Fellkleid als Attribut

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englisch: Coat of fur; französisch: Pelage; italienisch: Veste di pelo.


Ilse Wirth (1980)

RDK VII, 1170–1210


RDK VII, 1171, Abb. 1. Kopie nach Vorbild von 354, Wien.
RDK VII, 1173, Abb. 2. Gent, 1120.
RDK VII, 1175, Abb. 3. Lucca, um 1125.
RDK VII, 1175, Abb. 4. Priv.bes., um 1230/35.
RDK VII, 1177, Abb. 5. Aquileia, um 1200.
RDK VII, 1179, Abb. 6. Reims, um 1245/55.
RDK VII, 1181, Abb. 7. Rom, E. 13. Jh.
RDK VII, 1183, Abb. 8. London, um 1310.
RDK VII, 1185, Abb. 9. München, um 1370.
RDK VII, 1187, Abb. 11. Chantilly, 1413 (?) - 1416.
RDK VII, 1189, Abb. 12. Apollonio di Giovanni di Tomaso, um 1463-65, Florenz.
RDK VII, 1191, Abb. 13. Maso Finiguerra (Umkreis), um 1470.
RDK VII, 1191, Abb. 14. Hans Burgkmair, 1508 (?).
RDK VII, 1193, Abb. 15. Ingolstadt 1534.
RDK VII, 1193, Abb. 16. Paris 1542.
RDK VII, 1195, Abb. 17. Giov. Batt. de Cavalieri, Rom 1583.
RDK VII, 1197, Abb. 18. Valentin de Boullogne (1591-1632), München
RDK VII, 1197, Abb. 19. A van Diepenbeeck (Entw.) und Peeter Clouwet (Ausf.), Antwerpen 1662.
RDK VII, 1199, Abb. 20. Seeon, Obb., um M. 17. Jh.
RDK VII, 1199, Abb. 21. Balth. Permoser, letztes Jz. 17. Jh., Dresden.
RDK VII, 1201, Abb. 22. Joachim Dietrich, um 1730, München.
RDK VII, 1201, Abb. 23. Gottfr. Eichler jr. (Entw.) und Jerem. Wachsmuth (Ausf.), Augsburg um 1760.
RDK VII, 1203, Abb. 24. Joh. Mich. Mettenleiter, 1788.
RDK VII, 1205, Abb. 25. Gottfr. Schadow, 1815-18, Rostock.
RDK VII, 1207, Abb. 26. Wilh. von Kaulbach, (Schaffhausen) 1842.

I. Begriff, Abgrenzung

Als F. gelten hier: 1.) Bekleidungsstücke aus unedlen Tierfellen, auch rohe Tierhäute, die statt oder neben sonstigen Gewändern den Körper ganz oder teilweise bedecken (die Herkunft der Felle von bestimmten Tieren spielt zumal in der nicht-christlichen Ikonographie eine Rolle); 2.) Bekleidungsstücke (Schurze, Pelerinen, Überwürfe, Kleider, Mäntel), die mit gleichmäßig (fein) verteilten Haaren oder Zotteln versehen sind und wiedergeben, was in den (meist biblischen und christlichen) Schriftquellen „mastruga“, „melota“, „pellis caprina“, „tunica pellicea“, „sclavina“, „jupa“, „hacla“, „r(h)eno“ genannt ist. In Bibel und christlicher Lit. nicht immer als F. bezeichnet, aber der Anschaulichkeit wegen oft ebenso dargestellt wurde das härene Gewand, die rauhe Haut (cilicium, vestimentum de pilis camelorum); es wird hier mitbehandelt.

Unberücksichtigt bleiben Pelzgewänder, -futter und -Verbrämungen (s. *Pelzwerk) sowie dichter, den ganzen Körper überziehender Haarwuchs, obwohl dieser, wie das Blätterkleid, bisweilen in seiner Bedeutung dem F. verwandt ist (vgl. z. B. *Wildleute).

Entsprechend der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der mit dem F.-Attribut ausgestatteten Personen und Personifikationen wird es unterschiedlich, teils widersprüchlich gedeutet.

II. Biblische Personen

1. Adam und Eva

Adam und Eva erhielten nach dem Sündenfall von Gott F. (tunicas pelliceas, 1. Mos. 3,21; zur Gesch. dieser F. und ihrer Eigenschaften nach jüd. Legenden vgl. Ginzberg Bd. 1 S. 177, Bd. 5 S. 199 Anm. 78ff., Si. 276 Anm. 38), ‚der gewichtigste Beweis dafür ..., daß Gott die Menschen nie zu irgendeiner Zeit verlassen werde' (Catechismus Romanus IV, 9, 8; vgl. Erik Peterson, Pour une théologie du vêtement, Lyon 1943, S. 47 u. ö.; ders., Religion et vêtement, Rythmes du monde 4, 1946; Jean Daniélou, Liturgie und Bibel, Mchn. 1963, S. 45f.).

Deutungen. Meist wurde dieses F., weil von toten Tieren abgezogen (in der jüdischen Legende von der Schlange: Ginzberg Bd. 1 S. 80), als Zeichen der Sterblichkeit verstanden (Hieronymus: [4] Bd. 22 Sp. 620; Augustinus: ebd. Bd. 34 Sp. 212f.; Isidor von Sevilla: ebd. Bd. 83 Sp. 222; Petrus Comestor: ebd. Bd. 198 Sp. 1074; Hieron. Lauretus, Sylva ... allegoriarum totius Sacrae Scripturae, Köln 168110 [Nachdr. Mchn. 1971], S. 785), auch als Fleisch des Körpers (Oden Salomos 25,8: [8] Bd. 2 S. 607 und Anm. 1) und als Sündenhülle (Gegensatz: Leintücher Christi = Unschuldshülle: [7] S. 168 Anm. 4): so schon bei Tertullian (de pallio 3,4: [6] Bd. 2 S. 739) und Klemens von Alexandrien [3, Bd. 8 Sp. 1196], später z. B. in der „Glosa ordinaria“ ([4] Bd. 113 Sp. 96, hier die seltene Frage nach der Art des Tieres als töricht bezeichnet).

Breiten Raum nimmt die – für zahlreiche Darstellungen ausschlaggebende – typologische Deutung des F. Adams ein: Cassiodor ([6] Bd. 97 S. 310. 244ff.; vgl. Sp. 1173); Pictor in Carmine, cap. 101 (Cambridge, Corpus Christi College, Ms. 300, um 1200, fol. 56v); Thomas Chaundler, Liber apologeticus (Cambridge, Trinity College, Ms. R. 14.5, fol. 9ff.: Montague Rhodes James, The Ch. Mss. [= Roxburghe Club, 57], London 1916, S. 9ff.); H. Lauretus a.a.O. – Selten blieben spezielle Deutungen des F. Evas (Dedicano ecclesiae academicae ..., Salzburg 1707, S. 61). – Schon bei Epiphanias von Salamis (4. Jh.) klingt die zumal im Barock verbreitete Verknüpfung des F. der Stammeltern mit dem „Lämmlein Gottes“ an (vgl. RDK VI 419; H. Lauretus a.a.O.: „pellicea tunica Adae designat Christum, qui per mortem suam cooperuit turpidinem generis humani“; Bernh. Heupoldt, Kurtze, doch aigentliche Beschreibung, Erklärung unnd Außlegung der Gemähl am Weberhauß in Augspurg ..., Augsburg 1607, V. 37–39: „Von Schaffellen er solche namb / sollten bedeuten Gottes Lamb / so der ganzen Welt Sünd sollt tragen“; vgl. auch Joh. Arndt, Eintzelne Predigten Ueber Ausserordentliche Fälle, Anderer Theil, Hof 1737, S. 228ff.).

Darstellungen Adams und Evas im F. gibt es mindestens seit der 2. H. 4. Jh. (vgl. Antonio Ferrua, Le pitture della nuova catacomba di via Latina, Vat. 1960, S. 51 Taf. 29 und 95; RDK I 128f.; Jos. Kirchner, Die Darstellungen des ersten Menschenpaares, Stg. 1903); sie sind häufig, aber auch da nicht selbstverständlich, wo zugehörige Tituli von F. sprechen (vgl. Oxford, Bodl. Libr., Ms. 270 b, fol. 7v: Laborde, Bible moralisée, Bd. 1 Taf. 7). Meist tragen Adam und Eva das F. bei der Austreibung aus Eden und in Darstellungen aus ihrem Erdenleben; selten wird die Übergabe des F. durch Gott geschildert (ebendort, Ms. Auct. D. 4.4, fol. 24v, E. 14. Jh.: Bodl. Picture Books Nr. 10: Engl. Illum. of the 13th and 14th C., Oxford 1954, Abb. 18; William Blake, Aquarell, 1803: Ausst.Kat. „W. B.“, Mchn. 1975, S. 162). In Zyklen tragen Adam und Eva oft nur in einigen – nicht immer denselben – Szenen F. (vgl. Wilpert, Mos. und Mal. Bd. 2 S. 238; ungewöhnlich: Adam, seine Söhne das Opfer lehrend, Abb. 9). Seit dem ausgehenden Hoch-MA finden sich Belege auch bei Einzelfiguren und in außerhalb der Genesiserzählung liegenden Zusammenhängen, z. B.: Christus befreit Adam und Eva aus der Vorhölle (Jan Sadeler nach Marten de Vos: J. Kirchner a.a.O. Abb. 82); Adam und Eva unter den Erzvätern des A.T. (Sebald Beham: Geisberg, Einblattholzschnitt-Kat. Nr. 168); Eva in einer Folge von Frauen des A.T. (Erhard Schön: ebd. Nr. 1125); Adam im Totentanz Hans Holbeins d. J. (Lyon 1547: J. Kirchner a.a.O. Abb. 67). In typologisch motivierten Darstellungen: Adam und Eva (mit Heiligenschein) im Gem. „Der Lebensbaum“ von einem Nachfolger des Paolo di Giov. Fei, um 1400 (Hannover, Landesgal.: Sigrid Esche, Adam und Eva. Sündenfall und Erlösung, Ddf. 1957, Abb. 39); Adam in Ill. zu Chaundlers „Liber apologeticus“ (M. R. James a.a.O. S. 16f. Nr. 8–14, m. Abb.; vgl. auch Ewald M. Vetter, Die Kupferstiche des Melchor Prieto von 1622 [= Span. Forschgn. der Görres-Ges., 2. Reihe Bd. 15], Münster i. W. 1972, S. 17f., Abb. 2); Eva im F., meist unter der thronenden Maria liegend, ist ein vielleicht von Dante, Paradiso XXXII, 4ff., angeregtes Motiv ausschließlich des ital. Trecento und Quattrocento (Beispiele bei Ernst Guldan, Eva – Maria, Graz und Köln 1966, S. 129ff. Abb. 142f., 145, 147ff.; fast identisch, doch ohne Antitypus: Florenz, Baptisterium, Paradiesestür, 1425–52, vgl. Leo Planiscig, Lor. Ghiberti, Wien 1940, Abb. 84f.). Eva, die Frucht vom Baum des Todes spendend, E. 15. Jh.: RDK VI 424 Abb. 4 b. – Ungewöhnlich die Gegenüberstellung Adams im F. und der Immakulata in der „Disputation der Väter über die unbefleckte Empfängnis Mariä“ von Giovanantonio Sogliani, A. 16. Jh. (Florenz, Accad.: S. Esche a.a.O. Abb. 43), und die Darstellung des „Deus incarnatus“ als neuen Adams im F. (Chaundler, Liber apologeticus: M. R. James a.a.O. S. 26f. Nr. 11).

2. Nachkommen Adams und Evas

Nachkommen Adams und Evas wurden, wie diese, mit F. dargestellt, vor allem Kain und Abel (meist beim Opfer und bei der Ermordung Abels, 1. Mos. 4,3–16; vgl. RDK I 17ff. und 24f.).

Vgl. Abb. 9, ferner: Paris, Bibl.Nat., ms. gr. 1208 (Jakobus Kokkinobaphos, Hom.), fol. 49v, 12. Jh. (Bull. Soc. Fr. Mss. 11, 1927, Taf. 6a); ehem. Pisa, Camposanto, Fresken des Piero di Puccio, 1389–91 (Nachstich des 19. Jh. bei [Mario Bucci und Licia Bertolini], Camposanto mon. di P., Pisa 1960, S. 107); Jan Lievens, Holzschnitt (B. 67); vgl. auch die Schilderung der Fronleichnamsprozession in Eichstätt von 1749 bei Alois Mitterwieser, Gesch. der Fronleichnamsprozession in Bayern, Mchn. 1930, S. 72.

Nur Abel im F. der Hirten: s. Sp. 1196.

Nur Kain im F.: Monreale, Dom, Bronzetür, 2. H. 12. Jh. (Alb. Boeckler, Die Bronzetüren des Bonanus von Pisa und des Barisanus von Trani, Bln. 1953, Abb. 55); Holzschnitt-Ill. zu „Fior di Virtù“, Ausg. Florenz 1498, Bl. b 3v (Exemplum zur „Invidia“); Frauenchiemsee, Abteikirche, hl. Grab, um 1780 von Balth. Furtner (Ausst.Kat. „Eucharistia“, Mchn. 1960, Nr. 290: Brudermord); Joh. Heinr. Füssli (Entw.) und Charles Grignion (Ausf.), Ill. zu Joh. Kaspar Lavater, Physiognomie, London 1792 (Ausst.Kat. „J. H. F.“, Mchn. 1974, S. 57).

Seth im F. zeigt eine Kupferstich-Ill. in Ludwig Hillessemius, Sacrarum Antiquitatum Monumenta, Antw. 1577, S. 8.

Als Menschen des ersten Weltalters wurden Kinder und Kindeskinder der (hier nackt dargestellten) Stammeltern im F. wiedergegeben: Kain, Abel, Adah, Seth, Methusalem, Jabel, Lamech, Enoch und Tubalcain in der nur durch Kopien überlieferten Weltalterdarstellung des Pal. Orsini in Monte Giordano zu Rom (Kopie des Leonardo da Besozzo, zw. 1436 und 1442, alsbald nach den Fresken: Bernh. Degenhart und Annegrit Schmitt, Corpus der ital. Zchgn. 1300–1450, I: Süd- und Mittelital., Bd. 2, Bln. 1968, S. 575 Abb. 822, S. 592; vgl. auch ebd. S. 590ff. und Bd. 4 Taf. 385f. für die Kopie London, Brit. Mus., 1889–5–27–1,2,3, fol. 5ff., 1455–65).

3. Söhne Noahs, Jakob, Joseph, Moeses, Simson, David

Söhne Noahs (1. Mos,. 9,21ff.) wurden von Maarten van Heemskerck im F. wiedergegeben (Ausst.Kat. „Tegninger af M. v. H.“, Kopenhagen, Kgl. Kobberstikslg., 1971, Nr. 33, 55 und 90, m. Abb.). – Jakob, Sohn Isaaks, trägt nicht nur Felle um die Glieder (1. Mos. 27,16; von Augustinus als Sinnbild der Sünden, die er für andere trägt, gedeutet: [4] Bd. 40 Sp. 534), sondern – ausnahmsweise – ein F. (aus Ziegenfell): Brüssel, Bibl.roy., ms. 10175 (Hist. universelle), fol. 52, um 1270–80 (Hugo Buchthal, Min. Paintings in the Latin Kingdom of Jerusalem, Oxford 1957, Taf. 91b). Eher als Zeichen der Kraft trägt der mit dem Engel ringende Jakob das F. (Eugène Delacroix, Fresko in Paris, St-Sulpice, zw. 1849 und 1861: Luigina Rossi Bortolatto, D. [= Classici dell'arte, 57], Mailand 1972, S. 132 Nr. 786, Taf. 61). – Joseph, Moses und D avi d im F. der Hirten: s. Sp. 1197. – Mardochai – sofern die Deutung des franz. Kameo vom E. 13. Jh. in der Staatl. Münzslg. in München zutrifft (Ausst.Kat. „Die Zeit der Staufer. Gesch., K., Kultur“, Stg. 1977, Bd. 1 S. 700f. Nr. 898, Bd. 2 Abb. 672). – Simson s. Sp. 1188.

4. Propheten: Elia, Elisa, Daniel, Amos, Johannes d. T.; die beiden Zeugen, Apok

Propheten trugen „härene Mäntel“ (s. Sp. 1171; 2. Kön. 1,8; Sach. 134; Mt. 3,4; Mk. 1,6) als Hinweis auf ihren Gegensatz zur Welt, auch Mangel, Bedrängnis, Lebenswandel in der Einsamkeit der Wüste und des Gebirges (Hebr. 11,37). Die F. Elias und Johannes d. T. waren im 11. Jh. in Konstantinopel als Reliquien ausgestellt (Steven Runciman, A Hist. of the Crusades, Cambridge 1957, Bd. 1 S. 50). Klemens von Alexandrien stellt Ziegenhäute, Schafpelze und „Gewebe aus Kamelhaaren“ als Prophetentracht zusammen (Stromata III, 53,5 und IV, 105,4).

Amos (s. Sp. 1197). – Elia-Darstellungen im F. sind rar – im Osten (in abgekürzter Form: Fellrand des Umhangs) häufiger als im Westen (vgl. RDK IV 1404 Abb. 19; Beispiele des 12. Jh. bei Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen Bd. 3, Taf. 8,28 und Swarzenski, Roman. Art, Taf. 176 Abb. 390): Duccio, Maestà, zw. 1308 und 1311 (Rückseite: Verklärung Christi; London, Nat. Gall., Nr. 1330: Kat. 1937, Taf. 129); Sandro Botticelli, Verklärung Christi, um 1500 (Rom, Gall. Pallavicini: Kat. 1959, S. 55f. Taf. 67a). Den im Osten vorherrschenden Typus repräsentiert eine Ikone des 14. Jh., ehem. Slg. Lichatschev in Leningrad (Walter Felicetti-Liebenfels, Gesch. der byz. Ikonenmal., Olten und Lausanne 1956, Taf. 100 B). – Selten sind Beispiele aus dem Leben Elias (mit Übergabe des Prophetenmantels): Paris, Bibl. de l'Arsenal, ms. 5211 (Bibel), fol. 220v, 3.V. 13. Jh. (H. Buchthal a.a.O. Taf. 72); von Peeter Clouwet u. a. wurden nach Abraham van Diepenbeecks Entw. Kupferstiche zu Daniel von der hl. Jungfrau, Speculum Carmelitanum, Antw. 1680, angefertigt, 41 Bilder zu Leben und Legenden Elias, in denen dieser (wie auch Elisa und die Karmeliten) mit F. wiedergegeben ist (ebenso auf mehreren Titelkupfern nach A. van Diepenbeeck, vgl. Abb. 79; Daniel von der hl. Jungfrau a.a.O. und ders., Phoenix saeculorum gratiae ..., Ffm. 1670). – Elisa trägt das F. ungewöhnlicherweise schon bei Übergabe des Prophetenmantels: Rom, Katakombe in der Via Latina, E. 4. Jh. (A. Ferrua a.a.O. [Sp. 1172] S. 50f., Taf. 23); so auch Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 10 558 (Heures de Dinteville), fol. 44, 16. Jh. (Leroquais, Livres d'heures, Bd. 2 S. 17f., Bd. 3 Taf. 126). – Daniel: Prag, Univ.bibl, ms. XXIII C 124 (Velislav-Bibel), fol. 105, M. 14. Jh. (Faks.-Ed. Karel Stejskal, Prag 1970).

Johannes d. T. Für ihn ist das F. – im Osten wie im Westen – kennzeichnendes Attribut, bezeugt durch Darstellungen vom 6.–18. Jh. (meist bei der Taufe Christi und als Einzelfigur).

Die Form des F. wechselt: Schurz: London, Brit. Mus., Add. Ms. 49 598 (Benediktionale des Aethelwold), fol. 25, zw. 963 und 984 (H. Swarzenski a.a.O. [Sp. 1175] Taf. 55 Abb. 124); Exomis: Ravenna, Kuppelmosaik im Arianer-Baptisterium, A. 6. Jh. (Deichmann, Ravenna [Bd. 3], 1958, Taf. 255), und noch 1460–70 (Heitz, Einblattdrucke Bd. 23, Taf. 4); knie- oder knöchellanges Gewand: Darmstadt, Hess. L.bibl., ms. 1640 (Hitda-Codex), fol. 75, A. 11. Jh. (H. Swarzenski a.a.O. Taf. 55 Abb. 125). Auch in Darstellungen der Deesis und von Christus in der Vorhölle erscheint Johannes im F. (Passau, St. Stephan, Trenbachkapelle, Antependium, 1519: Inv. Bayern, Ndb. 3 S. 175 Abb. 138).

Seit dem 14. Jh. erhielt auch der als Kind wiedergegebene Johannes cm F. (Zürich, Schweiz. L.Mus., Graduale von Katharinenthal, fol. 264v, 1312 [?]: George Frederic Warner, Descriptive Cat. of Ill. Mss. in the Libr. of C. W. Dyson Perrins, Oxford 1920, Bd. 2 Taf. 114; Seeon, ehem. Klosterkirche, Elisabeth mit dem Johannesknaben, Holzskulptur des 17. Jh. (Abb. 20); Jachenau, Obb., St. Nikolaus, Holzskulptur im s. Seitenaltar, 1765. Die Überreichung des F. durch einen Engel schilderte ein Maler im 3. V. 14. Jh. (Ausst.Kat. „Frühe ital. Tafelmal.“, Stg. 1950, Nr. 89, Taf. 19).

Beispiele mehrszeniger Schilderungen aus dem Leben des Johannes, in denen er immer ein F. anhat. sind selten: London, Brit. Mus., Add. Ms. 47 680, fol. 18v, 19r-v, 21, 1. H. 14. Jh. (Faks.-Ausg.: William Owen Hassal, The Holkham Bible Picture Book, London 1954); Venedig, S. Marco, Baptisterium, Mosaiken der 2. H. 14. Jh. (Sergio Bettini, Mosaici antichi di S. M. a V., Bergamo 1944, Taf. 103, 106, 119).

Im 18. Jh. nahm man daran Anstoß, daß Johannes „verwegentlich in einer Cameelshaut, wie ein Satyr gebildet“ sei (Hulderich von Pilsen [Joh. Gottlob Horn], Erbauliche Nachrichten von allerhand Irrthümern derer Mahler, Ffm. und Lpz. 1723, S. 168; ähnlich schon 1700 der „Pictor errans“: Schmidt, Lutherbibel, S. 481).

Die beiden „Zeugen“ (Apok. 11,3.7.12), die man gewöhnlich mit Henoch und Elia identifizierte, wurden wie die Propheten im F. vorgestellt, so in Moskau, Kreml, Koimesiskirche, Ikone mit Apok., E. 15. Jh. (Michele Alpàtov, Il maestro del Cremlino, Mailand 1963, Taf. 46ff.).

Auch falsche Propheten tragen F. (vgl. [8] Bd. 2 S. 513).

III.

A. Mönche und Einsiedler

In der Nachfolge biblischer Propheten trugen in frühchr. Zeit Mönche und Einsiedler F. (Cassian, De institutis coenobiorum I, 7: [5] Bd. 17, 1 S. 13; Sozomenus, Ecclesiastica hist. III, cap. 14: [3] Bd. 6y Sp. 1070; weitere, auch spätere Quellen bei Clemen, Roman. Mon. Mal., S. 399–402; vgl. Phil. Oppenheim, Symbolik und religiöse Wirkung des Mönchskleides im chr. Altertum, Münster i. W. 1932). Obwohl die „melota“ in karolingischer Zeit als besonderes Zeichen der Mönchstracht erwähnt wird (Brief des Abtes Theodomar von Montecassino an Karl d. Gr.: Kassius Hallinger, Initia consuetudinis benedictinae [= Corp. Consuetudinum monasticarum, 1], Siegburg 1963, S. 167), scheint das F. zu dieser Zeit und später nur noch als Kleidung gedient zu haben für Mönche, die in der Einöde lebten (wie auch früher, vgl. Palladius, Hist. Lausiaca cap. 32,3: ed. Christine Mohrmann, Florenz 1974, S. 152; Grimlaicus, Regula solitariorum: [4] Bd. 103 Sp. 641), für „transmarini“ (K. Hallinger a.a.O. S. 169; Bruno Albers, Consuetudines monasticae, Bd. 3, Montecassino 1907, S. 60), für besonders strenge Orden, z. B. Karthäuser (Maurice Laporte, Aux sources de la vie cartusienne, 4: Ed. critique des ‚Consuetudines Cartusiae', Grande Chartreuse 1962, S. 130 und 178), und für die Karmeliten, die darin ihrem legendären Ordensgründer Elia folgten (s. Sp. 1175f.). Äußerungen aus dem 12. Jh. gegen den „Luxus“ auch wärmender F. bei Gg. Schreiber, Religiöse Verbände in ma. Wertung, Hist. Jb. der Görres-Ges. 62 bis 69, 1942–1969, 330–334.

Dieses F. wird durch die Jhh. hin wie das der biblischen Propheten gedeutet: wie Elia seine prophetische Berufung mit seinem F. an Elisa weitergab (2. Kön. 2,12f.), so Antonius seine Nachfolge an Athanasius [4, Bd. 73 Sp. 167] und Hilarius an Hesychus [4, Bd. 23 Sp. 53] und noch im Hoch-MA Amphibalus an Alban (s. Sp. 1179); wie Johannes d. T. trugen bekehrende und taufende Heilige ein F. Bei den biblischen Propheten wie bei den frühchr. Mönchen, den „neuen Propheten“, und später wird das F. als Zeichen der Ertötung der Sinnlichkeit verstanden (Cassian a.a.O.; Ekkehart IV. von St. Gallen: Johs. Egli, Der ‚Liber Benedictionum' E. IV. ... [= Mitt. zur vaterländ. Gesch., hrsg. vom Hist. Ver. in St. Gallen, 31], St. Gallen 1909, S. 21 und 199; Polidoro Vergilio, De rerum inventoribus, Venedig 1499, Ausg. Basel 1546, S. 183), auch als Zeichen der Buße (Augustinus, De civitate dei XV, 20 [6, Bd. 48 S. 485], und De Genesi contra Manichaeos II, 21, 32 [4, Bd. 34 Sp. 212f.]; Ps.-Isidor von Sevilla: [4] Bd. 83 Sp. 1161f.; Hrabanus Maurus: [4] Bd. 111 Sp. 280; Wipo, Gesta Chuonradi II Nr. 13: Mon. Germ., Scriptores rerum Germ. in usum scholarum, Bd. 8, Hannover 1878, S. 26; Thangmar, Vita Bernwardi, cap. 55: Mon. Germ., Script., Bd. 4 S. 781; Mönch des Basilius, 1. Dr. 12. Jh.: Lehmann-Brockhaus, Schriftquellen Nr. 2619; Gesta Romanorum, cap. 175: RDK VI 770). Das cilicium des ermordeten Thomas Beckett war A. 16. Jh. in Canterbury bei seinem Grab ausgestellt (vgl. Sidney Heath, Pilgrim Life in the Middle Ages, London und Lpz. 1911, S. 191).

Als Bußkleid ging es in die kirchliche Praxis ein. Schon in den frühen Bußordines ist das F. (cilicium) das Kleid des öffentlichen Büßers (RAC II Sp. 813f.; Jos. Andreas Jungmann, Die lat. Bußriten in ihrer gesch. Entwicklung [= Forschgn. zur Gesch. des innerkirchlichen Lebens, 3./4. Heft], Innsbruck 1932, S. 45 und 48ff.). Verknüpfung dieses später für Büßer pflichtmäßigen F. mit der Sündenhülle Adams und Evas (s. Sp. 1171) findet sich schon bei Hieronymus (ebd. S. 49 Anm. 175) und Augustinus (De civitate Dei XV, 20, s. oben), später öfters (vgl. etwa Laborde, Bible moralisée, Bd. 1 Taf. 7).

Darstellungen.

1. Mönche: Einsiedeln, Stiftsbibl., ms. 112, S. 5, 12. Jh. (Münchner Jb. III. F. 1, 1950, 104 Abb. 27); spanischer Adelsbrief v. J. 1614 (Jacques Meurgey,

Les principaux mss. à peintures du Mus. Condé à Chantilly, Paris 1930, S. 201, Taf. 136); vgl. ferner die Ill. zum „Speculum Carmelitanum“ a.a.O. (Sp. 1175f.).

2. Hl. Mönche und Einsiedler. Alban und Amphibalus: Köln, St. Pantaleon, Albinus-Schrein, um 1186 (Taufe; Ausst.Kat. „Mon. Annonis“, Köln 1975, S. 206 Nr. E 4); Dublin, Trinity College, Ms. E. 1. 40 (Matthew Paris, Life of St. Alban ...), fol. 29v–38v, 1. H. 13. Jh. (Montague Rhodes James, Ill. to the Life of St. Alban ..., Oxford 1924, S. 19ff., Taf. 1 –16). – Antonius Eremita: Lucca, Bibl. Capitolare, cod. C (Passionarius), fol. 43v, um 1125 (Abb. 3); Annibale Carracci, Versuchung des Hl., um 1598, London, Nat. Gall. (Ausst.Kat. „Joh. Liss“, Augsburg 1975, Abb. 133). – Benedikt, meist in Darstellungen seines Lebens in der Einöde: Neapel, Bibl. Naz., cod. VIII. C. 4, fol. 93, E. 11. – A. 12. Jh. (Elias Avery Lowe, Scriptura Beneventana, Oxford 1929, Bd. 2 Taf. 76); Rom, Magazine der Vat. Slgn., Fresko aus S. Agnese f. l. m., E. 13. Jh. (Elis. Dubler, Das Bild des hl. Benedikt bis zum Ausgang des MA, St. Ottilien 1953, Abb. 52). – Bernhardin von Siena: Rom, S. M. d'Aracoeli, Fresko von Pinturicchio, um 1485 (Enzo Carli, Il P., Mailand 1960, Taf. 28). – Hieronymus: New York, Metrop. Mus., „Les belles heures de Jean de France, Duc de Berry“, fol. 189, Tod des Hl., 1410 (Ed. J. Porcher, Paris 1953, Taf. 132); Varel, Pfarrkirche, Kanzel von Ludwig Münstermann, 1617 ([Siegfried Fliedner und Harald Busch], Welt im Zwielicht. Das Werk des Bildhauers L.M., Oldenburg und Hbg. 1962, Abb. 26). – Makarius und Paulus Eremita: Lavra, Athos, Fresken im Refektorium, 1512 (Charles Diehl, La peinture byz. [=Hist. de l'art byzantin 1], Paris 1933, Taf. 63). – Margareta von Cortona: Cortona, Diöz.Mus., Altarretabel, 2. V. 14. Jh. (Kaftal I, Sp. 668 Abb. 760, 3). – Onuphrius: R. Monasterio de S. Lorenzo en El Escorial, Gem. von Jusepe de Ribera, 2. V. 17. Jh. (Fot. Anderson, Rom, Nr. 16 887). – Paulus Eremita s. Makarius.

3. Buße und Büßer. Selten erscheint die personifizierte Buße außerhalb von Ikonologien im F. (Jan van Straten, Zchg., Haarlem, Mus. Taylor Stichting: Decimal Index L.nr. 2984). Wegen ihres F. als Büßer zu verstehen sind ein Auferstehender im Tympanon von Autun, 2. V. 12. Jh. (Marcel Aubert, La Bourgogne. La sculpture, Paris und Brüssel 1930, Bd. 2 Taf. 89), und einer der Gerechten, der Maria beim Tempelgang begrüßt (ill. Hss. der Homilien des Jakobus Kokkinobaphos, z. B. Rom, Bibl. Apost. Vat., ms. gr. 1162, fol. 62v, 12 Jh.: Cosimo Stornajolo, Min. delle omilie di Giacomo monaco, Rom 1910, Taf. 25). Vgl. ferner die Figuren an den Beichtstühlen in der ehem. Abteikirche von Sedlec bei Kutná Hora (Kuttenberg), Böhmen, 2. V. 18. Jh. (vgl. Zdeněk Wirth u. a. [Hrsg.], Umělecké památky Čech, Prag 1957, S. 679).

B. Pilger

Bußkleid ist sicher auch das F. der Pilger. Die um Absolution bittenden Mörder des Thomas Beckett sollen „discalciati et ciliciis induti“ nach Jerusalem pilgern (Chronicon des Romuald von Salerno: L. A. Muratori, Rerum ital. script., Bd. VII, 1, Cità di Castello 19142, S. 261). Vielleicht sind auch die Wämser von rauhen Fellen der „Schotten“, die Guybert de Nogent bei Schilderung eines Kreuzzugs erwähnt ([4] Bd. 156 Sp. 686; s. auch Sp. 1190), als Pilgerkleidung zu verstehen.

Darstellungen von Pilgern im F. – meist ital., engl. oder span. – gibt es nicht oft, aber immer wieder, vom A. 12. Jh. bis zum 16. Jh., besonders häufig im 14.–15. Jh. Nach der Häufigkeit geordnet:

1. Emmausszenen. Die Beispiele hängen wohl mit Peregrinusspielen zusammen (Young Bd. 1 S. 453ff., vgl. bes. S. 471, „hacla“).

Meist trägt allein Christus, der „peregrinus“ (Lk. 24,18), das F. (Hildesheim, St. Godehard, Albani-Psalter, S. 69f., A. 12. Jh.: Otto Pächt, Charles Reginald Dodwell und Francis Wormald, The St. Albans Psalter, London 1960, S. 73, Taf. 38f.; in Ital. zuerst auf der Bronzetür des Bonanus von Pisa am Dom in Monreale, 2. H. 12. Jh.: A.Boeckler a.a.O. [Sp. 1173] Taf. 89 S. 25 Anm. 87, und noch in der Renss.: Röm. Jb. für Kg. 7, 1955, 130 Abb. 121; in Frankreich: Abb. 6; vgl. RDK V 1300, Abb. 3b). Selten haben nur die Jünger ein F. an (Madrid, Bibl. nac., ms. Res. 203 [alt B. 15], fol. 148va-b, 149ra-b, E. 14. Jh.: Katja Laske-Fix, Der Bildzyklus des Breviari d'Amor [= Münchner Khist. Abhn., 5], Mchn. und Zürich 1973, S. 103; London, Brit. Mus., Add. Ms. 47 680, fol. 36, 1. H. 14. Jh.: W. O. Hassal a.a.O. [Sp. 1176]), bisweilen Christus und die Jünger (Cambridge, Pembroke College, Ms. 120 [N.T.], fol. 4v f., 2. H. 12. Jh.: O. Pächt, C. R. Dodwell und F. Wormald a.a.O. Taf. 122f.; Rom, S. Giov. in Laterano, Stickerei des 15. Jh.: Lucien Rudrauf, Le Repas d'Emmaüs, Paris 1955, Bd. 1 S. 81 Nr. 39, Bd. 2 Abb. 39).

2. Werke der Barmherzigkeit (RDK I 1458ff.; vgl. Kurt Köster, Pilgerzeichen und Wallfahrtsplaketten von St. Adrian in Geraardsbergen, Städel-Jb. N. F. 4, 1973, 109).

Pilgeraufnahme: Basel, Münster, Galluspforte, E. 12. Jh. (RDK I 1461 Abb. 3); Leon, Kath., W-Wand des nördl. Qsch, Grabmal, M. 13. Jh. (Hannshubert Mahn, Kathedralplastik in Spanien, Reutlingen 1935, Abb. 289); Florenz, S. Marco, Chiostro di S. Antonio, Lünette über dem Ospizio dei Pellegrini, zw. 1438 und 1447 von Fra Angelico: Christus als Pilger, von zwei Mönchen aufgenommen (Ausst.Kat. „Mostra delle Opere del Beato A.“, Florenz 1955, S. 121, Taf. 102); Pistoia, Ospedale del Ceppo, Fries des Giov. della Robbia, 1525 –1529: hl. Pilger (Jacobus maior?: Paul Schubring, Luca della R. und seine Familie, Bielefeld und Lpz. 19212, S. 142ff. Abb. 167); Trier, Dom, Kanzelrelief, um 1570 (Künstle I S. 199).

Almosenempfänger: New York, Pierpont Morgan Libr., Ms. 736 (Vita s. Edmundi), fol. 9, um 1130–35 (New Paleographical Soc, 1st Ser., London 1903 –12, Bd. 2 S. 51ff., Taf. 113f.); Florenz, Gall. dell'Accad., Inv.Nr. 460, Maestro della Capp. Rinuccini, E. 14. Jh. (Gall. naz. di firenze, I dipinti toscani del sec. XIV, Rom 1965, S. 96 und Abb. 55); Moulton, Norfolk, St. Mary, Fresko, um 1400 (Ernest William Tristram, Engl. Wall Painting of the 14th C., London 1955, S. 223f., Abb. 29b).

3. Einzelne Pilger, Pilger in anderen Bildzusammenhängen:

Hildesheim, Domkreuzgang, Grabstein des Presbyters Bruno † 1194 (Beenken S. 246f.); Cambridge, Univ. Libr., Ms. Ee. 3.59, p. 48, 13. Jh. (Montague Rhodes James, La estoire de seint Aedward le rei [= Roxburghe Club, 104], Oxford 1920, S. 55); Burgos, Kath., Kreuzgang, Skulptur vom E. 13. Jh. (H. Mahn a.a.O. S. 27, Abb. 64); Rom, S. Prassede, Grabstein des Giov. da Montopoli, E. 13. Jh. (Abb. 7; dazu Jules-Étienne-Franç. Quicherat, Rev. arch., Nouv. série 38, 1879, 129–38); Florenz, S. M. Novella, S-Wand der Span. Kap., Triumph des Dominikanerordens, Fresko von Andrea da Firenze, 1365ff. (Millard Meiss, Painting in F. after the Black Death, Princeton, N. J. 1951, Abb. 44); „Les belles heures de Jean de France, Duc de Berry“, fol. 20, um 1410 (J. Porcher a.a.O. [Sp. 1179] Taf. 25); London, Brit. Mus., Ms. Harley 4826 [John Lydgate, The Pilgrimage of the Life of Man], fol. 1v (Margaret Rickert, La min. inglese dal XIII al XV sec., Mailand 1961, Taf. 59), und Ms. Yates Thompson 36 (Dante, Divina Commedia, fol. 140, Romeo di Villanova als Pilger vor Dante und Beatrice [Paradiso VI, 128]: Peter Brieger, Millard Meiss und Charles S. Singleton, Illum. Mss. of the Divine Comedy [= Bollingen Ser., 81], Princeton, N. J. 1969, Bd. 1 S. 269ff., Bd. 2 Taf. 444b), beide M. 15. Jh.

4. Heilige als Pilger.

Alexius (Benz Bd. 1 Sp. 608ff.): Stuttgart, Priv.bes., Psalterhs., fol. 152v (Abb. 4). – Jacobus maior: Nürnberg, Evang.-luth. Kirchenstiftung St. Lorenz, Rückseite eines Flügelaltars, um 1420 (Ausst. Wien, K. um 1400, Nr. 53); Perugia, S. Domenico, Glasgem. des Mariotto di Nardo, vgl. Benz Bd. 1 Sp. 635ff. (Gius. Marchini, Le vetrate ital., Mailand 1956, Abb. 38f.). – Peregrinus: Lucca, S. Frediano, Polyptychon, Nachfolger des Fil. Lippi, 1487 (Kaftal I Sp. 796, Abb. 499). – Raynerius: Pisa, Mus. Naz. di S. Matteo, Prozessions-Fahne der Hl.

Geist-Bruderschaft, 14. Jh. (ebd. Abb. 984), und Campo Santo, Szenen aus dem Leben des Hl., Fresken von Andrea da Firenze und Ant. Veneziano, 2. H. 14. Jh. (ebd. Abb. 987f.; Enzo Carli, Pittura Pisana nel Trecento, Mailand 1961, Abb. 31f.).

5. Sonderfälle.

Verona, S. Anastasia, Cappella Giusti, Wappen der Familie Pellegrini, Fresko um 1440 von Pisanello (Enio Sindona, P., Mailand 1961, Abb. 90f.); wie sehr das Pilger-F. im 14. und 15. Jh. Mode war, zeigt die Tatsache, daß die Familie bei Erhebung in den Grafenstand zwar einen Pilger im Wappen hatte, dieser aber kein F. trug (Frdl. Mitt. Österr. Staatsarchiv, Wien, 28. 8. 1974). – Zu den Pilgerutensilien Friedrich Barbarossas zählte man noch im 19. Jh. das F. (Zchg. von Wilh. von Kaulbach, 1841: Ausst.Kat. „Die Zeit der Staufer ...“ a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 2 Abb. 704).

C. Märtyrer

Märtyrer wurden im 16. Jh. mit F. wiedergegeben, weil sie „Nero Imperator ... ferarum pellibus indutos canibus obijcit“ (Fresko des Niccolò Circignani, gen. Pomarancio in S. Stefano Rotondo, Rom, wohl 1582, vgl. Abb. 17); s. auch Stich nach einem nicht erhaltenen Fresko Circignanis in S. Tomaso di Canterbury („Alij [martyres] pelle ursina induti canibus exponuntur“: Ecclesiae anglicanae trophaea ... in Collegio Anglico ..., Rom 1584, Bl. 34 u. ö.).

IV.

A. Mythologie

Gestalten der antiken Mythologie im F. entstammen oft dem Bereich tellurischer Vorstellungen; Vegetationsdämonen aller europäischer Völker wurden fellbekleidet vorgestellt (Roscher Bd. 4 S. 513; Wilh. Mannhardt, Wald- und Feldkulte, Bd. 2, Bln. 1877, S. 127), auch wenn man sie vornehmlich als Jäger oder Hirten kennt; bei Heroen ist das F. Sinnbild der Stärke (vgl. Sp. 1203; zahlreiche antike Darstellungen bei Jean Richepin, Nouvelle mythologie illustrée, Paris 1920f.).

1. Götter, ihr Gefolge und Heroen

Darstellungen aus dem MA sind äußerst selten, zahlreich solche der Renss. und besonders des Barock. Fuchs-, Leoparden-, Löwen-, Reh- und Pantherfelle – schon in der Spätantike dekorativ verwendet (s. Sp. 1193) – dienen nun mehr als schmückendes Beiwerk denn als Zeichen bestimmter Funktionen oder Eigenschaften, auch wenn sie gemäß der Texttradition (Herodot, Homer, Vergil, Ovid) auf den Kreis beschränkt bleiben, dem sie in der Antike beigegeben waren. Die folgende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Achämenides ([2] Bd. 1 Sp. 40; Vergil, Aeneis III, 588ff.): vgl. Abb. 12 u. B. Degenhart u. A. Schmitt a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 2 S. 561, Nr. 558 und Bd. 4 Taf. 379f. – Adonis ([2] Bd. 1 Sp. 70f.; RDK I 195): Annibale Carracci, Venus findet Adonis, vor 1595 (Wien, Khist. Mus.: Kat. der Gem.gal., 1. Teil, Wien 1960, Taf. 64). – Aeneas ([2] Bd. 1 Sp. 173f.; RDK I 687ff.; vgl. Vergil, Aeneis II, 722): Aeneas und Anchises, Porzellanfigur, Meißen 1755 (Ausst.Kat. „Meissener Porzellan 1710–1810“, Mchn. 1966, Nr. 992, Taf. 242). – Ajax [2, Bd. 1 Sp. 153]: Luc. Cranach d. J., Traum des Melanchthon, 1547 (Geisberg, Einblattholzschnitt-Kat. Nr. 656). – Alcides (= Herkules: [2] Bd. 1 Sp. 261): P. P. Rubens, Entw. für eine Ehrenpforte, Stich von Theodor van Tulden, 1635 (John Rupert Martin, The Decorations for the Pompa introitus Ferdinandi [= Corp. Rubenianum Ludwig Burchard, 16], Antw. 1972, S. 189ff. Abb. 100). – Apollo ([2] Bd. 1 Sp. 443; RDK I 801ff.): Paris Bordone, Urteil des Midas, zw. 1550 und 1560 (Giordana Canova, P. B., Venedig 1964, S. 118 Abb. 97); Gottlieb Schick, Apollo unter den Hirten, Gem., 1806–1808 (Ausst.-Kat. „G. S. Ein Maler des Klassizismus“, Stg. 1976, S. 138–143 Nr. 121, m. Abb.). – Argus (Ovid, Metam. I, 624ff.): Moses van Uyttenbroeck, Gem., 1625, Mchn., A. Pin., Inv.Nr. 5074 (Kat. I, Mchn. 19733, S. 66). – Bacchus, Bacchanten, Mänaden ([2] Bd. 2 Sp. 79ff., Bd. 3 Sp. 899f.; RDK I 1330ff.): Bacchus: Joh. Heinr. Schönfeld, Radierung, 1656 (Ausst.Kat. ,J. H. S.“, Ulm 1967, Nr. 198, Abb. 203). – Bacchanten auf einem Elfenbeinpokal von Gg. Petel, 1628 (Ausst.Kat. „G. P.“, Mchn. 1964, Nr. 35, Abb. 48); Balth. Permoser, Hermen des Dresdner Zwingers, vor 1717 (Ernst Michalski, B. P., Ffm. 1927, Abb. 48f.). – Mänaden (vgl. Ovid, Metam. XI, 4): Jos.-Gaspard Dubois-Fontanelle, Nouvelle traduction des Métam. d'O., Bd. 2, Lille 1777, Taf. vor S. 123, Titelkupfer zu Buch XI. – Cacus und Caeculus, nach Boccaccio beides Söhne des Vulcanus (Genealogie deorum gentilium lib. XII, cap. 76f.: ed. Vinc. Romano [= Scrittori d'Italia, 201], Bari 1951, S. 627ff.), traten in der florentiner Mascherata von 1566 im F. auf (Zchgn. der Vasariwerkstatt in Florenz, Uffizi, Gab. dei disegni e stampe, Inv.Nr. 2821 F; 2822 F; ebenso auch die Laren und Procne: ebdort., Inv.Nr. 2726 F, 2828 F). – Cadmus ([2] Bd. 3 Sp. 40ff.; vgl. Ovid, Metam. III, 53) „ist gleich wie Hercules gekleyt gangen“ (Gg. Wickram, P. Ovidij Nasonis ... Metamorphosis ... verteutscht, Mainz 1545, III, cap. 3: ed. Johs. Bolte [= Bibl. des Litterar. Ver. in Stg., 237], Tübingen 1905, S. 121 Anm. 1; vgl. auch Barthélemy Aneau, Picta Poesis vt Pictvra Poesis erit, Lyon 1552, S. 11: Arthur Henkel und Albr. Schöne [Hrsg.], Emblemata ..., Stg. 19762, Sp. 1621 m. Abb.). – Diana [2, Bd. 1 Sp. 618f.]: Jan van Vianen, Kupferstich-Ill. zu Francisco Pomey, Pantheum mythicum, Utrecht 16975, S. 175. – Faune [2, Bd. 2 S. 521f.]: Florenz, Bibl. Laurenziana, ms. Plut. 53.2, fol. 5, 1474 (Ausst.Kat. „Mantegna“, Mantua 1961, Nr. 83); Tizian (zugeschr.), Faun und Nymphe, um 1500 (Rotterdam, Mus. Boymans: Kat. 1962, S. 141 Nr. 1172). – Harpokrates trägt ein Wolfsfell (Vicenzo Cartari, Imagini delli dei de gl'antichi, Venedig 1647 [Nachdr. Graz 1963], S. 197). – Herkules s. Sp. 1186f. – Jason [2, Bd. 2 Sp. 1322f.]: Joh. Martin Schmidt, Jason und Medea, 1792 (Graz, L.mus. Joanneum: Fritz Dworschak, Rupert Feuchtmüller, Karl Garzarolli-Thurnlackh und Jos. Zykan, Der Maler M. J. S., gen. „Der Kremser Schmidt“, Wien 1955, Taf. 117). – Jupiter Ammon (vgl. Herodot II, 42): V. Cartari a.a.O. S. 93f. mit Abb. – Kentauren [2, Bd. 3 Sp. 183f.]: sog. Achillesschale, 12. Jh. (Paris, Mus. du Louvre, Cabinet des Médailles: Zs. f. Kw. 11, 1957, S. 7 Abb. 7f.); München, K.handel, franz. Federzchg. des 18. Jh. (Aukt.Kat. Karl und Faber, Mchn., Aukt. 139, 28. bis 29. 11. 1974, Nr. 474); s. auch Sp. 1206. – Meleager [2, Bd. 3 Sp. 1168ff.]: P. P. Rubens, Meleager und Atalante, um 1635 (Mchn., Bayer. Staatsgem. slgn.; Kat. 1936, S. 218). – Narziss [2, Bd. 3 Sp. 1572]: Gem. des 17. Jh. (Mchn., Bayer. Staatsgem.slgn., Inv.Nr. 2267). – Nymphen: Zchg. zur Mascherata von 1566 (s. oben, Inv.Nr. 2903 F). – Omphale s. Sp. 1187. – Orion [2, Bd. 4 Sp. 344]: Giorgio Ghisi, Kupferstich, 1556 (Ausst.Kat. „École de Fontainebleau“, Paris 1972, Nr. 349, Abb. S. 286). – Orpheus [2, Bd. 4 Sp. 351ff.]: Ant. Canova, Statue, 1776 (Ant. Muñoz, A. C., Rom 1957, Taf. 4). – Pan [2, Bd. 4 Sp. 444f.]: Jan van Vianen, Kupferstich-Ill. zu Fr. Pomey a.a.O. S. 165); vgl. auch Abb. 23. – Polyphem ([2] Bd. 4 Sp. 1009f.; vgl. Aeneis III, 657): Florenz, Bibl. Riccardiana, ms. 492, fol. 103–104, um 1463–65 (Abb. 12 u. B. Degenhardt u. A. Schmitt a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 2 S. 559, Bd. 4 Taf. 379f.). – Prometheus [2, Bd. 4 Sp. 1174ff.]: Piero di Cosimo (?, um 1462–um 1521), Cassone (Mchn., A. Pin.; Schubring, Cassoni, Taf. 96 Nr. 413, vgl. Gg. Habich, Sitz.ber. der Bayer. Akad. der Wiss., philos.-philol. und hist. Kl., 2. Abh. 1920, S. 5). – Romulus und Remus waren in der Mascherata von 1566 in F. auf dem Wagen des Mars zu sehen (s. oben; Inv.Nr. 2747 F). – Satyrn [2, Bd. 4 Sp. 1573f.]: Bartolommeo di Giovanni (urkundlich erwähnt 1488), Cassone (Schubnng, Cassoni, Taf. 90 Nr. 383f.); Vasari gab ihnen einen Umhang aus Ziegenfellen (Mascherata 1566, s. oben, Inv.Nr. 2868 F); P. P. Rubens, zwei Satyrn, 1616 (Mchn., A. Pin.: Kat. 1936, S. 219). – Telemachos (vermutlich nach Franç, de Salignac de la Mothe Fénélon, Les avantures de Télémaque, Fils d'Ulysses, Den Haag, Paris, Köln und Brüssel 1699): Joh. Heinr. Tischbein d. Ä., Supraporte (Kassel, Schloß Wilhelmsthal; Inv. Reg.bez. Cassel VII, 1, S. 87 Taf. 52, 2).

2. Herkules

Herkules trägt das undurchdringliche Fell des nemäischen Löwen, den er – als erste seiner Taten – erlegt hatte (Roscher Bd. 1, 2 Sp. 2195ff.), meist über den Rücken gehängt (den Rachen als Helm über den Kopf gestülpt, die Klauen vor der Brust verknotet), seltener über einem ausgestreckten Arm. Die Kontinuität solcher Darstellungen von der Antike bis in die Neuzeit ist ungebrochen:

Princeton, N. J., Univ. Mus., Bronzeplakette, 4. Jh. (Art Bull. 55, 1973, 24, Abb. 48); Rom, St. Peter, Cattedra Petri, Elfenbeinreliefs mit Taten des Herkules, um 870 (?; ebd. S. 1ff., Abb. 1ff.); London, Brit. Mus., roman. Bronzeschale mit Taten des Herkules (Zs. f. Kw. 10, 1956, 119, Abb. 6, untypisch das F. in Form einer Pelerine, vgl. Sp. 1196); Paris. Bibl. Nat., ms. fr. 594 (Petrarca, Trionfi), fol. 8 und 101v, A. 16. Jh. (Georges Ritter und Jean Lafond, Livres d'heures normands [=Mss. à peintures de l'école de Rouen 1], Rouen und Paris 1913, S. 15, Taf. 4f.); ungewöhnlich der Titelholzschnitt zu Hans Sachs, Die belonung der Tugent vnd Laster, Nürnberg o. J. (1570?: Ausst.Kat. „Die Welt des H. S.“, Nürnberg 1976, S. 273 Nr. 324, S. 287 Abb.); Joh. Joachim Kaendler, Herkulesfiguren aus einer Ehrenpforte aus Porzellan, 1749 (Ausst.Kat. „Meissener Porzellan 1710–1810“, Mchn. 1966, Nr. 995f., Taf. 243).

Die Biographie des Herkules erklärt Darstellungen der lydischen Kgn. Omphale mit dem F. des Herkules (Abb. 21; vgl. Pigler II S. 111ff.).

Das Sternbilddes „Herkules“ (bis Arat, Phainomena, nur als „der große Kniende“ Der Name des Attributs „[Sache“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.] bekannt: ed. Manfred Erren [= Tusculum Bücherei], Mchn. 1971, S. 9 und Anm. 6, und bisweilen auch im MA so bezeichnet) trägt das Löwenfell meist über dem Arm (Zs. f. Kw. 10, 1956, 118f., Abb. 5).

Darstellungen reichen kontinuierlich vom 4.–E. 15. Jh.: Leiden, Univ.bibl., ms. Voss. lat. Q 79, fol. 6v, 9. Jh. nach Vorlage des 4. Jh. (Carl Nordenfalk, Der Kalender v. J. 354 und die lat. Buchmal. des 4. Jh., Göteborgs Kgl. Vetenskaps- och Vitterhets-Samhälles Handlingar, Föl. V, Sér. A Bd. 5, 2, 1936, 8); Montecassino, Klosterbibl., cod. 3 KK, S. 178, zw. 874 und 892 (Art Bull. 55, 1973, 14 Abb. 27); Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 12 117, fol. 131v, zw. 1030 und 1060 (Scriptorium 9, 1955, Taf. 7); weitere ma. Beispiele in den Verz. astrol. Hss. – Vgl. noch „Descriptio hist. utriusque fortunae Maximiliani Emanuelis ...“, Stadtamhof 1715, S. 31.

B. Herkules angeglichene Darstellungen

Die Vieldeutigkeit des Helden schon in der Antike [2, Bd. 2 Sp. 1050 und 1054ff.], die Deutungen der Mythenallegorese (erweitert in den Ikonologien des 16. Jh. ff.) ließen sein F. vor allem in der Neuzeit auch auf mit ihm vergleichbare antike und biblische Gestalten (s. Sp. 1188) sowie auf Personifikationen ihm beigelegter Tugenden (s. Sp. 1202f.) übergehen. Die Gleichsetzung Herkules – Christus A. 14. Jh. im Ovide moralisé (IX, 873–1029: ed. Charles de Boer, Verhdlgn. der Kgl. Akad. der Wetenschapen te Amst., Afdeeling Letterkde. Nieuwe Reeks 30, 3, 1931, S. 242ff.; vgl. Franco Gaeta, L'avventure d'Ercole, Rinascimento 5, 1954, 240ff.) ist für diesen Vorgang nur bedingt von Bedeutung (ebd. S. 252). Zur Übernahme des Herkules-F. für Herrscherbilder der Neuzeit dürften gleichermaßen Vorbilder der Antike (s. Sp. unten) wie seine christlich-allegorischen Deutungen beigetragen haben („Leonis autem pellem non aliud esse ... quam generosam viri prudentiam, qua is circummunitus obseptusque, affectiones animi praerabidas exculdarit“: Georg Pictorius Vill, Theologia mythologica, Franeker 1696, S. 93).

1. Antike und Bibel

Milon von Kroton ([2] Bd. 3 Sp. 1303f.): Peter Isselburg, Emblemata politica in aula magna Curiae Noribergensis depicta, Nbg. 1640, Taf. 6.

Simson (Richter 14,5f.): Albr. Dürer, W. 486, 486a und 488, 1510; Hans Burgkmair, Holzschnitt, 1515 (Hollstein, German Engr., Bd. 5 S. 31); mit Judith, beide im F.: Alabasterskulpturen, um 1570 (Marburger Jb. 8/9, 1936, 357f. Abb 43); Jan Lievens, Simson und Delila, nach 1628 (Kurt Bauch, Der frühe Rembrandt und seine Zeit, Bln. 1960, S. 214ff. Abb. 173). – David (1. Sam. 17, 34f.): Franc. di Giorgio, Bronzestatuette, E. 15. Jh. (Allen Stuart Weller, F. d. G. 1439–1501, Chicago, Illinois 1943, Abb. 89); Orazio Gentileschi, Gem., um 1611, in der Gall. Spada, Rom (Kat. 1954 Taf. 105); Guido Reni, Gem., 1604–05, Paris, Mus. du Louvre (Gian Carlo Cavalli, G. R., Florenz 1955, S. 56 Nr. 10, Taf. 14); Adam Elsheimer?, Gem., E. 16. Jh. (Heinr. Weizsäcker, A. E., der Maler von Frankfurt, Bln. 1952, Bd. 2 Nr. 68, Taf. 16); Joh. Ulrich Mayer, Gem., um 1650 (Augsburg, Dt. Barockgal.; Kat. 1970, S. 137 und Das Schwäb. Mus. 2, 1926, 176 Abb. 2).

2. Herrscher, Feldherrn u.a.

Herrscher und Feldherrn mit dem F. des Herkules (dazu Roscher I, 2 Sp. 2980ff.): für Darstellungen auf antiken Münzen und Medaillen vgl. Guido Bruck, Jb. der khist. Slgn. in Wien 50 [= N. F. 14), 1953, 191ff.; vgl. ferner die Commodusbüste im Konservatorenpalast in Rom, um 190 (Wolfg. Helbig, Führer durch die öffentl. Slgn. klass. Altertümer in Rom, Bd. 2, Tübingen 19664, S. 306 Nr. 1486). – Neuzeit: Kaiser Maximilian I. als „Hercules Germanicus“, Holzschnitt (Ausst.Kat. „Max. I.“, Innsbruck 1969, Nr. 108, Abb. 12; zur Vorliebe der Habsburger für dieses Attribut: Shakespeare, King John, 2. Akt 1. Szene und 3. Akt 1. Szene, auch Jean Paul, Siebenkäs: Werke Bd. 2, Mchn. 1959, S. 489). Etwa zur gleichen Zeit und in Rivalität Franz I. als „Hercules Gallicus“ (Marcel-René Jung, Hercule dans la litt. franç, du XVIes. De l'Hercule courtois à l'Hercule baroque [= Travaux d'Humanisme et Renss. 79], Genf 1966, S. 88 u. ö.). Friedr. Sustris entwarf 1595 ein Huldigungsblatt auf Maximilian I. von Bayern mit dessen allegorischem Bildnis (Ausf. Joh. Sadeler; Panofsky, Hercules Taf. 35 Abb. 57). Vgl. die Apotheosen des Prinzen Eugen und Augusts des Starken, um 1720 bzw. nach 1722 von Balth. Permoser (Ernst Michalski, B. P., Ffm 1927, Taf. 67 und 69). Gf. Charolois de Bourbon, 1718 (RDK V 209 Abb. 54). Ein nachrevolutionärer „Hercules Gallicus“: Jean-Jacques Lequeu, Zchg. nach 1794 (Ausst.Kat. „Revolutionsarchitektur, Boullée, Ledoux, Lequeu“, Baden-Baden 19712, S. 218f.). Napoleon I. in der Nachfolge der Habsburger: als „Prince de Vienne et de Presbourg“, nach dem Einzug in Wien und dem Frieden von Preßburg, 1805 (G. Bruck a.a.O. S. 197, Abb. 233). Blücher auf seinem Denkmal in Rostock, 1815 bis 1818 von Gottfried Schadow (Abb. 25). Jos. Traviès zeigt den Bürgerkönig Louis Philippe 1834 als „Hercule Vainqueur“ (Gust. Kahn, Europas Fürsten im Sittenspiegel der Karikatur, Bln. [1908], S. 126 Abb. 126).

Besonders interessant ist ein Blatt aus einer Genealogie, gemalt um 1530 von Simon Bening (London, Brit. Mus., Add. Ms. 12 531. fol. 2 [?]: Ludwig Kaemmerer und Hugo Gerard Ströhl, Ahnenreihen aus dem Stammbaum des portugiesischen Königshauses, Stg. 1903, S. 5 und 29ff., Taf. 2; Friedr. Winkler, Die fläm. Buchmal. des 15. und 16. Jh., Lpz. 1925, Taf. 81); es zeigt den „Tronco di Magog“ (1. Mos. 10,2) mit zehn Halbfiguren im F. (als mythische Ahnherren: Kaemmerer-Ströhl S. 31), die dritte wie Herkules (Sp. 1186), die neunte wie Simson, andere wie Hirten, Landleute und Jäger (Sp. 1195), Einsiedler (Sp. 1177ff.).

Seltenes Beispiel einer weder dem Fürstenstand noch dem Militär angehörenden Persönlichkeit mit dem F. des Herkules ist das Bild Luthers als „Hercules Germanicus“ mit F. über der Kutte, mit der Keule Priester erschlagend (Oskar Thulin, Bilder der Reformation, Bln. 1953, S. 41).

V. Barbaren

A. Germanen

Barbaren, vor allem Germanen und andere transalpine Völker, trugen F. (Caesar, De bello gallico IV, 1 und VI, 21; Tacitus, Germania 17 und 46; Ovid, Tristia III, 10, 19 und V, 7, 49; weitere Belege bei Georg Girke, Die Tracht der Germanen in der vor- und frühgesch. Zeit, Lpz. 1922, Bd. 2 S. 7; ferner: Excerpta Valesiana X – dazu Theodor Mommsen, Chronica minora I, in: Mon. Germ., Auct. ant. 9, 1, S. 314f. – und noch Isidor, Etym. XIX, 23, 4f.); vielleicht meint auch „hispida chlamis“ der „Schotten“ (Guybert de Nogent a.a.O. [Sp. 1180]) das F. der Barbaren.

Autoren und Künstler der Neuzeit griffen die antiken Nachrichten wieder auf (z. B. P. Vergilio a.a.O. [Sp. 1178] S. 182f.). Zur gleichen Zeit kam bei den nördlichen Völkern das Interesse an ihrer eigenen Vergangenheit auf (Henry van de Waal, Drie Eeuwen Vaderlandsche Geschied-Uitbeelding 1500–1800, 's-Gravenhage 1952, S. 121ff.; später z. B. Joh. Heinr. von Falckenstein, Antiquitates et memorabilia Nordgaviae veteris, Teil 1, Schwabach 1734, S. 31) und führte dazu, daß die, die das F. tragen, nicht mehr „quasi in ferarum habitum transformantur“ erachtet werden (Isidor, Etym. XIX, 23,5). Das F. wurde nun mit dem des Herkules (Sp. 1186) sowie dem Adams und Evas (Sp. 1171; vgl. H. van de Waal a.a.O. S. 82ff.) zusammengesehen und so auf Germanen, germanische Fürsten und Personifikationen ihrer Länder, aber auch auf germanische Sagengestalten (Abb. 26) übertragen.

Darstellungen. Bis zum Ausgang der Spätantike sind Barbaren im F. meist als Gefangene dargestellt (G. Girke a.a.O. Bd. 2 Abb. 34; Vortr. Bibl. Warburg 1925–26, Taf. 8; André Grabar, Chr. Iconography, Princeton, N. J. 1968, Abb. 120), seit flavischer Zeit auch als Auxiliarsoldaten, Hornbläser und Standartenträger (G. Girke a.a.O. Bd. 2 S. 7). Mitunter dient das F. nur als Kennzeichnung eines Nicht-Römers, so auf einem Elfenbeinrelief vom E. 4. Jh. mit der Gesch. des Apostels Paulus (Florenz, Bargello; Volbach, Elfenbeinarbeiten, S. 57 Nr. 108 B, Taf. 52), auf dem Teil eines Kaiserdiptychons (?), M. 5. Jh. (ebd. S. 36 Nr. 46, Taf. 12), und noch im MA (Aquileia, vgl. Abb. 5).

Neuzeit. Als Beispiele für Darstellungen von Themen aus der antiken Geschichte seien genannt: der achte Karton von Mantegnas „Triumph Caesars“, nach 1486 (Maria Bellonci, M. [= Classici dell'arte, 8], Mailand 1967, S. 111 Nr. 63ff.), Rubens' Gem. „Decius Mus“, um 1617 (Vaduz, Slg. Liechtenstein; H. van de Waal a.a.O. Bd. 2 Abb. 38, 2), und ein Kupferstich des E. E. Tardieu nach G. de St-Aubin, 1761 (Claude-Franç.-Xavier Millot, Tableaux de l'hist. romaine, Paris 1796, S. 48f., Taf. 48,2).

Da man in der Neuzeit die um die Zeitenwende in Jerusalem stationierten römischen Auxiliartruppen für Germanen hielt (ebd. S. 56), wurden in Szenen aus der Passion Christi mehrfach Schergen mit F. abgebildet, z. B. vor 1460 von Mantegna (Paris, Mus. de Louvre, Kreuzigung Christi auf der Predella der Pala di S. Zeno; M. Bellonci a.a.O. Taf. 19), auf einem Kupferstich des Pieter de Bailliu nach Abraham von Diepenbeeck (Hollstein, Dutch Fl. Engr., Bd. 1 S. 71) und im 18. Jh. öfters auf Bildern des Kreuzwegs (Raitenhaslach, Obb., ehem. Klosterk., Stationen 2 und 11; Herbertshofen bei Augsburg, Pfarrkirche St. Clemens).

Für Darstellungen in Werken der germ. Altertumskunde vgl. H. van de Waal a.a.O. (besonders einflußreich, auch besonders reich illustriert ist Phil. Cluverius, De Germania antiqua, Leiden 1616).

Germanen im F. stellte Joh. Mich. Mettenleiter 1788 (Abb. 24), auch noch 1822 dar (München, Staatl. Graph. Slg., Inv.Nr. 68 546–51 und 151 927–31). – Tuisco, „einer der ältesten Teutschen Abgötter ... wird mit ... einer rauhen haarichten Haut von einem wilden Thier ... vorgestellet“ (Joh. Heinr. von Falckenstein, Antiquitates et memorabilia Nordgaviae veteris ..., 1. Theil, Schwabach 1734, S. 31, Taf. I nach S. 28), ebenso die Fürsten Bojokal und Hermann der Cherusker (Dan. Chodowiecki, 1782; Titelkupfer in Anton von Klein, Leben und Bildnisse der grosen [!] Deutschen, Bd. 1, Mannheim 1785). Mit einer Tierhaut um die Schultern – im „dt. Costüm aus den Zeiten eines Hermann“ – sollte Friedrich d. Gr. auf seinem Denkmal in Berlin, Unter den Linden, wiedergegeben werden (Entw. von Joh. Chr. Frisch, 1791: Friedr. Mielke und Jutta von Simson, Das Berliner Denkmal Fr. II., d. Gr., Bln. 1975, S. 14, 10. Abb.). – In Konrad Adolph Albrechts Programmentwurf für die Gem. im Kaisersaal der Reichskanzlei in Wien, 1723, heißt es, „vor dem Kayserlichen Thron (stehet) das alte Teutschland in figur einer Weibs Persohn, wie man ein Provinz sonsten abmahlet mit ... einer Rauchen Peltz-haut über den Leib, ..., hiedurch die alte harte, und nicht zärtliche Lebens arth, und stärke der Teutschen Wackerheit zu bedeuten“ (Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 7853, fol. 109v); Bernh. Rodes Gem. „Der Fürstenbund“ zeigte Deutschland „unter der Gestalt einer Göttin ..., über deren Schultern eine Löwenhaut herabhängt ...“ (beschrieben in: Neues Mus. für Künstler und K.liebhaber, hrsg. von Joh. Gg. Meusel, 1, Lpz. 1794, S. 117); vgl. auch Ludwig Schwanthalers Statue der Bavaria auf der Münchner Theresienhöhe, 1837–1850 (Frank Otten, L. M. S. 1802–1848, Mchn. 1970, S. 130f., Taf. 173 [Entw.]). – Wilh. von Kaulbach erkannte Siegfried das F.-Attribut zu (Lithographien zu Guido Görres, Der hürnen Siegfried, eine altdt. Sage, o. O. Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.] 1842, Titelbl. und Taf. 3 n. S. 14: Abb. 26; danach bemalte Ferd. Le Feubure einen Nymphenburger Porzellanteller, vgl. Friedr. H. Hofmann, Gesch. der bayer. Porzellan-Manufaktur N., Bd. 3, Lpz. 1923, S. 632 [Exemplar im Schloßmus. Berchtesgaden, Nr. 1741]).

B. Fremde Völker

In der antiken Welt trugen Neger und Marokkaner Pantherfelle als schmückende Kleidung (Otto Keller, Thiere des class. Alterthums in culturgesch. Beziehung, Innsbruck 1887, S. 154).

Seit dem 16. Jh. gibt es Darstellungen von fremden, durch die ersten Weltreisen bekannt gewordenen Völkern mit F., z. B. der Einwohner von Algoa („Allago“), die „umb sich (schlagen) für ir klaydung heüt unnd beltz von thieren“ (vgl. Hans Burgkmairs Ill. zu Balthasar Springers Ostindienfahrt, 1508: Ausst.Kat. „H. B. Das graph. Werk“, Augsburg 1973, Abb. 30, auch Abb. 14) und der Indianer (Trachtenbuch des Chr. Weiditz von seinen Reisen nach Spanien [1529] und in die Niederlande [1531 – 32]: ed. Theodor Hampe, Bln. und Lpz. 1927, Taf. 18–20). Wenngleich das F. den Beschreibungen der Reisenden entspricht, wurde damit doch seine Bedeutung als Zeichen der Fremdheit und Wildheit neu impliziert.

Sie wird in späteren Zeugnissen noch deutlicher: in der Münchner Fronleichnamsprozession von 1593 zogen im ‚Kriegsheer Pharaonis‘ „8 türkische Reiter ... mit Wolfs- und Tigerhäuten gekleidet“ mit (A. Mitterwieser a.a.O. [Sp. 1173] S. 43), und ein Kupferstich vom E. 18. Jh. zeigt, wie Hzg. Arnulf (911) die mit F. bekleideten Ungarn abweist (Ill. zu Lorenz von Westenrieder, Abriss der baier. Gesch., Mchn. 1798, Taf. v. S. 179). Für viele weitere Beispiele vgl. Balth. Permosers Hottentotten, nach 1692 (Wilh. Boeck, B. P., Burg bei Magdeburg 1938, Abb. 27), Joh. Nep. Zwergers Peruanerin, 1843 (Ffm., Hist. Mus., Steinsaal Nr. 128), und Eugène Delacroix' Gem. „Attila überzieht Italien“ in der Bibl. des Palais Bourbon in Paris, 1847 (= Darstellung des Krieges, Gegenstück: „Friede“; L. Rossi Bortolatto a.a.O. [Sp. 1174] S. 116 Nr. 482, Taf. 52).

C. Erste Menschen, Ureinwohner

Zur Vorstellung, daß „erste Menschen“ ein F. anhatten, trugen wohl neben dem atl. Bericht die antiken Zeugnisse über primitive Völker bei. Die Vermischung dieser Überlieferungen wird spätestens in der Renss. greifbar (z. B. bei P. Vergilio a.a.O. [Sp. 1178] S. 181: Pelasgos, der älteste Mensch in Arkadien, erfand das F., vgl. Pausanias VIII, 1, 4).

Darstellungen finden sich in Ill. zu Vitruv, De archit. II, 1, 1, Ausg. Venedig 1524: „De la vita de li primi homini“ (Aukt.Kat. Menno Hertzberger Nr. 270, Baarn 1973, Nr. 92, Abb. S. 49); Vertreter des Silbernen Zeitalters sollen F. tragen (Karl Wilh. Ramler, Allegorische Personen zum Gebrauch der bild. Künstler, Bln. 1788, S. 37); wie die mythischen Ahnherrn des portugiesischen Königshauses (vgl. Sp. 1189) trägt ein Ureinwohner der hohenzollerschen Lande ein F. (Œuvres de Frédéric le Grand, hrsg. von J.-D.-E. Preuss, Bln. 1846, Bd. 1 S. 273 [seltener Privatdruck des preuß. Königshauses]; Hugo Preuss, Ad. Menzel's Ill. zu den Werken F. d. Gr., Bln. 1882, [Taf. 9]).

VI.

A. Hirten, Landleute und Jäger

Hirten, auch Landleute und Jäger tragen F. (Ovid, Metam. II, 680; Hirt des Hermas: Anton Legner, Der gute Hirte [= Lukas Bücherei, 11], Ddf. 1959, S. 12; [2] Bd. 2 Sp. 1063f.; [8] Bd. 2 S. 448 auch als Engel der Buße bezeichnet, vgl. Sp. 1178; Theodomar a.a.O. [Sp. 1177] S. 171; Consuetudines Cartusiae a.a.O. [Sp. 1177] S. 182).

Darstellungen von Hirten und Landleuten im F. (meist in Form einer Pelerine) sind bis zum Ausgang der Antike häufig, vgl. Wilpert, Sarcofagi, Taf.Bd. 1, Taf. 58, 133 usw.; A. Legner a.a.O. Abb. 7 und 10; Stuckdecke im weißen Grab zu Rom, 2. H. 2. Jh. (der „Tag“ als Hirt; Fritz Wirth, Röm. Wandmal. vom Untergang Pompejis bis ans E. 3. Jh., Bln. 1934, S. 119, Taf. 27); Monat März als Hirt (s. Abb. 1); Doppelambo aus Saloniki, um 500 (Hugo Kehrer, Die hll. drei Könige in Lit. und K., Lpz. 1909, Bd. 2 S. 30 Abb. 17).

In der Kunst des MA ist das Hirten-F. z. B. im Reuner Musterbuch bezeugt (Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 507, fol 1v, um 1210–1220: Ausst.Kat. „Die Zeit der Staufer ...“ a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 1 S. 573ff. Nr. 746). Bei der Verkündigung an die Hirten trägt – im Osten wie im Westen – meist nur ein bestimmter Hirt – der ältere – ein F. (A. Boeckler a.a.O. [Sp. 1173] S. 12 Anm. 20). Für byzantinische Beispiele seit dem 10. Jh. vgl. z. B. Goldschmidt-Weitzmann, Bd. 2 Taf. 5 Nr. 68 und Otto Demus, Byz. Mosaic Decoration, London 1947, Taf. 33, für italienische: S. Urbano alla Caffarella, Fresken, um 1000 (Jb. der khist. Slgn. in Wien 41 [= N. F. 5], 1931, Abb. 73); Exsultetrollen des 11. Jh. (Avery Taf. 61 Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann. I] und 86 Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann. II]); Palermo, Martorana, Mosaik, 1143–51 (Demus, Mos. Sicily, Nr. 55); Florenz, Bibl. Riccardiana, ms. 323, fol. 14v, 1.H. 13. Jh. (Ausst. Rom, Min., Nr. 156, Taf. 9b); außerhalb Italiens: Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 12 117, fol. 107v, zw. 1030 und 1060 (Scriptorium 9, 1955, Taf. 5); Elfenbeinplatte, 12. Jh., niederrhein., Florenz, Mus. Nazionale, Coll. Carrand Nr. 73 (Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen Bd. 3 Taf. 36 Nr. 101); Kelch von Wilten, um 1160–70 (Kat. Wien, Khist. Mus., Slg. für Plastik und Kgwb. Bd. 1, Wien 1964, Nr. 69; Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 1244 (Luitold-Evangeliar), fol. 107v, 3. V. 13. Jh. (Swarzenski, Salzburg, S. 98ff., Taf. 81 Abb. 270); Wien, Mus. ma. österr. K., Flügelaltärchen, um 1400 (Jb. der khist. Slgn. in Wien 50 [=N. F. 14], 1953, 93ff., Abb. 110). Nachma. Beispiele bieten eine von Hans Krumper entw. Silbertafel in Wien (Kat. der weltlichen und der geistlichen Schatzkammer, Wien 19613, S. 66 Nr. 48) und das Gem. des Claes Berchem in der Dresdner Gem.gal., 1649 (Kat. 1930 S. 15).

Seit dem 15. Jh. gewinnt das F. als Attribut der Hirten, Landleute und Jäger wieder allgemeinere Bedeutung (s. auch Sp. 1197). Erminia bei den Hirten (Tasso, Gerusalemme liberata VII, 5ff.): Valentin de Boullogne, Gem. (Abb. 18); Carnevale Italiano mascherato, Venedig 1642 (Abb. bei Max von Hoehn, Das Bühnenkostüm, Bln. 1921, S. 239). Noch Ludwig Schwanthaler hat 1846–48 Jäger so dargestellt (F. Otten a.a.O. [Sp. 1193] S. 146 Taf. 251). – Landleute mit F. zeigt Karel Dujardins Gem. „Die kranke Ziege“, um 1665 (Mchn., A. Pin.: Kat. III, Mchn. 1967, Abb. 71).

Hirten des A.T.: Abel (1. Mos. 4,2; s. auch Sp. 1173 und zur typologischen Deutung des Hirten Abel RDK I 24f.): Ravenna, S. Vitale, gew. 547 (Deichmann, Ravenna, Taf. 314); Konstantinopel, Serail-Oktateuch, fol. 50r, 12. Jh. (Fedor Ivanovic Uspenskij, L'octateuque de la Bibl. du Sérail à Constantinople, Sofia 1907, Album Taf. 11 Abb. 27); London, Brit. Mus., Add. Ms. 47 680 (Holkham Bible), fol. 5r und v, 1. H. 14. Jh. (W. O. Hassal a.a.O. [Sp. 1176]); Kupferstich-Ill. in Ludwig Hillessemius, Sacrarum Antiquitatum Monumenta, Antw. 1577, S. 6. – Amos (Amos 1, 1): Erlangen, Univ.bibl., ms. 121 (Gumpertsbibel), fol. 233v, E. 12. Jh. (Swarzenski, Salzburg, S. 133, Taf. 41 Abb. 129). – Joseph (1. Mos. 37,2): Maarten van Heemskerck, Zchg., ca. 1549 (Ausst.Kat. Kopenhagen [Sp. 1174] Taf. 28). – Brüder Josephs (1. Mos. 37,12): Ravenna, Mus. Arcivescovile, Maximianskathedra, 546–56? (Gius. Bovini, I mon. antichi di R., Mailand o. J., Taf. 46). – David (1. Sam. 16,13; s. auch Sp. 1188) wurde erst seit dem:6. Jh. als Hirt im F. dargestellt. – Szene aus der Geschichte Judas und Thamars (1. Mos. 38,20): Maarten van Heemskerck, Kupferstich, 1566 (Hollstein, Dutch Fl. Engr., Bd. 8 S. 229 Nr. 2). – Moses erscheint am brennenden Busch (2. Mos. 3,1) gelegentlich im F. (London, Brit. Mus., Ms. Or. 2737, fol. 67, 1. V. 14. Jh.: Mendel Metzger, La Haggada enluminée, Bd. 1 [= Etudes sur le Judaïsme médiéval, Bd. 2, 1], Leiden 1973, Taf. 64 Abb. 362).

B. Handwerker

Einige Handwerker, vornehmlich solche, die mit Feuer umgehen, sowie die Repräsentanten der entsprechenden Berufe findet man seit dem Spät-MA mit F. wiedergegeben (öfters im Fellschurz).

Am häufigsten sind Bilder von Schmieden. Außer den mythologischen Ahnherren dieses Berufs, dem „Schmied“ Vulkan ([2] Bd. 2 Sp. 1024ff., vgl. etwa Paul van Vianen, Silberplakette im Rijksmus. Amsterdam, 1604: Cat. van goud en zilverwerken, 1952, S. 152 Nr. 434, Abb. 26) und Prometheus, dem Bringer des Feuers (s. Sp. 1186), Thor (Bengt Fogelberg 1786–1854, Skulptur: Alfred Kamphausen, Dt. und skandinavische K. Begegnung und Wandlung, Schleswig 1956, S. 64, Abb. 118) und Mime (Wilh. von Kaulbach, Lithographie zu G. Görres a.a.O. [Sp. 1193] Taf. 7 n. S. 30), wurden der Erzgießer Pythagoras aus Rhegion ([2] Bd. 4 Sp. 1270; London, Brit. Mus., Harley Ms. 4381 [Historienbibel des Hzg. von Berry], fol. 3, um 1400: Abb. 10) und Tubalcain, „Meister in allerlei Erz- und Eisenwerk“ (1. Mos. 4,22), mit F. abgebildet (vgl. Schubring, Cassoni, Taf. 4 Nr. 32). Da die „Erfindung“ der Musik mit der Entdeckung der Intervalle in einer Schmiedewerkstatt zusammengebracht wurde, stellte man auch die Repräsentanten der Musik wiederholt als Schmiede vor, vgl. Paul Edward Beichner, The Medieval Representative of Music, Jubal or Tubalcain? [= Texts and Stud. in the Hist. of Mediaeval Education, 2], Notre Dame, Ind. 1954. Auf ihr F. geht möglicherweise das einer Seitenfigur zu einer Allegorie der Musik von Étienne Delaune zurück, M. 16. Jh. (Pierre Lavallée, Le dessin franç, du XIIIe au XVIe s., Paris 1930, Taf. 53 Nr. 71). Ungeklärt ist, weshalb Archimedes („Archymenides“) als Repräsentant der Geometrie gelegentlich ein F. trägt (vgl. Abb. 10).

Jost Amman steuerte für Hans Sachs, Eygentliche Beschreibung Aller Stände auff Erden, ..., Ffm. 1578, Wiedergaben des Bäckers und des Glockengießers im Fellschurz bei (Bl. Mi und Pij).

C. Knechte

Als Knechtsgewand ist das F. schon in der Antike bezeugt (Euripides, Kyklops V. 79f.); Isidor, Etym. XIX, 24, 19, erklärt, es sei zum Arbeiten nötig (vgl. auch Theodomar a.a.O. [Sp. 1177] S. 171).

Darstellungen: Ruderer, vgl. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 2739*, fol. 47v (Gebetbuch), 2. H. 12. Jh. (Beschr. Verz. Österr. 8, 2 S. 256, S. 254 Abb. 148). – Folterknechte, vgl. New York, Pierpont Morgan Libr., Ms. 736 (Vita s. Edmundi), fol. 13v, um 1130 bis 1140 (O. Pächt, Ch. R. Dodwell und F. Wormald a.a.O. [Sp. 1180] Taf. 160), und Abb. 11; (für Soldaten im F. in Szenen aus der Passion Christi s. Sp. 1191). – In Felle gekleidete Diener, die Speisen herzutragen, sind auf einer florentinischen Zchg. um 1580 wiedergegeben (H. van de Waal a.a.O. [Sp. 1190] Bd. 2 Abb. 33, 3).

D. Arme

Arme (als solche wurden in der Spätantike auch die Barbaren angesehen; vgl. den Bescheid des hl. Severin an Odoaker: „Ziehe hin ..., jetzt mit elenden Tierfellen bedeckt ...“: Excerpta Valesiana a.a.O. [Sp. 1190]).

Aus der biblischen Ikonographie zu nennen sind der „pauper superbus“ (Jesus Sirach 25,4; Erlangen, Univ.bibl., ms. 121 [Gumpertsbibel], fol. 146v, E. 12. Jh.: Swarzenski, Salzburg, Taf. 46 Abb. 143) und Abb. 8; der „Mann ohne hochzeitliches Gewand“ (Mt. 22,11ff.; Cambridge, Pembroke College, Ms. 120 [N.T.], fol. 2v, 1130–1135: C. Mich. Kauffmann, Roman. Mss., 1066–1190 [= Jonathan James Graham Alexander (Hrsg.), A Survey of Mss. Illum, in the Brit. Isles, (3)], London 1975, S. 74 Nr. 35, Abb. 94); der blinde Bettler, den Christus heilt (Joh. 9,6ff.; ebd. fol. 1v: ebd. Abb. 96); der „Verlorene Sohn“ (Luk. 15,11–32; Zchg., 1836: Ludw. Grote, Die Brüder Olivier und die dt. Romantik [= Forschgn. zur dt. Kg. 31], Bln. 1938, Abb. 234).

Bettler: London, Public Record Office, Mus. Case C. no. 43, 14. Jh. (Lex. für chr. Ikonographie, Bd. 6, Freiburg i. Br. 1974, Sp. 111 Abb. 2).

VII. Personifikationen

Für Personifikationen mit F. – sie sind im MA selten, seit der Renss. häufiger – ist weniger das F. als solches bezeichnend (1) als vielmehr die Eigenschaft des Tieres, von dem das Fell stammt (2); mit der Tradition der Herkules-Deutung (vgl. Sp. 1186) befrachtet sind zahlreiche Personifikationen mit dem Löwenfell-Attribut (3).

1. Zur ersten Gruppe gehören: Beredsamkeit (Eloquentia) als Merkur (s. Sp. 1206); s. auch Sp. 1203. – Bosheit (Malevolence): aquarellierte Federzchg. von William Blake, 1799 (Ausst.Kat. „W. B.“, Mchn. 1975, S. 156f. Nr. 98). – Buße (Poenitentia): Ripa 1603, S. 389; vgl. Sp. 1178 und 1180. – Heuchelei (Papelardie) im Büßerkleid: Guillaume de Lorris, Roman de la Rose, 430 (eingeleitet und übers. von Gustav Ineichen [= Philol. Stud. und Quellen], Bln. 1956, S. 31). – Neid (Jalousie): Ill. zu Kg. René, Le Livre du Coeur d'amour (RDK V 1210 Abb. 3). – Tod (Mors): Florenz, Dom, Grabmal des Ant. d'Orso, 1321 von Tino da Camaino (Wilh. Reinhold Valentiner, T. d. C, Paris 1935, Taf. 28); für Beispiele aus ital. Hss. vgl. B. Degenhart und A. Schmitt a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 1 S. 37, Abb. 63 und Bd. 3 Taf. 33a. – Zorn (Ira): Ill. zu Prudentius, Psychomachia Vers 113ff., z. B. Lyon, Bibl. du Pal. des Arts, ms. 22, fol. 7v, E. 11. Jh. (Zs. f. Kw. 14, 1960, 139–54, Abb. 3), oder Paris, Bibl. Nat., ms. lat. 8085, fol. 58v, dat. 1289 (Rich. Stettiner, Die ill. Prudentius-Hss., Taf.-Bd., Bln. 1905, Taf. 90 Abb. 9). – Vgl. auch Sp. 1202 (Zank).

2. Mit Fellen bestimmter Tiere wiedergegeben sind: Arbeit (Labor) mit Hyänenfell (vgl. Helene Henze, Die Allegorie bei H. Sachs [= Hermae, 9], Halle a. S. 1912, S. 33; vgl. Ausst.Kat. „Die Welt des H.S.“ a.a.O. [Sp. 1187] S. 259 Nr. 300, S. 278 Abb.). –Betrug (Inganno) mit Ziegenfell (Ripa 1603, S. 229: RDK VI 1389 Abb. 12 b) oder mit Pantherfell (Vinc. Ricci, Geroglifici morali, Neapel 1626, S. 223f.; Alois M. Nodier, Maske und Kothurn 6, 1930, 30). – Diebstahl (Furto) mit Fuchsfell: Ripa 1603, S. 179 m. Abb. – Furcht (Timore) mit Hirschfell: ebd. S. 487; als Sohn des Caeculus und der Nox in der florentiner Mascherata von 1566 (s. Sp. 1184f. und Florenz, Uffizi, Kk., Inv. Nr. 2678 F). – Geilheit (Voluptas) mit Bocksfell: Freiburg, Münster, Vorhalle, E. 13. Jh. (Otto Schmitt, Die got. Skulpturen des Freiburger Münsters, Ffm. 1926, Bd. 1 S. 32f., Bd. 2 Taf. 120); vgl. noch Abb. 16. – Gewinnsucht (Interesse) mit Wolfsfell: Ripa, Ausg. Padua (Tozzi) 1618, S. 270, und Ausg. Venedig (Castellini) 1645, S. 300 B. – List (Astutia) mit Fuchsfell: Ripa 1603, S. 29, und noch Adam Breysig, Wb. der Bildersprache ..., Lpz. 1830, S. 521. – „Missethat der Welt“ im Eselsfell: Jos. Werner, Allegorie auf die Gerechtigkeit, Gem., 1662 (Bern, K.mus.; Jürgen Glaesemer, J. W., Zürich und Mchn. 1974, S. 181 Nr. 111). – Mißgunst mit Leopardenfell: Leonardo da Vinci, Tagebücher und Aufzeichnungen (ed. Theodor Lücke, Lpz. 19522, S. 852f.). – Mühe (Fatica) mit Eselsfell (vgl. RDK V 1514): bei den Hochzeitsfeierlichkeiten für Franc, de' Medici und Johanna von Österreich, 1565 (Ausst.Kat. „Mostra di Disegni Vasariani“, Florenz 1966, Abb. 5). – Naturrecht (Legge naturale) mit Lammfell: Ripa, Ausg. Padua (Tozzi) 1618, S. 607. – Schlaf (Sonno) mit Dachsfell: Ripa 1603, S. 464. – Stille, „Silentio Appuleio“ mit Wolfsfell: ebd. S. 453. – Verspottung (Derisione) und Verwünschung (Maledicenza) jeweils mit Stachelschweinfell: ebd. S. 101 und 302. – Wahnsinn (Pazzia) mit Bärenfell: ebd. S. 382. – Welt (Mondo) mit Pantherfell: ebd. S. 331 mit Abb. und Abb. 23. – Wollust (Libidine) mit Leopardenfell (ebd. S. 294) oder mit Pantherfell (Ripa, Ausg. Venedig Der Name des Attributs „[Person“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.] 1645, S. 375 B). – Zank, „Hederlein“ mit Bärenfell: vgl. H. Henze a.a.O. S. 37; vgl. auch „Haintz Widerporst“ mit Rock aus stacheligem Fell (ebd. S. 154 und Geisberg, Einblattholzschnitt-Kat. Nr. 1160). – Vgl. auch Sp. 1201 (Zorn).

3. Das Löwenfell des Herkules – noch 1830 allgemein als „Tugendkleid“ bezeichnet (A. Breysig a.a.O. S. 526) – tragen: Arbeit (Labor): Titelseiten von H. Hugo, Obsidio Bredana, Antw. 1626, und Justus Lipsius, Opera omnia, Antw. 1637 (Herman F. Bouchery und Frank van den Wijngaert, P. P. Rubens en het Plantijnsche Huis [= Maerlantbibl., 4], Antw. 1941, Abb. 61 und 81). – Beredsamkeit als „Hercules Gallicus“: vgl. A. Alciati (a.a.O. [Sp. 1209] S. 206f.) und Vic. Cartari a.a.O. (Sp. 1185) S. 180; s. auch Sp. 1188. – Fortitudo: Hans Sachs („Sterck“) vgl. H. Uenze a.a.O. S. 33; Stukkaturen Joh. Bapt. Zimmermanns nach Entw. von Franç. Cuvilliés in den Reichen Zimmern der Münchner Residenz, 1730ff. (Hans Thoma und Herbert Brunner, Residenzmus., Mchn. 1966, S. 77); Prittriching, Obb., Pfarrkirche, Fresko von Joh. Anwander, 1753 (Inv. Bayern, Obb. 1 S. 538); Relief am Sockel eines Denkmals für Kg. Christian IV. von Dänemark, 1841–42 von Bertel Thorvaldsen (Inv. Dänemark, Københavns Amt 3, S. 1525 Abb. 169). – „Sterkere Liebe“: Chrn. Ludwig von Hagedorn, Betrachtungen über die Mahlerey, Lpz. 1762, S. 480f. Anm. – Philosophie: Titelkupfer zu Justus Lipsius a.a.O. (H. F. Bouchery und F. van den Wijngaert a.a.O. Abb. 83; über den Zusammenhang Herkules – Philosophie vgl. Wolfger A. Buht, Münchner Jb. III. F. 26, 1975, 153ff.) – Sapientia (?): Dürer, W. 633, um 1510–20. – Tapferkeit (Valore), heroische Tugend (Virtù heroica) und Tugend der Seele und des Körpers (Virtù dell'animo et del corpo): Ripa 1603, S. 492, 506f. und 508. – Würde (Decoro): Ripa, Ausg. Venedig (Castellini) 1645, S. 133 B bis 143 B, bes. S. 134 B f.

VIII. Monate und Jahreszeiten

Von der Spätantike bis zum 9. Jh. wurde der März (entsprechend den in diesem Monat in der Landwirtschaft anfallenden Arbeiten) als Hirte mit einem Ziegenfell bekleidet dargestellt (s. Sp. 1196; Abb. 1, vgl. Henri Stern, Le Calendrier de 354, ... [= Inst. Franç, d'arch. de Beyrouth, Bibl. arch. et hist., 55], Paris 1953, S. 239ff., Taf. 8, 2 und 16, 2 sowie S. 14f. für die Kopien).

Die Darstellung mit einer Lanze (bei sonst gleicher Haltung und Ausstattung) in einer Planisphäre aus der M. 9. Jh. (ebd. S. 27, Taf. 22, 4) ist vielleicht als Hinweis auf Mars zu verstehen, der dem Monat seinen Namen gab (wie anders das Wolfsfell, das seit dem 2. Jh. [?] literarisch als Attribut des März überliefert ist, vgl. Emil Baehrens, Poetae lat. minores, Lpz. 1879, Bd. 1 S. 206; noch im 19. Jh. soll der März mit Wolfs- oder Löwenhaut dargestellt werden: A. Breysig a.a.O. S. 536 B).

Im MA verlor sich die Wiedergabe des März mit F., jetzt wurden Personifikationen des Winters, vor allem der Monate Januar und Februar – meist in Gestalt eines alten Mannes – mit dem wärmenden F. ausgestattet (und wärmen sich die Hände).

Früheste Beispiele: Venedig, Bibl. Marciana, ms. gr. DXL, 9. Jh. (James Carson Webster, The Labors of the Months in Antique and Mediaeval Art [= Princeton Monographs in Art and Arch., 21], Princeton, N. J. ... 1938, Taf. 9); Rom, Bibl. Apost. Vat., ms. Reg. lat. 1263 (Kalender aus St-Mesmin), A. 11. Jh. (ebd. Taf. 15). Keine Personifikation, doch in diesen Zusammenhang gehörend: Montecassino, Klosterbibl., cod. 132, S. 298, Ill. zu Hrabanus Maurus, De rerum naturis [De universo] XI, cap. 18, „De pruina et grandine“ (Ambrogio Maria Amelli, Min. sacre e profane dell'anno 1023 ill. l'enc. medioevale di Rabano Mauro, Montecassino 1896, Taf. 68).

Im 12. Jh. war das Motiv weit verbreitet, vornehmlich in engl. Hss. (z. B. im Albani-Psalter, S. 4: O. Pächt, Ch. R. Dodwell und F. Wormald a.a.O. [Sp. 1180] Taf. 3, Februar) und in franz. Bauskulptur (z. B. Chartres, Kath., um 1145 – 55: Étienne Houvet, Cath. de Ch., portail occidental ou royal, o. O. u. J. [um 1919], Taf. 34; Autun, St-Lazare, W-Portal, voll. um 1135: Denis Grivot und George Zarnecki, Gislebertus, Meister von Autun, Wiesbaden 1962, Taf. O 7). Vgl. auch die um 1200 in England entstandene Krümme (Goldschmidt, Elfenbeinskulpturen, Bd. 4, Taf. 15 Nr. 62 a) und die gravierte Schüssel im Rhein. L.mus., Bonn (Zs. f. Kw. 11, 1957, 14 Abb. 14; Ausst.Kat. „Die Zeit der Staufer“ a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 1 S. 205 Nr. 249, Bd. 2 Abb. 138). In Deutschland finden sich Beispiele in Hss. der thüringisch-sächs. Malerschule des 13. Jh. (Arthur Haseloff, Eine thür.-sächs. Malerschule des 13. Jh. [= Stud. zur dt. Kg., H. 9], Straßburg 1897, Taf. 1 Abb. 1, Taf. 16 Abb. 28). Seltener sind Beispiele in den Mittelmeerländern (z. B. Modena, Catt., Porta della Peschiera, um 1100: Leonardo Olschki, La catt. di M., Florenz 1935, Abb. 6: Februar; Venedig, S. Marco, Archivolte des Hauptportals, vor 1240: Demus, S. Marco, S. 154ff., Abb. 74).

Die ma. Traditionen leben in der Neuzeit fort.

Hans Sachs teilt dem Winter ein F. zu (H. Herne a.a.O. [Sp. 1201] S. 43), ebenso Ripa 1603, S. 475. Vgl. Hans Krumppers Brunnenfigur der Münchner Residenz, jetzt im Bayer. Nat.mus. (Kat. Hans R. Weihrauch 1956, Nr. 178); für Eisengüsse des 17. Jh. s. Walter Hentschel, Kursächs. Eisenkunstguss, Dresden 1955, Abb. 80, 104, 114; mehrere Beispiele finden sich im Werk Permosers (Ernst Michalski, B. P., Ffm. 1927, Abb. 18, 65, 79, 81); einen Bozzetto von etwa 1770 besitzt das Mainfränk. Mus. in Würzburg (Brinckmann, Barock-Bozzetti Taf. 58). – Seltenes Beispiel einer Frau im F. als Allegorie des Winters: Abb. 22.

Auch die Wintersonnenwende trägt ein F., „per essere in quella stagione li maggiori freddi di tutto l'anno“ (Ripa 1603, S. 463f.).

Oft hat der Februar ein F., so bei Vasari (Aless. del Vita, Lo Zibaldone di G. V., Arezzo 1938, S. 30. Eine andere Version S. 150: ein Priester, der einen Ziegenbock opfert, im F., weil in diesem Monat die Lupercalien gefeiert wurden, ein Fest des Fauns, dessen Priester F. trugen) und bei Ripa (1603, S. 326).

Ripas Anregung, die Wintersonnenwende im F. darzustellen (1603, S. 463), fand kaum Anklang.

In der Kunst des 18. und 19. Jh. gibt es Personifikationen des Herbstes und der Herbstmonate mit F., Übertragung der Attribute des Bacchus und seines Gefolges auf die Zeit der Weinlese.

Beispiele: Balth. Permoser, Elfenbeinstatuette, vor 1700, Dresden, Grünes Gewölbe (E. Michalski a.a.O. Abb. 17); Joh. Wolfg. Baumgartner (?), Deckengem. in einem Gartenpavillon in Meersburg am Bodensee, um 1760 (RDK I 361/62 Abb. 12); Friedr. Gotthard Naumann (geb. 1750), Gem. in München, Bayer. Staatsgem.slgn., Inv. Nr. 7243; Eugène Delacroix, Paris, Privatbesitz, Lünette 1821 (L. Rossi Bortolatto a.a.O. [Sp. 1174] S. 90 Nr. 31).

Ausnahmsweise ist auch der Dezember im F. dargestellt (Wien, Belvedere, Gartenplastik, um 1850; der nach barockem Vorbild geformte Putto figuriert nach Ausweis seiner Attribute für einen der das Christkind anbetenden Hirten.

IX. Sternbilder, Planet Merkur

Mit dem F. versehen sind „Herkules“ (s. Sp. 1187) und, im Motiv ähnlich, Bootes (Montecassino, Klosterbibl., cod. 3 KK, S. 179, zw. 874 und 892: Kurt Weitzmann, Art Bull. 55, 1973, 14 Anm. 50) und der Kentaur (Abb. 2).

Darstellungen des Planeten Merkur mit dem F. gehen alle auf einen antiken Bildtypus zurück, den angeblich ein Relief in Odessa bezeugt (Seznec S. 200f.; Mon. et mém. Piot 2, 1895, Taf. 7 Abb. 81) und dessen Kenntnis durch eine Nachzchg. des Cyriaco d'Ancona in der 1. H. 15. Jh. vermittelt wurde (Otto Jahn, C. v. A. und Albr. Dürer, in: ders., Aus der Alterthumswiss., Bonn 1868, S. 347; auch Seznec S. 201).

Kopien finden sich in Oxford, Bodl. Libr.,Ms. Can. Misc. 280 (darin u. a. Brieffragmente des Cyriaco d'Ancona), fol. 68, 2. H. 15. Jh. (Verz. astrol. Hss. Bd. 3, 1 S. 340, Bd. 3, 2 Taf. 15 Abb. 39), und in der Hartmann Schedel-Hs. München, Bayer. Staatsbibl., cod. lat. 716, fol. 42, 2. H. 15. Jh. (nachträglich übergangen; vgl. Friedr. Winkler, Die Zchgn. A. Dürers Bd. 3, Bln. 1938, S. 78ff.), wonach die Dürer-Zchg. W. 664 angefertigt wurde, die Merkur – nach Lukian – als Allegorie der Beredsamkeit zeigt (vgl. Sp. 1203). Nach Dürer kopiert ist der Holzschnitt auf einem Titelblatt von 1534 (Abb. 15).

Der zweite Dekan im Sternbild Jungfrau ist ein Mann, „der ein Gewand aus Fellen ... anhat“ (Picatrix II, 11: ed. Hellmut Ritter und Martin Plessner [= Stud. of the Warburg Inst., 27], London 1962, S. 137.13f.); er ist u. a. Dekan des Gewinnsuchens (vgl. Sp. 1201).

X. Sonstiges

A. Sibyllen

Sibylla Tiburtina („Albunea“) trägt das F. der Waldziege wohl als Hinweis auf ihre Herkunft aus Tibur am Anio, wo es in der Nähe ein Faunsorakel gab (vgl. Vergil, Aeneis VII, 80ff., und Ovid, Fasti IV, 6496ff., dazu [2] Bd. 2 Sp. 521f.; St. Weinstock, Art. „Tibur“ in: [1] 11. Halbbd. [VI A, 1] Sp. 827–31 und 833ff.).

Darstellungen der Tiburtina im F. scheinen auf deren Wiedergabe in einem Freskenzyklus im Pal. Orsini in Rom, vor 1438, zurückzugehen, der weitreichende Wirkung hatte (vgl. Lothar Freund, Stud. zur Bildgesch. der Sibyllen in der neueren K., Diss. Hbg. 1936 [masch.], S. 22ff., bes. S. 24: M. Hélin, Un texte inédit sur l'iconographie des Sibylles, Revue belge de philol. et d'hist. 15, 1936, 349–66, ebd. S. 350 weitere Belege für die in zahlreichen Hss. stehenden Beschreibungen [vgl. auch München, Bayer. Staatsbibl., cod. lat. 19859, fol. 187v–188v, Hinweis K.-A. Wirth; s. auch W. A. Simpson, Warb. Journ. 29, 1966, 152 und 153); vgl. z. B. den florentinischen Kupferstich von etwa 1470 (Abb. 13), die Holzschnitt-Ill. zu Phil. de Barberiis, Sibyllarum de Christo vaticinia, Oppenheim (Köbel) o. J. (um 1517), cap. 12, Bl. c 4r-v, und in den „Propheceien vnd Weissagungen ... Doctoris Paracelsi, Joh. Lichtenbergers, Der Sibyllen und anderer“, o. O. 1549, Bl. 103 (so auch in späteren Ausg.).

Sibylla Delphica trägt das F. auf einer Zchg. des Girolamo di Benvenuto (1470 – vor Juni 1524; Arthur Ewart Popham und Phil. Pouncey, Ital. Drawings in the Dep. of Prints and Drawings in the Brit. Mus., The 14th and 15th C, London 1950, Textbd. S. 48ff., Taf.bd. Taf. 74) vielleicht nur auf Grund der schon seit der Antike vorkommenden Verwechslung von Sibyllennamen (vgl. L. Freund a.a.O. S. 18 Anm. 45).

B. Teifel

Teufel sind manchmal im F. wiedergegeben; in den altfranz. „Diableries“ traten sie „in möglichst abschreckenden Masken von Wolfs-, Hundefellen, ... auf (Gust. Roskoff, Gesch. des Teufels, Lpz. 1869, Bd. 1 S. 365).

Als Sündenhülle zu verstehen ist der Fellschurz der gefallenen Engel auf einer Darstellung des Engelsturzes in New York, Pierpont Morgan Libr., Ms. 638, fol. 1, um 1250 (Sidney C. Cockerell, Old Testament Min., London [1969], S. 26f.); so wohl auch das F. eines magisch herbeigerufenen Teufels (Holzschnitt von 1554?, vgl. Ausst.Kat. „Die Welt des H. Sachs“ a.a.O. [Sp. 1187] S. 253 Nr. 282, S. 275 Abb.) oder des Teufels, der Christus versucht, auf einem Gem. von Mattia Preti in der Gall. Spada, Rom, 3. V. 17. Jh. (Kat. Federico Zeri, Florenz 1954, Taf. 139), und auf Friedr. Oliviers Blatt „Zueignung“ zu der Lithographienfolge „Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden, ... 1823“ (Ludwig Grote, Die Brüder O. und die dt. Romantik, Bln. [1938], S. 217f., Abb. 126).

In Ill. zu Alexander Minorita (= A. Laicus), Commentarius in Apoc, cap. 22, tragen die Reiter Apok. 9,17–19 F. und sind als „Theodericus rex“ und „Anastasius imperator hereticus“ bezeichnet (vgl. Dresden, L.bibl., ms. 117, fol. 36, A. 14. Jh.: Bruck S. 115 Abb. 95, und Max Huggler, Der Bilderkreis in den Hss. der Alexander-Apok., Antonianum 9, 1934, 131 Nr. 31).

C. Fabelwesen

F. tragen die Artabatiten (RDK VI 760 Abb. 13) und Kynokephalen (ebd. Sp. 766 bis 773), die wegen ihres F. in den „Gesta Romanorum“ als Priester, die sich strenger Buße unterwarfen, gedeutet wurden (ed. Joh. Gg. Theodor Graesse und Hans Eckart Rübesamen, Mchn. 1962, S. 258) – antike Berichte über Priester im F. (z. B. Vergil, Aeneis VIII, 282) und christl. Vorstellungen (s. Sp. 1178) mögen auf diese Deutung eingewirkt haben. Auch im Rahmen des Alexanderstoffes (vgl. RDK VI 769) kommen Kynokephalen im F. vor, z. B. auf einer Darstellung Alexanders vor dem redenden Baum in London, Brit. Mus., Add. Ms. 15 268, fol. 214v, um 1285 (Buchthal Taf. 126 c).

Zu den Abbildungen

1. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 3416 (Nachzchg. des Kalenders vom Jahre 354), fol. 4v, März. S-Dtld. (Nürnberg?), A. 16. Jh. Nach H. Stern a.a.O. [Sp. 1203f.] Taf. 18, 1.

2. Gent, Univ.bibl., ms. 92 (Lambertus von St-Omer, Liber floridus), fol. 91v (Ausschnitt), Sternbild Kentaur. St-Omer, voll. 1120. Nach Albert Derolez (Hrsg.), L. von St-O., Lib. flor., Gent 1968, Taf. S. 186.

3. Lucca, Bibl. Capitolare, Cod. C (Passionarius), fol. 43v, hl. Antonius Eremita. Lucca (?), um 1125. Nach Edward B. Garrison, Stud. in the Hist. of Mediaeval Ital. Painting, Bd. 1, Florenz 1953/54, S. 117 Abb. 168.

4. Dt. Priv.bes., Psalter (ehem. Dyson Perrins Libr., ms. 127), fol. 152v, hl. Alexius. SW-Dtld., um 1230–1235. Fot. Priv.bes.

5. Aquileia, Dom, Krypta, Sockelzone, Szene aus einer Markus-Legende (?). Fresko. Um 1200. Nach Karl Gf. Lanckoronski (Hrsg.), Der Dom von A., Wien 1906, Taf. 15 oben.

6. Reims, Cath. N.-D., W-Fassade, N-Portal, s. Archivolten, 5. (innerster) Bogen, 2. Figur von unten, Christus der Emmausszene. Champagne, etwa 1245 –1255. Fot. J. Austin, Cambridge, Nr. 973,2.

7. Rom, S. Prassede, Grabstein des Giov. da Montopoli. E. 13. Jh. Fot. Arte Fotografica, Rom.

8. London, Brit. Mus., Ms. Arundel 83 (Psalter des Robert de Lisle), fol. 128v, der hoffärtige Arme (Ausschnitt; Gesamtabb.: Lucy Freeman Sandler, The Psalter of R. de L., Thesis New York 1964 [masch.], Abb. 11). London (Westminster), um 1310. Fot. Mus.

9. München, Bayer. Staatsbibl., cod. germ. 5 (Christherre-Chronik), fol. 15v, Adam, seine Söhne das Opfer lehrend. Bayern, um 1370. Fot. Bibl.

10. London, Brit. Mus., Ms. Harley 4381 (Historienbibel des Hzg. von Berry), fol. 3, Pythagoras und Archimedes (Ausschnitt; Gesamtabb.: John Alex. Herbert [Hrsg.], Schools of Illum., Reproduc tions from Mss. in the Brit. Mus., Part 6: French, Mid 14th to 16th C, London 1930, Taf. 5). Frankr., um 1400. Nach ebd.

11. Chantilly, Mus. Condé, ms. 1284 (Très Riches Heures des Hzg. von Berry), fol. 144, Geißelung Christi (Ausschnitt; Gesamtabb.: Faks. Ausg. Jean Longnon, Raymond Cazelles und Millard Meiss, London 1969). Paris, Gebrüder Limburg, 1413 (?) – 1416. Nach ebd.

12. Apollonio di Giovanni di Tomaso, Achämenides schildert des Polyphem Menschenfraß, Ill. zu Vergil, Aeneis 3, 623–628. Federzchg. Florenz, Bibl. Riccardiana, ms. 492, fol. 103. Um 1463–1465. Nach B. Degenhart – A. Schmitt a.a.O. [Sp. 1174] Bd. 4 Taf. 380 a.

13. Maso Finiguerra (Umkreis), Sibylla Tiburtina. Kupferstich, 17,8 × 10,8 cm. Florenz, um 1470. Nach Hind, Ital. Engr., Bd. 3 Taf. 253 Nr. C. II. 10, A.

14. Hans Burgkmair, Eingeborene von Allago (Algoa). Holzschnitt, 22,9 × 15,5 cm. London, Brit. Mus., Inv. Nr. 1856–6–14–105. 1508 (?). Nach Ausst.Kat. „H. B., Das graph. Werk“, Augsburg 1973, Abb. 34.

15. Merkur. Holzschnitt (15,2 × 16,1 cm) auf dem Titelblatt von Petrus Apianus und Barth. Amantius, Inscriptiones sacrosanctae vetustatis ..., Ingolstadt 1534. Fot. RDK.

16. Holzschnittill. (6 × 6,2 cm) zu Andreas Alciatus, Emblematum libellus, Paris 1542 (Nachdr. Darmstadt 1967), S. 74, Emblem Nr. 29, „In amatores meretricum“. Fot. RDK.

17. Giov. Batt. de Cavalieri, Märtyrer-Darstellung. Kupferstich (22 × 15,1 cm) nach einem Fresko des Niccolò Circignani, gen. Pomarancio in S. Stefano Rotondo in Rom, um 1582; aus „Ecclesiae militantis triumphi ...“, Rom 1583. Nach Münchner Jb. III. F. 19, 1968, 116 Abb. 16.

18. Valentin de Boullogne (1591–1632), Erminia unter den Hirten. Gem. auf Lwd., 1,34 × 1,85 m. Mchn., Bayer. Staatsgem.slgn., Inv. Nr. 937. Fot. Mus.

19. Abraham van Diepenbeeck (Entw.) und Peeter Clouwet (Ausf.), Titelkupfer (19,4 × 11,8 cm) zu Daniel von der hl. Jungfrau, Vinea Carmeli seu Historia Eliani ordinis ..., Antw. 1662. Fot. RDK.

20. Seeon, Obb., ehem. Benediktiner-Klosterkirche, hl. Elisabeth. Holz, farbig gefaßt, 1,02 m h. Bayern, um M. 17. Jh. Fot. RDK.

21. Balthasar Permoser, Herkules und Omphale. Elfenbein, etwa 21 cm h. (ohne Sockel). Dresden, Grünes Gewölbe, Inv. Nr. II 42. Letztes Jz. 17. Jh. Fot. Dt. Fotothek, Dresden, Nr. 95 125.

22. Joachim Dietrich, Allegorie des Winters. Holz, farbig gefaßt. Mchn., Residenz, Reiche Zimmer, inneres Audienzzimmer (= Raum 57 [alt 74]). 1734. Fot. Marburg Nr. 77 803.

23. Gottfr. Eichler jun. (Zchg.) und Jeremias Wachsmuth (Ausf.), Die Welt. Kupferstich (19,5 × 12,5 cm) aus Hertel-Ripa. Um 1760. Nach ebd. Taf. 6.

24. Joh. Mich. Mettenleiter, Germanen auf der Löwenjagd. Kupferstich (21,6 × 17,8 cm) aus Anton von Klein (Hrsg.), Leben und Bildnisse der grosen Deutschen ..., Bd. 3, Mannheim 1791, Frontispiz 1788. Fot. Staatl. Graph. Slg., München.

25. Gottfried Schadow, Standbild des Feldmarschalls Gebhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstatt. Bronze, 2,85 m h. Rostock, Blücherplatz. 1815 bis 1818, aufgestellt 1819. Nach Hans Mackowsky, Die Bildwerke des G. S., Bln. 1951, Abb. 186.

26. Wilh. von Kaulbach, Siegfried fängt den Hirsch mit goldener Krone. Lithographie (18,7 × 15,3 cm) zu G. Görres a.a.O. [Sp. 1193] Taf. 3 nach S. 14. 1842. Fot. Staatl. Graph. Slg., Mchn.

Literatur

Mehrfach zitiert wurden: 1. Pauly-Wissowa. – 2. Der kleine Pauly, Lex. der Antike, Bd. 1–3, Stg. 1964–69; Bd. 4f., Mchn. 1972f. – 3. Migne, P. G. – 4. Migne, P. L. – 5. Corp. Script. Eccl. Lat. – 6. Corp. Chr. Ser. Lat. – 7. Sauer. – 8. Hennecke-Schneemelcher.

Verweise