Fensterverschluß
englisch: Window enframement; französisch: Fenestrage, fermeture de fenêtre; italienisch: Finestra intelaiata.
Eva Fitz (Glas), Walter Haas (Früh- und Hoch-MA), Ingrid Haug (Fe.transennen)und Friedr. Kobler (Spät-MA und Neuzeit) (1983)
RDK VIII, 213–256
F. = Fensterverschluß; Fe. = Fenster.
I. Definition
Unter F. wird im folgenden der lichtdurchlässige Abschluß der Fe.lichte und seine Halterung verstanden; zu lichtundurchlässigen F. s. Fensterladen (RDK VII 1501-1524).
Der F. füllt die Fe.lichte ganz oder zu Teilen und scheidet so den Innenraum vom Außenraum. Im Idealfall soll der F. wetter- und winddicht, auch wärmedämmend sein und die Durchsicht erlauben. Die Verbindung dieser Eigenschaften ist bei vielen Arten von F. nicht oder nur teilweise zu erreichen.
Der F. ist kein unabdingbarer Bestandteil des Fe. Unverschlossene Fe. kommen an Sakralbauten und – häufiger – an Profanbauten vor, in der Neuzeit jedoch nur noch an Neben-Fe. Erst in neuester Zeit sind unverschlossene Fe. ganz unüblich geworden.
Für steinerne Fe.teilungen s. Fenster [40] und Maßwerk.
II. Material des Fensterabschlusses
A. Marienglas und Glimmer
Von den natürlich vorkommenden Materialien sind nur Marienglas und Glimmer so durchscheinend, daß mehr als nur Hell-Dunkelwerte wahrgenommen werden können. Die Materialien sind nur durch chemische Analyse zu unterscheiden; Quellen und Literatur ist oft nicht zu entnehmen, welches von beiden vorliegt ([38] z. B. führt beide als „Gips-Fe.“).
Marienglas (oder Glimmer) wurde bereits in der Antike als F. verwendet (vgl. Plinius, Hist. nat. XXXVI, 45: lapis specularis; ed. Mayhoff Bd. 5 S. 363f.; vgl. RE Bd. 6 Sp. 2184f.; andere antike und ma. Bezeichnungen: lapis lunae: Du Cange Bd. 5 S. 28; gypseae fenestrae: ebd. Bd. 4 S. 146).
Funde gibt es aus der römischen Kaiserzeit (s. Graham Webster, Roman windows and grilles, Antiquity 33,1959, S. 10f.). Daß man Marienglas neben Glas verwendete, bezeugen Funde in Tusculum und in der Saalburg bei Bad Homburg v. d. H. [38, S. 47]. Lactantius erwähnt „lapis specularis“ und Glas nebeneinander (De opificio dei liber, cap. 8,1: Migne, P. L., Bd. 7 Sp. 38; ebenso Hieronymus, s. [28] S. 5). Zur Zeit Leos III. (795-816) hatten St. Peter und die Lateransbasilika in Rom im Langhaus Fe. „ex metallo gypsino“ (wohl Stucktransennen mit Marienglas) und in den Apsiden farbiges Glas (Louis Duchesne, Liber Pontificalis, Bd. 2, Paris 1955, S. 10.17, und 25.27); für Stucktransennen des 6.-9. Jh. mit Marienglas in Rom s. Sp. 231.
Am karolingischen Drillings-Fe. im Obergeschoß des Verbindungsgangs zwischen Pfalzkapelle und Aula in Aachen (RDK VII 1259 Abb. 1) fand man Reste von Marienglas [38, S. 39, s. auch S. 43 Anm. 12], auch in den Holzrahmen der Kirche von Schenefeld Krs. Rendsburg-Eckernförde (9. oder 11./12. Jh.; Rich. Haupt, Zs. für chr. K. 25, 1912, Sp. 155), in Loburg Lkrs. Jerichow dünne Marienglasplättchen in Holzrahmen (Bau E. 12. Jh.; E. Wernicke, Die Liebfrauenkirche in L., Die Dpfl. 2, 1900, S. 20; [28] S. 23); in Fe. der Kirche in Treuenbrietzen, um 1200, waren Kaliglimmerplättchen verwendet (so [38] S. 43, Abb. 5). Noch 1297 fiel Matthäus Silvaticus aus Mantua Marienglas in Deutschland und Frankreich auf (Du Cange Bd. 4 S. 146; [28] S. 57 Anm. 67).
B. Alabaster und Marmor
Ebenfalls durchscheinend, wenn auch in geringerem Maß, sind Marmor und Alabaster, wenn sie durch Sägen und Schleifen zu dünnen Tafeln verarbeitet worden waren. Als F. kommen sie nördlich der Alpen kaum vor (zu angeblichem Vorkommen in den Öffnungen von Fe.transennen in Frankreich s. Sp. 228).
C. Glas
1. An der Montierung von Bleiverglasungen hat sich bis M. 19. Jh. – einige technische Verbesserungen ausgenommen – nichts geändert; sie ist gleich für Blankverglasungen und Glasmalerei. Der Entwurf des Bleinetzes wurde in Originalgröße auf ein mit Kreide grundiertes Brett gezeichnet und auf die Gläser übertragen (Theophilus [1] lib. II, 29: [la] S. 58; [6 b] S. 11-13). Die Gläser wurden mit dem Trenneisen oder Glaserdiamanten zugeschnitten, nicht gelungene Schnittstellen mit dem Kröseleisen (Fügeisen, Riegeleisen, Kresel) korrigiert. Die Glasstücke wurden entsprechend dem Entwurf auf dem Entwurfsbrett mit Nägeln fixiert. Die zur Fassung notwendigen Bleiruten waren gegossen, später zudem gezogen; sie haben beidseitig Rinnen, in die die Gläser eingeschoben werden. An den Schnittpunkten wurden die Bleiruten gekappt, ineinandergesteckt und verlötet. Die so verbleite Scheibe hat man mit einer u-förmigen Bleirute, dem Umschlagblei, eingefaßt. Zwischenräume zwischen Blei und Glas wurden mit Kitt abgedichtet. Nun wurde die Scheibe im Fe.rahmen entweder in einer Nut oder am offenen Falz mit flachen Nägeln oder mit Drahtstiften befestigt, abschließend die Nut verkittet oder ein Kittfalz gestrichen.
Das Schneiden mit dem glühend gemachten Trenneisen beschrieb Theophilus II, 18 [la, S. 48f.]. Das Trenneisen wurde bis ins 18. Jh. benützt, obwohl das Schneiden mit dem Glaserdiamanten viel einfacher war. Dessen Gebrauch setzte sich nur langsam durch (am Marien-Fe. der Kirche in Altthann, Elsaß, 1466, wurde er angewendet: Rob. Bruck, Die elsäss. Glasmal., Strbg. 1902, S. 10). Besonders sorgfältige Anweisungen über Art und Befestigung des Diamanten und seine Handhabung gaben [6 b] S. 19-24 und [5] S. 119 (dort S. 117 ein „Diamantcircel“ beschrieben).
Das Verbleien beschrieb Theophilus, angefangen vom Herstellen der Gußformen für die Ruten, über Guß der Ruten und deren Glatthobeln bis zum Herstellen des Lötzinns und zum Löten ([1] lib. II, 24-27: [la] S. 53-57). Ma. Bleiruten haben einen starken Kern (Seele, Herz) und ziemlich dicke, gewölbte Flügel (Flanschen; [33] Fig. 3.5). Die Breite der Flügel variiert zwischen ca. 2 und 5 mm [19, S. 180]; je kleinteiliger die Verglasung, desto schmaler in der Regel die Rute (vgl. Abb. 3). Die mühsame Arbeit des Hobeins und Glättens der Ruten wurde durch die Erfindung des Bleizugs obsolet: die gegossenen Stücke (Vorwerkstücke, Kalme, Krampen) wurden mindestens einmal, in Deutschland zwei- bis dreimal (Vorbruch, Nachbruch, Tafelbruch) ausgewalzt [6 b, S. 25-31, 33-47]. Die Verwendung des Bleizuges scheint sich schnell durchgesetzt zu haben. 1484 erhielten die Freiburger Krämer die Erlaubnis, gezogenes Blei zu verkaufen [19, S. 200 Anm. 75], und zwischen 1487 und 1501 erwarben die Dominikaner des Breslauer Konvents Bleizüge und Gußformen (Zs. des Ver. für Gesch. und Alterthum Schlesiens 2, 1859, S. 221 [1487], 295 [1500] u. ö.). Die gezogenen Bleiruten haben einen dünnen Kern und flache Flügel. Auch bei gezogenen Ruten wurde die Breite der Flügel der Art der Verglasung entsprechend gewählt (Weigel, Ständebuch, S. 401; s. auch [6 b] S. 48-51). Von der Reinheit des Bleis, dem dichten Guß der Ruten und der soliden Verlötung der Kontaktstellen hängt die Lebensdauer der Verglasung ab. Zunftvorschriften betonten daher immer wieder, daß nur reines („dat blye reyne unde wol gevallen si sunder rethe“: Hamburg 1375; Otto Rüdiger, Die ältesten Hamburgischen Zunftrollen und Brüderschaftstatuten, Hbg. 1874, S. 90) und dicht gegossenes Blei („starck van blye“: Lübeck vor 1425; C. Wehrmann, Die älteren Lübeckischen Zunftrollen, Lübeck 21872, S. 327) verwendet werden dürfe und kein verhobeltes (Lüneburg 1497: Ed. Bodemann, Die älteren Zunfturk. der Stadt L., Hann. 1883 [Quellen und Darst. zur Gesch. Niedersachsens, 1], S. 157). Analoge Bestimmungen galten für Lötzinn (Zinn; Löten). In der Neuzeit wurde zumindest die Außenseite des Bleinetzes verzinnt (in Würzburg sogar beide Seiten: H. Oidtmann, Die Glasmal. im alten Frankenlande, Lpz. 1907, S. 180). Dies diente dem Schutz vor Alterungsschäden („das das bley nit geringert werdt“: ebd.) und hatte wohl auch optische Gründe. Zunftvorschriften verlangten Verzinnung (Freiburg wohl 16. Jh.: [19] S. 89 Anm. 47; Straßburg 1629: Friedr. Carl Heitz [Hg.], Das Zunftwesen in St., Strbg. 1856, S. 160); lt. Krünitz Bd. 5 S. 692 sollte vor dem Löten verzinnt werden. Die fertig verbleiten Scheiben wurden mit einer u-förmigen Bleirute gerahmt (Umschlagblei, Umbley; [19] Abb. 291), größere Scheiben mit doppeltem Blei umfaßt (O. Rüdiger a. a. O. S. 91; seit dem 17. Jh. Karniesblei genannt). In dieses wurde oft eine schmale Eisenstange eingelegt oder eine grüne Weidengerte, die beim Trocknen schrumpfte und dadurch dem Blei Festigkeit gab. Seit dem 16./17. Jh. hat man auch scheibengroße Rechteckgläser gehobener Glasqualität mit Karniesblei eingefaßt, während für einfaches Glas doppelt gezogenes Blei genügte [5, S. 118-123, 130]; durch die vertikalen Karniesbleie wurde ein Eisendraht geschoben und am Rand verlötet.
Bleifassung bedurfte der Abdichtung. Viollet-le-Duc nennt eine fettige Dichtungsmasse [13, Bd. 9 S. 431], Ursula Frenzel Lehm (Glasbilder aus got. Zeit, Mchn. 1960, S. 11). Kitt scheint erst um 1700 verwendet worden zu sein; 1745 schreibt Penther, die Engländer hätten „die Invention gemacht, daß sie in eine Kitte verstreichen“ (Anleitung, Bd. 2 S. 31). Kittrezepte geben Krünitz [7, S. 592f.], Stieglitz [7 a, S. 133f.] und Le Vieil [6 b, S. 96-98]. Bei in Holzsprossen gesetzten Scheiben legte man in die Nut der Sprossen Schilfrohr (Sendenmark), das man zum Schutz gegen Verrotten mit einem Quark-Kalkgemisch verstrich ([7] S. 593; [7 a] S. 132f.). Eine andere Möglichkeit war, Papierstreifen einzukleben (Henry Lemmonier [Hg.], Procès-verbaux de l’Acad. roy. d’archit. 1671-1793, Paris 1915, Bd. 4 S. 218 [1721]) oder einzulegen [42, S. 122], Mastix jedoch sei billiger (so [6 b] S. 48f., 89-94; Mastix schon 1721 erwähnt in den Procès-verbaux a. a. O.).
2. Formen der Verglasung.
Theophilus nennt neben Glasgemälden auch „simplices fenestras“ und meint damit ornamentale sog. Blankverglasung, deren Ornament allein durch das Bleinetz gebildet wird, selten auch durch farbige Gläser ([1] lib. II, 29: [la] S. 58). Früheste bekannte Beispiele sind Fe. der Zisterzienserkirchen Obazine, gew. 1176 (Helen Jackson Zakin, French Cistercian Grisaille Glass, Gesta 13, 1974, H. 2, S. 17-28), und Eberbach, gew. 1186 (Mus. Wiesbaden: Wentzel, Glasmal., Textabb. 2).
Ma. Blankverglasungen sind relativ kleinteilig; erst im 17./18. Jh. waren großflächige Gläser begehrt. Zur Herstellung der Gläser s. Flachglas.
Die Rauten-(Spitzruten-)verglasung ist möglicherweise die älteste Form ornamentaler Verglasung (vgl. Funde aus den Klostergebäuden von Jarrow, Durham, E. 9. Jh.: Rosemary Cramp, Journ. of Glass Stud. 17, 1975, S. 91 Abb. 2 a). Am Kirchenbau ist sie seit etwa 1300 zu belegen: in Deutschland an den nördl. Querhaus-Fe. der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg, mit Randbordüren aus Rechteckscheiben (Brigitte Lymant, Die ma. Glasmal. der ehem. Zisterzienserkirche A., Berg. Gladbach 1979, Abb. 63f., s. auch ebd. Abb. 65-67), in Frankreich in gemalten Maßwerk-Fe. in den Seitenschiffkapellen der Kath. von Amiens (frdl. Mitt. Jürgen Michler, Tüb.). Zu originalen Rautenverglasungen des 15. Jh. aus recht kleinen Scheiben (ca. 8-10 × 6-7 cm) s. Hans Ramisch, Spätma. Rautenverglasungen in Franken, K.spiegel 1, 1979, H. 3, S. 42f. Wiedergaben auf Tafelbildern seit dem 2. V. 15. Jh. lassen schließen, daß Rautenscheiben nun auch an Wohnbauten die am weitesten verbreitete Art der Verglasung waren (z. B. Stange, Mal., Bd. 3 Abb. 1, 42, 119; Abb. 5; zu Funden aus Amorbach, 1. H. 16. Jh., s. Ant. Reß, 26. Ber. des Bayer. LA. für Dpfl. 1967, S. 305-311, Abb. 20). Seit dem 15. Jh. spiegelt sich in niederländischen Tafelbildern die Tendenz, auch im Wohnbau das schlichte Rautenmuster abwechslungsvoller zu gestalten. Sehr gebräuchlich wurde die bandartige Einfassung mit schmalen rechteckigen (selten farbigen) Gläsern, auch die Kombination mit einem kleinen Glasgemälde (meist Wappen) im Zentrum der Scheibe (z. B. Meister von Flémalle, Verkündigungsbild des Merode-Altars, New York, Metrop. Mus.: Friedländer, Netherl.
Painting, Bd. 2 Taf. 78). Über die Häufigkeit des Vorkommens von Rauten-Fe. im 17. und 18. Jh. läßt sich nichts Präzises sagen; anscheinend schwand im Laufe des 17. Jh. ihre Beliebtheit. Im 18. Jh. gehörten sie noch zum Repertoire der Glaser [5, S. 135], und auch die Äußerung von Krünitz 1786, daß „in den gemeinen Sprecharten, besonders Niederdeutschlandes, ... die Fe.Scheiben Rauten genannt“ werden, spricht für zumindest regionale handwerkliche Übung [7, S. 589]; nach [6 b] S. 50 waren Rauten nur mehr gebräuchlich für Kirchen, Spitäler und öffentliche Gebäude.
Eine zweite Art der einfachen Ornamentverglasung, die mit *Butzenscheiben (RDK III 292-298; Abb. 4-6), wurde in der 1. H. 14. Jh. entwickelt. Etliche Kirchen mit erhaltenen ma. venezianischen Butzen nennt Gottfr. Frenzel, Venedisch Schewen, Jb. der Bayer. Dpfl. 28, 1973, S. 109-112; ein weiteres Beispiel ist die Kapelle in Dornau bei Schongau, Obb., 1509-1520. Noch 1743 beschrieb der Augsburger Baumeister Joh. Friedr. Penther sechs verschiedene Größen von Butzen: von der „Royal-Scheibe ganz“ mit 12 Zoll Dm. (ca. 30 cm) bis zur „gemeinen Scheibe“ von 4 Zoll (Anleitung, T. 1 S. 14). 1786 wurden Butzen laut Krünitz nur noch „in kleine Häuser, und meistens bey armen Bauerleuten, und vor Kammern und Ställe gebraucht“ [7, S. 589].
Wann Scheiben aus Rechteckgläsern aufkamen, ist ungewiß, hochma. Vorkommen aber denkbar; denn damals wurden, wie Glasgemälde zeigen, große Gläser hergestellt (z. B. messen einzelne Glasstücke der Augsburger Propheten-Fe., A. 12. Jh., ca. 22 × 24 cm). In der Gotik galten große Rechteckscheiben offenbar nicht viel, denn in den Bestimmungen der Frankfurter Zunftgemeinschaft von 1377 überließen es die Glaser den (Bart-)Scherern, „siechte glase in holtzen ramen“ zu machen, und zwar „von einer tafeln zwein oder drin“, jedoch kein bleigefaßtes Glas oder gar Rauten (Benno Schmidt, Frankfurter Zunfturk. bis 1612, Ffm. 1914, S. 428). Sicherlich im Zusammenhang mit dem Wandel des Geschmacks wurden im 16. Jh. am Wohnbau die Rechteckscheiben zunehmend beliebter (vgl. Holzschnitte von Jost Amman: Diederichs Abb. 687f.) und seit der 2. H. 17. Jh. bevorzugt (vgl. Abb. 7). Man kombinierte sie, vor allem in den Niederlanden, mit Ornamentstreifen aus Kiel- oder Rundbogen oder aus Quadratscheiben in der obersten Zeile (wiedergegeben z. B. auf Bildern von Pieter de Hooch: Wilh. R. Valentiner [Hg.], P. de H., Bln. und Lpz. 1929 [Klass. d. K., 35], Abb. S. 51f., 58ff., 74f., 142 u.ö.) und mit kleinen Glasgemälden im Zentrum (ebd. Abb. 186, 196, 202 u. ö.).
Etwa seit A. 16. Jh. stellte man Rechteck- und Butzenscheiben zu sog. Quartierscheiben zusammen, für die „vier viereckichte Glaß-Tafeln an einem Ecke also ausgeschnitten werden, daß sie in der Mitte eine runde Scheiben fassen und umschließen können“ (Weigel, Ständebuch, S. 401; vgl. RDK III 298 Abb. 8). Im 16. und 17. Jh. waren Quartierscheiben beliebt; sie gehörten zu den Meisterstücken der Glaser (z. B. in Frankfurt, 1590: B. Schmidt a. a. O. S. 450; vgl. Diederichs Abb. 400).
Wabenscheiben lassen sich erst seit etwa 1700 belegen (Abb. 10; Kupferstich von 1705: Diederichs Abb. 1440; Fe. in Schloß Weißenstein, Pommersfelden, erb. 1711ff.: [41, Abb. 70]; gemaltes Fe. im Haupttreppenhaus von Kloster Ottobeuren, um 1723; Abb. 12).
Rundscheiben sitzen noch in den Fe. der ehem. Stiftskirche in Dießen am Ammersee, Obb., gew. 1739.
Die Verwendung des Glaserdiamanten erleichterte den Zuschnitt der Scheiben erheblich und ermöglichte so eine Fülle verschiedenartigst ornamentierter Blankverglasungen, für die sogar Spezialbezeichnungen entstanden (vgl. Musterbuch eines dänischen Glasers von 1670: Tidskrift for kunstindustri 8, 1892, S. 129ff., Abb. 106-112; s. auch [6 b] S. 10f., Taf. IVf.; Carl Heideloff, Archit. Entw. und ausgeführte Bauten im byz. und altdt. Styl, 1. H., Nbg. 1850, S. 23f., Taf. 11f.). Vor allem die Niederländer machten von den vielfältigen Möglichkeiten im 17. Jh. reichen Gebrauch. Meist verwendetes Muster war die Einfassung größerer rechteckiger Scheiben durch schmale (z. B. Gem. von Hans Jordaens [1595-1643], Das K.kabinett, Wien, Kh. Mus., Inv.nr. 964: Bernt Bd. 2 Abb. 641; W. R. Valentiner a. a. O. [Sp. 220] Abb. 27, 42, 105, 186). Kleinere Kirchen des 17. und 18. Jh. haben Fe. mit vielfältigen Mustern (Kirche in Annerode, Verglasung von 1624 oder 1694: Alois Holtmeyer, Cisterzienserkirchen Thüringens, Jena 1906 [Beitr. zur Kg. Thüringens, 1], S. 494 Abb. 170; Kirche in Fiederborn, M. 17. Jh.: Kdm. Pommern 3, III S. 78, Abb. 42; Pfarrk. in Sassenberg, 1670-1678: Kdm. Westfalen 42 Abb. 514f.; Kirche in Mehrstedt, um 1690: Kdm. Thüringen 3,1 Abb. 66; sächsische Beispiele von 1687 und aus dem 18. Jh.: Melcherek, Eichsfeldische Bleiverglasungen, Die Dpfl. 13, 1911, S. 12-14 m. Abb.).
Guckerlein (Schalgsfensterlein). Da die relativ trüben Waldglas- und die engmaschig verbleiten Scheiben, insbesondere die Butzen mit ihren Nabeln, keinen ungestörten Durchblick zuließen, setzte man oft zum Hinausschauen ein Stück aus klarem, teuerem Glas oder auch ein eigens gerahmtes, ungeteiltes Fensterchen in das Fe. ein (vgl. Stuttgarter Bauordnung von 1560: [20] S. 170; Leonh. Frönsperger, Von Burger und Nachbarlichen Gebeuwen, Ffm. 1564, Bl. 48r, v).
Solche Guckerlein waren weit verbreitet; vgl. Ansicht von 1657 des Goldenen Saals im Augsburger Rathaus, 1615-1620 (Ausst.kat. „Welt im Umbruch“, Augsb. 1980, Bd. 1 S. 301 Abb. 274), und von Nürnberger Bürgerhäusern 1695 (Wilh. Schwemmer, Das Bürgerhaus in N., Tüb. 1972 [Dt. Bürgerhaus, 16], Taf. 7 b, 74). Nach Le Vieil war es in Frankreich üblich in Papier-Fe. kleine Glasscheiben einzusetzen [6 b, S. 109].
b. Seit der 2. H. 17. Jh. wurden Rechteckgläser von der Größe der zu verglasenden Felder bevorzugt (Abb. 13).
„Viel Holtz und Bley in den Glas-Fe. ist dem wahren Nutzen der Fe. zuwider, weil durch das Holtz und Bley zu viel Lichtstrahlen abgehalten werden,... weshalb man sich gern der großen Glas-Tafeln bedient, deren zu einem gantzen Fe. nur acht Stück nöthig sind“ (Penther, Anleitung, T. 2 S. 30). Mit den verbesserten Möglichkeiten der Glasherstellung (s. Flachglas) bildete man die Felder immer größer und teilte sie durch Holzsprossen. Der Anspruch an die Glasqualität stieg: „Die zierlichsten und prächtigsten Fe. sind ... die Sprossen-Fe., oder die verkitteten Fe. Die Scheiben dieser Fe. sind groß, und in ansehnlichen Gebäuden von Kreideglas, zuweilen auch gar von Spiegelglas“ ([5] S. 131f.; s. auch [2] S. 227).
1649 bestellte Hzg. Ernst von Sachsen-Meiningen „eingebogene Glasscheiben“ in der Glashütte zu Fehrungen in Thüringen (Weimar, Sächs.-Ernest. Gesamtarchiv, Reg. T. Fol. 485 b H II). Sonst ist wenig bekannt über die nach außen gewölbten Gläser, die vor allem in der Biedermeierzeit sehr beliebt waren (so Otto Völckers, Glas und Fe., Bln. 1939, S. 36).
3. Vorkommen.
Die ältesten Belege für die Verwendung von Fe.glas stammen aus der frühen römischen Kaiserzeit, Erfindung in julisch-claudischer Zeit vermutete Reinhard Herbig (Das Fe. in der Archit. des Altert., Athen 1929 [Diss. Hdbg. 1925], S. 13; ungeklärt ist die Entstehungszeit einer Glasscheibe angeblich aus einem etruskischen Grab in Cerveteri: ebd. S. 38 Anm. 14; Ant. Kisa, Das Glas im Altert., Lpz. 1908, 2. T. S. 363). In der späteren Kaiserzeit ist mit weiter Verbreitung der Fe.verglasung – auch nördlich der Alpen – zu rechnen (R. Herbig a. a. O. S. 7; s. auch RE Bd. 6 Sp. 2185). Auch in spätantik-frühchristlicher Zeit war Fe.glas offenbar allgemein bekannt (Roland Günter, Fe. und Licht in der Trierer Palastaula ..., Herford 1968, S. 77f.; s. auch A. Kisa a. a. O. S. 363ff.).
Für das frühe MA, hinsichtlich der Glas-Fe. an Profanbauten bis weit ins Spät-MA hinein, ist man im wesentlichen auf die Auskünfte von Quellen angewiesen; erhaltene Scheiben und Flachglasscherben sind wohl nicht vor E. 9. Jh. datierbar (zu Herstellungsorten von Fe.glas und zum Import – so seit dem 13. Jh. aus Venedig – s. Flachglas).
Eindeutige Nachrichten über Glas an Kirchen-Fe. gibt es in Westfranken aus dem 6. Jh. (z. B. mehrfach bei Gregor von Tours: Knögel Nr. 46, 237, 255). Aus den westfränkischen, deutschen und italienischen Quellen – sie werden nach der M. 9. Jh. dichter – läßt sich jedoch bis etwa zum 11. Jh. kein rechtes Bild über Häufigkeit und Verbreitung der Glas-Fe. gewinnen (Zusammenstellung der Quellen bei [17] S. 36ff. und [28] S. 7-11).
Idealfall war wohl die Verglasung, erreichbar jedoch offenbar nur für wohlhabende Kirchen (vgl. Brief des Abtes Gozbert [983-1001] von Kloster Tegernsee, in dem er sich für die Stiftung von Glas für die vorher mit Tüchern verschlossenen Fe. bedankt: MG Ep. sel. Bd. 3 S. 25f., Nr. 25). In dem nach 1064 geschriebenen Gründungsbericht von St. Alban in Namur werden Glas-Fe. zu der für Kirchen nötigen Ausstattung gezählt [28, S. 11]. Seit dem 11./12. Jh. gehörte Verglasung von Kirchen-Fe. wohl zum Gebräuchlichen.
Die Mehrzahl der Nachrichten über früh- und hochma. Verglasung von Profanräumen betreffen Klosterräume. So hatten Refektorien und Dormitorien Glas-Fe.; in Tours war – laut Gregor von Tours – die Zelle des Abtes und in St. Gallen um 900 die Schreibstube verglast (s. [28] S. 8; [33] S. 53f.; zu Jarrow s. R. Cramp a. a. O. [Sp. 219] S. 88-95).
Einige Quellen und Funde belegen das Vorkommen am fürstlichen Wohnbau des MA. M. 9. Jh. war der Bischofspalast in Lüttich verglast (Sedulius Scottus, Carm. II, 4: Schlosser, Schriftquellen, Nr. 934). Zu Glasfunden aus dem Königspalast von Kingsbury, Old Windsor, Berkshire, spätes 10. Jh., s. [33] S. 54. Thietmar von Merseburg berichtet zum Jahr 1002 von zerbrochenen Schlafraum-Fe. in der Pfalz Pöhlde, Harz, zum Jahr 1009 von durchsichtigen F. (aus Glas?) in Rothmarsleben bei Neuhaldensleben (Chronicon V, 4: MGSS Bd. III S. 792, 817). Dichtung des 13. Jh. nennt mehrmals Glas-Fe. (Grimm Bd. 3 Sp. 1522, Bd. 4 Sp. 7663; s. auch Jak. Falke, Über Fe.verglasung im MA, Mitt. Zentralkomm. 8, 1863, Nr. 1, S. 4ff.).
Belege über Glas-Fe. an bürgerlichen Wohnbauten gibt es erst aus dem späten MA, zuerst aus Köln, wo 1302 Bestimmungen erlassen wurden, die wohl voraussetzen, daß Glas-Fe. häufig verwendet wurden (Herm. Keussen, Topographie der Stadt K. im MA, Bonn 1910 [Preisschr. der Mevissen-Stiftg., 2], Bd. 1 S. 104*f.; ebd. weitere Bestimmungen aus dem 14. Jh.; s. auch Hans Vogts, Das Kölner Wohnhaus bis zur M. des 19. Jh., Neuß 21966 Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.. Ver. für Dpfl. und Heimatschutz, Jb. 1964-65], S. 278f.). Auch in anderen Städten benutzte man bald Glas-Fe. (zu Äußerungen vom Jahr 1436 über Glas-Fe. in Basel s. unten). Vom angewachsenen Bedarf zeugen die seit dem 13./14. Jh. steigende Zahl der Glashütten und die Regelungen der Zunftgemeinschaften der Glaser, die vom 14. Jh. an in größeren Städten gebildet wurden. Reiche Städte, wie Nürnberg, sorgten zwar selbst in den Wohnungen niederer Beamteter, z. B. des Stadthirten oder des Abdeckers, für Glas-Fe. (Matth. Lexer [Hg.], Endres Tuchers Baumeisterbuch der Stadt Nürnberg [1464-1475], Stg. 1862 [Bibl. Lit. Ver., 64], Ndr. Amst. 1968, S. 105), aber im übrigen blieben sie auch in den folgenden Jahrhunderten den Begüterten vorbehalten; vgl. die Bauordnung von Leonhart Frönsperger 1564: „es soll nach jedes vermoegenheit wuellen tuch, Papyr, oder holtzgitter und dergleichen vermachen stehn, auch soll niemand zu Scheiben, rauten, weder zu gruenem oder weißen glaswerck gedrungen werden...“ (a. a. O. [Sp. 221] Bl. 66V. Vom zunehmenden Gebrauch von Fe.glas seit dem 16. Jh. zeugen Funde, vor allem aber bildliche Wiedergaben, vgl. Sp. 248. Seit dem 17. Jh. war wohl auch im Profanbau Verglasung der übliche F.
D. Durchscheinende Abschlüsse aus organischem Material, Leinwand, Papier
Durchscheinende F. lassen sich auch aus organischem Material fertigen, aus Horn, aus Tierblasen (vgl. Moriz Heyne, Das dt. Wohnungswesen..., Lpz. 1899 [5 Bücher dt. Hausaltertümer. .., 1], S. 234f.) und durch Bearbeitung von Tierhaut sowie aus entsprechend präpariertem künstlich hergestelltem Material wie Leinwand und Papier. Rezepturen hierfür sind seit dem späten MA bekannt.
Das Wort sliem(e) beinhaltete im MA wohl auch F. aus anderem Material als Glas, wohl vorzugsweise Pergament (vgl. Diefenbach, Nov. Gloss., S. 355 s. v. „membrana“; J. Andr. Schneller, Bayer. Wb., Stg. und Tüb. 1827-1837, Bd. 2 Sp. 523 s. v. „schliem“; Lexer S. 975; Joh. Mathesius, Sarepta oder Bergpostill, Nbg. 1562, 15. Predigt [Ndr. der Ausg. 1564: Prag 1975]).
Solche F., die bis weit in die Neuzeit hinein billiger waren als Glas, wurden besonders lange verwendet für Nebenräume und bescheidene Bauten und waren wohl so selbstverständlich, daß sie nur selten in Texten erwähnt sind.
Wenn im 15. und 16. Jh. ausländische Besucher gelegentlich erstaunt feststellten, daß manchenorts Glas-Fe. häufig zu finden seien, läßt dies indirekt auf Verwendung anderer F., vielleicht aus Papier, Leinwand oder Pergament, im Heimatland der Besucher schließen. Enea Silvio Piccolomini vermerkte 1436 ausdrücklich die vielen Glas-Fe. an Wohnhäusern z. B. in Basel (Chrn. Wurstisen, Baßlerische Chronick ..., Basel 1580, S. 662), und 1580 erweckten Glas-Fe. in Dörfern zwischen Basel und Baden, Schweiz, das Staunen Montaignes, 1594/1595 in Graubünden das von Fynes Moryson (Knoepfli Bd. 2 S. 299; Hautecoeur Bd. 21 S. 53).
1. Tierhaut so zu behandeln, daß es „scheine als sey es Gläsern“ [3, S. 255], gibt das sog. Bologneser Ms. „segreti per colori“ aus der M. 15. Jh. zwei unterschiedliche Rezepte: die ungegerbte Haut von Kälbern, Schafen oder Ziegen muß dünn geschabt, in eine Lösung aus Gummiarabicum, Eiweiß und Honig getaucht und dann aufgespannt werden. Auf die so entstandenen durchsichtigen „Scheiben“ kann gemalt und das Ganze gefirnißt werden (Bologna, Bibl. di Canonici Regolari di S. Salvatore, ms. 165: [11] S. 493 Nr. 214; ebenso [3]; [7] S. 596; [7 a] S. 135f.; s. auch O. Völckers a. a. O. [Sp. 222] S. 14). – Bei der anderen Art der Herstellung soll man dünn geschabtes Pergament nach dem Waschen aufspannen und – getrocknet – bemalen, dann mit Leinöl einreiben, um es transparent zu machen, und abermals trocknen lassen ([11] S. 493 Nr. 215; ebenso Johs. Coler, Oeconomia ruralis..., Mainz 1645, S. 722, der auch das Einfärben beschrieb).
2. Eine Rezeptur für das Präparieren von Leinwand für F. ist ebenfalls im sog. Bologneser Ms. erhalten: ein dichtes Leinentuch soll aufgespannt und mit einer Mischung aus Eiweiß und Gummiwasser getränkt, getrocknet, dann bemalt, erneut getrocknet, mit der selben Lösung behandelt sowie gefirnißt werden; auf diese Weise sähe die Leinwand aus „comme christi vetro“, d.h. Kristallglas [11, S. 493, Nr. 216]. Eine andere Mischung zum Tränken nennen Quellen des 18. Jh.: das angewärmte, aufgespannte Leinentuch soll mit einer Mischung aus Terpentin, weißem Wachs und Schaftalg bestrichen werden ([3] S. 256; [7] S. 595; [7 a] S. 134; s. auch O. Völckers a. a. O.).
F. aus Leinwand sind belegt durch den Kauf von Leinentüchern zum Verschließen der F.
E. 10. Jh. erbat Dekan Wigo für die Klosterkirche Feuchtwangen vom Augsburger Bischof Liutold Leinwand zum Verschließen der Fe. (Ant. Steichele, Das Bisthum Augsb...., 3. Bd., Augsb. 1872, S. 343; zu Vorgängen in Tegernsee E. 10. Jh. s. Sp. 223). 1305 wurde Leinwand „pour faire une fausse verriere de toile pour mettre une fenestre“ in Hesdin im Artois gekauft (Chrétien-César-Auguste Dehaisnes, Doc. et extraits divers concernant l’hist. de l’art dans la Flandre, l’Artois et le Hainaut avant le XVe s., Bd. 1, Lille 1886, S. 167, ferner S. 168). Noch im 15. und 16. Jh. sind Käufe von Leinwand für F. bezeugt, so 1413 für das Rathaus in St. Gallen (Kdm. Schweiz 37, St. Gallen 2 S. 233) und 1473 „für die ratsstuben“ in Freiburg i. Br. (Herm. Phleps, Alemann. Holzbauk., hg. und bearb. von Ernst Mick, Wiesb. 1967, S. 59). Am Konstanzer Rathaus wurden erst 1578 die letzten bis dahin „mit thuech“ verschlossenen Fe. durch Glas-Fe. ersetzt (Knoepfli Bd. 2 S. 384).
3. Papier konnte man auf verschiedene Weise als F. zurichten: man bestrich ungeleimtes Papier mit einer Mischung aus Mastix und Terpentin oder mit einem durch Zerkochen von Pergamentschnitzeln gewonnenen Leimwasser. Anschließend konnte das Papier gefirnißt oder geölt werden. Auch nur gewachstes Papier wurde verwendet ([7] S. 595f.; [7 a] S. 134). Gewachstes, aber auch leimbestrichenes, geöltes und mit Unschlitt eingestrichenes Papier nennt Le Vieil [6 a] S. 108ff.; ebd. auch Beschreibung, wie das Papier auf die Fe.rahmen zu kleben sei.
Der Gebrauch von Papier als F. scheint sich regional bis ins 19. Jh. erhalten zu haben.
1574 beschwerte sich in Meran der Schulmeister über seine Fe. von Papier; der Rat beschloß, Glas-Fe. machen zu lassen (P. Coelestin Stampfer, Gesch. von M. ..., Innsbr. 1889, S. 99). 1597/98 hatten die Fe. der Domschule von Rouen Papier-F. (Hautecoeur Bd. 21 S. 53). 1640 wurden für „chambre et cabinet“ des Königs und des Monseigneur de Noyers im Schloß Fontainebleau mit dem Glaser Claude Tisserant Fe.flügel abgerechnet aus „huict grandes pieces carrées neufves de verre de France, avec quarante feuilles de papier de cotton, le tout recollé, huillé et reposé“, und aus „trois grandes pièces carrées neufves de verre de France avec quattre feuilles de pappier, le tout huillée et reposé“ (Eugène Müntz und Emile Molinier, Le château de F. au XVIIe s., Mém. de la Soc. de l’hist. de Paris et de l’Ile de France 12, 1885, S. 32f.); ob es sich um Vor-Fe. handelte, war nicht zu ermitteln (zu Vor-Fe. s. Sp. 249; vgl. [2] 1. T. S. 227; hier auch Papier-Fe. für Nebenräume genannt). Mit „papier collé et huillé“ ausgerüstete Vor-Fe. gab es im 18. Jh. am Schloß von Versailles für die großen Appartements, die Gänge und mehrere der Zimmer (Charles Ant. Jombert, Archit. moderne..., Paris 1764, Bd. 1 S. 435). Goethe notierte auf der Italienreise 1786 in Torbole, daß „die Zimmer keine Fenster, sondern Oelpapierne Rahmen“ hätten, aber „es ist doch köstlich drinne seyn“ (Werke III, 1 S. 183; vgl. ebd. I, 30 S. 41). Krünitz schrieb im selben Jahr, Fe. aus Papier seien in Italien „so stark in Gebrauche“, „daß man selbige auch in theils herzoglichen Pallästen“ anträfe [7, S. 596], und M. Ph. Merrifield merkte noch 1849 an, daß Papier-Fe. in Italien reichlich zu finden seien [11, Bd. 1 S. LXXXI].
Papier als F. war für Räume erwünscht, in denen man blendungsfreien Lichtes bedurfte: in Werkstätten von Kupferstechern und Malern, auch in den Seidenmanufakturen; außerdem waren sie nützlich, um Herein- und Hinausschauen zu verhindern, z. B. in Studierzimmern und in Klosterräumen ([6 a] S. 109; vgl. auch Blondel d. J., Archit., Bd. 1 [1752] S. 168).
III. Fenstertransennen
Fe.transennen sind in die Fe.lichte gesetzte, feststehende Stein-, Stuck- oder Metallplatten oder Holzbretter, durchbrochen in regelmäßigem Muster. Sie wurden unmittelbar in die Fe.laibung eingemauert oder eingeputzt. Aussetzen der Durchbrechungen mit lichtdurchlässigem Material ist für Stucktransennen mehrfach nachgewiesen, für Transennen aus anderem Material nur vereinzelt genannt.
Nur für die Antike nachgewiesen sind Fe.transennen aus Ton (R. Herbig, Mitt. des Dt. Archäol. Inst., Röm. Abt. 44, 1929, S. 288; R. Günter a. a. O. [Sp. 222] S. 80).
Die Verwendung von Fe.transennen aus Stein und Stuck läßt sich bis in die Antike zurückverfolgen (R. Günter a. a. O.). Vor allem im Mittelmeergebiet war sie vor Einführung der Bleiverglasung am Kirchenbau üblich. Nördlich der Alpen sind nur so wenige ma. Beispiele nachweisbar, daß keine Aussage über regionale und zeitliche Verbreitung möglich ist.
1. Fe.transennen aus Stein – bevorzugt Marmor oder Kalkstein – sind unreliefiert oder auf der Außenseite ornamentiert, z. B. mit Flechtwerk.
Aus frühchristlicher Zeit stammen Fe.transennen in Rom (Ferd. Mazzanti, Archivio stor. dell’arte, ser. II, 2, 1896, S. 42ff. m. Abb.; DACL Bd. 5 s. v. „Fenêtre“ Abb. 4331-4334; Venturi Bd. 1 Abb. 412f.).
Beispiele aus vorromanischer Zeit gibt es mehrfach in Mittel- und Norditalien: Grado, Dom, 6. oder 8. Jh.? (Raffaele Cananeo, L’archit. in Italia dal sec. VI al mille circa, Ven. 1888, Abb. 13); Grado, Baptisterium, 5./7. Jh. [29, Taf. 25,1]; Mus. naz. in Ravenna, zwei Fragmente, 679. Jh. ? (H. G. Franz, Forschgn. und Fortschritte 29, 1955, S. 306ff., Abb. 2, 10); Baptisterium in Albenga, mehrere F.transennen (die jüngste nicht älter als A. 9. Jh.: Paolo Verzone, L’arte preromanica in Liguria..., Turin [1945], S. 17ff. Nr. 2-11, Taf. 7-13; [29] Taf. 26,1f.). In Süditalien waren Fe.transennen aus Stein wohl bis ins 12. Jh. hinein gebräuchlich (Beispiele ebd. S. 75-78, Abb. 1-3, Taf. 29f.; [32] S. 110 Abb. 27). – In Rom fanden sich Reste romanischer Fe.transennen an S.M. in Cosmedin (Giov. Bapt. Giovenale, La basilica di S.M. in C., Rom 1927 [Monografie sulle chiese di Roma, 2], S. 320, Abb. 41) und an S. Lorenzo fuori le mura (ins 11. Jh. datiert von [12] S. 206, der von Bleibändern zur Befestigung von Glasscheiben berichtet; ins 13. Jh. datiert von Ant. Muñoz, La basilica di S.L. f.l.m., Rom [1944], Abb. S. 49). Die reiche Ornamentik der Fe.transennen an S. Marco in Venedig, 13. Jh. (?), ist wohl von östlichem Einfluß geprägt ([29] Taf. 31,1; Demus, S. Marco, S. 104, Abb. 88; Pierre Gascar, S. Marco, o. O. 1964, Abb. 34-37).
Einige französische und englische sowie hochma. deutsche Beispiele belegen die Verwendung steinerner Fe.transennen auch außerhalb des Mittelmeerraumes.
In Frankreich sind Beispiele in Burgund und im SW nachgewiesen: St-Bénigne in Dijon, 6. oder 9. Jh. ? (Wilh. Schlink, St-B. in D., Bln. 1978 [Frankfurter Forschgn. zur Archit.gesch., 5], S. 32, 45, Abb. 20); Kirche in Fenioux, Charente-Maritime, 10./A. 11. Jh. ([12] S. 60, Abb. 1; [13] Bd. 5 S. 370f., Abb. 7; in den Öffnungen soll man Reste eines Alabasterabschlusses gefunden haben: Antichità viva 11, 1972, Nr. 3, S. 33); zwei weitere Beispiele bei Enlart, Manuel, Bd. 1,1 S. 335.
Im deutschen Sprachraum sind Steintransennen selten. In der Nachfolge französischer zisterziensischer Beispiele steht eine Transenne in Otterberg, 1. V. 13. Jh. (Kdm. Bayern, Pfalz 9 S. 360, Abb. 264, 283). In einem großen Rund-Fe. sitzt eine Flechtwerktransenne am W-Bau von St. Stephan in Wien, um 1258 (Bildhdb. Österr., Wien, Bild 8; zu anderen Fe.transennen in Rund-Fe. s. Sp. 79f.). Die Mehrzahl der meist relativ kleinformatigen und unreliefierten Beispiele fand sich im Mosel-, Mittelrhein- und Maingebiet sowie in Thüringen/Sachsen: Pfarrkirche in Edingen Krs. Trier, M. 12. Jh. (Kdm. Rheinprov. 15, 2 S. 88f., Abb. 43); Groß-Wintersheim, wohl 13. Jh. (Ernst Emmerling, Heimat-Jb. Lkrs. Bingen 8, 1974, S. 35f.); kath. Pfarrkirche in Schwabenheim a. d. Selz (Kdm. Hessen, Prov. Rheinhessen Krs. Bingen Abb. 453); prot. Pfarrkirche Nußdorf Krs. Landau (Kdm. Bayern, Pfalz 2 Abb. 184); Pfarrkirche in Herrnsheim, E. 12. Jh. (ebd. Ufr. 2 Abb. 90); Kirche in Mainbullau (ebd. 18 Abb. 169). Zwei kleine Fe.transennen wies Ludw. Puttrich nach an der ehem. Stiftskirche St. Peter, Petersberg, Bez. Halle, 12. Jh. (Dkm. der Bauk. des MA in Sachsen [Abt. 3], Systemat. Darst. der Entwicklung der Bauk. in den obersächs. Ländern ..., Lpz. 1852, Taf. 9 Abb. 41f.).
Im 19. Jh. wurden Fe.transennen in historisierender Architektur wieder vereinzelt verwendet. Schinkel entwarf für die Klause bei Kastel F., die er beschrieb als „Steinplatten..., welche von der inneren Seite mit gefärbten Gläsern ausgesetzt“ werden sollten (Eva Brües, Die Rheinlande, Bln. 1968 [Schinkelwerk], S. 183, Abb. 131; Ausführung 1835: Kdm. Rheinprov. 15,3 Abb. 90).
2. Fe.transennen aus Stuck oder Metall sind in Europa bislang nur im Mittelmeergebiet gefunden worden.
Stucktransennen an frühma. Kirchen Roms sind gegossen, und zwischen die Platten ist Marienglas eingesetzt (A. Muñoz, Il restauro della basilica di S. Giorgio al Velabro in Roma, Rom 1926, S. 26f., Abb. 39; ders., La basilica di S. Sabina in Roma, Mail. und Rom [1919], S. 27-30, Taf. 21; Bruno Maria Apollonj Ghetti, S. Prassede, Rom 1961 [Le chiese di Roma ill., 66], S. 42 Abb. 17; [38] S. 40, Abb. 2-6). Aus dem übrigen Italien sind nur wenige Beispiele bekannt ([29] Taf. 26,3 und 4; Ant. Salinas, in: Centenario della nascità di Michele Amari, Bd. 2, Palermo 1910, S. 495-507; s. auch Lehmann-Brockhaus, Schriftquellen, Nr. 2279 und 2284, sowie [32] S. 110). – Eine Bronzetransenne, 6. Jh., kommt aus S. Apollinare in Classe bei Ravenna (Giovanna Bermond Montanari, Mus. naz. di R., Rav. 1969, Abb. 18). – Bleitransennen der Dome von Monreale und Palermo wurden erst 1658 und 1659 gegen Glas-Fe. ausgetauscht (A. Salinas a. a. O. S. 495-498 mit weiteren Beispielen).
3. Fe.transennen aus Holz waren nur in Mittel- und Westeuropa nachzuweisen.
Holztransenne war vermutlich der „multiforatilis asser“ in York, von dem William von Malmesbury berichtet (vor 2. H. 7. Jh.; Louis Francis Salzman, Building in England down to 1540, Oxf. 1952, S. 173 und 356). – Erhaltene Beispiele sind außerordentlich selten (Abb. 1).
IV. Halterung des Fensterabschlusses
A. Allgemein
Nur Glastafeln, Alabaster- und Marmorscheiben eignen sich unmittelbar zum Verschluß von Fe.öffnungen. Sie wurden beim Aufführen des Rohbaus eingemauert oder nachträglich in einen Falz bzw. gegen einen gemauerten Anschlag gesetzt, die Glasscheiben in Mörtel gebettet.
Häufig erfolgte die Anbringung mit Hilfe von (unterteilten) Fe.rahmen oder Armierungen; für alle Abschlüsse aus einem anderen Material als Glas und Stein sowie für große Fe.öffnungen sind solche Konstruktionen unabdingbar. Diese sind aus Holz oder Eisen; Fe.rahmen aus anderen Metallen hatten nur geringe und zeitlich begrenzt Bedeutung.
B. Fensterrahmen aus Holz
Der Fe.rahmen aus Holz (Fe.stock, Fe.futter, Futterrahmen, Blindrahmen, Fe.rahm [Pl. -rähme]) faßt den lichtdurchlässigen Abschluß allseitig ein. Durch Pfosten (Setzhölzer) kann die Fe.lichte senkrecht, durch Querhölzer (Kämpferhölzer, Loshölzer, Querstücke) waagrecht unterteilt sein; häufig ist beides zum festen Fe.kreuz verbunden (Kreuzstock).
Pfosten und Querholz sind mit dem Fe.rahmen fest verbunden. Doch gibt es hierin in der Neuzeit Ausnahmen: gelegentlich ist das Querholz nur eingeklinkt und kann herausgenommen werden (1752 dat. Wohnhaus in Bayreuth, Fe. der Seitenfront: [44]; öfters kommt das vor beim Winter-Fe. von Doppel-Fe. des 19. Jh.); manchenorts sind die Kreuze von Kreuzstock-Fe. herausnehmbar (z. B. bei Hamburger Fe.: [36] S. 38).
Die Fe.rahmen wurden beim Aufführen des Baues eingemauert oder nach Abschluß des Rohbaus in die Fe.öffnungen eingesetzt, in deren Laibung dazu meist ein Falz oder Anschlag ausgebildet ist.
1. Frühchristliche Zeit.
Gemäß antiker Praxis wurde besonders bei großen Fe. der lichtdurchlässige Abschluß mittels Holzrahmen angebracht.
Auf Holzrahmen läßt eine Textstelle bei Gregor von Tours schließen, die besagt, daß die Kirche des „vicus Iciodorensis“ (d. i. Yzeures-sur-Creuze, Indre-et-Loire) „ex more“ Glas-Fe. in Holzrahmen besaß [28, S. 5]. Reste zweier hölzerner Fe.rahmen, vor 550 (?), wurden 1899/1900 in S. Apollinare in Classe bei Ravenna gefunden (Hdb. der Archit. II, 4,4 S. 146, Abb. 237; Deichmann, Ravenna, Bd. 2,2 S. 39f., Abb. 115f., läßt die Frage offen, ob die Fe.rahmen spätantik oder frühma. seien). Sie bestanden aus relativ schmalen Rahmenhölzern und Zwischenhölzern gleicher Stärke, die die große Rundbogenöffnung dreimal senkrecht und mehrmals waagrecht in hochrechteckige Felder teilten. Anscheinend waren die Rahmen in die fertig gemauerten Öffnungen eingesetzt worden. Der Befestigung des lichtdurchlässigen Abschlusses diente ein Falz, der jede Teilöffnung umzog und in dem der Abschluß mit einer Deckleiste fixiert war.
2. Fensterrahmen des 8.-13. Jh.
Hölzerne Fe.rahmen überwogen am Sakralbau bis weit ins 12. Jh. hinein (vgl. Taf. I). Am Profanbau gibt es Indizien für ihr Vorkommen.
Ein Drillings-Fe. im Obergeschoß des Verbindungsgangs zwischen Pfalzkapelle und Pfalz in Aachen, 9. Jh., hat Falze zur Aufnahme wohl hölzerner Fe.rahmen (RDK VII 1310f., 1259 Abb. 1); von diesem Fe. stammen Funde von Glimmer (s. Sp. 214). – Abdrücke eines Fe.rahmens fand man am sog. Romanischen Haus in Münstereifel, um 1170 (Hans Merian, Jb. der rhein. Dpfl. 26, 1966, S. 109-142, bes. S. 116f., Abb. 87).
In die fertig gemauerte Fe.öffnung eingesetzte Rahmen sind im deutschen Sprachgebiet nicht erhalten. Ihr Vorkommen ist jedoch aus Falzen, Putzanschlüssen und Dübeln zu erschließen.
An den Fe. der Einhardsbasilika in Steinbach i. O., vor 828, sitzt z. B. der Falz außen, am Grunde einer flachen Nische (RDK VII 1265f. Taf. II, 2; vgl. ebd. 1 a-c und 8). An den Rund-Fe. des W-Baus der Remigiuskirche in Büdingen-Großendorf, dendrochronolog. datiert 1047, läßt der Falz auf Anbringung runder Fe.rahmen von der Innenseite her schließen (Heinr. Walbe, Dt. K. und Dpfl. 1940-1941, S. 177, Abb. 163); die Rund-Fe. in der ehem. Benediktinerkirche Neustadt a.M., 1. H. 12. Jh., haben einen Falz an der Außenseite (Walter Boeckelmann, Die Stiftsk. zu N. a. M., Bln. 1965, S. 11, Abb. 18). In den Fe. der Klosterkirche Limburg a. d. H., 2. V. 11. Jh., saß der Fe.rahmen auf dem Grat zwischen äußerem und innerem Fe.trichter, von beiden Seiten mit starkem Putzauftrag eingespeist und von Eichenholzdübeln gehalten ([15] S. 71; vgl. RDK VII 1272).
Eingemauerte Fe.rahmen unterschiedlicher Konstruktion sind verschiedentlich erhalten, vor allem in später vermauerten Fe. Außerdem ist die Beschaffenheit von Fe.rahmen öfters aus Abdrücken in den erhaltenen Mauernuten zu erschließen.
Bei kleineren Fe. wurden oft Bohlen eingemauert, aus denen die Fe.lichte ausgesägt oder ausgestemmt war.
Bohlen mit einfachen, schlitzartigen Rundbogenöffnungen sind erhalten aus der Michaelskapelle bei St. Emmeram in Regensburg, um 1000 (Städt. Mus. Regensburg), in der Ägidiuskirche in Keferloh Krs. München, geweiht 1173 (Taf. I, 1; W. Haas, 25. Ber. des Bayer. LA. für Dpfl., 1966, S. 104-115), aus der ev. Kirche in Bissingen, um 1200 (Kdm. Baden-Württ. 1 S. 179 Abb. 108), und der Kirche in Jänickendorf Lkrs. Lebus, 1. H. 13. Jh. (Taf. I, 2; J. Kohte, Über die Verwendung hölzerner Fe.rahmen an roman. Kirchenbauten, Die Dpfl. 15, 1913, S. 94; s. auch [28] S. 17f.). Durch ein erhaltenes Beispiel ist belegt, daß man in einer Bohle auch mehrere Durchbrechungen ornamental anordnete, so daß eine Fe.transenne entstand (Abb. 1).
Bei größeren Fe.rahmen, die in der Regel aus mehreren Hölzern zusammengesetzt sind, diente als Holzverbindung, soweit beobachtet, fast ausschließlich die Verblattung, mit Holznägeln gehalten, nur selten die Verzapfung oder die Verdübelung. Die Innenkante der Rahmen ist dem Fe.umriß entsprechend geführt; an den in der Mauer steckenden Außenseiten sind die Hölzer oft in vollem Umriß belassen worden. Die Nuten greifen deshalb besonders in Höhe des Bogen seitlich oft tief in das Mauerwerk ein. An ihren Unregelmäßigkeiten ist gelegentlich abzulesen, daß die Rahmen recht roh gezimmert waren.
Bei Rundbogen-Fe. waren die Bogen meist aus einer querliegenden Bohle ausgesägt, von der im Scheitel oft nur ein geringer Rest stehen blieb, da für breite Bogen-Fe. die benötigte Breite nur aus sehr dicken Stämmen zu gewinnen war. Einen Ausweg aus solcher Schwierigkeit bot die Lösung, die man an einem Fe. im W-Bau des Doms in Minden, dendrochronologisch um 1068 datiert (Taf. I, 13; [37] S. 516), und an einem Obergaden-Fe. der ehem. Prämonstratenserkirche Steinfeld i. d. Eifel, Fe. wohl zwischen 1130 und 1140 eingebaut (Taf. I, 11; [26] S. 207f.), feststellte: der Bogen wurde aus zwei in Giebelform zusammengefügten Bohlen ausgearbeitet. Auch das Zusammenfügen des Bogens aus mehreren ausgesägten Teilstücken kommt vor (Busdorfkirche Paderborn, nach 1026 (Taf. I, 15; [37] S. 517).
Zusammengesetzte eingemauerte Fe.rahmen verwendete man nicht nur an Rundbogen-Fe. An Rund-Fe. der Stiftskirche Gandersheim, 1162-1168 ([22]: 10. Jh.; Taf. 1,3), und der ehem. Prämonstratenserinnenkirche in Lette Krs. Warendorf, 1. V. 13. Jh. (Taf. 1,4; [37] S. 513), sind die Öffnungen aus zusammengesetzten quadratischen Holzplatten von 70 cm Seitenlänge ausgeschnitten. In Lette besteht diese Platte aus zwei miteinander verdübelten Brettern, in Gandersheim ist die Holzfügung nicht beobachtet worden. Ein etwas größeres Rund-Fe. (83 cm Dm.) der Stiftskirche in Enger Krs. Herford, um 1200, hat als Fe.rahmen einen Ring aus fünf verblatteten Bohlenstücken (Taf. 1,16; [37] S. 509-512). Die Kreuz-Fe. in Hl. Kreuz in Trier, 2. H. 11. Jh., hatten Holzrahmen, deren Schenkel die Öffnung kreuzten und als Zargen auch die Steinkonstruktion mittrugen (Taf. 1,6; [25] S. 87).
Die Öffnungen größerer Fe. wurden durch Zwischenhölzer unterteilt.
Ein Querholz in der Mitte der Fe.lichte ist für die Obergaden-Fe. des Augsburger Doms, vor 1065, aus den erhaltenen Prophetenscheiben zu erschließen (Taf. 1,7; W. Haas, Jb. der bayer. Dpfl. 28, 1970-1971, S. 104f.; G. Frenzel und Gerda Hinkes, ebd. S. 85 Abb. 1). Zwei Querhölzer hatte ein Fe. im N-Seitenschiff des 1089 geweihten Konstanzer Münsters (Emil Reisser, Die frühe Baugesch. des Münsters zu Reichenau, Bln. 1960 [Forschgn. zur dt. Kg., 37], Abb. 262) und eines der Fe. der Busdorfkirche zu Paderborn (Taf. 1,15). Ein einfaches Fe.kreuz wurde an der kath. Pfarrkirche in Kirchberg bei Jülich, vor 1100, festgestellt (Taf. 1,8; [23] S. 4) und für das westl. Fe. der N-Seite der ehem. Pfarrkirche in Keyenberg Krs. Erkelenz, vor 1100, analog rekonstruiert (ebd. S. 3f.; Taf. 1,9); ein doppeltes Kreuz aus einem senkrechten und zwei waagrechten Hölzern fand sich an Hl. Kreuz in Trier, 2. H. 11. Jh. (Taf. 1,20; [25] S. 88). Eine komplizierte Teilung ist zu rekonstruieren für einen Fe.rahmen der Kirche in Albersloh Krs. Warendorf, M. 12. Jh., bei dem außer einem senkrechten Mittelholz und drei Querhölzern nach oben und unten je zwei Hölzer schräg, in der Art der Streben eines „Mannes“ im Fachwerk, eingesetzt waren (Taf. 1,10; [37] S. 505). Fe.bogen waren manchmal durch zwei Radialhölzer gedrittelt, wie dies Mörtelabdrücken an einem Fe. der O-Seite am S-Querhaus von St. Patrokli in Soest abzulesen ist (um 1000; ebd. S. 521, Abb. 340).
Zur Aufnahme eines lichtdurchlässigen Abschlusses ist oft ein Falz ausgestemmt, der rings um die Innenkante des Fe.rahmens läuft; doch kommen auch Rahmen ohne Falz vor. Manchmal finden sich Spuren vom Aufnageln eines Abschlusses.
Falze sind z. B. nachgewiesen an Rahmen vermauerter Fe. im Obergaden von St. Georg in Köln, geweiht 1067 [26, S. 205f., Abb. 208 a und b], und an der Pfarrkirche zu Oberbieber Krs. Neuwied, um 1200 (ebd. S. 208, Abb. 211). Nagellöcher auf der Außenseite des Rahmens haben z. B. die Fe.rahmen in Keferloh (s. Sp. 233).
An den Fe.rahmen wurden manchmal eiserne Stangen angebracht (meist nur noch aus Spuren zu erschließen), deren Zweck nicht mehr eindeutig erkennbar ist (vgl. RDK VII 1495).
Beispiele bieten Fe.rahmen der Pfarrkirche in Adenau (Taf. 1,18) und in Oberbieber [26, S. 208, Abb. 211], 3. Im Spät-MA und in der Neuzeit ist der hölzerne Fe.rahmen ein Element des Profanbaus; an Kirchenbauten sind die Konstruktionen des Rahmens von hier übernommen. Als Material wird unter den Harthölzern das Eichenholz bevorzugt verwendet (zu seinen Eigenschaften RDK IV 908), unter den Weichhölzern das Lärchenholz, das sich wenig wirft, und das harzreiche, daher schädlingsresistente Kiefernholz. Letzteres muß mit Ölfarbe gestrichen werden, da das Harz sonst von der Sonne ausgesogen wird; die anderen Hölzer erhalten Öllasur.
a. Hinsichtlich der Konstruktion unterscheidet man im Profanbau der Neuzeit drei Grundformen, für die im folgenden die Bezeichnungen Zargen-Fe., Blendrahmen-Fe. und Stock-Fe. gebraucht werden.
Diese Bezeichnungen sind begrifflich keineswegs scharf definiert; ihre Verwendung ist vielmehr von Autor zu Autor, von Landschaft zu Landschaft mit anderem Inhalt verknüpft, selbst von einer regional einheitlichen Benennung für ein und dieselbe Konstruktion kann keine Rede sein.
Beim Zargen-Fe. (Taf. 11,1 a-d) dient der Fe.rahmen, aus kräftigen Bohlen gefügt, als Leergerüst für die Fe.öffnung, wird also – in der Regel mit der Außenseite bündig – eingemauert (Drehflügel schlagen dann nach außen auf); die Bohle der Sohlbank und die Deckbohle können – gleich der Sohlbank und dem Fe.sturz der Fe.architektur (dazu RDK VII 1325 und 1326) – über die Fe.öffnung hinweg in das Mauerwerk auskragen. Ein „Anschlag“ für die Zarge im Mauerwerk ist selten und dann meist an die Innenseite gelegt. Die seitlichen Bohlen wurden im 19. Jh. mit der Innenkante der Mauer bündig gelegt, um eine größere Fe.lichte zu erhalten [21, S. 6, Abb. 10].
Wollte man gegen Zugluft abdichten, dann geschah dies – seit der Barockzeit – mit in eine Mauerrille gelegtem Werg (ebd. S. 6). Schutz vor eindringendem Regen konnte durch eine um das Fe. gelegte, die Zarge überlappende Leiste erreicht werden (Taf. II, 1 c, d; solche Leisten bildeten manchmal eine architektonische Rahmung des Fe., Rahmen aus Haustein imitierend: ebd. S. 7). Über der Deckzarge kann eine Bohle mit Wassernase sitzen, auch schräggesetzt als Schutzdach, das durch Profile eine waagrechte Fe.bekrönung bilden kann (vgl. Taf. II, 1 b).
Verbreitet ist das Zargen-Fe. insbesondere im Backsteinbau N- und NO-Deutschlands sowie in den Niederlanden. Der zeitliche Schwerpunkt des Vorkommens liegt im 16./17. Jh. ([21]; [27] S. 26).
Der aus Leisten gebildete Blendrahmen (Taf. II, 7 a-d und 9 a-c) ist in die vorweg gemauerte Fe.öffnung eingeschoben, in seiner Konstruktion also von deren Zustandekommen unabhängig. Er liegt bei Stein- und Putzbauten (bei ohnehin durch die Fe.nische geminderter Mauerstärke) in einem Anschlag und ist mit Bankeisen (Hefteisen) oder Steinschrauben in der Mauer befestigt. Beim Blockbau und beim Ständerbohlenbau kann der Blendrahmen stumpf in die Öffnung zwischen die Hölzer gesetzt sein, sofern nicht ein eigener Fenstererker vorhanden ist (vgl. RDK VII 1467-1474); im Fachwerkbau (RDK VI 938-992) sitzt der Blendrahmen häufig in einem Falz der Stiele und Riegel. Nach Möglichkeit legte man in der Neuzeit den Blendrahmen weit nach außen, um die Mauerstärke anderweitig nutzen zu können; sitzt der Blendrahmen mit der Außenseite des Fe. bündig, spricht man manchmal von „Scheinzargen-Fe.“ (z. B. [27] S. 26).
Zur Abdichtung gegen Zugluft wird dem Mauerwerk eine dünne Schicht von Haarkalkmörtel aufgezogen und der Blendrahmen dann angepreßt (Gustav Adolf Breymann, Allg. Bau-Constructions-Lehre..., 2. Bd., bearb. von Otto Warth, Lpz. 61900, S. 323). Zur Abdeckung der gemauerten Fe.bank wird ein Latteibrett in eine Nut im unteren Blendrahmenschenkel eingeschoben.
Der Blendrahmen gilt in der Literatur manchmal als Weiterentwicklung des in die Fe.öffnung fest eingesetzten Ladens, dessen kleine, lichtdurchlässige Öffnung in einen eigenen Rahmen gesetzt zum Drehflügel geworden sein soll [27, S. 12f.]; doch ermangelt es hierfür ausreichend abgesicherter Belege.
Im 16. Jh. gab es in den Niederlanden und am Niederrhein Blendrahmen, die gegen eine in die Fe.öffnung gesetzte Zargen-Konstruktion gesetzt wurden ([16] Fig. 11; [27] S. 26, Abb. 10). Vom 18. Jh. an ist das Blendrahmen-Fe. allgemein üblich und setzte sich auch in N-Deutschland durch, wobei vielenorts die Zargenkonstruktionen der älteren (Schiebe-)Fe. belassen, aber Blendrahmen an sie angeschlagen wurden (Potsdamer Beispiele nennt [34] S. 413, Abb. 265).
Für das Stock-Fe. (Taf. II, 2 a-c und 4 a-c) verwendete man Kanthölzer (Stollen; keine Bohlen oder Leisten). Der Stock kann, gleich der Zarge, eingemauert oder in die Fe.öffnung eingeschoben sein, in letzterem Fall frei in der Öffnung stehen (Blockrahmen), gegen einen Anschlag oder in einen Putzfalz gesetzt sein, auch – vor allem beim Holzbau – in einer Nut liegen.
Die bei Wacker [27] S. 26ff. dargelegte Ableitung des Stock-Fe. aus dem Holzbau ist Hypothese. Ob man zu historisch relevanten Aussagen über Entstehung und Entwicklung des Stock-Fe. gelangen kann, scheint derzeit zweifelhaft; auch Aussagen über die Verbreitung sind noch nicht möglich.
b. Für die Unterteilung des Fe.rahmens gibt es eine Vielzahl von Ursachen: von einer gewissen Fe.größe an zwangen Stabilitätsgründe zur Unterteilung, eine andere Ursache ist das Anbringen von Fe.flügeln (sowohl Drehflügeln wie Schiebe-Fe.), auch von Lüftungsflügeln in unbeweglichen F., eine weitere die vorgegebene Scheibengröße einer Verglasung.
Der (die) Pfosten ist (sind) bei Zargen-Fe. und bei Stock-Fe. entweder mit den Rahmenhölzern zusammen eingezapft oder nachträglich in deren Anschlag eingesetzt und vernagelt (zu solchen Zargen-Fe. [21] S. 10). Die Gestaltung des Pfostens ist bei Zargen-Fe. oft sehr reich, bei Stock-Fe. ist der Pfosten bestenfalls profiliert. Bei Blendrahmen-Fe. kommen in der Neuzeit keine Pfosten vor (Kreuzstöcke ausgenommen).
Die Pfosten zeigen oft gotisches oder gotisierendes, maßwerkähnliches Profil, oder sie sind bereichert mit Säulchen oder Balustern auf mit Ornament oder Figuren besetzten Basen in Analogie zu Fe.pfosten im Hausteinbau (zu diesen RDK VII 1316f. und 1348ff.) oder nach Vorlageblättern für diese (Beispiele bei Zargen-Fe.: Taf. II, 1 a-c; [21] Taf. IIf.). Die solchermaßen gestaltete Seite liegt auf der Gegenseite des Falzes für den Anschlag der Fe.flügel, bei nach außen aufgehenden also an der dem Zimmer zugekehrten Seite des Fe. Die Seitenwangen der Zarge sind oft gleichartig ausgebildet oder es ist ihnen ein entsprechender „Halbpfosten“ vorgelegt (Taf. II, 1 d; insgesamt, auch zum Bautechnischen: ebd. S. 17ff.).
Das Querholz ist (außer bei Schiebe-Fe., wenn es eine Nut aufnimmt) in der Regel schwächer ausgebildet als der Pfosten und, wenn überhaupt, dann durch Profilierung oder einfachstes Ornament bereichert (Beispiele bei [34] Abb. 264; [41] Abb. 54). Ausnahmsweise gibt es auch kurvierte Querhölzer (nach oben kurviert bei einem Kölner Wohnhaus von 1707: H. Vogts a. a. O. [Sp. 224] S. 284, Abb. 181; nach außen, entsprechend der Kurvierung des Bauteils, bei einem Nürnberger Chörlein vom E. 17. Jh.: Fritz Traugott Schulz, Nürnberger Bürgerhäuser..., Lpz. und Wien 1933, Bd. 1,2 Abb. 975).
Um herablaufendes Regenwasser abzuweisen, trägt, erweislich seit dem 18. Jh., das Querholz eine Wassernase (Jacques Franç. Blondel, De la distribution des maisons de plaisance ..., Bd. 2, Paris 1738, Taf. 97, P; [41] Abb. 54,4).
Bei Reihen- und Zwillings-Fe. des 15.-17. Jh. ist das Querholz oft einzige Fe.teilung (Abb. 4 und Taf. II, 4 a und b). Die E. 17. Jh. in Frankreich häufige Teilung der Fe.lichte durch ein oft sehr hoch sitzendes Querholz wurde zu Beginn des 18. Jh. vor allem im Rheinland übernommen (so [41] S. 62ff. unter der Rubrizierung Fe. mit Kreuzstock). – Schließen die Fe. mit Rundbogen, sitzt das Querholz in Kämpferhöhe; bei anderen Bogenschlüssen ist das Querholz oft in jener Höhe angebracht, an der ein Rundbogen mit gleichem Scheitelpunkt ansetzen würde (Beispiele ebd. S. 29f. mit Anm. 142). Am einfachen Bürgerhaus scheint sich die Teilung großer Fe. allein durch das Querholz erst im 19. Jh. durchgesetzt zu haben.
Kreuzstock-Fe. mit Drehflügeln (manchmal nur in den unteren Teillichten) sind seit der 2. H. 15. Jh. auf Bildern wiedergegeben (Mich. Pacher, Laurentiusaltar, um 1460/65: Nicolò Rasmo, M. P., Mchn. 1969, Abb. 14-16 [Schwarz-Weiß-Abb.]). Über regionale und zeitliche Häufigkeit läßt sich derzeit nichts aussagen. In Bauhandbüchern des 19. Jh. sind Kreuzstock-Fe. nach wie vor beschrieben (z. B. bei [8] 2. T. S. 462; Joh. Konr. Gernrath, Abh. der Bauwiss., 1. Bd., Brünn 1825, S. 124; [9] S. 59-62, Taf. I); wieweit sie nach 1800 noch in der Praxis verwendet wurden, ließ sich nicht feststellen.
Die ältere Form des Kreuzstock-Fe. ist möglicherweise die mit lateinischem Kreuz (Taf. II, 2 a und 6 a).
Bei ihr sind – analog zu ma. Fe. mit Steinteilung – die oberen Teilöffnungen annähernd quadratisch oder leicht hochrechteckig. Beispiele reichen von spätgotischer Zeit bis ins 18. Jh.: Obergeschoß-Fe. des Romanischen Hauses in Münstereifel, spätgotisch (H. Merian a. a. O. [Sp. 232] S. 128, Abb. 101); Schloß Lustheim in Schleißheim, 1684-1688 von Enrico Zuccalli [44]. Noch E. 18. Jh. scheint die Form üblich gewesen zu sein (Taf. II, 9 a; vgl. Lor. Dan. Suckow, Erste Gründe der bürgerl. Bauk. ..., Jena 41798 [Ndr. Lpz. 1979], S. 35).
Kreuzstöcke, deren Querholz etwas über halber Fe.höhe sitzt, gibt es vielleicht vom 17. Jh. an (Pal. Czernin in Prag, beg. 1669 von Franc. Caratti: [14] Taf. <3>f.; Taf. II, 6 a).
Gleich häufig wie das Kreuzstock-Fe. mit lateinischem Kreuz und regional vielleicht sogar bevorzugt war jenes Kreuzstock-Fe., bei dem das Querholz auf halber Höhe der Fe.öffnung sitzt (Beispiele Taf. II, 7 a und b; RDK VII 1330 Abb. 58 [F. um 1780], 1430 Abb. 112).
Bei hohen Fe. insbesondere im Schloß- und Kirchenbau verwendete man auch zwei Querhölzer (Doppelkreuzstock). Durch sie wurde die Fe.höhe gedrittelt (diese Teilung ist bereits für die 2. H. 15. Jh. belegt, vgl. Verkündigungsbild des Sterzinger Altars, 1456-1459 von Hans Multscher: N. Rasmo, Der Multscher Altar in St., Bozen 1963, Taf. 57). Doch gibt es auch andere Teilungen der Fe.höhe.
Eine Teilung, bei der das untere Querholz auf halber Höhe sitzt, das obere die verbleibende Fe.hälfte mittig teilt, ist im franz. Schloßbau des 17. Jh. häufig (Beispiel Maisons, 1642-1651 von Franç. Mansart: Allan Braham und Peter Smith, F. M., Ld. 1973 [Stud. in archit., 13], Taf.bd. Taf. 207 und 211f.); manchmal sitzt das untere Querholz auch tiefer, und das obere teilt die Resthöhe mittig (Schloß in Vaux-le-Vicomte, Fe. von 1658-1659: Jean Cordey, V.-le-V., Paris 1924, S. 40 und 207, Taf. 6 und 24). – Im deutschen Sprachgebiet kommen beide Teilungsarten im 18. Jh. vor; Wiener Beispiele bietet [14] Taf. <36> (Hofbibliothek, voll. 1735) und <47>f. (Altes Rathaus, nach 1699), auch an Rundbogen-Fe. (Schloß Schönbrunn, Umbau 1744-1749 [?]: ebd. Taf. <50>). Bildliche, mehr oder minder zeitgenössische Wiedergaben von Bauten des 16./17. Jh. zeigen auch bei hohen Fe. mit Doppelkreuzstock zusätzlich zu den Querhölzern weitere im untersten Teil des Fe. mit „Schalgsfensterlein“ (zu diesen Sp. 221; Ansicht des „Goldenen Saals“ in Augsburg von 1657: Ausst.kat. „Welt im Umbruch“, Augsb. 1980, Bd. 1 S. 307).
Bevorzugt scheint, zumindest im deutschen Sprachgebiet, jedoch die Drittelung der Fe.höhe gewesen zu sein (Abb. 10): Innenansicht des 1569-1571 err. Antiquariums der Münchner Residenz von 1611 (ebd. S. 295); Wien, Pal. Trautson, erbaut um 1710-1712 [14, Taf. <20>f.]; weitere Beispiele bei [41] Abb. 23-26, 103-105.
Besonders hohe Fe. erhielten drei oder mehr Querhölzer.
Als Beispiel im Profanbau sei ein Treppenhaus-Fe. im Prager Palais Clam Gallas genannt, beg. 1713 von Joh. Emanuel Fischer von Erlach (Friedr. Ohmann, Archit. und Kgwb. der Barockzeit..., Wien 1910-1912, 1. Ser., Taf. 32). Beispiele des 18. Jh. im Kirchenbau bieten Günther Grundmann, Der ev. Kirchenbau in Schlesien, Ffm. 1970 (Bau- und Kdm. Osten, R. C Bd. 4), passim; Alfr. Burgheim, Der Kirchenbau des 18. Jh. im Nordelbischen, Hbg. 1915, S. 25 und 67, Abb. 64f., 71, 126.
Eine „reduzierte“ Form des Kreuzstockes hat nur im oberen Teil der Fe.öffnung, über dem Querholz, ein Setzholz; der untere Teil der Öffnung ist von zwei aneinanderschlagenden Drehflügeln eingenommen, das Querholz vielfach stärker ausgebildet als das Setzholz.
Fe.rahmen dieser Art gibt es mit Sicherheit vom E. 17. Jh. an (Stadthaus Enkhuizen, 1688: Taf. II, 3 a-d; H. Janse, Vensters met openslaande ramen in de tweede helft van de 17de eeuw, Bull. Oudheidk. Bond 77, 1978, S. 170-176; Bischöfl. Schloß in Straßburg, 1728-1741 nach Entw. von Rob. de Cotte: [14] Taf. <8>) und noch im 19. Jh. (Potsdam, Charlottenhof, Umbau 1826 durch K. F. Schinkel: Ausst.kat. „K. F. Sch.“, Hamburg 1982, Kat.nr. 15.14 mit Abb.; [9] S. 33), auch bei Fe.rahmen mit zwei Querhölzern: Residenz Würzburg, um 1725-1744 [24, Taf.bd. Taf. 16, 21, 28f., 39].
C.Fensterrahmen aus Metall
1. Fe.rahmen aus Eisen, vor dem 18. Jh. selten, wurden erst seit der Verwendung von industriell gefertigten Gußeisenrahmen oder von Walzprofilen im 19. Jh. gebräuchlich.
An einem Fe. des Granusturms in Aachen, E. 8. Jh., ist ein Flacheisenrahmen mit eisernem Blendrahmen erhalten (Leo Hugot, Der Wohnbau Karls d. Gr. in der Kaiserpfalz zu A., Das Rhein. L.mus. Bonn 1969, H.
1, S. 9-11). Deutliche Spuren von einem Flacheisenrahmen konnten noch an einem 1057 beim Anbau der Emmeramskapelle zugesetzten Krypta-Fe. des Speyrer Doms, um 1030/40, festgestellt werden (Kdm. Rheinl-Pfalz 5 Textbd. S. 279 und 606). Ein Beispiel an einem spätma. Profanbau in Köln bietet Ostendorf [18, S. 206, Abb. 60-62]; der Rahmen saß in einer oberen Teillichte eines Kreuz-Fe. und hatte Flügel zum Öffnen (Ostendorfs Dat. ins 15. Jh. wohl zu früh, eher 16. Jh.). 1652 wurden für die Mühlfeldkirche in Bad Tölz zwei eiserne Fe.rahmen gekauft (Sigfr. Hofmann, Die M. zu U. L. F. in Bad T., Schongau 1954 [Heimatpfleger von Obb., Wiss. Veröffn., R. A H. 1], S. 2).
Die Anfertigung von Eisenrahmen für Kirchen-Fe. beschrieb im 18. Jh. Henry Louis Duhamel du Monceau, Die Schlösserk. ..., in: Schauplatz, Bd. 9, Lpz. und Königsberg 1769, S. 169ff. Im 18. Jh. kommen auf Rahmen gearbeitete Armierungen bei Kirchenbauten häufiger vor; hier wurde der Rahmen in die Laibung eingeputzt. Zumal Rundbogen- und Oval-Fe. haben öfters Rahmen (Abb. 11; RDK VII 1393 Abb. 100); bei Fe. bewegten Umrisses liegt die Verwendung von Rahmen a priori nahe (Wieskirche bei Steingaden, 1746-1754 von den Brüdern Zimmermann: [31] Bild 100; s. auch RDK VII 1401 Abb. 103).
Im 19. Jh. ließ die erwartete längere Lebensdauer von eisernen Fe.rahmen deren höhere Kosten nebensächlich erscheinen (J. P. Joendl, Die landwirthschaftl. Bauk., 2. T., Prag 1828, S. 688). An Kirchen-Fe. sollen solche Fe.rahmen außen angebracht werden, damit Regenwasser nicht einziehe (ebd.). Eiserne Fe.rahmen wurden auch für Schiebe-Fe. gebraucht (s. Sp. 247f.); Rahmen aus Gußeisen ermöglichten das Anbringen von Luftklappen (Bibliotheks- und Gymnasialgebäude in Hamburg: Allg. Bauztg. 4, 1839, S. 120).
2. Fe.rahmen aus Bronze sind in Deutschland vereinzelt erhalten – oder zu vermuten.
Am Aachener Münster gibt es ein Indiz, das auf solche Rahmen hindeutet: aus zwei Fe.bogen des Oktogons ist jeweils eine flache, 5 cm breite Nut ausgearbeitet (frdl. Mitt. L. Hugot †). Bei Rahmen aus Holz oder Stein hätte man wohl diese und nicht das Fe.gewände nachgearbeitet. Auch wären 5 cm breite Rahmen bei so großen Fe. aus diesen Materialien zu schwach; für Eisenrahmen aber ist die Nut zu breit. – Zur Fe.rose der Stadtkirche in Gadebusch s. Sp. 66.
3. Im 19. Jh. fertigte man auch Fe.rahmen aus Gußzink (vgl. Moritz Geiß, Zinkguß-Ornamente..., 9. H., Bln. 1844, Taf. III, 3; s. im übrigen auch Sp. 66).
4. Hohl gefertigte Fe.rahmen aus Messing erhielt die 1832-1835 nach Entwurf Schinkels erbaute Sternwarte in Berlin (Allg. Bauztg. 3,1838, S. 222: „Legierung des Zinkes mit Kupfer“).
D.Eisenarmierung
Sie war in der Regel nur Fe.teilung und Stützkonstruktion des Glasverschlusses; eiserne umlaufende Fe.rahmung war vor dem 18. Jh. selten.
1. MA.
Üblicherweise verwendete man für die Armierung geschmiedetes Eisen von flachrechteckigem Querschnitt und von einer Breite bis zu 8 cm. Wurden waagrechte und senkrechte Eisen angebracht, so verkröpfte man jene um die senkrechten, so daß alle Stäbe in eine Ebene zu liegen kamen. Manchmal wurden die Eisen auch schräg, in Bogen, Kreisen oder Pässen geführt und zeichneten so die Form der Glasscheiben vor.
Beispiele nennt [13] Bd. 1 s. v. „armature“ S. 464f., Fig. 3-6; ebd. Bd. 5 S. 387 Fig. 19: Ste-Chapelle in Paris. Als deutsche Beispiele seien die Fe. im W-Chor des Naumburger Doms genannt, nach M. 13. Jh. (Wentzel, Glasmal., Textabb. 18, Abb. 78-81).
Die Verankerung zumindest einzelner der Armierungsstäbe in der Laibung erfolgte bereits beim Aufmauern des Baus; brachte man Stäbe nachträglich an, wurden sie in Löcher gesetzt und mit Blei eingegossen. Die Eisen mußten in einer Ebene mit dem Steinfalz oder der Nut liegen, welche die Glasscheiben aufzunehmen hatten. Bei extrem breiten und hohen Fe. setzte man zur Sicherung gegen Winddruck auf der Innenseite zusätzliche Eisen, die von den Maßwerkstäben aus abgewinkelt an die Fe.laibung geführt sind (z. B. bei spätgot. Kirchen in Stralsund: Werner Burmeister, Norddt. Backsteindome, Bln. 21938, Abb. 116).
Die meist verbleiten Scheiben (s. Sp. 215ff.) entsprechen in der Breite den Maßwerkbahnen oder reichen zu senkrechten Armierungsstäben, in der Höhe von Sprosse zu Sprosse der Armierung. Die Breite der einzelnen Scheiben überstieg im 13. Jh. manchmal das Maß von 1 m, wurde später aber durchwegs auf weniger als 70 cm eingeschränkt. Das maximale Höhenmaß liegt in der Größenordnung von 1 m. Im 13. Jh. gab es annähernd quadratische Scheiben; später wurde das Hochrechteck die Regel, die nur durchbrochen wurde, wo sich die Verglasung einer anderen Form der Fe.öffnung anzupassen hatte, z. B. in der Maßwerkfüllung der Fe.bogen (hier sind Rundscheiben von ca. 80 cm Dm. die größten).
Der Stein hat zur Aufnahme der Scheiben entweder eine Nut von hochrechteckigem oder dreieckigem Querschnitt oder einen Falz. Die Nut ist in N-Deutschland gebräuchlich, der Falz in S-Deutschland. Falze und Nuten wurden ausgemörtelt; die Mörtelfuge hat jedoch mehr die Aufgabe einer Dichtung als die einer Halterung.
Den eigentlichen Halt erhielten die Scheiben durch die Befestigung an der Armierung und durch Windeisen (zu diesen Sp. 250f.). An den eisernen Sprossen sind für die Befestigung der Verglasung ösenförmig durchlochte eiserne Nocken angebracht, die in der Regel durch die Sprosse gesteckt und vernietet wurden. Die Scheiben wurden auf die Nocken gesetzt, eine nach dem Maß der Nocken gelochte eiserne Deckschiene wurde aufgesteckt und mit kleinen Eisenkeilen, die man durch die Nocken gesteckt hatte, befestigt (Abb. 2).
Zu beweglichen Flügeln innerhalb solcher Fe. s. Sp. 245.
Eiserne Fe.armierungen kamen seit dem 12. Jh. allgemein in Gebrauch und lösten, vor allem am Sakralbau, den hölzernen Fe.rahmen mehr und mehr ab. Die komplizierten spätromanischen Fe.formen (vgl. RDK VII 1277f. Taf. III) waren mit hölzernen Rahmen kaum mehr zu bewältigen; man darf annehmen, daß sie oft von vornherein mit Eisenarmierung versehen wurden. Dies gilt auch für die großen Rundbogen-Fe., wie sie außerhalb des Rheinlands üblich blieben, und für große Rund-Fe. und *Fensterrosen.
2. Neuzeit.
Die im MA entwickelte Art der Eisenarmierung blieb in der Neuzeit die übliche.
Da Einmauern und Einsetzen der Armierungen Aufgabe des Maurers ist, sind diese auf Baurisse häufig eingezeichnet, im Gegensatz zu F. aus Holz.
Bei kurvierter Führung des Bauteils, in dem das Fe. sitzt, kann die Armierung der Kurvierung folgen: St. Johann Nepomuk in München, beg. 1733 von den Brüdern Asam [31, Bild 72f.]. – Die waagrechten Eisen können unterschiedlich stark sein, die stärkeren dem Querholz hölzerner Fe.rahmen vergleichbar (Fe. der ehem. Klosterkirche Speinshart, Opf., 1691-1706; Klosterkirche Ottobeuren: Norb. Lieb, Benediktinerabteikirche O., Mchn. 21954, Abb. 56f.). Auf der Außenseite des F. können die waagrechten Eisen durch hochkant vorgesetzte Kanteisen verstärkt sein (St. Michael in München-Berg a. L., 1738-1751 von J. M. Fischer [47]).
Die Führung der Armiereisen kann der Fe.form entsprechen; manchmal bildete man mit den Eisen Ornamente (Abb. 11; zahlreiche Beispiele bei [31]; s. auch RDK VII 1363 Abb. 86, 1389 Abb. 98 a, 1401 Abb. 103). Weitere dekorative Elemente konnten hinzukommen: Vergoldung, dekorative Gestaltung der Kreuzungsstellen der Flacheisen.
Vergoldet wurden Wappen und Monogramme (z. B. bei den Fe. der Schönbornkapelle in Würzburg: Abb. 11; Walter Boll, Die Sch. zu W., Mchn. 1923, S. 49, 108 und 146). Schraubenköpfe sind auf der Außenseite des F. unterlegt mit blütenähnlichen Gebilden (so an Prager Kirchen, z. B. am Fassaden-Fe. von St. Johann Nepomuk auf dem Hradschin, 1720-1728 von Kilian Ignaz Dientzenhofer: Chrn. Norberg-Schulz, K. I. D. e il barocco boemo, Rom 1968, Abb. 84; weitere Beisp. ebd. Abb. 129, 133 und 156; Franz, Böhmen, Abb. 148 und 230). Anstelle einfacher Schraubenmuttern können Zierknäufe verwendet sein: ehem. Stiftskirche Dießen a.A., 1732-1739 von J. M. Fischer [47].
E. Fensterflügel
1. Drehflügel (Gewindeflügel) sind zusammengesetzt aus (profilierten) Holzleisten um den durchsichtigen oder durchscheinenden Abschluß des Fe.; sie sind am Fe.rahmen oder an der Mauer mittels Angeln bewegbar befestigt; zu Drehflügeln aus Eisen s. unten Sp. 247.
Große Drehflügel wurden je nach Scheibengröße durch eingezapfte Zwischenhölzer oder durch schmälere, auf Gehrung geschnittene Sprossen waagrecht, auch senkrecht unterteilt. Seit dem 17. Jh. (?) trägt das untere Rahmenholz einen Wasserschenkel (so jedenfalls [18] S. 192; vgl. auch Taf. II, 2 c; J. L. von Hildebrandt entwarf 1715 für Schloß Pommersfelden Fe.flügel mit Wasserschenkeln: P. Hugo Hantsch und Andr. Scherf unter Mitwirkung von Ant. Chroust [Bearb.], Quellen zur Gesch. des Barocks in Franken unter dem Einfluß des Hauses Schönborn, 1. T., 1. Halbbd., Augsb. 1931 [Veröff. der Ges. für fränk. Gesch., 8. R.: Quellen zur fränk. Kg., 1], S. 379). Besteht der Abschluß aus Glas, haben die Flügelhölzer bis um 1800 dafür eine eingestochene Nut (Taf. II, 4 c und d, 7 c und d); die mit Schlitzzapfen und Holznagel lneinandergefügten Leisten konnten zum Ersetzen zerbrochener Scheiben auseinandergenommen werden. Seit Beginn des 18. Jh. gibt es auch die einseitige Nut (Kittfalz; Taf. II, 6 b), in der die Scheibe durch Drahtstifte und Kitt festgehalten ist; Drehflügel dieser seit E. 18. Jh. vorherrschenden Art brauchen nicht zerlegt zu werden.
Ostendorf [18] S. 192 nennt Drehflügel mit Kittfalz aus dem MA und dem 16. Jh. in Dortmund und Soest; seine Angaben ließen sich nicht überprüfen.
Beim Zargen-Fe. sitzen die Drehflügel in der Regel an der Außenseite des Fe., beim Blendrahmen-Fe. an der Innenseite; beim Stock-Fe. können sie nach außen oder nach innen aufgehen.
Drehflügel haben vielerlei unterschiedliche Formen. Die häufigsten sind:
1) kleine Lüftungsflügel in einem sonst unbeweglichen Fe.
Bilder überliefern solche Flügel an Profanbauten seit dem 15. Jh. (Abb. 4; Albr. Bouts, Verkündigung an Maria, um 1480: RDK VI 428 Abb. 6 a). Gegeben haben dürfte es sie im Profanbau bis ins 18. Jh. Im Sakralbau sind eiserne Lüftungsflügel seit der 2. H. 14. Jh. bekannt (St. Sebald in Nürnberg: [43]).
2) Drehflügel in voller Höhe und Breite der Fe.öffnung, bei unterteilten Fe. der Teilöffnung Bildliche Darstellungen erweisen, daß Drehflügel dieser Art bei einfachen wie bei unterteilten Fe.öffnungen vorkommen; bei Haustein-Fe. schlugen sie direkt in einen Steinfalz (Abb. 5; aus Steinfalzen kann man jedoch nicht auf das einstige Vorhandensein von Drehflügeln schließen; denn ebensogut können hier Fe.läden angeschlagen haben). In der Neuzeit schlagen die Flügel am Fe.rahmen und an den teilenden Hölzern mit einem einfachen oder einem abgetreppten Falz an; erst seit dem späten 17. Jh. gibt es auch eine dem Wolfsrachen (dazu Sp. 246) vergleichbare Ausbildung des Falzes am Fe.rahmen und Flügel. Bei sonst fest verglasten einfachen Kreuzstock-Fe. kann der einzige Drehflügel am Mittelpfosten angeschlagen sein [42 a].
3) mehrere Drehflügel übereinander in einer hohen Fe.öffnung oder Teilöffnung Solche Fe. sind auf Tafelbildern des 15. Jh. wiedergegeben (Rogier van der Weyden, Lukasmadonna, nach 1456:
Friedländer, Netherl. Painting, Bd. 2 Taf. 118f.). Erhaltene Beispiele gibt es seit dem frühen 17. Jh. (Taf. II, 2 a; Schloß Lustheim in Schleißheim, 1684-1688: [44]).
4) ein großer Drehflügel mit einem kleinen als Lüftungsflügel (Abb. 12)
5) zwei gegeneinander schlagende Drehflügel bei Fe.öffnungen ohne Pfosten Die Ausrüstung des Fe. mit zwei solchen Drehflügeln kam wahrscheinlich im späteren 17. Jh. in Frankreich auf und setzte sich im 18. Jh. auch im deutschen Sprachgebiet nach und nach durch, zunächst im gehobenen Profanbau; im 19. Jh. herrschte sie bei weitem vor an Fe. mit und an Fe. ohne Losholz. An die Stelle des Anschlags der Flügel am Pfosten trat der Überschlag, der verschieden ausgebildet sein kann: als schräggeführter, ein- oder zweimal gebrochener Falz, als in französischer Architekturtheorie davon unterschiedener Karniesfalz und als sog. Wolfsrachen, bei dem der eine Flügel an der Schmalseite gekehlt ist, der andere ein sich darin einfügendes Rundprofil hat (Abb. 13; Aufmessungen bei [41] Abb. 53). An der Außenseite, oft auch an der Innenseite (dann meist einfacher gestaltet), ist in der Regel der Flügelleiste am Falz eine Profilleiste vorgeblendet, die den äußeren Ansatz des Falzes überlappt und das Eindringen von Regen und Schnee erschweren soll („Fe. mit aufgehendem Pfosten“).
Drehflügel gelten – trotz antiker Beispiele – als Erfindung des MA. Wann im MA sie aufgekommen sind, ist ungewiß. Aus dem frühen MA gibt es das Einzelbeispiel eines eisernen Drehflügels in Aachen (s. Sp. 241). Im Frankreich des 13. Jh. waren Drehflügel weit verbreitet (so Viollet-le-Duc [13] Bd. 5 S. 406ff., Fig. 33 und 37, mit Beispielen in Verdun und Reims; Ostendorf [18] S. 188 und 192 hält diese Angaben für nicht ausreichend gesichert). Die Annahme, man könne im deutschen Sprachgebiet spätestens vom 15. Jh. an allgemein mit Drehflügeln rechnen (ebd. S. 192), wird auch durch die bildlichen Darstellungen nahegelegt.
Diese erweisen ferner, daß bei mehrfenstrigen Räumen nicht unbedingt alle Fe. Drehflügel besessen haben müssen (vgl. Abb. 5).
Als Vorstufe des hölzernen Drehflügels gilt in der älteren Literatur der Schlagladen mit kleinen, verglasten oder mit durchscheinendem Material ausgesetzten Öffnungen; Vergrößerung dieser Lichtöffnung soll zum Drehflügel geführt haben (so [27] S. 11f.; zu Schlagläden mit Lichtöffnung s. auch RDK VII 1514f. und 1501 Abb. 1). Sicher datierbare Beispiele solcher Schlagläden reichen allerdings nur bis ins 15. Jh. zurück; ein Laden wie der am Stiftsgebäude von St. Peter in Fritzlar, um 1460/70, ist kein Beispiel für Rahmen und Füllung (wie dies bei der Ableitung des Drehflügels postuliert wurde; Abb. bei Alb. Nübel, Holzarbeiten..., Ffm. 1917, Bl. 39). Gegen diese Ableitung spricht auch der karol. eiserne Drehflügel in Aachen.
Drehflügel sind in den verschiedenen Regionen zu ganz unterschiedlichen Zeiten allgemein verbreitet (bei Angaben in der Literatur ist zu vermuten, daß mit den genannten Daten in der Regel die Einführung großer Drehflügel gemeint ist, nicht aber das Vorkommen kleiner Lüftungsflügel).
Fricke rechnet für Braunschweig beispielsweise mit einer Einführung nicht vor M. 16. Jh. [35, S. 124], Ostendorf für Köln und den Niederrhein um 1600 [18, S. 206], Griep für Goslar um die M. 18. Jh. [30, S. 110].
2. Bei Schiebe-Fe. werden die zum Öffnen bestimmten Flügel parallel zur Fe.fläche horizontal oder vertikal in einer Nut geschoben. Solche Fe. sind seit dem 15. Jh. nachweisbar (Pfarrhof in Seeon, Obb.; Hinweis W. Haas) und wurden bis ins 19. Jh. hinein verwendet. Es gibt verschiedene Konstruktionen, die offenbar zeitlich und regional unterschiedlich bevorzugt wurden.
a. Die unteren Teilflügel können seitlich in die Mauer (oder Holzverkleidung) geschoben werden.
Bei einem Fe. der Burg Reifenstein bei Sterzing, S-Tirol, um 1500, sitzen zwei Schiebeflügel unterhalb des in Zweidrittelhöhe liegenden Querholzes und stoßen ohne Mittelpfosten gegeneinander, geben also geöffnet die Fe.lichte ungeteilt frei ([18] S. 206, Abb. 72; vgl. auch Jos. Weingartner, Tiroler Burgenkde., Innsbr. und Mchn. 1950, S. 139, der solche Fe. als „Taschen-Fe.“ bezeichnet und ihr Vorkommen bis ins 17. Jh. annimmt). Ein vierflügliges Fe. mit Mittelpfosten, dessen obere und untere Flügel in die Mauer geschoben werden können, ist aus Scanfs, Kt. Graubünden, bekannt (RDK VII 1514 Abb. 8). Karl Friedr. Schinkel verwendete an der Berliner Bauakademie, 1831-1836, Schiebe-Fe. in den unteren äußeren Teilen der dreigeteilten Fe.; die eisernen Schiebeflügel haben Rollen, die in Eisenschienen laufen (Allg. Bauztg. 1, 1836, Textbd. S. 25, Taf.bd. Taf. V).
b. Ein Flügel kann horizontal auf der Fe.innenseite über einen feststehenden Teil der Verglasung geschoben werden.
In Diebold Schillings Luzerner Bilderchronik von 1513 sind solche Fe. wiedergegeben (Bl. 87 und 126; ed. Rob. Durrer und Paul Hilber, Genf 1932). Ostendorf überliefert vom 1531-1533 err. Anbau des Rathauses in Duderstadt ein Fe., bei dem zwischen dem oberen und dem sehr tief sitzenden unteren Querholz ein Flügel von halber Fe.breite über den feststehenden „Flügel“ geschoben werden kann ([18] S. 207, Abb. 70; s. auch Paul Lehmgrübner, Ma. Rathausbauten in Dtld., 1. T., Bln. 1905, S. 28; ebd. Taf. 19 und 27,1 ein ähnliches Fe. am 1512 beg. Rathaus von Alsfeld; sog. Schloß in Appenzell, 1563-1570: Bürgerhaus Schweiz, Bd. 23,1 Taf. 74-77). Besonders in SW-Deutschland, vielfach an Schwarzwaldhäusern scheinen solche oft kleinen Schiebe-Fe. bis ins 19. Jh. üblich gewesen zu sein ([42] S. 121f. mit älterer Lit.; Carl Schäfer, Die Holzarchit. Dtld. vom 14. bis 18. Jh., Bln. 1883-1888, Taf. 48, Haus bei Kempten von 1672). Über dem hochsitzenden Querholz war ein Schiebe-Fe. eingesetzt in Melkers Lkrs. Meiningen, Haus 29, wohl 18. Jh. (Kdm. Thüringen, Hzgt. Sachsen-Meiningen 1,1 S. 432 mit Abb.). Ein oberer und der diagonal darunterstehende Flügel sind beim seit A. 17. Jh. gebräuchlichen „Unterharzer Schiebe-Fe.“ beweglich (Griep [30] S. 110, Abb. 55 rechts oben, Taf. 42 a; ders., Das Bürgerhaus der Oberharzer Bergstädte, Tüb. 1975 [Dt. Bürgerhaus, 19], S. 194, 196, Abb. 108, Taf. 53 d).
Solche Schiebe-Fe. konnten auch in Drehflügeln sitzen (bevorzugt im 18. Jh.?: Abb. 8 a und b; Taf. II, 6 a).
c. Bei vertikal verschiebbaren Flügeln (Hebe-Fe.) wird üblicherweise der innen sitzende bewegliche Flügel über den feststehenden oberen Teil des Fe. mittels Hebehaken oder -griffen geschoben und mit Nägeln, Pflöcken, Stiften, in Kerben oder in einer Zahnleiste festgehalten oder mit Hilfe einer Seilaufhängung bewegt, die in einem im Fe.rahmen ausgesparten Kanal über Rollen läuft und Gegengewichte aus Eisen oder Blei trägt (Taf. II, 8 a und b; H. Janse, Vensters, Schiedam 1977, S. 57-61, Abb. 33f. und 39; [41] S. 75f.).
Auf Bl. 26 von Daniel Meyer, Architectura..., Ffm. 1609, ist ein dreiteiliges Reihen-Fe. wiedergegeben, dessen mittlerer Teil unten einen vertikal verschiebbaren Flügel zeigt und dessen seitliche Teile horizontal verschiebbare Flügel haben (Abb. 6; bei [41] Abb. 62 nach dem Datum der benutzten Ausg. 1664 zu spät angesetzt).
Seit dem 3. Dr. 17. Jh. wurden Schiebe-Fe. auch für große Fe. gebräuchlich; meist war der untere Flügel zum Hochschieben mittels Seilaufhängung eingerichtet („Engl. Fe.“, „Gewicht-Fe.“, „Aufzieh-Fe.“: Taf. II, 8 a und b). Diese Konstruktion ist wohl in England oder in den Niederlanden entstanden, ohne daß die Priorität eindeutig wäre (hierzu und für Beispiele H. Janse a. a. O. S. 57-61; [41] S. 73-85). – In Deutschland sind solche Schiebe-Fe. seit E. 17. Jh. zu belegen, ausgeführt vor allem in Berlin und Umgebung ([34] Textt. S. 411; [41] S. 88f. und 171-176; für den Eosanderbau des Schlosses in Berlin-Charlottenburg, 1702-1713, rekonstruiert [41] S. 173-176 Schiebe-Fe., deren oberer und unterer Teil verschiebbar war, so daß die ganze Fe.lichte geöffnet werden konnte). Doch sind auch im übrigen dt. Sprachgebiet große Schiebe-Fe. verbreitet, regional sogar das Normal-Fe. (zu Schloß Oranienstein bei Dietz a. d. Lahn, um 1707, und den Äußerungen bei Decker s. [41] S. 82f.; weitere Beispiele: Taf. II, 8 a und b; RDK III 210 Abb. 27; Chur, „Altes Gebäu“, um 1730: Bürgerhaus Schweiz Bd. 14 Taf. 43,4; Gartenhaus des Schlosses Venne, Westf., erbaut 1767 von Joh. Conr. Schlaun: Theod. Rensing, J. C. Sch., Mchn. und Bln. 21954, Abb. 16; für Winter-Fe. der Residenz Würzburg schlug B. Neumann 1730 Schiebe-Fe. vor [41] S. 123). H. G. Griep weist solche Fe. im Oberharz und in Goslar seit A. 18. Jh. nach und nennt sie „Oberharzer Schiebe-Fe.“ ([30] S. 110, Abb. 55; ders. a. a. O. [Sp. 248] S. 194-196, Abb. 91 und 108, Taf. 44 c, 45 c, 53, 80 e).
Kleine eiserne Lüftungsflügel in feststehenden F. mit Eisenarmierung gibt es an Sakralbauten; sie sind nach dem Prinzip der hölzernen vertikal verschiebbaren Schiebe-Fe. konstruiert (Beispiel die Oval-Fe. der Jesuitenkirche in Landshut, 1640-1644).
V. Winterfenster
Als Winter-Fe. (Doppel-Fe.) waren zwei verschiedene Systeme in Gebrauch, die als Vor-Fe. und als Kasten-Fe. bezeichnet werden. Als Vor-Fe. setzte man mit Beginn der kühlen Witterung einen Fe.rahmen in einen Anschlag an der Außenseite des Fe., befestigte ihn mit Haken am Rahmen des Permanent-Fe. (an Parterre-Fe. fixierte man ihn auch mit Vorreibern) und nahm ihn im Frühjahr wieder ab. Der Abschluß ist beim Vor-Fe. unbeweglich (höchstens kleine Schiebe-Fe. als Lüftungsflügel, s. Sp. 249). Beim Kasten-Fe. sitzen zwei Fe.rahmen in kurzem Abstand hintereinander in der Fe.lichte; die Fe.laibung zwischen ihnen ist oft verbrettert. Das der Fe.brüstung aufliegende Brett erhält eine flache Rinne zur Aufnahme von Schwitzwasser, das entweder in ein herausnehmbares Wasserkästchen unter dem Brett oder über ein Röhrchen durch einen Fe.rahmen abgeleitet wird (vor Ableiten nach außen wird immer wieder gewarnt, da das Wasser „doch am Ende an der Wand selbst herunterläuft“: Friedr. Chrn. Schmidt, Der bürgerl. Baumeister..., Gotha 1790, 1. T., S. 101f.; auch an einfachen Fe. gibt es Rinne und Ableitrohr: Taf. 11, 3 b und d).
Wann Winter-Fe. aufgekommen sind, ist nicht mit Sicherheit anzugeben. Das Vor-Fe. ist möglicherweise das ältere System.
Seine Verbreitung hängt vielleicht – zumindest in Frankreich – mit der von geöltem Papier als Fe.abschluß in der Neuzeit an Haupt-Fe. zusammen (dazu Sp. 226f.), oder man verwendete kein Blei beim Zusammensetzen der Scheiben, sondern Papier ([2] 1. T. S. 227; [41] S. 123). Im Januar 1711 wurden an der Abtei von Stift Zwettl, N.Ö., „die drei neuen wintertafelfenster eingemacht“ (Kdm. Österr. 29 S. 315 Nr. 352); ob es sich hier um Vor-Fe. oder (schon?) um Kasten-Fe. handelte, war nicht zu ermitteln. B. Neumann wollte an der Residenz Würzburg 1730 Vor-Fe. anbringen lassen, damit das Holz der neuen Permanent-Fe. besser trockne [41, S. 123]. Im 19. Jh. waren Vor-Fe. noch durchaus üblich (ein österr. Beispiel bei [39] S. 158 Abb. 3).
Kasten-Fe. sind in französischen Architekturtraktaten seit dem 2. Dr. 18. Jh. genannt (einige Belege bei [41] S. 123). Allgemeine Verbreitung fand das Kasten-Fe. zumindest regional erst im 19. Jh. (z. B. in Wien, vgl. [39] und A. F., Alte und neue Fe., Monatsschr. „Wiener Bauhütte“ 7, 1913, S. 164-169).
Doppel-Fe. als Schiebe-Fe. scheinen Ausnahme gewesen zu sein (Bauakademie in Berlin, s. Sp. 247f.).
VI. Windeisen
Um ein Durchbiegen der verbleiten Verglasung zu verhindern, wurden sog. Windeisen (Windstangen, Fe.eisen) benutzt: meist Rundstäbe von weniger als 1 cm Dm., selten Kanteisen von rechteckigem Querschnitt (Schmalseite am Glas). Sie wurden innen oder außen, aber auch beidseitig angebracht, dann – so [19] S. 185 – die inneren horizontal, die äußeren vertikal. Die Verbleiung befestigte man am Windeisen mit Hilfe angelöteter Bleibänder.
Windeisen liegen, vor allem bei hohen Fe., meist waagrecht. Bei Steinbauten wurden sie in die Steinpfosten eingelassen, bei hölzernen Fe.rahmen verkröpft auf das Holz gesetzt, bei Drehflügeln auf die Rahmenhölzer (Taf. II, 4 c). Bei armierten Fe. wurden senkrechte Windeisen mit breitgeschlagenen Enden unter die Deckschiene der Armiereisen geschoben (Abb. 2). Vereinzelt (?) wurden waagrechte und senkrechte Windeisen angebracht, z. B. an den hochgotischen Fe. der ehem. Zisterzienserkirche Altenberg, wo die waagrechten Windeisen um die durchgehenden senkrechten verkröpft sind (Abb. 3; s. auch [17] S. 20 mit ma. elsäss. Beispielen; als neuzeitliche Beispiele Abb. 6 und 7). Über die Verbreitung sich diagonal kreuzender Windeisen ließ sich kein klares Bild gewinnen (Jos. Heintz d. Ä. zeichnete solche auf dem Rathausentwurf von 1603 für Neuburg a. d. D.: Neuburger Kollektaneenbl. 124, 1971, Abb. 7).
Entsprechend den Formen der Verglasung gekrümmte Windeisen erwähnt [19] S. 185.
VII. Beschläge
Der Stabilisierung von Fe.rahmen und Fe.flügeln dienen metallene Bänder; Angeln, insbesondere Haspen (Kloben) erlauben, Drehflügel zu bewegen; Knäufe (meist eingeschlagen) bilden die Handhabe dazu und schützen die Flügel vor dem Schlagen gegen die Mauer der Fe.nische. Zu Fe.Verriegelung s. Sp. 203-213.
Hölzerne Drehflügel haben immer Beschläge; vor allem einfache Schiebeflügel sind oft ohne Beschläge ausgeführt worden ([42 a]; vgl. Abb. 8 a und b).
Die Bänder sind bei Drehflügeln in der Regel an jener Seite angebracht, an der im Fe.rahmen die Angelbänder oder Haspen sitzen. Es gibt, entsprechend der Plazierung, verschiedene Arten: das in die Ecken gesetzte Winkelband (Winkelhaken, Scheinhaken; Abb. 9 b und c), das einfache, das dreiarmige und das T-förmige Band („Schwalbenschwanz“: [4] S. 336, Taf. 37, G) auf den vertikalen oder horizontalen Hölzern von Fe.rahmen und Flügeln, bei kurvierten Hölzern z. B. von Rundbogen-Fe. auch an den Stoßstellen. Vor die Kreuzungsstelle von Pfosten und Querholz wird das Kreuzband (Kreuzblech) gesetzt (Abb. 9 c).
Bei Drehflügeln können die Winkelbänder mit den Hülsen für die Haspen in einem Stück gearbeitet sein (Abb. 9 a und 12; [8] 1. T. S. 478: „umgebogener und geschweifter Winkelhaken“); einfache Bänder können über die Rahmenhölzer überstehen, und ihr freies Ende bildet eine Ringöse für den Dorn der Haspe; auch kurze Querbänder mit Ringöse oder Hülse am Ende kommen vor (ebd.: „Kreuzband“).
Anstelle der Winkelbänder gebrauchte man auch Fischbänder, kurze, starke Bänder (Lappen), die so breit sind wie die Hülsen und die in das Holz eingestemmt sind. Fischbänder wurden in Frankreich mindestens seit E. 17. Jh., im dt. Sprachgebiet unter französ. Einfluß seit etwa 1715 verwendet (Schloß Schleißheim; Badenburg im Schloßpark von München-Nymphenburg: [44]). Allgemein verbreitet sind sie erst seit etwa 1820 (vgl. Aug. von Siccardsburg, Die Thür- und Fensterverschlüsse ..., hg. von J. Storck, G. Gugitz und F. Paulick, Wien 1876, S. VI; [10] S. 139; Abb. 13).
Allgemein zu Bändern: Mothes, Ill. Baulex., Bd. 1 S. 245-249.
In der Regel sind Bänder, Angeln und Knäufe aus Eisen; außerdem verwendete man Gußmetalle: Messing, Gelbguß, in Ausnahmefällen Bronze. Neben den einfachen Beschlägen gab es ornamentierte, beliebt besonders im gehobenen Profanbau.
Das Metall selbst kann ziseliert sein oder eine Auflage tragen (verzinnte, versilberte und vergoldete Beschläge). Auch strich man Beschläge in der Farbe an, mit der man die Holzteile des Fe. strich (Waldenburg, Fe. der Umbauphase 1687: [45]).
Verzinnt wurden Fe.beschläge Braunschweiger Häuser seit M. 16. Jh. [35, S. 124], 1641 und 1643 im Kloster St. Lambrecht, Stm. (Kdm. Österr. 31 S. 210 und 206), in Schloß Waltershofen, Mfr., beim Umbau 1721 (Max H. von Freeden [Bearb.], Quellen zur Gesch. des Barocks in Franken..., 1. T., 2. Halbbd., Würzburg 1950-1955 [Veröff. der Ges. für fränk. Gesch., 8. R.: Quellen zur fränk. Kg., 1], S. 687), im 18. Jh. in Kloster Salem [46]. Für gutes Gold für die Beschläge wurde 1707 der Maler in Schloß Gaibach bezahlt [41, S. 115]. Vergoldete Beschläge gibt es in der Würzburger Residenz in den seit den 1740er Jahren bis um 1767 ausgestatteten Räumen ([24] Taf.bd. S. 189, 190, 194, 197, 205, 209; [41] S. 115), versilberte an den Fe. der 1776-1778 eingerichteten Ingelheimer Zimmer ([24] Taf.bd. S. 215; Textbd. S. 288: von Joh. Ant. Oegg).
Beschläge gibt es wohl, seitdem es bewegliche Fe.flügel gibt (Drehflügel, Schiebe-Fe.). Die frühesten erhaltenen Beispiele werden ins 13./14. Jh. datiert (jedenfalls von Viollet-le-Duc [13] Bd. 8 S. 346f.; die Angabe von L. Hugot a. a. O. [Sp. 241], am Granusturm in Aachen seien Beschläge karolingischer Holz-Fe. gefunden worden, war nicht zu überprüfen).
Im dt. Sprachgebiet sind Beschläge in Quellen seit M. 14. Jh. genannt, vor allem Haspen; über ihr Aussehen fehlen Angaben, und es muß offen bleiben, ob es sich um Beschläge für Fe.flügel oder für Fe.läden handelte.
In Goslar heißt es spätestens 1359: „Welk smed der smede ghelde nicht en heft, de mach smeden sunder vare al dat men pleghet to vortenende, unde slot, unde haken, unde hespen, unde wat to dören unde to vensteren hört“ (Otto Göschen, Die Goslarischen Statuten, Bln. 1840, S. 104). Eine Braunschweiger „computatio“ von 1385 geht u. a. über „aneworp, hespen unde neghele ... to den vensteren ...“ (Karl Schiller und August Lübben, Mittelniederdt. Wb., Bd. 1, Bremen 1875, S. 87). „Hespen to den venstern“ kommen 1407 und 1410 in Hildesheim vor (Rich. Doebner [Hg.], Hildesheimische Stadtrechnungen, Bd. 1, Hdhm. 1893, S. 297 und 393).
VIII. Zugänglichkeit des F.
Die Zugänglichkeit des F. war bei Profanbauten meist problemlos; an größeren Kirchen bedurfte es aber besonderer Vorkehrungen.
An romanischen Kirchen waren die Anschläge an den Obergaden-Fe. oft auf das Einsetzen der Fe.rahmen von außen her, also von den Seitenschiffdächern aus, eingerichtet. Die ehem. Klosterkirche Limburg a. d. H. hatte an den Ostteilen außen unter den Fe. Steinkonsolen, die einen Bohlenbelag aufnehmen konnten, so daß über Leitern zugängliche Arbeitsbühnen entstanden [15, S. 725f.]. Die Scheiben wurden daher wohl von außen in die Rahmen gesetzt.
Wo die Durchbildung der Mauer die Anlage von Laufgängen ermöglichte, wurden diese stets auch als Zugang zu den Fe. genutzt (so Zwerchgalerien, zweischalige Obergadenmauern, Triforien, Umgangsgalerien). Manche dieser Laufgänge in Höhe der Fe.sohlbänke sind nicht von der Architekturform, sondern aus ihrer Funktion als Zugang zu den F. zu erklären (Marburg a. d. L., Elisabethkirche, um 1235-1283: RDK VII 1290 Abb. 26; Werner Meyer-Barkhausen, Die E. in M., Marburg a. d. L. 1925, Abb. 6f. und 9; Chorobergaden des Regensburger Doms, außen, E. 13. Jh.: Kdm. Bayern, Opf. 22,1 S. 63, Taf. II, Abb. 13; spätantikes Beispiel ist die Palastaula [„Basilika“] in Trier, um 310: Wilh. Reusch, Trierer Zs. 18, 1949, S. 170-193).
Oft ließ man an den Außenseiten der Kirchen zu seiten der Fe.öffnungen paarweise Gerüstlöcher stehen, die sich in einem Stockwerkabstand von 1,5-2 m wiederholen. In diese Löcher ließen sich jederzeit kurze Balken für Gerüste einstecken.
Zu den Tafeln
I (Sp. 217f.): 1. Keferloh Krs. München, Ägidiuskirche (gew. 1173), Eichenholzrahmen eines Fe. der N-Seite. Aufmessung W. Haas. – 2. Jänickendorf Lkrs. Lebus, Kirche, Eichenholzrahmen aus einem Fe. der s. Chormauer. 1. H. 13. Jh. Nach J. Kohte a. a. O. (Sp. 233) Abb. S. 94. – 3. Gandersheim, Stiftskirche, Holzrahmen aus einem Fe. des n. Kreuzarms. Um 1162-1168. Nach [22] Abb. 1f. – 4. Lette Krs. Warendorf, ehem. Prämonstratenserinnenkirche, Rekonstruktion nach Resten eines Eichenholzrahmens aus einem Okulus. 1. V. 13. Jh. Nach [37] Abb. 332. – 5. Meschede Hochsauerlandkrs., ehem. Frauenstiftskirche, Fe.rahmen aus dem W-Turm. Zw. 897 und 913. Nach ebd. Abb. 333. – 6. Trier, Kap. Heiligkreuz, Rekonstruktion des Rahmens des O-Fe. 2. H. 11. Jh. Nach [25] Abb. 72. – 7. Augsburg, Dom, Rekonstruktion des Holzrahmens der Obergaden-Fe. Vor 1065. Nach W. Haas 1970-1971 a. a. O. (Sp. 234) Abb. 4. – 8. Kirchberg bei Jülich, kath. Pfarrk., Fe.rahmen aus der S-Seite des Langhauses. Um 1000. Nach [23] S. 4 Abb. 7. – 9. Keyenberg Krs. Erkelenz, ehem. kath. Pfarrk., Rekonstruktion eines Fe.rahmens. Vor 1100. Nach ebd. S. 3 Abb. 6. – 10. Albersloh Krs. Warendorf, Pfarrk. St. Liudger, Rekonstruktion eines Fe.rahmens aus der Apsis. 1. H. oder M. 12. Jh. Nach [37] Abb. 319. – 11. Steinfeld i. d. Eifel Krs. Schleiden, ehem. Prämonstratenserkirche, Rahmen eines Obergaden-Fe. Um 1130/1140. Nach [26] S. 207 Abb. 212. – 12. Brenkhausen Krs. Höxter, Dormitorium des ehem. Zisterzienserklosters, Rekonstruktion eines Fe.rahmens. M. 13. Jh. Nach [37] Abb. 327. – 13. Minden, Dom, Rekonstruktion aus den Resten (Eichenholz) eines Fe.rahmens. Um 1068. Nach ebd. Abb. 335. – 14. Thülen Hochsauerlandkrs., Pfarrk., Eichenholzrahmen des ö. Apsis-Fe. 2. H. 12. Jh. Nach ebd. Abb. 345. – 15. Paderborn, Busdorfkirche (gew. 1036), Rekonstruktion aus Resten eines Fe.rahmens aus der N-Wand des Chores. Nach 1026. Nach ebd. Abb. 337. – 16. Enger Krs. Herford, ev. Kirche (ehem. Stiftskirche St. Dionysius), Eichenholzrahmen eines Okulus aus dem S-Querhaus. Um 1200. Nach ebd. Abb. 330. – 17. Lenne Hochsauerlandkrs., Pfarrk., Rekonstruktion eines Fe.rahmens aus Eichenholz aus der Apsis. A. 13. Jh. Nach ebd. Abb. 331. – 18. Adenau Krs. Ahrweiler, Pfarrk., Fe.rahmen mit Eisenstäben. 11. oder 12. Jh. Nach [23] S. 4 Abb. 8. – 19. Staffelde Lkrs. Stendal, Kirche, hölzerner Fe.rahmen mit Eisengitter. 12. Jh. Nach J. Kohte a. a. O. (Sp. 233) Abb. S. 94. – 20. Trier, Kap. Heiligkreuz, Fe.rahmen vom Vierungsturm. 2. H. 11. Jh. Nach [25] Abb. 71. – 21. Cappenberg Krs. Unna, kath. Pfarrk. (ehem. Prämonstratenserkirche), Fe.rahmen aus dem S-Querhaus. Vor 1149. Nach [37] Abb. 328.
II (Sp. 229f.): 1 a-d. Danzig, Küsterwohnung der Johanniskirche, Zargen-Fe. 17. Jh. Nach [21] Taf. VI. – 2 a-c. München, Residenz, Fe. im Trakt der Residenzstraße. A. 17. Jh. Nach [27] Abb. 27f. – 3 a-d. Enkhuizen, Fe. am Stadthaus. 1688. Nach H. Janse 1978 a. a. O. (Sp. 241) S. 174 Abb. 4. – 4 a-d. Waldenbuch Krs. Böblingen, Altes Schloß, O-Flügel, 1. Obergeschoß, Zwillings-Fe. aus der ersten Umbauphase. Um 1687. Nach Aufmessungen von [45]. – 5 a und b. München-Nymphenburg, Badenburg, Fe. im Obergeschoß. 1718-1721. Nach Aufmessung von [44]. – 6 a und b. Kloster Salem, Fe. im zweiten Obergeschoß, Ansicht und Vertikalschnitt des Schiebeflügels. Nach 1699. Nach Aufmessung der Markgräfl. Bad. Verwaltung, Bauabt. – 7 a-d. Bensheim a. d. Bergstraße, Fe. am Rodensteiner Hof, Darmstädter Straße 5. 1739. Nach [20] Atlas Taf. 21. – 8 a und b. Emden, Klunderburg, Schiebe-Fe. M. 18. Jh. Nach Kdm. Hannover 6,1 und 2 S. 158 Fig. 130. – 9 a-c. Riehen, Kt. Basel, Barysches Landhaus, Baselstraße 61, Fe. Um 1770. Nach Bürgerhaus Schweiz 23 Taf. 25,5.
Zu den Abbildungen
1. Zürich, Schweiz. L.mus., Holztransenne (Außenseite, Innenseite, Rekonstruktion) aus der Kap. von Rikon, Illnau-Effretikon, Kt. Zürich, Spätroman. Nach Zürcher Dpfl. 7,1, 1975, Abb. S. 80 unten.
2. Schemazchg. einer hochma. Eisenarmierung, Verglasung und der Windeisen. Nach [19] Abb. 295.
3. Ehem. Zisterzienserkirche Altenberg, Stirnwand-Fe. des N-Querhauses, Detail (Ges.abb. B. Lymant a. a. O. [Sp. 219] Abb. 37). Um 1300. Foto Oidtmann, Linnich.
4. Basel, K.mus., Inv.nr. 1336, Verkündigung an Maria, Ausschnitt (Ges.abb.: Kat. Basel, 1957, 1. T. S. 23). Gem. auf Holz, Ges.maße 48 × 57 cm. Schweiz, nach M. 15. Jh. Foto Mus.
5. München, Bayer. Staatsgem.slgn., Inv.nr. WAF 628, Verkündigung, Detail (Ges.abb.: Kat. „Altdt. Gem., Köln und NW-Dtld.“, Mchn. 1972, Taf.bd. Taf. 81). Gem. auf Holz, Ges.maße 119 × 85 cm. Köln, um 1480. Foto Bruckmann, Mchn.
6. Radierung (20,5 × 14 cm) aus D. Meyer a. a. O. (Sp. 248) Bl. 26. 1609. Foto Staatl. Graph. Slg., Mchn.
7. Waldenbuch Krs. Böblingen, Altes Schloß, Detail eines Fe. Um 1687. Foto Hans Dieter Ingenhoff, Tüb.
8 a und b. Markgröningen, Württ., Finstere Gasse 4, Fe.rahmen mit Schiebefensterchen, Außen- (a) und Innenseite. 17./18. Jh. Foto Norbert Bongartz, Stg.
9 a-c. Kloster Salem, Baden, Fe.beschläge. Nach 1699. Foto Markgräfl. Bad. Verwaltung, Bauabt., Salem.
10. Ettal, Benediktinerkirche, Fe. auf einen Nebenraum. Um 1710/1715. Foto ZM, Margrit Behrens.
11. Balth. Neumann, Entw.zchg. für die Fe.armierungen der Schönbornkap. am Würzburger Dom. Feder, laviert, 59,3 × 40,5 cm. Würzburg, Univ.bibl., Ms. Delin. III, fol. 133V. Nach Joachim Hotz, Das „Skizzenbuch B.N.’s“, Wiesb. 1981, T. 2 Abb. S. 108.
12. Bern, Hist. Mus., Fe.flügel. Dat. 1755 (Verbleiung modern). Foto Mus.
13. Friedr. von Gärtner (Baubüro), Konstruktionszchg. für ein Fe. der Staatsbibl. München. Feder, laviert, 51,3 × 31 cm. München, Bayer. St.bibl., cod. icon. 210, Bd. 1 Nr. 87. Um 1832. Foto Bibl.
Literatur
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Hinweise gaben: 43. Gottfr. Frenzel, Nbg. – 44. Ernst Götz, Mchn. – 45. Hans Dieter Ingenhoff, Tüb. – 46. Hans-Jürgen Schulz, Salem. – 47. Gustav van Treeck, Mchn.
Verweise
Empfohlene Zitierweise: Fitz, Eva, Haas, Walter, Haug, Ingrid, Kobler, Friedrich , Fensterverschluß, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. VIII (1983), Sp. 213–256; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=95651> [04.04.2022]
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