Flasche
englisch: Bottle; französisch: Bouteille; italienisch: Bottiglia, fiasco.
Hermann Jedding und Friedrich Kobler (1995)
RDK IX, 806–851
F. = Flasche; Fl. = Flakon
I.
A. Definiton
Als F. wird ein hohes bauchiges Gefäß mit engem Hals und nicht oder nur unwesentlich geweiteter, leicht zu verschließender Mündung bezeichnet, ohne Griffe, nur ausnahmsweise mit Henkel, stets ohne Ausguß, dienlich zum Transport und zur Aufbewahrung (Vorrätighaltung) von sowie als Schenkgefäß für Flüssigkeiten aller Art. Die Größe der F. steht in der Regel in Relation zum Zweck.
B. Wort
Das Wort „Flasche“, adh. „flasca“, mhd. „vlasche, vlesche“ (Grimm Bd. 3 Sp. 1725f.), wird auf ein germanisches „flasko“ zurückgeführt und man vermutet, daß es sich ursprünglich um die Bezeichnung eines umflochtenen Gefäßes handle (Kluge-Mitzka, neu bearb. von Elmar Seebold, Bln. und New York 1989, S. 218; vgl. Isidor, Etym., XX, 6,2).
Das seit dem 6. Jh. bezeugte lat. „flasca, flasco“ gilt als aus german. Sprachen entlehnt (Kluge-Götze-Mitzka S. 202; im Thes. ling. Lat., Bd. 6 Sp. 876, ist die Richtung der Entlehnung offen gelassen). Altere lat. Bezeichnungen für ein Gefäß zum Aufbewahren von Flüssigkeiten - nicht nur F. -sind „lagoena“ („schlechte Schreibweise: lagena“: Georges Bd. 2 Sp. 543f.) und „fiala, fiola“ (s. die Belege bei Du Cange Bd. 3 S. 481 und 503). Mittelat. Benennung für kleine F. ist „but(t)icula“ (ebd. Bd. 1 S. 795; Mittelat. Wb. ..., Bd. 1, Mchn. 1967, Sp. 1630). Zu „ampulla“ in der Bedeutung „kleine F.“ s. Georges Bd. 1 Sp. 403; Werner Hilgers, Lat. Gefäßnamen, Ddf. 1969 (Beihh. zu den Bonner Jbb., Bd. 31), S. 37f. Spezielle F.formen lassen sich mit all diesen Bezeichnungen kaum verbinden; häufig ist das Vorkommen eines dieser Wörter im Bezug auf Wein.
Zu „ampulla“ als Aufbewahrungsgefäß für Reliquien und geweihte Flüssigkeiten s. Ampulle: RDK I 657-661; hoch- und spätma. Belege bei Gay I S. 30f.; Beisp. aus Zinn: Kat. „Zinn“, bearb. Hanns-Ulrich Haedeke, Köln 1968 (Kat. des Kgwb.mus. Köln, Bd. 3), S. 56f. Nr. 10-14 (Frankreich, 14. Jh.); Beisp. aus Glas: Walther Bremen, Die Reliquiengläser des Diöz.mus. in Rottenburg am Neckar, Rottenburg a. N. 1967, Nr. 3 (Platt-F. des 12./13. Jh.), 4 (beuteiförmige F., 13. Jh.), 43 (kugelförmige F., 1498), 43 b und c (Apotheken-F., 1473-1498).
C. Material
Als Material dient Glas und Keramik aller Art, unter den Metallen vor allem Zinn, Gold und Silber, ferner geschnittener Stein und verschiedenes organisches Material.
F. aus Metall sind, den Zunftgewohnheiten und -Vorschriften gemäß, oftmals gemarkt mit Beschau und Meistermarke; bei Glas-F. gibt es Preßmarken („Glassiegel“) seit der 2. H. 16. Jh. (s. „Journ. d’Amand Colinet“: [2] Taf. R Abb. c), seit M. 17. Jh. waren sie in England üblich (S. E. M. Elville, The Collector’s Dict. of Glass, Ld. 1961, S. 25f., mit Abb.), ebenso in Frankreich, Holland, Estland und den skandinavischen Ländern (knapper Überblick bei [12] S. 144-148). Im dt. Sprachgebiet kommen Preßmarken seit A. 18. Jh. vorwiegend in Norddeutschland vor; diese nennen entweder den Namen der Glashütte oder tragen Namen oder Monogramm des Landesherrn (ein Beisp. Sp. 830). Vom ausgehenden 18. Jh. an gibt es auch bei keramischen F., vor allem für Mineralwässer, Herkunftsstempel (s. Sp. 835).
Verschlossen wurden F. auf verschiedene Art und Weise und mit unterschiedlichen Mitteln: mit Wachs, Pech, Harz, mittels Auflage von Öl, mit Pfropfen aus Textilem (s. Abb. 7), mit Stopfen aus Holz, Glas (s. Sp. 811) und, erst in der Neuzeit, Kork, ferner mit Glaskugeln (bei unter Druck stehenden F.), Lack, Dreh- und Schraubverschluß aus Metall, Keramik und Glas.
D. Abgrenzung
Von mehreren Gefäßformen läßt sich die F. trotz gelegentlich fließender Übergänge absetzen (z. B. vom Enghalskrug: RDK V 684-697). In einigen Fällen ergibt sich die für die Benennung entscheidende Differenz aus der Funktion (Teedose; Vase). Weithalsige Gefäße aus Glas, Keramik und Metall (insbesondere aus Zinn) mit zylindrischem, bauchigem oder mehrkantigem Körper und, wenn überhaupt, dann kurzem Hals werden in der Lit. oft als F. bezeichnet (wenn mit Schraubdeckel, dann als Schraub-F.); auf sie wird in diesem Artikel aus Gründen der Definition nicht eingegangen (s. aber Kruke; Schraubgefäß).
II. Verwendung
Als Tischgerät (Schenk-F.) sind F. in Miniaturen, Wand- und Tafelbildern seit dem 13. Jh. wiedergegeben, vor allem im Italien des 14./15. Jh. oftmals als mit Wein gefüllte Glas-F. (s. die zahlreichen Abb. bei Luigi Zecchin, Vetro e vetrai di Murano, Bd. 1, Ven. 1987). Bis weit in die Neuzeit war es üblich, den in Fässern gelagerten Wein erst zum Tischgebrauch im Keller in F. abzufüllen (München, Bayer. St.bibl., cod. mus. A 1, fol. 63, A 2, fol. 95, um 1570, Miniaturen von Hans Müelich: Ausst.kat. „Orlando di Lasso. Prunkhss. und Quellenüberlieferung“, München 1994, Taf. 11 und S. 173, Taf. 33 und S. 184; s. auch Sp. 829), die in der Regel auf einer Kredenz, einem Schanktisch oder in einem Weinkühler (Brunnenbecken) ihren Platz hatten (auch hier bildliche Darstellungen des fr. 15. Jh.: Raymond Cazelles und Johs. Rathofer, Das Stundenbuch des Duc de Berry. Les très riches heures, Mchn. 1988, Abb. S. 16f. Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann., Mus. Condé, ms. 65, um 1412/1415, fol. 1v, Januarbild, Brüder Limburg]; Marcel Thomas, Buchmal. aus der Zeit des Jean de Berry, Mchn. 1978, S. 82f. Nr. 22 Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann., Bibl. nat., ms. fr. 616, Jagdbuch des Gaston Phébus, gegen 1407, fol. 67r]; bildliche Wiedergaben späterer Zeit: [34] S. 84 Abb. 2, S. 117, 119, 170). Erst in der 1. H. 18. Jh. kamen, nachdem man seit etwa 1680 dazu übergegangen war, den Wein in F. zu lagern (dazu auch Sp. 829 und 823f.), auch in Deutschland F. auf den Tisch, allerdings kaum die schlichten Lager-F., sondern aufwenig gestaltete, oftmals zusammen mit passenden Gläsern als sog. Karaffen mit eingeschliffenem Glasstöpsel (gläserne Stöpsel schon im Cat. Colinet, um 1550/1555: [2] Taf. R Abb. b, Nr. 54: „flakon de verre panstu aveq boulchon de verre“).
Im Alchemie-Laboratorium gehörten F. zu den unverzichtbaren Gegenständen, nicht nur zum Aufbewahren von flüssigen und pulvrigen Substanzen, sondern auch als Behältnisse während des Experimentierens und Destillierens (ein solcher Bestand: Sigrid von Osten, Das Alchemistenlaboratorium Oberstockstall. Ein Fundkomplex des 16. Jh. aus Niederösterr., Diss. Wien 1992 [masch.], S. 82-84 und 236-241): s. die Holzschnitte in „Les Commentaires de M. P. André Matthiolus ... Medecin Senois sur les Six Livres de Pedacius Dioscuride ...“, Lyon 1605, S. 601-604 („Bref Discours de la Distillation des Eaux“).
III. Geschichte
A. Ägypten
In der Produktion vielgestaltiger Keramik lassen sich ab dem 4. Jt. F. nachweisen. Für die Naqada I-Kultur (um 3600 v. Chr.) kennzeichnend sind frei geformte bauchige F. mit mehrfach gekröpftem Hals, daneben ovoide, kugel- und linsenförmige F. mit kurzem Hals und schmaler Lippe; sie können poliert sein, außerdem einen roten Ton- oder einen schwarzen Manganüberzug tragen. Im Alten und Mittleren Reich (2600 bis 1800 v. Chr.) dominierten ovoide Formen mit kelchartigem Hals und ausladender Lippe; aus der 1. Zwischenzeit (2155-1991 v. Chr.) stammen außerdem große Wasser-F., die zusammen mit Schüsseln als Waschgeschirr dienten. Im Neuen Reich (1552-1069) waren reich bemalte kugelförmige und ovoide F. beliebt, auch F. in Gestalt des Granatapfels. Linsenform haben die sog. Pilger- oder Neujahrs-F., die bis in die christliche Epoche als Massenprodukt hergestellt wurden und zur Aufbewahrung und Mitnahme von heilkräftigem Wasser und Öl dienten (Ampulle: RDK I 657-661).
F. aus Stein (bes. aus Kalzitalabaster) wurden zur Aufbewahrung von kosmetischen und medizinischen Produkten verwendet. Im Totenritual gehörten kleine Kalzit-F. schon im Alten Reich zum Gerätesatz für die Mundöffnung des Verstorbenen. Im Neuen Reich bildeten die sog. Graviden-F. eine eigene Gattung, F. in Gestalt einer Schwangeren mit Kind, zum Aufbewahren eines besonderen Öls für Schwangere.
Zum Aufbewahren von Ölen, Salben und Essenzen dienten F. aus sog. Fayence (seit dem Alten Reich) und aus farbigem Glas (seit dem Neuen Reich). Metall-F., besonders aus Bronze und Silber, sind eine Besonderheit des Neuen Reiches; sie gehören zu Waschgeschirren und dienten zur Aufnahme und zum Mischen von Wein. F. aus Leder gab es im Alten Reich als Wasser-F. für Reisende.
B. Griechenland und Rom
F. für Getränk, für eine oder einige Trinkportionen bemessen, sind in der Regel zum Mitführen eingerichtet, wurden auf- oder umgehängt und haben daher nur selten eine Standfläche. Früh nachweisbare Formen sind die bauchige sog. Kürbis-F. (Zypern, 3. Jt.; vgl. Enc. dell’arte antica classica e orientale, Bd. 2, Rom 1959, S. 640-642, Lit. S. 643) und die im ganzen Orient verbreitete linsenförmige Feld-F. („Pilger-F.“). Als Behältnis für Öle und kostbare Essenzen zu hygienischen und kosmetischen Zwecken waren F., deutlich kleiner als Trink-F., in Gebrauch: Ihr kugel- bis keulenförmiger Gefäßkörper ermöglicht die leichte Greifbarkeit in der Handfläche, Ösen dienen der Befestigung am Handgelenk zum Mitführen, eine sehr enge Mündung entläßt den Inhalt oft nur tropfenweise, die breite Lippe dient wohl als Schutz gegen das Verkleckern und zum Verstreichen des Inhalts auf der Haut.
Zu den F.formen in Griechenland vgl. Wolfg. Schiering, Die griech. Tongefäße, Bln. 21983, Sp. 53, 140 („Alabastron“) und 154f. („Phormiskos“); Kl. Pauly Bd. 1 Sp. 227 („Alabastron“) und 319 („Ampulla“), Bd. 3 Sp. 453 („Lagynos“) und 551 („Lekythos“). Zu F. römischer Zeit aus Keramik s. die Übersicht in der Enc. a. a. O. Bd. „Atlante delle forme ceramiche“, T. 1, Rom 1981, S. 147, 159 und 167; T. 2, Rom 1985, S. 39, 49, 150f., 181, 233 und 244. Salb-F. sind auch figürlich gestaltet, als Kriegerkopf, als Frauenbüste und in zahlreichen anderen Formen.
Zu den terminologischen Fragen s. W. Hilgers a. a. O. (Sp. 808) S. 14ff. (S. 19: „...fällt zunächst auf, daß nähere Angaben selten und diese Angaben in den wenigsten Fällen genau sind“), 61-65 und 183; Vorschläge zur systematischen Beschreibung von Keramik, Köln 1986 (K. und Alt. am Rhein, Führer des Rhein. L.mus. Bonn ..., Nr. 124), S. 5 („Überblickt man die Fachlit. zur Terminologie der Gefäßformen, stellt man rasch fest, daß weder von archäologischer und volkskundlicher noch von sprachlicher Seite eine gültige und eindeutige Terminologie für Keramik vorliegt“).
Als Material wurde Holz, Ton, Glaspaste, Metall (Bronzeblech) verwendet. Beim Glas bestand durch die im letzten Jh. v. Chr. erfundene Glasmacherpfeife eine breite Skala an Formen.
Zu den vorwiegend frei geblasenen F. zählen solche mit einem Gefäßkörper in Kugel-, Kegel-, Zylinder-, Beutel-, Tropfen-, Birn- oder Linsenform; Mehrkant-F. sind in die Form geblasen. Ferner gibt es Spindel-F., Ring-F., Feld-F. usw. Im allgemeinen sind die F. Standgefäße mit Rundfuß und kurzem Stamm, mit aufgewölbtem oder mit eingestochenem Boden. Zur Zier wurden Noppen, Warzen, Fäden, Bänder aus Glas aufgesetzt. Eine chronologisch geordnete Übersicht über die verschiedenen F.formen aus Glas bietet Clasina Isings, Roman Glass from dated founds, Groningen und Djakarta 1957 (Diss. Rijksuniv. Utrecht).
C. Mittelalter
In dieser Zeit gehören F. zum verbreiteten Formengut. Anfänglich ist für die Formgebung noch röm. Tradition wirksam, auch wenn die Vielfalt -jedenfalls im erhaltenen Bestand - geringer ist. Aus dem hohen MA sind nur wenige und meist schlicht gehaltene F. bekannt. Vom 13. Jh. an liegt wieder eine größere Anzahl unterschiedlicher Formen vor.
1. Materialien
Bevorzugt ist Glas. F. wurden in nahezu allen Hohlglas produzierenden Glashütten hergestellt: am Ober- und Mittelrhein, im Schwarzwald (Nassachtal), am Untermain (insbes. im Spessart), in Württemberg und Bayern, Hessen (Kaufunger Wald), im Harz, im Erzgebirge usw.
Über Herstellung kleiner F. mit langem Hals („ampullas cum longo collo facere“) berichtet um 1100 Theophilus, De diversis artibus (Theobald S. 33).
Glas-F. sind meist von einfacher Gestalt (Kugel-, Beutel-, Birnen- oder Tropfenform: Taf.abb. 1 und 3; Abb. 6), der Boden ist gerundet, abgeplattet oder, insbesondere im Spät-MA, hochgestochen, der Hals von ganz unterschiedlicher Länge, oft mit einem gläsernen Wulst versehen oder in einer verdickten Lippe endend, um den Verschluß befestigen zu können, manchmal auch trichterförmig (fränk. Zeit: [4] Abb. 69 und 77). In die Form geblasene F. sind weniger häufig; ihr Körper ist zylindrisch oder als Vierkant-F. gebildet. Aufwendiger gestaltete F. sind, vor allem nach Fragmenten zu urteilen, seit dem 11. Jh. überkommen, z. B. aus blauem Glas mit wellenförmig aufgelegtem opakem weißen Faden ([30] S. 78-80 Nr. 26f., aus Hohenzollern und Haithabu bei Schleswig), oder Glas und Faden ist gleichfarbig (ebd. S. 83f. Nr. 34, S. 111-113 Nr. 56-58; Abb. 2).
Mit Weiden- oder Strohgeflecht war man bemüht, größere Glas-F., vor allem bei Transporten, zu schützen (s. [1] S. 258, s. v. „bonbonne“).
Über F. aus Holz läßt sich derzeit keine rechte Übersicht gewinnen. In Inventaren sind gelegentlich F. aus diesem Material genannt (vgl. Gay I S. 201f.), zu Beisp. aus dem Früh-MA s. Sp. 820 und Abb. 1.
An Metallen wurde vor allem Zinn verwendet (s. Sp. 821), seltener Silber.
Im Regensburger Domschatz sind drei silberne Ölgefäße aus dem 4. V. 13. Jh. verwahrt, von kugeliger Form, mit Standfuß und langem, auskragendem Hals (Achim Hubel, Der Regensburger Domschatz, Mchn. und Zh. 1976 [Kirchliche Schatzkammern und Mus., Bd. 3], S. 143-146, Farbtaf. IV), eine (Limousiner?) Salböl-F. des späten 13. Jh. im Kgwb.mus. StMPK Berlin (Kat. „Kgwb.mus. B. Ausgewählte Werke“, Bln. 1963, Nr. und Abb. 14); eine kleine Feld-F. der Zeit um 1500 ist Bodenfund aus Groningen (Ausst.kat. „Die Hanse“, Hamburg 1989, Bd. 2 S. 498 Nr. 22.42). In Schatzverzeichnissen fürstlichen Besitzes sind des öfteren F. aus Silber erwähnt, nicht selten vergoldete (vgl. Gay I Bd. 1 S. 716f.; Herm. Hoberg [Hg.], Die Inv. des päpstlichen Schatzes in Avignon 1314-1376, Vat. 1944 [Studi e testi, 3], bes. S. 258-261).
Platt-F. aus Eisenblech scheinen im 14./15. Jh. nicht selten gewesen zu sein, wie Abb. nahelegen (Taf.abb. 2; Wilh. Treue u.a. [Hgg.], Das Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung zu Nürnberg, Bildbd., Mchn. 1965, Abb. S. 78, 102 und 270). Ein erhaltenes Exemplar: Kdm. Kassel 2, Text S. 63, Atlasbd. Taf. 95 unten.
Keramische F. sind nach bisherigem Befund eher selten und meist einfach gehalten. Am häufigsten sind noch eiförmige F. mit abgeflachtem Stand und meist trichterförmig hochragender Lippe (vgl. [4] Abb. 46 und 51; [8] S. 430f. Nr. und Bild 6). Der Dekor ist im allgemeinen auf umlaufende Rillen (ebd. S. 466 Nr. und Bild 4), Wellenbänder und einfache geometrische Muster beschränkt (Abb. 3); aufwendig dekorierte Stücke sind selten (ein Beisp. mit Relief, 3. Dr. 15. Jh., Sp. 820).
„Flascones“ aus Alabaster sind im päpstlichen Schatzverzeichnis beim Regierungsantritt Innozenz’ VI. 1342/1343 verzeichnet (H. Hoberg a. a. O. S. 258f.), ebensolche aus grünem Jaspis, aus schwarzem Marmor und aus Bergkristall (ebd. S. 260).
2. Formen
Glas-F. mit Stauchungsring sind aus einer einzigen Glasblase geformt, deren oberer und unterer Teil so gegeneinander gedrückt wurde, daß im Bereich des maximalen Gefäßdurchmessers ein hohler Innenring entstand; die Technik im Einzelnen ist noch ungeklärt. Der Fuß ist meist hochgestochen, der (immer?) hohle Standring manchmal nach innen gestülpt. Der Hals zeigt vielfach einen nach außen gestauchten Wulst, der Lippenrand ist in der Regel verdickt. Die Größe der F. liegt zwischen 10 und 25 cm, meist um 15-18 cm.
Verbreitet sind gestauchte F. vor allem im Gebiet des Ober- und Mittelrheins, doch kommen sie z. B. auch in Norddeutschland vor (Weserbergland: [30] S. 267 Nr. 298; Lübeck: ebd. S. 316). Am Oberrhein (Funde in Basel und Straßburg) sind sie seit etwa dem 12. Jh. beliebt (ebd. S. 266). Die frühen Formen haben einen relativ geschlossenen Gefäßkörper. Spätestens seit dem 14. Jh. sind dann vor allem solche F. nachweisbar, deren Oberteil deutlich überkragt. Hierbei scheint es regional unterschiedliche Ausprägungen zu geben; aus Böhmen und Ungarn stammen z. B. F., deren Unterteil nahezu zylindrisch ist (ebd. S. 268f. Nr. 300f.; Journ. of Glass Stud. 28, 1986, S. 74 Abb. 6). Die doppelkonischen F., möglicherweise zuerst im Spessart hergestellt [14, S. 73], gibt es in mehreren Varianten bis ins 17. Jh. (Abb. 5). Regional kommen F. mit gerippter Wandung vor (Funde von der Glashütte im Laudengrund, nordwestl. Spessart, um 1300: [31] S. 28f., mit Abb.). - Verwendet wurden gestauchte F. zur Aufbewahrung von Getränk (vgl. Taf.abb. 3) und als Apothekengefäße, vielleicht auch als Trinkgefäße (wofür der oft genannte und abgebildete Holzschnitt - so bei [14] S. 72 Abb. 11 - zu Hans Folz, „Wem der geprent wein schad oder nucz sei“, Nbg. 1491 [Hain Nr. 7207], jedoch kein Beleg ist; hier wird die F. lediglich hochgehoben).
Rippen-F. gehören zu den in die Form geblasenen Glas-F. Sie sind mehr oder weniger kugelförmig, der Gefäßkörper trägt in der Regel vertikal angeordnete Rippen (Taf.abb. 3). Nicht selten ist der Hals, manchmal auch der Gefäßkörper mit einem gestauchten sog. Kropf versehen, die Lippe ist wulstartig verdickt oder schwingt konkav aus.
Rippen-F. kommen vom 13./14. Jh. an vor allem im Rheinland und in Böhmen vor; ob einzelne Ausprägungen bestimmten Regionen, gar Glashütten zugeordnet werden können, läßt sich beim gegenwärtigen Kenntnisstand nicht beantworten. F. mit geripptem, langem Hals und kugeligem Gefäßkörper mit Standfläche gibt es in der Dauphiné und in Aquitanien aus dem 12. und 13. Jh. (Ausst.kat. „À travers le verre du MA à la Renss.“, Rouen 1989-1990, S. 152ff. Nr. 69f. und 77).
Eine Variante der Rippen-F. zeigt Diagonalrippen (13./14. Jh.: [30] S. 272 Nr. 304). Gerieften Hals hat ein Fragment aus Braunschweig (ebenfalls 13./14. Jh.: ebd. S. 273f. Nr. 307).
Rippen-F. mit Fadenauflage (Abb. 4) sind aus entfärbtem, aus farbigem oder aus nicht entfärbtem Glas angefertigt. Die Rippen können vertikal dem Gefäßkörper aufliegen oder dessen Wandung diagonal umfassen. Der Faden - blau oder farblos -ist dem Hals und/oder der Lippe als Ring aufgelegt, oder er umzieht spiralig nahezu das ganze Gefäß (Beisp. bei [30] S. 275-280 Nr. 308-315). Die Lokalisierung der Rippen-F. mit Fadenauflage ist in der Lit. strittig, vielfach wird Entstehung in Venedig erwogen (vgl. Ausst.kat. „Aus dem Wirtshaus Zum Wilden Mann“, Nürnberg 1984, S. 111 Nr. IC4, S. 202 Nr. IIC1; dagegen [30] S. 275).
Die Feld-F. (Pilger-F., Platt-F.; Gurde, vom Franz. „gourde“: Grimm Bd. 4,1,6 Sp. 1142, abgeleitet von „cucurbita“, Flaschenkürbis: Gamillscheg S. 479) ist eine aus der Kugelform entwickelte, auf einer oder auf zwei gegenüberliegenden Seiten mehr oder minder abgeplattete Vorrats- und Reise-F. (vgl. Taf.abb 4), die, um sie umhängen zu können, Ösen oder Ohren zum Durchziehen eines Trageriemens oder einer -schnur hat (s. Abb. 7). Diese Ösen sitzen in der Regel an den Schmalseiten, vielfach an der Schulter, doch auch am Hals; ihre Ausgestaltung ist sehr unterschiedlich (z. B. gibt es Tierköpfe), manchmal henkelartig.
Feld-F. aus Ton sind, in Weiterführung röm. Keramik, im Früh-MA eine im fränkischen Gebiet mehrfach belegte Gefäßform ([4] S. 137 Abb. 49, aus Mayen, 677. Jh.; aus karol. Zeit der münzdat. Fund in Zelzate, Belgien, um 870/880: J. G. N. Renaud, Ber. van den rijksdienst voor het oudheidkundig bodemonderzoek 6, 1955, S. 86f.; Bonner Jbb. 155/156, 1955-1956, S. 373 Anm. 6). Danach sind sie erst wieder vom 13./14. Jh. an nachzuweisen (s. Uwe Gross, Ma. Keramik zwischen Neckarmündung und Schwäbischer Alb, Stg. 1991 [Forschgn. und Ber. der Arch. des MA in Baden-Württ., Bd. 12], S. 113f.; F. des 13./14. Jh. aus Leutwil im Aargau: Ausst.kat. „edle frouwen – schoene man. Die Manessische Liederhs. in Zürich“, Zürich 1991, S. 239 Nr. 99). - Aus Steinzeug gefertigte Feld-F. gibt es aus dem Spät-MA im Rheinland (Kat. „Ma. Gefäßkeramik. Die Bestände des Kölnischen Stadtmus.“, bearb. Sabine Wirth, Köln 1990, S. 197 Nr. 4.554-557 [E. 14.-15. Jh.]; Gg. Hauser in: ebd. S. 27 und Abb. 4 Nr. 8f. und 13 [14. Jh.]; Beisp. der 2. H. 15. Jh. im Mus. für Angewandte K., Köln: [25] Nr. 109f.) und aus Hessen (Ausst.kat. „Töpferei des Reinhardswaldes ...“, Kassel 1982, S. 361 Nr. 78, Abb. S. 255) sowie aus Mitteldeutschland [8, S. 432-435, Bild 31-33]. Rheinische Exemplare haben manchmal Reliefschmuck (Kölner Feld-F., 3. Dr. 15. Jh., mit Darstellung vom Drachenkampf des hl. Georg: [25] Nr. 250, Taf. 7).
Feld-F. aus Holz sind seit merowingischer Zeit erhalten (Grabbeigaben vom alamannischen Friedhof in Oberflacht bei Tuttlingen, Württ., 6./7. Jh.: Abb. 1; Peter Pauken, Die Holzfunde aus dem Gräberfeld bei O., Stg. 1992 [Forschgn. und Ber. zur Vor- und Frühgesch. in Baden-Württ., Bd. 41/2], S. 114-118; Knabengrab unter dem Kölner Dom, um M. 6. Jh.: Kölner Dombl. 18/19, 1960, S. 88 Nr. 27); Straßburger Bodenfund, 1. H. 14. Jh.: Ausst.kat. „Vivre au moyen age“, Straßburg 1990, S. 369f. Nr. 1.114).
Feld-F. aus Leder dürften sehr viel häufiger gewesen sein als die wenigen erhaltenen Beisp. vermuten lassen (aus merowingischer Zeit: Kölner Dombl. 16/17, 1959, S. 72-74 mit Taf. 11; aus dem späten MA: Abb. 8).
Aus Zinn gefertigte Feld-F. tragen in vielen Fällen Ornamente und Wappen und dürften zum Bestand wohlhabender (adeliger und patrizischer?) Haushalte gehört haben (Beisp. bei [7] Abb. 103-105; Westfalen 23, 1938, S. 313f. [aus Höxter, 14. Jh.]; Thomas Dexel, Gebrauchsgerätetypen, Bd. 1, Braunschweig 1980, Abb. 145-148). Selten sind gestochene Bilder (Abb. 7).
Zu aus Eisenblech gefertigten Feld-F. s. Sp. 816.
Aus Glas wurden Feld-F. wohl nur selten hergestellt; mehrere Exemplare aus der 1. H. 14. Jh. gibt es aus Besançon (z. T. mit dem Gefäßkörper aufgelegten, vertikal angeordneten Wülsten, auch mit Henkel: Ausst.kat. Rouen a. a. O. [Sp. 818] S. 246ff. Nr. 233-240).
Als Kuttrolf wird in der Fachsprache des Kunstgewerbes eine F. bezeichnet, die ein nur langsames Ausgießen der Flüssigkeit zuläßt und zu diesem Zweck einen sehr engen oder in mehrere -zwei bis fünf - Röhren geteilten Hals bei wieder gemeinsamer Lippe besitzt; bei einer Variante, der sog. Gluck-F., ist der Gefäßkörper selbst im Mittelteil zu mehreren Röhren ausgeformt. Die Aufteilung auf mehrere Röhren gibt es nicht nur bei F.; s. daher Kuttrolf; vgl. Angster (RDK I 698).
Bei den aus Glas gefertigten F. mit Mittelwand (Doppel-F.; „Brüderlein“) ist der Gefäßkörper gerippt und trägt Fadenauflagen oder Nuppen. Die Mittelwand reicht bis knapp unter den Ansatz des Halses und teilt den Gefäßkörper in zwei Kammern. Der hohe Fuß ist aus gesponnenem Glas gefertigt.
Die wenigen, bei [30] S. 424-426 Nr. 535f. als „Pilger-F. auf Fuß“ bezeichneten F. werden in das 1. Dr. 16. Jh. datiert und sind möglicherweise in die Gegend um Frankfurt a. M. zu lokalisieren.
D. Neuzeit
1. Glas
Unter den für F. verwendeten Materialien ist Glas das am vielseitigsten gebrauchte. Es kommt in nahezu allen seinen Arten vor: als entfärbtes Glas, Waldglas, Kristallglas, farbiges Glas, Achatglas, Hyalithglas, Rubinglas, Milchglas (Beinglas). Dunkel gefärbtes Glas hat vielfach den Zweck, das Zersetzen des Einhalts durch Licht zu verhindern.
Der Formenvielfalt sind beim Glas kaum Grenzen gesetzt. So können im Folgenden nur die häufigsten Formen aufgeführt werden. Für F. in Menschen- und Tiergestalt oder als Artefakt s. Scherzgefäß.
Für den Dekor wurden alle bei Glas gebräuchlichen Verfahren und Techniken verwendet: Emailmalerei (Abb. 12; *Emailglas: RDK V 65-84), Lackdekor, Schwarzlotmalerei (Abb. 26), Glasschliff, Glasschnitt, Diamantriß, Glasauflagen und -einschmelzungen (Abb. 19), Eisglas (RDK IV 1169 Abb. 2), Zwischengoldglas (Abb. 27).
Bis um das 2. V. 18. Jh. wurden F. frei oder in einer hölzernen Form geblasen; seit etwa 1730 gibt es bei Gebrauchs-F. die Herstellung durch Blasen in einer aufklappbaren Metallform, was an der manchmal recht kräftigen „Naht“ vieler F. erkennbar ist (Beisp. bei [3] Abb. 283-285).
a. Kugel-F., Rippen-F.
Kugel-F. gehören zu den traditionellen F.formen. Als Gebrauchs-F. vor allem für Wein sind sie schlicht. Dt. Beisp. des 16.-19. Jh. bei [3] Abb. 256 (F. mit hochgestochenem Boden, Ring unterhalb der Lippe), 263 (kegelförmiger Hals) und 289f.; F. auf hohem Fuß, Schwarzwald, 18. Jh.: ebd. Abb. 652; zu niederl. F. des 17.-19. Jh. s. [12]. - Venezianische F. des 16. Jh. aus entfärbtem Glas mit weißer, gekämmter Fadenauflage, an der Schulter Ösen: [26] S. 143 Nr. 272; dunkelgrüne F. mit silbernem Stöpsel, Holland oder Niederrhein, 17. Jh.: [3] Abb. 261; hellblaue Milchglas-F. mit rot-blauer Marmorierung, dt., 17./18. Jh.: [28] S. 75 Nr. 149; entfärbtes Glas, Wandung und Hals facettiert, Fuß mit Kugelschliff, Böhmen, 18. Jh.: [26] S. 134 Nr. 384.
Große Kugel-F., die sog. Ballon-F., wurden als Transportgefäße für Wein verwendet und gegen Bruchgefahr mit Weidengeflecht geschützt ([3] Abb. 330, links; [1] Abb. S. 259; die Herstellung der F. ist seit dem 14. Jh. belegt (s. Sp. 815).
Häufig wurde die Kugelform abgewandelt. Gedrückte Kugel-F. sind als Gebrauchs-F. häufig (s. [12]) und haben manchmal einen extrem hochgestochenen Boden (vgl. [3] Abb. 279f.). Eine F. aus hellblauem opaken Glas, dt., 17. Jh.: [26] S. 126 Nr. 227; F. mit Diamantriß, dat. 1685, von Willem van Heemskerk: [16] S. 193 Abb. 158; F. mit Blumenornament in Mattschnitt, Nürnberg (?), wohl um 1710: [27] Bd. 2 S. 189 Nr. 491, Taf. 148; facettierte Rubinglas-F., Böhmen, 1. H. 19. Jh.: [16] S. 319 Abb. 263; F. aus violettem Glas, mit Fadenauflage in Wellenform, Niederlande, 17. Jh.: [32] S. 50 Nr. 59.
Kugelige, leicht abgeplattete F. (Abb. 9 und 14) aus Deutschland und aus den Niederlanden sind aus dunkelgrünem bis dunkelbraunem Glas angefertigt, möglicherweise Frühformen des sog. Bocksbeutels des 19. Jh. ([26] S. 124 Nr. 221; [3] Abb. 283-287; zu niederl. F. s. [2] S. 111, Taf. T; zum Wort Bocksbeutel vgl. Ernst Tochtermann, Von der Pilger-F. zum Bocksbeutel, in: Ausst.kat. „Glück und Glas“, Lohr a. M. 1984 [Haus der Bayer. Gesch., Veröffn. zur Bayer. Gesch. und Kultur, Nr. 2/84], S. 77-92, bes. S. 83).
Bei Rippen-F. gibt es solche, bei denen nur der Gefäßkörper gerippt ist (am Hals gewellter Glasfaden als Ring unterhalb der Lippe, dt. oder niederl., 17. Jh.: [28] S. 35 Nr. 60), andere mit Rippung von Gefäßkörper und Hals (in die Form geblasene F. aus Rubinglas, mit Schraubverschluß und Fuß aus vergoldetem Silber: Abb. 21, vielleicht Freising, E. 17. Jh., die Montierung von Tobias Baur, Augsburg, um 1690/1695). Eine blaue F. mit kurzem Hals, Emailmalerei mit Blütenstengeln und Wellenlinien: [26] S. 169 Nr. 342, wohl Böhmen, 17. Jh. - Rippen-F. mit gedrücktem Gefäßkörper („Kürbis-F.“): aus blauem Glas, dt. oder niederl., 17. Jh.: ebd. S. 125 Nr. 224; aus dunkelviolettem Glas, niederl., 17. Jh.: [32] S. 50 Nr. 56 und 59; gewellter Glasfaden unterhalb der Lippe, wohl dt., 17. Jh.: [27] Bd. 1 S. 126f. Nr. 272-275, Taf. 79; Blumenmuster in Diamantriß, gekniffene Rippen: [16] S. 191 Abb. 156. - Rippen-F. mit tropfenförmigem, beuteiförmigem und zwiebelförmigem Gefäßkörper sind als Gebrauchs-F. oft nicht mehr als das. Doch gibt es auch hier aufwendiger gestaltete aus kostbarem Glas (meist Rubinglas), mit einer Montierung aus Metall: der tropfenförmige Gefäßkörper mit einer Nahtlinie an der Schulter, die Fußplatte und die Mündungsfassung mit Stöpsel aus Silber (Köln, Mus. für Angewandte K., süddt., 4. V. 17. Jh.: [26] S. 128 Nr. 232); mit Blumendekor in Mattschnitt zwischen den Rippen, die Montierung aus vergoldetem Messing, süddt., um 1700 (Dresden, Staatl. K.slgn., Grünes Gewölbe: Fritz Kämpfer, Viertausend Jahre Glas, Mchn. 1966, S. 283, Abb. 141). -Bei den sog. Corpus Christi-F. ist die Wandung im oberen Teil des Gefäßkörpers zusammengedrückt; vor die so entstandene „Nische“ ist das aus Glas gefertigte Bild des gekreuzigten Christus gesetzt. Der Zweck dieser (nur?) im Rheinland in der 1. H. 16. Jh. hergestellten F. ist unbekannt [30, S. 426f. Nr. 537f.]. - Eine Gruppe für sich sind E. 17. Jh. zu datierende, aus Rubinglas gefertigte birnförmige F., deren unterer, allein gerippter Teil wie eine Schale erscheint, in der die F. sitzt (mit glattem Gefäßkörper: [32] S. 50 Nr. 55; mit Ornament in Mattschnitt: [28] S. 84 Nr. 168f.).
Zu abgeplatteten Rippen-F. s. Sp. 826f.
b. Feld-F.
Feld-F. (Platt-F.) mit Standfläche, Fuß oder Standring, oft leicht trichterförmigem Hals, bis zur 2. H. 16. Jh. häufig mit Ösen, gibt es bis in die Gegenwart. Vor allem im 18./19. Jh. sind sie meist reine Gebrauchs-F. für Wein.
In Venedig (Murano) produzierte man die F.form seit dem 15. Jh., und versah die F. häufig mit Emailmalerei und Golddekor; s. Kat. „Introduzione al Mus. civ. medievale. Pal. Ghisilardi-Fava“, Bol. 1989, S. 67 Nr. 34; Rosa Barovier Mentasti, Il vetro veneziano, Mail. 1988, S. 62f. Abb. 42f.; eine F. mit Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Printzing im Bayer. Nat.mus. (wohl um 1520/1530: [27] Bd. 1 S. 51 Nr. 36, Taf. 8, Farbtaf. II), eine F. auf hohem Balusterfuß, M.-2. H. 16. Jh. ebendort (ebd. S. 53 Nr. 42, Taf. 10), eine F. aus Milchglas, um 1510/1520: R. Barovier Mentasti a. a. O. S. 74 Abb. 57, eine F. aus Netzglas, 2. H. 16. Jh.: ebd. S. 93 Abb. 81; dunkelblaues Glas mit Diamantriß, 2. H. 16. Jh.: ebd. S. 104 Abb. 92.
In den südl. Niederlanden rechnete man in der 2. H. 16. Jh. die F.form zur Façon de Venise; vgl. den Cat. Colinet, um 1550/1555: [2] Taf. R Abb. b, Nr. 76 („diste a la venisienne“).
Deutsche Beispiele der Barockzeit: aus grünem Achatglas, 17./18. Jh., mit gekniffenem Glasfaden unterhalb der Lippe [28, S. 83 Nr. 165]; F. mit Kugelschliffdekor und Zwischengoldmedaillon, Böhmen, 18. Jh. (ebd. S. 132 Nr. 272 mit eingeschliffenem Glasstöpsel, Nr. 273 mit Zinnverschluß); aus rotem, farblos überfangenem und aus farblosem, rot überfangenem Böttgerrubinglas mit Matt- und Klarschnitt, Dresden, um 1713/1719 (Dresden, Staatl. K.slgn., Grünes Gewölbe: Gisela Haase, Sächs. Glas, Lpz. 1988, S. 320 Nr. 101-103, Abb. 88-90); gerippte F., süddt., 18. Jh. [3, Abb. 323]; F. mit Jagdszene und Blumen, wohl aus der St. Blasier Glashütte „Im Äule“, Schwarzwald, dat. 1739 (Ludw. Moser, Badisches Glas, Wiesb. 1969 [Veröffn. zur Gesch. des Glases und der Glashütten in Dtld., Bd. 1], Taf. 12 Abb. 17f.).
Zu südniederl. Mineralwasser-F. des 17./18. Jh. mit extrem langem Hals und hochovalem Gefäßkörper, den sog. Spa-F., s. [2] Taf. T Nr. 11; [26] S. 124 Nr. 220; [12] S. 111, Abb. 34f. Ein dt. Beispiel dieser F.form bei [3] Abb. 322, rechts, ein franz. Bodenfund in Châlons-sur-Marne, 16./17. Jh. bei [1] Abb. S. 263.
Abgeplattete Schnaps-F. wurden in Tiroler Glashütten seit dem 17. Jh. hergestellt, vor allem in den Hütten Kramsach bei Brixlegg (1627 erstmals erwähnt), Cavedago bei Mezzolombardo (Prov. Trient; gegründet 1791) und Hörbrunn bei Hopfgarten (gegründet 1796). Die F. sind in der Regel von beutel- bis birnförmiger Gestalt, sind ein- oder zweiseitig abgeplattet, mit strukturierter Oberfläche (sehr oft mit Rippen, Waben, Rauten, Nuppen, Blasen), und haben einen Schraubverschluß aus Zinn (Josef Ringler, Die Tiroler Glashütten Kramsach und Hörbrunn, alte und moderne kunst 4, 1959, H. 3 S. 10-13; Gg. Gierdorf-Traut, Volkstümliche F. aus Tirol, Der Schiern 42, 1968, S. 527-530).
Schnupftabak-F., 1741 als „Tobackhs Fläschl“ bezeugt, wurden in Glashütten vor allem in Bayern, Böhmen und Österreich hergestellt.
Es sind kreisrunde oder ovale, beidseitig abgeplattete F. mit kurzem, oft leicht trichterförmigem Hals, der durch einen Holz- oder Metallstöpsel, auch durch Kälberhaar verschlossen wird. Das Material ist entfärbtes Glas oder Milchglas, in der Regel mit Emailmalerei oder Tiefschnittdekor, oder geschliffenes Überfangglas (Heiner Schaefer, Brasilflaschl & Tabaksbüchsl, Grafenau 1978 [21982]; ders., „Schnupf, Bruder!“, Grafenau 1985).
Eine eigene Gruppe sind abgeplattete Rippen-F. mit abgewinkeltem Hals.
Im 16./17. Jh. haben sie bauchige Vorder- und abgeplattete Rückseite; der trichterförmige Hals ist in der Regel zur Breitseite hin, seit etwa 1570 zur Schmalseite hin abgewinkelt. Bis ins 4. V. 16. Jh. haben die F. oft Ösen aufgesetzt, später kommen solche kaum noch vor. Die Produktion dieser F.art endete im Spessart, wohl dem Hauptherstellungsgebiet, in der Zeit um 1720 (Glashütte im Sommergrund bei Schöllkrippen: E. Tochtermann a. a. O. [Sp. 824]).
c. Nabel-F.
Nabel-F. sind F., deren meist strukturierter Gefäßkörper in Höhe des maximalen Dm. seitlich eingestochen ist („Nabel“). Die F. selbst ist kugelig oder birn- bis beutelförmig, oft abgeflacht, meist aus Farbglas hergestellt und mit einem Schraubverschluß aus Zinn versehen.
Nabel-F. wurden vom 17.-19. Jh. vor allem in Tirol und Süddeutschland hergestellt und waren meist Schnaps-F. Zu den Erzeugnissen der Glashütte Kramsach s. G. Kierdorf-Traut, Nabelf. aus der Kramsacher Hütte, Der Schiern 39, 1965, S. 108f.; ders., Volkstümliche F. a. a. O. (Sp. 827) S. 527, Abb. 1-3; weitere Beisp. bei [32] S. 61 Nr. 71f.; [3] S. 248 Abb. 310; [28] S. 44-46 Nr. 87 und 89-91; süddt. F. mit Emailmalerei, dat. 1749: Franz Carl Lipp, Bemalte Gläser, Mchn. 1974, Abb. 206.
d. Ring-F.
Ring-F. kamen in manchen Gebieten Frankreichs, im Poitou und im Nivernais, E. 16./ A. 17. Jh. in Gebrauch und wurden in der Folgezeit auch in anderen Gegenden hergestellt. Der Gefäßkörper dieser F. ist meist belegt mit Glasappliken und gekniffenen Glasfäden oder -bändern (Beisp. bei [1] S. 377-380). In die südl. Niederlande oder in das dt. Sprachgebiet lokalisierte Beispiele, gleichfalls mit Appliken sowie mit Ösen aus Glas: Revue belge 8, 1938, S. 249 Taf. IX Abb. 23; [26] S. 122 Nr. 215.
e. zylindrische F.
Annähernd zylindrische F. von rundem, selten ovalem Querschnitt, meist aus grünem oder braunem Glas, wurden als Gebrauchs-F. für Wein jedenfalls im 16. Jh. hergestellt (vgl. den Cat. Colinet, um 1550/1555, mit den Hauptformen der belgischen Glashütte Macquenoise: [2] Taf. R Abb. b, Nr. 48, „boutelle a vin diste feulette“, Nr. 52 „boutelle a vin droiste“). Seit der E. 17. Jh. üblich gewordenen Lagerung von Wein in F., nicht mehr in Fässern (s. Sp. 810), bewahrte man seit etwa 1730 die F. liegend auf, um den Kork feucht zu halten, und verwendete daher zylindrische F. mit schräger, gerundeter Schulter und längerem Hals (Beisp. bei [3] Abb. 295 und 297; [12] S. 119f., mit Abb.).
Zylindrische F. wurden auch als Apotheken-F. gebraucht [3, Abb. 302] und tragen dann so gut wie immer zur Emailmalerei einschlägige Beschriftung (Beispiele bei Wolfg.-Hagen Hein, Emailmalereigläser aus dt. Apotheken, Ffm. 1972, S. 22f., 26f., 36-39, 42-45, 52-61; Helmut Peter Conradi, Apothekengläser im Wandel der Zeit, Würzburg 1973 [Quellen und Stud. zur Gesch. der Pharmazie, Bd. 10], Abb. 88, 90, 92).
Zylinder-F. mit Dekor: Fadenglas, Venedig, 17. Jh.: [21] S. 84 Nr. 243; mit gekämmter Fadenauflage, Venedig, 18. Jh.: [25] S. 144 Nr. 274; Rippung im oberen Teil des von gekerbten Glasfäden umwundenen Gefäß-Körpers, Tirol, 17./18. Jh.: [28] S. 45 Nr. 85; mit nahe der Standfläche umlaufendem Glasring, von dem aus vier gekniffene Bänder zur Schulter geführt sind, dt. 17. Jh.: [26] S. 123 Nr. 218; entfärbtes Glas, vertikale Rippung von Hals und Körper, dt. 18. Jh.: [3] Abb. 315.
Spielart der Grundform sind hohe, dadurch röhrenförmig erscheinende F. des 17.-18. Jh. ([26] S. 130 Nr. 238-240; [3] Abb. 345), eine Abwandlung F., deren Gefäßkörper nach unten zu leicht eingezogen ist und deren Schulter fast unmerklich in den Hals übergehen kann (eine entfärbte F. dieser Art mit diagonaler Rippung, E. 17./ A. 18. Jh., wohl Façon de Venise: [3] Abb. 294; F. aus grünem Glas, 18. Jh.: ebd. Abb. 296; [26] S. 131 Nr. 243, Chorin, dat. 1739). - F. mit konisch sich nach oben verschmälerndem Gefäßkörper: entfärbtes Glas mit Schliff, Matt- und Blankschnitt von Wappen und Ornament, Thüringen, um 1744 (Bremer L.mus. für K.- und Kulturgesch., Focke-Mus.: [20] S. 235 Nr. 193); s. auch Abb. 27.
f. Vierkant-F.
Vierkant-F., im franz. Sprachgebiet im 16. Jh. als „à l’allemande“ bezeichnet (Cat. Colinet, um 1550/1555: [2] Taf. R Abb. b, Nr. 53; vgl. [1] S. 234f.), haben gewöhnlich mehr oder weniger quadratischen Querschnitt mit leicht abgerundeten Ecken und Kanten (Abb. 12). Als Vorrats-F. sind sie manchmal, gleich den Ballon-F. (s. Sp. 823), von beträchtlicher Größe (über 30 cm: [12] S. 103 Abb. 13). Bei den Apotheken-F. und bei Schnaps-F. gehören Vierkant-F. zu den gängigen Formen; es gibt sie sowohl mit gerader wie mit ansteigender, gewölbter Schulter, der kurze, zylindrische Hals endet nicht selten mit einer breit ausgezogenen Lippe, der Boden ist oft plan, und zum Verschließen dient entweder ein Schraubverschluß (meist aus Zinn) oder ein Glasstöpsel, letzterer bevorzugt in Norddeutschland (Niedersachsen, Brandenburg, Nordhessen).
Gelegentlich sind die Kanten abgefast; Beisp. bei [26] S. 173 Nr. 355, Milchglas mit farbiger Email- und Kaltmalerei, dt. 18. Jh.; [28] S. 49 Nr. 94, braune F. mit Blasenmuster, Tirol, 17./18. Jh.; [27] Bd. 2 S. 273f. Nr. 806 und 809, Taf. 247 und 249, mit Blumenornament in Blankschliff, vielleicht Potsdam, um 1690/1706. -Manchmal sind die Kanten gekehlt (ein Beisp.: [4] Abb. 685, fr. 18. Jh.), oder alle vier Seiten haben eine vertikale Rinne: [24] S. 124 Nr. 280, dt., 16./17. Jh. - Vierkant-F. von rechteckigem Querschnitt: [27] Bd. 2 S. 221, Taf. 189, Schnitt der F. mit Kugelblänkungen, Schraubverschluß vergoldetes Kupfer, wohl Böhmen, um 1720; ebd. Bd. 1 S. 149 Nr. 383, Taf. 105: F. mit Kaltmalerei, wohl E. 18. Jh., Fichtelgebirge (?), mit Glasstöpsel; Abb. 26: abgefaste Kanten, Bemalung mit Schwarzlot und Eisenrot. Beispiele mit der für Apothekengefäße üblichen Emailmalerei und Kaltbemalung bei W.-H. Hein a. a. O. (Sp. 829); H. P. Conradi a. a. O. (Sp. 829).
Eine Vierkant-F. mit Zinnmontierung, dt. 17. Jh.: [24] S. 91 Nr. 190 (Fadenglas).
g. Mehrkant-F.
Bei Mehrkant-F. kann die Anzahl der Kanten bis zu zwölf betragen (Böhmen [?], 1. V. 18. Jh.: [27] Bd. 2 S. 225f. Nr. 639, Taf. 195). Häufig sind Sechskant-F. (seit 16. Jh.: ebd. Bd. 1 S. 83 Nr. 137, Taf. 17) und Achtkant-F. (seit 17. Jh.). Venezianische F. haben gelegentlich den Kanten aufgelegte gekniffene Glasbänder (s. L. Zecchin a. a. O. [Sp. 810] Abb. S. 273; [26] S. 149 Nr. 290; [21] S. 84 Nr. 244).
Auch bei den Mehrkant-F. gibt es solche mit flachem Gefäßkörper: Abb. 26; ein Beisp. der Zeit um 1700 aus rotmarmoriertem Glas: [21] S. 100 Nr. 300; eines aus farblosem, rot überfangenem Glas, Böhmen, 1. V. 19. Jh.: ebd. S. 158 Nr. 478, der Stöpsel als Becher gebildet.
h. Mehrpaß-F.
Mehrpaß-F., d.h. F. mit Querschnitt in Form eines Sechs- bis Zwölfpasses, gibt es im 17. und 18. Jh. nicht gerade selten. Meist ist das Material Farbglas, vielfach Milchglas.
Beisp. für Farbglas: Abb. 20; [28] S. 43 Nr. 78f.; [27] Bd. 1 S. 101 Nr. 177, Taf. 52, Farbtaf. XI; für Milchglas: Abb. 19; [28] S. 77 Nr. 154; [29] S. 90f. Nr. 459 (mit kleeblattartig erweiterter Lippe); als Rippen-F. mit spiralig verlaufenden Rippen: [4] Abb. 675.
i. Andere F.formen
Eiförmige F. mit langem Hals gibt es in größerer Zahl unter den Apothekengefäßen (auf Rundfuß stehend; „Nönnchen“ wegen der „den Nonnen oft vorgeworfenen Verletzung des Keuschheitsgelübdes“: W.-H. Hein a. a. O. [Sp. 829] S. 30; mehrere Beisp. ebd.). Eiform hat auch eine F. des 17. Jh. aus Rubinglas ([4] Abb. 649, links; bei der F. Abb. 22 ist durch Schliff die Form „gebrochen“), Tonnenform eine blau marmorierte F. aus Milchglas mit weißen, spiralig aufgelegten Glasfäden (dt., 17./18. Jh.: [28] S. 77 Nr. 153). Birnförmige F. aus Farbglas: [29] S. 130 Nr. 514 (Aventuringlas, Venedig, 18. Jh.), Abb. 18 und [26] S. 125 Nr. 225 (blaues Glas, die Wandung mit versetzt gereihten Warzen, Tirol, 17./18. Jh.), [28] S. 65 Nr. 123 (lichtgrün, mit Emailmalerei, dat. 1728).
k. Doppel-F.
Doppel-F. für Essig und Öl gibt es entweder mit in zwei Kammern unterteiltem Gefäßkörper oder als zwei separate F. auf gemeinsamem Fuß. Beide Male sind die Hälse divergierend angeordnet, abgewinkelt oder gekrümmt, um das ungestörte Ausgießen zu ermöglichen.
Venezianische Doppel-F. des 17. Jh. haben einen Balusterfuß (s. die Musterzeichnung in der Korrespondenz zwischen John Greene in London und Alvise Morelli in den Jahren 1667-1672: L. Zecchin a. a. O. [Sp. 810] Bd. 3, Ven. 1990, Abb. S. 68) und wurden als Façon de Venise in Frankreich und Deutschland nachgeahmt. Zu franz. Beisp. s. [1] Abb. S. 382, [3] S. 271 Abb. 346; zu dt. vgl. das Musterstück der Glashütte Schmidsfelden bei Leutkirch im Allgäu (Karl Greiner, Die Glashütten in Württ., Wiesb. 1971 [Veröffn. zur Gesch. des Glases und der Glashütten in Dtld. ..., Bd. 2], Taf. 15 Abb. 34); s. auch Abb. 24. - Doppel-F. auf hohem, schlichtem Fuß: [1] S. 381f. Eine Platt-F., Normandie, 1. H. 19. Jh.: [3] S. 271 Abb. 347.
2. Steinzeug und Irdenware
a. Feld-F.
Von den schon im MA üblichen F.formen gibt es im 16./17., regional noch im 18. Jh. die „Feld-F.“ sowohl in Steinzeug als auch in Irdenware.
Rheinisches Steinzeug: F. mit reliefierter Wandung, Tieren anstelle der traditionellen Ösen, Drachen und Löwenmasken am Hals, mit Datum 1573, aus der Werkstatt des Anno Knütgen, Siegburg (Otto von Falke, Das Rhein. Steinzeug, Bln. 1908, Bd. 1 S. 90, Abb. 78, Taf. V); ein weiteres Exemplar, mit Schraubverschluß und einer Zinnmontierung mit Ringen, um 1570/1580: [22] S. 25 Nr. 42, Taf. S. 22; eine F. aus Frechen im Nat.mus. Dublin (Karl Göbels, Rhein. Töpferhandwerk ..., Frechen 1971, S. 147; ebd. S. 145 und 147 weitere rhein. Exemplare genannt); frageweise nach Raeren lokalisierte „echte Pilger-F.“ in bezug auf Wallfahrtsorte (Aachen, Kornelimünster, Maastricht) aus der 2. H. 16. Jh.: Rolf Fritz, Keramos H. 14, 1961, S. 3-13; Barbara K. Schnitzer, Keramos H. 76, 1977, S. 9-13 (beide mit zu früher Dat.); Abb. 13; eine nach Raeren lokalisierte Platt-F. mit Wappen, dat. 1587: [19] Taf. 14 Abb. 5; eine blau bemalte Raerener F., dat. 1631, im Mus. für Angewandte K., Köln [25, Nr. 380 a]; nach Raeren oder in den Westerwald zu lokalisierende F., dat. 1589, doch wohl erst 2. V. 17. Jh., ebendort (ebd. Nr. 379), eine Feld-F. aus dem Westerwald, dat. 1665, ebendort (ebd. Nr. 528). - Eine Feld-F. aus Dreihausen, Hessen, mit handgearbeiteter Rückseite: Köln, Mus. für Angewandte K. (ebd. Nr. 848 a, Taf. 6, oben). - Braunglasiertes Steinzeug von der Oberweser, E. 16./ A. 17. Jh. [17, Abb. 145, 156 rechts, 157]. - FeldF. mit Rollstempeldekor, Waldenburg/Sachsen, 16. Jh.: [8] S. 432f. Nr. und Bild 31; Zeitzer Steinzeug mit grauer Glasur, um 1800: ebd. S. 450f., Nr. und Bild 14.
Eine irdene, buntbemalte F. um 1560 mit dem Relief des seinen Sohn opfernden Abraham befand sich in der Slg. Figdor, Wien [17, S. 34 Abb. 65], eine mit einem Vogel bemalte irdene F., gegen oder um 1600, stammt von der unteren Werra (Hans-Georg Stephan, Die bemalte Irdenware der Renss. in Mitteleuropa, Mchn. 1987, S. 95 Abb. 88, unten links).
b. Mehrkant-F.
Bauchige Mehrkant-F. aus Steinzeug, mit abgeplatteten Seiten, in der Form der Kruke ähnlich, doch mit engem Hals, wurden vom 16.-18. Jh. vielerorts hergestellt, vor allem in Mitteldeutschland. Der meist mit brauner Salzglasur überzogene Gefäßkörper trägt in der Regel Ornament und/oder figürliches Relief, auch Kerbschnittdekor kommt vor.
Beispiele aus mitteldeutschen Töpfereien: Großalmerode (Werra-Meißner-Kr., Hessen), 2. V. 17. Jh.: [17] S. 107 Abb. 155; Altenburg/Thür.: [8] S. 442f. Nr. und Bild 2, um 1630/1940; Nr. und Bild 4, um 1640/1650; weitere, spätere Beisp. ebd. S. 165 Abb. 55, S. 179f. Abb. 82f., S. 448f. und Bild 58; Waldenburg/Sachsen: ebd. S. 436f. Nr. und Bild 50 (um 1600/1610, mit Ösen), S. 121 Abb. 31, S. 123 Abb. 32, S. 127 Abb. 44); Freiberg i. S.: ebd. S. 468f. Nr. und Bild 17 (2. H. 17. Jh., mit Ösen); Muskau/ Lausitz: ebd. S. 472f. Nr. und Bild 53, S. 322 Abb. 206f., S. 335 Abb. 226-238; Bunzlau/Niederschlesien: ebd. S. 372 Abb. 265, S. 376 Abb. 270; [4] S. 371 Abb. 864.
In Creußen, Ofr., wurden F. hergestellt, deren Verschluß aus Zinn gelegentlich auf Bayreuth verweist; auf den Gefäßen genannte Daten reichen von 1623 bis 1697, doch dürften einzelne Stücke noch später entstanden sein. Die Salzglasur ist hell- bis dunkelbraun, hinzu kommt vielfach farbige Bemalung mit Emailfarben in Blau, Weiß, Gelb, Grün und Rot (Abb. 16); kalte Bemalung mit Ölfarben ist selten [22, S. 89 Nr. 180]. Manchmal haben die F. Ösen (Joachim Kröll, Creussener Steinzeug, Braunschweig 1980 [Bibl. für K.- und Antiquitätenfreunde, Bd. 54], S. 194-241, Abb. 104 und 133-182, darunter allerdings auch Kruken.
Im Westerwald hergestellte Vierkant-F. aus grauem Steinzeug tragen häufig Wappen.
Genannt seien nur zwei Beisp. im Mus. für Angewandte K., Köln: eine 1635 dat. F. mit Umschrift und eine blau bemalte, mit Schraubverschluß aus Steinzeug, 18./19. Jh. [25, Nr. 526 und 743].
Irdene F. für Mineralwässer tragen am oberen Teil des Gefäßkörpers Stempel als Herkunftsnachweis (Bernd Brinkmann, Keramos H. 98, 1982, S. 7-16; die Stempel auch auf Krügen).
c. Ring-F.
Bei der Ring-F. steht der ringförmig geschlossene röhrenförmige Gefäßkörper auf einem meist runden Fuß. Der Hals ist langgestreckt und nach oben verschmälert oder aber trichterförmig. Der Schmuck erstreckt sich in der Regel auf alle Teile des Gefäßes.
Aus der Siegburger Werkstatt des Anno Knütgen stammt die Steinzeug-F. im Kunstgewerbemus. StMPK Berlin, um 1570. Der Gefäßkörper ist mit Blattornament bedeckt und trägt plastisch geformte Löwenköpfe, auch am Ansatz des Halses. Die Stelle der Ösen nehmen zwei Drachen ein, auch am Hals sitzen Drachen, und dem Fuß ist eine Maske ähnlich der von *Bartmannskrügen integriert (Abb. 10). - Nach Waldenburg/Sachsen lokalisiert und um 1600 dat. wird eine Ring-F. in Priv.bes.; der Gefäßkörper ist hier mit Reliefs der Planetengötter besetzt, ferner mit Blüten sowie dem sächsischen Wappen ([19] Taf. 15 Abb. 6; [8] S. 83f., mit Abb.).
Buntglasierte Irdenware ist die sog. Blasiusgurde im Hess. L.mus., Darmstadt. Der Gefäßkörper auf vier kurzen Beinen zeigt zwischen Rankenwerk das Thema der Weibermacht (Salomos Götzendienst, Simson und Dalilah) sowie die sich mit dem Dolch tötende Lukrezia, außerdem eine ungedeutete Szene; unterhalb des trichterförmigen Halses das Schriftband mit der namengebenden Inschrift „blasius noblista ordinavit 1563“ sowie auf Vorder- und Rückseite die Darstellung der Kreuzigung Christi [19, Taf. 163]. - Bei einer irdenen Ring-F. vom E. 16. Jh., ehem. in der Slg. Figdor, Wien, ist die vom Gefäßkörper umschlossene kreisrunde zentrale Öffnung durch eine Rosette besetzt, die ein Feld mit einem heraldischen Löwen einschließt [18, S. 34 Abb. 66].
3. Fayence
Fayence (RDK VII 876-905).
a. Unter den dt. F. aus dem 16. und der 1. H. 17. Jh. sind zwei Formen hervorzuheben: die Ring-F. und die vier- oder sechskantige gebauchte F.
Die Ring-F. tragen blaue ornamentale Bemalung. Zwei Exemplare sind 1544 dat.: die eine im Bayer. Nat. mus. München, die andere im Mus. für Khw. Frankfurt a. M. (aus der Sigmaringer Slg.). Beide haben gegenständig angeordnete Tierköpfe und einen Schraubverschluß aus Zinn; über dem Fuß und am Ansatz der Köpfe sind Durchzuglöcher (August Stoehr, Dt. Fayencen und Dt. Steinzeug, Bln. 1920 [Bibl. für K.- und Antiquitätensammler, Bd. 20], S. 31 Abb. 6; [23] S. 33 Nr. 1). Beide F. werden nach Schwaben (Ulm?) lokalisiert. Aus derselben Werkstatt stammt eine F. im Germ. Nat.mus. Nürnberg, um 1540, mit vier flachen Ösen, ähnlich den Feld-F. (Adalbert Klein, Dt. Fayencen, Braunschweig 1975 [Bibl. für K.- und Antiquitätenfreunde, Bd. 20], S. 10 Abb. 13).
Vier- und sechskantige gebauchte abgeplattete F. wurden im 17. Jh. in Mitteldeutschland (Arnstadt/Thür.?) hergestellt (zur Lokalisierung vgl. [17] S. 165). Die meisten F. haben einen Schraubverschluß aus Zinn. Mehrere tragen die Jahreszahl 1618 und das sächs. Wappen (Nürnberg, Germ. Nat.mus.: A. Klein a. a. O. S.
10, Abb. 15: Amsterdam, Rijksmus.: Keramos H. 57, 1972, S. 32f. Abb. 1f.; Hamburg, Mus. für K. und Gewerbe: Abb. 15). In die Zeit schon nach 1650 wird eine Sechskant-F. mit reliefiertem Gefäßkörper datiert (Ausst.kat. „Meisterwerke dt. Fayencek.“, Frankfurt a. M. 1925, Nr. 7, Taf. 3).
b. Nur wenige der seit etwa 1660 gegründeten dt. Fayence-Manufakturen stellten schon bald F. her. An erster Stelle ist die Manufaktur in Frankfurt a. M. zu nennen, die E. 17./ A. 18. Jh. Vierkant-F. mit Schraubverschluß aus Zinn produzierte, oft mit gerilltem Hals und mit Blaumalerei in chinesischer Manier geschmückt ([23] S. 88 Nr. 123; Adolf Feulner, Frankfurter Fayencen, Bln. 1935 [Forschgn. zur dt. Kg., hg. vom Dt. Ver. für Kw., Bd. 9], S. 34, 70 und 87f., Abb. 13, 54f., 81 c, 199 und 201).
Auch Fayence-Werkstätten herkömmlicher Art stellten F. her, so in Gmunden, O.Ö., eiförmige, mehrkantige und bienenkorbförmige F. mit Schraubverschluß (Franz H. König, Alt-Gmundner Fayencen, Linz 1964, S. 50f. Nr. 1, S. 84f. Nr. 18 a, S. 110f. Nr. 31; Herm. Langer, Österr. Fayence, Mchn. 1988, Nr. 133-136). Eine Vierkant-F. der 2. H. 17. Jh. mit Schraubverschluß im Frankfurter Mus. für Khw. ist möglicherweise Schweizer Erzeugnis [23, S. 240 Nr. 489].
c. Aus dem 18. und fr. 19. Jh. sind mehrere Manufakturen als Hersteller von F. zu nennen.
Ansbach (F. mit zylindrischem, schräg gewellten Gefäßkörper und „Vogeles-Dekor“, um 1733/1735: [9] S. 166f., Abb. 127), Augsburg (birnförmige F. mit Landschaftsbild, um M. 18. Jh.: ebd. S. 58 und 183, Abb. 271), Dresden (hohe, zylindrische F. mit langem, kräftigem Hals und breiter Lippe, 1722 als „bouteille“ bezeichnet: [15] S. 327, Abb. 370), Durlach (zylindrische, schlanke Essig-F. mit Landschaftsbild und Inschrift, dat. 1803: Otto Hauger, Durlacher Fayencen, Karlsruhe 1951, S. 73, Abb. 78), Flörsheim (eiförmige F., die abgeplatteten Seiten mit Bildern, um 1799: Abb. 28; Apotheken-F. mit vierkantigem Gefäßkörper: Karl Schafft, Flörsheimer Fayencen ..., Darmstadt 1977, S. 163 Abb. 119), Frankfurt a. M. (Apotheken-F. mit kugeligem Gefäßkörper auf eingezogenem Fuß: [23] S. 102 Nr. 159f.), Fulda (F. mit abgefasten Kanten, bemalt in Blau und Manganviolett, dat. 1743, mit Schraubverschluß: [15] S. 391, Abb. 444), Hanau (F. mit ovalem Gefäßkörper und Bild eines Husaren, dat. 1793: ebd. S. 28, Abb. 27), Künersberg (zylindrische F. mit schräg gewelltem Gefäßkörper, „Vogeles-Dekor“, um 1750: [23] S. 145 Nr. 262f.), Schrezheim (zylindrische Essig-F. und Schnaps-F., manche mit Inschrift, um 1800 und 1. H. 19. Jh.: Hans Erdner, Die Fayencefabrik zu Sch. 1752-1864, erweiterte Ausg. von Gert K. Nagel, Ellwangen 1972, Nr. 267-272 und 281), Zerbst (zylindrische F. mit Chinesenszenen, um 1725/ 1730: [23] S. 172 Nr. 329; Vierkant-F. mit Chinesenszenen, um 1730, Schraubverschluß: Hamburg, Mus. für K. und Gewerbe, Inv.nr. 1920.117 und 1930.188).
Zu F. der Habaner aus dem 17. und 18. Jh. s. Rùžena Hrbková, Keramos H. 96, 1982, S. 60-62, Abb. 10-12 (Vierkant-F. mit verschliffenen Kanten und abgeplatteten Seiten sowie Schraubverschluß [„Pixen“], dat. 1663 und 1676, zur Aufbewahrung von Öl); Keramos H. 104, 1984, S. 70 Abb. 2 (gleiche Art der F., dat. 1679, aus Wenz, Siebenbürgen); Maria H. Krisztinkovich, Keramos H. 51, 1971, S. 8 Abb. 4, S. 10-12 Abb. 5-7 (Ring-F., dat. 1707 und gegen 1800).
d. Unter den ital. Fayence-Werkstätten des 16. Jh. stellten solche in Faenza Feld-F. für deutsche Fürstenhöfe her.
Für Hzg. Albrecht v. von Bayern fertigte 1576 Leonardo di Ascanio Bettisi vier solcher F. zu einem Tafelservice in Blau/Gelb gehöriger F., deren Körper von einem Harpyienpaar gebildet wird und deren Hals tordiert ist; Durchbrüche an Fuß und Hals spiegeln die Zugehörigkeit der F. zu den Feld-F. (Luisa Hager, Pantheon 23, 1939, S. 135-139); eine ähnliche F. in Weiß, um 1575/1580 für den württembergischen Hof: Ausst.kat. „Die Renss. im dt. Südwesten“, Heidelberg 1986, Bd. 2 S. 855 Nr. S 4; eine weitere F. im Kgwb.mus. Prag aus der Slg. Lanna: Ausst.kat. „Italská majolica“, Prag 1973, Nr. 107.
Zu Feld-F. aus anderen ital. Fayence-Werkstätten als fürstlicher Sammlungsbestand der Barockzeit s. Kat. „Ital. Majolika“, bearb. Johanna Lessmann, Braunschweig 1977 (Herzog Anton Ulrich-Mus.), Taf. 9 sowie S. 200f. Nr. 189f., S. 203 Nr. 230, S. 356 Nr. 502.
4. Böttger-Steinzeug und Porzellan
F. aus diesen Materialien wurden nur in der 1710 gegründeten Manufaktur in Meissen hergestellt, F. aus Porzellan auch in der 1718 gegründeten Manufaktur in Wien.
In Meissen verwendete man das rotbraune Böttger-Steinzeug in den Jahren 1710/1713 für F., die meist Wiederholungen ostasiatischer F. sind, gelegentlich mit Abwandlungen. Hauptformen sind die F. mit kugelförmigem Gefäßkörper und langem, zylindrischem Hals mit Stöpsel-Verschluß (mit Reliefdekor und Ausguß in Gestalt eines Tierkopfs: [31] Abb. I/3; mit „gemuschelt“ geschliffenem Dekor: [33] S. 54 Nr. 9, Taf. 4) und die bauchige, vierkantig abgeplattete F., auch sie oft mit Stöpselverschluß (einfache, glattwandige Ausführung: [10] S. 27 Abb. 7; [31] Abb. I/4; „gemuschelt“ geschliffen: ebd. Abb. I/10). Die sog. Pilger-F. mit gegenständig angebrachten Löwenköpfen als Ösen und mit reliefiertem Gefäßkörper gibt es mit schwarzer Glasur und Blumen in Lackmalerei (ebd. Abb. I/37).
Die bauchige, vierkantig abgeplattete F. gibt es auch in Porzellan (mit Reliefdekor: ebd. Abb. I/68; mit gemalten Chinoiserien: [33] S. 68 Nr. 115, Taf. 37; S. 69 Nr. 126, Taf. 40; S. 106 Nr. 417, Taf. 106), ebenso die bauchige F. mit mehrkantigem Gefäßkörper (Abb. 23; Dekor der „famille rose“: [10] S. 41 Abb. 44) sowie die F. mit kugel- bis birnförmigem Gefäßkörper ([33] S. 107 Nr. 433, Taf. 109; mit Hausmalerdekor: [10] S. 118 Abb. 207, Malerei von Ignaz Bottengruber, Breslau, um 1725). Ostasiatischem Vorbild folgt auch die Doppel-F. für Essig und Öl, im Inneren durch eine Wand in zwei Kammern geteilt, jede Kammer mit eigenem Hals (um 1725/1730: ebd. S. 90 Abb. 146).
Aus der Frühzeit der Porzellanmanufaktur Wien, um 1725/1730, gibt es bemalte, kugelbauchige F., meist mit Stöpsel oder Rundverschluß, vielleicht Wein-F. ([5] Taf. III; Wilh. Mrazek und Waltraud Neuwirth, Wiener Porzellan 1718-1864, Wien 1970 [Österr. Mus. für angewandte K., Kat., N.F. 3], S. 79f. Nr. 14, Taf. 3; S. 92 Nr. 114, Taf. 19). Die sog. Pilger-F. tragen reichen Reliefdekor [5, S. 11, Taf. VII].
5. Frittenporzellan
F. aus Frittenporzellan (Medici-Porzellan) aus dem 4. V. 16. Jh. gibt es als Vierkant-F. mit Schraubverschluß, als birnförmige, kannelierte Pilger-F., als Doppel-F. für Essig und Ol (Ausst.kat. „Pal. Vecchio: commitenza e collezionismo medicei“, Florenz 1980 Der Name des Attributs „[Ort“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann. e la Toscana dei Medici nell’Europa del Cinquecento], S. 181-186, Nr. 332, 335-338 und 348).
6. Zinn
a. Unter den Feld-F. gibt es sowohl die traditionelle Form mit mehr oder weniger kreisrundem, abgeplattetem Gefäßkörper und aufgesetztem Hals als auch die Form mit birn- bis zwiebelförmigem Gefäßkörper, der in den meist langen Hals übergeht. Als Verschluß dient ein Schraubdeckel, selten ein Klappdeckel; der Fuß ist oft rechteckig und relativ hoch. Die Wandung ist im allgemeinen glatt, oft mit konzentrischen Ringen geziert, wie gedrechselt (vgl. Feld-F. aus Holz, Sp. 820 und 843), das Ornament ist aufgesetzt oder eingetieft; reliefierte Wandung, wie sie bei franz. Kannen der Zeit um 1600 mit scheibenförmigem Gefäßkörper gelegentlich vorkommt, scheint es bei Feld-F. nicht gegeben zu haben.
Beispiele für die herkömmliche Form bieten [7] Abb. 106 (16. Jh.) und [13] Abb. 260 (Öl-F., 2. H. 18. Jh.) sowie 262 (um 1850, mit Kork als Verschluß). - Zwölf F. mit Kette, Arbeiten von Johs. Linder, 1638, sind Wein-F. des Kleinen Rates in Basel [7, Abb. 407]; mittelrhein. F. vom E. 17. Jh. im Mus. für Angewandte K., Köln [6, Abb. 288]; F. des Winterthurer Zinngießers Joh. Sulzer d. Ä., um 1700 (München, Bayer. Nat.mus.; Hans Wühr, Altes Zinn, Darmstadt 1961, Abb. 8). - Gelegentlich haben die Zinn-F. einen Bügel: zwölf F. des 17. Jh. im Hist. Mus. Frankfurt a. M. [7, Abb. 301]; sog. Kanne der Universität Basel, von Simon Grynäus, 1704 (ebd. Abb. 408); Kölner sog. Ratskanne von 1716 (ebd. Abb. 290).
Ketten-F. mit birn- bis zwiebelförmigem Gefäßkörper: angebliche Pulver-F., Nürnberger Arbeiten des 2. Dr. 16. Jh. (ebd. S. 139, Abb. 171); mehrere F. im Schweizer. L.mus., 2. H. 17. Jh. (Hugo Schneider, Zinn, Olten und Frbg. 1970, Bd. 1: Kat. der Slg. des Schweiz. L.mus. Z., S. 192-194 Nr. 588-90); F. einer Weberzunft, dat. 1720, im Heimatmus. Crimmitschau, Sachsen [13, Abb. 166]. - Eine zwiebelförmige F. mit Bügel: H. Schneider a. a. O. S. 184 Nr. 564.
Andere F.formen in Zinn scheinen eher Ausnahmen zu sein. Eine F. mit kugeligem Gefäßkörper und zwei seitlichen Ösen sowie Löchern im Fuß für die Trageschnur verwahrt das Schweizer. L.mus. Zürich (18. Jh.; H. Schneider a. a. O. S. 194 Nr. 591). Eine F. mit geschweiftem Gefäßkörper besitzt das Mus. für Khw. im Grassimus. Leipzig (18. Jh.; [13] Abb. 273). Gefäße mit vier- oder sechskantigem Körper, sehr kurzem Hals und Schraubverschluß, sind als Standgefäße mit weiter Mundöffnung häufig, als F. mit enger Mündung aber ausgesprochen selten (Beisp. bei Piroska Weiner, Zinnk. in ungar. Slgn., Budapest 1971, Abb. 4 und 23 d; Philippe Boucaud und Claude Frégnac, Zinn, Bern und Mchn. 1978, Abb. 310-312). - F., die als Zunftgerät dienten, haben manchmal die Form eines zunftspezifischen Gerätes; vgl. die Schlegelform der F. einer Böttcherzunft (2. H. 18. Jh.), die Hufeisenform der F. einer Schmiedezunft (dat. 1677; ebd. Abb. 164f.).
7. Kupfer
F. aus Kupfer scheinen kaum hergestellt worden zu sein (ein Beisp., ohne Dat. und Lokalisierung, bei Elsa zu Freudenberg und Wolfram von Mondfeld, Altes Zinn aus Ndb., Bd. 2, Rgbg. 1983, S. 89 Abb. 152). Für Apotheken-F. war die Herstellung aus Kupfer und Messing verboten (H. P. Conradi a. a. O. [Sp. 829] S. 101ff.).
8. Eisen
Was Verbreitung und Häufigkeit von F. aus Eisen anbelangt, lassen sich derzeit kaum Aussagen machen.
In einem Nürnberger Inv. von 1529 sind „funff plechen flaschen“ aufgezählt. (Otto Baumgärtel, Mitt. des Ver. für Gesch. der Stadt N. 29, 1982, S. 181).
Große F. aus Weißblech, mit eingesetzten Bechern (sog. Speis-F.), wurden in Nürnberg im 17. Jh. bei Hochzeitsschmäusen gebraucht (vgl. das Inv. des Nikolaus Hieronymus Paumgärtner von 1619: Walter Stengel, K. und Khw. 21, 1918, S. 223 mit Anm.) und waren im 18. Jh. Meisterstück der Flaschner (Abb. 25; vgl. das Porträt des Flaschners Joh. Seb. Jäckel, dat. 1751, in Münchener Priv.bes.). Zedler berichtet von F. aus verzinntem „schwartzem Blech“ (Bd. 9 [1735] Sp. 1172 s. v. Flaschner und Spängier). Eine Feld-F. aus damasziertem Stahl, Mailand, 17. Jh., wurde 1989 in London versteigert (Aukt.kat. Christie, Manson und Woods, London, 17. April 1989, S. 49 Nr. 89).
9. Edelmetall
a. Gold
F. aus Gold dürften reine Schaugefäße gewesen sein, auch wenn sie als Feld-F. ausgeführt sind.
Die von dem in Nürnberg, Salzburg und Prag tätigen Goldschmied Hans Karl 1602 für den Salzburger Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau gefertigte birnförmige, leicht abgeplattete Feld-F. trägt reiches Ornament aus „émail en ronde bosse“ und „émail champlevé“; plastisch gestaltet sind der Schraubverschluß und die Köpfe an der Schmalseite des Gefäßkörpers (Florenz, Mus. degli argenti, Pal. Pitti: Kurt Rossacher, Der Schatz des Erzstiftes Salzburg, Salzburg 1966, Nr. 113, Taf. 25).
Zum „ganz gulden service“ des bayer. Kurf. Max II. Emanuel gehörte „ein grosser Wasserkhössl mit zway grossen flaschen“ (Verzeichnis von 1685: [34] S. 100).
b. Silber
Aus Silber gefertigte, vielfach vergoldete Feld-F. sind oft Ketten-F., meist von birn- bis zwiebelförmigem Umriß bei allmählichem Übergang des Gefäßkörpers in den Hals, der den Schraubverschluß trägt. Die Verwendung als Wein-F. ist durch Gemälde schon der 2. H. 16. Jh. bezeugt (vgl. das von Anthoni Bays geschaffene Bild der Hohenemser Festtafel, wo links u. a. eine Feld-F. in einem Kühlgefäß steht und rechts ein Diener mit der rechten Hand eine Feld-F. aus einem Brunnenbecken hebt, um einen Pokal in seiner linken Hand mit Wein zu füllen: [35] T. 2 Abb. S. 175-177; s. auch Sp. 810 und die Liste des in Augsburg 1707 für Wien bestellten Tafelsilbers: „2. kühl keßel ... in jede 4 flaschen mit denen schrauffen und schramben, inwendig die flaschen vergolt“: ebd. T. 1 S. 133).
Ketten-F.: Hans Pflaum in Ulm zugeschr. F. um 1570 mit Maureskenornament in Niello, auf den Breitseiten je ein vergoldetes Medaillon, hoher, mehrgliedriger Fuß, die Kette mit dem Schraubverschluß verbunden (Carl Hernmarck, Die K. der europ. Gold- und Silberschmiede..., Mchn. 1978, Abb. 265; ebd. S. 127-129, Abb. 264 und 267-269 weitere Beisp. des 16.-18. Jh. aus Frankreich und England). Entwürfe Albrecht Dürers für Feld-F. vielleicht aus Silber, 1526: Strauss, Dürer drawings, Bd. 4 S. 2336-2339 Nr. 1526.17-22; ein Entwurf von Peter Flötner, um 1540: Ausst.kat. „Nürnberg 1300-1550“, Nürnberg 1986, S. 449 Nr. 260.
Im ausgehenden 17. Jh. und im 1. V. 18. Jh. scheinen Ketten-F. in Deutschland eine von vielen Fürstenhöfen begehrte Spezialität von Augsburger Goldschmieden gewesen und insbesondere für Prunkbuffets bestimmt zu sein, s. die Beisp. in [35] T. 1 S. 120 und Abb. 48 (sechs F., 1716, von Gg. Friebel), T. 2 S. 329-344, bes. Nr. 78 (acht F., zwei davon vergoldet, Arbeiten der Familie Biller, 1695-1698, für das Silberbuffet aus dem Rittersaal des Berliner Stadtschlosses), S. 498-504, bes. Nr. 141.4 (Tafelservice Augusts des Starken, sechs F., um 1717/1718, von Chrn. Winter).
Ring-F. aus Silber sind offensichtlich selten (teilvergoldete F., Königsberger Arbeit von 1627, der Gefäßkörper auf Klauenfüßen, Inschrift von 1693: Kgw.mus. Berlin-Köpenick. Führer durch die Slgn., Bln. 1988, Nr. 165, mit Abb.).
Eine doppelkonische F. aus vergoldetem Silber und emailliertem Kupfer ist Likör-F. einer von Elias Adam 1712-1715 gefertigten Garnitur (St. Petersburg, Ermitage: [35] T. 2 S. 423-425 Nr. 111).
10. Geschnittener Stein
Geschnittener Stein war für Flakons durchaus gebräuchlich (s. Sp. 845), scheint aber für F. selten verwendet worden zu sein.
Eine F. aus geschnittenem Bergkristall, 1588 erstmals erwähnt, gefertigt nach Entwurf von Annibale Fontana, Mailand, verwahrt die Dresdener Kunstkammer; auf der Wandung des zwiebelförmigen Gefäßes sind Szenen aus der Geschichte Noahs wiedergegeben, die beiden applizierten Ösen an der Schmalseite sind aus Gold und Email, mit Smaragden und Rubinen (Joachim Menzhausen, Dresdner K.kammer und Grünes Gewölbe, Wien 1977, S. 180, Taf. 108). Eine Feld-F. aus Bergkristall, mit geschmelzter Goldfassung, dazu Rubinen, Smaragden, Diamanten und Perlen, wird in der Schatzkammer der Münchner Residenz verwahrt (Mailand, um 1570/1580; die Bergkristallplatten zeigen in Tiefschnitt den trunkenen Silen sowie Bacchus mit Gefolge und Apollo: Kat. „Schatzkammer der Münchner Residenz“, bearb. Hans Thoma und Herb. Brunner, Mchn. 1964, S. 152f. Nr. 335), eine Vierkant-F. aus Bergkristall mit geschmelzter Goldfassung, auch sie Mailänder Arbeit um 1570/1580, ebendort: ebd. S. 153 Nr. 336.
11. Flaschen aus organischem Material
a. Aus Bernstein gefertigte vier- und sechskantige F. mit Schraubverschluß, manchmal mit Applikationen aus Elfenbein, sind aus mehreren Stücken zusammengesetzt, unter Beachtung der verschiedenen Tönung des Bernsteins, und reliefiert. Beisp. des 17. Jh. in den Slgn. in Darmstadt, Kassel und Dresden bei Alfred Rohde, Bernstein, Bln. 1937 (Dkm. dt. K.), Abb. 115-117, 172-183 und 192f.; Gisela Reineking-von Bock, Bernstein. Das Gold der Ostsee, Mchn. 1981, Abb. 125-130; RDK II 302; Abb. 17.
b. Aus Holz gedrechselte Feld-F. herkömmlicher Form (s. Sp. 820) sind noch bis ins 19. Jh. belegt; Beispiele bei [4] S. 138 Abb. 58. Zu hölzernen Schnupftabak-F. des 18./19. Jh. s. H. Schaefer 1985 a. a. O. (Sp. 827) S. 64 Abb. 51 und 53.
c. Horn als Material von F. für Schnupftabak ist aus Skandinavien bekannt (ebd. S. 39 Abb. 23, dat. 1786).
d. Aus einer Kokosnuß angefertigt ist der Gefäßkörper der von dem Straßburger Goldschmied Gg. Kopenhaupt geschaffenen, 1565 dat. F. mit Reliefschnitzerei der vier Erdteile; ein gewölbter Fuß aus Kupfer trägt das Gefäß, der aufgesetzte kupferne Hals ist mit dem kupfernen Behälter im Innern der Nuß verbunden, drei silberne, ornamental gestaltete Spangen halten Hals und Fuß zusammen (Rolf Fritz, Die Gefäße aus Kokosnuß in Mitteleuropa 1250-1800, Mainz 1983, S. 105 Nr. 103, Taf. 53 b und c; weitere Beisp. aus der 2. H. 16. Jh.: ebd. S. 50f. sowie Kat.nr. 57 und Taf. 32 a, Kat.nr. 91 und Farbtaf. 10 sowie Taf. 49, Kat.nr. 126 und Taf. 66-68, Kat.nr. 127 und Taf. 69, Kat.nr. 129 und Taf. 71 a).
e. Scheiben aus Perlmutter bilden die Breitseiten einer Ketten-F., die dem Nürnberger Goldschmied Lucas Hillebrand zugeschrieben wird (E. 16. Jh.); die Schmalseite, Fuß und Hals sind aus vergoldetem Silber angefertigt und mit plastisch geformten Ohrmuschelornamenten besetzt, den Verschluß bildet ein Schraubdeckel (Abb. 11).
f. Schildpatt. „Zwei flaschen auch von tartaruga, mit silber beschlagen, sein formiert wie ein hertz“, gab es in der Kunstkammer Kaiser Rudolfs II. in Prag (Wien, Kh. Mus., Slg. für Plastik und Kgw.: Ausst.kat. „Prag um 1600“, Essen und Wien 1988, Bd. 1 S. 524f. Nr. 403f., Mittelamerika und Spanien).
IV. Flakon
Mit Fl. werden F. bezeichnet, in denen Parfüms und andere Duftwässer bereitgehalten werden oder die als Riechfläschchen dienen und deren Verschluß (meist zum Schrauben) einerseits besonders dicht schließt, um das Abrauchen des teuren ätherischen Öls, bei Riechfläschchen des Riechsalzes zu verhindern, andererseits mit Sprühlöchern versehen sein kann.
Von Destillationsapparaten zur Gewinnung flüchtiger Substanzen, vor allem ätherischer Öle aus Wacholderholz und aus Rosenblüten, die persische Ärzte zur Herstellung von Duftwässern benutzten, berichtete Abu Mansur (wohl 10. Jh.). Die Kenntnis der verschiedenen Verfahren des Destillierens gelangte in der Folgezeit über das arabische Spanien nach Europa, und hier kam es zu weiteren Entwicklungen. So gilt Lavendelwasser, um M. 12. Jh. bekannt, als von Hildegard von Bingen erfunden (so Edmund Launert, Parfüm und Flakons, Mchn. 1985, S. 34, ohne Beleg; vgl. Hildegard, Physica, lib. 1 cap. 35: Migne, P. L. 197 Sp. 1143). Als erstes Parfüm im heutigen Sinn kann das sog. Eau de Hongrie (Ungarnwasser), angeblich um 1370 für die ungarische Königin Elisabeth († 1381) geschaffen, angesehen werden (so E. Launert a. a. O.).
Die Kostbarkeit des Inhalts ist im Aufwand an Material und Gestaltungsweise ausgedrückt. Zu den schmückenden Details gehören u. a. Zierhenkel. Auf eine Standfläche ist des öfteren verzichtet (Fl. zum Einstecken oder als Anhänger zu tragen), was dazu führt, daß es zahlreiche Fl. gibt, die hinsichtlich ihrer Form mit F. nichts mehr gemein haben.
Kostbar gestaltete Fl. aus Edelmetall, z. B. aus Gold mit Perlenbesatz, gab es im ausgehenden MA zur Verwahrung von Rosenwasser (vgl. die Eintragungen in den Nachlaßinv. des Herzogs von Bedford, nach April 1447 und nach April 1449: Jenny Stratford, The Bedford Inventories, Ld. 1993 [Reports of the Research Committee of the Soc. of Antiquarians of London, Bd. 49], S. 173 Nr. A82: „A paire of botailles of golde, contrefaites after glass, for rosewater“, S. 210 Nr. B188: „Item deux fioles d’or pour eaue rose, esmaillees, garniz chacun a six perles a piè et de six perles pour en hault“, S. 234 Nr. C180: „Item a paire of botelies of golde, contrefaites after glasses, for rosewater, garnished with perles“, S. 237 Nr. C201: „Item, ij botelles for rosewater, garnished with xxiiij perles“); allgemein: Gay I Sp. 591f., s. v. „eau rose“.
Erhalten sind Fl. seit dem 16. Jh. Besonders reich gestaltete Fl. waren, aus Edelmetall oder aus geschnittenem Stein gefertigt, Bestandteil von Kunstkammern: weniger aufwendige Fl. sind aus allen für F. gebrauchten Materialen und darüber hinaus gefertigt und zeigen alle für F. üblichen Formen.
Fl. aus geschnittenen Steinen, in der Regel mit geschmelzter Goldfassung: in Urnenform, aus Achat, wohl ital., um 1570/1580 (München, Schatzkammer der Residenz: Kat. a. a. O. [Sp. 843] S. 179 Nr. 401); in Muschelform aus Heliotrop und Moosachat, Prager Hofwerkstatt, um 1580 (Priv.bes.; Ausst.kat. „Sechs Sammler stellen aus“, Hamburg 1961, S. 102 Nr. 291); Vierkant-Fl. aus braunem Jaspis, wohl Prag, um 1610/1620 (München, Schatzkammer: Kat. a. a. O. S. 203 Nr. 488); Vierkant-Fl. aus Bergkristall, wohl Prag, um 1610/1620 (ebd. S. 163 Nr. 360); Sechskant-Fl. aus Bergkristall mit vergoldeter Silbermontierung, wohl dt., um 1620/1630 (ebd. S. 164 Nr. 364); tonnenförmig, mit Chalzedonplatten, die Montierung mit Diamanten, Rubinen und Topasen besetzt, England, 16./ A. 17. Jh. (E. Launert a. a. O. Abb. 114); „Feld-F.“ aus Lapislazuli, mit Gemmenbesatz, Frankreich, um 1760 (ebd. Abb. 134). Fl. aus Bergkristall sind manchmal allein aus diesem Material geformt, so in Hochschnitt der Fl. von Christoph Labhardt d. Ä., vor 1695, mit dem Brustbild des Prinzen Georg von Dänemark, als Stöpsel eine Frauenbüste (Kopenhagen, Schloß Rosenborg: Franz-Adrian Dreier, Glask. in Hessen-Kassel, Kassel 1969, Abb. 23); kegelförmige Fl. von Franz Gondelach, um 1715, mit hessischem Wappen und Personifikationen in Tiefschnitt (ebd. Abb. 42-45).
Fl. aus Edelmetall haben im 16./17. Jh. nicht selten die Form der Feld-F. (E. Launert a. a. O. Abb. 111 und 113) oder der Kugel-F. (Prager Hofwerkstatt, um 1580/1600, mit Reliefs nach Barth. Spranger und Hans von Aachen: ebd. Abb. 115). Fl. aus Gold oder (vergoldetem) Silber und Email waren vor allem in Frankreich und England üblich (ebd. Abb. 116, 118, 129f., 135, 172, 178), doch fertigte z. B. auch Joh. Melchior Dinglinger in Dresden solche Fl. an (ebd. Abb. 117; vgl. auch Abb. 177, 179 und 181). Einfachere Fl. wurden im 17. und 18. Jh. aus Glas, Silber, Kupfer mit Email, selbst aus Steinzeug, im fr. 19. Jh. gar aus Eisen hergestellt. Bei Fl. aus Glas ist das Material oft kostbar (Lithyalin: Abb. 31; Kupferrubinglas mit Goldmalerei: Abb. 32); manchmal erhielten gläserne Fl. eine das ganze Gefäß umspannende, durchbrochene Edelmetallmontierung (ebd. Abb. 138-141). An organischen Materialien wurden Elfenbein, Bernstein, Hirschhorn, Schildpatt, Perlmutter, tropische Nüsse, Koralle, Nußbaum- und -wurzelholz verwendet.
In Porzellan schuf die Manufaktur Meißen kugelförmige Fl. mit engem Hals und oft mit Chinesen- oder Kauffahrteiszenen bemalt (Abb. 29), auch vasenähnliche Fl. nach chinesischem Vorbild mit Drachen- oder Schmetterlingsdekor. In den 1740er Jahren waren asymmetrische, beiderseits abgeplattete Fl. bevorzugt, der Gefäßkörper bemalt mit sog. Watteauszenen und Landschaften oder mit Blumenbouquets. In der Wiener Manufaktor von Claudius Innocentius DuPaquier, 1718-1744, waren vierfeldrige Baluster-, Feld- und Vierkant-F. bevorzugt (W. Mrazek und W. Neuwirth a. a. O. [Sp. 839] Nr. 144, 157, 166f., Taf. 23 und 30; E. Launert a. a. O. Abb. 201f., 204), in der Berliner Manufaktur von Wilh. Caspar Wesely, um 1751-1757, war es die Form der Feld-F. (ebd. Abb. 205f.; Gisela Zick, Berliner Porzellan der Manufaktur von W C. W. 1751-1757, Bln. 1978, S. 130f., 283 Nr. 300, S. 285 Nr. 303f.).
Figürliche Fl. wurden, nach engl. Vorbild, nach M. 18. Jh. in dt. Manufakturen produziert: in Meißen ein Harlekin (Abb. 30) und der Mönch, der ein Mädchen, in einer Getreidegarbe versteckt, als „Vorrat für’s Kloster“ schmuggelt (Jozef de Coo, Pantheon 42, 1984, S. 333-339; E. Launert a. a. O. Abb. 213-215), in Fürstenberg die Dame mit Hündchen und Fl. als Vogel oder Frucht (ebd. Abb. 210f.), in Kelsterbach der Knabe mit dem Ziegenbock (ebd. Abb. 219).
Für Eau de toilette und für das angeblich 1709 erfundene Eau de Cologne wurden zunächst meist schlichte, bis um die 20 cm hohe F. oder aber einfach gestaltete Fl. benutzt, erst vom 19. Jh. an auch reichere, phantasievoll gestaltete, manchmal geradezu abstrus wirkende Fl.
Manchmal haben Fl. noch einen Zusatz: ein Uhrgehäuse (Frankreich, 2. H. 17. Jh.: ebd. Abb. 116; emailliertes Silber), gar eine Spieluhr (Genf, 1. V. 19. Jh.: ebd. Abb. 182), eine Puderdose (England, M. 19. Jh.: ebd. Abb. 132), eine Kapsel für Andenken (England, fr. 19. Jh.: ebd. Abb. 147, für Haar; die Anfangsbuchstaben der vier Edelsteine -Lapislazuli, Opal, Vermeil [Granat], Emerald [Smaragd] - auf der Vorderseite ergeben „love“).
Manchmal gibt es für den Fl. ein Etui (ebd. S. 78f.) aus Fischhaut (England, um 1765: ebd. Abb. 125) oder aus Leder (für einen Porzellan-Fl. aus Doccia bei Florenz, um 1745: ebd. Abb. 208).
Zur Tafel
1. Rom, Bibl. Vat., cod. Pal. lat. 291 (Hrabanus Maurus, De natura rerum), fol. 211v, Glasherstellung. Süddtld., dat. 1425. Foto Bibl.
2. Nürnberg, Stadtbibl., Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung, fol. 82r, der Blechschmied Kunrat Eschenloer. Nürnberg, 1463. Nach W. Treue u.a. a. a. O. (Sp. 816) S. 125.
3. Gabriel Mäleskircher, Gastmahl im Haus des Simon (Detail; Gesamtabb.: Ausst.kat. „Der Traum vom Raum“, Nürnberg 1986, S. 277 Nr. 24). Nürnberg, Germ. Nat.mus., Inv.nr. GM 1463. Wohl 1476. Foto Mus.
4. Böttger-Steinzeug und Porzellan, Wolfg. Katzheimer d. Ä. (zugeschr.), Abschied der Apostel (Detail; Gesamtabb.: ebd. S. 263 Nr. 13). Bamberg, Hist. Mus., Inv.nr. 46. Wohl 1483. Foto Mus.
Zu den Abbildungen
1. Stuttgart, Württ. L.mus., Feld-Flasche aus dem Gräberfeld von Oberflacht bei Tuttlingen, Württ. Holz, 25,3 cm h. 6./7. Jh. Foto Prähist. Staatsslg. Mchn.
2. Köln, Röm.-Germ. Mus., Inv.nr. 72,154, Flasche aus St. Ursula in Köln. Gelblich-grünes Glas mit aufgeschmolzenen Glasfäden und Fußfaden, 18 cm h. Dtld., wohl 12. Jh. Nach [30] S. 111 Nr. 55 3. Erfurt, Anger-Mus., Inv.nr. VI 947, Flasche. Grauer Ton, 15,5 cm h. Mitteldtld. (Erfurt?), 12. Jh. Foto Mus. (Dirk Urban).
4. Nürnberg, Germ. Nat.mus., Inv.nr. GL 703, Flasche mit Spiralfadendekor. Farbloses Glas mit leichtem Grünstich, Glasfadenauflage blau, 16,8 cm h. Herstellungsgebiet unbekannt, Fundort Nürnberg, 14./ 15. Jh. Foto Mus.
5. Hamburg, Mus. für K. und Gewerbe, Inv.nr. 1930,10, doppelkonische Flasche. Grünes Glas, 17,5 cm h. Dtld., 15. Jh. Foto Mus.
6. Hannover, Kestnermus., links: Inv.nr. 1831, Apothekenflasche, graugrünes Glas, 7,5 cm h.; Mitte: Inv.nr. 1929,134, Destillierflasche, bräunlichgrünes Glas, 7,7 cm h.; rechts: Inv.nr. 1824, Apothekenflasche, helles graugrünes Glas, 8,8 cm h. Dtld., 15./16. Jh. Foto Chr. Mosel, Hann.
7. Feldkirchen, Ktn., kath. Pfarrk. Mariä Himmelfahrt, Plattflasche. Zinn, Lederriemen, als Stöpsel Leinentuch, 38 × 24 × 9,5 cm. Österr., 2. Dr. 15. Jh. Foto Bundesdenkmalamt Wien.
8. Nürnberg, Germ. Nat.mus., Inv.nr. HG 9191, Plattflasche mit unbekanntem Wappen. Leder, geschnitten, geschält, hölzerner, eisenbeschlagener Standfuß, 45 cm h. Tirol, um 1500. Foto Mus.
9. Lübeck, Mus. für K. und Kulturgesch. der Hansestadt L., Inv.nr. 2354, Flasche. Dunkelgrünes Glas, 17,5 cm h. Dt., 16. Jh.(?). Foto Herb. Jäger, Badendorf.
10. Berlin, Kgwb.mus. StMPK, Inv.nr. F 95, Ringflasche. Steinzeug, hellgrauer Scherben, stellenweise Bemalung mit Kobaltoxyd, 37 cm h. Siegburg (Werkstatt Anno Knütgen), um 1570. Foto Mus.
11. Lucas Hillebrand (zugeschr.), Kettenflasche. Perlmutter, vergoldetes Silber, 27,5 cm h. Dresden, Staatl. K.slgn., Grünes Gewölbe. Nürnberg, E. 16. Jh. Foto Dt. Fotothek, Dresden.
12. Bremen, Bremer L.mus. für K.- und Kulturgesch., Fockemus., Inv.nr. 68/178, Vierkantflasche mit Schraubverschluß. Farbloses, leicht graustichiges Glas, Emailmalerei, Zinnmontierung, 26,5 cm h. Böhmen, dat. 1592. Foto Mus.
13. Dortmund, Mus. für K. und Kulturgesch. der Stadt D., Inv.nr. C 5442, Pilgerflasche (Vorderseite). Steinzeug, grauer Scherben, gelblich getönte Salzglasur, 17 × 14 × 7 cm. Raeren (?), 2. H. 16. Jh. Foto Mus.
14. Frankfurt a. M., Mus. für Khw., Inv.nr. 12150, Flasche. Blaues Glas mit opak weißen Flecken als Marmorierung, 12,5 cm h. Tirol, um 1600. Foto Mus.
15. Hamburg, Mus. für K. und Gewerbe, Inv.nr. 1926, 174, Apothekengefäß. Fayence, Blaumalerei mit Datum 1618. Wohl Arnstadt/Thür., um 1620 (?). Foto Mus.
16. Düsseldorf, Hetjensmus., Inv.nr. L 257, Flasche mit Schraubverschluß. Steinzeug, brauner, salzglasierter Scherben mit Emailfarbenmalerei, Zinnmontierung bez. H. Reinöhl Künzelsau, 33,8 cm h. Creussen, 1680er Jahre. Foto Mus.
17. Dresden, Staatl. K.slgn., Grünes Gewölbe, Sechskantflasche mit Schraubverschluß. Bernstein, Elfenbein, 23 cm h. Danzig oder Königsberg, um 1680. Foto Dt. Fotothek, Dresden.
18. Frankfurt a. M., Mus. für Khw., Inv.nr. 9758, Flasche mit Warzendekor. Blaues Glas, Zinnmontierung, 18,8 cm h. Tirol, 17./18. Jh. Foto Mus.
19. Köln, Mus. für Angewandte K., Inv.nr. F 653, Flasche mit sechspaßförmigem Querschnitt. Milchglas mit gekämmter blauer Fadenauflage, 12,7 cm h. Dtld., 17. Jh. Foto Rhein. Bildarchiv, Köln.
20. Hamburg, Mus. für K. und Gewerbe, Inv.nr. 1880,28, gerippte Flasche mit achtpaßförmigem Querschnitt. Grünes Glas, 15 cm h. Tirol, 17./18. Jh. Foto Mus.
21. München, Bayer. Nat.mus., Inv.nr. 93/627, Flasche mit Schraubverschluß, Goldrubinglas, Montierung Silber, gegossen, getrieben, vergoldet, 15,9 cm h. Glas Freising (?), Montierung Tobias Baur, Augsburg, um 1690/1695. Foto Mus.
22. Berlin, Kgwb.mus. StMPK, Inv.nr. 62,9 a,b, Flasche mit Schraubverschluß. Goldrubinglas, geschliffen, Montierung Kupfer, vergoldet, mit Bergkristallbesatz, 16,6 cm h. Süddtld. (?), um 1700. Foto Mus.
23. Hamburg, Priv.bes., Sakeflasche. Porzellan, Kakiemondekor, 22,5 cm. Meißen, um 1725. Foto Beatrice Frehn, Hbg.
24. Bremen, Bremer L.mus. für K.- und Kulturgesch., Fockemus., Inv.nr. 4304, Doppelflasche für Essig und Öl. Farbloses Glas. Mattschnitt, 26,2 cm h. Dtld., 18. Jh. Foto Mus.
25. Nürnberg, Germ. Nat.mus., Inv.nr. HG 4880, Speisflasche mit zugehörigen Bechern. Verzinntes Eisenblech und Zinn, 41,3 cm h. Nürnberg (Meisterstück eines Flaschners), 1. Dr. 18. Jh. Foto Mus.
26. Ignaz Preissler (Maler), Flasche mit Darstellung der ovidischen Erzählung von Diana und Aktäon. Entfärbtes Glas, geschliffen, geschnitten, Bemalung in Schwarzlot und Eisenrot, Nadelradierung, 16,8 cm h. Priv.bes. Kronstadt/Böhmen, um 1730. Nach Rud. von Strasser und Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, Mchn. 1989, S. 225, Abb. rechts.
27. Joh. Jos. Mildner, Flasche mit eingeschliffenem Stöpsel. Farbloses Glas, Schliff- und Tiefschnittdekor, zwei Zwischengoldmedaillons mit Wiedergabe der Fürnbergischen Schäferei Wirnsdorf und mit Monogramm KvEl im Lorbeerkranz, 23,5 cm h. Bremen, Bremer L.mus. für K.- und Kulturgesch., Fockemus., Inv.nr. 68.268, Niederösterreich, um 1790. Foto Mus. für K. und Gewerbe, Hbg.
28. Frankfurt a. M., Hist. Mus., Inv.nr. X 24428, Flasche. Fayence, bez. Johannes Stang 1799, 13,9 cm h. Flörsheim, um 1799. Foto Mus.
29. Hamburg, Priv.bes., Riechflakon. Porzellan, 8,8 cm h. Meißen, um 1730. Foto Mus. für K. und Gewerbe, Hbg.
30. Hamburg, Mus. für K. und Gewerbe, Riechflakon in Gestalt eines Harlekins. Porzellan, farbig staffiert, Kupfermontierung, 8,2 cm h. Meißen, um 1760/ 1765. Foto Mus.
31. Friedrich Egermann, Flakon. Grünmarmoriertes Lithyalinglas mit Schliff, tropfenförmiger Stöpsel, 13 cm h. Dresden, Staatl. K.slgn., Mus. für Khw., Inv.nr. 18990. Blottersdorf (Polevsko), Böhmen, um 1830. Foto Dt. Fotothek, Dresden.
32. Hannover, Kestnermus., Inv.nr. 1921,26a, Flakon. Kupferrubinglas mit Schliff und Goldmalerei, 16 cm h. Böhmen, um 1840. Foto Chr. Mosel, Hann.
Literatur
1. Jacqueline Bellanger, Verre d’usage et de prestige. France 1500-1800, Paris 1988. - 2. Raymond Chambon, L’hist. de la verrerie en Belgique du IIme s. à nos jours, Brüssel 1955. - 3. Thomas Dexel, Gebrauchsglas, Mchn. 21983. - 4. Walter Dexel, Das Hausgerät Mitteleuropas, Braunschweig und Bln. 1962. - 5. Josef Folnesics und Edmund Wilhelm Braun, Gesch. der K.K. Wiener Porzellan-Manufaktur, Wien 1907. - 6. Haedeke, Zinn. - 7. Haedeke, Zinn, 3. Aufl., 1983. - 8. Josef Horschik, Steinzeug 15. bis 18. Jh. Von Bürgel bis Muskau, Dresden 21978. - 9. Hüseler, Fayencen, Bd. 1. - 10. Herm. Jedding, Meißener Porzellan des 18. Jh., Mchn. 1979. - 11. Kohlhaussen, Khw. - 12. Robert H. McNulty, Common Beverage Bottles: Their Production, Use, and Forms in Seventeenth- and Eighteenth C. Netherlands, Journ. of Glass Stud. 13, 1971, S. 91-119; 14, 1972, S. 141-148. - 13. Dieter Nadolski, Altes Gebrauchszinn, Gütersloh 1983. - 14. Franz Rademacher, Die dt. Gläser des MA, Bln. 1933. - 15. Otto Riesebieter, Die dt. Fayencen des 17. und 18. Jh., Lpz. 1921. - 16. Ignaz Schlosser, Das alte Glas, Mchn. 31984 (Bibl. für K.- und Antiquitätenfreunde, Bd. 36). - 17. Hans-Georg Stephan, Keramik der Renss. im Oberweserraum und an der unteren Werra, Köln 1992 (Zs. für Arch. des MA, Beih. 7). - 18. Alfred Walcher Ritter von Molthein, Bunte Hafnerkeramik der Renss. in den österr. Ländern. Österr. ob der Enns und Salzburg ..., Wien 1906. - 19. A. Walcher-Molthein (Hg.), Altes Khw., Wien 1928.
20. Kat. „Glask. vom MA bis zum Klassizismus“, bearb. Sabine Baumgärtner, Bremen 1987 (Hh. des Focke-Mus. Bremer L.mus. für K.- und Kulturgesch., Nr. 76). - 21. Kat. „Glas“, bearb. Elfriede Heinemeyer, Ddf. 1966 (Kat. des K.mus. Düsseldorf, 1). - 22. Kat. „Steinzeug und Zinn“, bearb. Annaliese Ohm und Margrit Bauer, Ffm. 1977 (Mus. für Khw. Frankfurt a. M.). -23. Kat. „Europ. Fayencen“, bearb. M. Bauer, Ffm. 1977 (Mus. für Khw. Frankfurt a. M.). - 24. Kat. „Europ. und außereurop. Glas“, bearb. M. Bauer und Gunhild Gaben, Ffm. 21980 (Mus. für Khw. Frankfurt a. M.). - 25. Kat. „Steinzeug“, bearb. Gisela Reineking von Bock, Köln 1971 (Kat. des Kgwb.mus. Köln, Bd. 4). - 26. Kat. „Glas“, bearb. Brigitte Klesse und G. Reineking-von Bock, Köln 21973 (Kat. des Kgwb.mus. Köln, Bd. 1). -27. Kat. „Die Glasslg. des Bayer. Nat.mus. München“, bearb. Rainer Rückert, Mchn. 1982. - 28. Kat. „Gläser. Antike MA Neuere Zeit“, Rgbg. 1977 (Mus. der Stadt Regensburg. Kat. der Glasslg. Brauser).
29. Brigitte Klesse, Glasslg. Helfried Krug, Bd. 2, Bonn 1973.
30. Ausst.kat. „Phoenix aus Sand und Asche. Glas des MA“, bearb. Erwin Baumgartner und Ingeborg Krueger, Bonn und Basel 1988. - 31. Ausst.kat. „Meißen. Frühzeit und Gegenwart. Joh. Friedr. Böttger zum 300. Geburtstag“, Dresden 1982. - 32. Ausst.kat. „Glasslg. Helfried Krug“, bearb. B. Klesse, Essen 1965-1966. - 33. Ausst.kat. „Meissener Porzellan 1710-1810“, bearb. R. Rückert, München 1966. - 34. Ausst.kat. „Die anständige Lust. Von Eßkultur und Tafelsitten“, München 1993. -
35. Ausst.kat. „Gold und Silber. Augsburger Goldschmiedek. für die Höfe Europas“, München 1994.
Hinweise gaben Regine Schulz (zu III.A.), Raimund Wünsche und Bert Kaeser (zu III. B.), alle Mchn.
Verweise
- Ampulle
- Angster
- Enghalskrug
- Essig- und Ölgarnitur
- Flakon
- Kuttrolf
- Pilgerflasche
- Pulverflasche
- Schraubgefäß
- Tintengefäß
Empfohlene Zitierweise: Jedding, Hermann, Kobler, Friedrich , Flasche, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. IX (1995), Sp. 806–851; in: RDK Labor, URL: <https://www.rdklabor.de/w/?oldid=89387> [04.04.2022]
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