Festung
englisch: Fortress; französisch: Fortresse; italienisch: Fortezza.
Wolfgang Müller-Wiener (1982)
RDK VIII, 304–348
I. Begriff, Abgrenzung
Als F. werden hier alle ständig verteidigungsfähig ausgebauten Orte bezeichnet, die überregionale militärische Aufgaben hatten, d. h. deren Zweck deutlich über Stadtverteidigung und Schutz der Einwohner hinausging. Dabei ist es gleich, ob solche F. als Städte dauernd bewohnt oder als rein militärische Stützpunkte nur im Kriegsfall voll besetzt waren. Von F. dieser Art kann man erst seit dem Aufkommen der Pulvergeschütze sprechen.
Die Bezeichnung F. wird häufig undifferenziert für alle Arten von Wehrbauten von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart benutzt; der Begriff ist bisher weder von seiner staatsrechtlichen-militärischen Seite noch von Funktion oder Bauform her klar definiert worden.
Zur Erklärung der Teile eines F.baues und ihrer Benennungen s. Glossarium artis, Redaktion Rud. Huber und Renate Ried, Bd. 7: Festungen, Tüb. 1979. Siehe auch Abb. 3 sowie die Art. Bastion RDK I 1508-1512, Bollwerk RDK II 1030-1033, Escarpe und Contrescarpe RDK V 1453 und Esplanade RDK VI 25.
II. Funktion, Lage, Unterhalt
Während ma. Stadtbefestigungen im allgemeinen von den Städten selbst zum Schutz der Einwohner errichtet wurden und damit regional eng begrenzte Aufgaben hatten, übernahmen F. – nach einer kurzen Übergangsphase im 16. Jh. – in der Neuzeit weitgehend Funktionen im Rahmen territorialstaatlicher Landesverteidigung als Reichs- oder Kreis-F. sowie als landesherrliche F. Seit dem 18. Jh. unterschied man deutlicher zwischen reinen F., F.-Städten und offenen Städten. Über die im Rahmen eines Verteidigungssystems errichteten F. hinaus gab es im 17. und 18. Jh. auch ausgesprochene Offensiv-F. (z. B. Fort-Louis, Hüningen, Graudenz u.a.: s. Sp. 323, 324, 329) sowie F., die die Kontrolle eines besetzten Gebietes sicherstellen sollten. Der Nutzen von F. war schon im 18. Jh. nicht unumstritten und im Einzelfall stark von den wechselnden politischen Konstellationen abhängig. Die bauliche Form entwickelte sich in steter Wechselwirkung zwischen den kriegstechnischen Formen des Angriffs und der Verteidigung auf der Grundlage militärischer, städtebaulicher und archit. Theorien der jeweiligen Zeit als reiner Zweckbau, der aber in seinen Bauformen auch ästhetischen Ansprüchen genügen mußte.
Die Lage der F. wurde in der Regel durch militär-geographische Gesichtspunkte der Landesverteidigung bestimmt, wobei lokale Landschaftsvorteile (Flüsse, Moore, Pässe u.ä.) in immer stärkerem Maße berücksichtigt wurden.
Noch bis gegen M. 17. Jh. konnten zahlreiche Städte ihre alten Befestigungsringe selbst nach den Regeln neuzeitlicher F.baukunst ausbauen; oft trug die Bevölkerung erhebliche Lasten in Form von Arbeitsleistung oder Steuer. In der Folgezeit erlaubten steigende Bau- und Unterhaltskosten in vielen Fällen nicht mehr die weitere Anpassung an neue F.systeme, so daß – auch entsprechend der veränderten Funktion der F. – die Kosten allmählich auf die Landesherrschaft übergingen, die auch zugleich für entsprechende personelle und technische Ausrüstung der F. (Besatzung, Artillerie, Munition, Proviant usw.) zu sorgen hatte.
III. Geschichte
1. Vor- und Übergangsformen
Die Entwicklung der Feuerwaffen im 14. und ihre rasche Verbreitung im 15. Jh. führte auf allen Gebieten des Kriegswesens zu einschneidenden Veränderungen; die ma. Burgen und Stadtbefestigungen wurden im 15. Jh. vielfach unbrauchbar und mußten durch oft aufwendige Verstärkungen den Bedingungen des Geschützkampfes angepaßt werden mit dem Ziel: Sicherung der alten Mauern gegen die Wirkung der steinernen oder eisernen Kugeln sowie Anlage von tiefliegenden Plattformen zu möglichst günstiger Aufstellung der eigenen Kanonen (Carl August von Nida, Einfluß der Geschütze auf die ma. Stadtbefestigung, Zs. für Bauwesen 75, 1925, S. 13-19; dazu auch [18] S. 603ff.).
Die Verstärkung der alten Stadtmauern erfolgte durch Anlage von Erdwällen (Schütten) hinter den Mauern (franz. parer de nouveau, remparer, daher Rempart) oder häufiger durch den Bau von Gräben und niedrigen Wällen vor den Mauern (Niederwall, braie oder fausse-braie), auf denen die eigenen Kanonen wirksamer eingesetzt werden konnten. An gefährdeten langen Mauerzügen (Kurtinen) und vor allem an Toren wurden als flankierende Geschützplattformen halbrunde Bollwerke oder Rondelle (RDK I 1508f.) vor der Mauerflucht errichtet, die Vorläufer der späteren Bastionen (vgl. Abb. 2). Da sich Angriffe in Weiterführung bisher üblicher Taktiken in der Regel gegen die Kurtinen richteten, erhielten diese Bollwerke als flankierende Hauptstützpunkte der Verteidigung eine immer größere Bedeutung, so daß sie im Laufe des 16. Jh. selbst zu Zielpunkten des allmählich stärker formalisierten Angriffs wurden. Frühformen polygonaler Bastionen sind seit dem späten 15. Jh. vor allem im östlichen Mittelmeergebiet (Rhodos vor 1480) zu beobachten (vgl. Bryan Hugh St. John O’Neil, Rhodes and the Origin of the Bastion, Antiquaries Journ. 34, 1954, S. 44ff.; W. Müller-Wiener, Die Anfänge des F.baues, Burgen und Schlösser 1, 1960, H. 2, S. 1-6; dazu auch [18] S. 248ff.). Die Entwicklung neuer Bauformen sowie ihre theoretische Systematisierung wurde vor allem in Italien intensiv vorangetrieben (A. C. Ramelli [28] S. 309ff.).
Der wichtigste Theoretiker dieser Obergangsphase in Dtld. ist Albrecht Dürer mit seinem Buch „Etliche underricht zu befestigung der Stett Schloß, und flecken“, Nbg. 1527, in dem er in Italien und Dtld. Gesehenes mit Anregungen Vitruvs und wohl auch von ital. Theoretikern verbindet (Ausg. mit Einl. von Martin Biddle, o. O. 1970; Wilh. Waetzold, Dürers Befestigungslehre, Bln. 1916; s. auch RDK I 1509f. Abb. 1).
In Dtld. begannen seit A. 16. Jh. zahlreiche größere Städte mit der Verstärkung ihrer alten Befestigungen durch Gräben und Wälle, die zunächst oft nur vor gefährdeten Fronten errichtet und gelegentlich punktuell (vor allem an Torstellen) durch Bollwerke bzw. Rondelle zusätzlich verstärkt wurden; die Arbeiten an diesen F.anlagen zogen sich im allgemeinen über längere Zeiträume hin. Auch viele Landesfürsten begannen bei Verlegung oder Neuanlage ihrer Residenzen den Neubau von F. Selbst einige Klöster errichteten F.werke in diesen neuen Formen, z. B. das durch Türkeneinfälle bedrohte Kloster Melk. Anordnung und Einzelformen der neuen F.bauten waren sehr unterschiedlich, wenn auch vielfach Einflüsse ital. Vorbilder oder das Wirken ital. Baumeister festzustellen sind.
Aus der kaum übersehbaren Zahl von Beispielen des frühen 16. Jh. seien herausgegriffen: Straßburg, ab 1508 ausgebaut (Kraus, Elsass-Lothringen, Bd. 1 S. 305ff.; Architekten- und Ing.-Ver. für Elsaß-Lothringen [Hg.], Straßburg und seine Bauten, Strbg. 1894, S. 104ff.); Minden, ab A. 16. Jh. (Volkmar Ulrich Meinhardt, Die F. M., Minden 1958 [Mindener Beitr. zur Gesch., Landes- und Volkskde. ... = Mindener Jb. N.F. 7], S. 19ff.); Magdeburg, ab A. 16. Jh. (Erich Wolfrom, Die Baugesch. der Stadt und F. M., Magdeburg 1936 [Magdeburger Kultur- und Wirtschaftsleben, 10]); Frankfurt a. M., ab 1520 Teilausbau (Kdm. Frankfurt a. M. Bd. 2 S. 44f., 55f., 103ff.; Emil Padjera, Die bastionäre Befestigung von Ffm., Ffm. 1920 [Archiv für Frankfurts Gesch. und K., 12], S. 230-302); Ulm, ab 1527 Anlage von Basteien, später Bau von Bastionen in ital. Formen, 1616 Neubefestigung in holländischer Manier (Emil von Loeffler, Gesch. der F. Ulm, Ulm 1880-1881); Wittenberg, ab A. 16. Jh. – nach Bau des Schlosses 1490-1499 – Ausbau der Befestigungen, die im 18. Jh. stark verändert wurden (Rich. Erfurth, Führer durch die Lutherstadt W. und ihre Umgebung, Witt. 1927; vgl. Abb. 1); Münster, ab ca. 1532 ausgebaut (Kdm. Westfalen 41,1 S. 111ff.); Augsburg, ab 1518 Wallanlagen, ab 1539-1553 weitere Wälle und Basteien erbaut (Norbert Lieb, Augsburger Bauk. der Renss.zeit, in: Augusta 955-1255. Forschgn. und Stud. zur Kultur- und Wirtschaftsgesch. Augsburgs, Augsb. 1955); Geldern, ab 1536 völlig neu befestigt (Elisabeth Ehe-Jahn, G., eine niederrhein. F., Kevelaer 1966, bes. S. 65ff.); Wolfenbüttel, Baubeg. 1515, eigentlicher Ausbau ab ca. 1539 (Friedr. Thöne, W., Mchn. 1963, S. 40f.; Siegfried Busch, Hannover, W. und Celle, Hdhm. 1969 [Quellen und Darst. zur Gesch. Niedersachsens, 75], passim); weitere Orte s. [22].
In ganz ähnlicher Weise wie die Stadtbefestigungen wurden auch viele ma. Burgen (sowohl isoliert liegende Herrensitze als auch in der Nähe von Städten gelegene Burgen meist in den westlichen und mittleren Reichsgebieten) den neuen Kriegstechniken angepaßt, wobei man Lage und Form von Rondellen bzw. Bastionen ganz aus der jeweiligen Geländesituation heraus entwickelte.
Auch hier können nur einige Beispiele herausgegriffen werden, so aus dem späten 15. Jh. die Burgen Querfurth, Bau eines großen Batterieturms 1461-1479 (Otfried Pflug, Burg Qu., Burgen und Schlösser 8, 1967, S. 14-17; [29] S. 302f.), Friedewald Krs. Hersfeld, 1479-1480 ausgebaut [32, S. 12ff.], Herzberg Krs. Ziegenhain, 1480-1494 Ausbau durch Hans Jakob von Ettlingen (ebd. S. 56ff.), sowie die Hohkönigsburg, 1479ff. ausgebaut ([20] S. 327, 330f. und Taf. 54; Hans Zumstein, Die H. im Lichte neuerer arch. Betrachtung, Burgen und Schlösser 15, 1974, S. 115ff.). Aus dem Beginn des 16. Jh. stammen die Veränderungen in Kufstein (1504-1522: [20] S. 572ff., 591f. und Taf. 28; Dehio-Hdb. Tirol S. 107) und auf der Hohensalzburg ([20] S. 552ff.; Dehio-Hdb. Salzburg S. 69f.), die Neubefestigung von Mansfeld (Abb. 2) und Heldrungen (Ausbau 1517-1549 bzw. 1518-1519: Irene Roch, Die Baugesch. der Mansfelder Schlösser..., Diss. Halle 1966 [Kurzber.: Burgen und Schlösser 8, 1967, S. 45-50]), auf dem Hohentwiel (ab ca. 1519: Paul Motz, Baugesch. der F. H., in: Hohentwieler Bilder aus der Gesch. des Berges, hg. von Herb. Berner, Konstanz 1957, S. 170-184), auf der Veste Coburg (ab 1533: Kdm. Thüringen, Sachsen-Coburg und Gotha 4 S. 490ff.; [20] S. 396ff. und Abb. 466, Taf. 66; Heino Maedebach, Die Veste C, Mchn. 21969 [Kleine K.führer 871]), in Rüsselsheim Krs. Groß-Gerau (ab ca. 1530/1540: [32] S. 110ff.), auf der Sparrenburg in Bielefeld (ab 1535: Heinz Wurzler, Die Sp. bei B., Burgen und Schlösser 7, 1966, S. 37-43) sowie aus der M. 16. Jh. der Ausbau der Plassenburg bei Kulmbach (Kdm. Bayern, Kurzinv. 3 S. 16ff.; vgl. auch Rob. Mielke, Die P., Der Burgwart 12, 1911, S. 1ff.).
2. Vorherrschaft der geschlossenen Manieren
Im Laufe des 16. Jh. wurden die meist an ältere Stadtbefestigungen anschließenden und durch den Verlauf der alten Mauern bestimmten Frühformen durch eine in Italien entwickelte, stärker durch feste Regeln gebundene Manier abgelöst: Grundlage der Entwürfe sind nun nicht mehr in erster Linie die natürlichen Gegebenheiten eines Platzes, sondern mathematische Gesetzmäßigkeiten der Ballistik, wie sie Nicolo Tartaglia in seinen Schriften „La Nova Scientia“ (Ven. 1537) und „Quesiti et inventioni diverse“ (Ven. 1538) fixierte, die einigen Einfluß auf den F.bau des 16. Jh. hatten. Ziel dieser Entwürfe war, einen möglichst vollkommenen, flankierenden Feuerschutz aller Fronten zu erreichen, zugleich aber auch einem rein rational entwickelten Idealplan nahezukommen (gelegentlich auch unter Einbeziehung des Stadtgebietes), was freilich bei der Befestigung ganzer Städte nur ganz selten gelang. In der angestrebten reinen Form fand die neue Manier häufiger Anwendung beim Bau von Zitadellen, den neuen Stützpunkten landesherrlicher Gewalt (u. a. Spandau, Münster, Metz).
Die Einzelformen der sog. altital. Manier, die in Dtld. in der 1. H. 16. Jh. allmählich eingeführt wurde, waren bei Zitadellen und Städten die gleichen. Charakteristisch sind polygonale, oft noch dem Gelände angepaßte Grundrisse mit langen, im allgemeinen geraden, gelegentlich nach innen geknickten Kurtinen, kleinen stumpfwinkligen Bastionen auf den Ecken und mitunter einer weiteren bastionsähnlichen Geschützplattform (piatta forma) in Kurtinenmitte (vgl. Abb. 3f.). Vor der in Stein errichteten, leicht geböschten Hauptmauer (Escarpe) lag ein breiter Graben, dessen geböschte Hauptmauer (Contrescarpe) ebenfalls mit Mauerwerk bekleidet wurde. Erhebliche fortifikatorische Verbesserungen brachte seit etwa M. 16. Jh. die neuital. Manier: die zu langen Kurtinen wurden verkürzt und durch ein vor ihrer Mitte im Graben liegendes Deckwerk (Ravelin) gesichert; die oft erheblich vergrößerten und spitzwinklig ausgebildeten Bastionen erhielten überwölbte, gelegentlich mehrgeschossige Kasematten zu sicherer Aufstellung der Geschütze. Vor dem Graben verlief ein durch das gegen die F. hin ansteigende Glacis geschützter Umgang (gedeckter Weg) mit Waffenplätzen an den einspringenden Ecken, so daß der Umriß der Gesamtanlage deutlich komplizierter wurde (Abb. 3 und 5).
Die wichtigsten Vertreter dieser Manieren waren Francesco di Giorgio Martini (1439-1502) mit Bauten in Urbino und seinem „Tratt. dell’archit. civile e militare“ (hg. von Cesare Saluzzo, Turin 1841), Michele Sanmicheli (1484-1559) mit F.bauten in Verona, Padua und Venedig sowie Franc. Paciotti († 1591), Erbauer der Zitadellen in Turin und Antwerpen. Als Theoretiker waren auch in Dtld. von Bedeutung Pietro Cataneo (1510-1569; vgl. Abb. 5), Francesco de’ Marchi (ca. 1506-1574), Gerolamo Maggi (1523-1571) und Bonaiuto Lorini.
In Dtld. wurden nach diesen Manieren unter den selbständigen Städten nur sehr wenige befestigt, so etwa Emden (Ausbau der O-Front der Neustadt ab 1570: Kdm. Hannover 6,1 und 2 S. 257ff.). In der Mehrzahl aber waren es Landes-F.
Zu diesen zählen Küstrin (ab 1536: Kdm. Brandenburg 7,1 S. 306ff.; Carl Fredrick, Die Stadt K., Küstrin 1913; Gust. Berg, Gesch. der Stadt und F. Cüstrin, Landsberg a. d. W. 1917-1918; Ralf Juon, K. 1232-1932, Frankfurt/Oder und Bln. 1932; Wolfg. Scharfe, F. in Brandenburg, Küstrin, Peitz, Spandau, Bln. und New York 1980 [Hist. Handatlas von Brandenburg und Bln., Nachträge H. 4]), Graz und Klagenfurt (Neubefestigung im 2. V. 16. Jh. durch Domenico d’Allio: Dehio-Hdb. Stm. S. 68ff.; ebd. Ktn. S. 263; [22] 2,2 Abb. 24, 27; vgl. Abb. 4), Wien (ab 1544: Hans Tietze, W., Wien und Lpz. 1931, S. 191ff.; Felix Czeike, Hermes Schallauczer, Jb. des Ver. für Gesch. der Stadt Wien 15/16, 1959/60, S. 74ff.), Jülich (ab 1547 ausgebaut durch Alessandro Pasqualini: Kdm. Rheinprov. 8,1 S. 125f.; Friedr. Lau, J., Bonn 1932 [Quellen zur Rechtsgesch. der rhein. Städte, Jülichsche Städte, 2; Publ. der Ges. für rhein. Gesch.kde., 29]; ders., Die Architektenfamilie Pasqualini, Düsseldorfer Jb. 31, 1920/24, S. 96-154; Jürgen Eberhardt, J. Idealstadtanlage der Renss., Köln 1978 [L.konservator Rheinl., Arbeitshh., 25]), Düsseldorf (ab ca. 1548: Edmund Spohr, Die Befestigungsanlagen von D., Diss. TH Aachen 1973 [masch.], mit ausführl. Lit.nachweisen), Spandau (ab 1557 durch Francesco Chiaramella de Gandino geplant, gebaut von Chr. Bömer seit 1560: Otto Kuntzemüller und Friedr. Koeltze, Urkdl. Gesch. der Stadt und F. Sp., 2 Bde., Spandau 1928-1929; Kdm. Berlin, Spandau S. 40ff.), Peitz (ab 1559 erbaut durch F. Chiaramella de Gandino: ebd. S. 41ff.), Zitadelle Metz (Ausbau ab 1556 nach der erfolglosen Belagerung durch Karl V. 1552 am Platz dreier alter Klöster durch den franz. Gouverneur Vieilleville: J. Coster, Gesch. der Stadt und F. Metz seit ihrer Entstehung bis auf die Gegenwart..., Trier 1871; Kraus a. a. O. [Sp. 308] Bd. 3 S. 337ff.; Oskar Schürer, Das alte M., Mchn. 1944), Festung Wülzburg bei Weißenburg, Mfr. (ab 1588 Ausbau als Landes-F. von Ansbach: Kdm. Bayern, Mfr. 5 S. 483ff.; Reiner Joppien, Die W., Burgen und Schlösser 14, 1973, S. 101ff.).
In den Niederlanden und in Belgien wurden ab etwa 1540 die Stadt Antwerpen und ab 1567 die Zitadelle Antwerpen durch den aus Turin berufenen Francesco Paciotti angelegt sowie in kaiserl. Auftrag die F.städte Mariembourg (ab 1546) und Philippeville (ab 1555) nach ital. Vorbildern errichtet, ebenso wie auf franz. Gebiet zur Gegenwehr ab 1545 Vitry-le-François und Villefranche-sur-Meuse [21, S. 76-87].
Auf der Grundlage dieser ital. Manieren entwickelte in der 2. H. 16. Jh. der Straßburger Stadtbaumeister Daniel Specklin (1536-1589) ein eigenes, erheblich verbessertes System, das seinerseits im 18. Jh. Grundlage für die bedeutenden franz. F.bauten wurde: Bastionen und Ravelins wurden weiter vergrößert, vor allem aber erlaubten die schräggestellten Bastionsflanken eine flankierende Bestreichung der benachbarten Bastionsfacen (vgl. Abb. 7). Specklins Entwürfe unterschieden sich von den ital. Anlagen durch niedrigere Silhouette und durch sparsamere Verwendung von Mauerwerk; die Wälle wurden nur bis zum Bauhorizont mit Mauerwerk bekleidet und erhielten in den unteren Teilen kasemattierte Galerien zur Grabenverteidigung.
Daniel Specklin war bei der Planung und dem Bau zahlreicher F. im Elsaß tätig, so 1577-1589 in Straßburg (Kraus a. a. O. [Sp. 308] S. 329f.; Architekten- und Ing.-Ver. für E.-L. a. a. O. [Sp. 308]; Ulrich Crämer, Die Wehrmacht St. von der Reformationszeit bis zum Fall der Reichsstadt, Zs. für Gesch. des Orh. N.F. 45, 1932, S. 45ff.) sowie in Hagenau und Kolmar (Th. F. X. Hunkler, Gesch. der Stadt Colmar und der umliegenden Gegend, Kolmar 1838, S. 28), dazu in Ungarn (Raab und Komorn) und beteiligt beim Ausbau der F. Ulm und Ingolstadt (Otto Winckelmann, Zur Lebens- und Familiengesch. Daniel Specklins, Zs. für Gesch. des Orh. N.F. 20, 1905, S. 605-20; Alexander Kabza, Handschriftl. Pläne von D. S. ..., Diss. Bonn 1911).
Von Bedeutung war vor allem Specklins Buch „Architectura von Vestungen. Wie die zu vnseren zeiten an Stätten, Schlössern und Claussen ... mögen erbawet... werden“, Strbg. 1589 und 1608. Hier wie auch in den Schriften der ital. Theoretiker stehen die Befestigungsanlagen und die Straßensysteme der in den Plänen entwickelten Städte immer in engem Zusammenhang, doch sind diese Fragen – so sehr auch immer auf funktionale Beziehung zwischen der Form des Straßennetzes und der Lage der Befestigungen hingewiesen wurde – eher im Zusammenhang mit dem Begriff „Idealstadt“ zu betrachten (s. *Stadtbaukunst); derartige befestigte Idealstädte sind aber in Dtld. erst im Laufe des 17. Jh. errichtet worden und auch dann nur in recht geringer Zahl, so Mannheim ab 1606, Glückstadt ab 1616, Gustavsburg bei Mainz 1631-1635, Saarlouis ab 1679, Hüningen 1680-1683, Neubreisach ab 1698 (vgl. Abb. 14 und 15; [24] S. 66ff.; Horst de la Croix, Military Archit. and the Radial City Plan in 16th C. Italy, Art Bull. 42, 1960, S. 263-90). Kaum zu überblicken ist demgegenüber die Zahl solcher F.bauten, bei denen jeweils nur einzelne Teile den neuen Theorien entsprechend ergänzt oder angesichts aktueller Bedrohung im Rahmen verfügbarer Mittel modernisiert wurden. Nahezu unübersehbar (und bisher kaum erforscht) sind auch die im Verlauf einzelner Feldzüge angelegten, meist in Holz-Erde-Bauweise errichteten sog. Schanzen, die vielfach in zusammenhängenden Linien oder – vor allem an der durch die Türken gefährdeten O-Grenze des Reiches – in Verbindung mit F.städten als in die Tiefe gestaffelte Verteidigungszonen angelegt waren und im Detail häufig Formen der „offiziellen“ Fortifikationsmanieren übernahmen (vgl. [16] S. 59ff.).
Wie in Italien die internen Streitigkeiten der Stadtstaaten und die franz. Bedrohung, in Dtld. dynastische Auseinandersetzungen und die mit der Reformation einsetzenden Kriege zu einer Intensivierung des F.baues und zu neuen Bauformen geführt hatten, so zwang der Aufstand der Niederlande gegen die span. Herrschaft seit 1568 auch dort zum Ausbau neuer F., wobei der im südlichen Europa für den Geschützkampf entwickelte bastionierte Polygonal-Grundriß den andersartigen geographischen Bedingungen N-Europas angepaßt wurde: der Mangel an Zeit und Geld zwang zur Beschränkung auf den reinen Erdbau, während man den hohen Grundwasserstand zur Anlage zahlreicher breiter Gräben nutzte, die allein die zur Aufschüttung der niedrigen Wälle erforderlichen Erdmengen liefern konnten. Der geringe Aufwand für den Bau dieser F. beförderte die rasche Verbreitung dieser sog. alt-niederl. Manier, für deren Grundrisse kleine, spitzwinklige Bastionen sowie ringsum laufende niedrige Vorwälle (fausse-braie) und breite Wassergräben charakteristisch sind; zusätzlich zu den vor den Kurtinenmitten gelegenen Ravelins und Halbmonden vor den Bastionsspitzen treten bei dieser Manier weiter vorgeschobene Außenwerke in sehr unterschiedlichen Formen auf: Hornwerke (zwei halbe Bastionen), Kronwerke (zwei halbe und eine ganze Bastion) sowie doppelte Kronwerke. Sie wurden an gefährdeten Punkten vor der Hauptumwallung angelegt, erfüllten anfangs aber nicht immer ihre Aufgabe, den Hauptwall vor direktem Beschuß zu schützen, da sie wegen zu großer Distanz selbst nur schwer zu verteidigen waren (vgl. Abb. 3, 9 und 11 oben). Da die niederländischen F. sich in dem langen Krieg (1568-1648) vorzüglich bewährten und ihre Anlage zudem billig war, verbreitete sich die neue Manier rasch in den geographisch ähnlichen Gebieten Nord- und Nordwestdeutschlands.
Wie zuvor ital. wurden nun holl. F.baumeister zum Entwurf und zum Bau herangezogen – so Joh. von Valckenburgh bei der Planung von Emden 1606-1616 sowie bei der Neubefestigung von Hamburg 1616-1626 und Bremen ab 1623 (Franz Buchenau, Die freie Hansestadt B. und ihr Gebiet, Bremen 1900, S. 87ff.; Architekten- und Ing.ver. [Hg.], B. und seine Bauten, Bremen 1900, S. 62ff.), Barthel Janson in Mannheim beim Bau der Zitadelle Friedrichsburg ab 1606 (Friedr. Walter, Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 1: Gesch. M. von den ersten Anfängen bis zum Übergang an Baden 1802, Mannheim 1907; vgl. Abb. 8).
Weitere F.neubauten in alt-niederl. Manier waren Frankenthal (ab 1573-1582 ausgebaut: Kdm. Bayern, Pfalz 8 S. 73ff.; Friedr. Joh. Hildenbrand, Die Kurfürstl. Kriegs- und Real-F. Fr. in der Unteren Pfalz, Frankenthal 1896); Elbing (Ausbau ab 1600: Karl Hauke und Horst Stobbe, Die Baugesch. und die Baudkm. der Stadt Elbing, Stg. 1964 [Bau- und K.dkm. Osten, 6], S. 126ff.); Philippsburg (ab 1615 am Platz der alten Wasserburg Udenheim angelegt: Hieronymus Nopp, Gesch. der Stadt und ehem. Reichsfestung Ph., Speyer 1881; Günter Stein, F. und befestigte Linien in der Pfalz und im n. Baden, Pfälzer Heimat 19, 1968, S. 95f., 133; vgl. Abb. 9); Stettin (ab 1630-1631 unter schwedischer Herrschaft durch die holl. Ingenieure David Portius und Frans de Traytorrens ausgebaut: [26] S. 197ff.); Gustavsburg bei Mainz (ab 1631 durch den schwedischen Ingenieur O. Hansson Örnehufvud erbaut: ebd. S. 214f.; Friedr. P. Kahlenberg, Kurmainzische Verteidigungseinrichtungen und Baugesch. der F. Mainz im 17. und 18. Jh., Mainz 1963 [Beitr. zur Gesch. der Stadt Mainz, 19], S. 100f.); Hameln (ab etwa 1633 Teilverstärkung, ab 1664 jedoch Ausbau in franz. Formen: Günther Frhr. von Ulmenstein, Die Stadt- und Landes-F. H., Gött. 1955 [Schrn.reihe der Genealogischen Ges. Hameln zur Gesch. der Stadt H. und des Krs. H.-Pyrmont, 8]); Hannover (Ausbau ab 1636: S. Busch a. a. O. [Sp. 309] S. 42ff.); Berlin (1658-1683 nach Planung von Mathias Doegen durch Joh. Gregor Memhardt: Heinz Schierer, Die Befestigungen B. zur Zeit des Großen Kurfürsten, Bln. 1939 [Schrn. des Ver. für die Gesch. Berlins, 57]; Münster-Zitadelle (Anlage ab 1661 durch Bernh. Spoede: Kdm. Westfalen 41,1 S. 219ff.).
Bedeutende Theoretiker dieser Manier waren neben dem Holländer Simon Stevin (1548-1620; De Sterctenbouwing, Leiden 1594) die Deutschen Adam Freitag (um 1602-1664; Archit. militaris Nova et aucta..., Leiden 1630; vgl. Abb. 10), Mathias Doegen (um 1605-1672; Heutiges tages Übliche Kriges Bau-k. ..., Amst. 1648) und der Mathematiker des Großen Kurfürsten, Chrn. Otter (1598-1660; Specimen problematum hercotectonio-geometricorum, quo, ut fortificationis modi universalis, ita sectionis rationalis linearum, vestigium exhibetur, Amst. 1645). Als F.baumeister (Bauten in Wittenberg, Torgau, Dresden, Leipzig und Frankfurt/M.) und als Theoretiker war Joh. Wilh. Dilich bekannt (ca. 1571-1650; Peribologia oder Bericht Wilhelmi Dilichij Hist. Von Vestungs Gebewen..., Ffm. 1640 [Ndr. Unterschneidheim 1971]; vgl. Abb. 11).
Nachdem sich während des 30jähr. Krieges – der zunehmend mehr als F.krieg geführt worden war – die Zweckmäßigkeit der alt-niederl. Manier erwiesen hatte und man zahlreiche F. in dieser Form ausgebaut oder völlig neu angelegt hatte (von denen freilich viele das Kriegsende nicht überdauerten: [15] S. 52ff.), zeigten sich in den franz.-holl. Kriegen 1667-1668 und 1672-1678 schwerwiegende Mängel an den älteren F., deren Beseitigung Menno Baron von Coehorn (1641-1704) übertragen wurde; hierbei entwickelte Coehorn die sog. neu-niederl. Manier (Abb. 3), bei der die Zahl der Hindernisse vermehrt und die Einzelbauten massiver ausgebildet wurden: Haupt- und Niederwall wurden durch einen breiten Graben getrennt, die Bastionsflanken wie schon bei D. Specklin schräg zur Kurtine gestellt und mehrfach abgetreppt; vor der Kurtinenmitte lag im Hauptgraben ein großes Ravelin, die Bastionsspitzen deckten einfache Erdwälle (Couvrefacen) und verstärkten die niedrige Grabenverteidigung. Neu gegenüber der älteren Manier war die Anlage zahlreicher fester Wölbbauten aus Backstein und die weitgehende Bekleidung der Wälle mit Mauerwerk.
Coehorns Hauptwerk waren die F. Nimwegen, Namur, Bergen-op-Zoom und Groningen; in Dtld. wurde Mannheim nach seiner Zerstörung 1689 durch die Franzosen 1698-1725 nach seinen Plänen ausgebaut (F. Walter a. a. O. [Sp. 319] S. 366ff.; ders., Zur Topographie der Zitadelle Friedrichsburg unter Karl Ludwig, Mannheimer Gesch.bll. 16, 1915, Sp. 85ff. und ebd. 28, 1927, Sp. 62ff.).
3. Anwendung gemischter Systeme
a. Vauban und die sog. Vaubanschen Systeme
Ebenso wie in den holländ. Feldzügen spielten in den franz. Kriegen des späten 17. Jh. F. eine entscheidende Rolle. Wie Breisach und Landau (Abb. 12) waren sie nicht nur militärische Schlüsselpositionen, sondern darüberhinaus auch diplomatische „Handelsobjekte“, um die in Verträgen einzeln gefeilscht wurde. Nachdem aber neben der einzelnen F. schon während des 30jähr. Kriegs im Rahmen einzelner Landesdefensionen ganze F.systeme angelegt worden waren, nahm deren Bedeutung angesichts zunehmend großräumigerer strategischer Planung gegen E. 17. Jh. zu; das mußte bei ständigem Machtzuwachs der Territorialstaaten zu immer stärkerer Einschränkung ehem. städtischer Wehrfreiheiten und im weiteren Verlauf zur völligen Kontrolle des F.baues durch die Landesherrschaft führen. Das bedeutendste Befestigungssystem wurde durch den franz. Marschall Sébastien Leprestre Marquis de Vauban (1633-1707) an der franz. N- und O-Grenze errichtet, z. T. durch Modernisierung älterer F., teils aber auch durch Neubauten des Marschalls.
Dazu gehören die auf ehem. dt. Boden liegenden F. (vgl. [10] S. 97ff.) Breisach (ab 1665 Ausbau: Amend Iber, Die Feste B. in der neueren Kriegsgesch. am Orh., Zs. des Freiburger Gesch.ver. 47, 1936, S. 44ff.; Jos. Schlippe, Das Rheintor zu B., Nachrichtenbl. Baden-Württ. 3, 1960, S. 104-07; Günther Haselier, Gesch. der Stadt B., 2 Bde., Breisach 1969-71; vgl. Abb. 12);Freiburg (ab 1678 Ausbau: Mathias Stamnitz, Die ehem. F. Fr. ..., Schauinsland 33, 1906, S. 77-103; Rob. Mangelsdorf, Die Belagerung Fr. ... 1744, ebd. 40, 1913, S. 1ff.); Hüningen (Neubau 1679-1681, nachdem bereits im 30jähr. Krieg hier Schanzen errichtet waren: Marc Lutz, Die F. H. von ihrer Anlage bis zu der... Übergabe, Basel 1815; Aug. Huber, Gesch. H. von 1679-1698, Diss. Basel 1894; vgl. Abb. 14); Saarlouis (1680-1686 Anlage der F. nach Plänen von Thomas de Choisy, diese von Vauban begutachtet: Joh. Latz [Hg.], S. 1680-1930, Saarlouis 1930; Anton Delges, Die F. S., Heimatkdl. Jb. des Lkrs. S. 1966, S. 264ff.); Homburg und Pfalzburg (ab 1679 ausgebaut: Aloys Schulte, Markgf. Ludwig Wilhelm von Baden und der Reichskrieg gegen Frankreich 1693-1697, Bd. 1, Karlsruhe 1892, S. 48ff.); Zitadelle Straßburg (Bau nach franz. Besetzung der Stadt ab 1682 als Fünfeck: Architekten- und Ing.ver. für E.-L. a. a. O. [Sp. 308] S. 129, 530ff.; Jean-Jos. Claude Descharrières, Observations sur les anciennes fortifications de la ville de St., Strbg. 1818; vgl. Abb. 13); Luxemburg (ab 1684 ausgebaut: J.-P. Koltz, Baugesch. der Stadt und F. L...., Bd. 1, Luxemburg 21970, S. 230ff.); Landau (ab 1688 Ausbau der bis dahin noch ma. befestigten Stadt: Johs. von Birnbaum, Gesch. der Stadt L. ..., Zweibrücken 1826, S. 74ff.; Joh. Gg. Lehmann, Urkdl. Gesch. der ehem. freien Reichsstadt und jetzigen Bundesfestung L., Neustadt a. Haardt 1851; Kdm. Bayern, Pfalz 2 S. 62ff.; Pierre du Colombier in: Fs. Karl Lohmeyer, Saarbrücken 1954, S. 159-166; Hans Heß, Bilder aus der Stadtgesch., Landauer Monatsh. 7, 1959, H. 8-12; ders., Der Bau der F. L., ebd. 13,1965, H. 6f.); Fort-Louis (ab 1687 auf einer Rheininsel errichtet: Archangelus Sieffert, F-L. Gesch. von F., Stadt und Dorf, Hdbg. 1935 [Schrn. der Elsaß-Lothr. Wiss. Ges., A XIV]); Mont-Royal (ab 1687 erbaut, jedoch schon 1697 im Frieden von Ryswijk Vereinbarung über Schleifung: Kdm. Rheinprov. 19,3 S. 314ff.); NeuBreisach (ab 1698 nach dem Verlust von Breisach in Nähe des älteren Fort Mortier als regelmäßige Achteckanlage errichtet: Franz Brockhoff, Gesch. der Stadt und F. N.-B. im Elsaß, Neubreisach 1903; [10] S. 169f.; [21] S. 225ff.; [25] S. 98; Alphonse Haller, Hist. militaire de la place forte de Neuf-Brisach, Strbg. 1962; vgl. Abb. 15).
Viele dieser F. wurden als reine Militärstützpunkte an strategisch wichtigen Stellen neu geschaffen, oft am Platz ehem. Dörfer (Hüningen: Abb. 14), oft aber auch an bisher unbesiedelten Stellen (Fort-Louis, Mont-Royal, Neu-Breisach: Abb. 15), und verkörperten so in reinster Form den Typus der F. gegenüber der bisher üblichen und auch weiterhin noch gebräuchlichen Form der befestigten Stadt. Freilich lagen auch innerhalb dieser neuen F. meist kleine, in regelmäßigem Rechteckschema angelegte Wohnsiedlungen mit Rathaus, Kirche, Kommandantur, Wohnungen, Kasernen und Arsenal.
Während Vaubans Vorläufer in Frankreich (Jean Errard de Bar-le-Duc, 1534-1610, und Blaise François Comte de Pagan) sich an ital. Vorbildern orientiert hatten, war das von M. 17. Jh. an über Jzz. herrschende, von Vauban maßgeblich gestaltete franz. Bastionärsystem ein mehr den spezifischen Situationen angepaßtes, elastisches Konglomerat aus Elementen älterer Manieren und Einzelteilen, die aus den jeweiligen Gegebenheiten heraus neu entwickelt wurden. Vaubans Bedeutung liegt nicht in der Schaffung eines Systems; die drei ihm zugeschriebenen Manieren sind erst später aus seinen Bauten herausgedeutet und durch Louis de Cormontaigne (ca. 1697-1752) in ein theoretisches System eingebaut worden. Wichtig für die Geschichte des F.baus ist vielmehr seine ungeheure praktische Arbeit als F.bauer und Belagerungsingenieur.
33 F. baute Vauben neu, an etwa 300 Umbauten war er maßgeblich beteiligt; dazu kommen noch etwa 50 Belagerungen, die er selbst leitete (Georges Michel, Hist. de V., Paris 1879; Albert de Rochas, Analyse et extraits de la correspondence de V., Revue de génie militaire 13 und 14, 1897; 17 und 18, 1899; 19 und 20, 1900; 21, 1901; René Sauliol, Le Maréchal de V., Paris 1924; Pierre-Eliézer Lazard, V., Paris 1934; Louis Grodecki, V., urbaniste, Bull. de la Soc. d’Etudes du XVIIe s. 1957, S. 329-352; Alfred Rébelliau, V., Paris 1962; George A. Rothrock [Hg.], A Manual of Siegecraft and Fortification by Sébastien LePrestre de V., Ann Arbor 1968).
Während sich Vauban’s sog. 1. System (vgl. Abb. 13) nur durch eine stärkere Konzentration der Einzelteile, durch Einführung eines zusätzlich im Graben errichteten kurzen Wallkörpers (Grabenschere) und durch massivere Ausführung von der neuen niederl. Manier unterschied, wurden bei den anderen Systemen die Bastionen vom eigentlichen Wallkörper abgelöst: als sog. detachierte Bastionen lagen sie nun frei im Graben und bildeten – mit den dazwischenliegenden Grabenscheren durch leichte Holzbrücken verbunden – eine zweite Umwallung. Am ehemaligen Platz der Bastionen an den Polygonecken des Hauptwalles wurden feste überwölbte Stützpunkte in Form von gemauerten polygonalen Türmen errichtet, die aus mehreren Geschossen Wälle und Gräben beherrschten. Sämtliche Wälle wurden mit Mauerwerk so weit bekleidet, daß Fernfeuer die Mauern nicht gefährden konnte; die Zahl kasemattierter Bauten wurde erheblich vergrößert.
Die von Vauban und von dem seit M. 17. Jh. allmählich entstehenden franz. Ingenieurkorps (Jacques Guttin, Vauban et le corps des ingénieurs militaires, Paris 1957) entwickelten Formen waren auch für zahlreiche dt. F.baumeister vorbildlich; im übrigen ist die dt. Entwicklung im Übergang vom 17. zum 18. Jh. durch eine Vielzahl z. T. recht origineller Vorschläge gekennzeichnet, die jedoch kaum weitergehenden Einfluß auf den tatsächlichen F.bau hatten. Neben einer Reihe von reinen Theoretikern (meist Mathematiker wie Wendelin Schildknecht, Sigismund Hirsch, Leonhard Chr. Sturm u. a.) war einer der interessantesten dt. F.theoretiker des 17. Jh. Georg Rimpler (1636-1683), dessen freilich nicht in allen Details klare Schrift „Die befestigte F., Artillerie und Infanterie mit drey Treffen in Bataille gestellet“, Ffm. 1674, eine weitgehende Aufgliederung der F. in Einzelwerke fordert; als Ingenieur-Offizier war er sowohl im F.krieg wie im F.bau (Philippsburg, Straßburg, Raab, Komorn, Wien u. a.) tätig – ebenso wie sein Widersacher Joh. Bernhard Scheither († um 1700/05; Novissima Praxis Militaris oder Neu-vermehrte und Verstärckte Festungs-Baw- und Krieges Schuel, ..., Braunschweig 1672; vgl. auch [16] S. 127f.).
Während die Kämpfe am Rhein und in Ungarn gegen E. 17. Jh.-A. 18. Jh. eine Intensivierung des F.baues an der W- und SO-Grenze des Reiches bewirkt hatten und hier im Zusammenhang mit neu angelegten Linienbefestigungen auch kleinere Städte häufig wieder-befestigt wurden, führten die Ergebnisse des Nordischen Krieges (1700-1721) in N-Dtld. dazu, daß zahlreiche ältere F. geschleift oder aufgegeben wurden ([15] S. 100ff.; [16] S. 130ff.) - Anfang eines Konzentrationsprozesses, in dem fortschreitend die alten Stadt-F. und die kleineren F. verkümmerten, die großen Landes-F. dagegen immer stärker ausgebaut wurden.
Die bereits in den späteren Systemen Vaubans einsetzende Auflösung der geschlossenen Form und seine im span. Erbfolgekrieg entwickelten Gedanken über eine Kombination von ständigen F. mit Feldbefestigungen (d. h. mit von Feldtruppen besetzten sog. befestigten Lagern) wurden im 18. Jh. bei den preuß. F. weitergeführt – verbunden mit Überlegungen, natürliche Gegebenheiten der jeweiligen Geländesituation wieder stärker in die Planung einzubeziehen (Marschall Moritz von Sachsen: „Je compte la nature infiniment plus forte que l’art; pourquoi donc n’en pas profiter ?“: [5] 3. Abt. S. 2781). Damit wurde die unter der Vorherrschaft der geschlossenen Manieren im 16. und 17. Jh. bestehende Fragestellung, wie man die Geländesituation für die gewählte Manier herrichten könne, umgekehrt; weiterhin wurden nun eklektizistisch aus allen Theorien-Systemen Elemente aufgenommen, was seit A. 18. Jh. eine Flut fortifikationstheoretischer Schriften erzeugte. Neben diesen Neuerungen wurde gleichzeitig auch das bisher allgemeingültige Prinzip der Bastionärbefestigung in Frage gestellt: mit dem sog. Tenaillensystem entwickelte Hermann Landsberg (ca. 1680-1746; Les fortifications de tout le monde, Dresden 1712) sternförmige F.anlagen, die seit A. 18. Jh. auch von anderen Autoren vorgeschlagen wurden (G. Voigt, J. D. Durange, Jean Antoine d’Herbort) und die für die preuß. F.bauten des 18. Jh. von grundlegender Bedeutung wurden.
b. Altpreussisches System
Tendenzen weitergehender Auflösung des Hauptwalles sowie einer stärkeren Geländeanpassung vertrat vor allem der preußische Oberst Gerhard Cornelius von Walrave (1692-1773), der bereits unter Friedrich Wilhelm I. am Ausbau der beiden preuß. Haupt-F. Magdeburg (vgl. Abb. 16 a und b) und Stettin und 1730 auch an der Planung der beiden Reichs-F. Philippsburg und Kehl beteiligt war; neben Friedrich II., der selbst maßgeblich in einige Entwürfe für F.bauten eingegriffen hat, war Walrave bis 1748 dann vor allem beim Ausbau der wichtigen schlesischen F. tätig.
Dies gilt für Glogau (ab 1741 ausgebaut: [5] 3. Abt. S. 2748; Hugo von Below, Zur Gesch. d. J. 1806. Glogaus Belagerung und Vertheidigung, Bln. 1893; Jul. Blaschke, Gesch. der Stadt G. und des Glogauer Landes, Glogau 1913; [14] S. 147f., 162, 167, 174f., 183, 215f., 234-241), Neisse (ab 1742 nach preuß. Eroberung ausgebaut: Aug. Kastner, Die Gesch. der Stadt N., 2 Bde., Neisse 1854-1866; [5] 3. Abt. S. 2748f., 2782; [14] S. 139f., 158f., 180ff.), Glatz (ab 1743 Verstärkung: Jos. Kögler, Hist. Nachr. von ... Belagerung der Stadt und F. G., Glatz 1807; [5] 3. Abt. S. 2749; [12] 2, 1935, S. 112f.; [14] S. 143f., 154; Ed. Köhl, Die Gesch. der F. G., Würzburg 1972 [Ostdt. Beitr. aus dem Göttinger Arbeitskreis, 51]), für Kosel (ab 1743 Neubau: [5] 3. Abt. S. 2749; K. Siegel, Die Belagerung von Cosel 1807, in: Fs. zur 100 Jahr-Feier..., Kosel 1907) und Schweidnitz (ab 1747 Ausbau zu erstmals reiner Polygonal-F. mit Geschützkaponnieren-Verteidigung: [5] 3. Abt. S. 2749f., 2783; [12] 2, 1935, S. 38-42; vgl. Abb. 17).
Bei allen diesen Anlagen – teils Verstärkungen alter F. durch neue Außenwälle (Enveloppen), teils Neubauten – spielte das tenaillierte Tracé Landsbergs bzw. Herborts eine wichtige Rolle; darüber hinaus wurden an allen Plätzen wichtige Geländepunkte der näheren Umgebung durch teilweise selbständige, teils aber auch durch mit Schanzenlinien an die Haupt-F. angeschlossene Außenwerke befestigt, wobei diese Außenwerke meist die durch das Tenaillensystem bedingte echte Sternform zeigen (z. B. Fort Preußen nördlich von Neisse 1743-1744). Weiterhin wurden einzelne Fronten der neuen F. wo immer möglich durch sog. Inundationen (Staueinrichtungen bzw. Schleusen zum Überschwemmen des Vorlandes) oder durch weit verästelte Minengänge gesichert. Diese Minenbauten, die im F.krieg schon seit dem 17. Jh. üblich waren, gewannen seit A. 18. Jh. infolge einiger bedeutender Erfolge bei Belagerungen (1706 vor Turin, 1709 vor Tournai) eine immer größere Bedeutung; das führte zu ausgedehnten, oft mehrgeschossigen unterirdischen Arbeiten im Vorfeld zahlreicher F.
Für die 1776-1785 am Weichselufer errichtete F. Graudenz ([5] 3. Abt. S. 2784ff.; Erhardt Weinert, Die F. Courbière, Archiv, Informationsdienst des Göttinger Arbeitskreises 18,1964, Nr. 19; Günther Meinhardt, Zur Baugesch. der F. G., Beitr. zur Gesch. W-Preußens 1, 1967, S. 108-118; vgl. Abb. 19) sowie für die 1763-1777 erbaute Paß-F. Silberberg ([5] 3. Abt. S. 2783; Wolfg. Bleyl, S., die Paß-F. Schlesiens, Diss. TH Bln., Breslau 1938; vgl. Abb. 18) hatte Friedrich II. selbst recht eigenwillige Entwürfe skizziert. Erst bei diesen Neuanlagen sowie bei den erst nach 1763 fertig ausgebauten schlesischen F. (Neisse 1767-1772; Glatz 1760-1786, Schweidnitz 1764-1770) lassen sich die neuen Formen der mit Wölbbauten reicher ausgestatteten Hauptverteidigungslinie deutlicher beobachten (vgl. Abb. 17): Um einen inneren polygonalen Kern mit selbständig verteidigungsfähigem Hauptwall (mit darunterliegenden überwölbten Perpendikular- oder Parallel-Kasematten) lagen sog. detachierte Bastionen mit überwölbten Geschützständen zur Bestreichung des Hauptgrabens, die durch gewölbte Gänge (Defensionsgalerien) mit der Innen-F. verbunden wurden. Auch die verhältnismäßig selbständigen vorgeschobenen Außenwerke erhielten bombensichere Massivbauten und wurden durch umfängliche, oft gedeckte Kommunikationslinien mit der Haupt-F. verbunden (z. B. in Glatz, Neisse und Schweidnitz); sie sollten durch ihre Lage weit vor den Städten eine Beschießung der Haupt-F. verhindern und einen auf mehrere Abschnitte gestützten allmählichen Rückzug (und damit einen Zeitgewinn) der Verteidiger ermöglichen, obwohl die Planung fast aller F. grundsätzlich eine stärker offensiv geführte Verteidigung vorsah.
Wohl haben von Walrave wie auch Friedrich II. einige Schriften über ihre Vorstellungen von F.krieg und F.bau verfaßt, doch fehlt eine zusammenfassende theoretische Behandlung dieses sog. altpreußischen Systems – obwohl seine Elemente bei einer Reihe von Fortifikations-Theoretikern der 2. H. 18. Jh. [5, 3. Abt. S. 2751-80] erwähnt werden. Der wichtigste unter ihnen war der franz. Militär-Ingenieur Marc-René de Montalembert (1714-1800; La fortification perpendiculaire, 5 Bde., Paris 1776-1784, Suppl.bd. 1786), der in seinem (auch von Friedrich II. für seine letzten F.planungen berücksichtigten) Werk wesentliche Elemente der Theorien Rimplers und Landsbergs sowie des auf ihnen fußenden altpreuß. Systems aufnahm und zugleich scharf gegen das in Frankreich vorherrschende (und auch nach dieser Schrift weiterhin bestimmend bleibende) Bastionärsystem Vaubanscher Prägung vorging; daraus ergab sich eine langdauernde literarische Polemik, die von zahlreichen Autoren (Louis Blesson, Joh. Bernh. Virgin, Henri J. B. de Bousmard u. a.) bis ins 19. Jh. weitergeführt wurde.
Schon im span. Erbfolgekrieg hatte sich ein geringes Übergewicht des Angriffs gegenüber der Verteidigung bemerkbar gemacht; im 7jährigen Krieg wurde dieses Übergewicht infolge einer gewissen Routine im F.krieg, vor allem aber infolge verbesserter Belagerungsartillerie (Verstärkung des Steilfeuers; sog. Ricochet-Schießen) und größerer Heere so deutlich, daß kleinere und fortifikatorisch veraltete F. nur mehr in lokal begrenzten Zusammenhängen von Bedeutung waren und selbst größere F. nur dann noch nützten, wenn sie den kriegstechnischen Neuerungen ständig angepaßt wurden. Somit verfielen in der 2. H. 18. Jh. zahlreiche der kleineren und älteren F. bzw. wurden im Zuge der Kriegshandlungen geschleift (1758 Regenstein, Swindemünde, Wollin; 1759 Peenemünde, Anklam, Demmin; 1761 Einbeck, Detmold, Hildesheim, Meppen, Vechta; 1762 Göttingen; 1763 Peitz, Driesen, Minden, Geldern, Moers, Pillau, Altdamm, Hannover, Lüneburg, Hoya, Nienburg, Rothenburg; 1770 Goslar; 1773 Elbing; um 1777/80 Ottersberg bei Bremen, Celle, Gifhorn, Stade und Pillau; 1764 Oldenburg, Rostock). Zahlreiche weitere F. wurden A. 19. Jh. im Zuge der Napoleonischen Eroberung Deutschlands geschleift, so Mannheim 1798/1801, München und Braunschweig seit 1802 und in den Jahren 1804-10 Frankfurt, Lübeck, Breslau, Gießen, Nürnberg, Dresden, Düsseldorf und Greifswald; etwas später folgten auch Hamburg und Bremen. Mit wenigen Ausnahmen hatten sich die hier noch bestehenden Befestigungen gegenüber der neuen Taktik der napoleonischen Armeen als nutzlos erwiesen; vor allem aber drängten die Städte selbst angesichts der durch ihren Status als F. bedingten Einschränkungen auf Entfestigung und Umwandlung der ehemaligen Wälle in Gartenanlagen (so u. a. Mannheim, Frankfurt, Hamburg, Bremen).
4. Die Fort- oder Gürtelfestung
Trotz jener schlechten Erfahrung mit F. in den Feldzügen 1798-1815 wurde 1815 beschlossen, zur Sicherung der dt. W-Grenze drei F. als Bundes-F. auszubauen (Mainz, Landau, Luxemburg) und zwei weitere neu anzulegen, wobei man sich erst später für Ulm und Rastatt entschied; darüber hinaus wurden durch Preußen drei neue F. errichtet (Koblenz-Ehrenbreitstein, Köln, Posen), durch Bayern Ingolstadt.
Zu Mainz vgl. Karl Anton Schaab, Die Gesch. der Bundes-F. M., Mainz 1835; Heinr. Gassner, Zur Gesch. der F. M., Mainz 1904; Alfred Börckel, M. als F. und Garnison von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Mainz 1913; Wilh. Diepenbach, Die Stadtbefestigung von M., in: M. Ein Heimatbuch, Bd. 1, Mainz 1928, S. 21-42; Egon Hartmann, M., Diss. Darmstadt 1962, Darmstadt 1963; Peter Lautzas, Die F. M. im Zeitalter des Ancien Régime, der franz. Revolution und des Empire, 1736-1814, Wiesbaden 1973 (Geschichtl. L.kde., 8). – Landau, aus bayer. Hand erst 1830 Bundes-F. geworden, wurde M. 19. Jh. nur geringfügig ausgebaut; 1864 wurde ein Außenwerk auf der Wollmesheimer Höhe begonnen, doch hat man die F. auf Grund der Kriegsfolgen 1872 aufgegeben (vgl. J. G. Lehmann a. a. O. [Sp. 323]; [9] S. 105; G. Stein a. a. O. [Sp. 319] S. 127ff., sowie Karlsruhe, General-L.archiv, Abt. 238 fasc. 850). – In Luxemburg erfolgte der Ausbau an den Werken des Außengürtels ab 1826,1858-1867 die Anlage von Außenforts im Zusammenhang mit dem Bahnbau, 1867 die Schleifung (vgl. Bernard Wolff und Paul Willwertz, Luxembourg Forteresse, Luxemburg 1967; J.-P. Koltz a. a. O. [Sp. 323] S. 472ff.).
Koblenz-Ehrenbreitstein wurde 1816-1832 durch Ernst-Ludwig von Aster ausgebaut (vgl. [6] S. 210ff.; Max Bär, Aus der Gesch. der Stadt Koblenz 1814-1914, Koblenz 1922, S. 164ff.; [9] S. 103ff., 116; Fritz Michel, Der Ehrenbreitstein, Koblenz 1933; Rüdiger Wischemann, Die F. K., Koblenz 1978, S. 31ff.). – Köln wurde ab 1817 ausgebaut mit zunächst fünf Forts in ca. 600 m Abstand vom Innenwall; 1840-1847 folgte der Bau weiterer Forts und ab 1873 die Anlage eines zweiten Fort-Rings (vgl. [6] S. 209f.; [9] S. 105, 109, 117; Ernst Zander, K. als befestigte Stadt und militär. Standort, Jb. des Köln. Gesch.ver. 23, 1941, S. 25ff.). – Posen wurde 1828-1852 durch Joh. L. von Brese und Moritz K. E. von Prittwitz und Gaffron mit sechs Bastionen an der S-Front sowie dem Fort Winiary als Zitadelle ausgebaut; 1876 wurde die F. durch Außenforts verstärkt, 1902 erfolgte die Schleifung des inneren Walls und ab 1913 der Bau neuer Außenforts (vgl. [6] S. 217ff.; Moritz Jaffé, Die Stadt P. unter preuß. Herrschaft..., Lpz. 1909; [9] S. 171f.). – Die Planung der F. Ingolstadt begann 1826, der Bau 1828 durch Ingenieur-Oberst von Streiter und Leo von Klenze (vgl. Joh. Kaspar Riedl, Der F.bau von I. unter Ludwig I., 1827-1845, Sammelbl. des Hist. Ver. Ingolstadt 48, 1929, S. 24-52; Emil Lacroix, Klenzes Tätigkeit an der F. zu I., Diss. TH Karlsruhe 1931).
Die beiden neuen Bundes-F. wurden erst nach längeren Diskussionen angesichts neuer Kriegsgefahr im Westen seit 1840 in Angriff genommen. In Rastatt erfolgte die Planung ab 1841 durch den österr. Oberstleutnant von Eberle, 1843-1858 der Bau (vgl. [6] S. 214ff.; Albert Neininger, R. als F. und Garnison, Rastatt 1938; Karl Jos. Rößler, Kampf um den Bau und die Besetzung von R., Die Ortenau 42, 1962, S. 264ff.). – In Ulm wurde die Planung ab 1815 von dem österr. Geniegeneral F. von Scholl, ab 1841 von Major von Prittwitz im württ. und durch Major von Hildebrandt im bayer. Gebiet durchgeführt, der Bau 1842-1853, ein Teilabbruch 1912-1919 (vgl. E. von Loeffler a. a. O. [Sp. 308]; [6] S. 213f.; Hellmut Pflüger, Die Bundes-F. U. rechten Ufers, Das Obere Schwaben vom Illertal zum Mindeltal 1956, S. 149-196; Kdm. Bayern, Kurzinv. 24, S. 23ff.; Otmar Schäuffelen, Die Bundes-F. U. und ihre Gesch. Europas größte F.anlage, Ulm 1980; Abb. 20). – Zuvor war ab 1834 Germersheim als bayer. F. neu angelegt worden (Allg. Bauztg. 13,1848, S. 283ff.; [6] S. 224f.; Jos. Probst, Gesch. der Stadt und F. G., Speyer 1898; Gg. Ball, G., die geschleifte F., Speyer 1930). – Wenig später erfolgte der Ausbau von Königsberg i. Pr.: ab 1843 Planung durch Joh. L. von Brese und Bau bis 1860, 1872-1890 Ausbau des Fortrings mit zwölf Forts und drei Zwischenwerken (vgl. [6] S. 222ff.; [9] S. 103ff.; Traugott Ehrhardt, Gesch. der F. K. in Pr. 1257-1945, Würzburg 1960 [Ostdt. Beitr. aus dem Göttinger Arbeitskreis, 17]; vgl. Abb. 21).
Während Frankreich z. B. beim Ausbau der Pariser Stadtbefestigung 1840-1845 noch das alte Bastionärsystem mit Außenforts kombinierte, wurden die dt. F.neubauten mehrheitlich im sog. neupreußischen System errichtet, als dessen Schöpfer mehrere preuß. Ingenieur-Offiziere (E.-L. von Aster [1778-1855], J. L. von Brese [1787-1878] und Moritz K. E. von Prittwitz und Gaffron [1795-1885]) gelten, die hier Erfahrungen aus den schlesischen F.bauten und Vorschläge Montalemberts verbanden, obwohl sie in einzelnen Fällen auch durchaus undogmatisch andere Elemente mitverwendeten. Auch in Österreich führten Schlußfolgerungen aus den napoleonischen Kriegen sowie Finanzüberlegungen zu ähnlich offenen Formen. Eine eigenartige Lösung mit isolierten Rundtürmen entwickelte Erzhzg. Maximilian Joseph d’Este (1782-1863) seit 1820, nach der ab 1829 Linz zu einem befestigten Lager ausgebaut wurde (Erich Hillbrand, Die Maximilianeische Befestigung von L., Anz. Österr. Akad. Wiss., Phil.-hist. Kl. 94, 1957, S. 405-420). Eigenständige, den preuß. F. entsprechende Befestigungsanlagen schufen auch die österr. Genie-Generäle Baron Franz von Scholl (1772-1838; ab 1824 Bauten in Mainz, ab 1833 Ausbau von Verona und Franzensfeste, ab 1835 Neubau von Nauders in Tirol) sowie später Moritz von Brunner (1839-1904; Panzerwerk in Przemyśl u.a.), obwohl hier der Bau neuer F. bzw. der Ausbau älterer Plätze (ab 1854 Olmütz und Krakau) seit M. 19. Jh. zunehmend unter der Finanzschwäche des Staates zu leiden hatte (vgl. [6] S. 233ff.; Ed. Ritter von Steinitz und Th. Brosch Edler von Aarenau, Die Reichsbefestigung Österreich-Ungarns zur Zeit Conrads von Hötzendorf, Wien 1937 [Erg.h. 10 zu: Österr.-Ungarns letzter Krieg]; Chr. Hackelsberger, Das k.k. österr. F.viereck in Lombardo-Venetien. Ein Beitr. zur Wiederentdeckung der Zweckarchit. des 19. Jh., Mchn. und Bln. 1980).
Hauptkennzeichen dieser neuen Systeme war, daß wegen größerer Reichweite der Geschütze ein erheblicher Teil der bisher auf die innere Hauptumwallung fallenden Verteidigungsaufgaben nun auf die Außenforts überging, die in einem Abstand von ca. 1-1,5 km vom Hauptwall alle wichtigen Geländepunkte so besetzten, daß sie sich gegenseitig decken konnten, zugleich aber auch vom Hauptwall aus mit Geschützfeuer zu erreichen waren; im Kriegsfall sollten sie durch Linienbefestigungen miteinander verbunden werden und so die gesamte F. zu einem großen, zur Aufnahme ganzer Armeeteile geeigneten Waffenplatz (sog. verschanztes Lager) machen.
Demgegenüber konnte der als Polygonzug mit ausspringenden Geschützständen (überwölbte Grabenkaponnieren an den Polygonecken) ausgebildete Hauptwall mit Graben und vorgelagertem Glacis erheblich schwächer ausfallen. Gegen E. 19. Jh. wurde er selbst bei F. erster Klasse wegen des raschen Wachstums der Städte und wegen der durch die Umwallung verursachten Beschränkung der wirtschaftlichen Entwicklung der Orte abgebrochen, so 1898 in Koblenz, 1899 in Metz, 1902 in Mainz und Posen, 1905 in Königsberg i. Pr. und Köln.
Weitere Veränderungen brachte die Entwicklung des Eisenbahnwesens, dessen Vorteile für die Landesverteidigung seit 1848/50 deutlich geworden waren; es wurde die Anlage eines die Außenforts verbindenden Eisenbahn- und Straßenringes möglich, obwohl andererseits für die Einführung der Bahnlinien in die Hauptumwallung und für die Lage und Form der Bahnhöfe in F.städten im Detail manches Problem entstand.
Eine eigenständige Entwicklung nahmen in der 1. H. 19. Jh. die Küstenbefestigungen, die von ehemals rundum gesicherten F. (z. B. Friedrichsort bei Kiel, Karlsburg bei Bremen) zu reinen Küsten-Artilleriestellungen schrumpften.
Die seit A. 19. Jh. bestehende Tendenz zur Auflösung der F. in Kern-F. und Fortgürtel wurde durch die Weiterentwicklung der Artillerie (ab 1850/60 Einführung der gezogenen Geschütze und ab 1883/85 Verwendung von Sprenggranaten) erheblich befördert; die größere Reichweite und höhere Wirkung der neuen Geschütze zwang neben dem Übergang zu neuen Bautechniken – zu Beton- und später Stahlbetonbauten sowie seit 1867 zur Panzerung der F.artillerie – vor allem zur Erweiterung des Fortgürtels, dessen Durchmesser von dem bisher üblichen Maß von 1,5-5 km nun auf ca. 5-15 km wuchs. Weitere Veränderungen bewirkte die seit etwa 1880 einsetzende Ausrüstung der F.anlagen mit elektrischen Nachrichten- und Förder- bzw. Transport-Einrichtungen.
Im letzten Jz. des. 19. Jh. schließlich setzte mit dem Bau des Forts Graf Haeseler bei Metz (ab 1899) und mit der Anlage der F. Kaiser Wilhelm II. westlich Straßburg bei Molsheim (Planung ab 1884) die völlige Auflösung der traditionellen F. in sog. Gruppenanlagen ein (régions fortifiées) – Kombinationen von massiv ausgebauten Artilleriestellungen, die untereinander durch kleinere Infanteriestützpunkte und Feldbefestigungen zu zusammenhängenden Verteidigungslinien verbunden werden sollten ([9] S. 33ff., 117ff.; [13] S. 10ff.; für Belfort und Besançon vgl. [33] S. 147ff.).
Damit erreichte die schon gegen E. 17.-A. 18. Jh. einsetzende Entwicklung einen Abschluß, die F. von der Siedlung zu trennen und nur mehr nach strategischen Gesichtspunkten ausgewählte Geländeabschnitte zu besetzen, die konsequent zu den durchlaufenden Linien-Befestigungen des 20. Jh. (Maginot-Linie, Westwall u. ä.) weiterführte, zugleich aber den F.bau aus dem Bereich gestalterisch-künstlerischer Aufgaben endgültig in rein militärische Planung überführte (vgl. Keith Mallory und Arvid Ottar, Archit. of aggression. A hist. of military archit. in NW-Europe 1900-1945, Ld. 1973, S. 13ff.).
IV. F. und Städtebau
Obwohl die Planung von F. immer vorrangig durch militärische Rücksichten und durch die sich wandelnden Kriegstechniken bestimmt wurde, haben zeitgenössische städtebauliche Vorstellungen daneben stets eine maßgebliche Rolle für die gesamte Erscheinung von F.städten gespielt (vgl. Sp. 316, 324). Die sich hieraus ergebende wechselseitige Beeinflussung war auch für die Geschichte des Städtebaues von entscheidender Bedeutung (s. *Stadtbaukunst; vgl. auch Bernh. Sicken, Stadt und militärische Anlagen, Hann. 1977 [Veröff. der Akad. für Raumforschg. und L.planung, Forschg.- und S.ber., 114], S. 15-148).
V. Architekt und Ingenieuroffizier als Erbauer der F.
Der F.bau war als Teilgebiet der Profanarchitektur, der „Architectura civili-militaris“ (Leonh. Chr. Sturm, Augsb. 1719), bis ins 19. Jh. hinein stets eines der Aufgabengebiete des Architekten und zwar in der gesamten, von der Theorie bis zum praktischen Bauwesen reichenden Spannweite dieses Berufs. Daneben waren schon im 17. Jh. Ingenieure und Offiziere beim Ausbau von F. tätig. Ausbildung und Tätigkeit eines Mannes als Offizier, Ingenieur und Architekt war im 18. Jh. üblich, z. B. wird Balthasar Neumann auf dem Bildnis von Markus Friedr. Kleinert 1727 als „Obrist Wacht: Meister der Artillerie, Ingenieur und Architect“ bezeichnet und hält als Zeichen seines Berufs einen F.plan in der Hand (Würzburg, Mainfränk. Mus.: RDK II 100 Abb. 4). Kenntnisse in der Fortifikationslehre gehörten auch selbstverständlich zum Rüstzeug des jungen adligen Kavaliers. Das Anwachsen des militärisch-fortifikatorischen Anteils an der Bauaufgabe F. seit dem 18. Jh. und ihre stärkere Einbindung in die Planung der Landesverteidigung haben freilich die Aufgabenverteilung umgekehrt und zur Schaffung fester Ingenieurkorps in den Armeen der größeren Staaten Europas geführt (Udo von Bonin, Gesch. des Ingenieurkorps und der Pioniere in Preußen, 2 Bde., Bln. 1877-1878; J. Guttin a. a. O. [Sp. 326]; Heinr. Blasek und Franz Rieger, Beitr. zur Gesch. der k. und k. Genie-Waffe, 2 Bde., Wien 1898). Seit dem 19. Jh. wurden F. nur mehr von Ingenieuroffizieren entworfen und Architekten allenfalls zur künstlerischen Gestaltung einzelner, besonders ins Auge fallender Bauteile (Toranlagen, Kasernenfassaden u.ä.) herangezogen, wie z. B. Leo von Klenze ab 1828 in Ingolstadt oder Friedr. von Gärtner beim Bau der F. Germersheim (E. Lacroix a. a. O. [Sp. 333]; Allg. Bauztg. a. a. O. [Sp. 333]). Auch dieser Anteil verminderte sich im weiteren Verlauf des 19. und vor allem im 20. Jh. im gleichen Maße, in dem F.neubauten zu ihrem eigenen Schutz immer mehr unter der Erde verschwanden.
VI. Dekor
Schon im 16. Jh. – zu einer Zeit also, in der die F. über ihre militärische Funktion hinaus noch erhebliche Bedeutung als Zeichen politischer Stärke eines Staates hatte (vgl. Stanislaus von Moos, Turm und Bollwerk. Beitr. zu einer polit. Ikonographie der ital. Renss.archit., Zh. 1974) – wurden ökonomische Überlegungen angestellt, deren Resultat die Ablehnung von Dekor an F. war. So schrieb Daniel Specklin z. B. im Vorwort seines Buches (s. Sp. 316) 1589, daß „solche Gebäuw nicht umb Prachts und wollusts willen, sondern mehrteyls wider den Feindt Christlichen Namens, zu erhaltung Land und Leut angesehen und fürgenommen“ werden, und L. Chr. Sturm lehnte freistehende Säulen an F.toren ab, da das „ein nicht verantwortlicher Überfluss wäre und der Ernsthafftigkeit des Gebäudes zuwider“ (a. a. O. [Sp. 336] S. 4).
Dennoch tragen die die Machtposition der Herrschaft am sichtbarsten verkörpernden Teile der F., im allgemeinen die *Tore, gelegentlich auch die Kommandanturgebäude, einen oft weit über fortifikatorische Notwendigkeit hinausgehenden Dekor mit eindeutig Macht und Stärke verherrlichenden ikonographischen Programmen.
Der Widerstreit der Meinungen spiegelt sich in einer 1681 geführten Kontroverse zwischen dem franz. Kriegsminister Louvois und Vauban, der die Meinung vertrat, Straßburgs Zitadellentore müßten auch schön sein – besonders hier, am Eingang von Dtld. her -, denn die Deutschen würden nach der „beauté“ der Tore die Magnifizenz des Königs und die „bonté“ der F. beurteilen (Michel Parent und Jacques Verroust, Vauban, Paris 1971, S. 148f.; zu anderen ähnlichen Äußerungen s. Wolfg. E. Stopfel, Triumphbogen in der Archit. des Barock in Frankr. und Dtld., Diss. Frbg. 1964, S. 69).
Für die archit. Gliederung der F.bauten, insbesondere der *Tore wurden die Regeln der Vitruv rezipierenden Architekturtheorie maßgebend, die F. zu den „starcken Gebew“ zählte und ihnen infolgedessen die toskanische oder auch die dorische Säulenordnung mit den diesen zugehörigen Bauformen, besonders der Rustika, zuwies.
Den Äußerungen Sebastiano Serlios (Regole Generali Di Archit. Sopra Le Cinque Maniere De gli Edifici,..., 1. Ausg. Ven. 1537 = 4. Buch der späteren Ges.ausg., deren erste dt. Übers. Basel 1609: s. Fassade, RDK VII 650f.) folgten die nordischen Säulenbücher und andere Architekturtraktate, z. B. Hans Vredeman de Vries, der in seiner „Architectura“, Antw. 1577, als Beispiel für die Anwendung toskanischer Ordnung auch F.bauten wiedergibt (Bl. 2; Ndr. Hdhm. und New York 1973).
Gebaute F.tore entsprechen vielfach diesen Regeln; vgl. als frühes Beispiel die Porta Nuova in Verona, 1533-1540 von Michele Sanmicheli errichtet (Gg. Kauffmann, Die K. des 16. Jh., Bln. 1970 [Propyläen Kg., Neuaufl. Bd. 8], Abb. 343 a). Auch in Dtld. hielt man sich an diese Tradition. So entwarf Vredeman de Vries 1589 für die Feldseite des Kaisertors in Wolfenbüttel eine mit dorischer Ordnung geschmückte Front, deren Säulen mit Bossen durchschossen sind (Abb. 6). Toskanische Ordnung und Quader zieren einen Entw. aus dem 2. V. 17. Jh. für das Neue Galgentor in Frankfurt a. Main (ebendort, Stadtarchiv: Kdm. Frankfurt a. M. 2 Abb. 169), toskanische Ordnung, Beschlagwerk und grob behauene Quader die von J. W. Dilich in seiner „Peribologia“ [s. Sp. 320] Abb. 48-55 wiedergegebenen Torentwürfe (Abb. 11, unten), und mit Bossen durchschossene Säulen das Heidelberger Tor in Mannheim von 1722 (Max Oeser, Gesch. der Stadt M., Mannheim 1904, Abb. S. 131). Noch Leo von Klenze verwendete an der F. Ingolstadt (s. Sp. 333) an den Außenseiten Rustikaquader für Sockel, Tor- und Fensterumrahmungen, gestaltete aber „das Innere etwas heiter, damit das [sic] Moral der Soldaten nicht durch gar so abschreckendes Aussehen leidet“ (Alex. Frhr. von Reitzenstein, Die F. Ingolstadt Kg. Ludwigs I., in: Theod. Müller und Wilh. Reissmüller [Hg.], Ingolstadt, Ingolstadt 1974, Bd. 1 S. 369, Abb. 5-7).
Wappen, häufigster plastischer Schmuck, repräsentieren in Weiterführung ma. Tradition die Bauherrn der jeweiligen F.abschnitte, also die wechselnden Landesherrn, seltener auch die Stadt (s. z. B. Verzeichnis der Wappen der jeweils regierenden Fürstbisch. an Toren, Bastionen und Kurtinen in Würzburg bei Franz Seberich, Die Stadtbefestigung Würzburgs, 2. Teil: Die neuzeitl. Umwallung, Würzburg 1963 [Mainfränk. Hh., 40], S. 206-208). Devisen und Initialen des Landesherrn sowie Trophäen als Relief oder bekrönende Skulptur zieren die Tore, z. B. das Rheintor in Breisach, zw. 1665 und 1679 unter der Leitung von Vauban erbaut. Der Figurenschmuck rückt dieses F.tor – wie viele andere – ikonographisch in die Nähe von Triumphtoren.
Er spielt auf den Herrscher an, auf seine Kriegskunst und Stärke und die Überwindung des Gegners: Mars und Herkules, gefesselte Krieger sowie Medaillons mit Jupiter und Juno, die wohl für Ludwig XIV. und seine Gemahlin stehen (J. Schlippe a. a. O. [Sp. 322]; bei W. E. Stopfel a. a. O. [Sp. 340] S. 71 Deutung der Medaillons als Valentinian I. und Probus, die legendären römischen Gründer der F. Breisach gegen die Germanen). Ein ähnliches Programm, dazu Hermes und Felicitas publica (?) zeigte das Kronenburger Tor in Straßburg, zw. 1681 und 1690 wohl von Jacques Tarade erbaut (Ernst Polaczek, St., Lpz. 1926 [Berühmte K.stätten, 76], Abb. 111; W. E. Stopfel a. a. O. S. 72; weitere franz. Beispiele s. ebd. S. 73f., dt. Beispiele – wie Klever Tor in Wesel, 1700, und die spärlicher dekorierten F.tore in Stettin, 1724 und 1725-1740: ebd. S. 109, 115f.). Vereinzelt scheint die figürliche Darstellung der F.erbauer an den Ingolstädter Toren zu sein (A. Frhr. v. Reitzenstein a. a. O. S. 384ff., Abb. 9, 11).
Der staatspolitische Aspekt der F. konnte in Inschriften ausgesprochen werden, z. B. Inschriften Ludwigs XIV. am Rheintor in Breisach und am Straßburger Tor in Neubreisach, 1699 (s. oben; F. Brockhoff a. a. O. [Sp. 324] S. 224). Die Inschrift des Heidelberger Tores in Mannheim (s. oben) verweist auf die fiktive antike Geschichte der Stadt und ihre neuzeitlichen fürstl. Bauherrn, deren letzterer die F. als „Denkmal des pfälz. Hauses und als Grundfeste des Vaterlandes aufgeführt“ hat. Bauherr und Baudatum wurden häufig inschriftlich festgehalten, gelegentlich auch der Name des Architekten (so an der Porta Nuova in Verona, s. oben).
VII. Darstellungen
Die Bedeutung der F. als Repräsentation landesherrlicher Macht war erheblich. Ungeachtet dessen, daß die militärische Effektivität bei Belagerungen meist erstaunlich gering war, entschieden Verlust oder Einnahme einer F. oft ganze Feldzüge. Dies spiegelt sich auch in den zahlreichen Darstellungen einzelner F. in Tafelwerken, in der Literatur, auf Bildern, *Münzen, *Medaillen und selbst Gegenständen des Kunstgewerbes.
Darstellungen der in Kriegsereignisse verwickelten F. konnten auf den Feldherrn bezogen, d. h. seinem Bildnis beigegeben sein (z. B. Reiterbildnis Kurf. Max II. Emanuels vor Namur von Gaspard Bouttats, 1695: Ausst. Kat. „Kurf. M.E.“, Schleißheim 1976, Bd. 2 Nr. 288 m. Abb.) oder als Erinnerung sogar auf Beutestücken nachträglich angebracht werden (z. B. die Schlacht auf dem Kahlenberg und die F. Wien auf einem Türkensäbel des 17. Jh.: ebd. Nr. 142 m. Abb.). Auf der Schale eines zur Erinnerung an die Eroberung von Breda, 1590, geschaffenen Tafelaufsatzes ist eine Ansicht der Zitadelle von Breda, auf dem zugehörigen Teller deren Grundriß eingraviert (Ad. M. Hildebrandt, Heraldische Meisterwerke von der internat. Ausst. für Heraldik zu Bln., Bln. 1882, Taf. 83).
Medaillen zeigen – meist in Verbindung mit dem Herrscherbild – eroberte F. (z. B. Lille, 1708: Ausst.Kat. „Louis XIV en Flandre“, Lille 1967, Nr. 436B; zwei Medaillen von 1683 und 1686 auf die Türkensiege unter Leopold I. mit Darstellung von je 10 eroberten F.: Fritz Zink, Anz. des Germ. Nat.mus. 1954-1959, S. 220 Kat.nr. 54) oder neuerbaute F. (Ausst.kat. „Bauten Roms auf Münzen und Medaillen“, Mchn. 1973, Nr. 185-191, 194).
Spielkarten mit Darstellungen von F. und Erklärung ihrer Teile sollten Lehrzwecken dienen (Detlef Hoffmann, Die Welt der Spielkarte, Mchn. 1972 [Kulturgesch. in Einzeldarst.], S. 41f., 64,Textabb. 32 [A. 18. Jh.]; Henry-René d’Allemagne, Les cartes à jouer, Paris 1906, Bd. l Abb. S. 225 [1763]).
Gg. Hier. Bestelmeier in Nürnberg bot 1807 im „Magazin von verschiedenen K. – und andern nüzlichen Sachen“ Fortifikationsmodelle an, „nach der neuesten Art der Kriegsbaukunst fleißig gearbeitet“, und versprach „bis künftiges Jahr Nachricht von einem vollständigen Fortifikations-Apparat, ganz zur Lehre der Jugend und erwachsenen Personen eingerichtet“, zu erteilen (7. Stück S. 19f., Taf. XI Nr. 957-960, Taf. XIII Nr. 975-1006).
Die Emblematik gab der F. als Ikon recht verschiedene Ausdeutungen.
Vgl. Henkel-Schöne Sp. 1208-12. Siehe auch „Hundert Christ-Ergetzliche Sinn-Bilder...“, Augsb. o. J. (ca. 1700), Bl. 68 („Impavidam ferient“); Daniel de la Feuille, Devises et emblemes, Amst. 1691, S. 41 Nr. 9 („Sum extra periculum“) und ebd. S. 4 Nr. 12 (bezogen auf die eine See-F. umgebenden Wellen: „Agitant et custodiunt“).
Zu den Tafeln
I. Deutsche F. vor 1648. Zchg. des Verf.
II. Deutsche F. der Zeit von 1648 bis 1710. Zchg. des Verf.
III. Deutsche F. der Zeit von 1710 bis 1815. Zchg. des Verf.
IV. Deutsche F. der Zeit nach 1815. Zchg. des Verf.
Zu den Abbildungen
1. Monogr. MS (zugeschr.), Feldlager vor Wittenberg. Ausschnitt aus dem Holzschnitt G. 952 (Ges.maße 154,3 × 154,7 cm). 1547. Nach Geisberg, Einblattholzschnitt Lfg. 38* Bl. 32.
2. Matth. Merian d. Ä., Ansicht der Burg Mansfeld, Obersachsen, von S. Kupferstich (20,5 × 32 cm) in: M. M., Topographia Superioris Saxoniae, ..., Ffm. 1650. Nach [22] Bd. 3 Abb. 109.
3. Schematische Darstellung der frühen Fortifikationsmanieren. Zchg. Verf.
4. Chr. Senft, Ansicht von Klagenfurt. Kupferstich (36,5 × 40,5 cm) in: Urban Paumgartner, Aristion Carinthiae, Lauingen a. d. D. 1605. Nach [22] Bd. 2,2 Abb. 44.
5. Grundriß einer Ideal-F. mit Zitadelle und Stadtbefestigung. Holzschnitt (34 × 22,6 cm) in: Pietro Cataneo, I quattro primi libri di archit., Ven. 1554, S. 20. Nach dem Orig.
6. Hans Vredeman de Vries, Entw. für die Feldseite des Kaisertores in Wolfenbüttel. Kolor. Federzchg. Nürnberg, Germ. Nat.Mus. Dat. 1589. Fot. Mus.
7. Idealansicht einer befestigten Stadt, Kupferstich (20,6 × 22,9 cm) in: D. Specklin a.a.O [Sp. 316], Ausg. Ffm. 1608, S. 58. Nach dem Orig.
8. Petrus Isselburg, Belagerung der Stadt Mannheim durch Joh. Tserclaes Gf. von Tilly 1622. Kupferstich, 29 × 37 cm. 1623. Foto Verf.
9. Karlsruhe, Bad. General-L.archiv, Großhzgl. Hausfideikommiß, Bd. XXVI Nr. 23 b, Ansicht der F. Philippsburg. Kupferstich, 26 × 29 cm. Um 1640. Nach dem Orig.
10. Grundriß und Profil einer Ideal-F., Kupferstich in: Adam Freitag, Archit.... a. a. O. (Sp. 320) 1630, Abb. 45f. Nach dem Orig.
11. Joh. Wilh. Dilich, Grundriß einer bastionierten Front mit Hornwerk (oben) und Ansicht einer Toranlage in einer einfach bastionierten Front (unten). Kupferstich in: Ders., Peribologia... a. a. O. (Sp. 320) 1640, Abb. 145 (erläutert ebd. S. 106f.). Nach dem Orig.
12. S. Schmalkalder, Plan der F. Breisach mit dem linksrhein. Vorwerk sowie der St. Jakobsschanze auf der ehem. Sandinsel und der anschließenden sog. Strohstadt (niedergelegt nach 1697). Kolor. Federzchg., 42 × 64 cm. Karlsruhe, Bad. General-L.archiv, Großhzgl. Hausfideikommiß, Bd. XIX fol. 60 Nr. 82. Dat. 1687. Foto Verf.
13. S. Schmalkalder, Plan der Städte Straßburg und Kehl mit den Schanzen auf den Rheininseln und der Zitadelle von Straßburg. Kolor. Federzchg., 42 × 90,5 cm. Karlsruhe, Bad. General-L.archiv, Großhzgl. Hausfideikommiß, Bd. XIX fol. 66 Nr. 85. Dat. 1689. Foto Verf.
14. Karlsruhe, Bad. General-L.archiv, Großhzgl. Hausfideikommiß, Bd. XIX fol. 57 Nr. 79, Plan der F. Hüningen. Kolor. Federzchg., 31 × 23,5 cm Um 1689. Foto Verf.
15. Karlsruhe, Bad. General-L.archiv, Großhzgl. Hausfideikommiß, Bd. X Nr. 60, Plan der F. Neubreisach. Kolor. Federzchg., 45,5 × 31,2 cm. Um 1700. Foto Verf.
16a und b. F. Magdeburg mit Friedrichstadt, Kommandantenwerder und Zitadelleninsel, Plan (a) und Modell. Zustand 1740. Nach E. Wolfrom a. a. O. (Sp. 308) S. 36f.
17. Ehem. Berlin-Dahlem, Preuß. Geheimes Staatsarchiv, Mappe 16 Bl. 46, Plan der F. Schweidnitz nach letztem Ausbau 1764-1770. Nach Zchg. von Liebenroth 1802/1803 umgezeichnet von W. Bleyl. Nach W. Bleyl a. a. O. (Sp. 329) S. 11 Abb. 3.
18. F. Silberberg, Lageplan (links) und Teilgrundriß (rechts). Erbaut 1763-1777. Nach ebd. S. 15 Abb. 8 (links) und S. 43 Abb. 36.
19. F. Graudenz, Schemaplan. Erb. 1776-1785. Nach [12] 3, 1936, S. 141.
20. Marburg, Staatsarchiv, Karten P II 4164, Lageplan der F. Ulm. Zustand von 1852. Foto Archiv.
21. F. Königsberg i. Pr. (Planung an 1843, Bau bis 1860, Fortring 1872-1890), Gesamtplan. Zustand um 1890. Nach T. Ehrhardt a. a. O. (Sp. 333) S. 26.
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Verweise
- Befestigungsbaukunst (Kriegsbaukunst, Verteidigungsbaukunst, Wehrbaukunst)
- Bollwerk
- Burg
- Escarpe und Contrescarpe
- Militärbauten
- Rampe
- Schießscharte
- Stadtbefestigung
- Zinne, Zinnenkranz
- Zitadelle
Empfohlene Zitierweise: Müller-Wiener, Wolfgang , Festung, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. VIII (1982), Sp. 304–348; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89090> [05.04.2022]
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