Geldbeutel

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englisch: coin purse, wallet; französisch: bourse à monnaie, porte-monnaie; italienisch: borsa, portamonete


Daniela Heinze (2018)


Bestickter Geldbeutel mit höfischen Szenen. Frankreich, um 1170−1190.
Dietmar von Ast (Aist) als Händler mit Almosenbeuteln mit Zugband und Troddeln sowie Gürteln. Zürich, zwischen 1298 und 1304.
Personifikation der „Invidia“ (Neid) mit einem Geldbeutel mit Troddeln am Saum, befestigt an ihrem Taillenband. Giotto, um 1303–04.
Rechteckige Tasche mit Gold- und Seidenstickerei auf Leinen. Frankreich (Paris?), um 1340.
Gestrickter rechteckiger Beutel aus Seide mit Quasten. West- oder Südeuropa, 14. Jh.
Gewirkter Beutel. Oberrhein, 2. Hälfte 15. Jh.
Geldbeutel aus Samt mit architektonisch gestaltetem Eisenverschluss. Frankreich ?, Ende 15. Jh.
Gürteltasche. Deutschland, Anfang 16. Jh.
Freier bezahlt eine Dirne aus seinem um den Hals gehängten Brustbeutel. Urs Graf, zwischen 1511 und 1516.
Personifikation der Verschwendung mit einem an der Schwertschneide aufgehängten, aufgeschlitzten Geldbeutel. Urs Graf, 1519.
Doppeltasche mit angenähten Beuteln. 16. Jh.
Stielbeutel mit fünf Lederbeuteln und Holzstiel. Süddeutsch, 16. Jh.
Beutler-Werkstatt. Jost Amman, 1568.
Geldtasche an langem Riemen unter dem Rock. Pieter Brueghel d. Ä., um 1568.
Geldbeutel und Besteck im Futteral, mit langem Trageriemen am Gürtel befestigt. Jost Amman, 1586.
Spottbild auf die Mode der Hüftpolster und des Maskentragens. Hier rechts eine Frau mit einem mit Quasten verzierten Geldbeutel, zwischen zwei Rockschichten hängend. Anonym (nach Marten de Vos?), Holland, um 1580/1600.
Personifikationen der „Avaritia“ (Geiz) mit einem Stielbeutel und mehreren kleinen Geldbeuteln an einer Schnur um Hals und Arm gewickelt. Hendrik Goltzius, 1587 und 1593.
Gewirkter Beutel. Süddeutschland (?), 1595.
Vertreter der Sieben Laster vor dem Händlertisch des Satans, darunter der Geizige, der einen sackartigen Geldbeutel bei sich trägt und einen weiteren offenen Geldbeutel verlangt. Giuseppe Maria Mitelli, 1687.
Almosenbeutel aus Seidensamt mit Silberfäden und Silberverschluss mit biblischen Szenen. Holland, 17./18. Jahrhundert.
Gehäkelter Beutel mit Zugschnur. Um 1800.
Réticule aus Seide gestrickt in Ananasform mit Silberperlen und Quasten. England, um 1800.
Bauchranzen mit Federkiel- und grüner und brauner Seidenstickerei und Metallschnalle. Bayern, 1807.
Beutel aus farbig besticktem weißen Seidenatlas mit Posamentierarbeit und Quasten. 1810−1815.
Geldbeutel aus korbförmiger Perlhäkelei in Seide und Brokat mit Zugverschluss und Quasten; im oberen Teil aus Luftmaschen. Deutsch, um 1830.
Börse mit Stickerei und Metallbügel. Deutsch, 1832.
Châtelaine-Täschchen mit Gürtelhaken. Berliner Gießerei, um 1830−1840.
Beutel aus vernähten Leinenschilden mit Wappenbildern in Seide bestickt. England, Mitte 16. Jh.
Hochzeitsbeutel mit Lederfutteral. Limoges, um 1725.
Börse in Schuhform. Deutschland, Mitte 18. Jh.
Geldstrumpf mit Metallstickerei. Frankreich, um 1775−1800.
Börse mit Glasperlen und Seidenfaden in Sablétechnik. Frankreich, um 1780−1800.
Bügelbörse mit Seidenstickerei (Rück- und Vorderseite). Bayern, um 1820−1830.
Bügeltasche mit Perlstickerei in Baumwolle. Deutsch, um 1850.
Gestrickter Geldstrumpf mit Ringverschluss. Deutschland, datiert 1854.
Gestrickter Geldstrumpf mit Ringverschluss. Süddeutschland, um 1855−1865.
Gestrickter Beutel aus Baumwollfaden mit eingearbeiteten Glas- und Metallperlen. Schwäbisch Gmünd, Mitte 19. Jh.


I. Definition und historische Benennungen

Als Geldbeutel bezeichnet man tragbare Behälter für Geld, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen und verschieden gestaltet sein können.

Man nannte sie im Mittelalter meist einfach „Beutel“, althochdeutsch „būtil“ bzw. mittelhochdeutsch „biutel“; diese Bezeichnungen sind aus der Wurzel „bh(e)ū-“ (aufblasen, schwellen) hervorgegangen.[1] Auch „Säckel“ bzw. „Seckel“ ist seit dem 8. Jh. verbreitet, über mittelhochdeutsch „seckel“ (auch „seckelaere“), aus dem Althochdeutschen „sekkil“ entwickelt. Zugrunde liegt lateinisch „sacculus“ oder „sac(c)ellus“ (kleines Säckchen).[2] Im 18. Jh. war die Benennung vor allem in Süddeutschland gebräuchlich.[3] Verwandt ist „Geldsack“ in der Bedeutung „Geldbeutel“ (bourse).[4] Weitere mittelhochdeutsche Synonyme für den Geldbeutel sind „pfenninc-sac“ und „phose“.[5] Letzteres ging aus althochdeutsch „pfoso“ hervor, das neben „pfung“ gebräuchlich war.[6]

„Wätschgar“ (auch „Wätschker“, „Wätscher“ u. ä.) war vor allem im Spätmittelalter und im 16. Jh. verbreitet;[7] im 18. und 19. Jh. wurde der Begriff noch im Schlesischen gebraucht.[8] Er ist von polnisch „wacek“ bzw. tschechisch „váček“ abgeleitet, denen das mittelhochdeutsche „wâtsac“ (Reisetasche, Mantelsack) zugrunde liegt.[9]

„Börse“ ging über mittelhochdeutsch „burse“ (daneben auch „bursît“) aus der griechischen bzw. mittellateinischen „bursa“ hervor.[10]

Die derzeit üblichste Bezeichnung für den Geldbeutel, „Portemonnaie“, kam um 1850 gleichzeitig in Frankreich und Deutschland als Zusammensetzung von „porter“ (tragen) und „monnaie“ (Münze, Geld) auf.[11]

„Geldkatze“ bzw. „Katze“ ist seit dem Mittelalter für den Geldgürtel belegt; es folgt mittelhochdeutsch „katze“ bzw. althochdeutsch „kazza“.[12] Der Begriff scheint jedoch vor allem im 18. und 19. Jh. gebräuchlich gewesen zu sein – das Grimmsche Wörterbuch führt einen ersten Beleg für das Jahr 1795 an.[13] In Niedersachsen war im 18. Jh. auch das niederdeutsche „katt“ gebräuchlich.[14] Der Begriff „Geldkatze“ wird oft fälschlich auch für den Geldstrumpf verwendet (s. III. A.). Eine weitere, seit dem Mittelalter verbreitete Bezeichnung für um den Leib geschnallte Geldbeutel ist „Beigürtel“[15] aus mittelhochdeutsch „bîgürtel“[16] bzw. aus althochdeutsch „bīgurtil“.[17] Zum Tiroler „Bauchranzen“ siehe unten, III. B. 2.

II. Text- und Bildquellen

A. Textquellen

Die Ordnungen des Beutler- und Taschnerhandwerks geben einen Blick auf die unterschiedlichen Organisationsformen und Abgrenzungen zu verwandten Gewerben.[18] Insbesondere die Vorgaben zur Qualitätssicherung bieten Informationen über die verwendeten Materialien und Techniken.[19] Inventare, Rechnungsbücher und Testamente berichten von Geldbeuteln.[20] Je nach Ausführung wurden sie unter den Preziosen oder der Kleidung aufgelistet; so nennt das Schmuckinventar Pfalzgraf Johann Friedrichs z. B. einen „leibfarbenen, mit goldt und silber gestückhten beüttel“, der 1612 zu Neujahr verschenkt wurde,[21] und unter seiner „Leibwäsche“ befand sich 1636 ein „Atleser viereckichter seckl, darauf das Pfälzisch und Gülisch wappen gestickt.“[22]

B. Bildquellen

Als Attribut des Mercurius (s. Merkur) oder im Zusammenhang von Berufsdarstellungen wird der Geldbeutel seit der Antike dargestellt. In Illustrationen zu Bibelszenen, in denen Geld eine Rolle spielt, gibt es das Motiv des Beutels seit der Spätantike, besonders häufig seit dem 14. Jh.: z. B. in Darstellungen des Judas mit dem „Blutgeld“ (Mt 26,15; 27,3ff.),[23] im Gleichnis vom Reichen Prasser (Lc 16,19–31) oder in der Vertreibung der Händler aus dem Tempel (Mt 21,12 und Parallelstellen). Allegorien des Reichtums[24] sowie von Lastern, die Geldgier oder Verschwendung verkörpern (Avaritia, Invidia), gaben spätestens seit dem 14. Jh. weiteren Anlass zur Darstellung von Geldbeuteln (Abb., Abb., Abb.).[25] Auch in moralisierenden Szenen, in denen Geld eine Rolle spielt, z. B. bei Schilderungen von Diebstählen („Beutelschneider“),[26] käuflicher Liebe[27] oder im Bildthema des Ungleichen Paars, sind Geldbeutel ein zentrales Bildmotiv.[28] Karikaturen nahmen seit dem 18. Jh. das Thema von Geiz und Raffgier wieder auf und gaben dabei Geldbeutel in verschiedenen Formen wieder (Abb.).[29] Auch figürliche Grabmäler und Porträts enthalten gelegentlich Hinweise auf die Form zeitgenössischer Beutel. Seit dem 16. Jh. ermöglichten druckgraphische Einzelblätter und Illustrationen in den sog. Trachtenbüchern[30] einen Einblick in zeitgenössischen Beutelmoden. Modejournale setzen diese Tradition bis in die Gegenwart fort.

III. Funktionen und Trageweise

A. Funktionen

Der Geldbeutel diente von jeher nicht allein der Aufnahme von Geldmünzen, sondern auch als tragbares Behältnis für kleine Utensilien oder Wertgegenstände; seine Funktion kann daher von Beutel und kleiner Tasche kaum unterschieden werden (vgl. Beutel).[31] In der Antike wurden im Geldbeutel z. B. Spielsteine mitgeführt,[32] im Mittelalter Toilettenartikel (Pinzetten), Schlüssel, das Taschentuch, Handschuhe oder Brotstückchen (vgl. Almosentasche).[33]

Häufig wurden kostbare mittelalterliche Geldbeutel als Reliquienbeutel weiterverwendet, weshalb zahlreiche Beispiele in Kirchenschätzen erhalten sind (Abb.).[34]

Spielgeldbeutel sind seit dem Mittelalter bekannt: Eine spanische Miniatur in einem Buch über das Schachspiel von 1231 zeigt z. B. einen Beutel, der an ein Schachbrett gebunden ist, während die Spieler ihren Einsatz zahlen.[35] Im 17. und 18. Jh. kam eine spezifische Form des Spielgeldbeutels auf, und bis um 1920/30 wurde auch der Geldstrumpf (siehe unten) für Spielgeld genutzt.[36]

Der Almosenbeutel („aumônière“) war ursprünglich ein sichtbar getragener Beutel für zu verteilende Almosen. Im 13. und 14. Jh. war seine Funktion nicht mehr von der des unspezifischen Geldbeutels zu trennen (s. Almosentasche).[37] So haben Geldbeutel etwa im frühen 15. Jh. nicht nur an Größe gewonnen, sondern häufig auch eine besonders aufwändige und kostbare Gestaltung.[38] Im Verlauf des 15. Jh. wurde der Gebrauch des Geldbeutels in allen Gesellschaftsschichten üblich.[39]

Mehrteilige Geldbeutel dienten Geldwechslern, Münzmeistern und Kaufleuten dazu, einzelne Münzsorten zu separieren. Im 15. und 16. Jh. benutzte man hierzu häufig Beutel mit Außenbeuteln. Diese sind jedoch nicht allein als berufsspezifisch anzusehen, da sie allgemein bei Männern und Frauen im Gebrauch waren (siehe unten, I. V. B.). Geldwechsler sortierten einzelne Münzsorten auch in einzelnen Geldsäckchen, die mit einem Zettel gekennzeichnet wurden.[40]

Reisende Händler und Landleute nutzten die Geldkatze, einen schlauchförmigen Geldgürtel (siehe unten), zum sicheren Mitführen von Geld und Wertgegenständen.

Gespartes Geld wurde spätestens seit dem 17. Jh. vielfach in einem Geldstrumpf,[41] dem „Sparstrumpf“, aufbewahrt. Dabei handelte es sich um gestrickte Röhren, die im 19. und frühen 20. Jh. einen Taschenbügel oder Ringe als Verschluss bekommen konnten (Abb. und Abb.).[42]

Gefüllte Geldbeutel oder Almosentaschen dienten u. a. als Geschenke. Seit dem Mittelalter wurden in Frankreich spezifische „Hochzeitsbeutel“ („bourse de mariage“) verschenkt.[43] Im 17. Jh. dienten besonders kostbare Beutel häufig als Verpackung eines Geldgeschenks oder auch als Sammlerstücke. So wurden am englischen Hof gefüllte Geldbeutel als Neujahrsgeschenke oder Abgaben an die Krone übergeben.[44] Vor allem im 18. und 19. Jh. fertigten Damen Beutel als Liebes- oder Freundschaftsgaben (Freundschaft) an.[45] Gedenk-Geldbeutel kamen im späten 18. Jh. auf; ihre Dekoration, häufig mit Inschrift und Datum, erinnerte an ein bestimmtes Ereignis.[46]

Das erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh. nachweisbare Portemonnaie verbindet bis in die Gegenwart Form und Funktion des Geldbeutels und der Brieftasche.[47]

Seit dem Mittelalter ist der Geldbeutel bzw. die Geldtasche als luxuriöses Accessoire sowohl der männlichen als auch der weiblichen Tracht auch ein Zeichen des Wohlstandes und der sozialen Stellung.[48]

B. Trageweise

Seit der Antike gab es unterschiedliche Möglichkeiten, Geldbeutel zu tragen: an einem Riemen um Hals (Abb.)[49] oder Unterarm, in der Hand oder am Gürtel.[50]

1. Am Gürtel

Das Befestigen des Geldbeutels mit einer kurzen Schnur am Gürtel war vor dem Aufkommen der Kleidertasche im 16. Jh. die häufigste Trageweise.[51] Der Geldstrumpf mit zwei Beutelenden wurde von Männern und Frauen in den Gürtel eingehängt.[52]

Nach der Einführung kurzer, eng anliegender Wämser um 1330 trugen modische Herren im 14. und 15. Jh. Gürteltaschen, die mit einer oder zwei Schlaufen am Dusing bzw. einem Ledergürtel befestigt waren; andere Exemplare besaßen einen Überschlag, unter dem der Gürtel durchgeführt wurde. Das Geld wurde darin lose, in kleinen Innenfächern oder in einem separaten kleinen Geldbeutel aufbewahrt.[53]

Im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit ließ man den Beutel meistens an langem Band vom Gürtel baumeln (Abb.).[54] Letzterer war häufig mit einem metallenen Bügel oder Anhänger passend zum Beutel ausgestattet.[55] Modebewusste Damen trugen Bügeltaschen oder Stoffbeutel noch bis ins frühe 17. Jh. am langen Band herabhängend.[56] Anschließend gehörten Gürteltaschen vornehmlich zu den Volkstrachten beiderlei Geschlechts, aber auch zur Alltagskleidung der Oberschicht.[57]

Im 19. Jh. kam die modische Gürteltasche in Form des Châtelaine-Täschchens wieder auf. Es wurde nach der ab 1840 verbreiteten historisierenden „Châtelaine“ benannt, einem Gürtel mit Metallgliedern, in den Damen verschiedene Gegenstände einhängen konnten. Einen Höhepunkt erlebte die Châtelaine mit den schmalen Röcken der 1870er und frühen 1880er Jahre. Mit dem Aufkommen der Krinoline um die Mitte des 19. Jh. wurde das Täschchen vorzugsweise an das Taillenband gehängt. Diese Trageweise geht auf Vorläufer im letzten Drittel des 18. Jh. zurück, als reich verzierte Schmuckplaketten an das Taillenband geheftet wurden, von denen zahlreiche Kettchen zum Befestigen verschiedener Gegenstände, u. a. des Geldbeutels, herabhingen.[58]

2. In oder unter dem Obergewand

Seit dem späten 13. Jh. sind Gewänder in Frankreich belegt, die es Damen ermöglichten, durch Eingriffschlitze ihren verborgen am Taillenband hängenden Geldbeutel zu erreichen.[59] Ab der Mitte des 17. Jh. verstauten sie lose Münzen oder einen kleinen Geldbeutel häufig in der nun aufkommenden Umbindetasche, zwei flache Stofftaschen an einem Band, die unter dem Gewand um die Taille gebunden wurden.[60] Diese hingen zwischen Rock und Übergewand (Abb.);[61] als letzteres um 1680 nach hinten geschlagen wurde, wanderten sie unter den Rock. Nachdem um 1800 die schmalen Kleidersilhouetten und die transparenten Stoffe der Zeit Umbindetaschen unmöglich gemacht hatten, kamen sie um 1825 erneut auf, als die Kleiderröcke wieder voluminöser geworden waren; bis zur Einführung der Krinoline um 1840 blieben sie in Gebrauch.[62]

Seit der 2. Hälfte des 16. Jh., insbesondere mit Verbreitung der Spanischen Hoftracht um 1600, wurden Geldbeutel auch in anderen Gewandteilen verstaut.[63] Zunächst bei Männern und Frauen im Hut oder Muff, bei Männern auch im Ärmel, der um 1600 aufkommenden Schamkapsel oder der erst jetzt üblich werdenden Hosentasche (Hose).[64]

Vor allem zwischen dem 17. und 19. Jh. waren Geldgürtel, die „Geldkatzen“ und „Ranzen“, verbreitet.[65] Die wenigen erhaltenen Beispiele aus dem 19. Jh. sind meist als Lederschlauch gestaltet, dessen Eingriff mit Zugbandverschluss sich unterhalb der Gürtelschnalle befindet (Abb.), selten mit außen sichtbarem Überschlagverschluss.[66] In Tirol wurde der Geldgürtel unter der Bezeichnung „Bauchranzen“ seit dem späten 17. Jh. Teil der Tracht, wobei die praktische Nutzung gegenüber der schmückenden Funktion zunehmend in den Hintergrund trat.[67] Im 20./21. Jh. lebt die Geldkatze in den Reisegürteln mit eingearbeiteter Tasche auf der Innenseite fort.[68]

3. In der Hand

Für das Tragen des Geldbeutels in der Hand war im 16. Jh. der mit einem Tragegriff ausgestattete „Stielbeutel“ verbreitet (Abb.).[69] Winzige Geldbeutelchen wurden in den 1890er Jahren mit einem Kettchen und Ring am Finger getragen oder als kleiner Geldstrumpf darum gewickelt.[70]

IV. Historische Entwicklung

A. Bis zum 14. Jh.

In Antike und Mittelalter sind folgende Typen bezeugt: runde Faltbeutel, rechteckige Beutel mit Zugband, „Sarazenische Beutel“[71], Almosenbeutel und Überschlagtaschen.[72]

Nach Funden aus römischer Zeit in Pompeji und Köln (4. Jh.) gab es Geldbeutel, die aus einem in Falten gelegten rundes Lederstück mit Randlochung für die Zugbänder bestanden. Dieser Typ war auch noch im Mittelalter bekannt.[73]

Außerdem waren bis zum Ende des 14. Jh. Beutel aus zwei zusammengenähten rechteckigen Stoffteilen beliebt, deren Zugschnur gleichzeitig als Trageband diente, sofern sie nicht mit einem zusätzlichen Trageband ausgestattet waren (Abb.). Ihr Dekor wurde beeinflusst von den reich bestickten Beuteln, die bis weit in das 15. Jh. hinein aus dem Orient importiert wurden.[74] „Sarazenische Beutel“ („bourses sarrazinoises“), von deren Herstellung in Paris seit dem 12. Jh. Quellen berichten, waren vermutlich bestickte Beutel nach orientalischem Vorbild.[75]

Der mittelalterliche Almosenbeutel ist in zwei Formen überliefert: zum einen in der beschriebenen Form des rechteckigen Beutels, zum anderen als trapezförmige Tasche mit abgerundetem Überschlag. Vom ersten Typ ist ein Beispiel des späten 12. Jh. erhalten (Abb.), diese Form zeigt auch eine Miniatur in der Großen Heidelberger Liederhandschrift, entstanden zwischen 1298 und 1304: Dietmar von Ast (Aist) bietet als Händler seiner Dame u. a. Almosenbeutel mit Zugband und Troddeln an (Abb.).[76] Erhaltene Beispiele des 14. Jh. in beiden Formen zeigen häufig gestickte Minneszenen, weshalb diese Form des Geldbeutels seit der Romantik auch „Minnebeutel“ genannt wurde.[77] 1337 monierte die Kölner Synode die Kostbarkeit solcher Taschen, die häufig an mit Edelmetall beschlagenen Gürteln (Dusing) hingen.

Die im 14. Jh. aufkommende Gürteltaschen mit Überschlag waren meist rechteckig, aber hatten bisweilen abgerundete Ecken; kleinere Exemplare kamen auch halbrund, schildförmig oder spitz zulaufend vor, größere gab es u. a. in länglicher Form mit gerundeten Ecken.[78] Sie konnten mit Metallbeschlägen versehen sein.[79]

B. 15. und 16. Jh.

Kleine textile Beutel mit Zugbandverschluss gab es weiterhin, neu war der Formtyp aus vier schildförmigen, vernähten Feldern.[80] Für die im 15. Jh. modische Gürteltasche kam wohl um 1420 der Bügelverschluss auf,[81] der sich noch im 16. Jh. hielt (Abb.).[82] Der Bügelverschluss wurde auch bei textilen Beuteln eingesetzt (Abb.). Bei der Doppeltasche wurden zwei Bügeltaschen mit einem klappbaren Scharnier verbunden.[83]

Größere lederne Beutel mit mehreren Fächern bzw. Nebenbeuteln sind in relativ großer Zahl in unterschiedlicher Gestaltung aus dem deutschsprachigen Gebiet des 15. und 16. Jh. erhalten (Abb. und Abb.).[84] Häufig tragen sie Aufsatzbeutelchen;[85] manchmal bestehen sie auch aus einzelnen, nur durch einen Stiel mit einander verbundenen Beuteln (Abb.).[86]

Weiterhin waren auch flache, in Falten gelegte Beuteltaschen von nahezu runder Form mit winzigem, anzuknöpfendem Überschlag und großer Schlaufe zum Befestigen am Gürtel verbreitet.[87]

Eine birnenförmige, kastenartig versteifte Tasche mit verschnürbarem Aufsatzbeutel aus rotem Leder zeigte hingegen Pieter Brueghel der Ältere 1568 auf seinem Bauerntanzbild in Wien (Abb.).[88]

C. 17. und 18. Jh.

Im Barock waren Geldbeutel mit Zugschnur und Trageband aus unterschiedlichen Materialien ebenfalls beliebt.[89] Auf dem Luxusgütermarkt des 17. Jh. waren kostbare Geldbeutel aus Frankreich und England führend.[90] In England waren diese, in vornehmlich rechteckigem Zuschnitt mit Petit-Point-Stickerei, als „sweet bags“ (Kräutersäckchen) bekannt. Die häufige Ausstattung mit einem zugehörigen Nadelkissen lässt auf weibliche Nutzer schließen. Ähnliche Geldbeutelchen wurden auch in Deutschland hergestellt.[91] Mitte des 17. Jh. kamen flache Stoffbeutel in Form eines Querovals auf, die üppige Posamenten- und Quastenbesatz aus Seidenbändern um den Außenrand besaßen (Abb.).[92] Seit dem letzten Viertel des 17. Jh. wurden Geldbeutel aus vier schildförmigen Feldern mit Zugbandverschluss am beliebtesten. In Frankreich hauptsächlich gewirkt, wurden sie in England auch in Seidenbrokat ausgeführt.[93]

Daneben wurden seit dem 17. Jh. in Frankreich flache Börsen hergestellt. Sie sind häufig schildförmig, mit seitlichem Balg und mit oder ohne Bügelverschluss.[94] Die Form des Almosenbeutels blieb, auch mit Bügelverschluss, weiterhin üblich (Abb.).[95]

Außergewöhnliche Miniaturgeldbeutel aus England in naturalistischen Formen – Walnuss, Frosch oder Weintraube – dienten vermutlich eher als kostbares Geschenk oder Sammlerstück („novelties“).[96] Börsen in Schuhform gab es im 17. und 18. Jh. (Abb.).[97]

Spielgeldbeutel hatten zur selben Zeit eine Sonderform: Sie besaßen meist einen runden, verstärkten Boden, einen in Falten gelegten, verstärkten Rand und einen Zugbandverschluss. Sie bestanden überwiegend aus Leder (häufig aus weißem Ziegenleder), waren außen mit Samt bezogen und an den Seiten mit Goldfäden bestickt. Auf der Unterseite wurde oft das Wappen des Besitzers oder sein Monogramm angebracht; in geöffnetem Zustand glich er einem Teller. Herstellungszentren waren wiederum Frankreich und England.[98]

Der Geldstrumpf (englisch „wallet purse“, „long purse“, „miser“, „ring-purse“, „stocking purse“) fand seit dem späten 18. Jh. große Verbreitung. Die vermutlich frühesten Exemplare sind lange, schmale Beutel mit Zugbandverschluss oder Verschlussring (Abb.).[99]

Eine zweite Form, die heute meist fälschlich als „Geldkatze“ bezeichnet wird,[100] war bis in die 60er Jahre des 19. Jh. außerordentlich beliebt. Sie besteht aus zwei gegeneinander gesetzten, schlauchförmigen Beuteln mit Eingriffschlitz in der Mitte; Verschlussringe werden nach außen geschoben und fixieren die Münzen in den Beutelenden; diese weisen häufig unterschiedliche Gestaltung auf, um das Trennen von Gold- und Silbermünzen zu erleichtern. Frühe Beispiele des 18. Jh. sind bis zu 44 cm lang; im 19. Jh. waren Geldstrümpfe kürzer (Abb.), selten länger als 20 cm.[101] Vorläufer waren vermutlich schon früher in Gebrauch, wie eine Darstellung auf einem in das Jahr 1600 datierten Blatt des Zunftbuches der Nürnberger Beutler nahelegt.[102]

D. 19. Jh.

Seit den 1840er Jahren kamen mit der historistischen Mode der Châtelaine die Châtelaine-Täschchen wieder auf. Eine frühe Form ist der flache Beutel mit Überschlag, der häufig in drei mit Quasten besetzte Spitzen ausläuft (Abb.).[103]

Das Portemonnaie löste ab Mitte der 50er Jahre des 19. Jh. den Geldstrumpf weitgehend ab,[104] befördert durch die Offenbacher Portefeuille-Industrie, die kurz nach 1800 aus dem Buchbindergewerbe hervorgegangen war.[105] Zu Beginn des 19. Jh. gab es noch sehr kleine und dünne Börsen. Um 1815 kam die Hufeisenform mit Balgkonstruktion und Springfederverschluss oder Überschlag auf. Häufiger Schmuck war ein zentrales rundes Feld mit Stickerei, Hinterglasmalerei oder einem Wachsrelief hinter Glas. Das Portemonnaie mit Metallrahmen wurde nach der Offenbacher Industrieausstellung 1845 eingeführt. Die lederne Innenausstattung barg meist ein weiteres Fach mit „Brevete-Verschluss“ (siehe unten, V. C.) für die Münzen sowie verschiedene Fächer für Notizzettel, Schreibtafeln oder Visitenkarten.

Mit dem Aufkommen des Portemonnaies entstanden auch Sonderformen wie das „Unikum-Portemonnaie“, ein Überschlagportemonnaie mit großem Ziehharmonikabalg. Es wurde an der Wende zum 20. Jh. zunehmend beliebt, da für die Unterbringung des nun vorherrschenden Papiergelds ein Metallrahmen ungeeignet war. Münzen konnten in einem vorderen Teil mit Federschloss untergebracht werden.[106]

Neben vielfältigen Stoff- und Ledertäschchen wurden auch kleine Silberbeutelchen mit rundem Ziehharmonikaverschluss verwendet, die bis in das 20. Jh. hinein beliebt blieben.

E. 20. und 21. Jh.

Das Portemonnaie des 20. und 21. Jh. wurde im Design der jeweils vorherrschenden Mode angepasst: Nach 1903 entworfene Geldbörsen der Wiener Werkstätte waren z. B. ebenso geometrisch dekoriert wie andere Produkte des zeitgenössischen Wiener Kunsthandwerks.[107]

Die überwiegend schlanken Kleidersilhouetten der Damenmode nach 1910 erforderten über der Kleidung hängende Taschen,[108] die entweder nur die Funktion eines Geldbeutels hatten oder diesen enthielten. Sie wurden zu modisch aussagekräftigen, rasch wechselnden Accessoires. Um 1910–25[109] und erneut um 1946–60 galten flache, riemenlose Unterarmtaschen („Kuverttasche“;„Clutch“), die kaum mehr als Geldscheine aufnehmen konnten, als elegant.[110] Die Verarbeitung von synthetischen Materialien nahm nach dem Zweiten Weltkrieg zu.[111] Nachdem seit etwa 2000 Handtaschen mit Griffen oder Bügel und auch die Clutch wieder in Mode kam, entwarf man auch entsprechende Portemonnaies.[112]

V. Material, Technik und Dekor

Material und Dekor der Geldbeutel waren sowohl von der zeitgenössischen Mode als auch vom Status bzw. der Kaufkraft der Träger abhängig.

A. Leder

Leder ist das älteste und am weitesten verbreitete Material.[113] Auch Geldkatzen wurden aus Leder gefertigt.[114] Im 15. und 16. Jh. wurde häufig Wild- und Sämischleder[115] für die Beutel verwendet, ab 1600 trat Hirschleder verstärkt in Erscheinung. Als sparsam eingesetzter Schmuck dienten Besatzstreifen aus Leder anderer Farbe oder Struktur über den vertikalen Nähten, zum Teil mit Goldlüsterüberzug, und geflochtene Lederkugeln als Abschluss der Zugschnüre, auf die manchmal kleine Glasringe gezogen sind.[116]

In der letzten Dekade des 19. Jh. wurden auch „exotische“ Materialien wie Maroquin, Eidechsen- oder Krokodilleder für Portemonnaies verwendet.[117]

Die seit dem Mittelalter verbreitete Technik der Blindpressung wurde für den Dekor von Geldbeuteln eingesetzt, z. B. an einer deutschen Gürteltasche vom Anfang des 16. Jh., die dadurch textilartig geriefelt wirkt (Abb.). Ornamentale Pressdekore erlebten vor allem im 19. Jh. eine Blüte, ab 1840 wurden sie auch maschinell hergestellt. Beliebt waren zunächst die Muster des Barock, Chinoiserien oder gotische Motive im sogenannten „Kathedralstil“, im Biedermeier auch Porträts. „Altdeutsche“ Motive in Lederschnitt (s. Leder) kamen vor allem in der zweiten Hälfte des Jh. auf.[118]

B. Textilien

Antike Geldbeutel aus einfachen textilen Materialien sind kaum erhalten.[119] Technisch sind textile Beutel äußerst variantenreich, sowohl in Bezug auf das Trägermaterial und dessen Herstellung als auch in Bezug auf die Dekore: Genähte Beutel konnten mit Seide, in Petit-Point-Technik oder mit Perlen bestickt sein. Außerdem gab es gewirkte, geknüpfte, gestrickte und gehäkelte Beutel.

Kostbare textile Beutel wurden überwiegend professionell hergestellt. Die verwendeten Stoffe stimmten weitgehend mit den jeweils modischen Kleiderstoffen überein.[120]

1. Bestickte Beutel

Schon Ende des 12. Jh. entstand in Frankreich der Berufszweig der „faiseuses d’aumônières sarrazinoises“ (Herstellerinnen sarazenischer Almosenbeutel), die neben den „boursiers de soie“ (Herstellern seidener Beutel) selbstständig tätig waren. Bekannte Werkstätten für bestickte Geldbeutel gab es im 13. und 14. Jh. in Paris und Caen (die Beutel hießen hier „tasques“), in Lyon und Limoges.[121] Almosenbeutel aus Leinen wurden vielfach mit Seiden-, Gold- und Silberfäden bestickt. Aufgrund der im 14. Jh. verbreiteten Minneszenen liegt ihre Verwendung als Hochzeits- oder Liebesgaben nahe (Abb., Abb.).[122] Nach französischem Vorbild wurden auch in Deutschland Almosenbeutel mit Seiden- und Goldstickerei hergestellt.[123] Heraldische Motive, Allianzwappen, Devisen oder Initialen wurden vor allem in Petit-Point-Stickerei auf Hochzeitsbeuteln angebracht.[124] Im 17. Jh. wurden die englischen „sweet-bags“ aus Leinen oft in derselben Technik mit farbiger Seide verziert, gelegentlich von Damen der gehobenen Schicht als schickliche Handarbeiten, vor allem aber von professionellen Stickerinnen, die Beutel für den Handel anfertigten (Abb.).[125] Nicht selten heben sich die Motive von einem dichten Silbergrund ab, vornehmlich Pflanzen-, Tier- oder Insektendarstellungen nach gedruckten Vorlagen. Eine Reihe von Beuteln sind auch mit geometrischen Mustern und architektonischen Versatzstücken (Obelisken, Vasen) bestickt und sind wohl in das erste Drittel des 17. Jahrhunderts zu datieren.[126]

Seidenstickerei auf Leder wurde an deutschen Beuteln aus der ersten Hälfte des 17. Jh. für Zierbänder oder Füllornamente verwendet.

Im 19. Jh., der Blütezeit der Straminstickerei, wurde auch diese Technik mit oder ohne Perlen für Geldbeutel eingesetzt (Abb.). Zwischen der Zeit um 1830 und 1880 wurden neuartige Stickmustervorlagen und gefärbte Wolle aus Berlin insbesondere nach England exportiert, wo unter der Bezeichnung „Berlin Wool Work“ bald auch weitere Muster entworfen wurden.[127]

Glasperlen wurden seit dem Mittelalter auf Geldbeutel aufgestickt.[128] Zunächst handelte es sich vornehmlich um venezianische Perlen; im 16. Jh. wurden auch an anderen Orten, u. a. in Nürnberg, Glasperlen hergestellt.[129] Erhaltene Geldbeutel der Zeit um 1620–1640 mit Perlstickerei auf Leder zeigen ein Diapermuster, das Eichelmotiv, häufig auch ein Datum oder ein Motto am oberen Rand.[130]

Sog. „Sablé“-Geldbeutel wurden im 18. Jh. in Paris produziert. Die winzigen, an Sandkörner erinnernden Glasperlen, nach denen sie benannt sind, wurden auf Seidenfäden gereiht, über einen Rahmen gespannt und durch Schlaufenstich verbunden. Häufig sind darauf Wappen und exotische Blüten dargestellt, in den 1780er Jahren auch Ballonszenen (Abb.).[131]

2. Gewirkte Beutel

Gewirkte Beutel sind seit dem Mittelalter bezeugt und in einigen Beispielen erhalten (Abb.)[132]. Die Muster, meist Pflanzendarstellungen, sind auf die Form der einzelnen Beutelteile ausgerichtet, die dann zusammengenäht wurden (Abb.).[133]

Im späten 17. Jh. wurden in Frankreich gewirkte Beutel aus Seide oder Metallfäden auch bestickt. Die Darstellung von flammenden Herzen, Amoretten und Liebesmotti legen wiederum die Verwendung als Liebes- oder Hochzeitsgaben nahe.[134]

3. Geknüpfte, gestrickte und gehäkelte Beutel

Knüpfen und Netzarbeit („knotting“ und „netting“) setzten am Ende des 17. Jh. ein; als Materialien fanden meistens Seidenband oder Metallfaden Verwendung. Netzarbeit war noch im 19. Jh. die beliebteste Technik unter den Heimarbeiten.[135] Gestrickte Geldbeutel kamen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jh. auf (Abb.,[136] während die Häkelei noch weitgehend unbekannt war und bis zur Jahrhundertmitte eine ausschließlich von Damen der wohlhabenden Stände ausgeführte Luxusarbeit darstellte (Abb.).[137] Danach wurden auch in Lohnarbeit gehäkelte Geldbeutel hergestellt.[138]

Perlstrick- und Häkelbeutel erlebten in der ersten Hälfte des 19. Jh. in Deutschland eine Blüte, insbesondere zur Zeit des Biedermeier (Abb.).[139] Sie wurden in Heimarbeit, vor allem aber in der zu dieser Zeit verbreiteten Heimindustrie, z. B. in Schwäbisch-Gmünd (Abb.), hergestellt. Nach stagnierender Produktion in der zweiten Jahrhunderthälfte wurde die Technik zu Beginn des 20. Jh. in Schwäbisch-Gmünd und Göppingen erneut aufgegriffen.[140] Die nun vorwiegend aus der nordböhmischen Glasindustrie stammenden Glasperlen wurden nach gedruckten und gerasterten Vorlagen abgezählt, auf Schnüre gezogen und in Stick- oder Stricktechnik verarbeitet. Entweder wurden sie ganzflächig deckend eingesetzt (eine Perle pro Masche) oder teilflächig (eine Perle im Abstand mehrerer Maschen). Eine Kombination beider Typen kam im 1. Drittel des 19. Jh. in gehäkelter Form vor.[141] Eine englische Spezialität war die Verarbeitung von Stahlperlen.[142] Die handgearbeiteten Börsen wurden in den 1920er Jahre von Beuteln mit maschinell eingewebten Perlen aus Frankreich, Österreich und den USA verdrängt.[143]

Posamenten sind seit dem Mittelalter wesentliches Schmuckelement der Geldbeutel. Bereits seit dem 10. Jh. sind Fransen und Quasten bezeugt.[144] Vor allem im 17. und 18. Jh. waren Quasten an Geldbeuteln beliebt; die englischen „sweet-bags“ zierten häufig drei Quasten an der Unterseite sowie mit Seidenfaden bezogene Holzkugeln als Abschluss der Zugschnüre, die nach eigenen Musterbüchern kunstvoll geflochten wurden.[145]

C. Metalle

Geldbörsen aus Bronze benutzten Römer (neben Holz oder Elfenbein) und Kelten.[146] Ein römischer Börsenarmreif kam z.B. in Osterburken (Baden-Württemberg) zum Vorschein.[147]

Im 17. Jh. wurden in Limoges Emailtäfelchen für seidene Beutel hergestellt, auf denen häufig ein Brautpaar dargestellt ist (Abb.).[148] Im 19. und 20. Jh. war Metallgeflecht für kleine Geldbörsen und Châtelaine-Täschchen eine deutsche Spezialität. Neben Silbernetz wurde auch Eisendraht verarbeitet. Diese Technik, die wohl in Schlesien entwickelt worden ist, wurde in Berlin seit 1804 verwendet (Abb.).[149]

Aus verschiedenen Metallen bestanden Bügel und Verschlüsse lederner und textiler Beutel.

Ein runder Nestelring, meist aus Eisen, erleichterte im 14. und 15. Jh. das Öffnen des Beutels, auch wenn nach wie vor ein Zugband als Verschluss diente.[150] Der Bügelverschluss in gebogener Form wurde im 15. Jh. aus dem Nestelring entwickelt; er konnte zusammengeklappt werden, während der Zugbandverschluss nun meist wegfiel. Einfachere Exemplare sind unverziert[151] oder mit Sicherungen in Form von Tierköpfen o. ä. ausgestattet.[152] Aufwändigere Bügelverschlüsse mit Miniaturarchitekturen sind ab den 1420er Jahren aus Deutschland, England und Frankreich erhalten (Abb.); sie wurden vornehmlich in Rot- oder Gelbguß, teilweise feuervergoldet, für besonders kostbare Beutel hergestellt.[153] Die gerade Bügelform kam zu Beginn des 16. Jh. auf; als Verschlusstypen waren Kugelschnappverschluss, Hebel oder Schieber verbreitet (Abb.).[154]

Seit dem 17. Jh. wurden kleine Geldbörsen mit einem Metallbügel verschlossen, der zunächst aus Silber, in der ersten Hälfte des 18. Jh. auch aus goldfarbenen, neu entwickelten Kupfer-Zink-Legierungen bestand. Er ist meistens gerade, bei birnenförmigen Börsen aber auch gerundet und hat meist einen Springverschluss, vereinzelt auch einen Kugelschnappverschluss (Abb., Abb. und Abb.), der sich vor allem in den letzten beiden Dekaden des 19. Jh. als häufigster Typus durchsetzte.[155]

Der Verschlussring war in der ersten Hälfte des 19. Jh. insbesondere für Geldstrümpfe oder kleine Strick- oder Häkelbeutel verbreitet; aus Metall, Elfenbein oder Perlmutt bestehend, wird er über die Öffnung geschoben und hält das Geld im Beutelende.

Im 19. Jh. kamen mit der Entwicklung des Portemonnaies ab den 1840er Jahren neue Verschlusstechniken und Rahmen auf: Der „geschlagene“ Metallrahmen, auch „Stahlrahmengarnitur“ genannt, wurde 1845 in Offenbach eingeführt, bei dem die Börse zwischen einem äußeren und einem inneren, mit Nieten ausgestatteten Metallrahmen angeschlagen wird. Ein Bügelverschluss aus einem kleinen Metallbügel, der über beide Rahmenhälften geschoben wurde, hieß auch „Brevete-Verschluss“ (ohne Akzent), da in Offenbach um 1847 patentierte, „breveté“-Stempel nach französischen Vorbildern eingeführt wurden. Neben eisernen wurden zunehmend versilberte, neusilberne oder silberne Bügel hergestellt.[156]

Neue Verschlusstypen für Portemonnaies des 20. Jh. waren Klipp-, Druckknopf- und Klettverschluss.[157]

Anmerkungen

  1. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 1993, S. 129; Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 1, 2. Aufl., Stuttgart 1992, Sp. 290 („biutel“); Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 5, Lieferung 1, Neubearbeitung, Stuttgart 2012, Sp. 47−50; Niels Bohnert, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Bd. 1, Stuttgart 2013, Sp. 838.
  2. Charles du Fresne Du Cange, Glossarium mediae et infimae Latinitatis 6, unveränderter Ndr. der Ausg. 1883−1887, Paris 1946, S. 8−9; Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Bd. 2, 2. Aufl., Berlin 1993, S. 1155 („Säckel“); Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 2, 2. Aufl., Stuttgart 1992, Sp. 841−842 („Seckel“).
  3. Johann Georg Krünitz, Ökonomisch-technologische Encyklopädie, weitergeführt von Johann Wilhelm David Korth, Bd. 151, Berlin 1829, S. 639.
  4. Johann Georg Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopaedie, Bd. 17, Berlin 1779, S. 58f.; Theodor Heinsius, Vollständiges Wörterbuch der Deutschen Sprache, Bd. 2, Wien 1840, S. 337.
  5. Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 2, 2. Aufl., Stuttgart 1992, Sp. 239 und 261.
  6. Gerhard Köbler, Wörterbuch des althochdeutschen Sprachschatzes, Paderborn u. a. 1993, S. 861−862.
  7. So von Hans Sachs, Eygentliche Beschreibung Aller Stände auff Erden ..., Frankfurt a. M. 1568, pag. K ii (Der Beutler): „Manns wetschger“. Vgl. auch die Nürnberger Beutlerordnung des 16. Jh. (siehe unten II. A.).
  8. Walther Mitzka, Schlesisches Wörterbuch 3, Berlin 1965, S. 1468 („Watschker“, mit weiteren Synonymen).
  9. Jakob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 13, Leipzig 1922, Bd. 27, Ndr. München 1984, Sp. 2586−2589 und 2596−2598; Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 3, 2. Aufl., Stuttgart 1992, Sp. 706 („wât-sac“).
  10. Oskar Schade, Altdeutsches Wörterbuch, 2. Aufl., Halle 1872–1882, S. 92; Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 1, 2. Aufl., Stuttgart 1992, Sp. 398.
  11. Johann Christian August Heyse, Allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung der Wörter nebst genauer Angabe ihrer Abstammung und Bildung, 16. Aufl., Hannover 1879, S. 744 (hier definiert als „ein Geldtäschchen aus Leder, welches über ein Stahlgerippe gespannt ist“); Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 22. Aufl., Berlin u. a. 1989, S. 556; Etymologisches Wörterbuch des Deutschen 2, 2. Aufl., Berlin 1993, S. 1028−1029.
  12. Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 1, 2. Aufl., Stuttgart 1992, Sp. 1531 („katze“); Gerhard Köbler, Wörterbuch des althochdeutschen Sprachschatzes, Paderborn 1993, S. 653 („kazza“).
  13. Jakob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 4,1,2, Leipzig 1897, Sp. 2914.
  14. Johann Georg Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopaedie, Bd. 36, Berlin 1786, S. 194.
  15. Jakob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 1, Leipzig 1854, Sp. 1373.
  16. Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch 1, 2. Aufl., Stuttgart 1992, S. 271. Weitere Belege bei Niels Bohnert, Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Bd. 1, Stuttgart 2013, Sp. 793 („bîgürtel“).
  17. Gerhard Köbler, Wörterbuch des Althochdeutschen Sprachschatzes, Paderborn u. a. 1993, S. 90.
  18. In Frankreich blühte das Gewerbe der Beutler („boursiers“) seit Beginn des 13. Jh. In Deutschland lösten sich die Beutler und Taschner erst im 14. Jh. in einigen Städten von verwandten lederverarbeitenden Gewerben wie den Riemern, Gürtlern und Handschuhmachern, in deren Organisationen sie im späten 15. Jh. größtenteils aufgingen. Zwischen dem 14. und dem 17. Jh. stellten die französischen Beutler und Taschner auch textile Beutel her (Märta Åsdahl Holmberg, Studien zu den Niederdeutschen Handwerksbezeichnungen des Mittelalters, Lund u. a. 1950 [Lunder Germanistische Forschungen, Bd. 24], S. 115; Margarete Braun-Ronsdorf, Die Taschenmacherzünfte, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 26–30). Die 1629 gesammelte, teilweise ältere Handwerksordnung für Nürnberg enthält getrennte Verordnungen für Taschner und „Peutler, Nestler und Handschuhmacher“ (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 461–467 [Taschnerordnung von 1625 mit Nachträgen] und 468–477 [Beutlerordnung von 1597 mit Nachträgen]).
  19. Siehe dazu auch das Manuskript über die Nürnberger Beutlerzunft von 1599, das anlässlich der Stiftung eines Alten- und Pflegeheims verfasst wurde (Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 325–331). Offenbar waren die verwendeten Materialien für die Trennung der Handwerke maßgeblich, obwohl es zu Überschneidungen kommen musste: Die Produkte der Taschner aus Rinds- oder Schweinsleder mit Aufsatzbeuteln aus Schafsleder wurden mit Wollstoff oder „Zeuch“ gefüttert; Papierfutter war verpönt (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 462). Auch bewegliche Ringverschlüsse durften Taschner nicht anbringen, sondern dies war Sache der Beutler. Hingegen durften sie metallene Zierbeschläge verwenden, obwohl sie hierdurch mit den Gürtlern in Konkurrenz traten (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 463−464). Die Beutler hatten als Meisterstücke neben Handschuhen zumindest einen „gelben Beutel mit dem Ring“ abzuliefern. Freigestellt war ihnen die Abgabe eines Beutels aus braunem Leder mit Leibriemen, d. h. eine Gürteltasche (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 469). Als Materialien für „geschmuckte Peutel und Wetschger“ kamen Samt und Seide in Frage, als Futter Hirsch- oder Ziegenleder. Billigere Exemplare konnten mit rotem oder weißem Schafsleder gefüttert werden (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 470−471.). Besondere Vorgaben galten 1580 für „Pfaffenwetschger“ mit „gueten gesperrenen und gespiegelten Pögen, die man auch sonsten welsche Ring nennet“ (Bügeltaschen?): Verboten waren die vorher gebräuchlichen Katzenfelle oder Lochleder, vorgeschrieben wurde weiches Ziegenleder („Cordawan“), Seidenfächer oder schwarz gefärbtes Bocksleder (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 471). Gute Materialien wurden auch für „Frauenwetschgerlein“ und „sammeten Frauenpeutel“ angemahnt: Schmuckknöpfe sollten aus echtem Silber sein; „Rosenknöpfe“ aus versilbertem oder vergoldetem Draht (August Jedel, Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen, Nürnberg 1965, S. 471−472).
  20. Zu französischen Quellen des 14. und 15. Jh. siehe z. B. Ilse Fingerlin, Gürtel des hohen und späten Mittelalters, München u. a. 1971.
  21. Schmuckinventar Pfalzgraf Johann Friedrichs, zwischen 1610 und 1612, Staatsarchiv Amberg, Sulzbacher Administrativakten 6654/4 (Transkription in: Karen Stolleis, Die Gewänder aus der Lauinger Fürstengruft, München 1977 [Forschungshefte, Bd. 3], S. 147).
  22. Inventar der Leibwäsche Pfalzgraf Johann Friedrichs, 1636, Staatsarchiv Amberg, Sulzbacher Administrativakten 6378 (Transkription in Karen Stolleis, Die Gewänder aus der Lauinger Fürstengruft, München 1977 [Forschungshefte, Bd. 3], S. 166).
  23. Eine frühe Darstellung des erhängten Judas, unter dessen Füßen der geöffnete Geldsack liegt: Elfenbeinkasten des 4. Jh. (London, British Museum: Jeanne Raynaud-Teychenné und Régis Burnet, Judas. Le disciple tragique, Toulouse 2010, S. 90−91). Besonders naturgetreue Abbilder von Geldbeuteln geben der Wurzacher Altar des Hans Multscher, 1437 (Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie: ebd., S. 82−83), das Retabel von Dillighem, Ende 15. Jh. (Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts: ebd., S. 22−23) und Conrad von Soests Wildunger Altar, 1403 (Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 73, Abb. 13) wieder.
  24. Z. B. Kupferstich von Karel van Mallery nach Maarten de Vos: Reichtum (Divitiae) bewirkt Hochmut und Zacharias Dolendo nach Jacques de Gheyn II, 1596/97: Reichtum (Opes) als Folge der Fortuna bona („Der Welt Lauf“. Allegorische Graphikserien des Manierismus, Ausstellungskatalog, Stuttgart 1997, S. 156−163, Kat.nr. 41.2 und 42.2). Als Attribut dient jeweils ein Stielbeutel (siehe IV. B.).
  25. Z. B. Die Personifikation der „Invidia“ (Neid), Wandgemälde von Giotto in der Cappella degli Scrovegni, Padua, um 1303–04, schließt die Linke krampfhaft um einen wohl textilen Geldbeutel mit Troddeln am Saum, der an ihrem Taillenband befestigt ist (Giuseppe Basile, Giotto. La Cappella degli Scrovegni, Mailand 1992, Abb. S. 325). „Avaritia“ (Geiz) erscheint in der Allegorie des Schlechten Regiments im Palazzo Pubblico in Siena, einem Wandgemälde von Ambrogio Lorenzetti und seiner Werkstatt, um 1338–40: Avaritia hat zwei mit Troddeln geschmückte Geldbeutel in einen Schraubstock gespannt (Maria Monica Donato, L´Allegoria del malgoverno, in: Enrico Castelnuovo (Hg.), Ambrogio Lorenzetti, Il Buon Governo, Mailand 1995, Abb. S. 318). Zu manieristischen Personifikationen des Geizes: z. B. Kupferstiche nach Entwurf von Hendrik Goltzius, 1587 und 1593 (Marjolein Leesberg, Hendrick Goltzius, Bd. 3, Ouderkerk a. d. Ijssel 2012 (The New Hollstein Dutch and Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts 1450−1700, Bd. 24,3), S. 156−161, Nr. 489/1 und S. 170–177, Nr. 503). Avaritia trägt pralle Stielbeutel und mehrere kleine Geldbeutel an einer Schnur um Hals und Arm gewickelt. − Eine Allegorie der Verschwendung zeigte Urs Graf auf seiner Zeichnung „Heimkehr des Reisläufers“; hier ist der aufgeschlitzte Geldbeutel an der Schwertschneide aufgehängt; Beischrift: „MEIN GELT VERSPILT 1519“ (Emil Major und Erwin Gradmann, Urs Graf, Basel 1942, S. 17−18, Nr. 14).
  26. Der Beutelschneider („ballantiotómos“ bzw. „sector zonarius“ war schon in der Antike gefürchtet (Rolf Hurschmann, Geldbeutel, in: Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike 4, Stuttgart u. a. 1998, Sp. 888). Belege zum Gebrauch des Wortes „biutelsnîdere“ bei Niels Bohnert, Mittelhochdeutsches Wörterbuch 1, Stuttgart 2013, Sp. 839. Darstellungen: z. B. Hieronymus Bosch (oder Gielis Panhedel), Der Taschenspieler, nach 1496 (Jérôme Bosch et l’„Escamoteur“, Ausstellungskatalog Saint-Germain-en-Laye, Paris 2002); Pieter Brueghel der Ältere, Der Misanthrop, 1568 (Neapel, Museo e Gallerie Nazionali di Capodimente: Pierre Francastel, Bruegel, Paris 1995, Abb. S. 191); Titelblatt zu Antoine Sucquet SJ, Via vitae aeternae, Antwerpen 1620.
  27. Z. B. Kupferstich von Adriaen Matham nach Hendrik Goltzius, „Rustica simplicitas“, um 1615−1631 (Léna Widerkehr, Jacob Matham, Bd. 3, Ouderkerk a. d. Ijssel 2008 [The New Hollstein Dutch and Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts 1450−1700, Bd. 52,3], S. 230−231, Nr. 470).
  28. Weitere Beispiele: Ménéhould du Chatelle, Morales d'un métonymie. Le sac et l'argent, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 230-257.
  29. Giuseppe Maria Mitelli zeigte 1687 auf einer Radierung Vertreter der Sieben Laster vor dem Verkaufstisch Satans, auf dem alles angeboten wird, was die Sünder begehren: Der Geizige, der eine Geldtruhe, einen sackartigen Geldbeutel und Schlüssel mit sich führt, verlangt einen weiteren offenen Geldbeutel, an dem Brille und Waage hängen (Sibylle Appuhn-Radtke, Hochmut kommt vor dem Fall. Zur Ikonographie des Lasters superbia, in: Daniela Erlach [Hg.], Die Sieben Todsünden in der Frühen Neuzeit, Wien 2010 (Frühneuzeit-Info, 21), S. 107–125, Abb. 7).
  30. Siehe z. B. August Fink, Die Schwarzschen Trachtenbücher, Berlin 1963, besonders S. 75: Augsburger Taschen und Beutel des 16. Jh.
  31. Vgl. Cathérine Gouédo, Usage du sac, l'apport de l'archéologie, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 178–181; Olivier Saillard, Dans le prolongement du bras des filles, le sac de mode, in: ebd., S. 32–49, hier S. 34.
  32. Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Herrentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 4–13, hier S. 4; Ingrid Loschek, Accessoires. Symbolik und Geschichte, München 1993, S. 255.
  33. Eva Rohde Lundquist, La mode et son vocabulaire. Quelques termes de la mode féminine au moyen âge suivis dans leur évolution sémantique, Göteborg 1950, S. 77–79.
  34. Z. B. gestrickter, rechteckiger Beutel aus Seide mit Quasten, West- oder Südeuropa, 14. Jh., im Schatz der Kathedrale vom Chur (Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 146, Abb. 248). Weitere Beispiele: Almosentasche, Abb. 3 und 6−7; Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, besonders S. 64−65; Vivianne Huchard, La bourse à reliques du moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 270−273.
  35. Jesús Domínguez Bordona u. a., Miniatura, Grabado, Encuadernación, Madrid 1962 (Ars Hispaniae. Historia Universal del Arte, Bd. 18), S. 118 und 124, Abb. 147.
  36. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 60.
  37. Eva Rohde Lundquist, La mode et son vocabulaire. Quelques termes de la mode féminine au moyen âge suivis dans leur évolution sémantique, Göteborg 1950, S. 74–81; Ménéhould du Chatelle, Morales d´une métonymie: le sac et d´argent, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 240−241, Abb. 7.
  38. Vgl. Monique Blanc, Le sac de prestige au moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 221.
  39. Monique Blanc, Le sac de prestige au moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 225.
  40. Johann Georg Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopaedie, Bd. 17, Berlin 1779, S. 58−59.
  41. Jakob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch 4,1,2, Leipzig 1897, Sp. 2923.
  42. Zu Vermutungen zur Entstehung sowie Beispielen aus dem 18. und 19. Jh. siehe Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 128–130 und 252–270; französische Beispiele: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 204, Abb. 34–35.
  43. Diverse Beispiele des 13. bis 15. Jh.: Almosentasche; Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 17−18 (13. Jh.); Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 65. Zu einem Beleg des 17. Jh. siehe oben, II. A.
  44. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 12–14 und 17.
  45. Eva Rohde Lundquist, La mode et son vocabulaire. Quelques termes de la mode féminine au moyen âge suivis dans leur évolution sémantique, Göteborg 1950, S. 77; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 19; Sabina B. Schürenberg, Glasperlarbeiten. Taschen und Beutel. Von der Vorlage zum Produkt, München 1998, S. 22; Uta-Christiane Bergemann, Gestickte Freundschaftsgaben – Ausdruck weiblicher Verbundenheit im Zeitalter der Empfindsamkeit und im Biedermeier, in: Sibylle Appuhn-Radtke und Esther P. Wipfler (Hg.), Freundschaft. Motive und Bedeutungen, München 2006 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, Bd. 19), S. 273–287, besonders Taf. 16b und c.
  46. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 22−23.
  47. Günter Gall, Von der Schönheit des Leders, III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 138–139.
  48. Vgl. Monique Blanc, Le sac de prestige au moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 218.
  49. Vgl. z. B. Urs Graf, Freier bezahlt eine Dirne aus seinem um den Hals gehängten Brustbeutel, Federzeichnung, zwischen 1511 und 1516 (Emil Major und Erwin Gradmann, Urs Graf, Basel 1942, S. 21, Nr. 38).
  50. Rolf Hurschmann, Geldbeutel, in: Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike 4, Stuttgart u. a. 1998, Sp. 888−889.
  51. Günter Gall, Von der Schönheit des Leders, III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 134. Vgl. auch eine Zeichnung im Wolfegger „Hausbuch“, um 1480, fol. 20v: Rückenansicht einer zum Turnier („Krönleinstechen“) reitenden Dame mit kleinem Geldbeutel am Gürtel (Christoph Graf zu Waldburg-Wolfegg, Venus und Mars. Das Mittelalterliche Hausbuch aus der Sammlung der Fürsten zu Waldburg-Wolfegg, Ausstellungskatalog, München 1998, S. 52−53).
  52. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 56.
  53. Z. B. kleine seitliche Gürteltasche mit Schlaufen („karnier“), neben der Schlüssel und Dolch hängen (Detail aus Anbetung der Könige, um 1470–80: Alltag und Fest im Mittelalter. Gotische Kunstwerke als Bilddokumente, Ausstellungskatalog, Wien 1970, S. 69−70, Kat.nr. 27, Abb. 17), oder die frontal am Dusing befestigte Gürteltasche mit Überschlag am Grabmal des Johann von Holzhausen, Ende 14. Jh. (Frankfurt a. M., Dom: Erika Thiel, Geschichte des Kostüms, 7. Aufl., Berlin 2000, S. 135, Abb. 238). Weitere Beispiele: Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 21; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 7–8 und 11–12; Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 67 und 72.
  54. Siehe z. B. Holzschnitt in: Jost Amman, Im Frauwenzimmer wirt vermeldt von allerley schönen Kleidungen unnd Trachten ..., Frankfurt a. M. 1586, Ndr. mit einem Nachwort von Manfred Lemmer, Frankfurt a. M. 1986, pag. H III. Siehe auch Beutel, Abb. 1.
  55. Ilse Fingerlin, Gürtel des hohen und späten Mittelalters, München 1971, S. 53 und 258.
  56. Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 19; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 12.
  57. Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.61; Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 26; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 7−8 und 11−12; Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 198−202.
  58. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 9 und 49–52.
  59. Eva Rohde Lundquist, La mode et son vocabulaire, Quelques termes de la mode féminine au moyen âge suivis dans leur évolution sémantique, Göteborg 1950, S. 79.
  60. Ingrid Loschek, Accessoires. Symbolik und Geschichte, München 1993, S. 260−261, Abb. 180.
  61. Bereits bei Pieter Brueghel dem Jüngeren auf seinem Gemälde „Hochzeitstanz“ 1566, belegt (Detroit Institute of Arts: Klaus Ertz, Pieter Brueghel der Jüngere. Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Bd. 2, Lingen 2000, Abb. S. 678−679); vgl. auch die französische Karikatur einer Ankleideszene zum Karneval, um 1600: Der Geldbeutel mit Quasten hängt zwischen zwei Rockschichten (Erika Thiel, Geschichte des Kostüms, 7. Aufl., Berlin 2000, S. 206, Abb. 362).
  62. Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 21–22; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 9–11 und 45–48.
  63. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 7−8 und 11−12.
  64. Ingrid Loschek, Accessoires. Symbolik und Geschichte, München 1993, S. 259; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 20.
  65. Johann Georg Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopaedie 17, 2. Aufl., Berlin 1787, S. 57 („Geldguertel“).
  66. Z. B. Geldkatze mit Federkielstickerei und Schloss, Anfang 19. Jh., Süddeutschland, 11 x 96 cm: Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Bd. 1), § 1.53, Kat.nr. 1.53.02.
  67. Karl Schädler, Die Lederhose in Bayern und Tirol, Innsbruck 1962, S. 111 und 113.
  68. Ingrid Loschek, Accessoires. Symbolik und Geschichte, München 1993, S. 54 und 284, Anm. 84.
  69. Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 24–25, Abb. 21; Ingrid Loschek, Reclams Mode- und Kostümlexikon, 6. Aufl., Stuttgart 2011, S. 124; Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 44−45, Kat.nr. 3 mit Abb.
  70. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 59; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 69.
  71. Der Begriff bezeichnet trapezförmige Beutel mit rundem oberen Abschluss: Monique Blanc, Le sac de prestige au moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 214.
  72. Monique Blanc, Le sac de prestige au moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 206–227; Cathérine Gouédo, Usage du sac, l'apport de l'archéologie, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 178–181.
  73. Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Herrentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 4; Günter Gall, Von der Schönheit des Leders, III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 134.
  74. Trapezunt am Schwarzen Meer gilt als eines der ältesten Herstellungszentren bestickter Beutel (Margarete Braun-Ronsdorf, Die Taschenmacherzünfte, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 26–31, hier S. 26); Monique Blanc, Le sac de prestige au Moyen Âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 207, Abb. 1.
  75. Alexander Schnütgen, Gestickte Aumonière des 14. Jahrh. in Xanten, in: Zeitschrift für Christliche Kunst 15, 1902, Sp. 219–224, hier S. 222; Ilse Fingerlin, Gürtel des hohen und späten Mittelalters, München 1971, S. 257: Quellenbeleg für „bourses faites en sarrazinois“, 1299; Eva Rohde Lundquist, La mode et son vocabulaire. Quelques termes de la mode féminine au moyen âge suivis dans leur évolution sémantique, Göteborg 1950, S. 75–77; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 15.
  76. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. Germ. 848, fol. 64r, hg. von Ingo F. Walther, Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt a. M. 1988, S. 54−55.
  77. Siehe [1]; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 15; Leonie von Wilckens, Die textilen Künste, München 1991, S. 205–206; Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 74.
  78. Leonie von Wilckens, Zur kunstgeschichtlichen Einordnung des Reliquienbeutels, in: Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 34, 1980, S. 85–88, hier S. 86; Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 67.
  79. Vgl. Tasche mit durchgestecktem Dolch, durch Schlaufen am Dusing befestigt, dargestellt auf: Kreuzigung Christi, Tirol, um 1430 (Alltag und Fest im Mittelalter. Gotische Kunstwerke als Bilddokumente, Ausstellungskatalog, Wien 1970, S. 52−53, Kat.nr. 4, Abb. 16).
  80. Beispiele: Beutel mit Allianzwappen der Familie Calthorpe, England, um 1540 (London, Victoria and Albert-Museum, Inv.nr. T. 246-1927: Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 15 und 18−19: datiert um 1450; Ilse Fingerlin, Gürtel des hohen und späten Mittelalters, München 1971, S. 53 und 232, Anm. 234; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 15, Taf. 4).
  81. vgl. Monique Blanc, Monique Blanc, Le sac de prestige au moyen âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 221.
  82. Vgl. Albrecht Dürers Zeichnung einer Livländerin, 1521, mit Bügeltasche am Gürtel (Paris, Musée du Louvre: Friedrich Winkler, Die Zeichnungen Albrecht Dürers, Bd. 4, Berlin 1939, Nr. 826).
  83. Weiteres Beispiel: Doppeltasche, Frankreich oder Deutschland, um 1440 (Wien, Waffensammlung des Kunsthistorischen Museums: Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 21). Offenbar hielt sich dieser Typ lange, vgl. Christoph Weigel, Abbildung der Gemein–Nützlichen Haupt–Stände. Von denen Regenten und ihren so in Friedens- als Kriegs-Zeiten zugeordneten Bedienten an / biß auf alle Künstler und Handwerker/ …, Regensburg 1698, Ndr. Dortmund 1977 (Die bibliophilen Taschenbücher, 9), S. 412−413.
  84. Beutler-Werkstatt. Holzschnitt von Jost Amman, in: Hand Sachs, Eygentliche Beschreibung Aller Stände auff Erden ..., Frankfurt a. M. 1568 (VD16+S+244), pag. K ii; Katalog Deutsches Ledermuseum – Deutsches Schuhmuseum. Kunsthandwerk, Volkskunde, Völkerkunde, Fachtechnik, 3. Aufl., Offenbach am Main 1967, Abb. 10; Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, Nr. 5−6; kombiniert mit einer Gürteltasche erscheint diese Form des Geldbeutels erst später, z. B. dat. 1604: ebd., Nr. 7.
  85. Siehe die in Anmerkung 76 zitierten Beispiele und vgl. auch Albrecht Dürers Federzeichnung „Maria in Nürnberger Tracht“, dat. 1502, seine aquarellierten Kostümstudien von Nürnbergerinnen (Friedrich Winkler, Die Zeichnungen Albrecht Dürers, Bd. 1, Berlin 1939, S. 127, Nr. 186 und S. 159−160, Nr. 226 und 228) und Tobias Stimmers Porträt der Elsbeth Lothmann, 1564 (Basel, Kunstmuseum: Tobias Stimmer. 1539−1584. Spätrenaissance am Oberrhein, Ausstellungskatalog, Basel 1984, S. 141−144, Kat.nr. 39, Abb. 5).
  86. Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 24–25, Abb. 21. Weiteres Beispiel: Lederbeutel, Deutsch, 1. Hälfte 16. Jh. (Offenbach, Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum, Inv.nr. 18931: Spätmittelalter am Oberrhein. Alltag, Handwerk und Handel. 1350–1525, Bd. 2,1, Ausstellungskatalog Karlsruhe, Stuttgart 2001, S. 214, Kat.nr. 424 [Kira Kokoska]; Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, Nr. 3.
  87. Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 75.
  88. Wolfgang Prohaska, Kunsthistorisches Museum Wien, II. Die Gemäldegalerie, London 1984, S. 60.
  89. Zahlreiche Beispiele: Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 72–84, 124−125, 168.
  90. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 17 und 19.
  91. Z. B. kleiner Beutel mit halbrunder Unterseite, Silber– und Seidenstickerei auf Leinen, Deutschland, 17. Jh. (Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.nr. 1900.132).
  92. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 19. Ein spätes Beispiel, um 1810−15, aus farbig besticktem weißen Seidenatlas mit Posamentenarbeit und Quasten: Miki Iwagami, 19. Jahrhundert, in: Akiko Fukai (Hg.), Fashion. Die Sammlung des Kyoto Costume Institute. Eine Modegeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Bd. 1, Köln u. a. 2002, S. 147–319, hier S. 178.
  93. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 17 und 19; Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, Nr. 32.
  94. Beispiele: Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 120–122; ferner: Börse mit Springverschluss, Brokat mit Stickerei, 18. Jh. (Offenbach, Deutsches Schuhmuseum, Ledermuseum, Kat.nr. 1.53.01); Bügeltäschchen, Wirkerei mit Seide und Silberfaden, Seidenrips, Silberbügel mit Schnappverschluss, Deutschland, Mitte 18. Jh. (Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.nr. 1983.291; Günter Gall, Von der Schönheit des Leders. III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 137–139; Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.53; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 12.
  95. Ménéhould du Chatelle, Morales d´une métonymie: le sac et d´argent, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 241, Abb. 7.
  96. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 12–14, 17 und 22.
  97. Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 75, Kat.nr. 20 und S. 126, Kat.nr 58.
  98. Beispiele in Offenbach, Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum (Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 12−13; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 23).
  99. Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 128–130; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 23−24.
  100. Ingrid Loschek, Reclams Mode- und Kostümlexikon, 6. Aufl., Stuttgart 2011, S. 221.
  101. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 24, 56 und 120.
  102. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (Margarete Braun-Ronsdorf, Die Taschenmacherzünfte, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 26–30, hier S. 29).
  103. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 49−50.
  104. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 56.
  105. Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.50.
  106. Günter Gall, Von der Schönheit des Leders. III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 137; Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.53.
  107. Z. B. Börse mit linearer Goldpressung auf schwarzem Leder, um 1910, und Geldtäschchen mit weniger Dekor auf schwarzem und grünem Leder nach Entwurf von Joseph Hoffmann, um 1915 (Christian Brandstätter, Design der Wiener Werkstätte, 1903–1932, Wien 2003, S. 361 und 365).
  108. Ingrid Loschek, Mode im 20. Jh. ..., 4. Aufl., München 1990, S. 23, Abb. 2, S. 26, Abb. 5 und S. 36.
  109. Zu Wiener Damentaschen dieser Zeit siehe u. a. Christian Brandstätter, Design der Wiener Werkstätte, 1903–1932, Wien 2003, S. 364−365.
  110. Ingrid Loschek, Mode im 20. Jh. ..., 4. Aufl., München 1990, S. 155, Abb. 70; Ingrid Loschek, Accessoires. Symbolik und Geschichte, München 1993, S. 264−268; Beispiele: Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 12–20.
  111. Ingrid Loschek, Mode im 20. Jh. ..., 4. Aufl., München 1990, S. 226.
  112. Vgl. die 2012 aktuellen Typen von Portemonnaies bei Aneta Genova, Accessory Design, New York 2012, besonders S. 96–105; weitere Beispiele: Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 54 und 57−58.
  113. Z. B. rechteckiger Lederbeutel mit Ritz- und Schälarbeit, koptisch, 6. Jh. (Günter Gall, Leder im europäischen Kunsthandwerk, Braunschweig 1965 [Bibliothek für Kunst und Antiquitätenfreunde, Bd. 44], S. 9, Abb. 5); Rolf Hurschmann, Geldbeutel, in: Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike 4, Stuttgart u. a. 1998, Sp. 888.
  114. Johann Georg Krünitz, Oekonomisch-technologische Encyklopaedie 36, 2. Aufl., Berlin 1787, S. 194.
  115. Karl Sohre, Technische Leder, in: Wolfgang Graßmann (Hg.), Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation. Die Lederarten und deren Herstellung, Bd. 3, Teil 2, 1. und 2. Aufl., Wien 1955, S. 436–500, hier S. 480–487; Günter Gall, Leder im europäischen Kunsthandwerk, Braunschweig 1965 (Bibliothek für Kunst und Antiquitätenfreunde, Bd. 44), S. 4.
  116. Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.60. Weitere Beispiele: Wildlederbeutel, süddeutsch, Mitte 16. Jh. (München, Bayerisches Nationalmuseum: Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 23, Abb. 20); Beutel aus Hirschleder mit Seide, Braunschweig, um 1600 (Braunschweig, Städtisches Museum, Inv. Nr. A Ic 48: Stadt im Wandel. Kunst und Kultur des Bürgertums in Norddeutschland 1150−1650, Bd. 2, Ausstellungskatalog, Braunschweig, Stuttgart 1985, S. 721, Kat.nr. 629 [Leonie von Wilckens]; Brücke zwischen den Völkern – zur Geschichte der Frankfurter Messe, Bd. 3, Ausstellungskatalog, Frankfurt a. M. 1991, S. 147−148, Kat.nr. 1.21.61); Bestickter Beutel aus Sämischleder, deutsch, 1604 (München, Bayerisches Nationalmuseum: Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 8, Abb. 2); Beutel, Norddeutschland, 1. Hälfte 17. Jh., Hirschleder, in Seide und Goldfäden bestickt, Bommeln und Knauf aus Baumrinde geflochten (Lübeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, Inv.nr. 91: Stadt im Wandel, Kunst und Kultur des Bürgertums in Norddeutschland, Bd. 1, Ausstellungskatalog Braunschweig, Stuttgart 1985, S. 298, Kat.nr. 235 [Leonie von Wilckens]. Vereinzelt sind Wappen oder Inschrift aufgemalt (z. B. Geldsack, deutsch, 1586 (Offenbach, Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum: Günter Gall [Hg.], Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 [Deutsches Ledermuseum, Katalog, Heft 1], § 1.60, Kat.nr. 1.60.10).
  117. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 58−59.
  118. Günter Gall, Von der Schönheit des Leders, III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 137; Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.51.
  119. Zu einem römischen Leinenbeutel aus Pompeji siehe Rolf Hurschmann, Geldbeutel, in: Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike 4, Stuttgart u. a. 1998, Sp. 888; zu einem zweifarbig gestrickten koptischen Beutel siehe Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 142, Abb. 240.
  120. Vgl. z. B. Scipione Pulzone, Porträt der Christina von Lothringen, Großherzogin von Toskana, 1570 (Florenz, Uffizien: Alice E. Sanger, Art, Gender and Religious Devotion in Grand Ducal Tuscany, Farnham 2014, Taf. 2). Die Großherzogin trägt über ihrer Robe eine rechteckige Tasche, die aus den gleichen Stoffen und dem gleichen Pelzfutter besteht wie das Kleid.
  121. Margarete Braun-Ronsdorf, Die Taschenmacherzünfte, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 26–30, hier S. 26; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 15.
  122. Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, um 1340 (Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe 3, 1984, S. 63–78, hier S. 77, Anm. 18); Krakau, Schatz der Kathedrale (Leonie von Wilckens, Die textilen Künste, München 1991, S. 205–206); Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 17 und 19; Monique Blanc, Le sac de prestige au Moyen Âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 207, Abb. 1.
  123. Z. B. Almosentasche, Westdeutschland, um 1325–30, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.nr. T1213 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Führer durch die Sammlungen, München 1977, Nr. 73, S. 78).
  124. Beutel mit Allianzwappen der Familie Calthorpe, England, um 1540 (London, Victoria and Albert-Museum, Inv.nr. T. 246-1927: Margarete Braun-Ronsdorf, Zur Geschichte der Damentasche, in: Ciba-Rundschau 129, 1956, S. 14–23, hier S. 15 und 18−19 [datiert um 1450]).
  125. Z. B. Beutel aus vernähten Leinenschilden mit Wappenbildern in Seide bestickt, England, Mitte 16. Jh. (London, Victoria and Albert Museum: Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 77, Abb. 124).
  126. Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 28, Abb. 28; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 13−14.
  127. Sabina B. Schürenberg, Glasperlarbeiten. Taschen und Beutel. Von der Vorlage zum Produkt, München 1998, S. 54 und 78; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 15.
  128. Vgl. die Randbordüre des Almosenbeutels aus dem Xantener Domschatz, 14. Jh. (Alexander Schnütgen, Gestickte Aumonière des 14. Jh. in Xanten, in: Zeitschrift für Christliche Kunst 15, 1902, Sp. 220–224, hier S. 220).
  129. Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 29; Leonie von Wilckens, Geschichte der Deutschen Textilkunst, München 1997, S. 117.
  130. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 17; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 23.
  131. Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 168−169, Kat.nr. 94; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 21−22.
  132. Leonie von Wilckens, Geschichte der deutschen Textilkunst. Vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart, München 1997, S. 69 mit Abb. 58.
  133. Ein weiteres Beispiel vom Oberrhein, 2. H. 15. Jh., besteht aus Wolle, Leinen und Silberlahn (Freiburg, Augustinermuseum: Spätmittelalter am Oberrhein. Alltag, Handwerk und Handel. 1350–1525, Bd. 2,1, Ausstellungskatalog Karlsruhe, Stuttgart 2001, S. 286, Kat.nr. 576 [Kira Kokoska]).
  134. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 17; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 27.
  135. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 19 und 24.
  136. Miki Iwagami, 19. Jahrhundert, in: Akiko Fukai (Hg.), Fashion. Die Sammlung des Kyoto Costume Institute. Eine Modegeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Bd. 1, Köln u. a. 2002, S. 179; weitere Beispiele: aus Seide und Goldfäden gestrickter Beutel, frühes 19. Jh. (ebd., S. 179); Bügelbörsen mit Häkel- oder Strickarbeit aus den 1820er Jahren (Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, Nr. 162–164).
  137. Z. B. Beutel aus Häkelarbeit in weißem Garn mit Zugschnur, um 1800 (Privatbesitz: Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 210, Abb. 360).
  138. Sabina B. Schürenberg, Glasperlarbeiten. Taschen und Beutel. Von der Vorlage zum Produkt, München 1998, S. 22.
  139. Z. B. korbförmige Perlhäkelei in Seide und Brokat mit Zugverschluss und Quasten; im oberen Teil aus Luftmaschen (Stuttgart, Landesmuseum Württemberg: Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 213, Abb. 368).
  140. Sabina B. Schürenberg, Glasperlarbeiten. Taschen und Beutel. Von der Vorlage zum Produkt, München 1998, S. 183, Kat.nr. 101; vgl. auch Bügelbörse, süddeutsch, zwischen 1900 und 1920, Strickarbeit mit eingearbeiteten Glasperlen: Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, Nr. 241.
  141. Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 29−30; Sabina B. Schürenberg, Glasperlarbeiten. Taschen und Beutel. Von der Vorlage zum Produkt, München 1998, S. 11−12.
  142. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 56.
  143. Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 314.
  144. Leonie von Wilckens, Zur kunstgeschichtlichen Einordnung des Reliquienbeutels, in: Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 34, 1980, S. 85–88, hier S. 86.
  145. Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 19; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 27.
  146. Doris Schmidt, Kleidung von der Steinzeit bis zum Mittelalter, Hohengehren 1992, S. 49; Rolf Hurschmann, Geldbeutel, in: Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike 4, Stuttgart u. a. 1998, Sp. 888.
  147. Reinhard Wolters, Münzen und Geldumlauf ..., in: Imperium Romanum. Roms Provinzen an Neckar, Rhein und Donau, Ausstellungskatalog, Stuttgart 2006, S. 435−439, hier S. 435, Abb. 584, und S. 437 (freundlicher Hinweis von Yvonne Schmuhl).
  148. Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 122−124, Kat.nr. 55. Weitere Beispiele: Exemplar des späten 17. Jh. (New York, Metropolitan Museum: Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, Abb. 10); Beutel, um 1680 (London, Victoria & Albert Museum, Inv.nr. 2042–1855: Claire Wilcox, Bags, London 1999, Abb. 2; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 17 und 19).
  149. Weitere Beispiele: Rechteckiges Ridicule, deutsch, um 1800–1810, schwarzer Eisendraht mit weißen Rosetten (Modisches aus alter Zeit. Accessoires aus vier Jahrhunderten, Ausstellungskatalog 1980, München 1979, S. 27, Abb. 27); Geldtäschchen um 1820, Eisengießerei Berlin (?), Eisendraht, Eisenguß, geschwärzt, gebrannt (Berlin, Stadtmuseum: Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 18−19, 39–41, 49 und 60; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 15); ferner: Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 206.
  150. Z. B. Lederbeutel, 15. Jh., Bodenfund, Konstanz, Rosgartenmuseum (Spätmittelalter am Oberrhein. Alltag, Handwerk und Handel. 1350–1525, Bd. 2,1, Ausstellungskatalog Karlsruhe, Stuttgart 2001, S. 286, Kat.nr. 577 [Kira Kokoska]); Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg 3, 1984, S. 63–78, hier S. 67).
  151. Z. B. Gürteltasche, 2. Hälfte 15. Jh., Bodenfund (Allgäu-Museum, Kempten: Allgäu-Museum mit Kunstgewölbe. Kurzführer, Kempten 1999, S. 51).
  152. Günter Gall [Hg.], Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), § 1.60, Kat.nr. 1.60.31.
  153. Weitere Beispiele: Beutel, Frankreich oder Deutschland, um 1440 (Wien, Kunsthistorisches Museum, Waffensammlung: Ciba-Rundschrift 129, 1956, Titelblatt); Taschenbügel, England, um 1480 (Günter Gall (Hg.), Leder, Bucheinband, Lederschnitt, Handvergoldung, Lederwaren, Taschen, Offenbach 1974 (Deutsches Ledermuseum, Katalog Heft 1), Kat.nr. 1.60.30); drei weitere Exemplare in New York, Metropolitan Museum (Verena Kessel, Studien zu Darstellungen von Taschen und Beuteln im 14. und 15. Jh., in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg 3, 1984, S. 63–78, hier S. 75; Monique Blanc, Le sac de prestige au Moyen Âge, in: Le cas du sac. Histoires d’une utopie portative, Ausstellungskatalog, Paris 2004, S. 223, Abb. 13).
  154. Spätmittelalter am Oberrhein. Alltag, Handwerk und Handel. 1350–1525, Bd. 2,1, Ausstellungskatalog Karlsruhe, Stuttgart 2001, S. 286−287, Kat.nr. 578 (Kira Kokoska).
  155. Johannes Pietsch, Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500–1930. Der Bestand des Bayerischen Nationalmuseums, Ausstellungskatalog, München 2013, S. 242−243, Kat.nr. 165; Uta-Christiane Bergemann, Gestickte Freundschaftsgaben – Ausdruck weiblicher Verbundenheit im Zeitalter der Empfindsamkeit und im Biedermeier, in: Sibylle Appuhn-Radtke und Esther P. Wipfler (Hg.), Freundschaft. Motive und Bedeutungen, München 2006 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, Bd. 19), Taf. 16b; Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 179, Abb. 305; Günter Gall, Von der Schönheit des Leders. III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 135–139; Vanda Foster, Bags and Purses, London 1982, S. 20−21; Claire Wilcox, Bags, London 1999, S. 21 und 59.
  156. Marianne Stradal und Ulrike Brommer, Mit Nadel und Faden durch die Jahrhunderte. Aus der Kulturgeschichte vom Sticken, Stricken und Häkeln, Heidenheim ca. 1995, S. 179, Abb. 305; Günter Gall, Von der Schönheit des Leders. III. Das Portemonnaie und seine Geschichte, in: Die BASF 20, Oktober 1970, S. 137.
  157. Ingrid Loschek, Reclams Mode- und Kostümlexikon, 6. Aufl., Stuttgart 2011, S. 221.

Verweise