entsprechend herrscht auch an Palmsonntag Rot vor, das von Innozenz III. gewünschte Weiß tritt zurück. Rot: [21] S. 282; [22] S. 216ff.; [29] fol. XIIr; [37] S. 119; [42] S. 20; [17] Nr. 1460; [48] S. 427; [5] V S. 140f.; [60] S. 352; [65] S. 116; [68] S. 72; [13] S. 211 und 227; [77] fol. 72r, 74v; [82] S. 70f.; [83] S. 11; [84] S. 72; [98] fol. 46v; [99] S. 184, golddurchwoben; [11] S. 91; [17] Nr. 4114; [112] fol. 16v; [115] S. XVIII; [118] S. LI; [15] S. 218; [125] S. 40; [13] S. 213f.; [131] S. 264ff.; [9] S. 577 Anm. 28; [133] fol. 1r; s. weiter [18] S. 73ff. Rot und Orange: [64, S. 395]. Rot und Purpur: [36] S. XXX; [120] S. 145. Purpur: [13] S. 87; Rich. Stapper, Die älteste Agende des Bistums Münster, Münster i. W. 1906, S. 139, Anm. 4: Minden 1522 und Münster i. W. 1489; [86] S. 97; [87] S. 149. Weiß: [27] S. 154, 366; [11] S. 91, Cordova 1525, Palencia 1568; [79] S. 140; S. 141, Mainz, Mariengraden; [94] S. 145; [17] Nr. 3871; [129] S. XX; dazu [13] S. 85, 210. Andere Kirchen behalten die Trauer-F. bei, gelegentlich mit Rot kombiniert. Schwarz oder Violett: [103, S. 201]. Blau oder Violett: [19, Sp. 1301]. Violett: [11] S. 91; [19] Sp. 1117, 1198; [101] I S. 143, 177, 246 u. ö. Violett/Gold: [12, S. 521 und Anm. 31]. Violett und Rot: [11, S. 25f.]. Eine weitere Gruppe wählt an diesem Tag der Weihe von Palmen und Blumen Grün ([19] Sp. 1204, wahlweise Violett; [11] S. 92, Sevilla 1507; [124] S. XVIII; [1] S. 739), dazu noch Schwarz/Grün [101, I S. 143] und Rot/Grün [13, S. 84f.]. Alle drei Gesichtspunkte verknüpft der Ordinarius von Rouen, der vier schwarze mit je zwei roten und grünen Paramenten kombiniert [108, Sp. 119]. Als Ausnahmen sind Breslau mit Gold [42, S. 12] und Frauenburg mit Himmelblau zu nennen [12, S. 522 und Anm. 34].

Auch am Gründonnerstag überwiegt Rot vor Weiß (wegen der Chrismaweihe, vgl. Innozenz und Durandus: [3] Sp. 800; [4] Bl. 80v). Rot: [21] S. 287; [22] S. 224; [7] S. 291; [27] S. 157, 367; [37] S. 123; [10] I S. 405; [51] S. 166; [60] S. 355; [65] S. 126; [68] S. 72; [78] S. 101f.; [80] S. 302; [92] S. 229; [19] Sp. 1010; [120] S. 154; [15] S. 218; außerdem [13] S. 211 und [18] S. 92. Weiß: [26] fol. LXVIIv; [33] S. 298; [34] S. 129, 295; [48] S. 427; [12] S. 520 und Anm. 15; [79] S. 157, Mainz, Mariengraden; [84] S. 72; [1] S. 732; [19] Sp. 1118, 1154, 1205, 1307; [100] S. 17; [101] I S. 179; [103] S. 199. Weiß und Rot: [52] S. 13; [13] S. 214; [131] S. 275f. Weiß oder Rot: [7, S. 290]. Rot wird auch mit Grün kombiniert: [14] S. 185 und [77] fol. 78v; [84] S. 65. Grün allein: [42] S. 12, 21; [18] S. 125, Lyon; [124] S. XVIII; [133] fol. 8r; dazu Grün/Schwarz: [13, S. 34]. Die Trauer-F. treten demgegenüber zurück oder beschränken sich auf einzelne Akte, die feierliche Wiederaufnahme der Büßer oder das Entblößen und Waschen der Altäre. Schwarz: [1, S. 739]; Violett: [101, I S. 466]. Wiederaufnahme der Büßer: in Schwarz: [22] S. 223; [26] fol. LXVIIv; [52] S. 317; in Rot: [13] S. 227; [108] Sp. 132. Abdecken bzw. Waschen der Altäre: in Schwarz: [13] S. 222; [65] S. 127; [86] S. 104; [18] S. 115 (Paris); in Violett: [18, S. 99 (Narbonne)]. Zum Mandat kommen Belege vor für Grün ([42] S. 22; [20] S. 48*; [18] S. 126 (Lyon); [80] S. 302), für Weiß ([22] S. 226; [5] V S. 121) und für Rot [65, S. 129]. Trotz der Begründungen von Innozenz und Durandus wird die Chrismaweihe häufiger in Rot als in Weiß begangen. Rot: [22] S. 224; [42] S. 21; [77] fol. 79v; [18] S. 92. Weiß: [124] S. 41. Für die Feuerweihe sind Weiß ([5] V S. 143; [94] S. 146), Rot [65, S. 125] und Gold [5, II S. 47] überliefert.

Für Karfreitag finden sich mehr Nachweise für Rot als für Schwarz. Rot: [21] S. 294, 296; [22] S. 226f.; [7] S. 291; [27] S. 158, 368; [32] S. 98, 100; [34] S. 131, 388; [37] S. 126; [10] II S. 838; [45] S. 385; [46] S. 109; [48] S. 427; [5] V S. 145; [59] S. 92 Anm. 3; [8] Nr. 31; [60] S. 357f.; [64] S. 419; [65] S. 133f.; [68] S. 80; [71] S. 27, 52, 74; [77] fol. 82v f.; [83] S. 12; [92] S. 228; [94] S. 148; [95] fol. 67r; [98] fol. 53v; [99] S. 188; [112] fol. 33v; [15] S. 489, 218, 139 Anm. 500; [122] S. 149, 152; [131] S. 286; [133] fol. 20v; weitere Hinweise: [1] S. 738f.; [13] S. 85f., 211; [18] S. 128ff., dazu auch Abb. 2: beim Karfreitagsgottesdienst tragen Papst Gregor der Große und die assistierenden Geistlichen rote (rot-goldene) Paramente. Rot mit weißem Besatz: [70, S. 19]. Schwarz: [33] S. 300; [42] S. 23; [49] S. 403, 405; [12] S. 521 und Anm. 25; [86] S. 109; [96] S. 456; [100] S. 22; [19] Sp. 1119, 1155, 1370; [101] I S. 183f., III S. 125; [103] S. 201; [107] S. 55; [108] Sp. 130; [120] S. 159ff.; [124] S. 41; [7] S. 320; [129] S. XX; vgl. ferner [13] S. 86; [18] S. 127ff. Schwarz oder Rot: [7] S. 290; [131] S. 288. Rot [33] S. 171ff., 305; [50] fol. LXXXIIv; [20] S. 43*, 48*; [78] S. 40, 83, 105, 108; [9] S. 533ff. Schwarz oder Rot: [7] S. 290; [131] S. 288. Rot und Blutfarben: [18, S. 138 (Soissons)]. Rot und Purpur: Salzburger Missale, Nürnberg 1525, fol. LXXIIv; [13] S. 214. Rot und Gelb: [13, S. 86 (London 1432)]. Rot und Blau: [84, S. 72]. Dem Schwarz ordnen sich seine Nebenfarben Violett und Dunkel (fuscus) zu. Violett: [52] S. 13; [19] Sp. 1155, 1315, wahlweise Schwarz; [18] S. 80. Dunkel: [5] V S. 94; [13] S. 222; [15] S. 35; [18] S. 129, 135; dazu brun tenné: [49, S. 400]. Seckau und Vorau kombinieren Dunkel, Rot und Purpur ([116] S. 151; [125] S. 42f.), Exeter Schwarz und Purpur [52, S. 230f.]. Gerade für diesen Tag kann man bei Purpur nicht ohne erklärende Zusätze festlegen, ob er im Einzelfall mehr zum Schwarz oder zum Rot tendiert (s. o. Sp. 68f.): [74] S. 38, 46; [82] S. 81; U. Chevalier a.a.O. (Sp. 77) S. 128; [109] Sp. 173; dazu [1] S. 733; [13] S. 86f. Grün fand sich selten ([20] S. 165*; [124] S. XVIII), in Utrecht zusammen mit Schwarz und Weiß ([123] S. (26); zu einer möglichen Erklärung s. u. Sp. 85: Kreuzfeste), ebenso Gelb [24] 28 S. 173; [69] S. 113; Missale Numburgense, Nürnberg 1501, fol. CVII).

Am Ostersamstag werden das Rot der Passionswoche wie das Weiß des kommenden Festes vorgeschrieben. Rot: [37] S. 129; [51] S. 166; [78] S. 109; [79] S. 171; [84] S. 72; [94] S. 150. Weiß: [31] S. 75 Anm. h, 76 Anm. k; [33] S. 298; [69] S. 116f.; [14] S. 185; [19] Sp. 1119, 1154; [117] S. 169; [118] S. LI; [7] S. 195; [124] S. XVIII, 44, 75f.; [129] S. XX; weiter [1] S. 743f.; [13] S. 88; [18] S. 144ff. Weiß und Rot: [65] S. 144; [120] S. 164f.; [13] S. 214, auch S. 88. Zu den drei Altartüchern in Weiß, Rot oder Purpur und Schwarz s. Sp. 71. Häufig ist ein F.-Wechsel vor der Messe bezeugt, von Rot zu Weiß oder von Violett mit seinen Neben-F. zu Weiß. Rot zu Weiß: [7] S. 291; [27] S. 160 (hier auch noch Purpur), 370; [34] S. 135ff.; [64] S. 395; [7] S. 290; [131] S. 293f. Violett zu Weiß: [52] S. 13, 322f.; [19] Sp. 1155, 1219; [101] I S. 185, 187. Violett oder Blau zu Weiß: [19, Sp. 1328f.]. Schwarz oder Violett zu Weiß: [103, S. 201]. Andere Tages-F. sind selten: Weiß und Blau: [123, S. <27>]; Blau/Silber und Weiß: [133, fol. 29v]; Blau: [80, S. 302]; Braun bzw. Braun/Gold: [48] S. 427; [20] S. 165* f.; Gold: [70, S. 19]; Grün: [42] S. 25; [75] S. 229 Anm. a; Grün/Rötlich: [60, S. 359]. Noch häufiger als zu Gründonnerstag sind Sonderregelungen für einzelne liturg. Akte verzeichnet. Zur Feuerweihe vorwiegend Rot: [27] S. 370; [34] S. 135; [80] S. 302; [115] S. XXI; [13] S. 227; Rot und Gold: [22, S. 228]; Weiß und Rot: [120, S. 164]; Himmelblau: [12, S. 522 und Anm. 34]. Weihe der Osterkerze: Rot: [27] S. 160; [34] S. 136; Weiß: [103] S. 201; [131] S. 293; Grün/Gold: [80, S. 302, Anm. 12]; Bunt: [43, S. 127]. Exultet: Weiß: [65] S. 144; [69] S. 116; [18] S. 168 (Mailand 1560); [92] S. 226 (mit schwarzen Fransen); Grün: [18] S. 161 (Soissons; zur Begründung s. Sp. 72). Litaneien: Weiß: [22] S. 229; [18] S. 166 (Toledo); Weiß und Rot: [120, S. 165]. Taufwasserweihe: Rot: [33] S. 184; [15] S. 216 Anm. 940. Prophetien: Weiß: [42, S. 26]; Dunkelpfirsichfarben: [24, 28 S. 180]; Rot: [18, S. 168 (Mailand 1560)]; Violett: [108, Sp. 88, Anm. 122]. Laudate Dominum: Purpur: [34, S. 138].

Für das Osterfest selbst schreiben schon die ältesten Quellen Weiß vor und begründen das auf verschiedene Weise (s. o. Sp. 59, 70); [22] S. 231ff.; [7] S. 291; [30] S. 476; [33] S. 189, 298; [34] S. 139; [35] S. 59; [36] S. XXXIX, XLI; [10] II S. 837; [52] S. 13, 141; [5] VS. 123; [64] S. 395; [65] S. 147; [69] S. 118; [14] S. 185; [79] S. 185; [82] S. 87, 89; [92] S. 229; [100] S. 36; [19] Sp. 1043, 1077f., 1154, 1219, 1330; [17] Nr. 4114; [7] S. 291; [15] S. 251 und Anm. 1105; [8] Nr. 129 a; [124] S. XVIII, 47; und weiter [1] S. 744. Dazu kommen Weiß/Silber [48, S. 427] und Weiß/Gold ([51] S. 166; [12] S. 519 und Anm. 10–13). Gold ist nicht selten: [20] S. 166*; [93] S. 291; [133] fol. 33r, 36r, kombiniert mit Weiß/Gold bzw. mit Silber. Mehrfach werden Weiß und Rot nebeneinander verwendet ([80] S. 302; [84] S. 65; [118] S. LII, zusätzlich Schwarz und Gelb; [15] S. 216 Anm. 940). Weiß oder Rot: [32, S. 298]. Auch Rot allein kommt keinesfalls nur in England vor: [49] S. 392; [54] S. 77; [13] S. 227; [89] S. 149; [13] S. 213f. Purpur erscheint in Vorau zur Prozession [125, S. 48]. Einen rot/grünen Behang mit goldenen Streifen benutzt St. Donatian in Brügge [43, S. 124]. Auch grüne Paramente werden verschiedenenorts erwähnt: [24] 28 S. 176; [37] S. 133; [49] S. 396; [70] S. 19; [72] S. 505, 516 (Fahnen); vgl. dazu [13] S. 88, 134.

Eigene Farbvorschriften für die drei Tage nach Ostern bringen Breslau (Weiß-Rot-Weiß: [42] S. 7) und Eberbach: (Grün-Weiß-Blau: [48] S. 427, Blau auch zur Oktav).

In der Freudenzeit zwischen Ostern und Pfingsten bleibt Weiß vorherrschend: [22] S. 236ff.; [7] S. 291; [33] S. 298; [52] S. 13; [12] S. 520 und Anm. 15; [64] S. 395; [13] S. 211; [14] S. 185; [84] S. 72; [13] S. 228; [19] Sp. 1154; [101] I S. 254; [103] S. 200; [7] S. 291; [124] S. XVIII, 52. Weiß und Rot kombiniert Zürich [132, S. 62 und Anm. 4]. Rot allein ist nicht sehr häufig: [65] S. 155; [13] S. 227; [15] S. 216 Anm. 940; [13] S. 213f.

Bei den oft in die österliche Zeit fallenden Bittgängen zum Markusfest (Letania major) wie auch denjenigen „in Rogationibus“ (drei Tage vor Himmelfahrt) werden wie auch sonst zu Bitt- und Buß-Prozessionen meist dunkle Paramente getragen: Dunkel (fuscus: [1] S. 163); Schwarz: [12] S. 521 und Anm. 27; [68] S. 90; [100] S. 41; [15] S. 509, außerhalb der österlichen Zeit; [123] S. <10>; [124] S. XVIII; außerdem [18] S. 191. Schwarz oder Violett: [101, S. 201]. Violett: [33] S. 299; [52] S. 13; [19] Sp. 1155. Purpur: [120] S. 408; [15] S. 508, innerhalb der österlichen Zeit. Rot ist seltener: [33] S. 285, eine Bittprozession von 1514; [78] S. 119; [16] Nr. 2667; [80] S. 302. Das Weiß der österlichen Zeit behält Scheyern bei [7, S. 291]. Grün ist für eine Bittprozession in Amiens vorgeschrieben [22, S. 536].

Zu Himmelfahrt ist Weiß beherrschend: [22] S. 307ff.; [7] S. 291; [33] S. 298; [36] S. XLVI; [42] S. 8; [52] S. 13; [13] S. 226; [80] S. 302; [94] S. 151; [13] S. 228; [19] Sp. 1119, 1154, 1336; [101] I S. 199; [103] S. 200; [7] S. 291; [117] S. 221; [13] S. 214; [131] S. 324; dazu [1] S. 744; [13] S. 89; [18] S. 193. Weiße und bunte Paramente benutzt Vienne [124, S. XVIII]; Weiß/Gold: [48] S. 427; [51] S. 166; [12] S. 519 und Anm. 10; Gold: [60] S. 367; [70] S. 20. Rot, Gelb/Gold und Gold benutzt Breslau [42, S. 7f.], Rot findet sich in Biberach und Zürich ([37] S. 135f.; [132] S. 300), Rot und Grün in Amiens [22, S. 265], Grün/Gold und Grün in einem mitteldt. (?) Ordinarius des 16. Jh. [133, fol. 44r f.]. Da das in Jerusalem nachweisbare Himmelblau [64, S. 395] dort sonst nur zu Epiphanias (dem „festum stellae“) und zum Fest des Erzengels Michael vorkommt, spielt es wohl einfach und direkt auf den Himmel an.

Ähnlich der Ostervigil wird auch die Pfingstvigil teils wie die österliche Zeit mit Weiß, häufiger wie das Fest mit Rot begangen. Weiß: [7] S. 291; [33] S. 214f.; [42] S. 8; [9] S. 583 Anm. 45; [65] S. 162; [84] S. 72; [124] S. XVIII. Rot: [22] S. 316f.; [33] S. 298; [34] S. 164, 392; [51] S. 166; [88] S. 75; [19] Sp. 1337; [103] S. 200; [120] S. 214; [15] S. 216 Anm. 940; [13] S. 214; dazu Rot/Gold: [31] S. 41, Exeter 1368. Wie an Ostern ist F.-Wechsel (hier von Weiß zu Rot) nicht selten: [27] S. 371; [41] Nr. 544; [52] S. 330; [70] S. 21; [19] Sp. 1120, 1154; [7] S. 291; [131] S. 329. Weiß und Rot kommen auch nebeneinander vor: [77] fol. 106r; [117] S. 231. Die violetten Paramente in Exeter bilden eine Ausnahme, sie kommen dort auch zu anderen Vigilien vor [52, S. 13, 337]. Außer Grün mit drei Belegen ([37] S. 137; [13] S. 89, Gloucester 1329, Grün/Gold; [75] S. 229 Anm. a) sind alle übrigen Abweichungen vereinzelt: Weiß, Rot und Purpur: [27, S. 175f.]; Dunkelpfirsichfarben: [24, 28 S. 180]; Gold: [70, S. 21]; Gold und Silber: [5, I S. 73]; Blau/Gold: [13, S. 34, Thame 1448]; Braun: [48, S. 427]; bunt gemischt: [108, Sp. 125].

Das Pfingstfest selbst wird von Rot beherrscht: [22] S. 318ff.; [7] S. 291; [33] S. 298; [49] S. 392; [52] S. 14; [54] S. 77; [64] S. 395; [14] S. 185; [80] S. 302; [84] S. 65; [89] S. 149; [13] S. 228; [19] Sp. 1120, 1338; [101] I S. 266, III S. 139; [103] S. 199; [7] S. 291; [123] S. <31>; [13] S. 214; dazu Rot/Gold: [12] S. 520 und Anm. 19–21. Weiß ist sehr selten: [131, S. 332]; mit Weiß/Gold: [51, S. 166]. Auch andere Farben können die Feuerflammen des Hl. Geistes versinnbildlichen: Gold: [42] S. 33 (Altartuch); [70] S. 21; Gelb: [15, S. 216 Anm. 940]; „scintillata aut rubea vel eciam crocea aut glauci coloris“ (London, Westminster Abbey 1258/1283: [13] S. 227), das Blaugrün hier wohl ebenso als Himmels-F. aufzufassen wie zu Himmelfahrt. Seltsam ist wieder die Ordnung von Kloster Eberbach: zum Fest Grün/Gold, zu den drei folgenden Tagen Grün, Grün, Blau, wie Ostern [48, S. 427]. Doch sind grüne (und rote) Paramente auch in Biberach bezeugt [37, S. 138f.], grüne in Ecouis [49, S. 396].

Zu Trinitatis erscheinen Rot wie Weiß ungefähr gleich häufig, doch auch nahezu alle anderen Farben. Rot: [54] S. 77; [64] S. 395; [77] fol. 113r; [1] S. 744, Siguenza 1552; [13] S. 213f., auch S. 89f.; dazu Rot/Gold: [28, S. 90]; Weiß: [33, S. 298]; [82] S. 115 und Anm. 1; [1] S. 744, Palencia 1562; [94] S. 152; [19] Sp. 1338; [101] I S. 267; [103] S. 200; dazu Weiß/Gold [42, S. 9] und „Eselfarb gülden“ [48, S. 427]. Weiß oder Grün: [52, S. 14]. Grün/Gold und Grün: [22] S. 326ff., Amiens, sonst von äußerster Logik und Klarheit. Grün/Schwarz: [13, S. 34, Thame 1448]. Blau: [13] S. 90, London um 1540; [80] S. 302; [1] S. 744, Toledo 1550; mit Blau/Gold: [28, S. 81, 1435]. Blau oder Violett: [13, S. 228f.]. Violett/Gold: [12, S. 521 und Anm. 31]. Braun: [20, S. 166*]. Gold oder Braun: [7, S. 291]. Gold: [70, S. 21]. Gelb: [7, S. 291].

Bei dem erst im 13. Jh. eingeführten Fronleichnamsfest dagegen ist der Brauch recht einheitlich, vorwiegend Rot, etwas seltener Weiß. Rot: [22] S. 571, Nachtrag von 1337; [49] S. 392; [54J S. 77; Hamburgisches Urkundenbuch, Bd. 2, Hbg. 1939, Nr. 1024, Dom-Kirchenordnung 1336; [61] Nr. 558; [18] S. 197, Limoges 1470; [80] S. 302; [89] S. 149; [114] Sp. 172; [118] S. LIII; [119] S. 274, 1457; [13] S. 213f.; dazu Rot/Gold: [24] 27 S. 279, 28 S. 303f.; [28] S. 94; [48] S. 428; [75] S. 262 Anm. a, 1540. Rot, Rot/Gold und Gold, dazu Grün verzeichnet ein Mainzer Ordinarius [79, S. 251ff., 255f.]. Weiß: [7] S. 291; [13] S. 228; [19] Sp. 1339. Weiß und Rot: [52] S. 14; [84] S. 65. Gold kommt gelegentlich vor ([24] 28 S. 176f.; [42] S. 33; [60] S. 370f.; [20] S. 166*), Purpur zur Prozession ([67] S. 45; [121] S. 185; [122] S. 158f.). Mehrfarbige Kombinationen haben Trier mit Gelb, Rot und Purpur [15, S. 216 Anm. 940, 287f.] und Klosterneuburg mit Gelb, Gold und Rot [65, S. 173]. Einen gelben Baldachin benutzt Zürich [132, S. 61, 139], eine pfirsichfarbene Decke Ecouis, es handelt sich um die wappenverzierte „cotte“ des Stifters, Altartuch und Baldachin sind graubraun mit Gold und Silber [49, S. 395, 403f.]. Auch Grün und Grün/Gold kommen gelegentlich vor ([37] S. 137f.; [12] S. 521 und Anm. 28). Zur Oktav verzeichnet Braunsberg Blau [12, S. 155], Magdeburg Grün [77, fol. 116r].

Die lange Zeit ohne allgemein verbreitete Hochfeste, zwischen der Oktav von Fronleichnam – vorher auch ab Pfingsten bzw. Trinitatis gerechnet – bis zum Advent wird meist wie die Periode zwischen der Epiphanias-Oktav und Septuagesima behandelt, d. h. Grün mit seiner Neben-F. Gelb herrschen vor. Grün: [22] S. 332; [52] S. 13; [14] S. 185; [84] S. 72; [13] S. 229; [19] Sp. 1122, 1155; [103] S. 200. Grün mit gelben Streifen: [74, S. 38]. Gelb: [92] S. 229; [1] S. 744, Palencia 1568. In die gleiche Gruppe gehören wohl auch die Paramente „in modum caudae pavonis“ in Frauenburg [12, S. 521 und Anm. 28], sie sind zwischen die grünen eingereiht. Nicht selten ist ferner Rot: [13] S. 227; [15] S. 216 Anm. 940; [124] S. XVIII; [13] S. 213f.; weitere Beispiele: [1, S. 744, Prag, Würzburg]. Alle anderen F. kommen nur vereinzelt vor: Blau [1, S. 744, Toledo]; Blaugrün oder Gelb: [7, S. 291]; Braun: [7, S. 290]; Bunt: [13, S. 211].

Die nur fünf mir bekannten F.-Regeln zum Fest der Verklärung Christi schreiben einmütig Weiß vor, was ja der biblische Text nahelegt (Matth. 17, 2): [22] S. 400f.; [80] S. 302; [82] S. 135; [94] S. 162; [103] S. 200.

Allerheiligen zeigt die Tendenz, durch das Nebeneinander verschiedenfarbiger oder durch mehrfarbige Paramente an alle Chöre der Hll. zu erinnern (ähnlich werden die lokalen Reliquienfeste behandelt). Innozenz und Durandus befürworten Weiß, nennen daneben auch Rot ([3] Sp. 801; [4] Bl. 80r). In den anderen Quellen kommen Weiß wie Rot allein selten vor, dagegen mehrfach zur Wahl oder mit einer dritten F. kombiniert. Weiß: [33] S. 298; [19] Sp. 1154, 1345; [101] I S. 424, III S. 403; [103] S. 200. Rot: [22] S. 500ff.; [7] S. 292; [37] S. 107; [42] S. 11; [77] fol. 168v f.; [80] S. 302; [82] S. 154; [89] S. 149; [94] S. 168; dazu Rot/Gold: [12, S. 520 und Anm. 19]. Weiß und Rot: [52] S. 14; [13] S. 220. Weiß oder Rot: [70, S. 25]. Weiß oder Rot oder Gelb: [7, S. 291, Scheyern]. Weiß, Rot, Grün oder Gelb, die F. für Jungfrauen, Märtyrer und Bekenner (s. u. Sp. 88ff.): [1, S. 745]. Mehrfarbige, also bunte Paramente (varii coloris) begegnen zusammen mit einfarbigen. So sind in Jerusalem die Ornate „omnium colorum“, der Altarbehang aber weiß oder rot/gold [64, S. 395], in Mainz stehen – M. 16. Jh. – nebeneinander Bunt und Rot ([80] S. 302; ebenso beim dortigen Reliquienfest). Hier kann man übrigens einmal nachweisen, wie durch die Textilschätze, die Kard. Albrecht von Brandenburg erst seinem Neuen Stift in Halle, 1540 aber dem Mainzer Dom zuwandte [20, S. 166*], der F.-Gebrauch von Halle nach Mainz wanderte. Bunt allein: [52, S. 14], aber vorwiegend Weiß und Rot: [13, S. 211]. Grün und Grün/Gold ([123] S. <2> f., Altartuch; [48] S. 428) sind ebenso selten wie Blau ([66] S. 121; [17] Nr. 2916). – Einige Nachweise zu Reliquienfesten: Bunt: [58, S. 38, Halle 1532]; Gold/Bunt: [75, S. 261 Anm. 1, London 1540]; Gold: [70, S. 22]; Weiß und Rot: [13, S. 219].

Allerseelen stimmt im liturg. F.-Gebrauch weitgehend mit den Totenmessen und Anniversaren überein; diese werden deshalb in diesem Abschnitt mitbehandelt. Schwarz begegnet am häufigsten: [21] S. 350; [22] S. 505f.; [33] S. 241; [37] S. 108; [48] S. 428; [51] S. 166; [12] S. 521 und Anm. 25; [68] S. 103; [80] S. 302; [82] S. 155; [13] S. 229; [101] I S. 155; [7] S. 201; [120] S. 548; [13] S. 220; dazu Schwarz/Gold: [24, S. 178]. Exeter schreibt 1327 Purpur vor [13, S. 110].

Auch bei Seelmessen überwiegt Schwarz: [22] S. 27; [7] S. 292; [24] 28, S. 172 u. ö.; [25] S. 62; [33] S. 200f., 262f., 267, 295, 300; [12] S. 164; [43] S. 120, 126, 129; [10] I S. 404; [46] S. 213, 241f., 274, 16. Jh.; [10] I S. 349; [49] S. 393f., 397, 401; [12] S. 500, 509; [51] S. 166; [53] S. 162, 167; [12] S. 521 und Anm. 25; [54] S. 78; [58] S. 15; [59] S. 91, 93f.; [8] Nr. 31; [66] S. 118; [13] S. 212; [17] Nr. 2419; [17] Nr. 2740; [74] S. 40; [75] S. 278; [20] S. 169*; [92] S. 172, 227; [93] S. 291; [13] S. 229; [101] I S. 157 u. ö.; [102] S. 9; [113] S. 66; [7] S. 290; [7] S. 210; [127] S. 231; [130] S. 287; dazu [1] S. 746f.; [13] S. 24 u. ö., 109ff. Dazu Gold/Schwarz ([33] S. 295f.; [10] I S. 404; [58] S. 15; [20] S. 166* f.) und Schwarz/Silber [58, S. 16]. Schwarz oder Violett: [52] S. 14; [14] S. 183; [19] Sp. 1225; [103] S. 201. Violett: [13] S. 110. Auch Purpur kommt vor ([94] S. 142, 168; [17] Nr. 3878; [13] S. 110) oder schwärzlicher Purpur kombiniert mit Blau ([8] Nr. 31; [17] Nr. 2745), weiterhin – nur in England – Blau ([113] S. 66; [127] S. 231; [130] S. 312; ferner [13] S. 109ff.), ebenso Grün bzw. Grün und Schwarz ([127] S. 213; [13] S. 22, 111f.). Schwarz oder Weiß, auch deren Kombination, ist wohl ähnlich zu werten wie bei den Fastenparamenten (s. Sp. 76; [60] S. 384; [17] Nr. 2745, 2913). Falls allerdings ein Stifter für einen bestimmten Stoff oder ein bestimmtes Meßgewand auch dessen Gebrauch bei seinem Anniversar verlangt, können auch ausgesprochen freudig-festliche F. benutzt werden, z. B. Rot/Gold oder Gold ([63] Nr. 653; [62] Nr. 384).

In Speyer benutzte man zu den Anniversaren der Stifter die von ihnen geschenkten Bahrtücher und Ornate in Blau (caeruleus) bzw. Weiß [119, S. 293, 424]. Bahrtücher sind oft nach der Feierlichkeit der Handlung und/oder dem Rang des Verstorbenen abgestuft; so geht in Halle und dann in Mainz die Reihe abwärts von Gold (für Kaiser und Könige), Schwarz/Gold (für Erzbischöfe), Schwarz (für Sonstige; [58] S. 15f.; [20] S. 166* ff.).

Zur Kirchweihe schreiben Innozenz und Durandus Weiß vor, zum Fest der jungfräulichen Ecclesia ([3] Sp. 800; [4] Bl 80v), es wird schon bei Gregor von Tours erwähnt (Migne, P. L., Bd. 71, Sp. 843) und ist auch späterhin beherrschend: [22] S. 552f., Nachtrag; [33] S. 236, 298; [80] S. 302; [94] S. 158; [13] S. 228; [19] Sp. 1154; [101] I S. 223f.; [103] S. 200; [13] S. 213; ferner [1] S. 746; [13] S. 125. Dazu Weiß/Gold: [12, S. 519 und Anm. 12]. Weiß und Blau kombiniert Wells ([13] S. 214; zu Blau als Himmels-F. s. Sp. 80, 82). Wie Allerheiligen begehen Exeter und Scheyern das Fest, d. h. bunt gemischt, vorwiegend Rot und Weiß bzw. Weiß oder Rot oder Gelb ([52] S. 14; [7] S. 291). Alle übrigen F. sind vereinzelt: Rot: [49] S. 392; [54] S. 77; [80] S. 302; dazu [13] S. 125; Gold: [60] S. 374; [70] S. 25; [20] S. 166*; Grün: [37] S. 146; [124] S. XVIII. Eberbach benutzt hier – und zum Bernhardsfest, s. u. – Grau [48, S. 427].

Wie bei Innozenz und Durandus angegeben ([3] Sp. 800; [4] 80r), ist zu den Engelfesten Weiß meistverbreitet: [22] S. 468f.; [33] S. 298; [42] S. 8, 10; [52] S. 13; [12] S. 520 und Anm. 17; [13] S. 211; [13] S. 226; [94] S. 167; [13] S. 228; [19] Sp. 1154; [103] S. 200; [17] Nr. 4114; [7] S. 291; [13] S. 213; ferner [13] S. 103, 210; dazu Weiß/Gold/Bunt [12, S. 519 und Anm. 13], Gold/ Weiß [43, S. 124f.] und Gelb [24, 28 S. 173]. Zum möglichen Bezug bei Blau und Weiß [13, S. 219], Himmelblau [64, S. 395] und Blau [13, S. 103] s. oben Sp. 80, 82. Andere F. sind selten: Rot [80] S. 302; [82] S. 148; Grün: [77, fol. 165V]; Bunt: [13, S. 103]; „alt braun seiden Widerschein“: [48, S. 428].

Für die Kreuzfeste halten Innozenz und Durandus Weiß für angemessener als Rot, da es sich nicht um ein Gedächtnis der Passion Christi handle ([3] Sp. 801; [4] Bl. 80v). Die Quellen geben fast ausschließlich Rot an: [22] S. 277f., 447; [7] S. 292; [33] S. 298; [48] S. 428; [52] S. 14; [12] S. 520 und Anm. 23; [64] S. 395; [13] S. 211; [80] S. 302; [93] S. 291; [94] S. 159, 166; [13] S. 228; [19] Sp. 1154; [203] S. 200; [17] Nr. 4114; [7] S. 291; [13] S. 213; dazu [13] S. 103f. Weiß, Grün und Rot verbindet Utrecht [123, S. <11>], Rot und Weiß Magdeburg [77, fol. 139r f., 159r]. Nur Grün verzeichnet Marseille, mit dem Text: „O crux viride lignum“ [82, S. 145f.]. Die Kreuzauffindung begehen mit goldenen Ornaten Breslau und Eberbach, vielleicht, weil sie oft in die österliche Zeit fällt ([42] S. 7; [48] S. 427). Zum Fest der hl. Lanze und der Kreuznägel nennen Eberbach und Tongern Rot ([48] S. 428; [120] S. 186f.). Dagegen erwähnt Burckard bei dem Empfang der hl. Lanze in Rom (1492) weiße Paramente [101, I S. 480].

Für das Fest Namen Jesu sind nur engl. Quellen ab 1465 bekannt, alle nennen Rot [13, S. 96f.].

Das Sanctorale.

Johannes d. T. nimmt als Prophet des Alten Bundes und zugleich Märtyrer eine Sonderstellung unter den Heiligen ein. Das Fest der Geburt wird zum Zeichen seiner Heiligung im Mutterleib vielfach in Weiß gefeiert: [22] S. 363f.; [7] S. 292; [33] S. 298; [52] S. 13; [64] S. 395; [13] S. 226; [82] S. 122; [94] S. 160; [19] Sp. 1154, 1339; [103] S. 200; dazu Weiß/Gold/Bunt: [12, S. 519 und Anm. 13]; Weiß oder Gold: [70, S. 21]; Gold: [60, S. 341]. Weiß und Rot stellt Scheyern zur Wahl [7, S. 291]. Rot allein ist seltener ([37] S. 104; [48] S. 428; [80] S. 302; [13] S. 34, 95), ebenso Grün ([14] S. 186; [79] S. 253, 255; [1] S. 745. Toledo 1550; [124] S. XVIII; dazu Grün/Gold: [24] 28 S. 179). Daneben stehen die zum Fest der Enthauptung häufigeren, Sp. 71 begründeten Trauer-F. (Blau: [77] fol. 146v f., zur Oktav; [13] S. 217; Violett oder Blau: [13] S. 228f.). Nur Lichfield benutzt bunte Paramente [13, S. 211]. – Bei der Enthauptung Johannes' d. T. tritt das Rot der Märtyrer in den Vordergrund: [22] S. 434f.; [7] S. 292; [33] S. 298; [42] S. 10; [13] S. 211; [70] S. 23; [13] S. 227; [94] S. 165; [19] Sp. 1154; [103] S. 200; [109] Sp. 188; [13] S. 218. Violett: [52, S. 13]. Blau: [80] S. 306 Anm. 24; [1] S. 745, Prag 1387; [130] S. 211; mit Blau/Gold: [48, S. 428]. – Zum Fest der Receptio faciei kombiniert Amiens Rot und Weiß [22, S. 55f.].

In seltener Einheitlichkeit erscheint Weiß zu den Marienfesten: [22] S. 43f., 153ff., 205f., 423, 443f.; [7] S. 292; [24] 28 S. 175 u. ö.; [25] S. 164; [28] S. 92; [33] S. 298; [35] S. 121, 141; [37] S. 98, 101, 106; [42] S. 9ff.; [43] S. 126; [49] S. 394f., 399; [51] S. 166; [53] S. 163, 167; [60] S. 384; [64] S. 394; [68] S. 68; [13] S. 211; [70] S. 18 u. ö.; [13] S. 226; [75] S. 277; [14] S. 186; [77] fol 155v f-, 158r f.; [79] S. 255; [80] S. 302; [82] S. 138; [89] S. 142, 147; [92] S. 172, 229; [94] S. 158 U.Ö.; [17] Nr. 3507; [13] S. 228; [1] S. 732; [19] Sp. 1069, 1154, 1198, 1282, 1284, 1298, 1344f.; [103] S. 200; [17] Nr. 4082, 4114; [120] S. 57; [15] S. 216 Anm. 940; [124] S. 91; [13] S. 213; weiterhin [1] S. 744f.; [13] S. 20, 34, 90ff., 210, 212; dazu Weiß/Gold: [23] S. 29; [43] S. 124f.; [48] S. 427f.; [12] S. 519 und Anm. 10, 12; [72] S. 508; [92] S. 229; ferner [13] S. 92. Weiß/Silber: [48, S. 428, Himmelfahrt]; „Eselfarb Gülden“: [48, S. 428, Heimsuchung und Empfängnis]. Weiß oder Gold: [70, S. 17, 23f.]. Kombinationen von Weiß und/oder Rot kommen vor ([52] S. 13; [127] S. 231; [13] S. 92; [84] S. 65), auch Rot allein ([49] S. 404f.; dazu [13] S. 91, 95, 212) bzw. Rot/ Gold [13, S. 94, Winchester 1521/22] und Purpurrot/Gold [92, S. 153, 1426]. Weiß mit Gelb und Schwarz kombiniert Speyer, wie auch zu anderen Hochfesten [118, S. LIV], Gelb und Gold kommen in Breslau vor ([42] S. 11, Tempelgang, S. 12, Reinigung, sofern in der Fastenzeit). Gold für alle Marienfeste nennt Boulogne, 1383 [10, II S. 598]. Dunkle F. sind extrem selten: Blau und Grün: [13, S. 34, Thame 1448]; Blau: [I, S. 745, Prag 1387, Oktaven]. In zwei anderen Fällen könnte sie sich als Angleichung an die F. des Temporale erklären (s. den folgenden Abschnitt). In Romans 1540 werden die in den Advent fallende Empfängnis Mariä und die in die Fasten fallende Verkündigung in violetten Paramenten begangen, in Prag 1517 die Verkündigung in Schwarz – in Grün die Empfängnis, in Rot Reinigung und Geburt, in Gelb die Himmelfahrt [13, S. 151].

Heiligenfeste.

Nicht eben häufig, aber an voneinander so weit entfernten Orten wie Exeter, Lincoln, Magdeburg, Pleshy und Vienne, dazu vielleicht noch Romans und Prag (s. vorigen Abschnitt) werden bei einigen, nicht allen Heiligenfesten die liturg. F. denen des Temporale angeglichen, im Advent und in den Fasten also dunkle F. auch für Apostel (Exeter: Violett oder Purpur zur vig. Andreae: [52] S. 337; doch sind gelegentlich Fasten-F. für – als Fastentage zu haltende – Vigilien nachweisbar, so Schwarz in Scheyern: [7] S. 290), für Märtyrer, Bekenner und Jungfrauen (Magdeburg: Schwarz oder Violett zum Adventus s. Mauritii, 25. 2.; Schwarz zu Anno ep. conf., 4. 12., und Lucia v. m., 13. 12., zu Cathedra Petri, 22. 2., Matthias ap., 24. 2., Gregorius pp. conf., 12. 3.; Blau oder Schwarz zu Adelheid imperatrix, 14.12.: [14] S. 185f.; [77] fol. 122r, 131v, 132r, 133v). In Pleshy und Vienne werden alle Heiligenfeste der österlichen Zeit in Weiß begangen ([13] S. 228; [124] S. XVIII), wohl aus dem gleichen Grund schreibt Magdeburg zum Fest Philippi et Jacobi ap., am 1. 5., eine weiße „palla altaris“ vor [14, S. 186], während sonst die Apostelfeste in Rot begangen werden. Mit ähnlichen Bräuchen ist möglicherweise auch sonst zu rechnen.

An den Haupt-, d. h. Martyrienfesten der Apostel und Evangelisten herrscht Rot: [22] S. 28, 30ff. u. ö.; [7] S. 291; [24] 29 S. 172; [33] S. 298; [37] S. 100 u. ö.; [43] S. 125; [52] S. 14; [12] S. 520 und Anm. 23; [60] S. 384; [64] S. 395; [13] S. 211; [17] Nr. 2419; [70] S. 17 u. ö.; [17] Nr. 2916; [14] S. 185; [77] fol. 147v f., 156r; [80] S. 302; [82] S. 125, 132; [84] S. 65, 69f.; [94] S. 153 u. ö.; [13] S. 228; [19] Sp. 1154, 1343; [101] I S. 166 u. ö.; [103] S. 200; [13] S. 213, 220; dazu [1] S. 745; [13] S. 34, 96ff. Dazu Rot/Gold: [13] S. 41, Exeter 1368; [12] S. 520 und Anm. 20, 21; Rot oder Gold: [70] S. 21, für Feste Peter und Paul, Commemoratio Pauli; Rot/Gelb: [17, Nr. 2744]; Rot oder Gelb: [7, S. 291]; Gelb: [48] S. 427f.; [92] S. 226, Kasel „flauea quasi subgrisea“, dazu graue Dalmatik; Gold: [42] S. 7, 9ff.; [43] S. 124; [60] S. 341. Rot wird mehrfach mit Grün kombiniert ([60] S. 384, Altartuch; [75] S. 254, Rot/Gold mit Grün; [13] S. 95), auch Grün allein ist nicht ganz selten ([25] S. 62; [42] S. 10; [48] S. 427f.; [80] S. 302). Für alle übrigen F. gibt es nur einzelne Hinweise: Braun: [20] S. 45*; [132] S. 61, 139; Blau: [12] S. 522 und Anm. 34, Evangelisten; [16] Nr. 2679; [77] fol. 167v, Lukas; [92] S. 226, „glaucus“, also vielleicht mehr nach Grün tendierend; Violett: [24, 28 S. 178]; Weiß: [48] S. 428, Peter und Paul; [1] S. 745, Palencia 1568. – Komplizierter wird es bei einigen Nebenfesten, die sich nicht auf ein Martyrium beziehen. Innozenz und Durandus empfehlen Weiß ([3] Sp. 801; [4] Bl. 80v), es erscheint auch späterhin hie und da ([7] S. 292; [33] S. 298; [19] Sp. 1154; [103] S. 200; [7] S. 291), aber neben ihm zu Conversio Pauli Rot ([22] S. 143ff.; [33] S. 298), Grün [42, S. 12], Blau/Gold bzw. Blau ([48] S. 427; [52] S. 14). Zu Cathedra Petri Blau ([52] S. 14; [60] S. 337; [80] S. 302; [102] S. 153, Baldachin), Grün ([7] S. 292; [7] S. 291), Rot ([22] S. 193f.; [33] S. 298; [70] S. 17), Gelb [48, S. 427] und Bunt [13, S. 211]. Zu Vincula Petri Rot ([22] S. 405f.; [70] S. 23; [82] S. 134; [101] III S. 329, aber korrekt sei Weiß; dazu [1] S. 745), Blau bzw. Blau/Gold ([48] S. 428; [77] fol. 152v), Grün und Gelb [13, S. 218]. Zur Translatio Thomae Rot ([22] S. 379f.; [42] S. 9), ebenso zur Translatio Andreae [70, S. 20]. Zur Divisio Apostolorum Grün [42, S. 9]. – Die beiden Feste des Nicht-Märtyrers Johannes Ev. werden verschieden behandelt. Zum 29. 12. ist Weiß meistverbreitet: [22] S. 84f.; [7] S. 291; [33] S. 298; [37] S. 114; [64] S. 394; [14] S. 184; [82] S. 28f.; [88] S. 44; [94] S. 154; [13] S. 228; [19] Sp. 1116, 1154; [101] I S. 282; [103] S. 200; [7] S. 290; [124] S. XVIII, 84f.; [13] S. 213. Weiß und Blau: [13, S. 213]; Weiß oder Rot: [52, S. 13]. Rot allein ist selten ([42] S. 12; [So] S. 302; [109] Sp. 164), Grün und Schwarz vereinzelt ([48] S. 428; [123] S. <38>. Zum 6. 5. (Johannes ante portam Latinam), dem Gedenken an die erfolglose Peinigung im siedenden Öl, ist Rot häufiger ([22] S. 281f.; [42] S. 8; [82] S. 102 Anm. b; dazu [1] S. 745) als Weiß ([77] fol. 141r; [13] S. 213, 216). Weiß mit Gelb oder Blaugrün (glaucus) kombiniert Westminster Abbey 1258/83 [13, S. 227], um 1540 benutzt dieselbe Kirche nur Gelb [13, S. 99].

Für die Märtyrer ist allgemein Rot kennzeichnend: [22] S. 45 u. ö.; [7] S. 291; [24] 28 S. 173; [33] S. 298; [37] S. 105 u.ö.; [42] S. 8, 12; [43] S. 125; [48] S. 427f.; [52] S. 14; [12] S. 520 und Anm. 23; [20] S. 45*; [60] S. 384; [64] S. 394; [13] S. 211; [17] Nr. 4219; [70] S. 16ff.; [.13] S. 227; [14] S. 184, 186; [79] S. 254f.; [80] S. 302; [82] S. 16 u. ö.; [84] S. 65; [88] S. 44; [94] S. 154 u. ö.; [13] S. 228; [1] S. 732; [19] Sp. 1067, 1194, 1281; [103] S. 200; [109] Sp. 163f.; [7] S. 290; [124] S. XVIII, 84, 124f.; [13] S. 213, 220; außerdem [1] S. 745; [13] S. 35, 96ff.; [18] S. 38. Dazu Rot/Gold: [12] S. 520 und Anm. 19–21; [92] S. 226. Purpur, das Innozenz III. den Märtyrern zuweist (Migne, P. L., Bd. 217, Sp. 940f.), ist nur selten vertreten [13, S. 95, 98], ebenso mehrfarbige Kombinationen mit Rot: Rot/Blau [13, S. 98, Westminster Abbey um 1540], Gelb und Rot [123, S. <38>, Utrecht, M. 13. Jh.]. Gold ist mehrfach nachweisbar ([48] S. 428; [70] S. 26, Edmundi regis; [93] S. 291), Braun nur für Mauritius in Mainz [20, S. 165* f.]. Wegen der klagenden Mütter von Bethlehem braucht die Kurie Trauer-F. zum Fest der Unschuldigen Kinder, sofern es nicht auf einen Sonntag fällt, s. o. Sp. 61 ([19] Sp. 1116, 1154f., 1195, 1281; [103] S. 201); ähnlich schreibt Frauenburg (1578) Schwarz vor ([12] S. 521 und Anm. 25, werktags), Utrecht kombiniert eine Trauer-F. – Blau – mit Rot und dem Weiß der Zeit zwischen Weihnachten und Epiphanias [123, S. <38>]. Differenzierte, aber schwer erklärbare F.Anweisungen enthält der Breslauer Ordinarius von 1448. Neben Rot und hier nicht verwendbaren Kennzeichnungen wie „novus“ oder „marinata“ (Moirée) stehen Gold für Adalbert, Erasmus, Wenzel und die 10000 Ritter, Weiß für die Translatio Stanislai und Stephanus (= Angleichung an das Weiß der Weihnachtszeit?; [42] S. 7ff.). Die in Weiß begangene Inventio Firmini m. (Amiens 1291: [22] S. 109, 111f.) erklärt sich wohl wie die oben aufgeführten Nebenfeste der Apostel, für die Märtyrer ist dort sonst einheitlich Rot vorgeschrieben.

Bekenner. Den klaren Vorschriften von Innozenz und Durandus – Weiß für alle Confessores ([3] Sp. 800; [4] Bl. 80r) – widerspricht die Praxis der ma. Kirchen. Im Gegenteil, die ausgesprochenen F. treten gegenüber Zwischentönen zurück. Weiß: [27] S. 372; [33] S. 298; [42] S. 10; [12] S. 519 und Anm. 13; [13] S. 226; [82] S. 156; [92] S. 229; [19] Sp. 1116, 1154; [101] II S. 49, III S. 137; [103] S. 200; [9] S. 586 Anm. 55; dazu Weiß/ Gold/Bunt: [12, S. 520 und Anm. 17]. Rot: [48] S. 427f.; [60] S. 384, subrubeus; [70] S. 22; [13] S. 215, 217. Am häufigsten gebraucht werden jene neutralen F., die auch die festlosen Zeiten kennzeichnen. Blau mit Blaugrün (glaucus): [24] 28 S. 307; [43] S. 125; [17] Nr. 1487; [48] S. 427f.; [53] S. 163, 167; [12] S. 547; [60] S. 384; [17] Nr. 2916; [75] S. 213, 264, 278 Anm. a; [14] S. 185f.; [77] fol. 155v, 157r; [79] s. 255; [80] S. 302; [1] S. 746, Prag 1387; [13] S. 220; s. ferner [13] S. 95, 100ff., 152, 210. Weiß, Rot und Blau kombiniert Mainz zur vig. Martini, zum Fest selbst Rot und Blau [79, S. 271]. Grün und Blau: [13, S. 220]. Grün: [22] S. 33f. u. ö.; [24] 28 S. 171; [28] S. 91; [42] S. 8, 10ff.; [9] S. 584 Anm. 47; [17] Nr. 2744; [75] S. 278 Anm. a; [14] S. 185; [94] S. 153 u. ö.; ferner [13] S. 100ff.; dazu Grün/Gold: [24] 28 S. 179; [28] S. 91. Grün und/oder Gelb: [52] S. 14; [93] S. 291; [13] S. 213, 215ff.; ferner [13] S. 100f. Grün oder Dunkel (fuscus: [17] Nr. 2419). Grün oder Schwarz: [70, S. 16 u. ö.]. Gelb: [68] S. 68; [103] S. 201; [123] S. <3>, <11>; [13] S. 215ff.; [9] S. 584 Anm. 47, 585 Anm. 52; ferner [13] S. 95. Gold: [70, S. 26, Hugo ep. conf., der Patron]. Orange: [124, S. XVIII]. Gelb oder Violett oder Blau: [13, S. 228]. Violett: [24, 28 S. 179]. Schwarz: [24] 29 S. 178, hll. Bischöfe; [51] S. 166. Bunt: [13, S. 211]. Eberbach behält Grau dem Fest des hl. Bernhard vor, des Hauptheiligen der „Grauen Mönche“ [48, S. 428]. Das Basler Münster begeht den Heinrichstag (und das Fest Adventus reliquiarum) „in pallio S. Heinrici“, einem rot/goldenen Ornat [33, S. 230, 242]. Bei den Bekennern zeigen sich – vor allem in spät-ma. Quellen – Tendenzen, nach den Ständen weiter zu differenzieren; teils zwischen den Festgraden – so dienen in Angers (1467 bzw. 1505) pfirsichfarbene Paramente mit goldenen Blumen „pro majoribus festis confessorum“, grüne dagegen „pro festis simplicibus confessorum“ [24, 28 S. 174, 29, S. 172] – teils zwischen den Rängen der Hll. bzw. Patrone: Pontifices Grün, sonstige inkl. Benedikt Braun (Scheyern: [7] S. 291), oder Confessores allgemein Grün, aber Benedikt Gelb oder Braun (Andechs: [7] S. 291f.), oder Confessores allgemein Grün, aber Augustinus und Gallus Weiß, der letztere „propter synodum“ (Breslau: [42] S. 10), oder – noch allgemeiner –: alle Bischöfe Grün, die übrigen Violett (Palencia 1568: [1] S. 76) bzw. Päpste Weiß, Bischöfe Grün, niedere geistliche Ränge Gelb (Franziskanermissale 15. Jh.: [1] S. 746). Mehrfach werden Ordensheiligen eigene F. gegeben: Violett für hl. Äbte in Brügge [43, S. 125], Cluny [47, S. 205, Parura Violett/Gelb] oder Frauenburg [12, S. 521 und Anm. 33, violacio subfusco]; Benedikt in Westminster Abbey 1388 Schwarz, um 1540 Dunkelgrün ([75] S. 278; [13] S. 102; 1540 noch auffällig Edward Gelb/Rot, Translatio Edwardi Gelb und Braun).

Jungfrauen. Die saubere Unterscheidung bei Innozenz und Durandus setzt sich nicht allgemein durch: Rot für Jungfrauen, die zugleich Märtyrerinnen waren, „martyrium praefertur virginitati“ ([3] Sp. 801; [4] Bl. 81r), Weiß für die übrigen. Virgo et martyr mit Rot: [7] S. 292; [37] S. 109; [48] S. 427; [17] Nr. 2419; [13] S. 227; [79] S. 253; [94] S. 167; [19] Sp. 1154; [103] S. 200; [124] S. XVIII; dazu Rot/Gold: [12, S. 520 und Anm. 22]. Virgo non martyr in Weiß: [52] S. 13; [53] S. 167; [12] S. 520 und Anm. 17; [70] S. 17 U.Ö.; [79] S. 254; [82] S. 133; [13] S. 228; [19] Sp. 1154; [103] S. 200; [124] S. XVIII; [13] S. 213, 220; ferner [13] S. 99. Weiß bzw. Bunt: [79] S. 253f., Martha. Virgo et martyr in Weiß und Rot: [52] S. 14; [60] S. 384, subrufus; [13] S. 228; [13] S. 215. Virgo et martyr in Weiß: [22] S. 50f. u. ö.; [7] S. 292; [42] S. 9, 11f.; [48] S. 428; [70] S. 22; [79] S. 253f.; [80] S. 302; [92] S. 229; [94] S. 161, 169; [13] S. 228; [7] S. 291. Virgo non martyr in Rot: [17] Nr. 2419; [13] S. 219f. Rot und Grün benutzt Magdeburg zum Fest der hl. Katharina [14, S. 186], Grün Breslau für die hl. Martha [42, S. 9]. Ungewöhnlich ist wiederum Eberbach, mit Gold für die 11 000 Jungfrauen, Braun für Cäcilia und Grün für Agatha (Katharina Weiß, Agnes Rot: [48] S. 427f.), möglicherweise durch Stiftungen zu den einzelnen Festen zu erklären.

Nicht gruppenweise zu ordnen sind schließlich die F.-Gebräuche bei den heiligen Frauen. Weiß überwiegt, doch stehen daneben nahezu alle anderen F. Weiß: [33] S. 298; [42] S. 11; [48] S. 428; [79] S. 254; [80] S. 302; [13] S. 228; [103] S. 200; [7] S. 291; ferner [13] S. 102. Grau: [7, S. 292]. Blau: [7] S. 292; [14] S. 186; [77] fol. 171v. Braun [1, S. 746] erwähnt als gewöhnlichste F. Violett, doch ohne Nachweise. Braun: [7, S. 291]. Grün: [1, S. 746, Prag 1387]. Grün oder Gelb: [13, S. 213]. Grün und Gelb: [13, S. 217]. Gelb: [17] Nr. 2419; [70] S. 22. Rot: [79, S. 253]. Rot/Gold: [63, Nr. 1414]. Bei einer Heiligen wie Magdalena, weder Jungfrau noch Märtyrerin, weder Ehefrau noch Witwe, wird das besonders anschaulich. Exeter läßt Blau, Weiß und Gelb als möglich gelten [52, S. 14], Andechs Grau oder Blau [7, S. 292]. Amiens schreibt wie für alle Jungfrauen und Frauen Weiß vor, ebenso Cobham und Paris ([22] S. 391f.; [13] S. 95; [94] S. 161), Breslau und Brügge Weiß/Gold ([42] S. 9; [43] S. 124), Frauenburg Weiß/Gold/ Bunt [12, S. 519 und Anm. 13], Eberbach, London und Mainz Grün ([48] S. 428; [13] S. 102; [80] S. 302), Wells Grün und/oder Gelb [13, S. 213, 217]. Utrecht verweist auf den Gebrauch von Ostern zurück [123, S. (13)].

Die Kanonisation und die erste Messe eines neuen Heiligen begeht die Kurie in Weiß [19, Sp. 1257].

III. Neuzeit, vom Tridentinum bis um M. 19. Jh.

A. Missale Romanum

Das Konzil von Trient war bestrebt, die Einheit der kath. Kirche sichtbar zu machen, auch im Bereich des Kultus. Verwilderte Gebräuche sollten abgeschafft, die rituellen Handlungen reguliert werden. Für Missale und Brevier gelang es jedoch nicht, die anstehende Revision zu Ende zu führen, Reform und Ausgabe beider Texte wurde dem Papst überlassen (Concilium Tridentinum, hrsg. von der Görresges., Bd. 9, ed. Stephan Ehses, Freiburg i. Br. 1924, S. 1106). So erfolgte 1570 durch Pius V. die verbindliche Regelung im Missale Romanum; in seinen allgemeinen Rubriken ist unter Nr. 18 der Gebrauch der liturg. F. festgelegt (Ausg. 1571: [134]).

Bei der Abfassung der Rubriken tritt (wie auch sonst) die Tendenz hervor, sich auf die durch ihr hohes Alter ausgezeichnete kuriale Tradition zu berufen – sie antwortet auf Argumente der Reformatoren, die sich gegen durch Alter nicht legitimierte Formen der Meßliturgie gewandt hatten. Im Falle der liturg. F. kam man dabei bis auf die F.-Ordnung von Innozenz III. (s. Sp. 61) zurück, die im röm. Directorium 1538 und modifiziert im Missale Romanum 1557 (zu diesen Sp. 64) vorlag. Sie wurde jetzt erneut abgewandelt.

Die Rubriken über liturg. F. im Missale Romanum 1570 sollen für Dom-, Stifts- und Pfarrkirchen sowie Kapellen, für Welt- und Ordensgeistliche, Frauen- und Ritterorden gleichermaßen gelten und binnen eines halben Jahres eingeführt sein (Bulle „Quo primum tempore“ Pius' V. vom 14. Juli 1570: Bullarum, diplomatum et privilegiorum sanctorum Romanorum pontificum ... tomus 7, ed. Franc. Gaude, Turin 1862, S. 839–41 Nr. CLXVI). Abweichungen von den F.-Regeln bedurften kurialer Genehmigung, sofern sie nicht als mindestens 200-jährige lokale Gewohnheit ausgewiesen und gerechtfertigt werden konnten.

Die Bulle Pius' V. ließ – etwa bei Orden – Sonderregelungen zu. In Deutschland wurden solche aber im Verlauf des 17. Jh. in hohem Maße zurückgedrängt (vgl. etwa für Mainz Herm. Reifenberg, Archiv für Mittelrhein. Kirchengesch. 13, 1961, 432–39). Im Gegensatz dazu entwickelten sich in Frankreich während des 17. Jh. in Zusammenhang mit der von nationalpolitischen Eigenständigkeiten getragenen neogallikanischen Liturgie auch eigene F.-Ordnungen (vgl. [3] S. 739; Archdale A. King, Liturgies of the Primatial Sees, London, New York und Toronto 1957), die erst im 19. Jh. aufgehoben wurden. Eigenständigkeit bewahrte auch die ambrosianische Liturgie; ihre F.-Ordnung ist noch heute gültig. Die neogallikanische wie die ambrosianische Liturgie samt ihren F.-Ordnungen blieben im dt. Sprachgebiet ohne nennenswerten Einfluß und werden daher nicht in die folgende – kursorische – Darstellung einbezogen (Belege für F.-Ordnungen der neogallikanischen Liturgie mehrfach bei [1], bes. S. 740–47).

Im Missale Romanum 1570 ist die Zahl der liturg. F. auf fünf beschränkt: nur Weiß, Rot, Grün (nicht die Neben-F. Gelb) sind aus der römischen Tradition unverändert übernommen; Violett und Schwarz stehen selbständig nebeneinander. Weitere F. sind nicht genannt, also nicht zugelassen (das betrifft Gelb, Blau, Gold, Grau und Braun, ebenso bunte Paramente).

F.-Regelungen enthält auch das Caeremoniale Episcoporum; in der Ausg. von 1729 läßt es Rosa als Neben-F. von Violett zu (s. Sp. 100).

Für Zeremonien der Sakramentenspendung erlangte das Pontificale Romanum 1596 Verbindlichkeit. Das Rituale Romanum, 1614 erschienen, ist weniger bindend, wohl deshalb, weil es zu stark auf die kirchliche Situation in Rom zugeschnitten ist. Bei der Spendung der Sakramente ist die Verwendung von Paramenten vorgeschrieben; hierbei sind Violett oder Weiß als liturg. F. verlangt, bei Totenoffizien– wie herkömmlich – Schwarz (z. B. [162] S. 681).

B. Farbrubriken

Als Folge der römischen Vorschriften erhielten nach 1570 manche Missalien erstmals Generalrubriken mit einem liturg. F.-Kanon (so Trier 1585: [15] S. 217; zu den Ordensmissalien s. Sp. 92f.).

1. in Missalien der dt. Diözesen

Die Einführung des Missale Romanum 1570 in den dt. Diözesen erfolgte nur zögernd. Erst in den Jahren um 1600 begann sie und war von unterschiedlichem Ausmaß.

In manchen Diözesen kam es zu vollständiger Übernahme des röm. F.-Kanons (so in den bayerischen mit Einführung des Missale Romanum 1570 in Augsburg 1597, Salzburg 1605, Passau 1608, Freising 1609, Regensburg 1611, Eichstätt 1619; zur gleichen Zeit wurde durch Synoden in Brixen [1603] und Konstanz [1609] beschlossen, Paramente in allen fünf liturg. F. des Missale Romanum 1570 sollten vorhanden sein: [1] S. 749). In anderen Diözesen wurde die röm. F.-Ordnung eingeschränkt übernommen. Differenzen bestanden teils in der Anwendung der liturg. F. auf einzelne Zeiten und/ oder Feste, teils im Beibehalten am Ort früher gebrauchter, jetzt aber als nicht-liturgisch erklärter F. Am stärksten scheint das Beharren auf der eigenen Tradition in den geistlichen Kurfürstentümern gewesen zu sein (Mainz: Missale 1602, auch noch Missale Romano-Moguntinum 1698; Köln: Missale 1626; Trier: stufenweise Übernahme der röm. Vorschriften in den Missalien von 1585 bis 1707, vgl. [15] S. 217f.). In keiner Diözese konnte man sich im 17. Jh. der röm. Regelung völlig entziehen. Aber erst im 18. Jh. wurden Abweichungen von ihr selten und blieben auf Einzelheiten beschränkt (so z. B. im Trierer Missale 1707: [15] S. 219).

2. in Ordensmissalien

Bei den Orden – sofern sie nicht ohnehin das römische Missale benutzten (wie z. B. Jesuiten) – erstreckten sich die Reaktionen auf Veröffentlichung und Verbindlich-Erklärung des Missale Romanum 1570 über einen längeren Zeitraum.

Karmeliten: Ihr 1574 gedrucktes Missale enthält – erstmals für den Orden – eine F.-Ordnung, doch nicht die des Missale Romanum 1570: Gelb (croceus) ist nicht unterdrückt (vgl. Sp. 100f.), zwischen Violett und Schwarz nicht unterschieden. 1580 wurden auch liturg. Gewänder „Hyacintini vel punici coloris“ gefordert (Acta Capitulorum Generalium, ed. Gabriel Wessels, Bd. 1, Rom 1912, S. 551; [145] S. 259 und 293). Spätestens 1599 (die Missalien 1587 und 1590 waren nicht verfügbar) ist der F.-Kanon der römische. – Zisterzienser: Der „Indicvlvs de coloribvs congrvis officiis divinis ...“ in den Missalien von 1606 und 1617 ist, obwohl „ex vsv Romano compendiose elicitvs“, reichhaltig in der F.-Skala und durchaus unrömisch. In der ersten Gruppe sind „ceruleus“, „violaceus“, „iacintinus“ und „flavus“ zusammengefaßt, in der zweiten Weiß und das heraldisch identische Silber; in der dritten „rubeus“, „purpureus“ und „aureus“; als vierte Gruppe stehen „viridis und „coelestis“ zusammen; zu „niger“ schließlich gibt es als Neben-F. „cineritius“ (Aschgrau). Erst das Missale Paris 1643 hat diesen Reichtum, einem Kapitelbeschluß folgend, beseitigt. – Prämonstratenser: Mit dem Missale 1622 wurde der röm. F.-Kanon aufgenommen.

Da die Berücksichtigung der F.-Vorschriften immer mit Kosten verbunden war, ist es zweifelhaft, ob Kirchen mit geringem Vermögen diese immer aufbringen konnten. Aus solchen armen Kirchen liegen naturgemäß kaum Nachrichten über bestimmten Paramentengebrauch vor; J.Müller 1591 [166, S. 153] erwähnt in diesem Zusammenhang seidene Meßbuchkissen („So diß Küsse mit Seiden vberzogen, mag dieselbig auff einer Seiten weiß, auff der andern roth, oder hie grün, dort feyelbraun seyn, damit ein kusse zu zweyen farben möge gebraucht, vnd also der Vnkosten bey den ringfügen Kirchen gespart werden“). Die Ritenkongregation dürfte vielerorts geübten Brauch anerkennen, wenn sie 1829 feststellt, daß arme Kirchen durch bischöfl. Genehmigung von der Bindung an den liturg. F.-Kanon ausgenommen werden können [154, Bd. 2 S. 229f. Nr. 2675].

C. Die einzelnen liturg. F.

Die im folgenden genannten Paramente sind dem amtl. Inv. Bayern entnommen (einschließlich Pfalz).

1. Weiß und Silber

Weiß wird häufiger als alle übrigen liturg. F. verwendet. Im Missale Romanum 1570 ist es festgelegt für: die Zeit von der Vesper der Weihnachtsvigil bis zur Oktav von Epiphanias (ausgenommen die Märtyrerfeste); Gründonnerstag; die Messe am Karsamstag und von da bis zum Pfingstsamstag (diesen ausgenommen); „officium de tempore“, außer am Markustag und an den Bittagen; Marienfeste und deren Oktav (außer bei Kerzenweihe und Prozession an Mariä Lichtmeß); Votivmessen an Marienfesten; Trinitatis, Fronleichnam, Engelfeste; das Fest der Geburt Johannes d. T., Allerheiligen, das Hauptfest Johannes Ev. in der Weihnachtsoktav, Petri Stuhlfeiern und Kettenfeier, Bekehrung Pauli; das Fest der Verklärung Christi; Feste der Bekennerbischöfe und Kirchenväter, der Jungfrauen und Nicht-Jungfrauen (ausgenommen Märtyrer), Kirchenweihe und Papstweihe – gegebenenfalls alle Oktaven der genannten Feste und der Sonntag innerhalb dieser Oktaven. – Später wurden in die Rubrik aufgenommen: Brautmesse, Messe zum Jahrtag von Wahl und Krönung des Papstes, Messe zur Wahl und Weihe von Bischöfen (Mchn. 1608 und oftmals später; im Pontificale Romanum 1596, S. 76 und 123, sind für den zu weihenden Bischof oder Abt weiße Paramente gefordert).

Abweichende Praktik und Vorschriften betreffen meist nur Einzelheiten. So ist in Ellwangen 1574 das Weiß der Osterzeit auch für das Markusfest und die Bittprozessionen verlangt, wird nur die erste Weihnachtsmesse in Weiß gehalten, ferner die Taufwasserweihe und die Messe am Karsamstag und in der Pfingstvigil. In Trier 1585 ist Weiß liturg. F. an Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung, in Eichstätt gegen 1600 an „Divisio Apostolorum“, am Lukastag, Festen von Jungfrauen und Wittfrauen, das Weiß der Weihnachtszeit wird bis Mariä Lichtmeß (ausschließlich) gebraucht (außer Beschneidung Christi), und Konsekrationsmessen auch für Äbte werden in Weiß begangen. In Maastricht gegen 1600 ist Weiß in Benutzung bei der zweiten Weihnachtsmesse, auch bei Bittmessen, und am dritten Tag der Bittgänge benutzte man einen weißen (oder blauen) Baldachin; Weiß ist Fest-F. für Johannes ante portam Latinam und für Karsamstag, in Weiß/ Gold und Weiß werden Ostern und Fronleichnam gefeiert. In Siegburg 1598 wurden zur Fastenzeit weiße Kaseln gebraucht [159, S. 142]. Im Mainzer Missale 1602 steht Weiß zur zweiten Weihnachtsmesse, zur Kerzenweihe und zur Prozession an Mariä Lichtmeß. Das Dominikaner-Missale 1603 schreibt es vor von Karsamstag bis zur Oktav von Christi Himmelfahrt (einschließlich; auszunehmen: Bittage, Apostel- und Märtyrerfeste), für Kerzenweihe und Prozession an Mariä Lichtmeß und an Samstagen, an denen Prozessionen stattfinden, für Dominikus und alle Nicht-Märtyrer unter den Ordensheiligen. In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 ist Weiß (Silber) verlangt von Gründonnerstag bis zur Pfingstvigil und für Bekenner-Bischöfe sowie „Doctores“ (Hieronymus, Bernhard, Thomas von Aquin, Benedikt, Dominikus, Franziskus, Franz von Paula). Im Trierer Missale 1608 ist Weiß vorgesehen für den ersten Teil der Ostervigil (wahlweise Violett) und die Messe. Im Kölner Missale 1626 sind alle Christusfeste unter Weiß inbegriffen. In St. Matthias in Trier feierte man die erste Weihnachtsmesse und die Oktav von Peter und Paul in Weiß (1689), ebenso bei den Kartäusern (Missale 1713) die Feste der hll. Josef, Bruno, Hugo von Lincoln, Benedikt, Anna und Maria Magdalena.

Bei Weihehandlungen sind weiße Paramente oft gefordert: zur Grundsteinlegung von Kirchen, zur Weihe von Kirchen, Altären (auch Tragaltären), Glocken, Friedhöfen [162, S. 282, 299, 401, 515, 456], auch bei Wiederweihe (ebd. S. 475, 489). – Bei der Firmung und bei der Eheschließung sind für den sakramentalen Ordo weiße Paramente verlangt ([163] S. 286 bzw. [162] S. 1), auch für den Ordo der Lossprechung von Abtrünnigen, Schismatikern und Häretikern [162, S. 447]. Der neugeweihte Bischof betritt seine Diözese, der neugeweihte Erzbischof seine Provinz in Weiß (Caeremoniale Episcoporum 1600, I, 2). Bei der Visitation der Eucharistie, von „baptisterium“, Ölen, Reliquien und Bildern trägt der Bischof ebenfalls Weiß [162, S. 670].

Gelegentlich werden bei der Beisetzung verstorbener Kinder weiße Paramente benutzt (Rituale sive obsequiale ecclesiae et diocesis Constantiensis, Konstanz 1686, S. 299).

Silber ist als liturg. F. mit Weiß gleichbedeutend: Zisterzienser-Missale von 1606 und 1617 (vgl. auch das Dekret der Ritenkongregation vom 20. 11. 1885: [154] Bd. 3 S. 177 Nr. 3646).

Silberne Paramente sind häufig; sie dürften als kostbare Paramente anstelle von Weiß zu den Hochfesten gebraucht worden sein. Beispiele: Kapelle: Eichstätt, Jesuitenkirche (A. 18. Jh.: Mfr. 1 S. 338f.). – Ornate: Sünching (gegen M. 18. Jh.: Opf. 21 S. 164), Regensburg, St. Johann (M. 18. Jh.: Opf. 22,2 S. 146, Abb. 112) und Alte Kapelle (um 1800: ebd. S. 48). – Kaseln: Regensburg, Niedermünster (M. 17. Jh.: ebd. S. 244f.), Landshut, Kloster Seligenthal (frühes 18. Jh.: Nab. 16 S. 258f., Abb. 204), Eichstätt, Jesuitenkirche (um 1730 und später: Mfr. 1 S. 339) und Dom (2. V. 18. Jh.: ebd. S. 148), Obersaal (2. H. 18. Jh.: Ndb. 7 S. 267), Amberg, Dreifaltigkeitskirche (um 1780: Opf. 16 S. 267). – Pluvialien: Ottacher (18. Jh.: Schwaben 8 S. 18), Pleisweiler (spätes 18. Jh.: Pfalz 4 S. 364).

2. Rot

Im Missale Romanum 1570 ist Rot vorgeschrieben für die Zeit von der Pfingstvigil bis zum folgenden Samstag (einschließlich), für die Kreuzfeste, Apostelfeste (ausgenommen Johannes Ev. [27. 12.], Bekehrung Pauli, Petri Stuhlfeiern, Petri Kettenfeier), für Märtyrerfeste, das Fest der Unschuldigen Kinder, wenn es auf einen Sonntag fällt (im Novum Missale Romanum, Ausg. Augsburg 1739, ist für seine Oktav stets Rot gefordert), Johannes ante portam Latinam, für die Oktav eines jeden der genannten Feste – sofern gefeiert – und die in ihr liegenden Sonntage, ferner (so Missale Romanum, Ausg. Mchn. 1608) für die Votivmessen an den genannten Tagen. In späteren Ausg. kommen in der F.-Rubrik hinzu: Enthauptung Johannes d. T. und Pauli Gedächtnis (z. B. Mchn. 1608); Hl. Blutfest (1849 in das Missale Romanum aufgenommen); Messe zur Papstwahl (seit wann?). Das Pontificale Romanum 1596, S. 595, enthält zum „Ordo ad synodum“ die Anweisung, rote Paramente zu gebrauchen (Messe vom Hl. Geist).

Mehrfach wurde Rot davon abweichend als liturg. F. für Zeiten und Feste verwendet.

Ellwangen 1574: Passionszeit einschließlich Gründonnerstag, Heimsuchung Mariä, zweite Weihnachtsmesse, Unschuldige Kinder; Trier 1585: Passionszeit bis Mittwoch in der Karwoche, Oktav von Weihnachten, Fest der Unschuldigen Kinder (wahlweise Violett), Allerheiligen (wahlweise Weiß); Eichstätt gegen 1600: Beschneidung Christi, Trinitatis, Judica bis Gründonnerstag, Passionsfeste; Maastricht gegen 1600: Samstag vor Passionssonntag bis Gründonnerstag roter Altarschmuck, Weihnachten (Rot/Gold), Fest der Unschuldigen Kinder (mit Oktav), Beschneidung Christi, Epiphanias, Freitag nach Ostern („wie für alle Sonntage“), Bittgänge (1. Tag Rot/Gold), Trinitatis, Fest der hl. Lanze und Nägel, Michaelsfest (Altarbehänge), Allerheiligen, Feste der hll. Benedikt, Maria von Ägypten, Ambrosius, Waldetrudis (Altarbehänge), Kirchweih (mit Oktav); Mainz 1602: Sonn- und Werktage im Advent und von der Epiphanias-Oktav bis Aschermittwoch, Passions- und Palmsonntag, Gründonnerstag mit Karsamstag, Sonn- und Werktage zwischen Trinitatis und Advent, erste Weihnachtsmesse, Fronleichnam, Vigilien der Apostelfeste, Markusfest, Michael, Vigil zu Allerheiligen; im Dominikaner-Missale 1603 kommen zu den Entsprechungen mit dem Missale Romanum 1570 hinzu „Corona Domini“ und alle Evangelistenfeste (die im Missale Romanum 1570 fehlen); Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617: alle Feste von Bekennern außer den Bischöfen und „Doctores“ (diese genannt Sp. 94); Trier 1608: Karfreitag (wahlweise Schwarz, zur „Depositio Crucis“ aber immer Rot); Köln 1626: Passionssonntag bis Karfreitag, Pfingstoktav; Trier, St. Matthias, 1689: Passionszeit bis Ostervigil einschließlich, Weihnachtsoktav, Fest der Unschuldigen Kinder, Allerheiligen; im Trierer Missale 1707 ist das Rot zur „Depositio Crucis“ und zur Auferstehungsprozession am Ostermorgen (diese erst seit 1951 in Weiß) die einzige un-römische Verwendung dieser liturg. F.; Zisterzienser-Missale 1751: „Susceptio s. Coronae“.

Rot wird außerhalb der Meßliturgie kaum verlangt. Der Bischof trägt Rot bei der Weihe eines neuen Kreuzes [164, 3. Teil S. 193] und bei der Degradation eines Geistlichen (dazu Buchberger Bd. 32, Sp. 180f.; [162] S. 630; bei der Degradation von Angehörigen der vier niederen Ordines werden die de tempore-F. gefordert: ebd. S. 623).

3. Grün

Nach der Rubrik im Missale Romanum 1570 ist Grün zu verwenden im Offizium de tempore von der Oktav von Epiphanias bis zu Septuagesima (ausschließlich) und von der Pfingstoktav bis Advent, ausgenommen Trinitatis, die Sonntage innerhalb von Festoktaven, die Vigilien und die Quatembertage.

Abweichungen kommen häufig vor. Eichstätt gegen 1600: von Mariä Lichtmeß bis Septuagesima und von der Fronleichnamsoktav bis Advent; Eichstätt 1600 (vgl. aber Sp. 120 zu [138]), Trier 1608 und Köln 1626: nur von Epiphanias bis Septuagesima, in Köln auch von der Osteroktav bis Christi Himmelfahrt; Dominikaner-Missale 1603: vom 1. Sonntag nach der Oktav von Trinitatis bis zum Ende des Kirchenjahres, sofern nicht Violett gefordert ist; Zisterziensermissalien 1606 und 1617: Grün (und „coelestis“) für alle Messen de tempore, die ausgenommen, für die entweder Blau, Violett und Gelb oder Weiß und Silber oder Gold, Rot und Purpur verlangt ist; Trier, St. Matthias, 1689: vom Osterdienstag bis zum Weißen Sonntag (einschließlich), außerdem für alle Sonntage außer Advents-, Vorfasten- und Fastenzeit.

Abweichender Gebrauch bei einzelnen Festen ist verbreitet. Bekennerfeste: Ellwanger Liber Ceremoniarum 1574, Trier 1585 (wahlweise Weiß), Eichstätt gegen 1600 (in der Diözese, im Dom aber Schwarz), Maastricht gegen 1600 (auch bei den Festen der Translation von Nikolaus, Servatius, Benedikt und Karl d. Gr.); Dominikaner-Missale 1603, Köln 1626 (einschließlich „doctores pontifices“). In Maastricht war Grün eine der Paramenten-F. an Allerheiligen (gegen 1600). – Hll. Frauen: Ellwangen 1574 (ausgenommen Anna und Elisabeth von Thüringen) und Trier 1585 (wahlweise Weiß). – Gründonnerstag: Eichstätt gegen 1600 und Mainz 1602, hier der Diakon beim Mandatum. – Karsamstag: bei der Weihe der Osterkerze in Ellwangen 1574 und Mainz 1602 (Diakon). – In Maastricht gegen 1600 hatte der Baldachin am 2. Tag der Bittgänge grüne F. – Fronleichnam: Eichstätt gegen 1600. – Cathedra Petri: Eichstätt und Maastricht gegen 1600. – Geburt Johannes d. T.: Mainz 1602 und Trier, St. Matthias, 1689. – Maria Magdalena: Mainz 1602. – Johannes ante portam Latinam, Commemoratio Pauli, Translatio Materni sowie Simon und Judas, ferner Michael: Trier, St. Matthias, 1689.

4. Violett

Im Missale Romanum 1570 ist Violett vorgeschrieben für die Adventszeit bis zur Vigilmesse von Weihnachten (einschließlich), für die Zeit von Septuagesima bis zum Offizium vor der Messe der Ostervigil (ausgenommen Gründonnerstag [Weiß] und Karfreitag [Schwarz]), zum Offizium der Pfingstvigil vor der Messe (einschließlich Taufwasserweihe), zu den Quatembern und den Vigilien, an denen gefastet wird (ausgenommen Pfingstquatember mit Vigil), zur Messe bei Bittprozessionen am Markustag und an den Bittagen, am Fest der Unschuldigen Kinder (wenn am Sonntag: Rot), zur Kerzenweihe und Prozession an Mariä Lichtmeß, zur Palmenweihe und am Palmsonntag, für alle Prozessionen (außer Sakramentsprozessionen, Prozessionen an den Hochfesten und bei Danksagung). In späteren Ausgaben des Missale Romanum finden sich Ergänzungen: 1608 und später ist Violett für Messen zu Ehren des Leidens Christi verlangt, 1661 zur Aschenweihe; Apostelvigilien (seit wann?). – Bei zahlreichen Votivmessen ist Violett die F. der Paramente (für „allerlei Nöte“, zur Vergebung der Sünden, zur Beendigung einer Kirchenspaltung, zum Schutz gegen die Heiden, in Kriegszeiten, für den Frieden, „pro vitanda mortalitate“, für Reisende [Pilger], für Kranke). Diese Vorschriften im Missale Romanum 1570 sind in der Ausg. 1661 um die Votivmesse um die Gnade eines guten Todes erweitert.

Abweichender Gebrauch ist vor und um 1600 mehrfach belegt. In Ellwangen wurden an Weihnachten die erste Vesper und die Matutin in Violett begangen, der Lektor der 7. Lektion trug Violett, ferner wurde diese F. gebraucht zur dritten Weihnachtsmesse, an Sonn- und Feiertagen der Weihnachtsoktav sowie zwischen der Oktav von Epiphanias und Septuagesima, an den Festen der hll. Anna und Elisabeth von Thüringen. In Trier 1585 stand es neben Schwarz zur Wahl für Litania maior und die Bittage, in Maastricht gegen 1600 wurde es am Fest der hl. Katharina benutzt (Violett/Gold oder Rot/Gold). Im Dominikaner-Missale 1603 kann es Schwarz ersetzen (nicht umgekehrt), in den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 ist es gleichwertig mit „ceruleus“, „iacintinus“ und „flavus“ (s. Sp. 101, 102) und wird gebraucht in der Fastenzeit nur bis Gründonnerstag, zu den Bittagen und zum Quatember des September, zum Fest der Unschuldigen Kinder, sofern es auf einen Sonntag fällt, und zu allen ordenseigenen Bittprozessionen, die nicht durch ihr Fest farblich bestimmt sind. Im Trierer Missale 1608 ist es außerdem für den 1.Teil der Ostervigil gefordert (wahlweise Weiß). Köln 1626 schreibt es für die Sonntage in der Fastenzeit vor (Werktage: Schwarz), auch für das Fest der hl. Helena und anderer hll. Witwen, das Kartäuser-Missale 1713 für Advent und Septuaginta bis einschließlich Mittwoch in der Karwoche (außer bei den Festen des Kapitels und der 12 Lesungen, dazu „Ordinarium Cartusiense ...“, Parkminster 1932, S. 4–8, und der Oktav von Mariä Empfängnis), zur „Compassio beatae Mariae“, für den Sonntag in der Oktav von Mariä Empfängnis, Votivmessen der Vigiltage (außer an Himmelfahrt Christi und an Himmelfahrt Mariä), Buß- und Bittage, für den Frieden und für jegliche Anliegen, die als Konvent- oder Privatmesse am Hochaltar gefeiert werden (immer vorausgesetzt, daß in den vorausgegangenen Gruppen der F.-Rubrik nichts anderes festgelegt ist).

Mehrfach fehlt Violett unter den liturg. F., so im Mainzer Missale 1602 und bei W. K. Fischer 1630 [167].

Soweit Paramente außerhalb der Meßliturgie benutzt werden, sind sie violett bei den Handlungen, denen vorbereitender oder Buß-Charakter zuerkannt oder zugeschrieben wird.

Exorzismus: [162] S. 465; [164] 1. Teil S. 96; mit einem Exorzismus verbundene Benediktionen: [164] 3. Teil S. 49. – Taufe: ebd. 1. Teil S. 30 und 63; die Stola kann nach den Exorzismen mit einer weißen vertauscht werden: [163] S. 11f., 22, 28, 46, 56f. – Beichte: ebd. S. 77. – Letzte Ölung: [164] 1. Teil S. 159; [165] S. 78. – Öffentliche Austreibung der Büßer am Aschermittwoch, ihre Wiederzulassung am Gründonnerstag: [162] S. 564f., 550. – Absolution von Exkommunizierten: ebd. S. 639. – Bischöfliche Pfarrvisitationen: [162] S. 665 (wahlweise Schwarz; zur Verwendung von Weiß s. Sp. 95). – Verstorbenen Geistlichen sind zur Aufbahrung und Beisetzung violette Paramente anzulegen ([163] S. XX; [165] S. 111). Exequien in Violett: Dominikaner-Missale 1603 (wahlweise Schwarz).

Das Violett kann die de tempore-F. verdrängen: in Passau gebrauchte man zur Salz- und Wasserweihe am Fest des Erzmärtyrers Stephanus (des Titelheiligen) Violett [165, S. 161].

5. Schwarz

Diese F. spielt im Missale Romanum 1570 im Vergleich zur Vielfalt ihrer Verwendung im MA nur noch eine geringe Rolle. Sie wird am Karfreitag und in Totenmessen gebraucht. Im 17. Jh. wird Schwarz auch für die Exequien verlangt (Dominikaner-Missale 1603; Missale Romanum, Ausg. Mchn. 1608; vgl. aber auch Violett, Sp. 99). Eine Entscheidung der Ritenkongregation von 1685 schließt den Gebrauch schwarzer Paramente aus, wenn das Sanctissimum ausgesetzt ist; das verbietet Exposition bei Totenoffizien [154, Bd. 1 Nr. 1774].

Im Dominikaner-Missale 1603 ist an den Hochfesten mit Festoktav Schwarz als Paramenten-F. ausdrücklich ausgeschlossen. Noch im frühen 17. Jh. sind Schwarz und Violett gleichwertig bei denselben Anlässen verwendbar. Das Dominikaner-Missale 1603 gestattet, Violett statt Schwarz zu verwenden (vgl. Sp. 98). An mehreren Orten war Schwarz zu den Zeiten des Temporale, für die im Missale Romanum 1570 Violett vorgeschrieben ist, üblich.

So für die Adventszeit bis zur Weihnachtsvigil: Ellwangen 1574, Trier 1585, Maastricht gegen 1600, Dom von Eichstätt gegen 1600 (in der Diözese: Violett), Köln 1626; ebenso W. K. Fischer 1630 [167]. – In der Zeit vor Ostern wurde Schwarz gebraucht in Ellwangen 1574: von Septuagesima bis Passionssonntag, Prophetien am Karsamstag (und in der Pfingstvigil), für die Prozessionen am Montag, Mittwoch und Freitag der Fastenzeit; Trier 1585: von Septuagesima bis Passionssonntag; Eichstätt gegen 1600: von Aschermittwoch bis ausschließlich Judica; Maastricht gegen 1600: an Septuagesima (wahrscheinlich bis Passionssonntag); Trier 1608: am Karfreitag steht Schwarz oder Rot zur Wahl, für die Kommunion ist in jedem Fall Schwarz vorgeschrieben; Köln 1626: von Septuagesima bis Judica an Werktagen (Sonntage aber in Violett, s. Sp. 98); Fischer [167] erwähnt Schwarz für die Zeit von Septuagesima bis Osterabend. – Für alle mit Fasten verbundenen Vigilien wurde Schwarz in Ellwangen 1574 verwendet, in Trier 1585 zu Litania maior (wenn in der Osterwoche oder an den Sonntagen der Osterzeit, dann Weiß), an den Bittagen und zum Fest der Unschuldigen Kinder (wahlweise neben dem bevorzugten Rot; dasselbe berichtet Fischer 1630 [167]); Eichstätt gegen 1600: Votivmesse „pro peccatis“, Feste der Bekenner (ausgenommen Bischöfe); Maastricht gegen 1600: Andreastag (Paramente in Schwärzlich/Gold bzw. Schwarz mit Goldbesatz), Geburt Johannes d. T. (Kantor in schwarzem Pluviale), Allerseelen; Mainz 1602: Allerseelen; Fischer 1630 berichtet vom Gebrauch des Schwarz an allen Tagen, „wann man harte Buß thut“, bei Prozessionen, die der Papst barfuß verrichtet, und neben dem üblichen Rot zum Fest der Unschuldigen Kinder; Trier, St. Matthias, 1689: Allerseelen, Benedikt-Feste (21.3., 11.7.); im Kartäuser-Missale 1713 ist Schwarz verlangt bei Offizien zum Gedächtnis der Wohltäter, Offizien des Generalkapitels und des Kapitels von Cluny; finden an Kapitelfesten (diese aufgezählt im „Ordinarium Cartusiense ...“, Parkminster 1932, S. 4f.) Beisetzungen statt, behält die Altarbekleidung die F. des Festtags, nur der Geistliche trägt Schwarz; für alle Konvent- und Privatmessen „pro mortuis ex debito“, die am Hochaltar gehalten werden, benutzt der Geistliche eine schwarze Kasel. Schwarz zum Jahrtag ist um 1800 in Marktoberdorf bekannt (Hans Pörnbacher [Hrsg.], Christoph von Schmid und seine Zeit, Weißenhorn 1968, S. 35).

6. Rosa

Als liturg. F. ist Rosa (rosaceus) Neben-F. von Violett und im Caeremoniale Episcoporum 1729, 2. Buch, 13. und 20. Kapitel, zugelassen für den bischöfl. Gottesdienst am 3. Adventssonntag (Gaudete) und am 4. Fastensonntag (Laetare); es sind dies die Weihetage der Goldenen Rose durch den Papst. Daß Rosa an diesen beiden Tagen allgemein benützt werden darf, ließ sich nur zurückführen bis auf das Dekret der Ritenkongregation vom 29. 11. 1901 ([154] Bd. 6 S. 15 Nr. 4084; noch Mancini [173] 1900, S. 355, bezieht sich nur auf das Caeremoniale Episcoporum, das 1729, S. 289, erstmals Rosa zuläßt [als Ersatz für das 1600 festgelegte Violett bei Verwendung reicherer Paramente], auch für Stiftskirchen).

Paramente von rosa F., die außerhalb von Bischofs- und Stiftskirchen erhalten sind, verdanken ihre Entstehung wohl nur dann diesen Vorschriften, wenn sie für den Gebrauch durch Bischöfe bereitgehalten wurden; in den anderen Fällen dürfte Wahl modischer Stoffe vorliegen.

Beispiele: Ornate in Immenstadt (1. Dr. 18. Jh.: Schwaben 8 S. 422), Gößweinstein (M. 18. Jh.: Ofr. 2 S. 243) und Dillingen (M. 18. Jh.: Schwaben 6 S. 170). – Kaseln in Buggenhofen (1662: ebd. 7 S. 182), Obermedlingen (1.H. 18. Jh.: ebd. S. 814), Vorderburg (M. 18. Jh.: ebd. 8 S. 949), Unterneuhausen (M. 18. Jh.: Ndb. 2 S. 214), Tann (2. H. 18. Jh.: ebd. 10 S. 219), Maria Mödingen (gelbrosa Brokat; 2. H. 18. Jh.: Schwaben 7 S. 715), Wertach (E. 18. Jh.: ebd. 8 S. 987). – Pluviale: Nüdingen (E. 18. Jh.: Opf. 10 S. 211).

7. Gelb

Noch in der 1. H. 16. Jh. in den röm. F.Kanon einbezogen (s. Sp. 64), fehlt Gelb im Missale Romanum 1570. Gründe für diesen Ausschluß waren nicht zu ermitteln (Benedikt XIV. erwähnt, daß die gelben – subflavi – Gewänder am Karfreitag in Laon an den Haß der Juden gegen den Erlöser erinnern sollten: [169] S. 19). Mehrere Dekrete der Ritenkongregation bekräftigten im 19. Jh. den nicht-liturg. Charakter des Gelb ([154] Bd. 2 S. 233–237 Nr. 2682.50 [1831]; S. 249 Nr. 2704 [1833]; S. 275f. Nr. 2769 [1837]; vgl. auch [173] s. 355).

Dennoch blieb Gelb als liturg. F. in Gebrauch (vgl. die Anfragen an die Ritenkongregation), was zunächst auf seine Bewertung als Neben-F. von Blau bzw. Violett und von Grün sowie später auf seine Einschätzung als Ersatz für Gold zurückzuführen ist (s. im folgenden).

Im Karmeliten-Missale 1574 steht „croceus“ für die Bekenner (mit Ausnahme der Bischöfe), im Dominikaner-Missale 1603 ist „croceus“ an den Bekennerfesten neben Grün erlaubt; in denen der Zisterzienser 1606 und 1617 ist „flavus“ Neben-F. zu Blau bzw. Violett und kann dementsprechend gebraucht werden (s. Sp. 98). – In Ellwangen 1574 war Gelb für Offizien und Messe des Beschneidungsfestes und zum Fest der Erscheinung Christi festgelegt, auch für den 4. Fastensonntag (Laetare) und für Trinitatis. In Eichstätt gegen 1600 wurde es gebraucht zur Vigil von Weihnachten, Ostern und Pfingsten, auch für die Prozession am Palmsonntag vom Dom nach St. Walburg; für die Sonntage nach Fronleichnam bis Advent wurde im Dom Gelb statt Grün benutzt; im Eichstätter Missale 1600 (dazu vgl. [138]) ist es nur zur Weihnachtsvigil und zu den Bekennerfesten verlangt.

Im 17. Jh. begann man Gelb mehr und mehr als Ersatz für Gold zu empfinden.

Golddurchwobenes Gelb darf lt. Mainzer Missale 1602 gebraucht werden an Fronleichnam, Kirchweih und an den höchsten Festen; im Kölner Missale 1626 ist es gefordert an allen „festis summis & solemnibus“. Im 19. Jh. findet man Gelb und Gold gleichgesetzt etwa bei J. Marzohl und J. Schneller [170] und bei A. A. Hnogek [171, I.Teil S. 374 Anm.]: Gelb kann benutzt werden für Weiß, Rot und Grün (zu der entsprechenden Regelung für Gold s. Sp. 103).

Unter den Paramenten vom späten 16. bis zur M. 19. Jh. sind nicht wenige von gelber Grund-F. erhalten.

Beispiele: Kapelle in Würzburg, St. Peter (um 1730: Ufr. 12 S. 336). – Ornate des 18. Jh. in Straubing, St. Veit (Ndb. 6 S. 261), Frauenzell (Opf. 21 S. 69), Kirrweiler (Pfalz 2 S. 216), Bogenberg (Ndb. 20 S. 71f.). – Kaseln: Klingenberg, Rathaus (E. 16. Jh.: Ufr. 23 S. 76), Heufurt (um 1600: ebd. 21 S. 53, Abb. 28), Regensburg, Domschatz (orangegelber Seidenmoiré mit Silberfäden; A. 18. Jh.: Opf. 22,1 S. 158), Oberaltaich (M. 18. Jh.: Ndb. 20 S. 296), Reyersbach (um 1770: Ufr. 21 S. 128), Arnshausen (ebd. 10 S. 37), Wildflecken (um 1800: ebd. 15 S. 207), Neunkirchen (um 1820: ebd. 17 S. 295), Passau (um 1830: Ndb. 3 S. 193). – Pluvialien: Maria Mödingen (17. Jh.: Schwaben 7 S. 715), Vorhach (E. 18. Jh.: Ufr. 15 S. 207). – Antependium in Landshut, Kloster Seligenthal (um 1730: Ndb. 16 S. 258f.).

8. Blau

Diese F., im MA nicht selten gebraucht, auch von der Kurie (s. Sp. 63), ist mit dem Missale Romanum 1570 aus dem röm. F.-Kanon eliminiert. Weil jedoch über 200 Jahre alte Gewohnheiten beibehalten werden konnten (s. Sp. 91), blieb Blau vielerorts als liturg. F. in Gebrauch, bis im 19. Jh. Dekrete der Ritenkongregation seiner Verwendung ein Ende bereiteten ([154] Bd. 2 S. 249 Nr. 2704 [1833]; S. 285f. Nr. 2788.2 [1839]: „et usum caerulei coloris, veluti abusum, eliminandum“).

Eine Schwierigkeit in der Beurteilung der Quellen, die Blau erwähnen, liegt in der Übersetzung begründet. Mindestens im 19. Jh. wird mehrfach die liturg. F. „violaceus“ des Missale Romanum Blau genannt (vgl. [170]; [171] 1. Teil S. 374, 2. Teil S. 131; [172] S. 204). In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 stehen „ceruleus“, „violaceus“ und „iacintinus“ (dazu „flavus“) in einer Gruppe beisammen, vielleicht wäre „ceruleus“ mit Dunkelblau, „iacintinus“ mit Blauviolett zu übersetzen; bei dem Grün zugeordneten „coelestis“ könnte es sich vielleicht um Himmelblau handeln. Im Mainzer Missale 1602 kommt Blau („coeruleus“) vor, nicht aber Violett; es kann aber die Bezeichnung nicht als Synonym für Violett interpretiert werden; im Mainzer Domschatz waren E. 18. Jh. sowohl blaue als auch – wie im Missale Romano-Moguntinum 1698 gefordert – violette Paramente vorhanden. Welche F. die Paramente „Hyacintini vel punici coloris“ (Beschluß des Generalkapitels der Karmeliten 1580) hatten (Blau?), ist offen.

Blau ist als liturg. F. vorgeschrieben bei den Karmeliten 1580 (s. o. und Sp. 93); Eichstätt: 1588 für die Marienfeste (außer Heimsuchung und in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten), gegen 1600 nur für Mariä Opferung und Lichtmeß, Votivmessen zu Ehren Mariä an Samstagen zwischen Pfingsten und Advent, ferner für Pauli Gedächtnis. Maastricht gegen 1600: an Allerheiligen, am 3. Bittag (Baldachin in Weiß oder Blau), Servatiusfest (1. Vesper in Grün und Blau) sowie an den Festen hll. Frauen (Anna, Elisabeth, Maria von Ägypten, Waldetrudis). Mainz 1602: Bekennerfeste, Beschneidung Christi, Petri Stuhlfeiern, Aschermittwoch bis Passionssonntag, Messe am Karsamstag, Dreifaltigkeits- und Martinsfest und für Quatembertage (außer Pfingstquatember). Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617: für Advent, die Zeit von Septuagesima bis Gründonnerstag, die Bittage, die Quatembertage im September, das Fest der Unschuldigen Kinder (wenn am Sonntag zu feiern), für Kerzenweihe und Prozession an Mariä Lichtmeß und zu den nicht zu Festliturgien gehörigen feierlichen Prozessionen; „coelestis“ (neben Grün) für die Messen de tempore, soweit keine andere F. gefordert. Trier, St. Matthias, 1689: im Advent, zur zweiten Weihnachtsmesse, Vigil und Oktav von Epiphanias, am Valerius-Fest (wenn nach Septuagesima: Schwarz), von Septuagesima bis vor Beginn der Passionszeit, für die Bittage, Christi Himmelfahrt und Oktav, die Quatembertage, die Oktav von Weihnachten, für Petri Stuhlfeier und das Gregorsfest. In Neresheim 1781–85 wurden bei Amt und Prozession am Fest der Unschuldigen Kinder blaue Paramente getragen.

Blaue Paramente sind in großer Zahl erhalten.

Beispiele: Kapelle: Eichstätt, St. Walburg (1.H. 18. Jh.: Mfr. 1 S. 252f.). – Ornate: Regensburg, Niedermünster (um 1730: Opf. 22,2 S. 224f.), Würzburg, Neumünster (um 1730: Ufr. 12 S. 323), Dom (1736, 1782 und 1788: ebd. S. 98) und Stift Haug (E. 18. Jh.: ebd. S. 212), Höchstätt, Mariä Himmelfahrt (2. H. 18. Jh.: Schwaben 7 S. 413). – Kaseln: Dillingen, Jesuitenkirche (A. 18. Jh.: ebd. 6 S. 326), Eichstätt, bischöfl. Hauskapelle (Mfr. 1 S. 602), Regensburg, Dom (um 1730: Opf. 22,1 S. 158), Niederaltaich (1.H. 18. Jh.: Ndb. 17 S. 242), Oberaltaich (M. 18. Jh.: ebd. 20 S. 296), Limbach, Mariä Himmelfahrt (Rokoko: Ufr. 4 S. 107), Dinkelsbühl (nach 1750: Mfr. 4 S. 83), Speyer, Dom (Pfalz 3 S. 316), Bad Brückenau (1784: Ufr. 11 S. 9), Bachhagel, Mariä Himmelfahrt (E. 18. Jh.: Schwaben 7 S. 122), aus der 1.H. 19. Jh. in Offenberg (Ndb. 17 S. 250), Rettenberg, Unterjoch und Wertach (Schwaben 8 S. 727, 916 und 998). – Pluviale: Maria Mödingen (2. H. 18. Jh.: Schwaben 7 S. 715).

Es fällt auf, daß gerade blaue Paramente oft mit Stoffen von anderer Grund-F. zusammengesetzt sind. Mit Gelb: Kaseln in Oberaltaich (um 1740: Ndb. 20 S. 296), Schwarzach (M. 18. Jh.: ebd. S. 382f.), Obermedlingen (um 1750–60: Schwaben 7 S. 814) und Lauingen (2. H. 18. Jh.: ebd. S. 535). Mit Weiß: Kaseln des 18. Jh. in Falkenstein (Ufr. 8 S. 78), Eichstätt, Dom (Mfr. 1 S. 148), Trockau (weiß-bläulich gestreift: Ofr. 2 S. 538), Möhren (Schwaben 3 S. 426).

9. Gold

In F.-Rubriken kommt Gold selten vor, z. B. in den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 (Gruppe Gold, Rot und Purpur), wo sein Gebrauch gestattet ist für die Offizien von der Pfingstvigil bis zur Vesper an Trinitatis, an den Festen hl. Kreuz, Enthauptung Johannes d. T., Johannes ante portam Latinam, der Apostel, Märtyrer und Bekenner (außer Bischöfen und „doctores“). Aus Ordinarien, Direktorien und dergl. geht aber hervor, daß es vielerorts Brauch war, an den Hochfesten der Kostbarkeit wegen goldene Paramente – statt oder neben weißen und roten, auch grünen – zu verwenden (dagegen wandte sich die Ritenkongregation 1851: [154] Bd. 2 S. 367 Nr. 2986; das Dekret vom 28. 4. 1866 traf dann die gegenteilige Entscheidung: ebd. S. 450 Nr. 3145; weitere Dekrete: Bd. 2 S. 468 Nr. 3191 [1868], Bd. 3 S. 177 Nr. 3646 [1885]). Leitender Gesichtspunkt war, daß „in diebus vero Solemnissimis uti possumus pretiosioribus paramentis, cuiuscumque sint coloris, dummodo non sint nigri“ (so im Dominikaner-Missale 1603; vgl. auch Mainz 1602 und Köln 1626: s. Sp. 101).

Das Eichstätter Directorium 1588 enthält die Anweisung: „In festo circumcisionis legt man die gulden stuckh ahn, sonst Rott ...“. Rot/Gold bzw. Gold/Rot wurden in Maastricht gegen 1600 benutzt am Fest der 11 000 Jungfrauen und an Allerheiligen, zum Altarschmuck der Weihnachtsmessen und am Beschneidungsfest, für den Baldachin am 1.Tag der Bittgänge, an Kreuzaufrichtung, Pfingsten und Trinitatis; Weiß/Gold an Mariä Reinigung, Ostern und Fronleichnam; am Katharinenfest stand Violett/Gold oder Rot/Gold zur Wahl, am Andreastag wurden Paramente in Schwärzlich/Gold bzw. Schwarz mit Goldbesatz gebraucht, an der Oktav von Allerheiligen war Gold mit Bunt gemischt („ad ordinationem custodum“), und Gold/Grün benutzte man an den Festen des Patrons, des hl. Servatius (an „Visio Servata“ und an „Translatio Servata“).

Viele der erhaltenen Paramente haben als Grundstoff Goldbrokat.

Kapellen: Landshut, St. Martin (um 1700: Ndb. 16 S. 97f.), Plankstetten (1750 gekauft [?]: Opf. 12 S. 136), Eichstätt, Jesuitenkirche (um 1770–80: Mfr. 1 S. 339), Straubing, Karmelitenkirche (E. 18. Jh.: Ndb. 6 S. 230). – Ornate: Beilngries (18. Jh.: Opf. 12 S. 15), Gerzen (1725: Ndb. 5 S. 121), Eichstätt, Dom (um 1730 und zw. 1736 und 1757 [Freyberg-Ornat]: Mfr. 1 S. 141), Hagenbach (Frührokoko: Pfalz 5 S. 72), Altenbach (spätes 18. Jh.: Ndb. 13 S. 22), Straubing, St. Peter (E. 18. Jh.: ebd. 6 S. 95). – Kaseln: Straubing, St. Peter (A. 17. Jh.: ebd. S. 95), Wallersdorf (18. Jh.: ebd. 13 S. 185), Oberbahingen (1.H. 18. Jh.: Schwaben 7 S. 774), Alteglofsheim (um 1730: Opf. 21 S. 24), Regensburg, Dom (2. H. 18. Jh.: ebd. 22,2 S. 158), Missen (um 1800: Schwaben 8 S. 545). – Pluviale: Speyer, Dom (um 1700: Pfalz 3 S. 317, mit dunkelrotem Muster). – Chormantel: Würzburg, Dom (um 1762: Ufr. 12 S. 98).

Der Eindruck des Kostbaren wurde auch erweckt durch die Verwendung von Gold- und Silberbrokat bei ein und demselben Parament. Beispiele: Kapelle: Straubing, Karmelitenkloster (um 1700–30: Ndb. 6 S. 230). – Kaseln: Immenstadt (2. H. 17. Jh.: Schwaben 8 S. 422f.), Bühl (um 1700: ebd. S. 186), Schöllach (18. Jh.: ebd. S. 769), Hindelang (18. Jh.: ebd. S. 362), Dillingen, Jesuitenkirche (1.H. 18. Jh.: Schwaben 6 S. 236), Laubstadt (um 1730: Mfr. 3 S. 214), Wertach (M. 18. Jh.: Schwaben 8 S. 986), Eichstätt, Dom (mit Wappen Freyberg [1736–57]: Mfr. 1 S. 148), Burghagel (A. 19. Jh.: Schwaben 7 S. 187). – Pluviale: Obermaiselstein (3. V. 18. Jh.: Schwaben 8 S. 587).

10. Grau

Nur vereinzelt ist Grau („cineritius“) in den F.-Rubriken enthalten. In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 gilt es als Neben-F. von Schwarz und wurde wie dieses für Karfreitag und für die Totenoffizien verwendet (Ordenstradition?; erhaltene graue Paramente in oder aus Zisterzienserkonventen waren bisher nicht zu ermitteln). In Ellwangen war Aschgrau liturg. F. am Aschermittwoch (nach 1574; erhalten ein grauer Ornat: [155] S. 24).

Im Inv. von St. Johann in Mainz 1771 ist eine aschgraue Kasel aufgeführt [80, S. 306], in dem von St. Peter 1785 eine graue Chorkappe (ebd. S. 307).

Einige andere Stücke sind hinsichtlich ihrer liturg. F. nicht eindeutig benennbar; so eine Kasel und ein Pluviale mit grauen Seidenteilen und blauer Mittelbahn in Ellingen (um 1730: Mfr. 5 S. 235) und eine Kasel mit graugrünem Grund in Stopfenheim (um 1770: ebd. S. 445).

11. Braun

Der Gebrauch von Paramenten in der liturg. F. Braun is: nur durch Inventar-Eintragungen zu belegen (z. B. Siegburg 1598: [159] S. 126f., 146, auch S. 161f.; Mainz, St. Johann, 1771: [80] S. 306).

Welcher liturg. F. man die erhaltenen Paramente von brauner oder bräunlicher Grund-F. zurechnete, ist nicht bekannt. Genannt seien: Kothen, Pluviale des 17. Jh. aus gelbbrauner Halbseide (Ufr. 11 S. 25); Bogenberg, Ornat aus bräunlichem Seidenbrokat (1. H. 18. Jh.: Ndb. 20 S. 71f.); Eichstätt, Jesuitenkirche, Kapelle aus Goldbrokat auf brauner Seide und mit Silbereinschüssen (um 1710–30: Mfr. 1 S. 338); Dillingen, Jesuitenkirche, 2 Kaseln des 18. Jh. mit brauner Mittelbahn (Schwaben 6 S. 236f.).

Ob aus Leder gefertigte und naturfarben belassene Paramente hierher zu rechnen sind, ist offen. Beispiele bei [1] S. 207.

12. Bunt; mehrfarbige Paramente

Bunte Paramente waren um 1600 noch in Gebrauch. In Eichstätt 1588 „de dominica legt man die dominicalia, welche von villen farben sein, ahn“ [155]. In Maastricht gegen 1600 wurde zur Oktav von Allerheiligen Gold und Bunt gemischt „ad ordinationem custodum“ gebraucht. Das Mainzer Missale 1602 fordert bunte Paramente zu Reliquienfesten, Allerheiligen und Prozessionen an Bittagen.

Zweifarbige liturg. Gewänder, im 18. und 19. Jh. nicht selten (vgl. z. B. Sp. 103), durften nach Beschluß der Ritenkongregation 1837 nur für Feste verwendet werden, für die die eine der F. gefordert ist; damit wird aber zugleich festgelegt, daß die zweite F. als nicht-liturgisch vom Gebrauch ausgeschlossen ist – selbst wenn sie eine der F. des Kanons ist [154, Bd. 2 S. 233–37 Nr. 2682.50]; bei mehrfarbigen Paramenten muß eine F. – meist die Grund-F. – dominieren, und diese muß eine liturg. F. sein (ebd. S. 275f. Nr. 2769).

D. Die liturg. F. im Kirchenjahr

Proprium de tempore.

Weihnachtsfestkreis. Vom 1. Advent bis zur Messe der Weihnachtsvigil einschließlich ist im Missale Romanum 1570 Violett vorgeschrieben. Das Caeremoniale Episcoporum 1729 läßt beim bischöflichen und beim Stifts-Gottesdienst am 3. Adventssonntag auch Rosa zu.

In Ellwangen 1574 wurde Schwarz gebraucht („feria quarta in angaria excepta“: an diesem Tag Weiß), ebenso in Trier 1585, Eichstätt 1588 (Sonntage) und gegen 1600 (Dom; in der Diözese Violett), Köln 1626 sowie nach W.K.Fischer 1630. Mainz 1602 weist Rot an, die Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 Blau, Violett oder Gelb. In Trier, St. Matthias, 1689 war Blau gefordert.

Die Weihnachtsvigil dürfte des öfteren dort in Schwarz begangen worden sein, wo man im Advent Paramente dieser F. verwendete [1, S. 740]. Nachgewiesen ist es in Ellwangen 1574 (zur 1. Vesper Violett) und in Trier 1585; in Eichstätt gegen 1600 aber gebrauchte man Gelb (1588: Weiß).

Am Weihnachtsfest und in der Zeit danach bis zur Oktav von Epiphanias ist Weiß vorgeschriebene F. im Missale Romanum 1570. Die F.-Wahl für das Fest der Unschuldigen Kinder hängt davon ab, ob es auf einen Sonntag fällt (dann Rot) oder nicht (dann Violett).

Am Weihnachtsfest wechseln die liturg. F. an mehreren Orten: in Ellwangen 1574 wurde zur Matutin Violett gebraucht, auch für den Lektor der 7. Lesung, die erste Messe wurde in Weiß begangen, die zweite in Rot (so auch die Prozession in der 2. Vesper), die dritte in Violett. In Trier 1585 benutzte man zur ersten Messe weiße, zur zweiten blaue, zur dritten goldene Paramente (so auch Trier 1608 und Trier, St. Matthias, 1689), in Maastricht gegen 1600 zur ersten und dritten Messe rote, zur zweiten weiße. In Mainz 1602 ist zur ersten Messe Rot, zur zweiten Weiß Vorschrift.

In der Weihnachtsoktav wurde in Ellwangen 1574 Violett gebraucht, ausgenommen die Feste Johannes Ev. (Grün) und der Unschuldigen Kinder (Rot). Die im Missale Romanum 1570 zu diesem Fest getroffene Unterscheidung (s. oben) unterblieb hier wie auch in Trier 1585 (Schwarz oder Rot), Maastricht gegen 1600 und Mainz 1602 (Rot); die Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 sehen Blau, Violett oder Gelb vor (Sonntag); W. K. Fischer 1630 nennt Rot oder Schwarz, die „Caeremoniae“ von Trier, St. Matthias, 1689 Rot; in Neresheim 1781 bis 1785 wurden Amt und Prozession in Blau gehalten.

Zur Weihnachtsoktav gebrauchte man in Trier rote Paramente (1585; St. Matthias, 1689).

An Silvester wurden in Maastricht gegen 1600 grüne Paramente benutzt (also die liturg. F. der Bekenner-Feste).

Das Fest der Beschneidung Christi wurde gefeiert in Gelb (Ellwangen 1574), Gold (Eichstätt 1588), Rot (ebendort gegen 1600; Maastricht gegen 1600 [Altarbehänge Rot/Gold]) oder Blau (Mainz 1602).

Epiphanias wurde zu Eichstätt 1588 eingeleitet mit der Vigil in Weiß/Gold, zu Trier, St. Matthias, 1689 in Blau. Das Fest selbst beging man in Ellwangen 1574 in Gelb (von der 1. Vesper an), in Maastricht gegen 1600 in Gold (Altarschmuck Rot und Gold). Zur Oktav trug man in Trier, St. Matthias, 1689 Blau.

Für die Zeit zwischen der Oktav von Epiphanias und Septuagesima ist im Missale Romanum 1570 Grün verlangt.

In Ellwangen 1574 gebrauchte man violette Paramente, in Eichstätt 1588 bis Mariä Lichtmeß (excl.) weiße (auch gegen 1600); in Mainz 1602 sind von der Oktav von Epiphanias an rote Paramente vorgesehen.

Osterfestkreis. Das Missale Romanum 1570 weist als liturg. F. der Zeit von Septuagesima bis zum Offizium vor der Messe der Ostervigil Violett an; ausgenommen sind Gründonnerstag (Weiß) und Karfreitag (Schwarz) sowie die Kerzenweihe am Karsamstag (zu der der Diakon nur die Albe trägt). Zu Laetare konnten gemäß dem Caeremoniale Episcoporum 1729 für den bischöflichen und den Stifts-Gottesdienst auch rosa Paramente benutzt werden.

Vom Missale Romanum 1570 abweichend ist im Dominikaner-Missale 1603 Violett bis zur Ostervigil vorgeschrieben, Gründonnerstag (Messe, Evangelium nach dem Mandatum) und Karfreitag ebenfalls ausgenommen. In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 ist außer Violett auch Blau oder Gelb zugelassen für die Zeit von Septuagesima bis Gründonnerstag.

An manchen Orten gebrauchte man andere F., so z. B. Schwarz in Ellwangen 1574 und in Maastricht gegen 1600 (nur zu Septuagesima aufgeführt, aber wohl auch an den übrigen Tagen; in der Fastenzeit dazu weiße Altarbehänge, von der Vigil des Passionssonntags bis Gründonnerstag rote), Weiß in Siegburg 1598 und 1604. Häufiger ist F.-Wechsel, meist von Schwarz zu Rot (Eichstätt 1588 und gegen 1600: Aschermittwoch bis Judica bzw. Judica bis Gründonnerstag im Offizium de tempore; Trier 1585: Septuagesima bis Judica bzw. Judica bis Mittwoch der Karwoche; Köln 1626: wie Trier 1585, doch Rot bis Karfreitag). Andere F.: Mainz 1602 von Septuagesima bis Aschermittwoch Rot, zwischen diesem Tag und Judica Blau, von Judica bis Karsamstag wieder Rot; Trier, St. Matthias, 1689 von Septuagesima an Blau, für die Passionszeit (einschließlich Ostervigil) Rot.

Abweichungen bestanden auch nur für einzelne Tage der Vorfasten- und der Fastenzeit sowie für Kartage.

Aschermittwoch: Grau in Ellwangen kurz nach 1574 (vgl. [157] S. 24; für die Prozession Schwarz). – Judica: ebendort 1574 Rot. – Palmsonntag: ebendort 1574 Prozession in Rot; Eichstätt gegen 1600: Gelb zur Prozession, Rot beim Amt; Maastricht gegen 1600: Rot. – Gründonnerstag: Ellwangen 1574 Rot; Eichstätt gegen 1600 Weiß, Rot oder Grün; Maastricht gegen 1600 Paramente weiß, Altarbehänge rot; Mainz 1602 Grün zum Mandatum (Diakon). – Karfreitag: Ellwangen 1574 „in casulis specialibus“ ohne F.-Angabe, bei der Prozession zum Heiligen Grab rote Paramente; Trier 1608 Rot oder Schwarz, doch Kommunionfeier immer in Schwarz, „Depositio Crucis“ in Rot (noch heute).

Von der Weihe der Osterkerze am Karsamstag bis zum Pfingstsamstag (ohne diesen selbst) ist im Missale Romanum 1570 Weiß festgelegt, ausgenommen Markusfest und Bittage, an denen Violett zu benutzen ist.

Am Karsamstag wurde in Ellwangen 1574 die Weihe der Osterkerze in grünen Paramenten vorgenommen (auch in Mainz 1602), Prophetien und Allerheiligenlitanei in schwarzen. In Eichstätt 1588 war Weiß und Gold vorgesehen, gegen 1600 benutzte man gelbe (goldene?) Paramente; Mainz 1602: Offizium in Rot, Messe in Blau; Trier 1608: Offizium wahlweise in Weiß oder Violett. – Ostern: in Eichstätt 1588 Gold, in Maastricht gegen 1600 Weiß/Gold und Weiß.

Die Osterwoche weist in Maastricht gegen 1600 große Vielfalt auf: zum weißen Altarschmuck wurden am Montag Paramente „de apostolis“ (ohne F.Angabe), am Dienstag „de martyribus“ (Rot), Mittwoch „de confessoribus“ (Grün), Donnerstag „de viduis“ (Blau), Freitag Rot („wie für alle Sonntage“) benutzt. – In Trier, St. Matthias, 1689 war von Osterdienstag bis Weißen Sonntag einschl. Grün gefordert, in Köln 1626 zwischen Osterdienstag und Himmelfahrt Christi.

Am Markustag gebrauchte man in Ellwangen 1574 weiße Paramente, in Trier 1585 schwarze oder violette (falls das Fest in die Osterwoche oder auf einen Sonntag der Osterzeit fällt, jedoch weiße), in Mainz 1602 rote.

Für die Bittage war Weiß in Gebrauch in Ellwangen 1574 und in Maastricht gegen 1600; in Maastricht sollte der Baldachin „supra capsam“ am 1. Tag rot/gold sein, am 2. Tag grün, am 3. weiß oder blau. In Trier 1585 wählte man Violett oder Schwarz, in Mainz 1602 für die Prozession Bunt. In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 steht Blau, Violett oder Gelb zur Wahl, in Trier, St. Matthias, 1689 waren die Paramente blau.

Das Fest Himmelfahrt Christi wurde in Eichstätt 1588 in Gold gefeiert, in Trier, St. Matthias, 1689 in Blau.

Für die Pfingstwoche – Samstag bis Samstag, einschließlich der Quatembertage – schreibt das Missale Romanum 1570 Rot vor.

In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 ist auch Gold oder Purpur zur Wahl gestellt. – Die Pfingstvigil wurde in Weiß begangen in Ellwangen 1574 (Prophetien in Schwarz, wie am Karfreitag) und Eichstätt 1588. – Zum Pfingstfest ist für Maastricht gegen 1600 Rot/Gold und Rot überliefert; W. K. Fischer 1630 nennt feuerrote oder „goldgelbe“ Paramente. – Für die Pfingstoktav ist im Kölner Missale 1626 Rot genannt.

Zwischen der Pfingstoktav und dem Advent legt das Missale Romanum 1570 Grün fest (Ausnahmen s. unten).

Gelegentlich wurde Grün von einem anderen Zeitpunkt an benutzt: Eichstätt gegen 1600: nach der Oktav des Fronleichnamsfestes (Diözese); Dominikaner-Missale 1603: vom 1. Sonntag nach der Oktav von Trinitatis an; Kartäuser-Missale 1713: zwischen Trinitatis und Advent.

Andere F. für die Paramente wurden gewählt in Eichstätt gegen 1600 (Dom): Gelb, in Mainz 1602: Rot, in den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617: Gold, Rot oder Purpur. Wurden in Ellwangen 1574 die Messen dieser Sonntage auch am Mittwoch und Freitag gelesen, benutzte man Schwarz (die F. der Paramente an den Sonntagen ist nicht bekannt).

Trinitatis ist nach dem Missale Romanum 1570 in Weiß zu feiern.

In Ellwangen 1574 wurde Gelb gebraucht, in Eichstätt 1588 und gegen 1600 Rot (Missale 1600: Gelb; vgl. dazu [138]), in Maastricht gegen 1600 Rot und Gold/Rot, in Mainz 1602 Blau.

Für Fronleichnam schreibt das Missale Romanum 1570 Weiß vor, auch für den Sonntag in der Oktav.

In Eichstätt 1588 und gegen 1600 (Dom) wurden an Fronleichnam grüne Paramente benutzt, in Mainz 1602 und Trier, St. Matthias, 1689 rote. In Maastricht gegen 1600 ist Weiß/Gold und Weiß aufgeführt. – In Ellwangen benutzte man am Sonntag in der Fronleichnamsoktav gelbe Paramente.

Zu den Quatembertagen (mit Fastenvigil) verlangt das Missale Romanum 1570 Violett; ausgenommen sind die Quatembertage der Pfingstwoche (Rot, s. Sp. 95).

Anders war in Mainz 1602 und Trier, St. Matthias, 1689 Blau in Gebrauch. In den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 sind nur die Quatembertage des September aufgeführt: Blau, Violett oder Gelb. – In manchen Missalien sind die Quatembertage nicht genannt (so Köln 1626).

Proprium de Sanctis und Commune Sanctorum.

Diese beiden Abschnitte des Missale Romanum werden hier gemeinsam behandelt, da die F.-Wahl für die einzelnen Feste meist auf die F. fällt, die im Commune Sanctorum für die entsprechende Heiligen-Gruppe vorgesehen ist.

Für die Herrenfeste – die es als eigene Gruppe in der F.-Rubrik des Missale Romanum 1570 nicht gibt – ist in Köln pauschal Weiß gefordert. Doch enthält das Missale Romanum 1570 die Anweisung, an Verklärung Christi weiße, für die Kreuz- und Passionsfeste rote Paramente zu benutzen.

Entsprechend wurde in Eichstätt 1588 Arma Christi in Rot gefeiert, in Maastricht gegen 1600 „lancee et clavorum“; im Dominikaner-Missale 1603 ist es für „Corona Domini“ gefordert, im Zisterzienser-Missale 1751 für „Susceptio s. Coronae“. Auffallend ist das Weiß an Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung in Trier 1585 und 1608 (vgl. dazu auch Sp. 94).

An den Marienfesten verlangt das Missale Romanum 1570 Weiß, jedoch zur Kerzenweihe und Prozession an Mariä Lichtmeß Violett (auch hierfür Weiß: Mainz 1602, Dominikaner-Missale 1603). Fällt Mariä Lichtmeß auf einen Sonntag der Fastenzeit (Septuagesima oder Sexagesima), unterbleibt der Wechsel zu Weiß, außer bei Marienkirchen (Caeremoniale Episcoporum 1600, S. 206; vgl. auch [164] 2. Teil S. 72).

Ausnahmen sind selten: In Ellwangen 1574 wurde Mariä Heimsuchung in Rot begangen; in Eichstätt 1588 war für alle Marienfeste Blau verlangt (ausgenommen die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten, wo das Weiß des Proprium de tempore im Missale Romanum 1570 verlangt ist), gegen 1600 nur noch zu Mariä Opferung und Mariä Lichtmeß.

Für Engelfeste ist im Missale Romanum 1570 Weiß gefordert.

In Maastricht gegen 1600 wurde aber Rot benutzt, wie in Mainz 1602 zum Michaelsfest, das man in Trier, St. Matthias, 1689 in Grün feierte.

Von den Festen Johannes d. T. ist nach dem Missale Romanum 1570 das Geburtsfest in Weiß zu begehen, das Fest der Enthauptung in Rot.

Nicht selten gebrauchte man am Fest der Geburt Johannes d. T. Grün: Ellwangen 1574, Mainz 1602, Trier, St. Matthias, 1689. In Maastricht gegen 1600 wurde es ähnlich einem Märtyrerfest begangen: blutfarbene Paramente (dazu schwarzes Pluviale des Kantors). Zum Fest der Enthauptung ist in den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 auch Gold oder Purpur zugelassen.

Zu den Apostelfesten ist im Missale Romanum 1570 Rot vorgesehen, für die Vigilien (seit wann?) Violett. Ausgenommen sind Gedenkfeste ohne Bezug auf das Martyrium – daher Weiß für Petri Stuhlfeiern, Petri Kettenfeier, Bekehrung Pauli, „Divisio Apostolorum“.

Zu den Hauptfesten der Apostel benutzte man grüne Paramente in Mainz 1602 und in Trier, St. Matthias, 1689 (Simon und Judas); in den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 sind auch Rot und Purpur zugelassen. Die Vigilien wurden in Eichstätt 1588 in Schwarz begangen, in Mainz 1602 in Rot.

Für Petri Stuhlfeiern war in Eichstätt 1588 und gegen 1600 Grün, in Mainz 1602 und Trier, St. Matthias, 1689 Blau gefordert. Petri Kettenfeier beging man in Eichstätt gegen 1600 in Rot. Pauli Gedächtnis (30. 6.) – Missale Romanum: Rot – wurde in Eichstätt gegen 1600 in Blau, in Trier, St. Matthias, 1689 in Grün gefeiert. – Zum Fest Johannes ante portam Latinam (Missale Romanum 1570: Rot) trug man in Maastricht gegen 1600 weiße Paramente; in den Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 ist neben Rot auch Gold oder Purpur zugelassen; in Trier, St. Matthias, 1689 gebrauchte man Grün.

Die Evangelistenfeste sind in der F.-Rubrik des Missale Romanum 1570 nicht enthalten (möglicherweise stillschweigend in die Gruppe der Apostelfeste gerechnet). Als F.-Angabe konnte Weiß nachgewiesen werden in Eichstätt gegen 1600 beim Lukasfest.

An den Märtyrerfesten ist im Missale Romanum 1570 Rot vorgeschrieben.

Gelegentlich gibt es andere F.-Wahl: im Karmeliten-Missale 1574 für alle Märtyrerinnen (wie für alle hll. Frauen und Jungfrauen) Gelb, in dem der Zisterzienser 1606 und 1617 neben Rot auch Gold oder Purpur; in Maastricht benutzte man am Katharinenfest Violett/Gold oder Rot/Gold.

Für die Bekennerfeste verlangt das Missale Romanum 1570 Weiß.

Außerhalb des Missale Romanum kommen alle F. dafür vor, außer Violett; Weiß ist selten (Trier 1585: wahlweise Grün), die Regel Grün: Ellwangen 1574 (Hieronymus und Heinrich eigens genannt), Eichstätt 1588 (hl. Willibald, Bischöfe), Eichstätt gegen 1600 (Bischöfe), Maastricht gegen 1600, Dominikaner-Missale 1603 (wahlweise Gelb), Köln 1626 (Bischöfe, Kirchenlehrer), Trier, St. Matthias, 1689 (Translatio Materni). Gelb: Karmeliten-Missale 1574 (Nicht-Bischöfe), Dominikaner-Missale 1603 (s. oben); Schwarz: Eichstätt 1588 (Nicht-Bischöfe), gegen 1600 (Dom; Nicht-Bischöfe), Trier, St. Matthias, 1689 (Benedikt, Valerius – falls nach Septuagesima, d. h. in der F. des Proprium de tempore); Blau: Mainz 1602, Trier, St. Matthias, 1689 (Gregor, Valerius s. oben); Gold, Rot oder Purpur: Zisterzienser-Missalien 1606 und 1617 (ausgenommen sind Hieronymus, Bernhard, Thomas von Aquin, Benedikt, Dominikus, Franziskus, Franz von Paula: Weiß).

Feste hll. Jungfrauen und Frauen sind nach dem Missale Romanum 1570 in Weiß zu feiern.

Vereinzelt ist eine andere F. verlangt, so im Karmeliten-Missale 1574 Gelb. – Für die Feste hll. Frauen wird stark differenziert. In Ellwangen 1574 ist in der Regel Grün vorgesehen. In Trier 1585 und 1608 steht Grün neben Weiß zur Wahl. Die Feste der hll. Anna und Elisabeth von Thüringen sind oft ausgezeichnet durch Blau: Eichstätt 1588 (nur Anna), Maastricht gegen 1600 (auch Maria von Ägypten und Waldetrudis); durch Violett: Ellwangen 1574, Köln 1626 (auch Helena, hll. Witwen).

Für das Fest der hl. Magdalena wurde Grün gewählt in Ellwangen 1574 (für Bekehrung und für das Hauptfest) und in Mainz 1602; Maastricht gegen 1600 schreibt die Paramente der Apostelfeste vor (ohne F.-Angabe).

Zu Allerheiligen ist im Missale Romanum 1570 Weiß festgelegt.

An manchen Orten wurde Rot gebraucht: Ellwangen 1574; Eichstätt, Dom, gegen 1600; Trier 1585 (oder Weiß) und St. Matthias, 1689. In Maastricht gegen 1600 waren zum Rot/Gold die Pluvialien rot, grün, „de apostolis“, weiß und blau. Mainz 1602 schreibt Bunt vor.

Allerseelen – wofür im Missale Romanum 1570 keine eigene Vorschrift besteht – wurde in Mainz 1602 und Trier, St. Matthias, 1689 in Schwarz begangen.

Für Kirchenweihen ist im Missale Romanum 1570 Weiß gefordert. In Maastricht gegen 1600 gebrauchte man Rot und die F. der Heiligenchöre (wie an Allerheiligen, s. oben).

Zu den Abbildungen

1. Hans Burgkmair d. Ä., Allerheiligen-Altar (Innenseite). Flügelaltar auf Holz, Mitteltafel 1,70 × 1,30 m, Flügel je 1,70 × 0,59 m. Augsburg, Staatsgal. Sign., dat. 1507. Fot. Bayer. Staatsgem. slgn. Mchn.

2. Bernt Notke, Gregorsmesse. Gem. auf Holz, 2,50 × 3,57 m. Ehem. Lübeck, Marienkirche (1942 verbrannt, Farbbeschr. bei Max Hasse, Zs. d. Dt. Ver. f. Kw. 24, 1970, 35). Um 1504. Fot. Castelli, Lübeck.

Literatur

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Zu II:

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Missale Eystettense, Eichstätt 1486. – Einsiedeln, Benediktinerkloster, Consuetudines, E. 10. Jh., gleich den Consuetudines von Gorze, St. Emmeram Regensburg, Trier (Datierung und Lokalisierung nach [85] S. LXIII): [5] Bd. 5, S. 73ff. – Elbing, Pfarrkirche, Inv. von 1544: [12] S. 500. – Esztergom (Gran), Kath., Ordinarien von 1496, 1505 und 1508 (Auszüge): [9] S. 573ff. – Evesham, Benediktinerkloster, Farbenordnung um 1377 (Datierung nach [13] S. 225): 51. H. A. Wilson, Officium ecclesiasticum abbatum secundum usum Eveshamensis monasterii (= Henry Bradshaw Soc, 6), London 1893, S. 166. – Exeter, Kath., Rubriken des Leofric-Missale, um 1075: [13] S. 222. – Exeter, Kath., Ordinarius von 1337: 52. J. N. Dalton, Ordinale Exoniense, Bd. 1 (= Henry Bradshaw Soc, 37), London 1909. – Fécamp, Benediktinerkloster, Inv. von 1362 und 1375: 53. Ch. de Beaurepaire, Anciens inv. du trésor de l'abbaye de F., Bibl. de l'école des chartes, IV. Folge 20, 1859, 153ff.– Fleury, Benediktinerkloster, Consuetudines, 12. Jh. (Datierung nach [85] S. LXIV): [5] Bd. 5, S. 137ff. – Frauenburg, Kath., Inv. von 1578: [12] S. 519ff. – Freiburg i. Br., Pfarrkirche U. L. F. (Münster), Schenkung von 1501:54. Herm. Flamm, Die Schatzverz. des Münsters 1483–1748, Freiburger Münsterbll. 2, 1906, 77. – Fruttuaria, Benediktinerkloster, Consuetudines, A. 12. Jh. (Datierung nach [85] S. LXV): [5] Bd. 4, S. 1ff. – Gembloux, Benediktinerkloster, Schenkung, nach 1092: [16] Nr. 2679. – Gerona, Stiftskirche S. Felix, Inv. von 1310: 55. España sagrada, Bd. 40, S. 255ff. – Gorze, Benediktinerkloster, Consuetudines, 11. Jh. (aus Überlieferung von St. Vito Verdun, Lokalisierung und Datierung nach [85] S. LXV): [5] Bd. 5, S. 113ff. – Goslar, Stiftskirche St. Simon und Judas, Schenkung vor 1408/1410: 56. Karl G. Bruchmann, Der „Rechenschaftsbericht“ des Johs. Wulfhaghen, Jb. der Ges. für niedersächs. Kirchengesch. 53, 1955, 26.– Gutstadt, Stiftskirche, Inv. [16. Jh.]: [12] S. 547. – Halberstadt, Kath., Inv. des Allerheiligenaltars, 1493: 57. G. Schmidt, Die Hss. der Gymnasial-Bibl. zu H., II, Programm des Domgymnasiums zu H. 1881, 4. – Halle/Saale, Stiftskirche St. Moritz, Magdalena und Erasmus, Inv. von 1515 (Auszüge): [20] S. 43* ff. – Halle/Saale, Stiftskirche St. Moritz, Magdalena und Erasmus, Breviarium von 1532 (Auszüge): 58. Paul Wolters, Ein Beitr. zur Gesch. des Neuen Stiftes zu H. (1519–1541), Neue Mitt. aus dem Gebiete hist.-antiquarischer Forschgn. 15, 1882, 7ff. – Halle/Saale, Stiftskirche St. Moritz, Magdalena und Erasmus, Verz. u. a. der Ornate, die Kard. Albrecht von Brandenburg nachgesandt werden sollen, 1540: [20] 5. 191*. – Heilsbronn, Zisterzienserkloster, Inv. des 14.–16. Jh. (Auszüge): 59. Scheins, Die kirchlichen Schätze des ehem. Klosters H. bei Nürnberg, Rep. f. Kw. 1, 1876, 84ff. – Hildesheim, Kath., Inv., 1.H. 13. Jh.: [8] Nr. 31. – Hildesheim, Fraterhaus (Lüchtenhof), Farbenregeln, Gottesdienstordnung und Kalendarium, gegen E. 15 .Jh.: 60. Rich. Doebner, Ann. und Akten der Brüder des gemeinsamen Lebens im Lüchtenhofe zu H. (= Quellen und Darstellungen zur Gesch. Niedersachsens, 9), Hannover 1903. – Hildesheim, Benediktinerkloster St. Godehard, Feststiftung Fronleichnam, um 1301: 61. Rich. Doebner (Hrsg.), Urkundenbuch der Stadt H. Bd. 1, Hildesheim 1880, Nr. 588. – Hildesheim, Reuerinnenkloster St. Maria Magdalena, Schenkung von 1440: 62. ebd. Bd. 4, Hildesheim 1890, Nr. 384. – Hildesheim, Benediktinerkloster St. Michael, Schenkung von 1404: 63. ebd. Bd. 3, Hildesheim 1887, Nr. 653. – Jerusalem, Augustinerchorherrenstift Hl. Grab, Farbenregeln und Ordinarius, 2. V. 13. Jh. nach Vorlage von vor 1187 (Auszüge): 64. Chr. Kohler, Un rituel et un bréviaire du Saint-Sépulcre de J. (XIIe–XIIIe s.), Rev. de l'Orient latin 8, 1900/1901, 394ff. – Klosterneuburg, Augustinerchorherrenstift, Auszüge aus mehreren Ordinarien M. 14.–2. H. 15. Jh.: 65. Leo Schabes, Alte liturg. Gebräuche und Zeremonien an der Stiftskirche zu Kl., Klosterneuburg 1930. – Köln, Pfarrkirche St. Brigida, Inv. von 1508 (mit Nachträgen): 66. A. Ditges, Eine Kölner Gerkammer im 16. Jh., Ann. des hist. Ver. für den Niederrhein 45, 1886, 117ff. – Köln, Stiftskirche St. Gereon, Schenkung zum Fronleichnamsfest, 1265/ 1277: 67. Peter Browe, Textus antiqui de festo corporis Christi (= Opuscula et textus. Ser. liturg., 4), Münster i. W. 1934, S. 45. – Konstanz, Kath., Ordinarius von 1517/1519: 68. Paul Zinsmaier, Eine unbekannte Quelle zur Gesch. der ma. Liturgie im Konstanzer Münster, Zs. für die Gesch. des Oberrheins 104, 1956, 52ff. – Laon, Kath., Ordinarius, um 1155/1167 (die Hs. 13. Jh., mit Nachträgen): 69. Ulysse Chevalier, Ordinaires de l'église cathédrale de L. (= Bibl. liturg., 6), Paris 1897. – Lichfield, Kath., Statuten von 1240: [13] S. 211f. – Lincoln, Kath., Statuten von 1258/ 1279: [17] Nr. 2419. – Lincoln, Kath., Kalendarium: 1635/36 nach Vorlage gegen 1500: 70. Christopher Wordsworth, I. A Kalendar or Directory of L. Use; and II. Kalendarium e Consuetudinario Monasterii de Burgo Sancti Petri, Archaeologia 51, 1888, 1ff. – Lincoln, Kath., Inv. von 1536, 1548 und 1557: 71. Christopher Wordsworth, Inv. of Plate, Vestments, etc. Belonging to the Cath. Church of the Blessed Mary of L., Archaeologia 53, 1892, 1ff. – London, Kath., Inv. von 1245: [17] Nr. 2740, 2744, 2745. – London, Kath., Inv. von 1295: [17] Nr. 2913, 2916. – London, Kath., Inv. der Fideskapelle, 1298: [17] Nr. 2960. – London, Kath., Inv. von 1402: 72. W. Sparrow Simpson, Two Inv. of the Cath. Church of St. Paul, London, Dated Respectively 1245 and 1402, Archaeologia 50, 1887, 439ff. – London, Pfarrkirche St. Katherine, Inv. von 1545: 73. Mackenzie E. C. Walcott, Inv. and Valuations of Religious Houses at the Time of the Dissolution, Archaeologia 43, 1871, 201ff. – London, Pfarrkiche St. Stephen, Inv. von 1466 und 1542: 74. Edwin Freshfield, Some Remarks upon the Book of Records and Hist. of the Parish of St. Stephen, Coleman Street, in the City of L., Archaeologia 50, 1887, 17ff. – London, Westminster Abbey, Farbregeln, 1258/1283: [13] S. 226f. – London, Westminster Abbey, Inv. von 1388: 75. J. Wickham Legg, On an Inv. of the Vestry in Westminster Abbey, Taken in 1388, Archaeologia 52, 1890, 195ff. – Maaseyck, Augustinerinnenkloster St. Agnes, Inv. um M. 16. Jh.: 76. Jos. Habets, Drie Chronijkjes van Ste. Agneetenklooster der orde van den H. Augustinus, te M. 1430–1589, Publ. de la soc. hist. et arch. dans le duché de Limbourg 6, 1869, 437ff. – Magdeburg, Kath., Ordinarius, Kopie nach 1508 mit Bestandteilen des 13.–15. Jh.: 77. Berlin, Staatsbibl. Preuß. Kulturbes., Ms. theol. lat. qu. 113, Auszüge in: [14] S. 183ff. – Mailand, Kath., Ordinarius, bald nach 1126: 78. Marcus Magistretti, Beroldus sive ecclesiae ambrosianae Mediolanensis kalendarium et ordines saec. XII, Mailand 1894. – Mailand, Kath., Schenkung von 1185/1187: [16] Nr. 2667. – Mailand, Missale von 1560: [11] S. 25f., [18] S. 123. – Mainz, Kath., Schenkungen durch das Testament des Kard. Albrecht von Brandenburg, 1540: [20] S. 165* ff. – Mainz, Kath., liturg. Vorschriften o. D. (nach 1540: Reliquienschenkung des Kard. Albrecht): 79. Stephan Alex. Würdtwein, Commentatio historico-liturgica de stationibus ecclesiae Moguntinae, Mainz 1782. – Mainz, Kath., Ordinarius, M. 16. Jh. (Auszüge): 80. Adam Bernh. Gottron, Der alte Mainzer liturg. Farbenkanon, Archiv für mittelrhein. Kirchengesch. 2, 1950, 300ff. – Mainz, Benediktinerkloster St. Alban, Ordo um 950: [6] S. 90. – Marbach i. Elsaß, Augustinerchorherrenstift, Consuetudines um 1124: 81. Jos. Siegwart Op, Die Consuetudines des Augustiner-Chorherrenstiftes M. 1. E. (= Spicilegium Friburgense, 10), Freiburg 1. Ue. 1965. – Marseille, Kath., Ordinarius, um 1264: 82. Ulysse Chevalier, Institutions liturg. de l'eglise de M. (= Bibl. liturg., 14), Paris 1910. – Meißen, Kath., Benediktionale von 1512: 83. Alb. Schönfelder, Ritualbücher (= Liturg. Bibl., 1), Paderborn 1904, S. 3ff. – Minden, Kath., Farbregeln um 1460: 84. Klemens Löffler, Mindener Gesch.quellen, Bd. 2: Des Domherrn Heinrich Tribbe Beschreibung von Stadt und Stift M. (um 1460) (= Veröffn. der Hist. Komm. des Provinzialinst. für Westfäl. Landes- und Volkskde., 11), Münster i. W. 1932, S. 65ff. – Montecassino, Abtei, Brief des Abtes Theodomer über die Gebräuche seines Klosters, zw. 778 und 797: 85. Kassius Hallinger, Initia consuetudinis benedictinae (= Corpus consuetudinum monasticarum, 1), Siegburg 1963, S. 125ff. – Montecassino, Abtei, Gebräuche der Karwoche, 12. Jh.: 86. Teodoro Leuterman, Ordo Casinensis hebdomadae maioris (= Misc. Cassinese, 20), Montecassino 1941. – Münster 1. W., Kath., Ordinarius, bald nach 1264 (Auszüge): 87. (Rich.) Staffer, Die Feier des Kirchenjahres an der Kath. von M. im hohen MA, Zs. für vaterländ. Gesch. und Alt.kde. 75, 1917, 1ff. – Münster i. W., Kath., Ordinarius um 1489 (Auszüge): 88. Rich. Stapper, Ex ordinario II maioris ecclesiae Monasteriensis, in: Opuscula et textus. Ser. liturg. 7/8, Münster i. W. 1936, S. 35ff. – Namur, Stiftskirche N.-D., Schenkungsurk. und Kirchenrechnungen des 15. und 16. Jhs. (Auszüge): 89. [ohne Verf.], Notes sur le trésor de l'église collégiale de N.-D. à N., Le Beffroi 3, 1866–1870, 140ff. – Nürnberg, Hospitalkirche Hl. Geist, Inv. von 1401: 90. Hans Hoesch, Heiligtümer, Kleinodien und Ornat der Spitalkirche zum Hl. Geist in N. im Jahre 1401, Mitt. aus dem German. Nat.-Mus. 2, 1888, 30. – Oesselse, Dorfkirche, Inv. von 1542/1544: 91. Karl Kayser, Die reformatorischen Kirchenvisitationen in den welfischen Landen 1542–1544, Göttingen 1896, S. 429. – Olmütz, Kath., Inv. von 1435: 92. Gregor Wolny, Inv. der Ölmützer Domkirche vom Jahre 1435, Notizenbl. Beilage zum Archiv für Kde. österr. Gesch.quellen 2, 1852, 145ff., 168ff., 225ff. – Osnabrück, Kath., Inv. des Hochaltars von 1559: 93. Wilhelm Berning, Das Bistum O. vor Einführung der Reformation (1543) (= Das Bistum O., Bd. 3), Osnabrück 1940, S. 291. – Paris, Benediktinerkloster St-Germain-des-Prés, Consuetudines von 1374 (Datierung nach [85] S. LXX): 94. Jacques Bouillart, Hist. de l'abbaye roy. de St-Germain des Prez, Paris 1724, Recueil des pieces justificatives, S. 134ff. – Passau, 1514: 95. Agenda [ecclesiae] Pataviensis, Wien 1514. – Peterborough, Benediktinerkloster, Beschaffung von Paramenten, 1299/1321: [17] Nr. 3507. – Pleshy, Stiftskirche, Farbregeln 1394/1395: [13] S. 227ff. – Polirone (S. Benedetto al Po), Benediktinerkloster, Consuetudines, 2. H. 12. Jh. (Auszüge): 96. S. A. van Dijk, The Customary of St. Benedict's of P., in: „Misc. liturg. in honorem L. Cuniberti Mohlberg“ (= Bibl. „Ephemerides liturg.“, 22), Rom 1948, Bd. 2, S. 451ff. – Prag, 1517, Brevierrubriken: [13] S. 147, 151. – Preßburg (Bratislava), Kath., Inv. von 1425: 97. Gustav Heider, Inv. der Preßburger Domkirche vom Jahre 1425, Mitt. Zentralkomm. 2, 1857, 151ff. – Regensburg, Benediktinerkloster St. Emmeram, Ordinarius von 1435: 98. München, Bayer. Staatsbibl., cod. lat. 14 073. – Rom, päpstliche Kurie, Ordines Romani: [19] Sp. 1057ff. = Ordo XII, 1216/1227; ebd. Sp. 1105ff. = Ordo, XIII, 1271/ 1276; ebd. Sp. 1121ff. = Ordo XIV, vor 1343; ebd. Sp. 1182ff. = Ordo XV, vor 1389 (Datierungen nach Buchberger, Bd. 73, Sp. 1224f.). – Rom, Kurie, Gebräuche der Karwoche, 1288: 99. Anton Baumstark, Die österliche Papstliturgie des Jahres 1288 nach dem Bericht eines syrischen Augenzeugen, Ephemerides liturgicae 62, 1948, 181ff. – Rom, Kurie, Ordinarius, 1288/1292 (Auszüge): 100. Johannes Brinktrine, Consuetudines liturg. in functionibus anni ecclesiastici papalibus observandae (= Opuscula et textus. Ser. liturg., Fasc. VI), Münster i. W. 1935. – Rom, Kurie, Aufzeichnungen des Zeremoniars, 1483–1506: 101. L. Thuasne, Johannis Burchardi Diarium, 3 Bde., Paris 1883ff. – Rom, Kurie, Aufzeichnungen des Zeremoniars, 1506–1507: 102. Luigi Frati, Le due spedizioni militari di Giulio II tratte dal diario di Paride Grassi Bolognese, in: Documenti e studi, Bd. 1, Bologna 1886, S. I ff. – Rom, Farbregeln der Kurie, approbiert 1538 von Papst Paul III., gedruckt Rom 1539: 103. J. Wickham Legg, Tracts on the Mass (L. Ciconiolanus' Directorium Divinorum Officiorum) (= Henry Bradshaw Soc, 27), 1904, S. 199ff. – Rom, 1557: 104. Missale Romanum, Venedig 1557 [Rubriken ohne Paginierung]. – Rom, St. Peter, Schenkung des Papstes Leo III. (795–816): 105. Louis Duchesne, Le Liber Pontificalis, Bd. 2 (= Bibl. des écoles franç. d'Athènes et de Rome), Paris 1955, S. 3, 29, vgl. auch S. 10. – Rom, St. Peter, Inv. des 14. und 15. Jh.: 106. Eugène Müntz und A. L. Frothingham, Il Tesoro della basilica di S. Pietro in Vat. dal XIII al XV see. con una scelta d'inv. inediti, Archivio della Soc. Romana di Storia Patria 6, 1883, 1ff. – Rom, Augustinerchorherrenstift S. Giov. in Laterano, Ordinarius von vor 1145 (mit Nachträgen): 107. Ludwig Fischer, Bernhardi ordo officiorum ecclesiae Lateranensis (= Hist. Forschgn. und Quellen, 2 und 3), Mchn. und Freising 1916. – Rouen, Kath., Ordinarius o. D. (15. Jh.): 108. Migne, P. L., Bd. 147, Sp. 17ff. – Rouen, Stiftskirche Saint-Lô, Ordinarius o. D.: 109. Migne, P. L., Bd. 147, Sp. 157ff. – Saint Albans, Benediktinerkloster, liturg. Vorschriften, 1167/1183: [17] Nr. 3871. – Saint Albans, Benediktinerkloster, Schenkung von 1183/ 1195: [17] Nr. 3878. – Salisbury, Kath., Inv. von 1214: [17] Nr. 4082. – Salisbury, Kath., Farbregeln, um 1210 (Datierung nach [13] S. 207: [17] Nr. 4114. – Salisbury, Kath., Consuetudines, 2. H. 14. Jh.: 110. Walter Howard Frere, The Use of Sarum, Bd. 1, Cambridge 1898. – Salzburg, 1505: 111. Missale Salisburgense, Nürnberg 1505. – Salzburg, 1511: 112. Agenda ecclesiae Saltzeburgensis, Basel 1511. Scarborough, Pfarrkirche St. Mary, Inv. von 1434: 113. W. H. St. John Hope, Inv. of the Parish Church of St. Mary, Sc, 1434; and that of the White Friars or Carmelites of Newcastle-on-Tyne, 1538, Archaeologia 51, 1888, 61ff.– Scheyern, Benediktinerkloster, Farbregeln, 2. H. 15. Jh.: [7] S. 290. – Schweidnitz, Pfarrkirche, Inv. von 1471: 114. E.Wernicke, Die alten Schatzverz. der Pfarrkirche zu Schw., Anz. für Kde. der dt. Vorzeit N. F. 21, 1874, 169ff. – Schwerin, Kath., Ordinarius von 1519 (Auszüge): 115. Albert Schönfelder, Die Agende der Diöz. Schw. von 1521 (= Liturg. Bibl., 2), Paderborn 1906. – Seckau, Augustinerchorherrenstift, Rubriken, zw. 1456 und 1481: 116. Joh. Köck, Hss. Missalien in Steiermark, Graz und Wien 1916, S. 151, 180 Anm. 2. – Siena, Kath., Ordinarius von 1213: 117. Joannes Chrysostomus Trombelli, Ordo officiorum ecclesiae Senensis, Bologna 1766. – Speyer, Kath., Glöcknerbuch, 15. Jh. (Auszüge): 118. Karl Preisendanz und Otto Homburger, Das Evangelistar des Speyerer Domes, Lpz. 1930, S. LI ff. – Speyer, Kath., Nekrolog, 1569 aus älteren Quellen zusammengestellt: 119. Konrad von Busch und Franz Xaver Glasschröder, Chorregel und jüngeres Seelbuch des alten Speyerer Domkapitels (= Hist. Mus. der Pfalz. E. V. – Hist. Ver. der Pfalz. Veröffn., 1 und 2), Speyer 1923 und 1926.– Tegernsee, Benediktinerkloster, Consuetudines, 1426/1461: [7] S. 103ff. – Thorpe-le-Soken, Pfarrkirche, Inv. von 1297: [17] Nr. 4408. – Tongern, Stiftskirche U.L. F., Ordinarius, 1435/36: 120. Placide-Fernand Lefèvre, L'Ordinaire de T. (= Spicilegium sacrum Lovaniense, 34 und 35), Löwen 1967f. – Trier, Kath., Ordinarius, um 1305/1307: [15]. – Trier, Kath., Ordinarius von 1345 (Auszüge): [15] S. 213ff. – Trier, Pfarrkirche St. Laurentius, Stiftung zur Fronleichnamsprozession, 1340: 121. Joh. Jak. Bluttau, Statuta synodalia, ordinationes et mandata, Bd. 1, Trier 1844, S. 184ff. – Trier, Benediktinerklöster St. Matthias und St. Maximin, Consuetudines, um 1435/1436: 122. Peter Becker, Consuetudines et observantiae monasteriorum sancti Mathiae et sancti Maximini Treverensium ab Iohanne Rode abbate conscriptae (= Corpus consuetudinum monasticarum, 5), Siegburg 1968. – Trier, Benediktinerkloster St. Maximin, Consuetudines, um 1000 (Datierung und Lokalisierung nach [15] S. 15): [5] Bd. 5, S. 1ff. – Utrecht, Kath., Schenkung, 1027/1054: [8] Nr. 129 a. – Utrecht, Kath., Ordinarius, um 1200: 123. Paul Séjourné, L'Ordinaire de St-Martin d'U., Utrecht 1919–1921, S. <1> ff.– Utrecht, Kath., Ordinarius, um M. 13. Jh.: [123] S. <32> ff. – Vienne, Kath., Ordinarius, um 1240: 124. Ulysse Chevalier, Ordinaire de l'église cath. de V. (= Bibl. liturg. 17), Paris 1923. – Vienne, Kath., Farbregeln, o. D.: [123] S. XVIII. – Villeneuve (Avignon), Benediktinerkloster St-André, Consuetudines, 12. Jh. (Datierung und Lokalisierung nach [85] S. LXII): [5] Bd. 2, S. 31ff. – Vorau, Augustinerchorherrenstift, Rubriken, 13. Jh.: 125. Benno Roth, Die Seckauer und Vorauer Osterliturgie im MA (= Seckauer Gesch. Stud., Heft 4), Seckau 1935, S. 40ff. – Wells, Kath., Farbregeln aus dem Ordinarius, 1273/1298: [13] S. 213. – Wells, Kath., Kalender, 1338: [13] S. 213ff. – Wienhausen, Nonnenkloster, Schenkung, M. 15. Jh.: 126. Horst Appuhn, Chronik des Klosters W. (= Bomann-Archiv. Celler Beitr. zur Landes- und Kulturgesch., 3/4), Celle 1956, S. 16. – Winchester, Stiftskirche St. Mary, Inv. von 1525: 127. Chr. Wordsworth, The Tracts of Clement Maydeston (= Henry Bradshaw Soc, 7), London 1894, S. 231. – Würzburg, Kath., Inv. von 1448: 128. C. G. Scharold, Gesch. und Beschreibung des St. Kilians-Doms, oder der bischöfl. Kath.kirche zu W., Archiv des hist. Ver. von Ufr. und Aschaffenburg 4, 1, 1838, 131ff. – York, Missalien 12.–16. Jh.: 129. Missale ad usum insignis ecclesiae Eboracensis, 2 Bde. (= Surtees Soc, 59 und 60), 1872 (1874). – York, Kath., Inv. u.a. des 14.–16. Jh.: 130. James Raine, The Fabric Rolls of Y. Minster (= Surtees Soc, 35), 1858 (1859). – York, Benediktinerkloster St. Mary, Ordinarius, 1398/1405: 131. The Abbess of Stanbrook [Laurentia McLachlan] und J. B. L. Tolhurst, The Ordinal and Customary of the Abbey of Saint Mary Y., Bd 2 (= Henry Bradshaw Soc, 75), London 1936. – Zagreb, Kath., Ordinarius von 1509 (Auszüge): [9] S. 577ff. – Zürich, Großmünster, Kirchenrechnung von 1522 und Inv. von 1523 und 1525: 132. Konrad Escher, Rechnungen und Akten zur Baugesch. und Ausstattung des Großmünsters in Z., Anz. f. schweiz. Alt.kde. N. F. 31, 1929, 292ff.; ebd. 32, 1930, 57ff.

Unbekannte, wohl mitteldt. Kirche, Ordinarius, 1.H. 16. Jh.: 133. Berlin, Staatsbibl. Preuß. Kulturbes., Ms. theol. lat. qu. 87 b.

Zu III:

Missale Romanum: 134. Ausg. Pius V., Antw. 1571. – 135. Ausg. Clemens VIII., Rom 1604. – 136. Ausg. Mchn. 1608. – 137. Novum Missale Romanum ..., Ausg. Clemens XII., Augsburg 1739.

Diözesan Missalien: Eichstätt: 138. Missale 1600 (bibliographisch nicht nachweisbar, zitiert bei [1]). – Köln: 139. Missale S. Coloniensis Ecclesiae, Antw. 1626. – Mainz: 140. Missale Moguntinum, Mainz 1602; dazu [80] und: 141. Adam Bernh. Gottron, Nochmals: der alte Mainzer F.kanon, Archiv für Mittelrhein. Kirchengesch. 3, 1951, 369. – Trier: 142. Officium Beatae Mariae Virginis secundum usum Trevirensem ..., Trier 1585. – 143. Missale Trevirense ..., Trier 1608. – 144. Desgl., Trier 1707.

Ordens-Missalien: Karmeliten: 145. Missale antiquae professionis Regularium beatissimae Dei genitricis semperque virginis Mariae de monte Carmelo ..., Venedig 1574; dazu: 146. Pancratius Lenferink O. Carm., Bibliography of the Printed Carmelite Breviaries and Missals ... (= Subsidia Bibliographica Carmelitana, 3), Rom 1955, und: 147. Archdale A. King, Liturgies of the Religious Orders, London, New York, Toronto 19562. – Dominikaner: 148. Missale iuxta ritum sacri ordinis praedicatorum S. P. N. Dominici ..., Rom 1603. – 149. Missale sacri ordinis Praedicatorum ..., Rom 1726. – Zisterzienser: 150. Missale ad usum sacri ordinis Cisterciensis, Paris 1606. – 151. Desgl., Paris 1617. – 152. Missale sacri ordinis Cisterciensis, Paris 1751. – Kartäuser: 153. Missale Cartusiensis ordinis ex ordinatione Capituli Generalis anno Domini MDCCVI, Lyon 1713.

Dekrete: 154. Decreta authentica Congregationis Sacrorum Rituum, 6 Bde., Rom 1898–1912.

Ordinarien, Inventare und dergl.: Eichstätt 1588:155. Directorium pro subcustode chori S. W(illibaldi; für den Dom: Eichstätt, Diözesanarchiv, B 131). – Eichstätt gegen 1600: 156. Pastoralbl. des Bisthums E. 11, 1864, 145f. (verkürzter Wiederabdr.: Kirchenschmuck 11, 1867, Bd. 21 S. 24f.). – Ellwangen, Stiftskirche, 1574: 157. Liber ceremoniarum, wiedergegeben in Kirchenschmuck 13, 1869, Bd. 25 S. 23–26. – Maastricht, St. Servaas, gegen 1600: 158. Ordinarium custodum (Maastricht, Rijksarchief, Kapittel van Sint Servaas 166; Abschrift R. Kroos). – Mainz, St. Johann, 1771: Inv. in [80] S. 306. – Mainz, St. Peter, 1785: Inv. in [80] S. 307. – Neresheim, Benediktinerkloster, 1781 bis 1785: 158a. Paulus Weissenburger, Liturg. Leben in der Abtei N. im 18. Jh., Rottenburger Monatsschr. für prakt. Theologie 14, 1930 bis 1931, 65–74, 97–105 (Küstereiakten). – Siegburg, Abteikirche, 1598: 159. Jakob Torsy, Quellen zur kirchl. Gesch. S. im 16. und 17. Jh., in: Herm. Jos. Roggendorf (Hrsg.), Heimatbuch der Stadt S., 2. Bd., Siegburg 1967, S. 111–98, bes. S. 142–48 (Inv., auch von 1604). – Trier, St. Matthias, 1689: „Caeremoniae“ in [15] S. 219 Anm. 952.

Ceremonialien: 160. Caeremoniale Episcoporum, Rom 1600. – 160a. Desgl., Rom 1729. – 161. Caeremoniale iuxta ritum S. Ordinis Praedicatorum ..., Mecheln 1869, S. 156–60.

162. Pontificale Romanum, Rom 1596 (Titelbl. dat. 1595).

Ritualien: 163. Agenda seu Rituale Ratisbonense ..., Salzburg 1662. – 164. Rituale seu Agenda Romano-Pragense ..., Prag-Altstadt 1731. – 165. Agenda seu Rituale Passaviense, ad usum Romanum accomodatum ..., Passau 1774.

Hist. Abhh.: 166. Jakob Müller, Kirchen Geschmuck, Mchn. 1591. – 167. Wolfg. Karl Fischer, unbek. Titel, 1630, in: Der Kirchenschmuck 3, 1872, 15f. – 168. Bartholomaeus Gavantus, Thesaurus sacrorum rituum seu Commentaria in rubricis missalis et breviarii Romani ..., Ausg. Venedig 1685, S. 43–47. – 169. Benedikt XIV., Opera omnia, Ausg. Venedig (1.Ausg. Rom 1747–51), Bd. 3, 1778, S. 19. – 170. Jos. Marzohl und Jos. Schneller, Liturgia sacra ..., Luzern 1834, Bd. 1 S. 142. – 171. Anton Adalbert Hnogek, Christkath. Liturgik ..., I.Teil Prag 1835, S. 370–74, 2. Teil Prag 1837, S. 131. – 172. Franz Xaver Schmid, Kultus der christkath. Kirche (= ders., Liturgik der christkath. Religion, 1. Bd.), Bd. 13, Passau 1840, S. 204f. – 173. Amedeus Mancini, Solutio Quaestionis pro mense Maio 1900, Ephemerides liturg. 14, 1900, 352–56. – 174. Polycarpus Radó, Enchiridion liturg., Bd. 2, Rom, Freiburg i. Br. und Barcelona 1961, S. 1147f.

Verweise