Fischhaut
englisch: Shagreen, fish-shagreen, fish-skin; französisch: Chagrin; italienisch: Sagri.
Karl-August Wirth (1990)
RDK IX, 284–299
I. Definition, Wort, Bezeichnungen
Unter F. wird hier die in Hervorbringungen des Kunsthandwerks und des Gewerbes als Rohhaut oder, soweit gerbfähig, als Leder verwendete Haut von Knorpelfischen (Elasmobranchier), vornehmlich von Haifischen (Selachier) und von Rochen (Bastoidei), sowie die von Walen (Cetacea) verstanden.
Das Wort F. wurde anscheinend früh schon in über den Wortsinn hinausgehender Bedeutung gebraucht. Abgesehen von Verwendungen im übertragenen Sinne (gegen Regen schützende „Haut“ von Mänteln und Zelten) benutzte man es in der Handelssprache undifferenziert für (Roh-)Materialien, die von Fischen oder auch von fischartigen, im Meer beheimateten Lebewesen stammen; am häufigsten dürften damit die eingetrockneten Häute mehrerer Arten von Haifischen gemeint sein, öfters auch die verschiedener Rochenarten.
Da die wichtigsten Handelsplätze für F. nicht im deutschen Sprachgebiet liegen (Hauptumschlagplätze waren die großen Hafenstädte am Mittelmeer, daneben Atlantikhäfen der iberischen Halbinsel und der Küsten Irlands und Englands), gingen manche der dort üblichen Bezeichnungen als Lehnwörter in den deutschen Sprachgebrauch ein.
Häufig begegnet man der - ihrerseits wiederum mehrdeutigen - Bezeichnung „Chagrin“ (franz. „chagr[a]in“, engl. „shagreen“, ital. „sagri“), von türkisch „zagri“, persisch „sagrî“ = (Pferde-)Rücken: Aus der Haut von der Kruppe des Pferdes (oder Esels oder Kamels), in die Samenkörner eingetreten wurden, stellte man stark gekörntes Leder her; man nannte es „sagri“ und verwendete es u. a. zu Messer- und Säbelgriffen und -scheiden. Da manche F. diesem Leder in seiner äußeren Erscheinung ähnelt, mit diesem die Widerstandsfähigkeit und Griffigkeit der rauhen Oberfläche gemeinsam hat und gleichartig verwendet wurde, ging der Name jenes Materials auf F. über (s. auch [21] S. 216). Zwischen „echtem Chagrin“ und „F.-Chagrin“ (so die korrektere Bezeichnung - dazu [9] S. 139f. und [19] S. 234 -, die erst in der jüngeren Fachliteratur sich einzubürgern beginnt, vgl. etwa [23 a] S. 246) wurde früher nicht immer unterschieden; selbst dann, wenn man, wie mehrfach in England, „shagreen“ und „nurse-skin“ sowie „fish-skin“ unterschied (Belege bei [21] S. 213), bleibt es doch „schwierig, anzugeben, von welchen zoologischen Arten die einzelnen Sorten des Handels stammen“, zum einen deshalb, weil „ganz allgemein dieselben (französischen) Bezeichnungen für Häute mehrerer Arten benutzt wurden“, zum andern, weil „verschiedene Autoren dieselben Bezeichnungen bald auf die eine, bald auf die andere Art anwenden und ... überdies noch die zoologische Nomenklatur ... wiederholt gewechselt hat“ ([19] S. 232; zu letzterem vgl. z. B. The Oxford Engl. Dict., Bd. 7, Oxf. 1933, S. 266, dazu A Suppl. to the Oxford Engl. Dict., Bd. 2, Oxf. 1976, S. 1276, s. v. „nurse“).
Auch Erzeugnissen aus Materialien, die mit Chagrin und F.-Chagrin nicht das mindeste zu tun haben, legte man den Namen Chagrin bei: so, wie Krünitz bekundet, einem „getupfelten oder geköperten Taffet“ [3, S. 4] und dem „schmalen bandartigen Gewebe von Gespinst, womit (Bortenweber) einige Theile der Figur oder Blume“ bilden (ebd. und Joh. Carl Gottfr. Jacobsson, Schauplatz der Zeugmanufakturen in Dtld., ..., Bd. 4, Bln. 1776, S. 388).
Seit dem 3. V. 18. Jh. findet man F. oft auch als „Galuchat“ (oder „galucha“) bezeichnet, weil -den „Tablettes royales du vrai mérite“ v. J. 1778 zufolge - der Pariser Handwerker Jean-Claude Gal(l)uchat († 1774) der erste gewesen sein soll, „qui ait trouvé l’art d’adoucir et mettre en couleur les peaux de roussette et de requin“ (zit. nach [15] Sp. 919). Ob diese Auskunft zutrifft, ist zweifelhaft (hierzu [19] S. 229f., s. auch [21] S. 213).
Gelegentliche Versuche, den recht willkürlichen, daher mißverständlichen Gebrauch der Bezeichnungen „Chagrin“ und „Galuchat“ zu regeln, hatten anscheinend keinen raschen Erfolg.
Als Beispiel für Bemühungen, die Benennungen für F. inhaltlich zu präzisieren, sei die von Ph. Loos besorgte deutsche Ausgabe des Handbuches von Laçépède [6] genannt: Die Haut des „kleingefleckten Hay“ ist „im Handel ... unter dem Namen Seehaut, Chagrinhaut (peau de roussette, peau de chien de mer, peau de chagrin) bekannt“; sie wird, „nach dem sie grün gemahlt worden, im Französischen Galuchat genannt. Man muß aber diese gemeine Galuchat oder Seehaut nicht mit derjenigen verwechseln, die man durch die Zubereitung der Haut des Sephenrochen erhält“ [6 a, Bd. 1, 2 S. 534f.] und „die in dem Handel unter dem Namen Seehundshaut (Galuchat) bekannt ist“, wobei man „Chien de Mer, Dornhay, von dem eigentlichen Seehund oder Robben, veau de Marin, wohl unterscheiden muß“. Im Französischen macht man den Unterschied zwischen „peau de Requin“ und „peau de chien de mer“, im Deutschen gebraucht man sehr uneigentlich den Namen Seehundshaut für beide (ebd. Bd. 1, 1 S. 387f.).
II. Aufbereitung des Rohmaterials
Vielfach - ursprünglich und auf dem Land wohl fast immer - verwendete man die F. als getrocknete, vielleicht gesalzene oder mit Asche behandelte Rohhaut [19, S. 228]. Erst seit dem 18. Jh. liegen Nachrichten über weitere Aufbereitung des Rohmaterials vor. Sie erfolgte, der großen Verschiedenheit der benutzten F. entsprechend, auf unterschiedliche Weise.
Die besonders geschätzte Haut von Perlrochen wurde nach langsamem Trocknen der auf Bretter gespannten F. geglättet. Die rauhe Oberfläche beseitigte man mit Sandstein und schliff die feste und dicke F. mit Bimsstein und Baumöl dünn [2 b, S. 122f.], wonach die Höcker, die bei ungeschliffener F. weiß hervortreten, als halbdurchsichtige Kreise mit Opal- oder Perlmutterglanz erscheinen [19, S. 230]. Oft färbte man die geschliffenen F. ein (nach aus dem Fernen Osten importierten Verfahren: [20] S. 437; Färberezepte bei [2] S. 122f., vgl. auch [18] S. 114 und [21] S. 214).
Die aufgeweichte F. wurde mit Harnblase auf den betreffenden Gegenstand aufgeleimt [2 a, S. 122], danach „mit zerlassenem Siegellack überstrichen, wodurch die aufgetragene Farbe geschützt, alle Zwischenräume zwischen den abgeschliffenen Plakoidschuppen ausgefüllt und diese zugleich vor dem Ausspringen bewahrt wurden“; nach Glättung mit einem in Öl getauchten Lappen bilden die Schuppenreste im farbigen Grund eine Art Mosaik [19, S. 231]. Ausgesprungene Höcker ersetzte man durch Plättchen aus verschiedenem Material, z. B. aus Perlmutter (vgl. den im 3. V. 18. Jh. hergestellten Mikroskoptubus im Mathematisch-Physikalischen Salon des Dresdner Zwingers: ebd.).
Die F. von Haien haben, je nach der Fischart, verschiedene Oberflächenstruktur (vgl. die Beschreibungen bei L. Brühl [19] S. 232). Die als „peau de roussette mouchetée“ gehandelte Haut, die „viele feine, hornige aber harte, einander dachziegelartig deckende, dicht stehende, durchscheinende, dreieckige Schuppen“ trägt – was ihr eine Art Sammetreflex gibt -, wurde angeblich zur Herstellung von sog. „falschem Galuchat“ verwendet: Nachdem die Schuppen abgerieben sind, bleibt „auf der Haut eine Art Netzwerk zurück, das durchscheint, wenn man sie auf grünes Papier klebt“. Falsches Galuchat soll auch aus der leuchtend und wie poliert erscheinenden „peau d’aiguillat“ (der Haut des Acanthias acanthias L.) gefertigt worden sein, „die mit kleinen viereckigen, opalinen Schuppen bedeckt“ ist und „ein sehr feines, gleichmäßiges Korn ohne Rauhigkeit“ hat (ebd.).
In der Fachliteratur werden öfters erst nach 1850 aufgekommene Verfahren der Aufbereitung von F. (einige nennt L. Brühl [19] S. 233) so beschrieben, als ob sie seit jeher angewandt worden seien, obwohl das aus den bekannt gemachten Quellen nicht zu entnehmen ist.
III. Nutzen und Gebrauch
„Der Nutzen und Gebrauch der F. ist sehr groß und mannichfaltig, und daher der Handel mit selbigen beträchtlich“ [3 a, S. 538]. Hier erwähnenswert ist die Verwendung von F. für Kleider (1), als Schreibstoff (2), als Bildträger (3), als Arbeitsmaterial von Handwerkern (4) sowie als Werkstoff, mit dem ganz verschiedenartige Gegenstände überzogen wurden (5).
1. Kleider
Kleider aus F., in der Antike im Orient gut bezeugt (RAC Bd. 3 Sp. 972-974), werden im MA nur noch hin und wieder erwähnt (Belege bei Grimm Bd. 3 Sp. 1686); die Häute seltener Fische galten als Pelzware (ebd. Sp. 1497). Von der F.kleidung exotischer Völker, die in Veröffentlichungen der Barockzeit wiederholt erwähnt wird (z. B. [3 a] S. 538), ist hier nicht zu handeln.
Zelte, die ganz oder teilweise aus F. waren, wurden hoch geschätzt. Ulrich von Zatzikhoven beschreibt in seiner „Lanzelet“-Erzahlung ein prächtiges Zelt, bei dem „von wîzem visches hâre / was daz vierde ende“ (ed. K. A. Hahn, Ffm. 1845 [Ndr. Bln. 1965], S. 113, v. 4839f.).
2. Schreibmaterial
Als Schreibstoff wurde F. „vor Alters schon“ benutzt (so z. B. Krünitz [3 a] S. 538). Beispiele, welche diese Auskunft bestätigen, waren nicht aufzutreiben (keine Belege bei Wilh. Wattenbach, Das Schriftwesen im MA, Lpz. 31896 [Ndr. Graz 41958]).
3. Bildträger
Daß F. als Bildträger dienen konnte, wird durch einzelne Schriftquellen aus der Neuzeit belegt.
Ein deutscher Einblattdruck v. J. 1561 berichtet von einer „Figur“, die „in Griechenland / auf eine Vischhawt gemahlt / gefunden“ worden war (Abb. 2). In Danzig zeigte man im 18. Jh. Besuchern eine F., „auf welcher eine ganze Schiffsflotte abgemahlt ist“ ([3 a] S. 538 unter Berufung auf Chr. Aug. Heumann, Conspectus reipublicae litterariae ..., „cap. 2“, was für die erste [?] der zahlreichen Auflagen- Hann. 1717, S. 5-11 - nicht zutrifft; für spätere Aufl. vgl. Jos. Chr. Adelung, Fortsetzung und Ergänzungen zu Chrn. Gottl. Jöchers allgem. Gelehrten-Lex. ..., 2. Bd., Lpz. 1787, Sp. 1978).
4. Arbeitsmaterial von Handwerkern
Bereits in der Antike war F. Arbeitsmaterial von Handwerkern. Die Haut von Haien und Rochen wurde zum Polieren und Glätten von Holz und Elfenbein benutzt (Plinius, Hist. nat. IX, 40: ed. König Bd. 9 S. 38). Bis zum Aufkommen des Glaspapiers im 2. V. 19. Jh. änderte sich nichts an dieser handwerklichen Praxis.
Im 13. Jh. bezeugt sie Albertus Magnus, wenn er darauf hinweist, „daß man mit an der Sonne getrockneter Haifischhaut in Eisen und Holz einschneiden könnte, wenn man diese mit der rauhen Seite der Haut reibe“ (Heinr. Balss, A. M. als Biologe. Werk und Ursprung, Stg. 1947 [Große Naturforscher, Bd. 1], S. 78, Bezug nehmend auf A. M., De animalibus lib. IV, 64: ed. Herm. Stadler, Bd. 1, Münster i. W. 1916 [Beitr. zur Gesch. der Philos. des MA, 15], S. 386). Genauere Auskunft über die Verwendungsarten von F. geben die Lehrbücher für Handwerker, besonders die des 18. Jh. Weiterhin gehören „Schachtelhalm und F. zum Poliren und Glätten ... zu den Materialien des Tischlers“ [2 d, S. 147] und „anderer Holzarbeiter“ (Joh. Chrn. Adelung, Grammatisch-kritisches Wb. der Hochdt. Mundart, Lpz. 21796 [= Wien 1808], 2. T. Sp. 171). Da F. „so scharf wie eine Feile, aber weit feiner ist“, eignet „sie sich auch viel besser zur Arbeit derer Fugen oder gewundenen Arbeit und zu solchen Waaren ..., die hernach mit Wachs gebohnt werden sollen“ [2 a, S. 112]; bevorzugt wurde die F. von den „Floßfedern“ [2 e, S. 478]. Den Holzdrechslern empfahl man den Gebrauch von F. bei der Anfertigung von „gewundenen Seulen“ (2 a, S. 125f.].
F., Haut von Haifischen, gebrauchte man ferner zum feinen Schleifen des Grundes für Vergoldungen (Mothes, Bauwb., Bd. 2 S. 35) und des Kreidegrundes von Fassungen gotischer Holzskulpturen (so Hubert Wilm, Die got. Holzfigur, ihr Wesen und ihre Entstehung, Stg. 41944, S. 47, ohne Belege; in den Quellen ist dieser F.gebrauch erst im 18. Jh. zu fassen, vgl. RDK VII Sp. 759).
Bevor die Hutmacher die Hüte in eine Form einsetzten, wurden sie „mit Bimsstein abgerieben und das Haar mit einer F. wieder aufgezogen“ [2].
5. F. als Werkstoff
a. Mittelalter
In welchem Umfang und wofür man im Mittelalter F. als Werkstoff verwendete, ist ungewiß. Bisher waren nur einzelne Quellenzeugnisse ausfindig zu machen, die zudem nicht immer eindeutige Auskünfte geben.
Eine Schenkung, die Goibertus i. J. 838 dem Kloster St-Bertin machte, schrieb der Todkranke mit eigener Hand „in tabulis ceratis, quae exterius celatae erant barbulis crassi piscis, et subtus deauratae erant“ (M. Guérard, Cartulaire de l’abbaye de St-B., Paris 1840 [Coll. des cartulaires de France, 3], S. 160; Hinweis Renate Kroos, München); ob mit „barbulis crassi piscis“ F. oder die Barten des Bartenwals - also Fischbein - gemeint ist, bleibe dahingestellt (die Tafeln sind nicht erhalten, auf jüngere, über ihre materielle Beschaffenheit genauer Auskunft gebende Nachrichten stieß ich nicht). Sicher aus F. waren die „six coiffes de poil de poisson“, die 1389 „Jehan Beguin, mercier,“ abgekauft wurden (Gay Bd. 2 S. 251, s. v. „Poisson [poil de]“).
Welche und wie bearbeitete F. man im MA im Abendland verwendete, läßt sich bei der großen Seltenheit erhaltener Produkte aus dieser Zeit nicht feststellen. Zu diesen zählt der sog. Säbel Karls d. Gr. in der Weltlichen Schatzkammer im Kh. Mus. zu Wien, dessen Griff mit F. überzogen ist (Abb. 1; zur umstrittenen Datierung und Lokalisierung des möglicherweise geteilt gearbeiteten bzw. umgearbeiteten Stückes [Klinge gesondert von Scheide und Griff] vgl. Anatolij Kirpičnikov, Der sog. Säbel Karls d. Gr., Gladius 10, 1972 [1973], S. 69-80, und Ders., Russische Waffen des 9.-15. Jh., Zs. für Waffen- und Kostümkde. 28, 1986, S. 21). - Durch den weitgereisten arabischen Geographen Idrīsī (1100-1166), der am Hofe Kg. Rogers II. von Sizilien den erklärenden Text zu einer Erdscheibe verfaßte, erfährt man, daß in Aden F. aus China gehandelt wurde (Gay Bd. 1 S. 302, s. v. „Chagrin“).
Daß man sich darauf verstand, F. zu präparieren und sie zu nutzen, ist z. B. dem zwischen 1440 und 1470 entstandenen sog. „Fischbüchlein vom Bodensee“ zu entnehmen: Um „Visch zů vachen mit einem ror“ empfiehlt es, einen beweglichen Schnorchel zu fertigen aus „vischim leder oder von búckim leder“ (Donaueschingen, Fürstl. Fürstenbergische Hofbibl., ms. 792, fol. 49r: Gerhart Hoffmeister, Fischer- und Tauchertexte vom Bodensee, in: Gundolf Keil u. a. [Hgg.], Fachlit. des MA, Fs. für Gerhard Eis, Stg. 1968, S. 268).
b. Neuzeit
In der Neuzeit wuchs mit der Kenntnis der Verwendungsmöglichkeiten von F. deren Wertschätzung. Durch den Fernhandel wurden im Abendland kunstgewerbliche Erzeugnisse aus dem Nahen und Fernen Osten, bei denen, dort langer Tradition folgend, F. verwendet ist, in zuvor auch nicht entfernt erreichtem Umfang bekannt (z. B. bezog man 1640 „Comptoirkens, mit rechevellen overtrokken“, aus Japan: [20] S. 437, s. auch [19] S. 231 Abb. 90). Wahrscheinlich - doch bleibt das genauer zu erkunden - nahm auch der Import unverwendeter F. zu. Als Phil. Hainhofer 1643 aus Italien F. an Hzg. August d. J. von Braunschweig-Lüneburg schickte, nannte er deren damals bereits gängige Verwendungsarten: „2 häutten di pescj di sagrin di Genouua, bett buchlen deckhel: oder messerschaiden darmit zu überziehen“ (Ronald Gobiet, Der Briefwechsel zwischen Ph. Hainhofer und Hzg. August d. J. v. Br.-L., Mchn. 1984 [Forschg.hh., hg. vom Bayer. Nat.mus. Mchn., 8], S. 831 Nr. 1513; s. Sp. 292 und 296). Neben dem Handel förderten Beutestücke aus den Türkenkriegen, wie sie heute in mehreren einstigen Fürstenbesitz bewahrenden Museen anzutreffen sind (u. a. in Dresden, München und Wien), die Aufmerksamkeit für das seinerzeit in Europa erst in Mode gekommene Material F.
Durch Reisende, die in den Hafenstädten des Mittelmeeres erworbene Etuis mit F.bezug (besonders solche für Toilettenartikel) mitbrachten (hierzu [21] S. 213), wurde das Interesse für derartige Gegenstände geweckt. Lebhafte Nachfrage ließ sie rasch zu begehrten Importartikeln werden und ermunterte zur Eigenproduktion.
Vom 17. Jh. an nahm die Zahl der ganz oder teilweise mit F. bezogenen Gegenstände rasch zu. Bei manchen ist die Verwendung von F. besonders häufig (nur solche Gegenstände werden im Folgenden genannt), weil die Eigenschaften des Werkstoffes der Benutzbarkeit der Objekte förderlich war: F. ist widerstandsfähig, ihre rauhe Oberfläche griffig, mit F. bezogene Griffe und Gegenstände liegen gut in der Hand; gegenüber ähnlich verwendeten Werkstoffen hatte F. den Vorzug, daß sie sich in nassem Zustand auch den prallsten Rundungen anschmiegt und beim Trocknen nicht reißt.
Eine stattliche Denkmälergruppe machen Schwerter, Säbel, Degen und Hirschfänger aus, deren Griffe mit F. bezogen sind und/oder die in Scheiden mit F.bezug stecken. Eine ganze Reihe der in europäischen und nordamerikanischen Sammlungen befindlichen Stücke kommt aus Werkstätten des Nahen und des Fernen Ostens, in denen (mindestens seit dem 18. Jh.) auch für den Export nach Europa bestimmte Werke angefertigt wurden (Beispiele im Metrop. Mus. in New York), andere entstanden, von jener Produktion angeregt, in den von den Türken eroberten Balkanländern (öfters wird Herkunft aus Siebenbürgen angenommen) und in Rußland. Die Angaben der Literatur und der Besitzer über Datierung und Lokalisierung jener Erzeugnisse sind vielfach nicht näher begründet, teils widersprüchlich (vgl. etwa Hans Stöcklein, Orientalische Waffen aus der Residenz-Büchsenkammer im Ethnograph. Mus. München, Münchner Jb. 9, 1914/1915, S. 143f., Abb. 36). Über die Produktion in Europa ist derzeit noch kein klares Bild zu gewinnen.
Schwertscheiden: Eine mit Pariser Feingehaltsstempel für 1765 versehene besitzt das Metrop. Mus. in New York (Inv.nr. 26. 145. 244).
Säbelscheiden: Mit F. (Rochenhaut) bezogen ist die Scheide eines Säbels, den Hzg. Johann von Holstein (1545-1622) besaß (Dresden, Hist. Mus.: [19] S. 229; ebd. eine weitere, 1674 datierte aus Siebenbürgen genannt; s. auch Führer durch das kgl. Hist. Mus. zu D., Dresden 31899, S. 113 Anm. 1 und S. 182 Nr. 59).
Säbelgriffe: Als Beispiel für das lange Fortleben der sehr alten Art der F.verwendung (vgl. Abb. 1) sei ein englischer Marine-Offizierssäbel des Modells 1827 genannt (Abb. 8).
Degengriffe: Mit F. bezogen ist der Griff eines italienischen Haudegens vom A. 17. Jh., der sich 1957 im Schweizer Kunsthandel befand (Aukt.kat. Nr. 125 der Gal. Fischer, Luzern, S. 93 Nr. 1778). Gegen 1700 und im 18. Jh. gefertigte Beispiele besitzt das Hist. Mus. in Dresden [19, S. 229].
Degenscheiden mit F. zu beziehen, war im 18. Jh. geradezu modisch beliebt. Die Schwertfeger, die dies besorgten (vgl. [2 b] S. 101, [3] S. 3 in Verbindung mit [3 b] S. 525, usw.), verwendeten vornehmlich grün eingefärbte F. (besonders für die Scheiden von Kinderdegen und Jagdmessern: [2 b] S. 122f.; [19] S. 230). 1766 ironisierte/05. Frdr. von Steigentesch in einem fingierten Leserbrief den Stolz eines modebewußten „süße(n) Herrchen(s)“ auf „die grüne Degenscheide“ (Der Bürger 2, 1776, S. 410ff.). Weitere Beispiele erwähnt L. Brühl [19, S. 229].
Hirschfängergriffe: Die Hilze eines Hirschfängers aus der 1. H. 18. Jh. im Germ. Nat.mus. in Nürnberg ist mit ungeschliffener Rochenhaut bezogen ([23] S. 120 Abb. 7; [23 a] S. 246 Abb. 7).
Hirschfängerscheiden: Der Hirschfänger, der in einer Scheide aus F. (Rochenhaut) steckt und sich in der Waffenslg. des Kh. Mus. in Wien befindet (Inv.nr. G 457), ist offenbar der 1768 Kaiser Joseph II. geschenkte (Ausst.kat. „Österr. zur Zeit Kaiser Josephs II.“, Melk 1980, Nr. 133).
Die Praxis, Bucheinbände mit F., gewöhnlich schwarz eingefärbtem Haifischleder, zu überziehen, war A. 17. Jh. bereits geläufig (vgl. Hainhofers Notiz v. J. 1643: Sp. 290). Sie scheint, angesichts der Kosten für die Beschaffung des Materials durchaus verständlich, zunächst zumal für Codices und Bücher geübt worden zu sein, die gesellschaftlich Hochstehende bei Verrichtung von Übungen privater Frömmigkeit zur Hand nahmen.
Hainhofers Adressat war ein Landesfürst, die F. war für den Einband von Gebetbüchern bestimmt; die in der Bayer. St.bibl. in München beiläufig festgestellten Bucheinbände mit F.überzug (und Metallbeschlägen) sind Stundenbücher und ein Gebetbuch, die aus der Düsseldorfer Hofbibliothek nach München kamen und deren Einbände aus dem 17. Jh. stammen (vgl. Karl Jäckel, Alte Techniken des Buchbinderhandwerks in der modernen Schriftgutrestaurierung, 4: Leder und Pergament, Bibl.forum Bayern 6, 1978, S. 215-221, hier S. 220, sowie Ausst.kat. „Thesaurus librorum. 425 Jahre Bayer. St.bibl“, München 1983, S. 162 Nr. 66), sowie das 1677 in goldener Druckschrift geschriebene Gebetbuch cod. slav. 10 (Sporzadzenie dnia y nabozenstwo krotkie codzienne), das die Unbeschuhten Karmeliterinnen in Warschau der polnischen Königin Marie Casimiera de la Grange d’Arquien, der Gemahlin des Johann Sobieski, schenkten und das über deren 1694 dem bayerischen Kurfürsten Max Emanuel vermählte Tochter Teresa Kunegunda nach München gelangte (Abb. 3). - Ein Etui mit F.überzug für ein Erbauungsbuch kleinsten Formates, die „Exercise du Chrétien“ (Paris Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.] 1737), gelangte mit unbekannter Provenienz ins Mus. Dupuy in Toulouse (Inv.nr. 9835).
Zur besseren Handhabe von optischen Instrumenten überzog man deren Tuben und Griffe mit schwarz, rot oder grün eingefärbter F.
Diese Praxis kam A. 18. Jh. auf, gefördert vor allem durch den Londoner Instrumentenmacher Edmund Culpeper (1660- um 1740). Dieser lieferte Mikroskope, Fernrohre u. ä. Instrumente, deren Tuben mit F. (Perlrochen) überzogen sind ([18] S. 114; [20] S. 434 und 436). Mit Einführung von Messingtuben in der 2. H. 18. Jh. erlosch die Praxis nach und nach. Auf eine Gruppe von Alexis Magny (1712-1777) zwischen 1751 und 1754 in Paris hergestellter Mikroskope verwies Erwin Neumann (The Connoisseur 136, 1955, S. 246; s.a. Serge Roche, Miroirs, galeries et cabinets de glaces, Paris 1956, S. 309, Abb. 75). Im Mathematisch-Physikalischen Salon im Zwinger zu Dresden werden mehrere Mikroskope und Fernrohre aufbewahrt, deren Tuben F.bezüge besitzen; „die Mehrzahl der Instrumente ist zw. 1750 und 1765 in der Werkstatt des Reichsgrafen Löser auf Schloß Reinharz in der Dübener Heide angefertigt“ worden [19, S. 231]. J. Beckmann berichtet, in seinem Besitz befinde sich ein in Paris angefertigtes Fernrohr mit „grünlich“ eingefärbter F. [5, S. 202]; ein um 1770 von Jesse Ramsden in London hergestelltes Fernrohr, dessen Tubus mit hellgrün eingefärbter F. (Rochenhaut) überzogen ist, befindet sich in Berliner Privatbesitz (Abb. 5; zum Verfertiger s. [20 b] S. 241-243).
Griffe von Operngläsern mit F. zu überziehen scheint in England und Frankreich üblich gewesen zu sein (ein engl. Beispiel vom A. 19. Jh.: [25] Inv.nr. 11.005).
Mit F. überzogene Uhrgehäuse, „wie sie die Türken bereits vor langer Zeit“ verfertigten [19, S. 229], kamen im 3. Dr. 17. Jh. auch aus Werkstätten des christlichen Europa (vgl. etwa [2 a] S. 106, ferner [17] S. 234).
Als Beispiel sei das mit schwarz eingefärbter F. überzogene äußere Gehäuse einer E. 17. Jh. von Christoff Lehmann in Kopenhagen gefertigten Taschenuhr im Astronomisch-Physikalischen Kabinett der Staatl. K.slgn. in Kassel genannt (Inv.nr. K 11). Daß diese Verwendungsart von F. im 18. Jh. weit verbreitet war, bezeugen zahlreiche Uhren (so die um 1775 von Cabrier in London hergestellte Reiseuhr, die sich ehemals im Londoner Kunsthandel befand: Das Große Antiquitäten-Lex., Frbg., Basel und Wien 1983, S. 201, mit Abb.) sowie wiederholte Hinweise auf sie in Veröffentlichungen zur Handwerkstechnik (etwa [2 c] S. 106f.), und ihrer wird noch in der Neuauflage von Joh. Jac. Heinr. Bückings „Die Kunst des Buchbindens“ gedacht, die 1807 in Stadtamhof (Ndr. Lpz. 1978) „verbessert und vermehrt“, „mit Weglassung der für gegenwärtige Zeiten nicht mehr passenden Sachen“ herausgegeben wurde (von J. M. D. B[ücking]; vgl. S. 270 § 210).
Unübersehbar groß ist die Zahl der seit dem 17. Jh., besonders in der Zeit zwischen 1750 und 1850 mit einem F.überzug versehenen Behälter, der Etuis, Futterale, Büchsen, Kapseln, Kasten und Kästchen, für beinahe alles, was eine gewisse Größe nicht überschritt (größere Erzeugnisse wie z. B. Kästen für Tafelgeschirr und Tafelbesteck wurden meist mit Chagrin bezogen: [21] S. 214f.). Neben der Spezialanfertigung für bestimmte Gegenstände - das i. J. 1770 in dem „Inventaire de duc de Villars“ verzeichnete „petit étui de galucha vert, servant à enfermer la toison d’or de Monsieur le Duc“ [15, Sp. 919] dürfte eine solche gewesen sein - gab es (vor allem in London und Paris) Serienherstellung solcher Behälter, die oft auch mit dem betreffenden Inhalt auf den Markt kamen (s. unten). Mit Spezialanfertigung ist zumal dann zu rechnen, wenn im Behälter kostbarer Inhalt aufbewahrt wurde (vgl. die Verlustanzeigen von „etuis de galluchat“ in den „Annonces, affiches et avis divers“ der Jahre 1762, 1765 und 1772, die Havard zitiert [15, Sp. 919f.]: die Etuis enthielten Gegenstände aus Gold) oder das Etui, mit Applikationen aus Edelmetall versehen, selbst zu einer Kostbarkeit geworden war.
Besonders häufig wurden mit in der Mehrzahl grün, öfters auch schwarz eingefärbter F. überzogene Behältnisse für Gebrauchsgegenstände angeboten, die man mitnahm, wenn man das Haus verließ oder sich auf Reisen begab:
Toilettenartikel: Reisenecessaires (Sachsen [?], M. 18. Jh.: Ausst.kat. „Europ. Khw. 1500-1800. Vermächtnis F. K. A. / G. A. E. Huelsmann“, bearb. von Bernh. Heitmann u.a., Bielefeld 1986/1987, Nr. 233, m. Abb.; Frankreich, 18. Jh.: [25] Inv.nr. 8.986; England, A. 19. Jh.: [24] 1.5503 und Kat. 31967, S. 57 Nr. 933, mit eingebautem Fernrohr); Rasierzeug (England, A. 19. Jh.: [24] 1.5501); Riechfläschchen (Frankreich, 18. Jh.: [25] Inv.nr. 8.751 und 8.757).
Schreibutensilien und Zeichengerät. Reiseschreibzeug (England, um 1825: [24] 1.55 04); Etui für Federkiele (England, um 1820: [24] 1.55 06); Zeichengerät und geometrische Instrumente (England, aus dem Besitz von Admiral John Markham, 1761-1827: Abb. 6); Reißzeug (England [?], 19. Jh.: Lippstadt i. Westf., Kreismus.); Arbeitszeug eines Feldmessers (England, 19. Jh.: [24] 1.55 02).
Besteck. Löffeletuis, vom 17. Jh. an bekannt (vgl. [21] S. 215); Futterale für Messer oder Messer und Gabel (Abb. 4 sowie Sp. 290; über Hersteller von Etuis für Messer im London des 18. Jh. informiert ebd. S. 216); Besteckkästen (ebd.).
Becher. Futterale für einen Becher (London, 1701: ebd. Taf. 161 B) oder für ein oder zwei Paar Becher sind seit M. 17. Jh. bekannt und wurden noch im 19. Jh. angeboten (ebd. S. 216). Behälter für Becher mit Messer, Gabel, Löffel, Gewürzbüchse, Korkenzieher, Schöpfkelle und Zahnstocher kamen von den achtziger Jahren des 17. Jh. an auf den Markt (ebd.).
Fingerhutbehälter für einen oder zwei Fingerhüte. Frankreich, 18. Jh.: [25] Inv.nr. 9.478 und Edwin F. Holmes, Thimbles, Dublin 1976, S. 23 Abb. 12, s. auch ebd. S. 122). Vgl. auch Fingerhut (RDK VIII 1204).
Von den vielfältig verwendbaren Dosen seien hier nur die zur Aufbewahrung von Tee und Zucker sowie die für (Schnupf-)Tabak genannt. Für jene vgl. [21] S. 215f., für diese Abb. 7. Ein mit „shagrin“ bezogenes Kästchen für zwei Teebehälter und eine Dose, Londoner Silberarbeiten von 1741, wurde 1989 im englischen Kunsthandel angeboten (Aukt.kat. „Silver ...“, London, Sotheby’s, 9. 2. 1989, S. 32f. Nr. 131, m. Abb.).
Kapseln für Taschengloben, bezogen mit grün oder schwarz eingefärbter F., sind seit M. 17. Jh. nachzuweisen ([21] S. 215, wo auch Angebote aus den Jahren 1683, 1775 und 1851 zitiert sind). Beispiele des 18. Jh. befinden sich in der Bayer. Staatsbibl. in München (Mapp. I 23 h: K. Jäckel a. a. O. [Sp. 292f.]) und im Science Mus. in London [21, Taf. 161A].
IV. Fischhautimitation durch Goldschmiede
Um Gebrauchsgegenständen eine griffige Oberfläche zu geben, wurden die zunächst glatten Oberflächen getriebener Arbeiten so mit dem Punzierstift behandelt, daß sie in Struktur und Aussehen F. ähneln. Die bekanntesten Erzeugnisse dieser Art sind die sog. F.becher.
Im Kremlmus. in Moskau befinden sich sechs solcher F.becher, Werke des Augsburger Goldschmieds Hans I Wamberger (um 1600-1610; Inv.nr. 19325-19330: Helmut Seling, Die K. der Augsburger Goldschmiede 1529-1868, Mchn. 1980, Bd. 1 S. 249, Bd. 2 Abb. 148). Ebensoviele besitzt die Würzburger Fischerzunft; deren Inventar von 1652/1653 verzeichnet sie als „6 Silbern Vergüldte Dischbecher Einer gatdung“ (ohne Beschau- oder Meistermarken, wohl Würzburger Arbeit; Walter M. Brod, Helmut Lehrmann und Johs. Rill, Der Saal und die Slgn. der Fischerzunft zu W, Würzburg 1984 [Mainfränk. Hh., 82], S. 36f. Nr. 2).
Zu den Abbildungen
1. Wien, Kh. Mus., Weltliche Schatzkammer, Griff vom sog. „Säbel Karls d. Gr.“. Holz, mit F. bezogen, Gold, vergoldetes Silber, Edelsteine. Rußland (Kiew?) und Ungarn (?), zw. 950 und 1025. Foto Mus.
2. Meister H M (zugeschr.), Einblattholzschnitt. 33 × 27 cm. Bamberg, St.bibl., VI. H. 7. Dat. 1561. Nach Strauss, Single-leaf woodcut, Bd. 3 S. 1249.
3. München, Bayer. St.bibl., Bucheinband des cod. slav. 10. Schwarz eingefärbte F. (Haifischleder), Schließen Messing, vergoldet, mit Diamanten und Edelsteinen besetzt, z.T. graviert und emailliert; 17,5 × 11 cm. Warschau, um 1677. Foto Bibl.
4. Hamburg, Priv.bes., Reisebesteck mit Köcher. Köcher mit F., in Silber gefaßt, L. 18 cm; Messer: Griff Achat, Klinge aus Eisen, L. 18 cm; Gabel aus Silber, Griff Achat. Dtld. oder Frankr., E. 17. Jh. Foto Besitzer.
5. Jesse Ramsden, Fernrohr. Messing, mit F. überzogen, auf gedrechseltem Holzschaft; 28 cm h. London, um 1770. Berlin, Priv.bes. Foto Hans-Joachim Bartsch, Bln.
6. Priv.bes., Etui mit Zeichengerät. Silber, mit F. bezogen, L. 18,4 cm. England, A. 19. Jh. Nach Ausst.kat. „Rule, Britannia!“, London 1986, S. 115 Nr. 159 (Ausschnitt).
7. Offenbach a. M., Dt. Ledermus., Schnupftabaksdose. Zinn, F. (Perlrochen), 5 × 8,5 × 5 cm. England, um 1810. Nach „Dt. Ledermus., Kat., H. 1“, Offenbach a. M. 1974, Nr. 1.54.02.
8. K.handel (1987), Griff eines engl. Marine-Offizierssäbels des Modells 1827. F. (Griff), Gefäß vergoldet, Namensgravur des Trägers „H. T. Burgoyne, R. N.“; L. des Säbels 95 cm. England, um 1855. Nach Aukt.kat. „Versteigerung wertvoller antiker Waffen, ...“, Offenbach a. M., Mars & Merkur, 12. 12. 1987, Nr. 111.
Literatur
Quellen:
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Untersuchungen:
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Mehrfach zitiert wurde Besitz folgender Museen: 24. Offenbach a. M., Dt. Ledermus., und 25. Toulouse, Mus. Dupuy.
Verweise
Empfohlene Zitierweise: Wirth, Karl-August , Fischhaut, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. IX (1990), Sp. 284–299; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=88736> [04.04.2022]
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